Mittwoch, 31. Januar 2007
DER SINNLOSE KAMPF GEGEN ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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16:16
Kommentare (0) Trackbacks (0) DER SINNLOSE KAMPF GEGEN BUNDESKANZLER DOLLFUSS
Sinn meines in vielerlei Hinsicht ergänzungsbedürftigen Kommentars zur innenpolitischen und innerkirchlichen Bewertung des ermordeten Bundeskanzlers Dr. Engelbert Dollfuß (1892 - 1934) ist nicht primär eine "Einmischung" in tagespolitische Fragen. Nichts desto trotz haben die Bemerkungen des FPÖ Parteiobmannes Heinz-Christian Strache so manchen politisch nicht gut informierten Katholiken in Österreich vielleicht die Augen geöffnet. Auch wenn Strache seinen Kommentar zum ermordeten Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß im Rahmen seiner Bemühungen zur Selbstverteidigung eingesetzt hat, so scheinen die Bemerkungen doch seine eigene ideologische Sichtweise und möglicherweise den Blickwinkel großer Teile seiner Partei widerzuspiegeln, die im Sinne eines vor dem Einmarsch Adolf Hitlers in Österreich versuchten und katholisch verstandenen Staats- und Gesellschaftsexperiments kritisch hinterfragt werden müssen. Glaubt man dem ORF, so empörte den FPÖ-Parteiobmann, daß im ÖVP-Parlamentsklub noch immer das Bild von Engelbert Dollfuß hänge, "von einem Faschisten, einem, der den Austrofaschismus in dieser Republik gelebt hat." Das sei eine Doppelbödigkeit, bei der die ÖVP einen Trennstrich ziehen sollte.
Sogar die stellvertretende SPÖ-Parteiobfrau und Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer stellte gegenüber der "Presse" fest, daß sie es für inakzeptabel hielte, wenn der Nationalsozialismus mit der Dollfuß-Diktatur oder dem Kommunismus verglichen würde. Und Andreas Unterberger brachte es in der "Wiener Zeitung" auf den Punkt: "Also, jetzt hat uns H. C. Strache endlich die Zeitgeschichte erklärt. Jetzt wissen wir, daß Engelbert Dollfuß 'unter jeder Kritik' gewesen sei. Deswegen, so ist daraus wohl klar zu schließen, waren die österreichischen Nazis offenbar auch völlig im Recht, als sie diesen Untermenschen (übrigens als erstes ihrer Opfer hierzulande) ermordet hatten. Aber waren diese Nazis nicht dieselben, von denen sich Strache in seiner 50minütigen Rechtfertigungs-Suada zu distanzieren versucht hat? Und begreift er nicht, daß jeder, nur nicht er in seiner jetzigen Lage, kritisch über Dollfuß sprechen sollte?" Eine wie auch immer geartete Geschichtsaufarbeitung ist diesbezüglich offenbar und paradoxerweise weder innenpolitisch noch innerkirchlich (vgl. auch den aktuellen Fall der St. Pöltner Prandtauerkirche) besonders gefragt. Immerhin unterstrich der Heiligenkreuzer Abt Gregor Henckel-Donnersmarck zum 70. Jahrestag der Ermordung des Bundeskanzlers, daß Dollfuß das Spannungsverhältnis von Autorität und Demokratie in einer Weise lösen hätte wollen, die nicht akzeptabel gewesen wäre. Der Abt erwähnte auch den Schatten der von Dollfuß zu verantwortenden Todesurteile gegen sozialdemokratische "Schutzbündler" im Bürgerkrieg vom Februar 1934. Zugleich müsse man aber feststellen, daß Dollfuß ein "ehrliches Anliegen" vertreten hätte, daß er die soziale Not überwinden hätte wollen und als "Märtyrer gegen die verbrecherische Narretei des Nationalsozialismus" gestorben wäre. Abt Gregor erinnerte in diesem Zusammenhang daran, daß Dollfuß und den Seinen keine Beteiligung am "blutigen Antisemitismus, der schlimmsten Verirrung des 20. Jahrhunderts" angelastet werden könnte. Christoph Kardinal Schönborn hätte zehn Jahre zuvor bei der Heiligen Gedenkmesse zum 60. Todestag des Kanzlers auf die positive Würdigung von Dollfuß aus jüdischer Sicht verwiesen. Eindringlich appellierte daher der Heiligenkreuzer Abt: "Seien wir keine Besserwisser; beten wir für alle, die Verantwortung tragen". Heute gehe es darum, "im Wissen um die Geschichte" versöhnt in die Zukunft zu gehen. Diese bemüht sachliche Bewertung des Bundeskanzlers würde man sich von allen Hirten der Kirche in Österreich wünschen. Dann ist es nämlich kaum noch einsichtig, weshalb es keine Dollfuß-Gedächtniskirche oder keine mit konkreten Kirchen und deren Geschichte verbundenen Dollfußtafeln oder -bilder mehr geben dürfte. Dies alles war und ist ja keine quasi-amtliche Seligsprechung, sondern bedeutete vielmehr den Aufruf, für die Seele dieses Staatsmannes zu beten und sein Werk weder zu glorifizieren noch zu verdammen. Offenbar herrscht noch heute Unkenntnis über die Ziele des ermordeten Bundeskanzlers Dr. Engelbert Dollfuß, nicht nur bei der ideologischen Rechten und Linken. Das Bündnis Dollfuß' mit jenen Kräften, die gerne eine Austro-Version des Italofaschismus gehabt hätten, war ein reines Zweckbündnis, um den Abwehrkampf gegen den Nationalsozialismus und gegen drohende linksrevolutionäre Umsturztendenzen besser bestehen zu können. Dollfuß selbst war wesentlich stärker von der sozialrealistischen Schule Johannes Messners beeinflußt und von dessen Gedanken zur berufständischen Ordnung mit demokratischen Aufbau- und Beratungsprinzipien. Der Begriff "Ständestaat" findet sich in der Maiverfassung 1934 nicht. Auch dies zeigt, daß die falsche Stände-Ideologie Othmar Spanns weniger Einfluß hatte als der Sozialrealismus des weltweit anerkannten katholischen Priesters und Sozialwissenschaftlers Johannes Messner (1891 - 1984). Am 30. April 1934 vertrat Johannes Messner den Bundeskanzler sogar persönlich auf der katholisch-sozialen Tagung des Volksbundes in Wien, um mit dem Referat "Der Staatswille des katholischen Österreich" die Interpretation der Gedanken des Kanzlers zu übernehmen. Das nachweisliche Ziel Dollfuß' und Messners war die bestmögliche Realisierung der gesellschaftlichen Ordnungsprinzipien der Päpstlichen Sozialenzyklika "Quadragesimo anno". Dieser Staatswille - so Messner damals - verfalle nicht in das Extrem, alle Freiheit für nichtig zu erklären. Weil er sich selbst als lebendige Gemeinschaft verstehen müsse, "gibt er seinen Bürgern auch das Recht der Mitwirkung und Mitbestimmung im Gemeinwesen, soweit es mit der Ordnung und dem Wohle des Ganzen vereinbar ist (...) Was ist nun der katholische Staat? Wir antworten, es ist der Staat des christlichen Naturrechtes, so wie dieses gemäß der katholischen Lehre von der Schöpfung und Erlösung zu verstehen ist." Mit Klerikalismus habe er nichts zu tun. "Etwas ganz anderes ist es, daß er der Kirche das ihr vom liberalen Staate vorenthaltene Eigenrecht wieder voll einräumt, ja sich ihrer Hilfe in der Verwirklichung seiner Aufgaben versichert, im Bewußtsein, daß die religiös-sittlichen Kräfte der beste Teil seines Fundamentes sind (...) Wohl aber wird im katholischen Staate, weil sein Volk fast zur Gänze katholisch ist, der öffentliche religiöse Kult, zu dem auch der Staat kraft Naturrechtes verpflichtet ist, der der katholischen Kirche sein". Nur dem könne der katholische Staatsgedanke zu klein sein, "der den Staat oder die Nation vergötzen will." Kurze Zeit später verfaßte Johannes Messner ein umfassendes Buch über den ermordeten Kanzler (Vorwort aus dem Oktober 1934), welches kürzlich in englischer Sprache neu aufgelegt wurde (Dollfuss: An Austrian Patriot. With an Introduction by Dr. John Zmirak and a Foreword by Dr. Alice von Hildebrand, IHS Press, Norfolk 2003, ISBN 0-9718286-5-2). Er war sich damals klar, daß nach so kurzer Zeit keine umfassende geschichtliche Darstellung oder ein eigentliches Lebensbild gelingen könnte. Das Buch kann trotz aller spürbaren Begeisterung Messners für seinen politischen Freund Dollfuß dazu dienen, Ungerechtigkeiten bei der Beurteilung des Willens Dollfuß' zu beheben: "Daher war Kanzler Dollfuß ein Gegner der Gewalt. Er hätte sie in ganz anderem Maße zur Verfügung gehabt, als er sie anwandte. Und viele seiner Freunde konnten es schwer verstehen, daß er nicht in höherem Maße davon Gebrauch machte. Jedoch ihm war klar, daß Führung und Gewalt geradezu in einem Gegensatz stehen und daß die besten Kräfte nur wachgerufen sind, wenn sie der inneren Bereitschaft entspringen, zu den gewiesenen Zielen zu folgen. Nie dachte er darum an einen Kampf gegen Menschen, immer ging es ihm nur um den Sieg der Ideen, auf denen er die Zukunft seines Vaterlandes beruhend sah". Nicht nur deshalb ist es äußerst fraglich, ob Dr. Dollfuß jemals als "Austrofaschist" bezeichnet hätte werden dürfen. Abschließend sei mir daher folgende Bitte gestattet: die Katholische Kirche in Österreich möge in der Frage des ermordeten Bundeskanzlers Dollfuß eine gemeinsame historisch-kritische Linie finden. Entweder ist es in allen Diözesen und somit im kirchlichen Raum legitim möglich, eine Dollfuß-Gedächtniskirche, Dollfuß-Gedenktafeln und Dollfuß-Bilder zu besitzen, zu pflegen und zu nutzen, oder es kann solches nirgendwo mehr toleriert werden. Die Zeit ist gekommen, jener Versöhnung nachzugehen, zu der Abt Gregor von Heiligenkreuz vor mehr als zwei Jahren aufgerufen hatte. Persönlich meine ich, daß es kein Widerspruch ist, Kirchen und Bilder zu besitzen, die den von Nationalsozialisten ermordeten Bundeskanzler ins Gedächtnis rufen und andererseits eine differenziert-kritische Sicht seiner Wirkungszeit zu vertreten. Bequem-opportunistisches Zurückweichen jedoch - einfach auf unsachlichen Zuruf hin - spricht weder für die wissenschaftliche Kenntnis der damaligen Zeit noch für die Ernstnahme der ehrlichen Vorsätze des nachweislich als Katholik verstorbenen Bundeskanzlers. Wer jedoch für die Entfernung sämtlicher Dollfußgedenkstätten plädiert, kann nicht gleichzeitig die kirchliche Seligsprechung Johannes Messners befürworten. Vielleicht kann in dieser ganzen Frage der selige Staatsmann Kaiser Karl I. von Österreich ein besonderer Fürsprecher sein. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at Samstag, 13. Januar 2007
MIT MARIA SIEGEN: PREDIGT DES ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt um
23:51
Kommentare (0) Trackbacks (0) MIT MARIA SIEGEN: PREDIGT DES EMERITIERTEN ERZBISCHOFS VON BAMBERG, DR. KARL BRAUN, ZUM FRAUENDREISSIGERSCHLUSS (NACHTRAG)
Es ist mir eine große Freude, die zum Frauendreißigerschluß 2006 am 17. September 2006 an der Lourdesgrotte in St. Marien Buchenhüll aufgenommene Predigt des emeritierten Bamberger Erzbischofs Dr. Karl Braun nunmehr vollständig ins Blogbuch stellen zu können. Dies ist ein Nachtrag zum Blogeintrag vom 20. September 2006:
[BEGINN PREDIGT ERZBISCHOF BRAUN:] Hochwürdigster Herr Diözesanadministrator, liebe Mitbrüder, verehrte Schwestern und Brüder in Christus, unserm Herrn! Wir wissen: vom Kreuz herab hat uns Jesus Maria zur Mutter gegeben. Alles, was Maria dem Heiland während Seines Erdenlebens sein und tun durfte, will sie uns jetzt sein und tun. Maria verliert uns deshalb nie aus dem Auge. Sie weiß um alle unsere Nöte und Schwierigkeiten, die uns heute bedrängen. Und es sind in der Tat nicht wenige, vieles gäbe es da sicher aufzuzählen. Bedrängende Situation von Welt und Kirche Neben den weltweiten Problemen im politischen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Bereich, da wächst eine noch viel, viel tiefer greifende Not, nämlich: der Glaube an Jesus Christus, durch mehr als tausend Jahre das Fundament des christlichen Abendlandes, dieser Glaube schwindet zusehends aus dem Bewußtsein der europäischen Völker. Und dies hat dann auch zur Folge, daß auch unsere Bundesrepublik zu einem Missionsland geworden ist, auch unser schönes Bayernland - geben wir uns da ja keiner Täuschung hin. Neue Götter stellen sich neben den einzig wahren Gott - wie heißen diese Götter? Das Geld, die skrupellose Macht, die öffentliche und veröffentlichte Meinung, der Konsum, der vermarktete und schamlose Sex, das maßlose Vergnügen, der Sport - der Sport, der zwar Motor für mitmenschliche Solidarität und für ein gutes "Weltethos" sein kann, der für viele aber auch zur Ersatzreligion wird. Und wenn wir auf die Kirche hierzulande blicken, dann stellen wir einerseits fest, daß - wie Papst Benedikt XVI. es beim Weltjugendtag 2005, aber auch wieder bei seinem jüngsten Besuch in Bayern sagte - daß in Deutschland trotz aller Nöte der Kirche, trotz alles Fragwürdigen, daß es da doch eine lebendige Kirche gibt; eine Kirche, in der so viel Positives da ist, so viele Menschen, die bereit sind, sich für ihren Glauben einzusetzen - und ich glaube, da darf ich auch Sie alle dazu miteinbeziehen: Sie, die Sie hier in Buchenhüll, Preith und Pollenfeld und was weiß ich wo, in Eichstätt, in unserer lieben Diözese Eichstätt alles tun - ihre Freizeit für den Herrgott herzugeben, auch Geld oder sonst etwas von ihren Dingen beizusteuern (vgl. die Ansprache vor der Deutschen Bischofskonferenz in Köln am 21. August 2005), daß Sie einfach mit ihrem lebendigen Einsatz für das Reich Gottes da sind. Und hier möchte ich Ihnen ein ganz gutes Vergelt's Gott sagen. Andererseits, meine Lieben, können wir nicht übersehen: wir stecken immer noch in einer innerkirchlichen Krise. Und diese Krise ist sicher auch Auswirkung einer Verunsicherung der gesamten modernen Gesellschaft. Von außen her sind wir als Kirche angefochten durch eine mehr oder weniger aggressive antikirchliche und antichristliche Welle. Und es fehlt dabei auch nicht an blasphemischer Verspottung, an Lächerlichmachung und Herabsetzung des christlichen Glaubens, an Diffamierung und Diskriminierung von engagierten Christinnen und Christen, die immer mehr zum abschußreifen "Freiwild" werden. Stunde der Bewährung Meine Lieben! In dieser Situation ist unsere Entscheidung gefordert, nicht ein gemütliches Dahinträumen oder gar -schlafen. Ich glaube, die Stunde der Bewährung hat geschlagen. Aber diese Stunde darf uns nicht mutlos, hilflos und wehrlos vorfinden. Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes (Offb 12,1.3.5.9b - 10.17), die bringt Licht auch in diese unsere Situation, und sie zeigt uns die Gefahren, sie weist uns aber auch das Positive, den Weg der Rettung. Und dabei, meine Lieben, auch wenn manches nach Schwarzmalerei klingen mag, was ich im folgenden sage, es ist nicht so gemeint, es steht alles unter dem Licht der Offenbarung, wo wir wissen: Gott wird letztendlich siegen. Es geht also nicht um Schwarzseherei, es geht nicht um das sogenannte "Glaubensbekenntnis der Ungläubigen", nämlich alles nur negativ zu sehen, nein, ich möchte hier sehr realistisch sein und klar, aber doch im letzten hoffentlich auch Hoffnungsvolles sagen dürfen. Ich glaube, dieser Schrifttext, den wir hören konnten, der läßt uns mit den Augen des Glaubens hineinschauen in das, was sich hinter den Kulissen des "großen Welttheaters" abspielt, hinter all dem Vordergründigen, das uns im Alltag beschäftigt, hinter all dem Spektakulären, womit uns die Medien pausenlos in Spannung halten und wir oft nicht merken, daß wir dann oft - möchte ich sagen - nur leeres Stroh in uns hineinnehmen. Kampf geistiger Mächte In der Offenbarung des Johannes tun sich uns überwältigende Dimensionen auf. Und diese letzte Schrift des Neuen Testaments, die öffnet uns den Blick für die tieferen und größeren Zusammenhänge allen Geschehens, den Blick auch für die Tatsache, daß das Entscheidende auf Erden nicht das ist, was uns in die Augen fällt und unsere Aufmerksamkeit anregt, was groß in den Medien erscheint, sondern daß das Entscheidende der Kampf geistiger Strömungen, geistiger Mächte und Gewalten ist. Und diese Lesung zeigt uns, daß wir mitten in einer Auseinandersetzung überirdischer Mächte stehen (vgl. Eph 6,12), in einem Streit zwischen Licht und Finsternis, zwischen Himmel und Hölle. Und dieser Kampf ist das eigentliche Thema der Weltgeschichte. Im Text dieser Lesung ist aber auch eine ermutigende Botschaft für das pilgernde Gottesvolk aller Jahrhunderte gegeben. Johannes sieht das Verderben, das sich die Menschheit unter dem Einfluß des Satans bereitet und sie an den Abgrund des Chaos führen will. Der Seher Johannes warnt und mahnt. Aber in aller Bedrohung schaut er auch das Heil. Durch alles Todbringende hindurch erblickt er den Strom neuen Lebens, der von Gott ausgeht. Und der Herr will uns für den Kampf mit den Mächten des Bösen stärken und uns zum Sieg führen. Und dabei, liebe Schwestern und Brüder, dabei spielen nun zwei Frauengestalten eine wesentliche Rolle. Leben und Tod sind in ihrem Gefolge. Wesentliche Rolle zweier Frauengestalten "Ein großes Zeichen erschien am Himmel, eine Frau" (Offb 12,1), geschmückt mit dem Glanz von Sonne, Mond und Sternen. Dieses Bild - wir haben schon oft davon gehört - das bezieht sich zunächst sicher auf die Kirche, es meint jedoch gemäß alter theologischer und liturgischer Tradition auch Maria, die Mutter Jesu Christi. Sie ist die "Siegerin in allen Schlachten Gottes". Und unter ihrer Mitwirkung wird der Kampf zwischen den Mächten - zwischen den Engeln des Lichts und den Gewalten der Finsternis - wird mit dem Sieg des Gottesreiches enden. In Fatima gab uns Maria die Verheißung: "Mein unbeflecktes Herz wird triumphieren." Das babylonische Weib im Bund mit dem Drachen Doch, liebe Schwestern und Brüder, da gibt es noch ein anderes Zeichen, ich möchte sagen, ein Gegenstück zu dieser himmlischen Frau Maria. Im 17. Kapitel der Offenbarung beschreibt sie der Seher Johannes. Er erblickt nämlich in der Wüste ein Weib, ein Weib, das auf einem scharlachroten Tier sitzt. Und auf ihrer Stirne, da steht ihr Name geschrieben: Babylon, die Große, die Mutter der Huren, die Mutter aller Abscheulichkeiten der Erde (vgl. Offb 17,3 - 5). Und dieses Wirken dieser babylonischen Frau, das ist gezeichnet vom Bösen: Abfall von Gott, Aufbegehren ganzer Völker und Kulturkreise, die sich verschworen haben, das Christentum mit Stumpf und Stiel auszurotten, Erkalten der Liebe vor allem, Absinken in das bloß Irdische, Versklavtsein an die Sünde, Gesetzeslosigkeit, auch ein Absturz in die Abgründe des Untermenschentums, Verherrlichung der Gewalt, Chaos, Terror, weltweiter Terror. Davon ist das Wirken dieser Frau gezeichnet. Nicht gebunden an Gott, den Herrn, Herr aller geschöpflichen Ordnung, gibt sich dieses babylonisches Weib sich allen hin, verliert sie jegliche Orientierung, zerstört sie die wahre und die gute Lebensordnung. Und so führt sie viele auf den Weg der Verderbnis. Die lassen sich von dieser Hure Babylon beherrschen. Aber um nun schneller ans Ziel zu kommen, da schließt das babylonische Weib auch ein Bündnis mit der Macht und mit der Gewalt. Sie setzt mit Hilfe von mächtigen, weltweit agierenden Verbänden und Interessengemeinschaften, im Verbund mit Diktaturen und auch Parlamentsmehrheiten, setzt sie ihre gottlosen, menschenfeindlichen Aktionen und Gesetze durch, oft auch - und übersehen wir das bitte nicht - oft auch unter der Maske des Guten und der sogenannten Menschenfreundlichkeit. Satanische Gesetze zerstören Wesenszüge des Menschen Gesetze, die den uneingeschränkten Lebensschutz von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod eliminieren wollen, Gesetze, die also den uneingeschränkten Lebensschutz eliminieren und die menschliches Leben nur noch als Verfügungsmasse behandeln; Gesetze, die Unzucht und Kindermord dulden - Sie wissen, jährlich werden hierzulande durch eine verharmloste Abtreibung mehr als, weit mehr als 300000 ungeborener Kinder abgesaugt, zerstückelt, verätzt oder vergiftet - Gesetze, die sogenanntes "lebensunwertes", behindertes, unheilbar leidendes, alterndes Leben der "Entsorgung" und aktiver Euthanasie - dem sogenannten "schönen Tod" - preisgeben; familien- und kinderfeindliche Gesetze, welche die gottgewollte Gemeinschaft in Ehe und Familie systematisch untergraben, Gesetze, die - und meine Lieben, was noch nie in der Menschheitsgeschichte so geschah wie heute, noch nie, ich sag's noch ein Mal: noch nie in der Menschheitsgeschichte; und auch bei Völkern, die wir als Heiden bezeichnen, was noch nie geschah - daß diese Gesetze einen entscheidenden Wesenszug des Menschen zerstören: Gesetze, die die gottgewollte, der menschlichen Natur eingeprägte Zuordnung von Mann und Frau bekämpfen und leugnen; Gesetze, welche die Entfremdung der Kinder von ihren Eltern vorantreiben; Gesetze, die öffentliche Gotteslästerungen gewähren lassen; Gesetze, welche Glaubens- und Meinungsfreiheit einschränken und unter der Androhung von kostenintensiven "Antidiskriminierungsprozessen" verbieten, uns offen zu biblischen Aussagen oder zu katholischen Morallehren zu bekennen, so beispielsweise, wenn wir praktizierte, ausgeübte Homosexualität für Sünde halten. Unter der Übermacht der von dem babylonischen Weib und von ihren Helfershelfern protegierten Verführung wird die Loyalität der Bürger gegenüber Staat und Gemeinschaft vor dem Gehorsam gegenüber Gott gefordert, werden Kapital und persönliche Bereicherung über das Wohl der Mitmenschen gestellt, werden - denken wir an die sogenannten Gammelfleischskandale - werden menschliche Werte zu wohlfeilem Konsumgut erniedrigt, und werden so die Menschen, werden wir um unser wahres Glück gebracht, werden diese Menschen blind und taub gemacht für Gottes Licht, Wahrheit und Liebe. Liebe Marienverehrerinnen und Marienverehrer! Diese Hure Babylon, diese Ausgeburt der Hölle, die steht im Bund mit dem Drachen, dem Satan. Und die Lesung schildert ihn bildhaft als "groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Kronen auf seinen Köpfen" (Offb 12,3). Die Unersättlichkeit des "Vaters der Lüge" Meine Lieben! Eine einzige Krone genügt diesem Drachen nicht. Eine Krone nach der anderen sucht er auch heute zu erobern. Wo ein neues Kulturgebiet erschlossen, wo Fortschritte in Wirtschaft, Wissenschaft und Technik gemacht werden, da ist er auch sofort bei der Hand, um die seinen Zwecken dienstbar zu machen. Und er schürt auch den aktuellen Streit der Religionen - wir erleben ihn in wachsendem Maß, gerade auch neu aufflammend nach dem Papstbesuch. Er schürt auch den aktuellen Streit der Religionen, der zu Beginn unseres 21. Jahrhunderts über 160000 Christen das Leben gekostet hat - ich glaube, viele von uns haben das noch gar nicht wahrgenommen: zu Beginn unseres Jahrhunderts über 160000 Christen das Leben gekostet hat, wobei, meine Lieben, keiner und keine umgebracht werden, weil sie an Gott glauben, sondern weil sie an Jesus Christus festhalten. Und als "Vater der Lüge" (Joh 8,44) wird der Satan nicht müde, Tropfen für Tropfen den absoluten Wahrheitsanspruch Jesu Christi auszuhöhlen, Relativismus und Säkularismus zu propagieren. Und er macht sich auch mit teuflischer List die innere Leere der Menschen zunutze, und er stürzt sie in eine totale Verunsicherung. Denken wir - Gott sei's geklagt - auch so mancher unserer jungen Menschen, schauen Sie 'mal, wie verunsichert sie sind, auch wenn sie (sich) nach außen hin sehr selbstbewußt und selbstsicher tun. Orientierungslos, sich selbst, Gott und den Mitmenschen entfremdet, werden so manche dann zu Handlangern des Drachens, und in seiner Gefolgschaft setzen sie immer neue Kronen auf dessen satanisches Haupt. Hoffnungsvolles Zeichen: die Krönung Mariens Aber meine Lieben, in dieser Stunde hier vor der Lourdesgrotte, da blicken wir auf zu einem anderen Haupt. Es ist das Haupt der von der Sonne umstrahlten Frau: Maria. Den Kronen des Satans, den von ihm gesteuerten Tendenzen des Abfalls von Gott, diesen Kronen setzen wir ein hoffnungsvolles Zeichen entgegen: nämlich die Krone unserer Liebe zu Maria und unserer Weihe an Maria. Wir krönen weder den Drachen noch das babylonische Weib. Wir krönen Maria, die Mutter Jesu Christi, des Königs aller Welt. Und ihr gebührt die herrlichste Krone, die Menschen je erdenken können. Und wir legen in diese Krone hinein all unsere Liebe, all unsere Treue zu Maria, aber auch all unser Hoffen und Vertrauen auf sie. Und wir kommen zu ihr auch mit all unserer Armseligkeit, damit sie mit uns geht und damit wir mit ihre gehen. Liebe Schwestern und Brüder! Wir sind ja noch auf der Wanderschaft, Pilgerschaft, so wie wir von der Kirche in Buchenhüll hierher gewandert sind, das war auch ein Bild für unsere irdische Pilgerschaft - wir stehen noch in der endzeitlichen Entscheidungssituation, wir haben den Kampf mit dem Drachen, dem Satan hier zu bestehen. Und obwohl der siegreiche Ausgang für uns bereits verheißen ist (vgl. Offb 12,9 b), dauert diese Auseinandersetzung weiter bis zum Ende der Weltzeit. Aber in diesem Kampf, da geht uns Maria voran. Und darum, meine Lieben, wagen wir es, ihr, Maria, mehr zuzutrauen als uns selbst und der ganzen Welt. Bauen wir fest darauf, daß sie uns ihre mütterliche Hilfe und Güte spüren läßt. Und dabei bedenken wir: wir erlangen um so sicherer Hilfe von Maria, wenn wir es nicht versäumen, auch ihr gutes Beispiel nachzuahmen, nicht nur zu beten und marianische Frömmigkeit zu pflegen, sondern auch das marianische Beispiel nachzuahmen. Maria und die echte Erneuerung der Kirche Ihr Leben, das Leben Mariens schreibt unserer kirchlichen "Leistungsgesellschaft" aber auch dies ins Stammbuch, was die vorrangigsten Aufgaben der Christen in unserem degenerierten Abendland sind. Papst Benedikt XVI. hat es uns vor wenigen Tagen ins Herz gerufen, wenn er sagte, wir dürfen unser äußeres Engagement nicht trennen von Frömmigkeit und Innerlichkeit. Meine Lieben! Echte Erneuerung der Kirche - und die wünschen wir doch alle, die sehnen wir uns herbei seit Papst Johannes XXIII. - echte Erneuerung der Kirche, die geht immer zunächst aus von innen her: hier ist die entscheidende Voraussetzung für einen neuen Frühling der Kirche. Mögen wir also nach außen noch so aktiv sein - und ich danke Ihnen für Ihr Aktivsein in der Kirche, das wollen wir gar nicht schmälern - aber wir werden nichts ausrichten, wenn wir meinen, das Tun in Form des Aktionismus, das sei wichtiger als zunächst die geistliche, die innere, die spirituelle Ausrichtung, die nämlich all unser äußeres Wirken tragen und beleben muß, wenn es Frucht bringen soll. Maria, sei Königin in allen Herzen Meine Lieben, echte Marienfrömmigkeit, die hat nichts zu tun mit einem Rückzug in einen elfenbeinernen Turm, mit einem Rückzug in weltferne Idylle. Katholische Marienverehrung ist nicht nur Tröstung und Freude, sie bewegt uns auch zu einem entschlossenem Einsatz, zu einem äußeren Einsatz für Christus und Seine Kirche, sie bewegt uns zum Zeugnis des Glaubens vor unseren Mitmenschen, zur sogenannten Neuevangelisierung. "Maria, Königin des Himmels und der Erde", so lautet ein Gebet des heiligen Pater Maximilian Kolbe - Sie wissen, er ist im Hungerbunker des KZ gestorben - "Maria, es gibt so viele Menschen, die Dich lieben, aber es gibt so wenige, die aus Liebe zu Dir zu allem bereit sind: zu Mühen, zum Leiden oder sogar zum Opfer ihres Lebens. Wann wirst Du", so fragt Maximilian Kolbe, "wann wirst Du in allen Herzen Königin sein?" Liebe Schwestern und Brüder! Was antworten wir auf diese Frage? Vielleicht antworten wir mit dieser Bitte: Maria, Mutter unseres Herrn aller unser Mutter, gib unserem Herzen einen Ruck, einen ganz kräftigen Ruck, damit es eine gute Antwort sei, die wir geben wollen, eine Antwort dem dreifaltigen Gott zur Ehre, Dir, unserer Mutter und Königin zur Freude, unserer Kirche und uns uns allen zum Heil, uns zum bleibenden Glück. Und das wünschen und ersehen wir uns uns doch alle. AMEN. [ENDE PREDIGT ERZBISCHOF BRAUN.] Mittwoch, 3. Januar 2007
ENGLISH DISCUSSION: OLD LATIN MASS; ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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11:15
Kommentare (0) Trackbacks (0) ENGLISH DISCUSSION: OLD LATIN MASS; GEDANKEN ZUR WEIHNACHTSZEIT UND LATEINISCHE MESSEN IN BUCHENHÜLL UND EICHSTÄTT
Es freut mich, am heutigen Gedenktag des heiligsten Namens Jesu (gemäß Kalendarium des erneuerten lateinischen Ritus) bzw. einen Tag nach dem Fest des heiligsten Namens Jesu (gemäß derzeit angewendetem und somit früherem Kalendarium des älteren lateinischen Ritus auf Basis des Römischen Meßbuches 1962) diesen ersten Eintrag im Jahr 2007 tätigen zu können. Bald wird dieses Blogbuch drei Jahre in Betrieb sein. Wir alle haben - so hoffe ich - dieses Jahr im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes begonnen. Viele von Euch haben die hochheilige Weihnacht und die gesamte bisherige Weihnachtszeit bewußt und geistlich begangen. Mir kommt in dieser Zeit immer eines meiner Lieblingszitate bzw. einer meiner geistlichen Lieblingsfragen in den Sinn, welche(s) aus der großen Eucharistie-Enzyklika des verstorbenen Dieners Gottes Johannes Paul II. stammt: "Ist der entzückte Blick Mariens im Moment, als sie das Antlitz des neugeborenen Christus betrachtet und Ihn in ihre Arme drückt, etwa nicht das unerreichbare Modell der Liebe, von der wir uns jedes Mal inspirieren lassen müssen, wenn wir die Eucharistie in der heiligen Kommunion empfangen?" Selbst Zweifelnde und Gottesablehner müssen zugeben, daß die Mutterliebe ein entscheidender und einzigartiger Ausgangspunkt jeder Betrachtung der Liebe im vollen Sinn des Wortes ist. Ohne diese von Gott unbefleckt vorbereitete und doch frei geschenkte Liebe Mariens hätte es kein Ja-Wort und keine Weihnacht, keine Geburt des einzigen Erlösers gegeben. Es war und ist daher kein Zufall, daß der regierende Heilige Vater Benedikt XVI. präzise am 25. Dezember 2005 seine Unterschrift unter sein bisher einziges Rundschreiben gesetzt hat: Gott ist die Liebe. Deus caritas est.
Wenn wir nicht einmal in dieser Heiligen Nacht im Blick auf das Jesuskind liebende Menschen und somit lebendige Christen werden (wollten), wann bitte dann? Seine Heiligkeit Benedikt XVI. lehrte ja: "Maria ist eine Liebende. Wie könnte es anders sein? Als Glaubende und im Glauben mit Gottes Gedanken denkend, mit Gottes Willen wollend kann sie nur eine Liebende sein. Wir ahnen es an den leisen Gebärden, von denen uns die Kindheitsgeschichten aus dem Evangelium erzählen." Ich habe dann nach der Betrachtung des Glaubensgeheimnisses ("Credo in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum. Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: et homo factus est." = "Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn. Hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden."), bei dessen Erwähnung im gemeinsamen Glaubensbekenntnis wir uns auch im erneuerten lateinischen Ritus weltweit hingekniet haben und zu dem wir im älteren lateinischen Ritus das ganze Kirchenjahr hindurch immer unsere Knie beugen, in einigen Weihnachtsmessen die biblische Grundfrage Jesu Christi gestellt: "Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet ihr nicht gerichtet werden." (Lk 6,32 - 37) Nur von dort kann wahrer Friede ausgehen, und daran hat zweifellos Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft für den Weltfriedenstag des 1. Januar 2007 erinnert: Der Mensch - Herz des Friedens. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, daß der Heilige Vater eine wie auch immer geartete Freigabe der älteren lateinischen Liturgie vorbereiten hat lassen und anordnen wird. Es freut mich diesbezüglich, daß mein Kommentar vom 16. Dezember 2006 weitere (sprachliche) Kreise gezogen hat. Offenbar wurde die französische Übersetzung in einem elektronischen Informationsdienst ausgesendet, sodaß auch der englische Sprachraum Kenntnis nahm. Auf der Seite eines selbsternannten New Liturgical Movement (The Reform of the Reform. Classical Roman Rite. Eastern Christendom. Sacred Art, Architecture and Music. Dedicated to promoting the new liturgical movement promoted in the thought of Benedict XVI.) wurde offenbar der Vorspann meines französisch übersetzten Kommentars noch am 24. Dezember 2006 ins Englische übertragen. Zuvor informiert der Übersetzer seine Leser: "I received this today through an informal email list ... interesting and encouraging to see a ... statement acknowledging the actual antiquity of the classical Roman rite, and further, referencing (even promoting) the very excellent statement that came from the Genoan diocese. These voices of ... reason and moderation are invaluble to say the least, and can help begin to effect a re-inculturation to a hermeneutic of continuity. It is also noteworthy to see an acknowledgement of the liturgical crisis that is present in the Latin church, and also the recognition that such an action on the part of Benedict will have profound and deep consequences. The [adjutant judicial vicar] of Eichstaett, Bavaria, Germany, wrote the following article in reference to the diocesan letter of the Bishop of Genoa concerning the upcoming Motu Proprio: Motu Proprio: the ripple effect in the ecclesial pond. There is increasingly frequent and more definite news of the possibility of a more flexible use of the 1962 Missal promulgated by blessed Pope John XXIII. These announcements relate to the possibility of celebrating the eucharistic liturgy which has been little changed with the passage of the centuries in territories pertaining to the Latin Church (the largest ritual family by far within the Catholic Church), i. e. these territories which at a given time had adopted the liturgy of the Roman Rite. Faced with these announcements, it is advisable to give special attention to an official declaration which can be read on the internet site of the archdiocese of Genoa, led since September 24, 2006, by Msgr. Angelo Bagnasco: all of which allows us to think that the Roman document which awaits publication will be received in an analogous context. The Metropolitan of Genoa, Papal Legate for the marine territories, was amongst other things also, from 1993 to 1996, the director of diocesan works for the liturgical apostolate. The text prepares all Latin Catholics for the forthcoming proceedings normalizing the liturgical situation inside the Latin liturgical family and very clearly decides in favor of a peaceful agreement. Within this perspective, the decision of the current Pope Benedict XVI will surely have very long term repercussions. The future of the eucharistic liturgy is at stake: it must again be able to find in itself, in a more intense and easier way, its rationale, namely to glorify God and to sanctify hearts, and thus to be recognized automatically as holy and sanctified. It will be necessary, slowly, to overcome and remove this liturgical crisis which always remains current news in particular in the areas of the Latin rite. (The article then quotes the Bishop of Genoa's letter; it then goes on at length concerning the Motu Proprio.)" Interessant ist dann noch die sich nachfolgend ergebende Diskussion. Ein sehr optimistischer Diskutant gibt seiner Freude noch am Heiligen Abend humorvoll Ausdruck: "Welcome to the new 'mainstream' of the Church." Ein weiterer frägt sich: "This makes me wonder what the Mass will be like in the average parish in 20 years time. Any predictions?" Ein wenig zu starke Erwartungen hegt ein weiterer Leser: "Do not be surprised if the 'Motu Proprio' comes out in a week or two. Do not be surprised if the instructions of Benedict XVI after the Synod on the Holy Eucharist includes new rules, prescriptions, and strong suggestions which will be abhorant to the liberals and radical liturgists in the parishes ... and totally offensive to progressive Catholics. With these new Papal directives and the Motu Proprio, the liberal liturgists' ballon will burst, their hopes will fade, and their empire built on innovation and fabrication, protestantization and 'inculturation' will be totally discredited and blown away (...) The Mass in 20 years will see an end to Protestant hymns during Mass, the free-standing altars will be gone ... replaced with the ... classical Catholic altars once more. I predict 80% of the Mass will be taken from the Tridentine Latin liturgy, with only remnants (offertory procession, and perhaps general intercessions) remaining from the Pauline Novus Ordo." Der neue hochwürdigste Diözesanbischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke OSB, hat es realistischer ausgedrückt: "Liturgische Entwicklung muß immer das Ganze im Blick haben: die Wurzeln, den Stamm und die Äste. Liturgie ist immer eine Entwicklung, ist immer ein Prozeß. Aber die Weiterentwicklung, das Werden der Liturgie, darf nie die Wurzeln vergessen, sonst ist das keine gesunde Entwicklung. Man muß bei liturgischen Überlegungen immer von den Wurzeln ausgehen und darf nie zu kurz anzusetzen. Nur an soziologische Erfordernisse zu denken, wäre der falsche Weg. Von daher kann ich eine neue Offenheit für das reiche liturgische Erbe der Kirche nur begrüßen. Das schließt einen unbefangeneren Umgang mit der 'alten [lateinischen] Messe' ein und kann auch auf das liturgische Erbe des 1. Jahrtausends nicht verzichten." (Dies könnte wohl englisch als "a more unprejudiced company with the 'Old Mass' and a new openness for the rich liturgical heritage of the Church" wiedergegeben werden.) Diese richtungsweisenden bischöflichen Worte habe ich auch ins Vorwort der neuen und somit ersten Gottesdienstordnung des Jahres 2007 für den mir anvertrauten Marienwallfahrtsort Buchenhüll (Ortsteil der Großen Kreisstadt Eichstätt, D-85072) übernommen. Dieses Anliegen ist auch der Wunsch des Heiligen Vaters, und diesen Worten fühle ich mich besonders verpflichtet. Wir hatten zum Jahresschluß in St. Marien Buchenhüll viele Anlässe, der Allerheiligsten Dreifaltigkeit von Herzen zu danken - sei es, daß unser Pfarrausflug zur Heiligen Papstmesse nach München derart eindrucksvoll verlaufen konnte, sei es, daß derselbe Heilige Vater Benedikt XVI. dem ganzen Bistum Eichstätt mit der Ernennung des bisherigen 54. Abtes des Benediktinerklosters Plankstetten zum 82. Diözesanbischof eine ganz große Freude bereitet hat, sei es, daß uns der hochwürdigste emeritierte Erzbischof Dr. Karl Braun zum Frauendreißigerschluß eine mitreißende Predigt unter dem Titel "Mit Maria siegen" hielt, die übrigens in Kürze in diesem Blogbuch an einem der nächsten Fatimatage vollständig nachgereicht wird. Ebenso wird eine von mir selbst frei gehaltene Primizpredigt verschriftlicht und in das Internetprojekt (Hauptserver: www.padre.at, Sicherungsserver: www.internetpfarre.de - vor allem auch mit dem hiesigen Blogbuch) integriert. Das Jahr 2006 brachte neue Rekordzahlen: so ergaben sich im März 2006 beständig hohe Besucherströme (täglich 1474 Besucher mit jeweils insgesamt 5896 Anfragen), scheinbar angeregt durch meinen rückblickenden Kommentar zum Valentinstag "Ja zur Liebe, nein zur Homophilie" und durch die ständig erweiterten und aktualisierten Beratungssektionen einerseits zum Dauerbrenner der gesuchten wahren Liebe und andererseits zu der in vielen Fällen mehr als problematischen Verhütung mit dem Risiko einer Frühabtreibung. Beinahe wäre noch der Dezember 2006 als neuer Rekordmonat in die Geschichte eingegangen, nämlich durch das massive Interesse an meinem Kommentar "Für den normalen Umgang mit dem lateinischen Meßritus" und durch die überraschenden Übersetzungen und Kommentierungen dieser meiner Stellungnahme auch im französischen und englischen Sprachraum (siehe oben). Ende 2006 stehen wir bei fast 1300000 Besuchern und bei fast 7500000 Webalizer-Anfragen, und selbst der Durchschnitt über sieben Jahre hinweg ergibt fast 500 Besucher/Tag. Noch heute werden ältere Kommentare im Blogbuch massiv angeklickt. So bleibt mir für den Abschluß dieses Eintrages nur noch, allen Freunden, Lesern und Kritikern für ihre Mitwirkung am Internetprojekt herzlich zu danken. Und hier sind die unveränderten Netzadressen für die neue Gottesdienstordnung des Wallfahrtsortes Buchenhüll bei Eichstätt in Bayern: http://www.internetpfarre.de/gottesdienste.htm http://www.padre.at/gottesdienste.htm Ein gesegnetes Jahr 2007, auch im Hinblick auf liturgische Fragen, wünscht Euch allen Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at |
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