Dienstag, 20. September 2005
BISCHOF KÜNG AN SEINEM 65. ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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21:39
Kommentare (0) Trackback (1) BISCHOF KÜNG AN SEINEM 65. GEBURTSTAG IN EICHSTÄTT: FEIERLICHER EUCHARISTISCHER FRAUENDREISSIGERSCHLUSS 2005 IN BUCHENHÜLL
Der Bischof von Eichstätt freute sich am 17. September 2005 besonders über den Besuch Seiner Exzellenz, des hochwürdigsten Diözesanbischofs von St. Pölten, Dr. Dr. Klaus Küng, somit exakt an dessen 65. Geburtstag. Im Eichstätter Bischofshaus wurde Bischof Küng an seinem Jubeltag unter anderem von der Eichstätter Stadtkapelle empfangen. Am nächsten Morgen (Sonntag, 18. September 2005) ging es in die alte Wallfahrtspfarrei St. Marien Buchenhüll (heute ein Stadtteil von Eichstätt), um in der vom Verfasser als Kirchenrektor betreuten Wallfahrtskirche ein heiliges Pontifikalamt zur Nachfeier des Gedächtnisses der Schmerzen Mariens im Jahr der Eucharistie zu feiern. Der Verfasser war bekanntlich als Kanonist einer der Mitarbeiter des damaligen Päpstlichen Visitators der Diözese St. Pölten, welchem vom verstorbenen Papst ein großes Vertrauen bei der Lösung diffiziler sittlicher und kirchenpolitischer Probleme innerhalb der genannten Diözese entgegengebracht worden war. Mittlerweile hat Bischof Klaus Küng dem deutschen Sprachraum ein Beispiel gegeben, wie durch aufrichtige Geduld und erkennbare Liebe zu allen anvertrauten Seelen wieder neues Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer seelenrettenden Verkündigung erwachsen kann. Und so wurde der neue St. Pöltener Oberhirte am vergangenen bundesdeutschen Wahlsonntag bereits um 09.15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein in der Nähe des neuen Dorfplatzes von Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer, Bürgermeister Dr. Josef Schmidramsl, Stadtrat Dr. Werner Schön und von Ortssprecher Xaver Glaßner sowie von den Erstkommunikanten feierlich begrüßt, welche ein Begrüßungsgedicht fehlerfrei aufsagten. Am heiligen Pontifikalamt beteiligten sich mit wunderschönen marianischen Liedern die Bergsängerinnen aus Lenting, Biberg und Oberemmendorf.
"Es kann nicht alles ein Event sein", dies war ein realistischer Schlüsselsatz der auf der schönen Kanzel der Kirche beeindruckend und völlig frei gehaltenen Predigt des St. Pöltner Bischofs Dr. Dr. Küng. Die schmerzensreiche Gottesmutter habe immer zu Jesus gehalten und sei am Fuße des Kreuzes gestanden. Dieses Kreuz sei ein Zeichen für Zuversicht, so der Bischof, doch viel zu oft gehe man dem Kreuz aus dem Weg. Die heutige Gesellschaft glaube, es müsse "alles einfach und leicht gehen, alles lustig sein". Freude sei zwar ein wichtiges Zeichen, doch könne "nicht alles ein Event sein". Die christliche Liebe sei ein grundlegendes Element, betonte Bischof Küng. Auf seine Frage, warum so viele Ehen und so viele in den geistlichen Berufen scheiterten, fand er die Lösung in eben dieser Liebe, "die befähigt, auch in schwierigen Zeiten etwas durchzustehen". Es gelte, Begehrlichkeiten und Eitelkeit zu überwinden, damit man nicht "die Verbundenheit zum Kreuz verliert". Die Heilige Kommunion sei dabei "Grundlage dafür, daß man froh bleibt". Im zurückliegenden Katholischen Weltjugendtag und in der Begeisterung, die der verstorbene Diener Gottes Johannes Paul II. auf seinem letzten Weg erfahren habe, sah der ehemalige Apostolische Visitator Anlaß zu Zuversicht. Gerade junge Leute hätten Sehnsucht und seien auf der Suche nach Erlösung. Der Bischof lobte die "schöne Tradition des Frauendreißigers" in Buchenhüll. Am Nachmittag endete die Marienwallfahrt mit der traditionellen Eucharistischen Prozession zur Lourdesgrotte, die in bewährter Weise von der Musik der Eichstätter Stadtkapelle getragen war. Aber auch die Bergsängerinnen aus Lenting, Biberg und Oberemmendorf sangen weitere Lieder zu Ehren des Allerheiligsten Sakramentes und zu Ehren der Gottesmutter, wobei sich als musikalischer Höhepunkt das abwechselnd von der Stadtkapelle und von den Bergsängerinnen dargebotene Lourdeslied ("Ave, ave, ave Maria") entpuppte. Die Festpredigt hielt in diesem Jahr der Verfasser Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik selbst (im Vorjahr hielt diese zum 100jährigen Bestehen der Lourdesgrotte der Diözesanbischof, und vor zwei Jahren war der hochwürdigste Herr Gerichtsvikar, Offizial Domkapitular Msgr. Dr. Stefan Killermann, geladen). Somit schlossen im Jahr 2005 Bischof Küng und Kirchenrektor Pytlik das geistliche Thema des diesjährigen Frauendreißigers "Maria und die heiligste Eucharistie" gemeinsam ab. Bereits bei der ersten Frauendreißigerandacht im August entdeckten die Gläubigen im Vorbereitungspapier der das Jahr der Eucharistie abschließenden Römischen Bischofssynode (im Oktober 2005) einen eigenen Punkt über Maria als eucharistische Frau. Und sie vernahmen die Worte des Dieners Gottes Johannes Paul II. über Maria als ersten Tabernakel Jesu Christi in der Welt- und Heilsgeschichte. Besonders bewegte die Frage des verstorbenen Papstes: "Ist der entzückte Blick Mariens in dem Moment, als sie das Antlitz des neugeborenen Christus betrachtet und Ihn in ihre Arme drückt, etwa nicht das unerreichbare Modell jener Liebe, von der wir uns jedes Mal inspirieren lassen müssen, wenn wir die Eucharistie in der heiligen Kommunion empfangen?" Und schließlich wurde anhand der Lehre des großen Eucharistieschreibens vom Gründonnerstag 2003 klar, daß sich Maria durch ihr ganzes Leben an der Seite Christi, und nicht nur auf Golgotha, den Opfercharakter der heiligsten Eucharistie zu eigen gemacht hatte, weshalb der Begriff "Meßopfer" für die Eucharistie als besonders treffender in Erinnerung gerufen wurde. In Fortführung der bewegenden Vormittagsgedanken, die Bischof Küng im Anschluß an persönliche Erinnerungen an den Gründer des OPUS DEI, den heiligen Josefmaria Escrivá de Balaguer, und an zwei seiner prägnanten geistlichen Weisheiten zur Kreuzesnachfolge entfaltete, erinnerte Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik, was Eltern und Seelsorger den Erstkommunionkindern in Ihrer Vorbereitungsphase nicht vorenthalten dürften. Johannes Paul II. lehrte nämlich in der großen Eucharistie-Enzyklika vom Gründonnerstag 2003: "»Tut dies zu meinem Gedächtnis« (Lk 22,19). Beim 'Gedächtnis' von Golgotha (= beim Gedächtnis des Leidens und Sterbens Christi) ist all das gegenwärtig, was Christus in seiner Passion und in seinem Tod vollbracht hat. Daher fehlt auch das nicht, was Christus zu unseren Gunsten an seiner Mutter vollbracht hat. In der Tat vertraut ihr Christus den Lieblingsjünger an und, in ihm, überantwortet er ihr, Maria, auch jeden von uns: »Siehe da, dein Sohn!«. Gleichermaßen sagt er zu jedem von uns: »Siehe da, deine Mutter!« (vgl. Joh 19,26 - 27)." In St. Marien Buchenhüll ist daher schon auf der Vorderseite der Liturgiehefte für den Weißen Sonntag alljährlich in großen Lettern zu lesen: "Das heilige Meßopfer ist die geheimnisvolle Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers Jesu Christi. Bei jeder heiligen Messe stehen wir unter dem Kreuz mit der lieben Gottesmutter und dem heiligen Johannes." Das alles ist kein Märchen, sondern objektive Wirklichkeit, egal ob es jemand persönlich glaubt oder nicht. Wir müßten es bei jeder Messe in unserem Herzen hören: "Siehe da, deine Mutter!" Und der Papst verdeutlichte diese Wahrheit des Meßopfers weiter: "In der Eucharistie das Gedächtnis des Todes Christi zu leben, schließt auch ein, immer wieder dieses Geschenk zu empfangen. Das bedeutet, diejenige, die uns jedesmal als Mutter gegeben wird, nach dem Beispiel des heiligen Johannes zu uns zu nehmen. Es bedeutet zur gleichen Zeit, daß wir uns dem Anspruch stellen, Christus gleichförmig zu werden, uns daher in die Schule der Mutter zu begeben und uns von ihr begleiten zu lassen. Maria ist mit der Kirche und als Mutter der Kirche in jeder unserer Eucharistiefeiern präsent. Wenn Kirche und Eucharistie ein untrennbares Wortpaar sind, so muß man dies gleichfalls von Maria und der Eucharistie sagen", von Maria und der heiligen Messe. Und so müßte uns die Erfüllung der Sonntagspflicht Freude bereiten, die eben darin besteht, am Heiligen Meßopfer andächtig teilzunehmen, und wenn wir gut vorbereitet und im Stand der Gnade sind, dann dürfen und sollen wir auch die Frucht des Meßopfers, die Heilige Kommunion, Jesus selbst empfangen. Wenn wir Maria somit als eucharistische Frau erkannt haben, als ersten Tabernakel in der Geschichte, woran das Rosenkranzgesätzchen "Jesus, den Du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast" erinnert, als unerreichbares Vorbild auch in ihrem nachösterlichen Empfang des ewigen Gottessohnes in der Heiligen Kommunion und als jene, die unter dem Kreuz ausgeharrt hat, dann müssen wir gleichzeitig in Maria eine wahre Powerfrau erkennen, im besten Sinne des Wortes, gestützt auf die Gnade Gottes: Maria unter dem Kreuz. Somit ist die Gottesmutter das Vorbild für die starke Frau, nicht jedoch für eine sich modern gebärdende radikal feministische Frau. Denn abgesehen davon, daß jede radikale Bewegung, daß jeder "ismus" irgendein berechtigtes Anliegen transportiert (im konkreten Fall die Beendigung einer starken gesellschaftlichen Benachteiligung der Frauen), so müssen wir sagen, daß der Feminismus seinen Anteil an äußerst negativen Entwicklungen hat: weniger gültige Ehen, mehr zivile Scheidungen, weniger Kinder und mehr Abtreibungen. Einen solchen Feminismus alter Prägung in die Kirche importieren zu wollen, wäre ein Akt der Unvernunft. Letztlich müssen sich Männer und Frauen im Angesicht der Tatsache, daß in Deutschland täglich zwölf Schulklassen abgetrieben werden, die entscheidende Frage stellen lassen: bin ich und sind wir bereit, den gottgeschenkten Nachwuchs auch dann voll anzunehmen, wenn das Kind behindert ist? Nur wer diese Frage wirklich im Herzen bejaht, kann sich in Wirklichkeit Christ und Christin nennen, auch wenn das unvorstellbare Leid nur der nachvollziehen kann, der in der Familie z. B. die Behinderung eines Bruders oder einer Schwester miterlebt hat. Im Lebensschutz müssen wir radikal sein. Das Absolutsetzen des jeweils eigenen Geschlechtes führt nicht nur zu Identitätsschwierigkeiten auf allen Seiten, sondern eben auch in eine glatte Lebens- und Familienfeindlichkeit. Wir aber wollen die starke Frau nach dem Vorbild Mariens, wir wollen die fürsorgliche Frau, wir wollen die Frau, die voll im Leben steht, die ihre spezifischen Qualitäten einsetzt und selbst denken kann, aber diese Frau soll mit dem Leiden etwas anfangen können, diese Frau soll auch ihre Berufung entdecken können, diese Frau sollte sich in wahrer Selbsthingabe schenken können. Wer aber als Frau in feministischer Weise jeglichen gegenseitigen Besitzanspruch (in einer Ehe) radikal ablehnt, ist nicht zur naturgemäßen Ehe fähig. Und es mehren sich die Stimmen von Publizistinnen, die genug haben vom Schönreden der aktuellen Kulturphänomene Abtreibung und Scheidung. "Auch Feministinnen sollte die hohe Zahl der Schwangerschaftsabbrüche nachdenklich machen. Trotz Aufklärung und Verhütungsmitteln, die auf Plakatwänden witzig popularisiert werden, bleibt die Zahl der gesetzlichen Abbrüche bei etwa 135000 pro Jahr konstant, viel zu hoch und unbegreiflich." (Katharina Rutschky in der linksalternativen Berliner "Tageszeitung", wobei zu sagen ist, daß solche schönfärberisch genannten "gesetzlichen" Abbrüche nach dem Naturrecht immer rechtswidrig bleiben.) Und Susanne Gasche schreibt in der "Universitas", daß Kinder die Scheidung ihrer Eltern nicht als Sache eines fortschrittlichen, toleranten Lebensstils begreifen können, sondern sie als ein Unglück und als verhängnisvolles Vorbild erfahren, "das zeigt, wie wenig Verlaß im Leben selbst auf die ganz zentralen Dinge ist ... Welche Folgen es langfristig für unser Zusammenleben haben wird, wenn dieses Vertrauen von Anfang an unterminiert wird, ist noch gar nicht abzusehen." Und hier kommt die Kirche mit ihrer zeitlosen Botschaft und mit gültigen Prinzipien, die in ihrer Anwendung immer schon eine große Lebenshilfe waren. So wollen wir uns vom Jahr der Eucharistie ausgehend vornehmen, keine Heilige Sonntagsmesse mehr zu versäumen, denn den unbezahlbaren Wert jeder einzelnen mitgefeierten Heiligen Messe werden wir endgültig erst in der Ewigkeit entdecken. Der unsichtbare Gnadenstrom, der sich über die dem Heiligen Meßopfer aktiv beiwohnenden Seelen vom Altar her, vom nach der Heiligen Wandlung real gegenwärtigen Gottmenschen Jesus Christus her ergießt, verleiht uns unersetzlichen Elan für den christlich gelebten und aufgeopferten Alltag. Und wie wichtig und richtig die von Johannes Paul II. eingesetzte Visitation des damaligen St. Pöltener Priesterseminars war, geht auch aus einer aktuellen Meldung hervor: Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. habe die Veröffentlichung jener an der Römischen Kurie seit langem erarbeiteten Instruktion angeordnet, in der festgehalten werde, daß Männer mit homosexuellen Tendenzen nicht Priester werden dürften. Das von der römischen Kongregation für das Katholische Bildungswesen vorbereitete Dokument werde von Seiner Eminenz Zenon Kardinal Grocholewski, dem Präfekten der Bildungskongregation, unterzeichnet. Beten wir also weiterhin dafür, daß die Kirche weltweit aus diversen sexuellen Mißbrauchsfällen und schwerwiegenden Fällen homosexueller Doppelmoral für die Zukunft lerne und der Anlaß zur Reinigung nicht immer von den zweifellos gesellschaftlich unersetzbaren Medien ausgehe. So danke ich allen Pilgern für ihr zahlreiches Kommen - ich habe noch nie mehr Pilger bei der Frauendreißigerschlußandacht erlebt, es müssen etwa zwischen 500 und 700 Menschen gewesen sein – und ich wünsche allen schon jetzt einen gesegneten Rosenkranzmonat Oktober! Euer Padre Alex – Dr. Alexander Pytlik (Eichstätt) / http://www.internetpfarre.de Donnerstag, 1. September 2005
PREDIGT IM JAHR DER EUCHARISTIE: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, Kirchenrecht um
21:53
Kommentare (0) Trackback (1) PREDIGT IM JAHR DER EUCHARISTIE: MARIA UND DIE HEILIGSTE EUCHARISTIE / DER WÜRDIGE KOMMUNIONEMPFANG
Liebe andächtige Pilger!
Beim letzten Mal haben wir uns eingestimmt auf die Thematik "Maria und die heiligste Eucharistie" mit dem erst am 7. Juli dieses Jahres 2005 erschienenen Arbeitspapier für die im Herbst das laufende Jahr der Eucharistie abschließende Römische Bischofssynode unter dem Titel DIE EUCHARISTIE: QUELLE UND HÖHEPUNKT DES LEBENS UND DER SENDUNG DER KIRCHE. Wir entdeckten darin einen eigenen Punkt über Maria als eucharistische Frau. Und abschließend vernahmen wir bereits die wunderbaren Worte des Dieners Gottes Johannes Paul II. über Maria als ersten Tabernakel in der Welt- und Heilsgeschichte. Und heute setzen wir fort und lassen vor allem diesen großen Papst zu Wort kommen, zu dem Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. ganz in Kontinuität steht, wie wir auch in Köln ganz klar sehen durften. In dem großen Eucharistieschreiben ECCLESIA DE EUCHARISTIA vom Gründonnerstag 2003 - DIE KIRCHE LEBT VON DER EUCHARISTIE - beginnt Johannes Paul II. das ihm am Herzen liegende Kapitel "In der Schule Mariens: die Eucharistie und Maria" auf folgende Weise: "Wenn wir die innige Beziehung, die die Kirche mit der Eucharistie verbindet, in ihrem ganzen Reichtum wiederentdecken wollen, dürfen wir Maria, Mutter und Modell der Kirche, nicht vergessen. Im Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariae" - das ist die letzte Päpstliche Rosenkranzenzyklika zum Jahr des Rosenkranzes, das vom verstorbenen Papst ja ganz bewußt als Vorbereitung auf das laufende Jahr der Eucharistie vorgesehen war - in diesem Apostolischen Schreiben, sagt Johannes Paul II., "in dem ich auf die Allerseligste Jungfrau als Lehrmeisterin in der Betrachtung des Antlitzes Christi hinwies, habe ich auch die Einsetzung der Eucharistie unter die lichtreichen Rosenkranzgeheimnisse eingereiht (vgl. Nr. 21: AAS 95 [2003], 20.) " Vielleicht ist ja der lichtreiche Rosenkranz noch nicht allen Gläubigen so geläufig, aber nach den ersten vier Gesätzen 1. Jesus, der Jesus, der von Johannes getauft worden ist (Lk 3, 21-22); 2. Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat (Joh 2, 1-12) - die besorgte Fürsprache Mariens dabei hatten wir am letzten Sonntag bereits als eine ihrer eucharistisch-kirchliche Gesten erwähnt - 3. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat (Mt 9, 35), 4. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist (Lk 9, 28-36), folgt als krönendes fünftes jenes vom Gründonnerstag abend, von der Einsetzung des Allerheiligsten Sakramentes: Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat. Diese neuen fünf Gesätzchen sind also zu den traditionellen fünfzehn hinzugekommen als Geschenk des Dieners Gottes Johannes Pauls II. an die ganze Kirche. Und er sagt weiter in seinem großen Eucharistieschreiben: "Schließlich kann Maria uns zu diesem Allerheiligsten Sakrament führen, da sie zu Ihm eine tiefe Beziehung hat. - Auf den ersten Blick schweigt das Evangelium zu diesem Thema. Im Bericht über die Einsetzung am Abend des Gründonnerstags ist von Maria nicht die Rede. Dagegen weiß man, daß sie in der ersten Gemeinde, die nach der Himmelfahrt in Erwartung der Ausgießung des Heiligen Geistes versammelt war, unter den Aposteln zugegen war, »einmütig im Gebet« (vgl. Apg 1,14). Ihre Anwesenheit durfte gewiß in der Eucharistiefeier unter den Gläubigen der ersten christlichen Generation, die beharrlich am »Brechen des Brotes« (Apg 2,42) teilnahmen, nicht fehlen. - Aber jenseits ihrer Teilnahme am eucharistischen Mahl kann die Beziehung Marias zur Eucharistie indirekt, ausgehend von ihrem inneren Verhalten abgeleitet werden. In ihrem ganzen Leben ist Maria eine von der Eucharistie geprägte Frau. Die Kirche, die auf Maria wie auf ihr Urbild blickt, ist berufen, sie auch in ihrer Beziehung zu diesem heiligsten Geheimnis nachzuahmen." Und im nächsten Punkt sagt uns der verstorbene Papst: "Mysterium fidei! (Geheimnis des Glaubens!) Wenn die Eucharistie ein Geheimnis des Glaubens ist, das unseren Intellekt weit überragt, um uns so zu einer noch reineren Hingabe an das Wort Gottes zu verpflichten, kann es niemand anderen als Maria geben, um Stütze und Führung in solcher Haltung zu sein. Unser Wiederholen der Geste Christi beim Letzten Abendmahl als Erfüllung Seines Auftrags »Tut dies zu meinem Gedächtnis« wird gleichzeitig zur Annahme der Einladung Marias, ihm ohne Zögern zu gehorchen: »Was Er euch sagt, das tut« (Joh 2,5). Mit der mütterlichen Sorge, die sie bei der Hochzeit zu Kana an den Tag legte, scheint Maria uns zu sagen: »Schwankt nicht, vertraut dem Wort meines Sohnes. Er, der fähig war, Wasser in Wein zu wandeln, ist gleichermaßen fähig, aus dem Brot und dem Wein seinen Leib und sein Blut zu machen und so den Gläubigen das lebendige Gedächtnis seines Paschas zu übergeben, um sich auf diese Weise zum "Brot des Lebens" zu machen«." Und Johannes Paul der Zweite fährt fort, was uns von der ersten Frauendreißigerpredigt noch ein wenig in Erinnerung ist: "In gewissem Sinne hat Maria ihren eucharistischen Glauben bereits vor der Einsetzung der Eucharistie ausgeübt, und zwar aufgrund der Tatsache selbst, daß sie ihren jungfräulichen Schoß für die Inkarnation des Wortes Gottes (also für die Fleischwerdung, für Weihnachten) dargeboten hat. Indem sie auf die Passion (das Leiden) und die Auferstehung (Christi) verweist, steht die Eucharistie in Kontinuität zur Inkarnation (zur Fleischwerdung Gottes). Maria empfing bei der Verkündigung den göttlichen Sohn in der auch physischen (körperlichen) Wahrheit des Leibes und Blutes, um so in sich das vorwegzunehmen, was sich in gewissem Maße auf sakramentale Weise in jedem Gläubigen ereignet, der unter den Zeichen von Brot und Wein den Leib und das Blut des Herrn empfängt. - Es besteht daher eine tiefe Analogie zwischen dem fiat (also zwischen dem »Mir geschehe«), das Maria auf das Wort des Engels antwortete, und dem Amen, das jeder Gläubige ausspricht, wenn er den Leib des Herrn empfängt. Maria war gerufen zu glauben, daß der, den sie empfing »durch das Wirken des Heiligen Geistes der Sohn Gottes« (vgl. Lk 1,30-35) sei. In Kontinuität zum Glauben der Jungfrau wird im eucharistischen Geheimnis von uns der Glaube daran gefordert, daß dieser selbe Jesus, der Sohn Gottes und der Sohn Mariens, sich gegenwärtig macht mit seinem ganzen gott-menschlichen Sein unter den Zeichen des Brotes und des Weines. - »Selig die, die geglaubt hat« (Lk 1,45): Im Geheimnis der Fleischwerdung hat Maria auch den eucharistischen Glauben der Kirche vorweggenommen. Beim Besuch Marias bei Elisabeth trägt sie das fleischgewordene Wort in ihrem Schoß und macht sich in gewisser Weise zum "Tabernakel" - dem ersten "Tabernakel" der Geschichte, in dem der Sohn Gottes, noch unsichtbar für die Augen der Menschen, der Anbetung Elisabeths dargeboten wird und sein Licht gleichsam "ausstrahlt" durch die Augen und die Stimme Mariens." Und so fragt Johannes Paul II.: "Ist der entzückte Blick Mariens im Moment, als sie das Antlitz des neugeborenen Christus betrachtet und Ihn in ihre Arme drückt, etwa nicht das unerreichbare Modell der Liebe, von der wir uns jedes Mal inspirieren lassen müssen, wenn wir die Eucharistie in der heiligen Kommunion empfangen?" Wunderbare und zeitlose Gedanken sind es, die uns der verstorbene Papst da hinterlassen hat. In Fortsetzung zum Glauben der allerseligsten Jungfrau wird also von uns im eucharistischen Geheimnis der Glaube daran gefordert, daß dieser selbe Jesus, der Sohn Gottes und der Sohn Mariens, sich gegenwärtig macht mit seinem ganzen gott-menschlichen Sein unter den Zeichen des Brotes und des Weines. Und an dieser Stelle, da wir von Maria die richtige Haltung zum würdigen Empfang der Heiligen Kommunion erlernen und erbitten wollen, ist es gut, noch einmal auf das aktuelle Arbeitspapier für die Bischöfe zum Abschluß des Jahres der Eucharistie zurückzukommen. Die enge Verbindung zwischen der Eucharistie und der Buße wird darin nämlich aufgezeigt: "Der hl. Cesare de Arles sagt: »Jedesmal, wenn wir in die Kirche kommen, ordnen wir unsere Herzen so, wie wir das Gotteshaus finden möchten. Willst du eine glänzende Basilika finden? Dann beflecke dein Herz nicht mit dem Schmutz der Sünde« (...) In vielen Ländern hat man das Bewußtsein der notwendigen Bekehrung vor dem Empfang der Eucharistie verloren oder ist im Begriff, es zu verlieren. Die Verbindung mit der Buße wird nicht immer als die Notwendigkeit verstanden, vor dem Empfang der Kommunion im Stand der Gnade zu sein, so daß die Pflicht vernachlässigt wird, die Todsünden zu beichten (...) Wie aber die Nahrung einen lebendigen und gesunden Organismus voraussetzt, so erfordert die Eucharistie den Stand der Gnade, um das Taufversprechen zu bekräftigen: man darf nicht im Stand der Todsünde sein, wenn man den empfangen will, der die »Medizin« der Unsterblichkeit und das »Gegenmittel« gegen den Tod ist." Viele Bischöfe haben also gesehen und eingegeben: "Festzustellen ist gewiß ein großes Mißverhältnis zwischen den vielen Gläubigen, die kommunizieren, und den wenigen, die beichten. Sehr häufig achten die Gläubigen, die die Kommunion empfangen, nicht darauf, ob sie im Stand der Todsünde sind (...) Bei den Totenmessen oder bei Hochzeiten und anderen Meßfeiern gehen viele Teilnehmer zur Kommunion, weil die (irrige) Meinung verbreitet ist, daß die Messe ohne Kommunionempfang nicht gültig sei." Und da - müssen wir sagen - erkennt das unter dem Pontifikat Benedikt XVI. fertiggestellte Arbeitspapier für das Jahr der Eucharistie ein echtes Defizit: denn so sehr es menschlich verständlich ist, daß bei solchen existentiell tief bewegenden Anlässen, insbesondere, wenn ein geliebter Mensch verstorben ist, automatisch der Gedanke da ist, die Heilige Kommunion quasi für ihn empfangen zu müssen, so sehr müssen wir aber daran erinnern, daß dies leider nur dann möglich sein kann, wenn (dem) eine gute heilige Beichte vorangegangen ist, denn möglicherweise hat ja der eine oder die andere auch schon vergessen, daß wenigstens einmal im Jahr die Sünden zu beichten sind. Und so war es gut und ganz der Würde des Allerheiligsten Sakramentes des Altares entsprechend, daß diesbezüglich bei der heiligen Papstmesse in Köln vor der Kommunionerteilung ein Hinweis für alle Teilnehmer erging. Nur wer als Katholik vollständig der Kirche angehört und sich bemüht, alles zu glauben, was die Kirche von Gott her als zu glauben vorlegt (hier sind also auch jene Getauften angesprochen, die aus echten Glaubensgründen "ausgetreten" sind, wie man im Volksmund sagt), und guten Gewissens empfangen kann dann den hochheiligen Leib des Herrn, wer im Stand der Gnade ist, d. h. keine bedeutende Sünde im Bereich der Zehn Gebote aufzuweisen hat. Erst eine solche würdige Heilige Kommunion hilft wirklich der Seele des oder der lieben Verstorbenen oder dem Brautpaar. Auch die eine Stunde Mindestzeit des eucharistischen Fastens sollten wir nicht vergessen: wer nicht krank ist, soll sich wenigstens eine Stunde vor dem Empfang der Kommunion von fester Speise oder nahrhaften Getränken enthalten. Denn die Kommunion ist nicht einfach irgendeine Speise, sondern es ist der Herr Jesus Christus selbst. Johannes Paul II. stellte am Gründonnerstag 2003 also völlig zu recht die Gewissensfrage: ist der entzückte Blick Mariens im Moment, als sie das Antlitz des neugeborenen Christus betrachtet und Ihn in ihre Arme drückt, etwa nicht das unerreichbare Modell der Liebe, von der wir uns jedes Mal inspirieren lassen müssen, wenn wir die Eucharistie in der heiligen Kommunion empfangen? Vergessen wir nicht: die heilige Sonntagspflicht, an die uns und in Köln alle Jugendlichen Papst Benedikt XVI. in so milder und klarer Weise erinnert hat, besteht primär darin, am Opfer der Heiligen Messe, an der Heiligen Wandlung, mit intensivem Herzensgebet teilzunehmen. Die Messe ist schon dadurch gültig und hängt nie davon ab, ob abgesehen vom Priester noch jemand da ist und kommuniziert. Wer genau weiß, daß er nicht vorbereitet ist, tut gut daran, es nur geistlich zu tun, sein inneres Leben in einer guten Beichte bald neu zu ordnen und die Heilige Kommunion ein anderes Mal real nachzuholen. Daß demnach der schönste und beste Begriff für die Heilige Messe bzw. für die Heiligste Eucharistie "Heiliges Meßopfer" ist, das werden wir bei der nächsten Predigt sehen, da sich - um die Worte Johannes Pauls II. zu gebrauchen - wiederum Maria durch ihr ganzes Leben an der Seite Christi, und nicht nur auf Golgotha, diesen wahren Opfercharakter der Eucharistie zu eigen gemacht hat. Und am Sonntag, dem 18. September 2005, wird unsere eucharistische und gleichzeitig marianische Predigtreihe zum feierlichen Frauendreißigerschluß um 09.30 Uhr im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens der hochwürdigste Bischof von St. Pölten, Dr. Dr. Klaus Küng, in unserer Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll, D-85072 Eichstätt, beschließen. Die Bergsängerinnen von Lenting, Biberg und Oberemmendorf werden marianische Lieder darbieten. Ich darf dazu nochmals alle Pfarrkinder und Pilger herzlich einladen, ebenso zur feierlichen Nachmittagsandacht um 14.00 Uhr bei unserer schönen Lourdesgrotte. Gelobt sei Jesus Christus! In Ewigkeit. AMEN. So wünsche ich allen Pilgern eine gute Wallfahrt nach Buchenhüll! Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik (Eichstätt) / http://www.internetpfarre.de |
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