Montag, 26. Dezember 2005
STEPHANUS ZEIGT UNS: WIR DÜRFEN DIE ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt um
12:37
Kommentare (0) Trackbacks (0) STEPHANUS ZEIGT UNS: WIR DÜRFEN DIE WEIHNACHT UND DAS CHRISTKIND NICHT VERLEUGNEN
Am Fest des ersten Märtyrers, des heiligen Stephanus, gratulieren wir allen Stephanussen zu ihrem Namenstag. Kommenden Mittwoch, am vierten Tag der Weihnachtsoktav, ist das Fest der unschuldigen Märtyrerkinder: daher um 18.30 Uhr heiliger Rosenkranz und um 19 Uhr heilige Messe in unserer Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll (D-85072 Eichstätt). Und am 31. Dezember ist wieder um 17 Uhr feierliche Jahresschlußandacht mit Rückblick, Te Deum und Eucharistischem Segen. Am darauffolgenden Oktavtag von Weihnachten - Sonntag, 1. Januar - ist die Festmesse zu Ehren der Gottesmutter um 09.30 Uhr; und am 6. Januar, dem zweiten großen Weihnachtsfeiertag - Hochfest Erscheinung des Herrn und gleichzeitig erster Herz-Jesu-Freitag im neuen Jahr - ist ebenso um 09.30 Uhr Beginn der heiligen Liturgie mit der Segnung von Wasser, Salz, Kreide und Weihrauch. Im Anschluß an die Epiphanie-Festmesse wird die Herz-Jesu-Litanei vor dem Ausgesetzten Allerheiligsten gebetet, und es erfolgt die Aussendung unserer stark angewachsenen Ministrantenschar für die Dreikönigsbesuche, die sich Buchenhüll erstmals in zwei Gruppen aufteilen wird. Die heiligen Krankenkommunionen werden dann im Anschluß an die Sonntagsmesse zum Fest Taufe des Herrn gespendet.
"Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen." (Apg 7,56) Das ist das große Bekenntnis des heiligen Stephanus vor seiner Steinigung. Und wir haben es mit Klarheit in der Weihnacht vernommen: der ewige Sohn Gottes ist nur deshalb als das Christkind von Maria geboren worden, damit uns allen nach Seiner Kreuzigung, nach Seiner Auferstehung und nach Seiner Himmelfahrt eben der Himmel und das Paradies wieder offen stehen. Der neue katholische Kurzkatechismus sagt daher unter der Frage 103 ganz prägnant: "An Weihnachten offenbart sich die Herrlichkeit des Himmels in der Schwäche eines Kindes." Die Geburt des Sohnes Gottes in Bethlehem sagt uns darüber hinaus: Gott greift ein, aber ganz anders, als wir es vielleicht gedacht hätten. Denn der Befehl des römischen Kaisers Augustus als Auslöser dafür, daß sich Maria und Josef nach Bethlehem begeben und das Christkind dort geboren wird, ist ja nur der äußere Befund. Es gibt nämlich in Wirklichkeit das prophetische Wort über Bethlehem, das zu einer Zeit eingegeben und geschrieben wurde, als die Stadt Rom kaum gegründet, geschweige denn eine Weltmacht war; zu einer Zeit also, da niemand auch nur ahnen konnte, daß eines Tages ein römischer Kaiser einen Befehl geben würde, der mit der Geburt des Messias in Verbindung zu bringen ist. Der Prophet Micha sagte Bethlehem also tatsächlich als Geburtsort des Messias voraus, siebenhundert Jahre zuvor. Auch andere alttestamentliche Propheten sprachen davon, daß der Messias aus dem Haus David kommen werde, das in Bethlehem ansässig war. Während nun der heilige Evangelist Lukas einleitend den römischen Kaiser Augustus als scheinbaren Drahtzieher für die Geburt des Herrn in Bethlehem erwähnt, korrigiert er gleichzeitig das mögliche Mißverständnis: er spricht nämlich dreimal den Namen der Stadt und des Geschlechtes Davids aus. Unter Eingebung des Heiligen Geistes teilt uns so der heilige Lukas mit, daß Gott zu Seinen Worten steht, ja daß Gott die eigentlichen Zusammenhänge der Geschichte kennt und fügt. Rückblickend können wir daher sagen: es hat sich alles erfüllt, was Gott für das Kommen das messianischen Christkindes versprochen hatte, und dies, obwohl die Zeiten der Erfüllung sehr schlecht, die politischen Verhältnisse ungünstig und Maria und Josef Menschen ohne Macht und Ansehen waren. Maria wäre wohl sonst niemals auf die Idee gekommen, kurz vor der Niederkunft diese beschwerliche Reise zu machen. Nach ihrer und des heiligen Josefs Planung wäre Jesus in Nazareth geboren. Gott aber hat es anders gewollt, und Augustus, der damals scheinbar Mächtigste der Welt, mußte mit seinem Steuerlistenbefehl im letzten der Planung Gottes für die Geburt Seines ewigen Sohnes dienen. Und das ist der Grund, warum wir das Wort der Heiligen Schrift so ehrfürchtig behandeln und so behutsam erwägen. Auch in schlechten Zeiten steht Gott nämlich zu Seinen Heilsverheißungen. Kaiser Augustus ist lange tot, das römische Weltreich ist zerfallen, aber das Christkind in der Krippe ist heute noch die Hoffnung der Welt. Gottes Worte sind alle wahr: nach und nach werden sie sich erfüllen. Selbst wenn die Menschheit krumme Zeilen macht, Gott wird auf ihnen gerade schreiben. Diese Gewißheit hat uns also die Geburt des Erlösers in Bethlehem neu geschenkt, und in dieser Gewißheit hat der heilige Stephanus sein Blutzeugnis für Jesus abgelegt. So schenkt die Geburt des Erlösers jedem Menschen den letzten und tiefsten Sinn seines Lebens: es ist gut, daß wir hier leben dürfen. Es ist gut, daß wir im Christkind unser Ziel, den Himmel und das Paradies, erkennen dürfen. So schenkt uns die Geburt Christi beides: wir wissen einerseits, warum wir auf Erden leben und warum wir dieses Leben nicht aus eigener Schuld wegwerfen oder mißbrauchen sollten, wir wissen aber andererseits auch, daß es noch viel Höheres als dieses unser irdisches Leben gibt, nämlich das Himmelreich, das ewige Leben in der totalen Glückseligkeit, die unsere von Gott selbst geschaffenen Herzen ganz klar ersehnen. Für diese zweite Komponente, daß wir um Christi Jesu willen sogar bereit sein müssen, unser Leben zu verlieren, um das ewige Leben zu gewinnen, steht mit strahlender Klarheit der heilige Stephanus, und ich habe bereits am letzten Volkstrauersonntag daran erinnert: die Christenverfolgung gehört zu Beginn des dritten Jahrtausends immer noch zu den weltweit häufigsten Menschenrechtsverletzungen, jährlich kommen zwischen 90000 und 175000 Christen aus Glaubensgründen um, ganz zu schweigen von den Folterungen, Schikanen und Vertreibungen. Es gibt also viel mehr Märtyrer als unsere Mutter Kirche je offiziell heiligsprechen könnte. Aber was, meine lieben Andächtigen, mußten wir demgegenüber in unseren Breiten manchmal vernehmen? Obwohl nicht einmal im Ansatz Lebensgefahr bestand, wurde auf einmal die Weihnacht verschwiegen, wurde auf einmal die Krippe nicht mehr aufgestellt, wurde auf einmal der heilige Nikolaus in der Adventszeit nicht mehr eingeladen. Statt "Frohe Weihnachten!" lediglich "Frohe Festtage!" oder "Schöne Ferien!" zu wünschen, ist zwar nett und gut gemeint, aber für einen bekennenden Christen wirklich zu wenig. Und es ist absolut skandalös, wenn in deutschen und österreichischen Schulen oder Kindergärten im Sinne eines diesbezüglich völlig mißverstandenen Toleranzbegriffes und somit unter Verzicht auf unsere wertvollsten kulturellen und religiösen Werte auf einmal der heilige Nikolaus nicht mehr kommen darf und auf einmal die Weihnachtskrippe und damit das Christkind aus dem Blickfeld der Kinder entschwindet. Können sich solche Christen überhaupt noch in den Spiegel schauen? Wo bleibt der Mut zum friedlichen, aber bestimmten Bekenntnis zu Jesus Christus? Für immer bleibt daher für mich jenes amerikanische Professoren-Ehepaar mein Vorbild, das auf einer säkular-muslimisch geprägten Universität ohne jede Furcht im Hörsaal eine Krippe aufstellte und die von selbst auftretenden neugierigen Fragen der nichtchristlichen Studenten und Studentinnen mit großer Liebe beantwortete. Was ich damit sagen möchte: wenn nicht einmal mehr wir bereit wären, als getaufte und gefirmte Söhne und Töchter der Kirche Christi in dieser heiligen Weihnachtszeit zum Christkind zu stehen, wie soll dann die Stimme unseres Heilandes in unserer von so vielen auch durch Unglaube verursachten Problemen geplagten Welt überhaupt noch hörbar sein? Gott sei Dank hört die Welt die Stimme Benedikts XVI., die Stimme des sichtbaren Stellvertreters Christi auf Erden. Ohne Christus, ohne das Christkind kein heilbringendes Weihnachten. Ohne Weihnachten aber kein bleibender Sinn unseres begrenzten irdischen Lebens. Wenn daher Melanie C singt "So I found a reason to stay alive" - "Ich habe also einen Grund gefunden, am Leben zu bleiben ...", dann ist unsere Antwort eindeutig: dieser Sohn Gottes, dieser Gott-Mensch in der Krippe ist für uns täglich der neue Grund, warum das Leben - so schwer es auch manchmal sein mag - immer sinnvoll bleiben wird bis zum letzten Atemzug. Und auch wenn Melanie C wohl in irgendeiner Weise den Verlust eines geliebten Menschen besingt, so ist es uns trotzdem zu wenig, wenn es da heißt: "Trying to find a meaning to this stupid life ... what you're looking for, no one has the answer" - "Ich versuche, diesem verblödeten Leben eine Bedeutung abzugewinnen ... was suchst Du denn, niemand hat die Antwort ..." Natürlich ist es in Krisensituationen mehr als menschlich, wenn solche Gedanken aufkommen - und vielleicht ist dieses schöne Lied auch ganz anders gemeint - aber wenn wir in solche Gedanken verfallen, so muß im Hinterkopf immer wieder eines hervorleuchten: dieses Christkind, dieser Jesus ist eine einzige Ant-wort für unser Leben, diese Weihnacht gibt uns Sinn, ewigen Sinn. Vom Christkind her erhält alles eine ewige Bedeutung, vom Christkind her hat sogar der Verlust eines geliebten Menschen eine uns hier möglicherweise noch nicht einsichtige Bedeutung. Immerhin erkennen wir aber in diesem Song von Melanie C auch einen Schritt in die richtige Richtung: "This could be the first day of my life, the first time to really feel alive, the first time to break the chain, the first time to walk away from pain" - "Und das könnte der erste Tag meines Lebens sein; das erste Mal, wirklich zu verspüren, daß ich lebe; das erste Mal, die Fesseln zu lösen; das erste Mal, um vom Schmerz wegzutreten ..." Wenn das nämlich heißt, daß sich ein Mensch freimacht von falschen Sorgen und von falschem Kummer, daß sich ein Mensch freimacht, um ein wenig Richtung Lebensziel zu blicken - und dem dienten die stillen Momente des Advents unter anderem - dann könnte es passieren, daß diesem Menschen mit offenem Herzen die große Erkenntnis der Weihnacht geschenkt wird, die da heißt: die unvorstellbare Herrlichkeit des Himmels offenbart sich in der Schwäche eines Kindes. Das ist nämlich der wahre reason to stay alive, und von daher hat auch ausnahmslos jedes ungeborene menschliche Leben das absolute Recht, geboren zu werden. So wünsche ich mit diesem 100. Eintrag allen Lesern und Besuchern von Herzen eine gnadenreiche Weihnachtszeit und ein gutes Jahr 2006! Und hier geht es noch zu einer weitere Predigtmöglichkeit am Festtag des heiligen Stephanus. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at Montag, 19. Dezember 2005
WINTER, WEIHNACHTEN UND DIE ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, News Kommentare um
11:49
Kommentare (0) Trackbacks (0) WINTER, WEIHNACHTEN UND DIE CHRONIKEN VON NARNIA: DAS GEHEIMNIS UNSERER ERLÖSUNG
Nun habe ich ihn auch gesehen, den derzeit in den Kinos laufenden Film Die Chroniken von Narnia: der König von Narnia. Und ich sage es vorweg: dieser Film ist Familien mit Kindern zu empfehlen. Er ist geeignet, jung und alt für die existentielle Essenz der christlichen Erlösungsbotschaft zu sensibilisieren. Da es zu Weihnachten eigentlich darum geht, daß wir begreifen lernen, warum Gott Mensch wurde, ist dieser Film (und sind natürlich auch die verschriftlichten Chroniken von Narnia selbst) eine gute Vorbereitung und Nachbereitung des Festes der Geburt unseres Herrn Jesus Christus - kath.net bietet viele Artikel zum Film.
85 Millionen Menschen haben Die Chroniken von Narnia und darunter auch Der König von Narnia von Clive Staples Lewis gelesen; die siebenteilige Serie ist ein geeignetes Weihnachtsgeschenk, und der Film folgt im wesentlichen seiner christlich inspirierten Vorlage. Die Chroniken von Narnia sind in deutscher Sprache nun auch noch rechtzeitig mit den ursprünglichen Originalbildern von Pauline Baynes erschienen, alle sieben Bände in einer großformatigen Prachtausgabe des Wiener Ueberreuter-Verlages um knappe EUR 35,--. Natürlich gibt es das alles auch als Hörbuch - ein englischer Hörspielproduzent war durch Narnia auf eine Art und Weise angerührt, was Jahrzehnte religiöser Unterweisung seiner Ansicht nach bei ihm noch nicht bewirkt hatten. Der absolut zu empfehlende Phantasiefilm mit herrlicher Musik beginnt mit einem geschichtlichen Anknüpfungspunkt, mit Flugzeug-Bombern aus dem nationalsozialistischen Deutschland und einem Angriff auf London im Sommer 1940. Die vier Geschwister Lucy, Edmund, Susan und Peter werden von der Stadt aufs Land evakuiert. Sie sollen im Haus eines eigentümlichen Professors Schutz finden. Doch es kommt anders: ein alter Schrank entpuppt sich als Übergang in eine andere Welt, das märchenhafte Land Narnia, wo sprechende Tiere und halbmenschliche Wesen friedlich zusammenleben wollten, wäre da nicht die weiße Hexe Jadis, die das Land mit einem immerwährenden Winter tyrannisiert. Das Schlimme daran: immer Winter, aber nie Weihnachten. Dieser Satz aus dem Teil Der König von Narnia (The Lion, the Witch and the Wardrobe) von C. S. Lewis ist längst zum geflügelten Wort geworden. Eine Prophezeiung in den Chroniken besagt jedoch, daß eines Tages zwei Adamssöhne und zwei Evastöchter ihre Throne besteigen und alles zum Guten wenden werden. Die Kinder, eben erst den Schrecken des Zweiten Weltkrieges entkommen, möchten damit aber eigentlich nichts zu tun haben. Doch es ist zu spät. Edmund ist dem Bann der weißen Hexe bereits erlegen und hat alle anderen verraten. Edmunds Beispiel lehrt eindrücklich, wohin Egoismus und Streben nach sofortigem Genuß führen können: wer möchte eigentlich wirklich wegen einiger köstlicher Süßigkeiten das Gute und die Liebe und die eigenen Geschwister für immer verlieren? Wir lernen aber noch mehr: Edmund schafft es ins Eisschloß der Pseudoherrscherin Jadis und setzt sich kurz auf ihren vereisten Thron. Wir erinnern uns an den Sündenfall: die ersten Menschen wollten Gott nicht mehr gehorchen, sondern sie wollten sein wie Er und einen gottgleichen Thron bequem selbst einnehmen. Der Verrat aber hat weitläufige Folgen: Jadis sammelt ihre abscheulichen Anhänger. Sie will die Bedrohung ihrer eiskalt-winterlichen Herrschaft durch die vier Menschenkinder so rasch wie möglich vernichten. Nur Aslan, der große prächtige Löwe und wahre Herrscher Narnias, kann gegen die Winterherrschaft noch helfen. Die drei verbliebenen Kinder schlagen sich auf seine Seite, und es folgt - wie nicht anders zu erwarten - eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse. Filmregisseur Adamson zeigt dabei konsequent weder Blut noch übertriebene Gewaltdarstellungen. Zuvor gelingt es Getreuen Aslans noch, den mittlerweile im Eisreich gefangenen und immer einsichtigeren Edmund zurückzuholen. Aber die wie eine Staats-Chefin im Hofstaat Aslans empfangene Eishexe Jadis fordert ihr Recht ein: Verräter gehörten zu ihr. Nach einer nicht sichtbaren Verhandlung zwischen Aslan und Jadis gibt der prächtige Löwe Aslan unter großem Jubel bekannt: sie verzichte auf Edmund, aber bald wird klar, warum. Der prächtige Löwe Aslan begibt sich freiwillig zu Jadis, um sich - völlig unschuldig am Verrat Edmunds - hinopfern zu lassen. Die absolut im Bösen gefangene Jadis erkennt nicht, was der übernatürlichen Liebe möglich ist. Dadurch, daß Aslan dieses freiwillige Sühnopfer auf sich nimmt, besiegt er sogar den Tod selbst, und der Opfertisch zerbricht - strahlend ersteht nach kurzer Zeit der Löwe Aslan und kommt in Begleitung der an seiner Seite verbliebenen Lucy und Susan gerade noch rechtzeitig den mittlerweile für Ihn und das Reich des Guten tapfer kämpfenden Peter und Edmund gegen Jadis siegreich zu Hilfe. Damit aber wird klar, warum Jesus Mensch wurde, es wird klar, wodurch wir erlöst wurden, es wird klar, welche Kämpfe wir im Leben bestehen sollen, es wird klar, Wem alleine wir voll vertrauen können, und schließlich wird klar, daß wir uns nicht den Thron des Verderbens selbst nehmen sollen, nämlich den auf zerstörerischer Eigensucht aufgebauten Thron, sondern daß wir Anteil erhalten haben am Königtum Christi in der Taufe und in der Firmung und daß nur Er, der für uns bis zum Tod am Kreuze wie ein Löwe gekämpft hat - und dies konnte der ewige Sohn Gottes nur durch die Annahme einer menschlichen Natur und durch die Geburt aus Maria in der Weihnacht - jedem Menschen endgültig den wahren Thron geben kann, wenn er seine Berufung zum friedvollen Kampf für das Gute erkennt und mit Hilfe Jesu auch bis zum Schluß durchsteht. "Wer einmal die Krone von Narnia trägt, wird sie immer tragen." (Aslan) Daß im Phantasieland Narnia einmal eine Art Weihnachtsmann auftaucht, den es ja real nie gab - denn wir wissen, daß uns in Wirklichkeit das Christkind die Erlösung gebracht hat, daß das Christkind, nämlich Jesus Christus, für uns den Kreuzweg gegangen ist und herrlich auferstanden ist im selben, nunmehr verwandelten Fleische - kann im Film mit einem Augenzwinkern toleriert werden. Als Christen, als Katholiken glauben wir einzig und alleine an das Christkind, mehr noch, wir beten es als wahren Gott-Menschen an, und dies werden wir nach einer guten Weihnachtsbeichte wieder voller Freude am Heiligen Abend, in der Heiligen Christmette, in der Hirtenmesse am Morgen und in der ganzen Weihnachtszeit tun. Wir werden Jesus nicht nur im Allerheiligsten Sakrament des Altares anbeten, sondern wir werden Ihn auch in den geringsten unserer Brüder und Schwestern leicht erkennen und diesen in ihrer jeweiligen geistlichen oder materiellen Bedürftigkeit zu Hilfe eilen. Der nunmehr verfilmte Teil Der König von Narnia ist also - dazu genügen alle soeben gemachten Andeutungen - ein kleiner christlicher Katechismus für jung und alt. Aslans Opfergang und sein Sieg über den Tod in der Auferstehung ist ja nur ein Beispiel. Wie oft glauben auch Menschen auf dieser Erde, daß es sich um eine Verwechslung handeln könnte, wenn hohe verantwortungsvolle Aufgaben erkennbar werden, solche an sie herangetragen werden bzw. von ihnen zu erfüllen wären. Wir aber haben gemäß dem heiligen Evangelium unsere Talente zu entdecken und sie ganz fruchtbar zu machen für Gott und für die anderen, in echter Gottes- und Nächstenliebe, aber auch in authentischer Selbstliebe. Die leicht erkennbaren christlichen Aspekte und Anklänge des von C. S. Lewis geschaffenen Königs von Narnia finden sich also im Film wieder, ja sie werden sogar durch kleine Buchabweichungen noch verstärkt. Auch visuell erfüllt das Epos die hohen Erwartungen. Die ausgedehnten Szenen der anfänglichen Bahnfahrt, auf der die Kinder ins Landesinnere reisen, sind ein Augenschmaus. Immer Winter und nie Weihnachten - das hieße nichts anderes: wir wären nicht erlöst, Christus hätte sich nicht für uns entschieden, wir wären für immer verloren. Und genau der Betrachtung dessen dient der Advent: daß wir nicht winterliche Menschen ohne echte christliche Herzenswärme bleiben, daß wir vielmehr von Gott alles erhoffen und erwarten, daß wir die Geburt Jesu Christi in wenigen Tagen wieder bestaunen und uns wieder mitreißen lassen, Ihn, den Erlöser, das wahre Christkind anzubeten mit so vielen Christen auf der ganzen Erde. Als ein elfjähriges Mädchen dem großen christlichen Schriftsteller C. S. Lewis in ihrem Brief danach fragte, wie denn nun Aslans Namen in unserer realen Welt hieße, soll er geantwortet haben: "Wer in unserer Welt wird erstens von Weihnachten als Heiland angekündigt, hat zweitens von sich selbst gesagt, er sei der Sohn des Großen Herrschers, gab sich drittens wegen der Schuld eines anderen hin, um von bösen Menschen verspottet und ermordet zu werden, kam viertens aus dem Tod wieder zurück ins Leben und wird fünftens manchmal als Lamm bezeichnet? Kennst Du wirklich nicht seinen Namen in unserer Welt? Denk darüber nach, und laß mich Deine Antwort wissen." (As to Aslan's other name, well I want you to guess. Has there never been anyone in this world who [1.] arrived at the same time as Father Christmas, [2.] said he was the Son of the Great Emperor, [3.] gave himself up for someone else's fault to be jeered at and killed by wicked people, [4.] came to life again, [5.] is sometimes spoken of as a Lamb ... Don't you really know His name in this world. Think it over and let me know your answer!) Wir merken, worauf Lewis hinaus will. Kinder und Erwachsene sollen im Märchenland Aslan kennen und lieben lernen, damit sie auch in der richtigen Welt erkennen, wie stark und liebenswert Jesus ist. Selbst wenn jemand die Parallele nicht direkt erkennt, sollen ihm durch Narnia die Werte und Charaktereigenschaften liebgemacht werden, die nötig sind, um in die Nachfolge Jesu Christi glücklich eintreten zu können und durch den Glauben an Jesus auch glücklich zu bleiben. Und wenn jetzt in den USA einzelne Atheistengruppen zum Boykott dieses großartigen christlichen Disneyfilms aufrufen, dann klingelt es wohl bei jedem, der noch ein katholisches Herz hat. Wir werden uns diesen Film Die Chroniken von Narnia nicht nur alleine, sondern familienweise ansehen, und daß Ihr alle dazu und zu mancher anderen vorweihnachtlichen ruhigen Minute findet, das wünsche ich Euch allen zur wahren geistlichen Vorbereitung auf die hochheilige Weihnacht und auf unsere weitere Mission als Christen in dieser Welt. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at Donnerstag, 15. Dezember 2005
PREDIGT DES KÖLNER ERZBISCHOFS BEIM ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt um
23:04
Kommentare (0) Trackbacks (0) PREDIGT DES KÖLNER ERZBISCHOFS BEIM BEGRÄBNIS VON LEO KARDINAL SCHEFFCZYK IN BREGENZ
Liebe Schwestern, liebe Brüder!
Der Sterbetag ist oftmals wie ein Ausrufezeichen, das auf das Lebenswerk des Heimgerufenen aufmerksam machen will. So starb etwa der große Benediktinertheologe Odo Casel, der sein theologisches Werk dem Ostermysterium gewidmet hatte, während der Feier der heiligen Osternacht. Unser lieber verstorbener Kardinal Leo Scheffczyk wurde am 8. Dezember, dem Hochfest der unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, heimgerufen. Dieser Sterbetag ist ebenfalls ein großes Ausrufezeichen, das auf den Inhalt dieses gesegneten Lebens von Kardinal Scheffczyk hinweist. Vom Johannesevangelium sagt man, daß es einen marianischen Rahmen hat. Maria tritt nur zweimal im Johannesevangelium auf, und zwar am Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu und am Ende seines irdischen Lebens. Die Mitte ist ganz geprägt vom Christusgeheimnis. So steht Maria am Anfang inmitten des Hochzeitssaales von Kana in Galiläa und wirkt mit, als der Herr aus dem Wasser den Wein werden läßt. Am Ende seines irdischen Lebens steht Maria unter dem Kreuz von Golgotha und wird zur Zeugin, wie aus seiner geöffneten Seite Wasser und Blut herausströmen, das Wasser der Taufe und das Blut der Eucharistie. Vielleicht ist gerade wegen dieses marianischen Rahmens das Christusmysterium im Johannesevangelium so tief erkannt und beschrieben. Das Leben unseres heimgerufenen Kardinals hatte ebenfalls einen solchen marianischen Rahmen. Von frühester Kindheit an haben seine Eltern das sensible und geistig wache Kind in das kirchliche Leben des oberschlesischen Landes hineingeführt, das tief marianisch geprägt war. Die marianischen Wallfahrtsorte, die berühmten Marienbilder in den Pfarr- und Klosterkirchen, die unzähligen Marienbildstöcke der oberschlesischen Landschaft und die unsterblichen schlesischen Marienlieder haben die Seele des Kindes tief geprägt und sie damit geöffnet für das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und sein gottmenschliches Wirken. Maria ist nicht das Wort, das Fleisch geworden ist, nein, das ist - außer Konkurrenz - ihr Sohn Jesus Christus. Aber sie ist das Vorwort, das zum Hauptwort hinführt. Und weil Kardinal Scheffczyk als Kind schon mit allen wachen Sinnen seines Lebens das Vorwort zur Kenntnis nehmen und verstehen lernen konnte, war er dann später als Priester und Theologe so - im wahrsten Sinne des Wortes - präpariert für das Hören und das Erkennen des Wortes, das aus Maria Fleisch geworden ist und das schon im Anfang bei Gott war, ja das Gott selbst war. Kardinal Scheffczyk war ein großer Theologe, der Theologie nicht nur als Rede über Gott, sondern in besonderer Weise als Rede vor Gott verstanden hat. Deswegen weht zwischen den Zeilen seiner theologischen Werke der Geist der Ehrfurcht, des Staunens, der Bewunderung und der Anbetung. Seine theologischen Arbeiten kommen aus einem Geist, der ganz diesem Worte Gottes verpflichtet ist, der nicht darauf schaut, ob er ankommt oder Schlagzeilen macht. Politische oder gesellschaftliche Rücksichtnahmen haben nie sein theologisches Arbeiten bestimmt, sondern die Ehrfurcht vor dem Geheimnis Gottes, das er den Menschen zu vermitteln suchte. Das Evangelium selbst war ihm Maßstab für sein Denken, Lehren, Schreiben und Handeln. Darum sind seine theologischen Werke geprägt von Glaubensreinheit und Glaubenstiefe, die das Herz des Studenten und Lesers zutiefst berühren. Der Glaubensgehorsam gegenüber dem sich offenbarenden Gott war ihm wichtiger als menschlicher Beifall. Und deshalb fand und findet seine Theologie so viel Zustimmung und wird - davon bin ich zutiefst überzeugt - die Zeiten überdauern. Die Aufgabe des Theologen, die Offenbarung in den Verstehenshorizont der Menschen einer Zeit zu übersetzen, ist in der theologischen Werkstatt von Leo Scheffczyk nie auf Kosten der Wahrheit geschehen, auch dort nicht, wo sie dem Zeitgeist widersprach. Darum war sie und ist sie so überzeugend und anziehend. Papst Johannes Paul II. sagte in seinem Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte nach der Feier der Jahrtausendwende, daß es die Aufgabe der Christen in der Zukunft sein werde, eine Pädagogik der Heiligkeit zu entwickeln. Ich bin der Meinung, daß die theologische Arbeit von Leo Kardinal Scheffczyk eine einzige Pädagogik christlicher Heiligkeit darstellt. Sie inspiriert den Gläubigen, der seiner Theologie begegnet, gottfähig und gottähnlich zu werden. Sein theologisches Werk ist eine einzige Einladung in das marianische Wort bei der Hochzeit zu Kana: "Was er (der Herr) euch sagt, das tut!" (Joh 2,5). Und der Theologe Scheffczyk nimmt gleichsam in dieser Szene die Rolle des Speisemeisters ein, der die Qualität des in Wein verwandelten Wassers gültig definiert: "Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten" (Joh 2,10). Leo Kardinal Scheffczyk hat den guten Wein theologischer Lehre allezeit ausgeschenkt. Nicht nur im theologischen Hörsaal und nicht nur am Studiertisch diente Kardinal Scheffczyk den Menschen, sondern er war ein gesuchter und geschätzter Prediger und Zelebrant bei Gottesdiensten, kirchlichen Kongressen, geistlichen Übungen und Einkehrtagen. Er verstand es, den Menschen Geschmack an Gott zu vermitteln, und er wußte, daß dieser Gott immer nach mehr schmeckt und die Menschen darum alle Appetitlosigkeit und Geschmacklosigkeit an Gott und seiner Kirche verlieren werden. Er stellte sich dabei immer ganz zurück, um ganz dem Wort Raum zu geben, das zu verkündigen ihm aufgetragen war. Deshalb freuten sich so viele Menschen mit, als ihn Papst Johannes Paul II. im Jahre 2001 in das Kardinalskollegium berief. Er war damals schon über 80 Jahre alt. Er sah darin nicht nur eine Ehrung der Kirche für sein gesegnetes theologisches Werk, sondern auch einen Auftrag, für Christus und seine Kirche Zeugnis vor aller Welt abzulegen. Darum meldete sich der zurückhaltende Theologe plötzlich als Kardinal öfters zu Wort, wo es darum ging, Klärung und Orientierung in Situationen der Verwirrung und des Irrtums zu geben. Papst Benedikt XVI. sagte mir erst vor kurzem, von den spätberufenen Theologen ins Kardinalskollegium sei Leo Scheffczyk einer der wenigen gewesen, von denen die Kirche noch viel Erleuchtung und Ermutigung erhalten habe. Nun schließt sich der marianische Rahmen seines Lebens, indem die göttliche Vorsehung den 8. Dezember, den großen marianischen Festtag, zu seinem Sterbetag bestimmt hat. Maria führte die Menschen immer zu den Quellen ihres Lebens. Am Anfang - bei der Hochzeit zu Kana - an die von Christus, ihrem Sohn, gefüllten Weinkrüge und unter dem Kreuz an das geöffnete Herz Jesu, aus dem das Wasser und das Blut der Sakramente fließen. Leo Scheffczyk hat in der treuen Nachfolge Mariens die Menschen an die Quellen des Glaubens zu Christus geführt. Nun hat ihn Maria gleichsam selbst heimgeleitet zu diesen Quellen des Lebens. Einige Tage vor seinem Sterben sagte er noch, daß er jetzt ganz arm sei. Was er besessen hat, habe er verschenkt, die Gesundheit sei ihm genommen, nun habe er nur noch Jesus Christus. Und das machte seinen ganzen Reichtum aus, der sein Herz erfüllt. Wir glauben und hoffen, daß er nun das schaut, besitzt und genießen darf, was er in der Schule Mariens erhofft, geglaubt und ersehnt hat. AMEN. [ENDE DER PREDIGT.] Die Predigt des Kölner Kardinals wurde von www.kath.net übernommen. Beten wir für die Seele des verstorbenen Kardinals und lesen wir seine Werke! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik |
Kalender
SucheÜbersicht / Kontakt / LinksJüngere Einträge
KategorienBlog abonnieren |