Freitag, 29. Juli 2005
PATIENTENVERFÜGUNG? THEMATISCHE ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, Katholische Lehre um
23:26
Kommentare (0) Trackbacks (0) PATIENTENVERFÜGUNG? THEMATISCHE PREDIGTREIHE ZU FRAGEN DES STERBENS UND DES TODES: TEIL 1
Aufgrund eines sehr guten Vortrages eines Oberarztes des Fachbereiches Anästhesie und Intensivmedizin zur Patientenverfügung ergab sich ein guter Anlaß, in der Pfarrei eine über mehrere passende Sonntage gehende Predigtreihe zu irdischen und überirdischen Fragen des Todes und des Sterbens zu beginnen. Besonders der 15. August als Festtag der Aufnahme Mariens mit Seele und Leib in die himmlische Herrlichkeit eignet sich hervorragend, die gesamte Thematik mit dem entscheidenden übernatürlichen Ausblick zu versehen. Lassen wir uns also gemeinsam überraschen, zu welchen Fragen uns der Predigtkreis noch führen wird - es bleibt sicherlich spannend. Manche wertvolle Anregung konnte übrigens dem Beitrag von Monika Hoffmann, Sinn und Grenzen von Patientenverfügungen, in: Stimmen der Zeit, Heft 6, Juni 2005, 411 - 423, entnommen werde. Trotzdem handelt es sich bei der Predigtreihe nicht um eine streng wissenschaftliche Ausfaltung, sondern um die Zusammenfassung und Verstärkung der wesentlichen Gefahren und Chancen, allerdings versehen mit dem Anspruch, dem neuesten Stand der Wissenschaft, dem universal gültigen Naturrecht und der Lehre der Kirche zu entsprechen.
TEIL 1 (gehalten am 24. Juli 2005) Kommende Woche feiern wir das Fest der Heiligen Joachim und Anna (Eltern der Gottesmutter), wie in jedem Jahr am Anna-Seitenaltar und mit abschließendem Segen unter Verwendung des kleinen Anna-Reliquiars. Von einer ganz speziellen Reliquie war am letzten Dienstag abend an der Katholischen Universität Eichstätt die Rede: vom Turiner Grabtuch. Der Würzburger Althistoriker Karlheinz Dietz zeigte auf, daß nach der Bedeutung, die das Johannesevangelium den Grabtüchern für die Initialzündung des Auferstehungsglaubens zuspreche, deren Aufbewahrung keineswegs unwahrscheinlich gewesen ist. Über die spannende Aufbewahrungsgeschichte vor 1355 referierte dann Univ.-Prof. Dr. Dietz. Das Grabtuch scheint mit dem ab dem 4. Jahrhundert erwähnten und verehrten Christusbild von Edessa identisch zu sein. Die nüchterne historische Forschung spricht also dafür, daß wir es tatsächlich mit dem echten Grabtuch Jesu Christi zu tun haben. Damit aber sind wir so eindrücklich wie nur möglich an unsere eigene letzte Stunde erinnert. In der Tagesoration des heutigen 17. Sonntags beteten wir: "Ohne Dich ist nichts gesund und nichts heilig." Ja, ohne den dreifaltigen Gott ist nichts gesund und nichts heilig. Und so sind wir erinnert an einen zweiten existentiellen Vortrag der vergangenen Woche, als am Donnerstag abend auf Einladung des Gartenbauvereines, dem wir heute auch sehr für den Frühschoppen danken, Bürgermeister Oberarzt Dr. med. Josef Schmidramsl (vom Institut für Anästhesie und Intensivmedizin der Klinik Eichstätt) aus medizinisch-humaner und auch christlicher Sicht die schwierige Thematik der sogenannten Patientenverfügung in gelungener Weise darlegte. So legt es sich nahe, hier anzuknüpfen und sogleich ein für alle Mal ein paar Fragen zu stellen: ist irgendjemand von uns verpflichtet, eine Patientenverfügung auszustellen? - Die Antwort lautet klar: NEIN. Ist irgendjemand von uns verpflichtet, in bestimmten Fällen auf moderne lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten? - Die Antwort lautet klar: NEIN. Ist es vielleicht bald überhaupt so, daß angesichts der ständigen Einsparungen bald in der Patientenverfügung ganz etwas anderes stehen müßte, nämlich: ich verbiete jegliche Maßnahmen, die nur irgendwie aktive Sterbehilfe sein könnten, und ich verlange den Einsatz der modernsten Schmerzmittelmedizin, die es gibt? Wenn es in Europa so weiter geht, könnte dies tatsächlich mit JA beantwortet werden. Vielleicht sollten wir nochmals klären: was ist überhaupt eine Patientenverfügung? Was kann sie überhaupt, was darf sie überhaupt, was wird dabei immer zu verwerfen sein? Eine Patientenverfügung ganz allgemein ist eine vorsorgliche schriftliche oder mündliche Willenserklärung, die jene Krankheitssituationen regeln soll, in denen sich der Patient nicht mehr selbst äußern kann. (Aber Vorsicht bei dieser Definition, siehe unten!) Und was ist dann eine Vorsorgevollmacht oder eine Betreuungsverfügung? Mit einer Vorsorgevollmacht bevollmächtigt nach deutschem Recht eine Person eine andere Person, im Falle einer Notsituation alle oder bestimmte Aufgaben für den Vollmachtgeber zu erledigen. Mit der Vorsorgevollmacht entscheidet der Bevollmächtigte an Stelle des nicht mehr entscheidungsfähigen Vollmachtgebers. Deshalb setzt eine Vorsorgevollmacht unbedingtes und uneingeschränktes persönliches Vertrauen zum Bevollmächtigten voraus und sollte nicht leichtfertig erteilt werden, wobei der Bevollmächtigte sinnvollerweise an die eigene Patientenverfügung zu binden ist. Im Unterschied zu dieser einfachen persönlichen Patientenverfügung in Kombination mit einer einfachen Vorsorgevollmacht, die beide - wie Dr. Schmidramsl richtig betont hat - des Aufsuchens eines Notars oder eines Rechtsanwalts nicht bedürfen, gibt es dann aber noch die Betreuungsverfügung, die erst dann ihre Wirkung entfaltet, wenn das zuständige Gericht es entsprechend der gesundheitlichen Situation des Verfügenden für erforderlich hält, daß die Vollmacht dem vom Verfügenden Vorgeschlagenen übertragen wird und die Verfügung dann unter gerichtlicher Kontrolle steht. In der gerichtsabhängigen Betreuungsverfügung können gewissermaßen die Inhalte der Patientenverfügung und der Vorsorgevollmacht kombiniert werden. Unabhängig davon können aber neuerdings auch alle ohne Notar hergestellten privatschriftlichen Vorsorgevollmachten in das Zentrales Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer eingetragen werden. Was wir aber bis hierher neuerlich erkennen: Dr. Schmidramsl hat recht, daß sich jeder gut überlegen sollte, was er überhaupt in seine Patientenverfügung schreiben möchte und zuvor noch besser überlegen und besprechen sollte, wem er eine Vollmacht erteilen möchte, wem er wirklich vertraut, und schließlich hat der Bevollmächtigte, den Dr. Schmidramsl als Sterbepaten bezeichnet hat, an sich auch Anspruch auf Entschädigung. Es genügt also wirklich nicht, ein x-beliebiges Formular einer sogenannten Patientenverfügung schnell anzukreuzen, ohne zu wissen, in was man sich da unter Umständen einläßt. Gespräche mit guten Ärztinnen und Ärzten, mit vertrauten Juristen, aber auch mit Theologen sind daher äußerst sinnvoll. Und natürlich ist es möglich, einem eingesetzten Bevollmächtigten im Falle der guten Durchführung des Amtes testamentarisch Belohnungen zu hinterlassen. Kehren wir von diesen rechtlichen Andeutungen zurück zur Patientenverfügung. Ganz wichtig ist: sie kann sich gleichermaßen gegen Über- wie gegen Untertherapie aussprechen. Doch da sind wir überhaupt schon beim Knackpunkt der Patientenverfügung überhaupt und bei einem künftigen Gesetz über Patientenverfügungen. Hier müssen wir sehr genau schauen und fragen: soll eine Patientenverfügung nur angewandt werden dürfen zur Therapiemodifikation während der echten Sterbephase - von dieser Situation geht die in Deutschland auch katholischerseits hergestellte Christliche Patientenverfügung aus - oder auch zur Therapiemodifikation bei Patienten, die sich noch nicht in der Sterbephase befinden, bei denen aber das Grundleiden irreversibel ist und trotz medizinischer Behandlung zum Tod führen wird - das ist die Position der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages Recht und Ethik der modernen Medizin - oder sogar in darüber hinausgehenden Fällen, also praktisch ohne Reichweitenbegrenzung, das ist die Position des Gesetzesentwurfes der Bundesregierung. Und genau hier müssen wir als Christen sagen: STOP, ein klares STOP. Wenn wir ein solches Gesetz bekämen, wären wir im schlimmsten Fall längerfristig unterwegs in Richtung Holland. Warum? Weil dann auf einmal aktive Sterbehilfemaßnahmen von Patienten in solchen Patientenverfügungen formuliert werden könnten, die aber kein Arzt und keine Ärztin jemals beachten dürften, denn die direkt angepeilte Tötung und Lebensverkürzung ist ein schweres Verbrechen am menschlichen Leben. So sehr auch das Selbstbestimmungsrecht des Menschen, des Patienten zu beachten ist, so sehr auch die Einwilligung des Patienten zu einer Behandlung vorzusehen ist, so sicher ist es aber auch, daß wir mit der größtmöglichen Vehemenz dagegen eintreten müssen, daß per Patientenverfügung nur irgendein Mensch den Arzt und die Ärztin von ihrer absoluten Garantiepflicht, Leben zu retten, entbinden könnte. Und genau deshalb ist ein Gesetz zur Patientenverfügung unter Umständen ein zweischneidiges Schwert, und so haben wir wieder einen kleinen, aber ganz wichtigen Punkt, warum es nicht egal ist, ob ich bei der Bundestagswahl christliche oder nicht-christliche Politiker wähle. Wir dürfen nicht einmal ansatzweise holländische Verhältnisse zulassen, ganz abgesehen davon, daß sich jeder Arzt dagegen wehren kann und muß, wenn er nicht mehr als Lebensretter auftritt, sondern plötzlich als aktiver Sterbehelfer in Situationen, in denen nach dem Naturrecht immer noch die Lebenserhaltung absolut geboten ist. Die Frage nämlich, wann eine medizinische Prognose mit Sicherheit als aussichtslos gilt, ist in vielen Fällen nicht eindeutig zu beantworten, sondern nur individuell und der konkreten Situation entsprechend einschätzbar. Dr. Schmidramsl hat recht, daß die Patientenverfügung die große Chance ist, endlich wieder häufiger über den eigenen Tod und alles damit Verbundene durchaus besinnlich und ernsthaft nachzudenken. Andererseits besteht aber die reale Gefahr, daß Patientenverfügungen zu einem Mittel werden, Sterben lediglich zu verkürzen, manipulieren und letztlich weiter aus dem Leben verdrängen zu wollen. Und weil dieses Thema so wichtig ist, setzen wir an den nächsten Sonntagen fort, es soll dann auch um die Frage nach dem Zeitpunkt des Todes und die Frage der Organspende gehen und schließlich um das Wichtigste überhaupt, was nämlich jeder katholische Christ für das Himmelreich und sein ewiges Seelenheil tun und als Patient tatsächlich immer verlangen sollte, in seinem Herzen und in seiner Verfügung. AMEN. Portal gegen aktive Sterbehilfe und entsprechend formulierte Patientenverfügungen Mittwoch, 27. Juli 2005
PHILOSOPH ROBERT SPAEMANN NIMMT ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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00:09
Kommentare (0) Trackbacks (0) PHILOSOPH ROBERT SPAEMANN NIMMT STELLUNG ZUM ANLIEGEN KARDINAL SCHÖNBORNS: EVOLUTION?
Dankenswerterweise hat der Standard (im Internet bereits am 22. Juli und in der gedruckten Ausgabe der Zeitung am 23./24. Juli 2005) einen Gastkommentar von Robert Spaemann in die Diskussion um die sogenannte Evolutionstheorie eingebracht. Über Spaemann schreibt die österreichische Tageszeitung anerkennend: "Der renommierte deutsche Philosoph war bis 1992 ordentlicher Professor an den Universitäten Heidelberg und München; der Autor ist berühmt für seine Einsprüche gegen Atomkraft und Euthanasie und verteidigt, ganz allgemein, ein christliches Menschenbild gegen die Zumutungen einer technokratischen Moderne."
Christoph Kardinal Schönborn selbst wandte sich in den Tagen nach Publikation seines weltweit beachteten Artikels vor allem dagegen, daß "Leute im Namen der Wissenschaft quasi dogmatisch befehlen, es darf darüber nicht diskutiert werden". Er wende sich dagegen, daß die Vertreter einer Ideologie die Existenz eines "intelligenten Plans" der Schöpfung und mithin eines Schöpfers "dogmatisch ausschließen". Dabei zeigten viele Erkenntnisse, daß es vernünftiger sei, an die Existenz eines die Evolution auslösenden Schöpfers zu glauben als an eine "pure Abfolge von Zufall und Notwendigkeit". Kardinal Schönborn verwies auch auf das Buch des Wiener Physikers Walter Thirring (Kosmische Impressionen - Gottes Spuren in den Naturgesetzen). Dort schreibe Thirring, daß es angesichts der Präzision, die es braucht, einen für den Menschen brauchbaren Kosmos zu schaffen, absurd wäre, so etwas dem Zufall zuzuschreiben. Die Möglichkeit der Bedingungen für die Entstehung des menschlichen Lebens verdanke sich einem Zusammentreffen von Konstellationen, die eine so geringe Wahrscheinlichkeit aufwiesen, daß man unter Wahrung eines wissenschaftlichen Anspruchs nicht mehr von Zufall sprechen könne. Der neue Kommentar Spaemanns steht unter dem Titel: "Danke Gott und freue mich". Wider die Tendenz, die Debatte um Kardinal Schönborns Einspruch gegen die Evolutionstheorie zu bagatellisieren: [BEGINN DES KOMMENTARS] Der Kommentar von Kardinal Christoph Schönborn "Finding design in nature" in der New York Times hat großen publizistischen Wirbel ausgelöst. Worum geht es? Zunächst: Worum geht es nicht? Es geht nicht um die Deszendenztheorie, nach welcher die verschiedenen Arten des Lebendigen in genealogischem Zusammenhang stehen. Die christliche Theologie hat den Gedanken einer sich über Jahrmillionen hin erstreckenden "kontinuierlichen Schöpfung" und eines möglichen Abstammungsverhältnisses des Menschen zu vormenschlichen Lebewesen seit Langem akzeptiert. Und umgekehrt: Evolutionstheoretiker haben Darwins Hypothesen wesentlich verfeinert. Die Genetik läßt uns die Mutationen neu und besser verstehen, auch verhält sich der moderne Evolutionismus im Unterschied zu dem des 19. Jahrhunderts nicht religionsfeindlich, sondern versucht, der Religion im Rahmen der Überlebensstrategien der menschlichen Art eine funktionale Nische zuzuweisen. Wo aber liegt der konkrete Konfliktstoff? Er liegt in der These, der Prozeß der Entwicklung der Arten des Lebendigen sei nur verstehbar, wenn wir annehmen, daß ihm ein intelligenter Plan, ein "Design" zugrunde liegt. Diese These ist es, die von vielen Evolutionsbiologen bestritten wird. Das Ziel ihrer ganzen Forschungsbemühungen ist es ja, alle Schritte dieses Prozesses so zu rekonstruieren, daß der Gedanke von so etwas wie einem Ziel daraus gänzlich fern gehalten wird. Vorteile zufälliger genetischer Veränderungen für die jeweilige Ausbreitung einer Genstruktur genügen zur Erklärung der Entstehung neuer Phänotypen, einschließlich dem des Menschen. Wohlwollende Kritiker der "Design-Theorie" geben ihren Vertretern zu bedenken, daß sich Gläubige mit ihr in eine unkomfortable Lage begeben. Sie siedeln ihre Überzeugung in den Nischen des einstweilen noch nicht Erklärten an, aus denen sie immer wieder von Neuem vertrieben werden. Mehr taktisch und pastoral als an Wahrheitsfragen orientierte Theologen versuchen es denn auch seit Langem mit einer Immunisierungsstrategie: Um sich keinesfalls mit der Wissenschaft anzulegen, vermeiden sie es, überhaupt irgendetwas zu behaupten, was in den Bereich des Empirischen und deshalb im Prinzip Falsifizierbaren fällt. Der Preis, den sie dafür bezahlen, ist allerdings die Trivialisierung ihrer Botschaft. Jeder kann ihr zustimmen, weil sie keine belangvolle Information enthält. Und diesen Preis wollte Kardinal Schönborn offenbar nicht zahlen. Worum es geht, läßt sich vielleicht am besten mit dem Anfang eines Gedichts von Matthias Claudius sagen: "Ich danke Gott und freue mich / wie's Kind zur Weihnachtsgabe, / daß ich bin, und daß ich dich, / schön menschlich Antlitz habe." Gibt es einen Grund, jemandem für das Menschsein zu danken, ja oder nein? Die "Design-Anhänger" haben zweifellos den gesunden Menschenverstand für sich, der zu allen Zeiten in der Natur Spuren des Schöpfers sah. Und mir scheint, daß die Annahme einer göttlichen Absicht hinter dem Evolutionsprozeß indifferent ist gegen das Ergebnis der Versuche, den Prozeß unter Ausklammerung dieser Absicht zu erklären. Die Ereignisse in einem Film folgen nach der Logik der Story des Films aufeinander, und der Ziegel, der im Film einem Menschen auf den Kopf fällt, ist die "innerfilmische" Ursache des Todes dieses Menschen. Wir können den ganzen Vorgang verstehen, ohne zu wissen, daß die eigentliche Ursache der Filmstreifen und der Projektor ist, der im Film selbst nicht vorkommt. Göttliche Schöpfung und Weltregierung sind nach der klassischen Schöpfungsphilosophie jüdischer, muslimischer und christlicher Provenienz eben sowohl Ursprung der Naturgesetze wie der Interferenzen physikalischer Prozesse, die wir Zufall nennen. Die Frage lautet nun: Gibt es im Film selbst Vorkommnisse oder Strukturen, die als Spuren des Autors oder des Projektors gelesen werden können? Im Klartext: enthält die Welt des Lebendigen Spuren einer Absicht? Und wenn ja, sind diese Spuren zwingend? Wir müssen hier unterscheiden zwischen der Entstehung der Arten des Lebendigen einerseits, und der Entstehung von Leben und Bewußtsein. Was die Entstehung der differenzierten Naturgebilde betrifft, so wird niemand die Menschen daran hindern können, in ihnen immer wieder die Kunst eines Schöpfers ebenso zu bewundern, wie dies Einstein mit Bezug auf die so überwältigend einfachen Naturgesetze tat. Wenn die Buchstaben, die aus einem Sack geschüttet werden, sich in der Form nebeneinander legen, die den Prolog des Johannesevangelium ergibt, dann wissen wir, daß diese zufällige Kombination nicht unwahrscheinlicher ist als jede einzelne andere ebenso zufällige. Und doch werden wir uns weigern, an Zufall zu glauben, weil sich diese Kombination von Billionen anderen durch ihren Sinn auszeichnet. Für den Gläubigen ist die Natur, ungeachtet der Mechanismen ihres Zustandekommens, ein Buch mit einer Botschaft, vor allem ästhetischer Art. Niemand kann gezwungen werden, diese Botschaft wahrzunehmen. Das bloße Funktionieren hochkomplexer Überlebensmechanismen nötigt uns nicht zu dieser Wahrnehmung. Wenn deren Entstehung sich ohne Rückgriff auf ein Design aufklären läßt, dann braucht niemand dagegen einzuwenden haben. Anders verhält es sich mit den beiden elementaren Phänomenen, die sich einer solchen Aufklärung aus prinzipiellen Gründen verschließen, der Entstehung des Lebens und der Entstehung des denkenden Bewußtseins. Die neuzeitliche Wissenschaft steht unter dem Motto, das Thomas Hobbes so formulierte, eine Sache erkennen heiße, "to know what we can do with it when we have it". Die Entstehung von Leben kann aber auf diese Weise nicht aufgeklärt werden. Rekonstruiertes Leben, Simulation von Leben ist nicht Leben. Leben ist nicht ein Aggregatzustand von Materie, Leben ist das Sein des Lebendigen. Der tote Löwe ist nicht in einem anderen Zustand, sondern er ist nicht mehr. Leben ist Aus-sein auf Sein, Trieb, Innerlichkeit, Subjektivität. Die rekonstruierende Wissenschaft aber hat es immer nur mit Objektivität, mit "Äußerlichkeit" zu tun. "Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?", lautet ein berühmter Aufsatz von Thomas Nagel. Es hätte keinen Sinn zu fragen, wie es ist, ein Computer zu sein. Ein Computer ist nur für uns ein Computer. Er ist nicht an sich selbst eine Einheit. Und ebenso verhält es sich mit dem denkenden Bewußtsein, also mit dem Bewußtsein von Menschen, die "ich" sagen, für ihr eigenes Sein danken, Mathematik treiben, andere Lebewesen und andere Menschen nicht nur als Umwelt, sondern als eigene Wirklichkeitszentren wahrnehmen und anerkennen können. Wenn Leben und Vernunft erst spät in der Geschichte des Universums auftreten, so kann dieses Auftreten doch nicht als Variation dessen, was schon vorher war, verstanden werden. Es ist etwas Neues. Wie immer es entstanden sein mag, es hat sich von seinen Entstehungsbedingungen emanzipiert und ist "es selbst". Wenn es überhaupt einen Grund hat, dann kann dieser Grund nur selbst von der Art der Innerlichkeit sein, und das heißt: eine Absicht. [ENDE DES KOMMENTARS] Neben dem oben genannten Buch des Wiener Physikers Walter Thirring kann auch dieses kritische Lehrbuch zur Evolution von R. Junker und S. Scherer zur Vertiefung aller mit dieser Diskussion verbundenen Fragen durchaus empfohlen werden. Euer Padre Alex - Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik / www.internetpfarre.de Freitag, 22. Juli 2005
WALLFAHRTSORT BUCHENHÜLL: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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22:41
Kommentare (0) Trackbacks (0) WALLFAHRTSORT BUCHENHÜLL: FRAUENDREISSIGERSCHLUSS AM 18. 9. 2005 MIT BISCHOF KLAUS KÜNG
Die ab dem Herz-Jesu-Freitag im August gültige und neue Gottesdienstordnung für den Marienwallfahrtsort Buchenhüll (D-85072 Eichstätt) ist mittlerweile ausgeliefert und im Internet vollständig verfügbar:
Als PDF-Dokument: 1. Server / 2. Server Plakat für den Frauendreißiger 2005: 1. Server / 2. Server Im Jahr der Eucharistie, das Papst Johannes Paul II. ausgerufen hat, lädt die Wallfahrtspfarrei St. Marien Buchenhüll alle Pilger besonders herzlich zur Teilnahme am marianischen Monat des Frauendreißigers ein, der in Buchenhüll immer von der ersten Vesper des Hochfestes Aufnahme Mariens mit Seele und Leib in den Himmel bis zu einem dem Gedenken der schmerzhaften Jungfrau nahegelegenen Sonntag begangen wird. Diesmal ist es der 18. September 2005, wobei für den Frauendreißigerschluß gleich zwei Höhepunkte zu erwähnen sind: einerseits wird bereits um 09.15 Uhr der ehemalige Päpstliche Visitator und neue Diözesanbischof von St. Pölten, Seine Exzellenz Dr. Dr. Klaus Küng, beim neuen Dorfplatz begrüßt werden, wobei er dann um 09.30 Uhr in der Wallfahrtskirche ein feierliches Pontifikalamt mit Predigt und mit Eucharistischem Segen halten wird. Damit soll die Unersetzbarkeit der Heiligen Messe an jedem Sonntag besonders hervorgehoben werden, denn die gewissenhaftere Ernstnahme der heiligen Sonntagspflicht sollte eine bleibende Frucht des Jahres der Eucharistie sein. Bischof Küng ist somit nach Seiner Exzellenz Militärbischof Msgr. Mag. Christian Werner der zweite österreichische Bischof, der in der Wallfahrtskirche St. Marien pontifizieren wird. Andererseits wird der Nachmittag dieses Abschlußsonntags und bundesdeutschen Wahltages (= 18. September 2005) nach dem heiligen Rosenkranz in der Wallfahrtskirche um 13.30 Uhr und nach dem Abmarsch von der Kirche mit dem Allerheiligsten Sakrament um 14 Uhr wieder gekrönt sein von der Feierlichen Eucharistischen Schlußandacht bei der Lourdesgrotte. Da auch in Österreich Bischofswechsel anstehen und Bischof Küng bereits um 16 Uhr in Linz an der Amtseinführung des neu ernannten Nachbarbischofs, Seiner Exzellenz Dr. Ludwig Schwarz, teilnehmen muß, wird diesmal die marianische Festpredigt Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik selbst halten. Deshalb sind alle Pilger von auswärts sowohl vormittags als auch nachmittags herzlich willkommen in Buchenhüll. Eröffnet wird der Frauendreißiger bereits am 15. August 2005 mit einem feierlichen Hochamt um 09.30 Uhr, mit Eucharistischem Segen und mit der Kräutersegnung. An den nachfolgenden Sonntagen (21. und 28. August, 4. und 11. September 2005) ist in der Wallfahrtskirche jeweils um 13.30 Uhr heiliger Rosenkranz und um 14.00 Uhr die traditionelle Andacht mit Kanzelpredigt über das Thema "Maria und die heiligste Eucharistie". Diese wird an drei Sonntagen von Kirchenrektor Dr. Pytlik gehalten und am 4. September 2005 von einem neu geweihten Diakon. Das Jahr der Eucharistie wird in Buchenhüll dann noch in spezieller Weise am Christkönigssonntag nachklingen: am 20. November wird daher wieder um 09.30 Uhr ein lateinisches Amt zelebriert, mit anschließender Prozession zur Herz-Jesu-Grotte und dortigem gemeinsamen Verrichten des von der Kirche empfohlenen Weihegebetes. Auf zahlreichen Besuch freut sich Euer Kirchenrektor Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik - Padre Alex / www.internetpfarre.de Samstag, 16. Juli 2005
BENEDIKT XVI. VERSETZT DEN DEUTSCHEN ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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15:55
Kommentare (2) Trackbacks (0) BENEDIKT XVI. VERSETZT DEN DEUTSCHEN MILITÄRORDINARIUS
Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. hat den regierenden katholischen Militärordinarius Deutschlands als Diözesanbischof von Eichstätt nach Augsburg versetzt. Damit ist dieser in Hinkunft dem Herrgott und dem Papst für mehr Seelen als bisher verantwortlich. Aus diesem Anlaß sei der letzte vielbeachtete Hirtenbrief des Diözesanbischofs vom 10. Juli 2005 zum Festsonntag des heiligen Bischofs Willibald unter dem Titel Christen als Zeugen abgedruckt:
1. Bedeutung und Wertschätzung von Ehe und Familie Der heilige Willibald hat sein Leben in den Dienst der Verkündigung gestellt und unserer Heimat das Evangelium Jesu Christi gebracht. Die Frage muß gestellt werden: "Wäre Willibald als Glaubensbote zu uns gekommen, wenn er nicht schon als Kind durch den Glauben seiner Eltern Jesus Christus begegnet wäre?" Ich weiß, daß diese Frage nicht eindeutig, d. h. mit ja oder nein beantwortet werden kann. Wir alle wissen aber, daß wir als Menschen für unsere ganzheitliche Entwicklung in der Regel eine Familie brauchen. Gott selbst hat es in seiner Schöpfungsordnung (vgl. Gen 1 - 3) so angelegt, daß der Mensch nicht allein ist und daß er in einer unterschiedlichen Geschlechtlichkeit auf den anderen verwiesen ist. Diese unterschiedliche Geschlechtlichkeit läßt den Menschen auch teilhaben am Schöpfungsauftrag Gottes, an der Weitergabe des Lebens. Aus der Lebensgeschichte des hl. Willibald wissen wir, daß sein Vater Richard und seine Mutter Wuna sich sehr um ihn und um seine beiden Geschwister Wunibald und Walburga gesorgt haben. Sie gaben ihnen nicht nur ein für die damaligen Lebensverhältnisse gutes Zuhause mit wohnlicher Geborgenheit, der richtigen Ernährung und mit schützender Kleidung, sondern sorgten sich ganzheitlich um Leib und Seele ihrer Kinder. Durch die Fürsorge und Liebe der Eltern haben die Kinder auch die Liebe des unsichtbaren Schöpfergottes erfahren, nicht zuletzt durch ein das tägliche Leben tragendes Gebet. Die Botschaft von Jesus Christus ist den heranwachsenden Kindern überzeugend nahe gebracht worden. Durch die Macht Seiner Liebe und Seines Lebens, durch Seine ungebrochene Freundschaft zu uns Menschen in Seinem Wort und in den Sakramenten haben Willibald und seine Geschwister von Kindheit an Jesus kennen gelernt als den, der immer derselbe ist - gestern, heute und in Ewigkeit derselbe in seiner Liebe und Treue zu uns Menschen im täglichen Auf und Ab. Die menschliche Geborgenheit in der Familie in Verbindung mit einem aus Liebe gelebten Glauben war das solide Fundament für die spätere Erziehung Willibalds und seiner Geschwister durch andere Glaubensboten, durch Benediktinermönche. Diese glücklichen Umstände sind die Ursache dafür, daß alle drei Kinder dieses adeligen Ehepaares sich ganz für Gott und für die Menschen auf den Weg gemacht und unserer Heimat den befreienden Glauben gebracht haben. Diese Umschreibung eines aus dem Glauben gelingenden Familienlebens ist nicht eine "romantische Unwirklichkeit", sondern ist auch heute noch durchaus erfahrbar. Ich danke allen Frauen und Männern, die in der ehelichen Lebensgemeinschaft in Liebe und Zuverlässigkeit zueinander stehen und ganz einfach für ihre Kinder "da" sind. Diese die Gesellschaft tragende und kleinste, aber auch wichtigste Lebenszelle in jedem Staat wird in ihrer Bedeutung heute in einer unverantwortlichen Weise vernachlässigt. Es ist eine unglaubliche Täuschung, andere Lebensgemeinschaften auf eine Ebene mit der ehelichen Lebensgemeinschaft zu stellen. Es ist unerträglich, wenn in Politik und Gesellschaft führende Persönlichkeiten die eheliche Lebensgemeinschaft, die eine Familie begründet, untergeordnet behandeln und dadurch ins "Abseits" schieben. Die Folge einer derartigen Denk- und Handlungsweise zeigt sich nicht auch zuletzt darin, daß die Verantwortung für die Zukunft unseres Landes und unserer Heimat nicht mehr gesehen wird. Aus einer in sich egoistischen Grundeinstellung jedoch ist kein menschenwürdiger Aufbau für kommende Generationen möglich. 2. Die Unverletzbarkeit des einzelnen Menschen Schlagwortartig muß festgestellt werden, daß ein "kinderloses Deutschland" und auch ein "kinderloses Europa" keine Zukunft haben. Während der vergangenen 25 Jahre wurden in unserer Bundesrepublik 7 Millionen Abtreibungen vorgenommen: 7 Millionen Menschen wurden aus unterschiedlichen Beweggründen getötet. Wie soll auf dieser Grundlage eine positive und hoffnungsvolle Entwicklung unserer Bevölkerung und unserer Heimat erfolgen? Es ist unbegreiflich, daß Bundeskanzler Gerhard Schröder anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde in Göttingen sich eindeutig für die so genannte "embryonale Stammzellforschung" ausgesprochen hat. Der Verweis des Bundeskanzlers auf mögliche Chancen embryonaler Stammzellforschung darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß dabei unverfügbare Grundwerte auf dem Spiel stehen, die eine Abwägung nicht zulassen. Menschenwürde und Lebensrecht kommen jedem Embryo vom Zeitpunkt der Befruchtung an zu. Namhafte Ärzte bestätigen die biologische Tatsache, daß sich mit der Verschmelzung der Keimzellen im Schoß der Mutter ein eigenständiges und damit unantastbares menschliches Leben entwickelt. In diesem zunächst mikroskopisch kleinem Lebewesen sind alle geistigen und seelischen, alle körperlichen Eigenschaften bereits grundgelegt! Im Gegensatz zu dieser medizinisch erhärteten Wirklichkeit hat sich teilweise eine unmenschliche Sprachweise durchgesetzt, in der vom Embryo als einem "bedeutungslosen Zellklumpen" gesprochen wird. Mit einer derartigen Redeweise soll über die Wirklichkeit hinweggetäuscht werden, daß die embryonale Stammzellforschung gleichzusetzen ist mit der Tötung eines eigenständigen menschlichen Lebens. Jede Art von Abtreibung, bis hin zu den furchtbaren Spätabtreibungen, jede Vernichtung eines Embryo zu Forschungszwecken widerspricht dem biblischen Menschenbild, das den Menschen von seinem Anfang bis zu seinem Ende schützt und jede Instrumentalisierung, jedes "Verbrauchen" und damit Tötung menschlichen Lebens ausschließt. Als Christen sind wir herausgefordert, in unserem täglichen Leben, in unserer Umgebung, in der ganzen Gesellschaft lautstark für den Lebensschutz einzutreten. Wenn wir von Jesus Christus überzeugt sind, dann ist es eine Tatsache, daß durch Jesus Christus jeder Mensch Kind Gottes ist. Wir sind nicht das Zufallsprodukt einer menschlichen Entwicklungskette, sondern jeder von uns ist vom ersten Augenblick seines Daseins an von Gott gewollt und geliebt! 3. "Die Kirche lebt noch - sie ist eine junge Kirche!" "Die Kirche lebt noch - sie ist eine junge Kirche!" - Diese sehr aufbauende und positive Aussage des Hl. Vaters, Papst Benedikt XVI., bei seiner Amtseinführung kann auch auf die Grundeinstellung des hl. Willibald bezogen werden. Er war von Jesus Christus und der Botschaft des Evangeliums so überzeugt, daß er im wahrsten Sinn des Wortes als Wandermissionar durch das ihm anvertraute Bistumsgebiet zog und unermüdlich den verschiedenen Volksstämmen die befreiende Botschaft des Evangeliums verkündete. Der Weltjugendtag 2005 in Köln stellt die ursprüngliche Bezeugung des Glaubens an den menschgewordenen Gottessohn in den Mittelpunkt. Deshalb hat er auch als Motto die Aussage der Weisen aus dem Orient, verbunden mit einer freudigen Überzeugung: "Wir sind gekommen, ihn anzubeten!". Mit den Erwartungen an den Weltjugendtag stellt sich selbstverständlich auch kritisch die Frage: "Was kommt danach? Was wird vom Jugendtag bleiben? Hat dieses große Treffen mit dem Papst auch in unserer Diözese, in unseren Pfarrgemeinden eine nachhaltige Wirkung?" Fragen, denen wir nicht aus dem Weg gehen können und die wir beantworten müssen! Wir können und dürfen unsere jungen Christen mit ihren persönlichen Lebensentscheidungen nicht allein lassen. Die Jugendarbeit mit den Ministranten in unserer Diözese ist sicher in vielerlei Hinsicht beispielhaft. In Anknüpfung an diese guten Erfahrungen müssen - sicher in unterschiedlicher Art - Gesprächsrunden zu christlichen Glaubens- und Lebensfragen angeboten werden, damit unsere getauften und gefirmten Jugendlichen nicht orientierungslos bleiben oder gar "fremd bestimmt" werden, vor allem durch oftmals sehr negative und falsche Darstellung von Lebensentwürfen in den Medien. Es ist ein Gebot der Stunde, daß wir wieder neu über Werte wie Treue und Liebe in Beziehung zu Gott und auch in Beziehung zueinander sprechen. Notwendig ist gleichzeitig eine klare und gut verständliche Darstellung über geschlechtliches Reifen und über verantwortungsbewußten Umgang mit der Geschlechtlichkeit. Es muß auch davon neu gesprochen werden, daß Liebe und Treue wie eine kostbare Pflanze im jungen Menschen wachsen können und müssen, daß dafür aber auch Selbstdisziplin, nüchterne Selbsteinschätzung und auch Enthaltsamkeit notwendig sind. Mit Überzeugung und aus der eigenen Erfahrung heraus muß unseren heranwachsenden Jugendlichen gesagt werden, daß die menschliche Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit nur auf der Grundlage echter Zuverlässigkeit und treuer Liebe zu einem Partner erfüllt werden kann. Der Wert der ehelichen Lebensgemeinschaft auf dieser Grundlage, die persönliche Vorbereitung auf eine solche Lebensentscheidung und die dazugehörigen Hilfsmaßnahmen müssen neu bedacht werden. In gleicher Weise stellt sich für uns alle ganz verantwortlich die Frage: wie halten wir es in unserer Diözese mit der Förderung des Priester- und Ordensberufes? Im Matthäusevangelium (9,37 f.) spricht Jesus selbst von einer "großen Ernte, aber von wenigen Arbeitern" und fordert uns auf, den Herrn zu bitten, Arbeiter in seine Ernte zu senden. Bei meinen regelmäßigen Visitationen, d. h. Bischofsbesuchen in den Pfarrgemeinden, begegnen mir immer wieder Kinder und Jugendliche, die sich durchaus überlegen könnten, ob nicht der Priester- oder Ordensberuf eine gute Lebensentscheidung wäre. Wird um die Gnade einer solchen Erkenntnis noch gebetet, auch vor dem ausgesetzten Allerheiligsten am Priesterdonnerstag oder Herz-Jesu-Freitag? Werden geeignete Jugendliche noch angesprochen, ob sie sich nicht neben anderen möglichen Berufsentscheidungen auch einen solchen Lebensweg in der Nachfolge Christi vorstellen könnten? Es gibt wahrhaftig viel zu tun! Gottes Liebe und seine Führung ist durch Jesus Christus auch im Heiligen Geist in uns und unter uns. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, wir brauchen keine Angst zu haben! Öffnet die Türen eurer Herzen für Jesus Christus, den besten Begleiter auf unserem Lebensweg, den zuverlässigsten und treuesten Freund! Wir müssen neu eine "missionarische Kirche" sein; müssen jede Art von Feigheit ablegen und die großartige Botschaft unseres Glaubens hinaus rufen. Wir können dies mit einem gesunden christlichen katholischem Selbstbewußtsein tun, da wir nicht uns selbst als begrenzte Menschen verkünden, sondern Jesus Christus, der "derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit!" (Hebr 13,8) Dazu segne euch aus ganzem Herzen, ihr Kinder und Jugendlichen und sie Schwestern und Brüder im Glauben, der allmächtige und barmherzige Gott + der Vater, + der Sohn und + der Heilige Geist! [ENDE DES HIRTENBRIEFES.] Unter vielen Projekten seiner Eichstätter Regierungszeit sei hier auch die komplette personelle Erneuerung seines kirchlichen Gerichtes erwähnt, das nunmehr schon seit langem als Team unter der Führung des Judizialvikars H. H. Domkapitular Msgr. Dr. utr. iur. Stefan Killermann arbeitet. Besonderen Anklang findet die sachlich strukturierte und vielen Eheleuten schnell Information gebende Homepage des Bischöflichen Offizialates Eichstätt. Dort kann auch ein praktischer Folder zur Möglichkeit eines Ehenichtigkeits- oder Eheauflösungsverfahrens erbeten werden. Wir alle aber wollen in den kommenden Monaten für einen guten Nachfolger des Bischofs in Eichstätt beten. Euer Padre Alex - Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik |
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