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12. September 2005, 20:00

"Das Schwimmerbecken ist mein Ersatz-Meer". Für den Seelsorger Pytlik ist die 50-Meter-Bahn ein reines Fitneßcenter.
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Ein Tag ohne Sport ist ein verlorener Tag", erklärt der Priester und Vizeoffizial der Diözese Eichstätt, Dr. Alexander Pytlik, in einem Zeitungsartikel des Donaukurier Nr. 156, genauer des Eichstätter Kurier, Sektion Lokales, Rubrik "Mein liebster Platz", Seite 25 vom 9./10. Juli 2005.

Da bei einem von den Katholischen Bischofskonferenzen Deutschlands und Österreichs kritisierten anonymen Portal am 12. September 2005 ein inhaltlich stark verkürzter Bericht über den oben genannten Lokalbeitrag des Journalisten mit dem Kürzel "aur" inklusive Werbung für die Marienwallfahrt nach Buchenhüll erschienen ist, sei der Objektivität halber der fast ungekürzte Lokalartikel hier abgedruckt. Es handelte sich durchaus um eine Werbung für ein gesundes Maß an Sport auch in den Reihen des katholischen Klerus. Die Redaktion des Eichstätter Kurier bat sehr darum, einen Beitrag über den seit 2002 am Diözesangericht Eichstätt tätigen Dr. Pytlik machen zu dürfen, und so stimmte dieser zu. Unter der Photographie stand folgendes geschrieben: " 'Ein Priester hat meines Erachtens die Verpflichtung, sich möglichst lange fit zu halten': Alexander Pytlik, Doktor des Kirchenrechts und Seelsorger von Buchenhüll, zieht dafür fast täglich im Eichstätter Freibad seine Bahnen."

(Donaukurier - Eichstätter Kurier - Lokales - Eichstätt - Militärdiözese Österreich) "Zypern - das ist weltweit mein Lieblingsort", schwärmt
Alexander Pytlik, Doktor des Kirchenrechts, Vizeoffizial am Ehegericht der Diözese Eichstätt und Kirchenrektor von Buchenhüll. Aber die geteilte Mittelmeerinsel, die Pytlik mit ihrem Meer, der Salzluft und dem salzigen Wasser so fehlt, ist weit, weit weg von Eichstätt. "Darum ist das Freibad hier mein Ersatzmeer", sagt er. Und alle regelmäßigen Freibadgänger in Eichstätt können das bestätigen.

Kaum ein Tag, an dem der drahtige Priester nicht diszipliniert seine Bahn durchs Becken pflügen würde. Kein schlechtes Wetter kann ihn davon abhalten, mindestens eine halbe, manchmal auch eine Stunde lang zu schwimmen. Allenfalls bei den "Bodweibern" dürfte sich die Jahreskarte fürs Freibad ähnlich rentierten wie für Alexander Pytlik: "Das Preis-Leistungsverhältnis ist ein Wahnsinn", sagt er - und das ganze muß man sich im schönsten Wienerisch vorstellen.

Pytlik (36) ist nämlich gebürtiger Wiener, hat seinen Hauptwohnsitz immer noch in Österreich, ... "Padre": So hatten Pytlik in Zypern alle Soldaten der internationalen Friedenstruppe genannt, denn eigentlich ist Pytlik ein Militärpfarrer. Ein Jahr lang, 1998/99, war er im Dienste des österreichischen Militärbischofs bei den Blauhelmen auf Zypern stationiert und betreute ein ungarisches, österreichisches und slowenisches Bataillon. Von daher stammt die Liebe zum Meer, in das er sich auch noch beim wildesten Wellengang furchtlos stürzt. Seit 2002 ist es erstmal vorbei mit dem Soldatenleben: Österreichs Militärbischof borgte Pytlik nämlich befristet auf fünf Jahre an den deutschen Militärbischof aus ...

Seitdem kümmert sich der Mann in Eichstätt zusammen mit dem "Offizial" Stefan Killermann um alle Ehenichtigkeitsprozesse im Bistum Eichstätt. Etwa 40 Fälle werden pro Jahr behandelt - allesamt kirchenrechtlich hochkompliziert. Daß Pytlik juristisch mit allen Wassern gewaschen ist, zeigte sich auch im vergangenen Jahr: Da wurde er nämlich für fast ein halbes Jahr nach Österreich zurückbeordert, zum heikelsten Fall der jüngeren Kirchengeschichte. Der Bischof von St. Pölten, Kurt Krenn, hatte auf Sex-Skandale in seinem Priesterseminar viel zu nachlässig reagiert, bis der päpstliche Visitator Klaus Küng ihn schließlich zum Rücktritt bewegte. Pytlik diente als einer von mehreren Rechtsberatern des Visitators, der anschließend selbst Bischof in St. Pölten wurde. Küng kommt wegen dieser Zusammenarbeit heuer am 18. September als Festprediger zum "Frauendreißigerschluß" nach Buchenhüll.

"www.padre.at"

"Buchenhüll gefällt mir sehr, sehr gut" erzählt Pytlik - und die Buchenhüller haben sich längst an ihren neuen Geistlichen gewöhnt, der aus seinen konservativen Prinzipien kein Hehl macht. Sonntags predigt er von der Kanzel mit dem Birett, jener quadratischen Kopfbedeckung, die man allenfalls noch bei hochbetagten Landpfarrern vermutet hätte. "In der Wallfahrtskirche ist es so kalt, da verkühle ich mich sonst", sagt er, und weist auf sein lichter werdendes Haupthaar hin. Mit ausdrücklicher vatikanischer Erlaubnis hält er morgens in der Schutzengelkirche Messen im alten lateinischen Ritus. Gleichzeitig setzt er voll auf die technischen Möglichkeiten des Internet, auf einer eigenen Homepage "www.padre.at" wirbt er für seine Sicht des Katholizismus. "Ich stehe für eine weltoffene Konservativität", sagt Pytlik selbstbewußt. Und der "Padre" ist dabei fast so etwas wie eine "Marke" geworden in Eichstätt und weit darüber hinaus.

Das kommt nicht überall gut an, auch nicht bei Amtsbrüdern. Freimütig erwähnt Pytlik "Intrigen" gegen ihn, die ihn wegen seiner "bestimmten Prinzipien, für die ich stehe", aus Eichstätt drängen sollten: Diese Versuche habe er aber allesamt überstanden, dank "Gebet, Sport, und einer Schar ehrlicher Menschen".

Da ist er wieder, der Sport, von dem Pytlik sagt: "Ein Tag ohne Sport ist ein verlorener Tag." Im Sommer führt ihn das geradewegs ins Freibad und im Winter genauso regelmäßig ins Schottenau-Hallenbad. An einem Tag wird geschwommen, am nächsten gibt es intensiven Dauerlauf am Frauenberg. Die Schönheit des Eichstätter Freibads nimmt der sportliche Kleriker freilich bloß im Vorbeigehen zur Kenntnis: "Das ist eines der schönsten Bäder, die ich kenne." Er selbst aber liegt nie auf der Badematte, hält höchstens einen kurzen Plausch, wenn er eines seiner Buchenhüller Schäflein trifft. Das Freibad: Für ihn ist es ein reines Fitneß-Center.

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