Zölibat - eine apostolische Disziplin auch für heute?
Photoalbum: BARBARA-KARLICH-SHOW Nr. 11 (und Nr. 14)


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Als katholischer Priester war der auf das Naturrecht spezialisierte und im Kirchenrecht promovierte Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik am 21. 5. 2003 zum Thema "Dornenvögel! Ich habe mich in meinen Priester verliebt" und am 19. 9. 2007 zum Thema "Zölibat - Priester haben doch auch Gefühle" geladen. Es wurden auch jeweils Priester eingeladen, die diese Lebensform verlassen hatten, was nicht abgeurteilt werden soll, da Lebensentwürfe nicht immer gelingen. (Hier: Beratung für potentielle Dornenvögelpriester und Dornenvögelfrauen.)

Es zeigte sich, daß sensible religiöse und sittliche Themen in sogenannten Talk-Shows nicht immer die gebührende sachliche Behandlung erfahren, die sie verdienten.





Mit Ausnahme der ständigen Diakone werden alle geweihten
Amtsträger der lateinischen Kirche normalerweise aus den
gläubigen Männern gewählt, die zölibatär
leben und den Willen haben, den Zölibat "um des
Hirnmeireiches willen" (Mt 19,12) beizubehalten. Dazu berufen,
sich ungeteilt dem Herrn und seiner Sache zu widmen (vgl. 1 Kor
7,32), geben sie sich ganz Gott und den Menschen hin. Der Zölibat
ist ein Zeichen des neuen Lebens, zu dessen Dienst der Diener der
Kirche geweiht wird; mit freudigem Herzen auf sich genommen, kündigt
er strahlend das Reich Gottes an.

Im ORF wurden (werden) die Sendungen dann am 18. 6. 2003, am 28. und 29. 7. 2006 sowie am 9. 11. 2007 ausgestrahlt. Der Zölibat ist dogmatisch nicht verlangt, kennt jedoch als Hauptbegründung die Angemessenheit dem Weihepriestertum gegenüber, weil der Gottmensch Jesus Christus als ewiger Hohepriester und Erlöser aller Menschen bewußt ehelos und vollkommen keusch lebte, also keine partikuläre Dauerbindung einging. Dies wird besonders in Filmen über die Passion Christi deutlich.





Der Ruf Jesu "Komm und folge mir nach!" (Lk 18,22) war so radikal, daß sogar die verheirateten Apostel ihre Ehen bzw. den Ehevollzug offensichtlich verließen. Daher reicht die Praxis, daß ab den höheren heiligen Weihen auf den ehelichen Verkehr verzichtet wird, bereits in apostolische Zeit. Diese Gewohnheit war derart selbstverständlich, daß beim Konzil von Elvira (Spanien) im 4. Jahrhundert die ersten gesetzlichen Verschriftlichungen dieser heiligen Gewohnheit bei den verheirateten Klerikern oder deren Ehefrauen zu keinerlei Protest führten.

Das Buch Alfons Maria Kardinal Sticklers ist eine hervorragende Grundlage für jede Diskussion über den Zölibat, welche die wahren Quellen, Ursprünge und Begründungen des Zölibates nicht außer acht lassen möchte.






Immer klarer wurde im Verlaufe der Sendung: der Zölibat hat
einen tiefen Sinn. Niemand wird dazu gezwungen, es muß auch
niemand katholischer Priester werden, abgesehen davon, daß
niemand ein Recht auf die Weihe hat - die Kirche muß jede
Berufung genau prüfen.

Bei der ersten Sendung hatte Padre Alex ein Büchlein vom berühmten österreichischen Kirchenrechtsquellen-Forscher Alfons Maria Kardinal Stickler mitgebracht: Der Klerikerzölibat. Seine Entwicklungsgeschichte und seine theologischen Grundlagen, Abensberg 1994, ISBN 3-930309-08-4 (Verlag Maria aktuell), 84 Seiten. In Wirklichkeit haben viele kein Problem mit dem Zölibat (abgesehen davon, daß es sie gar nicht betrifft), sondern vielmehr mit der Berufung zur standesgemäßen Keuschheit jedes Menschen.




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Ehevorbereitung

Abtreibung ist Mord

Empfängnisregelung

Verliebt in Priester

Lebenspredigt

Beichtvorbereitung

Mißbrauchsmeldung





Wer nicht gültig verheiratet ist, hat sich wie selbstverständlich um den Zölibat zu mühen. Darum kann auch dieses Buch wertvolle Hilfen geben: Johannes Messner, Widersprüche in der menschlichen Existenz. Tatsachen, Verhängnisse und Hoffnungen, Wien - München 2002, ISBN 3-7028-0397-1 (Verlag für Geschichte und Politik Wien) oder ISBN 3-486-56712-8 (Oldenburg Wissenschaftsverlag München), XVI, 423 Seiten. Einzelne Vorfälle homosexueller Natur in Priesterseminaren und im Priesterstand lassen die Frage nach der Authentizität des Zölibates als Verzicht auf eine Ehefrau erstarken.

Padre Alex hört den Kritikern des Zölibates zu.





Unverheiratete sind zur vollkommenen Enthaltsamkeit berufen, und Verheiratete haben die Zwecke der Sexualität zu achten: keine Behinderung der Offenheit für den Nachwuchs und Ausdruck der ehelichen Liebe.

Heute ist wissenschaftlich weitgehend geklärt: es wurden von Anbeginn aus Verheirateten, Verwitweten oder überhaupt Unverheirateten Priester berufen, und der Inhalt des Zölibates war immer die vollkommene sexuelle Enthaltsamkeit ab der heiligen Weihe, und zwar aus drei Gründen: christologischer Grund (= Vorbild Christi), eschatologischer Grund (= im Himmel wird nicht mehr geheiratet, es gibt mehr als nur dieses zeitliche Leben) und ekklesiologischer Grund (= Vollzeit für die Pfarrgemeinde bzw. für universalkirchliche Aufgaben, als Zeit für Gott und Seine Kirche im weitesten Sinne des Wortes).





Die orthodoxen Teilkirchen scheinen in diese ursprüngliche Tradition eingefügt zu haben: "nur während des liturgischen Dienstes", sodaß sich die Enthaltsamkeit also nur auf die Gottesdienstzeiten beziehen würde. So kann heute die von der Katholischen Kirche für ihre orientalischen Ritus-Teilkirchen (= katholischen Ostkirchen) weiterhin approbierte Praxis, daß Priester vor der Weihe heiraten können, Ausgangspunkt einer Diskussion sein, ob starke kulturelle Veränderungen nicht auch Änderungen in der Disziplin nahelegen könnten, sodaß z. B. auch Priester nach der Weihe eine Heiratserlaubnis ihres Bischofs erhalten würden.

Der Geschlechtstrieb kann nicht einfachhin mit dem Nahrungstrieb
verglichen werden. Während bei ersterem die standesgemäße
Keuschheit und das volle Verantwortungsbewußtsein anzustreben
sind, gilt für zweiteren grundsätzlich die Kardinaltugend
des Maßhaltens.





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Und was sagt Padre Alex zur Liebe?

Nur mit der Gnade Gottes kann auch das Leben des Zölibates gelingen, denn es erfordert eine übernatürlich gestärkte Natur und daher ein für die Gnaden Gottes offenes Herz. Gebet und tägliche Heilige Messe sind Angelpunkte des enthaltsamen priesterlichen Lebens!

Vielen Menschen gehen offensive Sexszenen in Film und Fernsehen auf die Nerven. Glück hängt zweifellos nicht primär von sexueller Aktivität ab. Die Sublimierung des Geschlechtstriebes für höhere Zwecke wie im Zölibat des Priesters kann ein gutes Signal gegen die katastrophalen Folgen der sogenannten freien Sexualität sein. Dies müssen auch Psychologen und Psychologinnen einsehen, die oft durch ihr falsches Menschenbild sündhaft sexueller Aktivität nicht die richtige Bewertung zukommen lassen.