Montag, 29. September 2008
DER WAHRHEIT DIE EHRE IN ST. PÖLTEN: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Kirchenrecht, News Kommentare, Skandal St. Pölten um
20:15
Kommentare (0) Trackbacks (11) DER WAHRHEIT DIE EHRE IN ST. PÖLTEN: OFFIZIELLE ZURÜCKWEISUNGEN DURCH BISCHOF KLAUS KÜNG
[HIER GEHT ES ZUR ITALIENISCHEN ÜBERSETZUNG DER WICHTIGEN ERKLÄRUNG VON BISCHOF KÜNG!]
Einen guten Tag hat der hochwürdigste Diözesanbischof von St. Pölten, Dr. Dr. Klaus Küng, ausgesucht, um seine beiden offiziellen Stellungnahmen gegen das Buch "Der Wahrheit die Ehre" der Öffentlichkeit vorzulegen, nachdem bereits viele interessierte und gutwillige Personen die Erklärungen erhalten hatten. Heute ist nämlich das Fest der heiligen Erzengel Michael, Gabriel und Raphael (Kalendarium für die ordentliche Form des Römischen Ritus) bzw. das Fest der Einweihung der Kirche des heiligen Erzengels Michael (Kalendarium für die außerordentliche Form des Römischen Ritus, und bekanntlich wird nach jeder lateinischen Stillmesse ohne Predigt abschließend jeweils eine traditionelle Anrufung des heiligen Erzengels Michael vorgenommen). Im Blogbuch von Eberhard Wagner waren die Stellungnahmen einerseits schon seit 30. Juli 2008 und andererseits seit 24. September 2008 abrufbar. Nunmehr übernehme ich diese gelungenen Erklärungen und Briefe des regierenden St. Pöltner Bischofs von kath.net (Küng an 13er: "Durch Ihre ständige Polemik schaden Sie der Kirche". Der Diözesanbischof von St. Pölten übt scharfe Kritik an der Zeitung "Der 13." und einem umstrittenen Buch: "Es ist absurd anzunehmen, daß Kardinal Schönborn direkt oder indirekt eine Intrige gegen Bischof Krenn gestartet hätte") und hebe dabei einige Stellen durch Fettdruck hervor. Bischof Klaus Küng, der Diözesanbischof von St. Pölten, hat vor einigen Wochen an die Redaktion der Zeitung "Der 13." geschrieben und mitgeteilt, daß er der Aufforderung dieser Redaktion zu einer Stellungnahme nicht nachkommen werde. Hintergrund des Briefes ist die Veröffentlichung eines umstrittenen Buches, in dem der ehemalige Apostolische Visitator und jetzige Diözesanbischof Klaus Küng völlig zu Unrecht von dem oberösterreichischen Monatsblatt "Der 13." beschuldigt wird, im Jahre 2004 schon von Anfang an auf eine "Absetzung" Kurt Krenns abgezielt zu haben. Wörtlich schreibt Bischof Küng: "Solange 'Der 13.' nicht eine eindeutige Bereitschaft zu einer objektiven Berichterstattung zeigt, halte ich es nicht für angebracht, Ihrer Aufforderung zu einer Stellungnahme nachzukommen. Durch Ihre ständige Polemik, die oft geradezu bösartige Züge annimmt, schaden Sie der Kirche, Sie helfen auf diese Weise auch Bischof Krenn nicht. 'Der 13.' ist entstanden, um die wahre Lehre der Kirche und jene, die sie vertreten, zu verteidigen. Weit sind Sie von Ihrem Vorhaben abgekommen. Sie verunsichern die Gläubigen. Zum Glück hören nicht viele auf Sie, weil nicht weniges von dem, was Sie sagen, absurd ist. Daran ändert sich auch nichts, wenn Sie eine Nummer den Enzykliken und einigen Reden des Heiligen Vaters widmen. Bischof Krenn bereiten Sie mit dem '13.' keine Freude." kath.net dokumentierte auch noch zwei weitere umfassende Stellungnahmen des Bischof von St. Pölten zum umstrittenen Buch "Die Wahrheit die Ehre" vom Juli 2008 und vom September 2008: 1. Das Buch "Der Wahrheit die Ehre" wird als objektiv angepriesen. Es sei "mit wissenschaftlicher Akribie" verfaßt worden, heißt es im Vorwort, aber es enthält unzählige - teils bösartige - Unterstellungen, unbewiesene Behauptungen, nicht wenige die Wirklichkeit teilweise oder zur Gänze entstellende Aussagen. Nach Abschluß der Visitation haben ausführliche Voruntersuchungen stattgefunden. Deren Ergebnisse wurden in dem vom Papst bestätigten Dekret der Kleruskongregation ausdrücklich als hinreichende Grundlage für eine Entscheidung bezeichnet. Das Faktum dieser Voruntersuchung wird in der Darstellung der Autorin [Dr. Gabriele Waste] fast vollständig verschwiegen; die Ergebnisse sind der Autorin nicht bekannt, da diese Akten aufgrund der gebotenen Diskretion verfahrensfremden Personen nicht zugänglich sind. So mußte sie Sachkenntnis durch Vermutungen ersetzen. Beachtenswert sind auch manche Auslassungen von Zusammenhängen und Fakten, von denen anzunehmen ist, daß sie der Autorin bekannt sind: sie verschweigt, was für jene Personen nachteilig wäre, die sie verteidigen will, wobei es im Buch nicht um die Verteidigung von Bischof Krenn geht, wie man aus der Aufmachung und vom Buchtitel her vermuten würde. Es geht um die volle Rehabilitierung des früheren Regens Prälat K. und des Subregens Dr. R. 2. Grundlage des Visitationsverfahrens waren nicht die Medienberichte, auch nicht die später von den zivilen Instanzen gefällten Gerichtsurteile, sondern die von verschiedenen Personen bezeugten Fakten, die Ergebnisse der polizeilichen Einvernahmen, in die mit Bewilligung des Staatsanwaltes Einblick gewährt wurde, und die Untersuchung der Sachverhalte. Daß später bei dem im Gefolge der Visitation eingeleiteten, auf administrativem Weg durchgeführten Strafverfahren gegen Prälat K. und Dr. R. außer eigenen Vernehmungen des Voruntersuchungsführers und des Diözesanbischofs auch die Urteile der Zivilgerichte und die Protokolle der entsprechenden Gerichtssitzungen berücksichtigt wurden, ist selbstverständlich. 3. Die von "profil" und NEWS publizierten und danach in der ganzen Welt bekannt gewordenen Photos waren - jedenfalls bei der Apostolischen Visitation und in den späteren kirchlichen Strafverfahren - nicht die grundlegenden Beweismittel. Im kirchlichen Verfahren wurde das photogrammetrische Gutachten (Waldhäusl) sehr wohl beachtet und das Ergebnis analysiert: die in den Medien publizierten Photos zeigen jedenfalls eine Nähe und Haltungen, die für Amtsträger nicht passend sind. 4. Bei den Darlegungen des sogenannten "Pornographie-Skandals" des St. Pöltener Priesterseminars wird immer wieder verschwiegen, daß es sich bei den in den von der Polizei im Rahmen der Hausdurchsuchung konfiszierten Computern, Fotoapparaten und DVDs gefundenen Abbildungen vorwiegend um homosexuelle Pornographie handelte. Dies ist zwar nach österreichischem Strafrecht irrelevant, aber trotzdem moralisch verwerflich; außerdem war es ein wichtiger Hinweis auf die bei mehreren damaligen Seminaristen tatsächlich vorliegenden homosexuellen Neigungen. Sehr wohl gab es mehr Zeugen als jene von Frau Dr. Waste erwähnten, es gab auch eindeutige Indizien nicht nur für das Vorliegen einer "homophilen Atmosphäre", sondern auch konkrete Vorfälle. Die Methode, einige in einem Gespräch nebenbei gemachte, aus dem Zusammenhang gerissene Kommentare so darzustellen, als hätte darin die "Untersuchung" bestanden und als wäre dies die Vorstellung des Visitators gewesen, mutet primitiv an. 5. Die Apostolische Visitation erbrachte sehr klare und eindeutig belegte Ergebnisse, die nicht nur durch ein paar Fotos und durch Aussagen einer inszenierten Medienkampagne vorgetäuscht waren. Die Apostolische Visitation hatte auch nicht nur die von den Medien berichteten "Skandale" zum Gegenstand. Es wurden schwerwiegende Mängel und fahrlässige Fehler in der Amtsführung festgestellt, von denen mehrere in der Bildungskongregation schon vorher bekannt und Anlaß zu Korrekturen gewesen waren. Der Bericht der Apostolischen Visitation ist im Sommer 2004 an den Heiligen Vater und die zuständigen Kongregationen ergangen und wurde - auch schriftlich - gutgeheißen. Die im Gefolge der Visitation getroffenen Maßnahmen wurden in Absprache mit dem Heiligen Stuhl festgelegt. Sie hatten als Ziel, sowohl den guten Ruf der beiden beschuldigten Priester als auch den guten Ruf der Diözese und der Kirche wiederherzustellen. Leider ist dieses Ziel nicht erreicht worden, unter anderem auch deswegen, weil sehr bald der Versuch unternommen wurde, die Vorfälle im Priesterseminar und in der Diözese St. Pölten so umzudeuten, als wäre es nur eine Intrige gewesen. Insofern wurde dann - obwohl dies zunächst nicht vorgesehen war - doch die Einleitung eines strafrechtlichen Verfahrens notwendig, das sehr gründlich und unter strikter Einhaltung der Vorschriften des kanonischen Rechtes durchgeführt wurde. 6. Wenn seitens des Visitators den beiden Priestern von Anfang an davon abgeraten wurde, zivilrechtliche Prozesse gegen NEWS und "profil" durchzuführen, dann deshalb, weil schon der damalige Informationsstand zur Befürchtung Anlaß gab, daß solche Prozesse sowohl für die beiden Priester als auch für die Kirche schädlich sein würden. Das hat sich dann auch so bestätigt. Daran ändert auch nicht die im vergangenen Jänner erfolgte [nicht rechtskräftige] Entscheidung des Gerichtes, daß "profil" und NEWS in Hinkunft solche [echten] Photos nicht mehr veröffentlichen dürfen, da auch in diesem Verfahren das Gericht sehr wohl vom Wahrheitsgehalt der ursprünglich verbreiteten Nachrichten ausgeht. Wenn ich die Bezahlung der Prozeßkosten durch die Diözese ablehnte, dann deshalb, a) weil dies nicht üblich ist, vielmehr muß auch in der Kirche jeder Gläubige für seine Verhaltensweise selbst gerade stehen; b) weil die Kosten solcher Prozesse nicht absehbar sind; c) weil ich es für die Kirchenbeitragszahler nicht für zumutbar hielt, diese Prozeßkosten zu tragen. 7. Es ist eine falsche Darstellung, den Abschluß des Verfahrens durch die Kleruskongregation mit Approbation des Papstes in forma specifica so zu interpretieren, als wäre man einem gründlichen Studium der Materie aus dem Weg gegangen bzw. es lägen keinerlei Beweise vor. In Wirklichkeit geht aus den römischen Dekreten und den mit ihnen verbundenen Begleitbriefen der Kleruskongregation das Gegenteil hervor; das Ziel dieser Approbationsform und Vorgangsweise war, zu vermeiden, daß durch ständige Verdrehungen der Tatsachen und durch die unaufhörliche Wiederholung haltloser Behauptungen eine längst überfällige endgültige Entscheidung in den beiden Causen immer weiter hinausgezögert wird. Auch sollte die Gefahr der weiteren Ausbreitung des bereits großen Schadens für die Kirche insgesamt und für die beiden Priester gebannt werden. St. Pölten, im Juli 2008 / + Klaus Küng In meiner Stellungnahme vom Juli 2008 ist an sich bereits alles enthalten, um sich ein objektives Urteil bilden zu können. Da aber "Der 13." und manche Personen in seinem Umfeld insistieren, möchte ich exemplarisch einige Punkte aufzeigen, die meine Stellungnahme verdeutlichen. 8. Es ist absurd anzunehmen, daß Kardinal Schönborn direkt oder indirekt eine Intrige gegen Bischof Krenn gestartet und Kardinal Re die Zustimmung gegeben oder vielleicht selbst die Idee entwickelt habe, den "Skandal von St. Pölten" ins Rollen zu bringen, und daß Nuntius Zur die Drehscheibe gewesen sei. Wahr ist vielmehr, daß es bezüglich des Priesterseminars St. Pölten schon seit längerem Sorgen gab, und zwar nicht nur seitens Kardinal Schönborn, sondern auch seitens der zuständigen Bildungskongregation: im Herbst 2003 war ein Seminarist verstorben - wer seine Geschichte kennt, ist beeindruckt und fragt sich, was hier wohl passiert ist, daß jemand, der von mehreren Stellen wegen mangelnder Eignung zum geistlichen Beruf abgewiesen worden war, im Seminar St. Pölten mit offenen Armen aufgenommen wurde. Als es Schwierigkeiten gab, sollte der Betroffene ohne Rücksicht auf seine persönliche Situation unverzüglich das Seminar verlassen, was auch mit aller Härte durchgesetzt wurde. Durch den Besuch eines Mitarbeiters der Bildungskongregation wurde dann bekannt, daß die im Seminar angewandten Aufnahmekriterien problematisch waren. Das führte dazu, daß die Kongregation umgehend eine Änderung dieser Praxis forderte. Dieses Ziel hatte auch jenes Gespräch in der Kongregation mit Bischof Krenn im Frühjahr 2004, von dem "Der 13." im Jahr 2006 so berichtete, als wäre damals Bischof Krenn mit einer Fülle ungerechter Beschuldigungen überschüttet worden. Wegen der Internetaffäre mit Kinderpornographie (November 2003) - vom Bischof selbst der Sicherheitsdirektion gemeldet - waren einige Monate später ausführliche Befragungen der Seminaristen durch die Kriminalpolizei und schließlich eine Hausdurchsuchung mit Konfiszierung von acht Computern und anderen Materialien (DVDs, Photoapparate, Videos) durchgeführt worden. Daß dann das Auftauchen der später in der Presse verbreiteten Photographien höchsten Alarm auslöste und dazu führte, daß über die Nuntiatur die zuständigen Stellen des Heiligen Stuhles benachrichtigt wurden, ist selbstverständlich. Das ist keine Intrige, sondern Wahrnehmung der Verantwortung. 9. Mit aller Deutlichkeit muß ich den Vorwurf zurückweisen, daß von mir in der Apostolischen Visitation praktisch keine Untersuchungen durchgeführt worden seien. Insgesamt führte ich mehr als 120 Gespräche und sorgte dafür, daß umfangreiches Beweismaterial gesichert wurde. Eine Apostolische Visitation hat rechtlich in der Tat den Charakter einer Voruntersuchung. Auch mir wäre es lieber gewesen, ich hätte im Seminar keine realen Probleme vorgefunden. Leider war dem nicht so. Die Probleme waren derart, daß der Beschluß, das Seminar vorläufig zu schließen, um einen echten Neuanfang zu ermöglichen, auch aus heutiger Sicht notwendig und völlig richtig war. 10. Nach Abschluß der Apostolischen Visitation wurden etwas mehr als ein Jahr später - es gibt präzise Gründe, warum dies so geschah - von einem durch mich beauftragten, nicht befangenen Kanonisten weitere ausführliche Voruntersuchungen unabhängig von mir durchgeführt. Sie hatten das Ziel, die Ergebnisse der Befragungen während der Visitation nochmals objektiv zu prüfen und zu ergänzen. Diese Untersuchungen waren sehr mühsam und langwierig: ein wesentlicher Grund dafür war, daß jeder, der sich an der Untersuchung aktiv beteiligte (durch Mitwirkung oder Aussagen) damit rechnen mußte, durch Publikationen des "Der 13." desavouiert und attackiert zu werden. In bezug auf meine Person wurde ab dem Zeitpunkt der Apostolischen Visitation alles versucht, um mich anzuschwärzen und für inkompetent zu erklären. Die Absicht dieser Vorgangsweise ist leicht erkennbar, die Methode hinterhältig. 11. Wenn jetzt von Dr. Engelmann angedeutet wird, Bischof Krenn werde auf Veranlassung von mir mit Psychopharmaka "ruhiggestellt" und befinde sich praktisch unter Hausarrest, dann erreichen die Verfolgungsphantasien einen weiteren Höhepunkt. Sie sind wirklich abwegig. Es zeigt sich, wie weit eine Verblendung führen kann. Bischof Krenn wird seit mehreren Jahren von einem angesehenen Arzt - einem Universitätsprofessor - betreut und empfängt in seiner Wohnung wie jeder andere die Leute, die er möchte. Allerdings ist es jetzt wegen seiner Krankheit nur mehr ein kleiner, mit ihm eng vertrauter Personenkreis. Wenn Bischof Krenn nicht wünscht, daß Dr. Engelmann zu ihm kommt, so hat das auch etwas zu bedeuten. Jedem, der mithilft, der in gewissen Kreisen sich ausbreitenden Unvernunft in bezug auf die dargestellten Fragen Einhalt zu gebieten, bin ich dankbar. Es ist mir ein Anliegen, daß die Darstellung und Beurteilung der Vorfälle in der Vergangenheit auf dem Boden jener Wirklichkeit bleiben, wie sie von mir als Päpstlicher Visitator festgestellt und dokumentiert werden mußte. St. Pölten, im September 2008 / + Klaus Küng Ausführliche Fortführungen zur tiefergehenden Begründung der hiermit abgedruckten bischöflichen Kritik am Buch "Der Wahrheit die Ehre" und an sämtlichen darin enthaltenen Autoren finden sich im nächsten Blogeintrag, im Forum von kath.net - gerne stehe ich auch selbst für Rückfragen im Rahmen der Möglichkeiten zur Verfügung. Mit herzlichem Gruß! Euer Padre Alex - Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik [TRADUZIONE ITALIANA DELLE DICHIARAZIONI DEL VESCOVO DI ST. PÖLTEN, MONS. KLAUS KÜNG!] Montag, 8. September 2008
EINLADUNG AM GEBURTSTAG MARIENS: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Fürbitten, Aktuelle Predigt, Katholische Lehre, News Kommentare um
16:08
Kommentare (0) Trackback (1) EINLADUNG AM GEBURTSTAG MARIENS: FRAUENDREISSIGERSCHLUSS IM LOURDESJAHR UND IM PAULUSJAHR
Der traditionelle Frauendreißigerschluß in Buchenhüll, einem marianischen Ortsteil von D-85072 Eichstätt, fällt diesmal in jene mehr als fünf Monate, in welchen sich die beiden Jubiläumsjahre der Katholischen Kirche überschneiden: 150 Jahre Marienerscheinungen in Lourdes und 2000. Geburtstag des heiligen Paulus. Am kommenden Sonntag Kreuzerhöhung, 14. September, startet in Buchenhüll nach dem Rosenkranz in der Wallfahrtskirche (13.30 Uhr) der Pilgerzug um 14 Uhr zur Lourdesgrotte. Die Festpredigt wird dort der hochwürdigste Generalvikar Dompropst Prälat Johann Limbacher halten, und die Jura-Blaskapelle Pollenfeld ist durch ihre Jugend vertreten. Die Pilger werden sich geistig auch mit Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. verbinden, der zu diesem Zeitpunkt in Lourdes selbst weilen wird, um das Jubiläum des 150. Jahrestages der Marienerscheinungen zu begehen. Bei schlechtem Wetter wird der Frauendreißigerschluß in der Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll gehalten. Während der Zeit des Frauendreißigers, die jeweils mit dem Hochfest der Aufnahme Mariens mit Seele und Leib in den Himmel beginnt, stand in diesem Jahr vor allem das Jubiläumsgebet aus Lourdes im Vordergrund. Dieses kann noch bis zum Ende des Lourdesjahres (also bis zum 8. Dezember 2008) und auch hernach gute Verwendung finden:
Gott, unser Vater, unter allen Geschöpfen hast du Maria erwählt, das vollkommene Geschöpf, die "Unbefleckte Empfängnis". Hier in Lourdes hat sie ihren Namen gesagt, und Bernadette hat ihn weiter gesagt. Die Unbefleckte Empfängnis ist ein Ruf der Hoffnung: Das Böse, die Sünde und der Tod sind nicht mehr die Sieger. Maria, Wegbereiterin, Morgenröte des Heils! Maria, Deine Unschuld ist die Zuflucht der Sünder: Wir beten zu dir. Ave Maria, gratia plena ...! / Gegrüßest seist Du, Maria, voll der Gnade ...! Herr Jesus, Du hast uns Maria zur Mutter gegeben. Sie nimmt teil an deinem Leiden und deiner Auferstehung. Hier in Lourdes hat sie sich Bernadette gezeigt, betrübt über unsere Sünden, aber dein Licht ausstrahlend. Durch sie vertrauen wir dir unsere Freuden und Leiden an, die unsrigen wie die der Kranken und aller Menschen. Maria, unsere Schwester und unsere Mutter, unsere Vertraute und unsere Unterstützung: Wir beten zu dir. Ave Maria, gratia plena ...! / Gegrüßest seist Du, Maria, voll der Gnade ...! Heiliger Geist, Du bist der Geist der Liebe und der Einheit. Hier in Lourdes hat Maria durch Bernadette darum gebeten, eine Kapelle zu bauen und in Prozessionen zu kommen. Inspiriere die Kirche, die Christus auf dem Glauben Petri aufgebaut hat: Versammle sie in der Einheit. Führe die Kirche auf ihrem Pilgerweg, damit sie treu und mutig ist! Maria, du bist vom Heiligen Geist erfüllt, du bist die Braut und die Magd. Du bist das Vorbild der Christen und das mütterliche Antlitz der Kirche: Wir beten zu dir. Ave Maria, gratia plena ...! / Gegrüßest seist Du, Maria, voll der Gnade ...! Für alle Gnaden, die wir hier empfangen, für alle Bekehrungen, für alle Vergebungen, für alle Heilungen, für die Berufungen und Versprechungen, die du hier bekräftigt hast oder entstehen ließest, für die Freude am Dienst, die du uns schenkst, Unsere Liebe Frau von Lourdes, danken wir dir! Mit allen unseren Schwestern und Brüdern, mit den Völkern, die nicht in Frieden und Gerechtigkeit leben, mit den jungen Menschen, die ihren Weg suchen, die du dich ganz jung der jungen Bernadette gezeigt hast,mit denen, die mit Trauer, mit Krankheit, mit einer Behinderung oder mit einem Misserfolg leben, mit denen, die Grund zur Verzweiflung hätten, Unsere Liebe Frau von Lourdes, beten wir zu dir! Ave Maria, gratia plena ...! / Gegrüßest seist Du, Maria, voll der Gnade ...! Weil du das Lächeln Gottes bist, der Abglanz des Lichtes Christi, die Wohnstätte des Heiligen Geistes, weil du Bernadette in ihrem Elend erwählt hast, weil du der Morgenstern bist, die Pforte des Himmels, und das erste zu neuem Leben erweckte Geschöpf, Unsere Liebe Frau von Lourdes, bewundern wir dich, rufen zu dir und preisen mit dir die Wundertaten Gottes: Magnifikat! [ENDE DES OFFIZIELLEN JUBILÄUMSGEBETES.] Die feierliche Beendigung der marianischen Pilgerzeit des Frauendreißigers ist wie in jedem Kirchenjahr einer der Höhepunkt des liturgischen Lebens der Wallfahrtspfarrei St. Marien Buchenhüll, deren aktuelle Gottesdienstordnung wie immer abrufbar ist unter HTML: www.internetpfarre.de/gottesdienste.htm oder www.padre.at/gottesdienste.htm PDF: www.internetpfarre.de/gottesdienstordnung.pdf oder www.padre.at/gottesdienstordnung.pdf PLAKAT: www.internetpfarre.de/frauendreissiger2008_eichstaett_buchenhuell.jpg oder www.padre.at/frauendreissiger2008_eichstaett_buchenhuell.jpg Der heutige Geburtstag Mariens verweist uns im Kirchenjahr logischerweise auch auf ihre unbefleckte Empfängnis genau neun Monate zuvor. Der 8. September verweist auf den 8. Dezember und umgekehrt. Aber was glauben wir dann ganz konkret, wenn wir daher bekennen, daß Maria im Augenblick ihrer Empfängnis von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb? Es geht dabei um Maria selbst, von ihrer Person wird etwas definiert. Maria tut mit ihrem in Lourdes genannten Namen etwas kund über ihre eigene Entstehung, das heißt über den Augenblick, seitdem es den Menschen namens Maria von Nazaret gibt. Die Empfängnis Marias bekommt durch ihren vollkommenen Namen der unbefleckten Empfängnis eine Wertung durch das Eigenschaftswort "unbefleckt". Es geht dabei um den Zustand, den ein Mensch normalerweise vor Gott sei dem Sündenfall unserer Stammeltern besitzt. Die katholische Lehre schränkt den Ur-Sündenfall ein, indem zwei historische Persönlichkeiten davon nicht betroffen waren und sind: die eine ist Jesus selbst – der Gottmensch – aufgrund seiner jungfräulichen Empfängnis in Maria, und dieses Dogma unseres Glaubens ist wiederum etwas anderes zu Glaubendes als die unbefleckte Empfängnis, bei der es nämlich nicht direkt um Jesus, sondern um Maria geht, welche die zweite historische Person war und ist – allerdings kein Gottmensch, sondern reiner Mensch – die aufgrund einer Privilegierung durch Gott ausgenommen war von der Erbsünde. Während sich der Sohn Gottes im Moment des Ja-Wortes Marias selbst eine menschliche Natur schuf und verband, also absolut frei von jeder Sünde, wurde Maria demgegenüber als reiner Mensch vorhererlöst - als erster Mensch voll und ganz erlöst durch Christus - und so nannte sich Maria in Lourdes Unbefleckte Empfängnis, weil sie somit in der Tat die Ersterlöste, ja die Vollerlöste ist. Mehr noch, sie ist mit Seele und Leib bereits die Auferstandene, sie wird zum Symbol des reinen Menschen, zum Symbol des Gottesbundes, der sich in der einen Kirche Christi verwirklicht, die wir in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche erkennen dürfen. Maria ist, was wir in und aus der Gnade der heiligen Taufe werden sollten. Diese heiligste Frau steht also in keiner Weise außerhalb der Menschheit, sondern ist ihr gerade aus ihrer Vorrangstellung heraus mit allen Fasern verbunden, und nichts anderes zeigen auch die von der Kirche anerkannten echten Erscheinungen Mariens an verschiedenen Orten unseres Planeten. Wir machen uns da nichts vor, und wir reden uns da auch nichts ein. In den neutestamentlichen Berichten über Jesu heilige Mutter begegnet uns ein echter, ein voller, ein guter Mensch. Und daß dem so ist, versichern uns die irrtumsfreien und unfehlbar vorgelegten Dogmen der Katholischen Kirche über Maria, darunter eben auch jenes 1854 endgültig voll erkannte und verkündete und dann sogar 1858 – eben vor 150 Jahren – von Maria selbst feierlich bestätigte ihrer sie selbst von Anbeginn betreffenden unbefleckten Empfängnis. Gott ist die Liebe, nämlich wirklich, wahrhaftig und geschichtlich überprüfbar unter anderem und vielmehr noch wesentlich an Maria von Nazaret, der von Ewigkeit her geplanten Unbefleckten Empfängnis, die sich genau so der heiligen Bernadette gezeigt und vorgestellt hat und damit uns allen etwas geschenkt hat, das uns niemand mehr wegnehmen kann. Und wenn Papst Benedikt XVI. dann noch am 15. September 2008 - zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens und damit zu dem im letzten Ablaßdekret für die Wallfahrtskirche St. Marien Buchehnhüll terminlich definierten Frauendreißigerschluß - in der Früh das Oratorium des Krankenhauses und somit die letzte Station des 150-Jahre-Jubiläumsweges in Lourdes betreten und am Vormittag die Heilige Messe speziell für die Anliegen der Kranken, der Krankenhäuser und der medizinischen Welt auf dem Vorplatz der Rosenkranzbasilika feiern sowie auch kranken und gefährdeten Christen persönlich das heilige Sakrament der Krankenölung spenden wird, dann sind wir daran erinnert, wie wirksam sich die Anrufung der mit Seele und Leib in die volle himmlische Herrlichkeit aufgenommenen Gottesmutter als Heil der Kranken in Lourdes erwiesen hat. Sowohl beim Baden an der Quelle als auch bei der täglichen Sakramentsprozession wurden bisher zahllose Heilungen erfahren. 30000 fühlen sich durch ihre Pilgerfahrt nach Lourdes (körperlich) geheilt. Mehr als 2000 von insgesamt 6800 exakt dokumentierten Fällen gelten als medizinisch unerklärbar, und nach den strengen Kriterien unserer heiligen Mutter Kirche wurden bis heute, das heißt in diesen 150 Jahren Pilgerschaft nach Lourdes, präzise 68 Wunder anerkannt. Doch würden wir nur bei diesen 68 Wundern stehen bleiben, wäre unser Blick sehr, sehr begrenzt. Die Kirche muß bei der Prüfung von Erscheinungen und Wundern sehr streng sein, um die Glaubwürdigkeit ihrer Verkündigung in keiner Weise zu gefährden – und wir müssen her zugeben: die heilige Bernadette Soubirous litt unter dieser notwendigen Strenge und unter den vielen nachvollziehbaren Vorbehalten gegen ihre ehrlichen Schilderungen - aber das große Ziel unseres Glaubens und unseres Lebens aus dem Glauben leuchtet uns gerade in der Zeit des Frauendreißigers vom Hochfest der Aufnahme Mariens her - mit Seele und Leib in der himmlischen Herrlichkeit - voll und ganz auf. Und von daher wird die Rangordnung für den Katholiken, für die Katholikin mit einem Schlag klar: an erster Stelle muß immer die Generalbitte an Gott stehen, daß ich so lebe und handle, um an dieser Herrlichkeit Mariens für immer Anteil zu erhalten, die sie einzig und allein ihrem auferstandenen Sohn und Gottmenschen Jesus Christus verdankt. Darum gilt: eine einzige gute Beichte in meinem Leben oder vor meinem Sterben ist mehr wert als alle 68 anerkannten Wunderheilungen in Lourdes zusammen. Wir haben in Buchenhüll an fast jedem Herz-Jesu-Freitag nach den Krankenkommunionen spätestens ab 17.30 Uhr Beichtgelegenheit, aber auch jederzeit auf Abruf: meine unsterbliche Seele und die vieler anderer soll gerettet werden, um dann am Jüngsten Tage jene Auferstehungsherrlichkeit und somit unvorstellbar-triumphale Wiedervereinigung von Seele und Leib zu erfahren, die Maria bereits jetzt im voraus genießen darf, weil sie wirklich von Anbeginn ihrer gottgewollten Existenz die Unbefleckte Empfängnis war und auf ewig ist, wie sie es der heiligen Bernadette unwiderruflich mitgeteilt hatte. Wir haben in den letzten Frauendreißigerpredigten dank Franz Werfel vernommen: in diesem Augenblick der Erscheinung Mariens bemerkt Bernadette gar nicht die Einzelheiten dieser Lieblichkeit Mariens, sondern schaut und schaut das Ganze. Nichts anderes ist ihr bewußt als die nie erträumte Schönheit der Dame. Unser katholischer Glaube ist also nicht Vertröstung auf das Jenseits, wie gerne vorgeworfen wurde, unser Glaube wird ganz konkret in der herrlichen Auferstehung des Fleisches, an der Maria vor allen anderen Anteil haben darf, und das bedeutet volle Dynamik: kein Leiden mehr, sondern wunderbare Beweglichkeit in der Schnelligkeit von Gedanken. Nein, das alles ist keine Vertröstung, denn wir dürfen nach dieser großen Bitte um das ewige Seelenheil auch nimmer um irdische Güter bitten, wenn sie uns dem ewigen Ziel irgendwie näher bringen, aber auch da kommt nicht zuerst eine der 68 Krankenheilungen als primäres Ziel, denn nicht nur die körperlichen Heilungen sind von Bedeutung, sondern vor allem auch die seelischen, die die Pilger suchen und finden, und dieser Bereich ist noch einmal viel schwieriger zu überprüfen als jene ertastbaren Wunderheilungen, welche nichts anderes darstellen als Bestätigungen des Himmels selbst für die Fruchtbarkeit eines von der Kirche anerkannten Marienwallfahrtsortes in den Dimensionen von Lourdes. Wer nach Lourdes fährt und wer von Lourdes kommt, nimmt daher in jedem Falle das mit, was auch die dreißigtägige Festzeit der herrlichen Entschlafung Mariens und ihrer vollständigen Aufnahme in den Himmel kündet: es gibt kein sinnloses Leben, das Leben hat einen Sinn, an jedem Tag, in jeder Stunde, in jeder Minute, auch wenn wir diesem Sinn unseres kurzen irdischen Lebens all zu selten nachspüren. Der große Apostel, dessen 2000. Geburtstag wir seit 28. Juni 2008 begehen, sagt es im Auftrag Jesu Christi selbst: "Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu Ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn Er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und Seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. Denn Christus, der Gesalbte, muß herrschen, bis Gott Ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod." (1 Kor 15,23 - 26) Das ist unser Glaube, und diesem Glauben helfen sowohl Wallfahrtsorte wie Lourdes und wie unser kleines Buchenhüll mit seiner wunderschönen Kopie der Grotte als auch viele Feste im Kirchenjahr, welche die künftige Herrlichkeit konkretisieren. Und so freue ich mich auf das Kommen vieler Pilger zur hochfestlichen Eucharistischen Andacht während des laufenden Lourdes-Jubiläumsjahres in und vor der Buchenhüller Lourdesgrotte am 14. September 2008 nachmittag! Euer Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik - Padre Alex |
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