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PÄPSTLICHES KOMITEE FÜR DIE EUCHARISTISCHEN WELTKONGRESSE

Die Eucharistie – Gabe Gottes für das Leben der Welt

Theologisches Grundlagendokument
für den 49. Internationalen Eucharistischen Kongress 2008

Québec (Kanada) – 15. bis 22. Juni 2008

EINFÜHRUNG

Gottes Gedächtnis heute begehen

Erster Teil

DIE EUCHARISTIE, GESCHENK GOTTES

I - Die Eucharistie, Gottes Gabe schlechthin

A. Im Zentrum und auf dem Höhepunkt der Heilsgeschichte
B. Die Einsetzung der heiligen Eucharistie

II - Die Eucharistie, Gedächtnis des österlichen Geheimnisses

A. Das Gedächtnis des Pascha Christi, eine Gabe der Dreifaltigkeit
B. Das Pascha-Opfer

Zweiter Teil

DIE EUCHARISTIE, DER NEUE BUND

III - Die Eucharistie erbaut die Kirche, Sakrament des Heils

A. Das Geschenk der Kirche – Gemeinschaft

a) Maria, erste Kirche und eucharistisch geprägte Frau
b) Volk Gottes und Sakrament des Heils
c) Braut des Lammes und Leib Christi

B. Die eucharistische Antwort der Kirche

a) Wie Maria an Jesus glauben und lieben
b) Sich in der Einheit versöhnen lassen
c) Sich am Sonntag, am Herrentag, versammeln

Dritter Teil

FÜR DAS LEBEN DER WELT

IV - Die Eucharistie, Christi Leben in unserem Leben

A) Der geistliche Dienst an Gott durch die Getauften
B) Die wahre Anbetung
C) Die Ämter des Neuen Bundes

V - Eucharistie und Mission

A) Evangelisierung und Verwandlung der Welt
B) Frieden schaffen durch Gerechtigkeit und Liebe

VI - Mitten in der Welt Zeugen für die Eucharistie sein

A) Der allgemeine Ruf zur Heiligkeit
B) Die Familie für eine Zivilisation der Liebe – die Hauskirche
C) Das geweihte Leben, Unterpfand der Hoffnung,
     das die Ankunft des Bräutigams verheißt

ABSCHLUSS

SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT


EINFÜHRUNG

Gottes Gedächtnis heute begehen

Der Internationale Eucharistische Kongress im Juni 2008 in Québec wird für die Orts- und die Weltkirche eine besondere Zeit des Gebets und der Besinnung sein, um das Geschenk der Heiligen Eucharistie zu feiern. Der Kongress in Québec, die 49. Auflage in der Reihe von Kongressen, die das Leben der Kirche seit mehr als einem Jahrhundert geprägt haben, wird mit der Feier des 400. Jahrestages der Gründung der ersten französischen Stadt in Nordamerika einhergehen. Diese Gründung im 17. Jahrhundert sollte ein bedeutender Ausgangspunkt für die Missionierung des gesamten Kontinents werden.

Der Kongress wird eine Statio Orbis sein. Dieser Ausdruck bedeutet eine Feier der Universalkirche auf Einladung der Ortskirche von Quebec, um das Gedächtnis des Geschenkes Gottes an die ganze Welt zu begehen, das die Eucharistie ist. Die Stadt Québec mit ihrem Motto „Don de Dieu, feray valoir“ (Ich werde Gottes Geschenk erhöhen) steht im Zentrum der Geschichte eines Volkes, dessen Wesen im Gedächtnis begründet ist. Der Satz „Ich vollziehe das Gedächtnis“ ist ein Hinweis auf das Wort, das Jesus seinen Aposteln beim Letzten Abendmahl hinterlassen hat: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

In der Eucharistie wird das Gedächtnis des Pascha des Herrn begangen, sie ist das „Gedächtnis“ des Paschas, und zwar im biblischen Sinne dieses Wortes, das nicht nur Erinnerung, sondern Gegenwart des heilstiftenden Ereignisses bedeutet. Der Eucharistische Kongress wird die besondere Gelegenheit bieten, diese Gabe Gottes als Mitte des christlichen Lebens zu verehren und sich die christlichen Wurzeln vieler Länder wieder ins Gedächtnis zu rufen, die auf die Neuevangelisierung warten. Die Eucharistie hat die Verkündigung des Evangeliums sowie die Begegnung der europäischen mit den autochthonen Kulturen auf dem amerikanischen Kontinent genährt. Sie ist bis heute das Ferment für die Kultur und das Unterpfand der Hoffnung für die Zukunft der Welt auf ihrem Weg der Globalisierung.

Das Sehnen der Welt nach der Freiheit der Liebe

Das zentrale, von Papst Benedikt XVI. approbierte Thema lautet: Die Eucharistie, Geschenk Gottes für das Leben der Welt. Heute ist es besonders wichtig, das Gedächtnis des Geschenks Gottes zu begehen, denn die heutige Welt erfährt inmitten großer technischer Fortschritte, besonders im Bereich der Kommunikation, eine dramatische innere Leere. Es wird gelebt, als sei Gott abwesend. Von der Faszination seiner eigenen schöpferischen Leistungen getrieben, droht der zeitgenössische Mensch tatsächlich seinen Schöpfer zu vergessen und sich selbst zum Herrscher über sein eigenes Schicksal aufzuwerfen.

Diese Versuchung, sich an Gottes Stelle zu setzen, macht jedoch keinesfalls die Sehnsucht nach dem Unendlichen hinfällig, das dem Menschen innewohnt, genauso wenig wie die authentischen Werte, die er bemüht ist zu leben, auch wenn sie auf Abwege führen können. Die Hochschätzung der Freiheit, die Sorge um die Gleichheit, das Ideal der Solidarität, die Öffnung gegenüber einer schrankenlosen Kommunikation, die technischen Möglichkeiten und der Schutz der Umwelt sind unleugbare Werte, die Bewunderung hervorrufen, der heutigen Welt zur Ehre gereichen und Früchte der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit tragen.

Das Drama des gottvergessenen Humanismus

Im übrigen droht die Schöpfervergessenheit den Menschen in sich selbst, in einem Egozentrismus abzuschließen, der zur Unfähigkeit führt, zu lieben und sich auf dauerhafte Weise zu binden, und eine wachsende Enttäuschung der weltweit vorhandenen Sehnsucht nach Liebe und Freiheit mit sich bringt. Denn der Mensch, der nach dem Abbild Gottes und zur Gemeinschaft mit Ihm geschaffen ist, „der auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist, (kann) sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden (...)“.[1] Die Entfaltung der Person führt über diese Selbsthingabe, die die Öffnung gegenüber dem anderen, die Annahme und den Respekt vor dem Leben bedeutet.

Der Mensch von heute jedoch weist andauernd die Grenzen zurück, die seiner Macht über Weitergabe und Ende des Lebens gesetzt sind. Der unkontrollierte Besitz dieser Macht über Leben und Tod bedroht, auch wenn er technisch möglich ist, auf gefährliche Weise den Menschen selbst. Denn in vielen säkularisierten Gesellschaften herrscht eine „Kultur des Todes“, um diesen eindrücklichen Begriff Papst Johannes Pauls II. zu gebrauchen. Gottes Tod in der Kultur zieht beinahe unausweichlich den Tod des Menschen mit sich, den man nicht nur in den dem Nihilismus verpflichteten Strömungen, sondern besonders in den Konflikten und Brüchen bemerkt, die sich auf allen Ebenen der menschlichen Erfahrung in vielerlei Hinsicht ereignen, die Ehe und Familie zerstören, ethnische und gesellschaftliche Konflikte vervielfältigen und den Abstand zwischen den Reichen und der erdrückenden Mehrheit der Armen vergrößern.

Trotz des geschärften Bewusstseins für die Würde des Menschen und seine Rechte ist unverkennbar, dass die Verletzung dieser Rechte so gut wie überall auf der Erde zunimmt, dass es immer mehr Massenvernichtungswaffen gibt, was ein Widerspruch zur sonst gepflegten Friedensrhetorik ist, dass eine wachsende Konzentration der materiellen Güter in wenigen Händen zur Hypothek des Phänomens der Globalisierung wird, während die grundlegenden Bedürfnisse der verarmten Massen entsetzlicher Weise übersehen werden. Der Weltfriede wird durch Ungerechtigkeit und Elend ausgehöhlt und der Terrorismus wird immer mehr zu einer Waffe in den Händen verzweifelter Menschen.

In religiöser Hinsicht möchte der Mensch von heute nicht mehr wie einst einer Autorität unterstellt sein, die ihm sein Verhalten vorgibt. Durch den Informationsfluss wird er mit einer Vielzahl von Überzeugungen sowie mit der wachsenden Schwierigkeit konfrontiert, das Erbe, das er aus seiner eigenen religiösen Tradition erhalten hat, den neuen Generationen weiterzugeben. Der christliche Glaube macht in diesem Punkt keine Ausnahme, und zwar umso mehr noch da seine Weitergabe auf einer Offenbarung beruht, die über den Maßstab der Vernunft hinausgeht. Eifersüchtig hütet der Mensch das wertvolle Gut seiner eigenen Freiheit, arbeitet an seiner eigenen, von der Religion abgelösten Geisteswelt und verfällt manches Mal der ausufernd individualistischen Tendenz zeitgenössischer demokratischer Kulturen.

Die Heilige Eucharistie enthält das Wesentliche der christlichen Antwort auf das Drama eines Humanismus, der seinen konstitutiven Bezug zum Schöpfer- und Rettergott verloren hat.

Die Heilige Eucharistie ist das Gedächtnis des Heilshandeln Gottes. Als Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi bringt sie der Welt die Frohbotschaft vom endgültigen Frieden, der im gegenwärtigen Leben dennoch Gegenstand der Hoffnung bleibt. Bei der Feier der Heiligen Eucharistie empfängt die Kirche im Namen der gesamten durch Jesus Christus freigekauften Menschheit die Gabe Gottes, wie ihr verheißen wurde: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Gott selbst ist es schließlich, der an seinen Bundes mit der Menschheit denkt und der sich als Speise für das ewige Leben hingibt: „Und denkt an sein Erbarmen“, singt die Jungfrau Maria im Magnificat (Lk 1,54).

Erster Teil

DIE HEILIGE EUCHARISTIE, GABE GOTTES
 

I - Die Eucharistie, Gottes Gabe schlechthin

A. Im Zentrum und auf dem Höhepunkt der Heilsgeschichte

„Die Kirche hat die Eucharistie von Christus, ihrem Herrn, nicht als irgendeine Gabe erhalten, kostbar unter vielen anderen, sondern als die Gabe schlechthin, da es die Gabe seiner selbst ist, seiner Person in seiner heiligen Menschheit, und auch seines Erlösungswerkes.“[2]

Der Diener Gottes Johannes Paul II. hat sein langes Pontifikat während des Jahres der Eucharistie beschlossen und gekrönt, das er in der Folge seiner Enzyklika Ecclesia de Eucharistia ausgerufen hatte. Er wollte die Verehrung der Gabe schlechthin der Heiligen Eucharistie im Herzen der Kirche verlebendigen und eine Erneuerung der Anbetung dieses Sakraments erreichen, das die Person selbst des Herrn Jesus in seiner heiligen Menschlichkeit umfasst. Die Bischofssynode im Oktober 2005 über „Die Eucharistie im Leben und die Sendung der Kirche“ hat das Nachdenken darüber fortgesetzt und vertieft, indem sie die pastoralen Konsequenzen des eucharistischen Geheimnisses genauer bestimmte.

Diese Gabe schlechthin wurde in der Heilsgeschichte von Gott über eine lange Zeit vorbereitet. Die Heilige Eucharistie fasst nämlich eine große Anzahl von Gaben zusammen und krönt sie, die Gott der Menschheit seit der Erschaffung der Welt zukommen ließ. Sie bringt Gottes Plan, einen endgültigen Bund mit der Menschheit zu schließen, zur Vollendung. Trotz der tragischen Geschichte der Sünde und der Ablehnung, die seit den Anfängen dauert, schließt Gott konkret durch dieses Sakrament den Neuen Bund, der im Blute Christi besiegelt wird. Dieser Bund besiegelt endgültig eine lange Bundesgeschichte zwischen Gott und seinem Volk, das aus Abraham, unserem Vater im Glauben, hervorgegangen ist. Wie die Feier des jüdischen Pascha zur Zeit der Verheißung, so begleitet in der Geschichte des Neuen Bundes die Heilige Eucharistie das Gottesvolk. Sie ist ein lebendiges Gedächtnis der Gabe, die Jesus Christus aus seinem Leib und seinem Blut bereitete, um die Menschheit aus Sünde und Tod zu erlösen und sie am ewigen Leben teilhaben zu lassen.

In seiner Jahrtausende alten Liturgie und in seinem Gebet hat das jüdische Volk gelernt, die Größe seines Allerheiligsten Gottes zu feiern, der die Welt erschafft und befreit. Das Pascha stand immer im Herzen seiner Liturgie, die der Geschichte des Auszugs von Geschlecht zu Geschlecht gedenkt: „Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen“ (Ex 12,14).

Gefeiert von Generationen von Gläubigen, steht sie in Verbindung mit dem grundlegenden Geschehen des ersten Bundes: mit dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und mit dem Zug durch das Rote Meer dank des Eingreifens Gottes, des Herrn. „Als Israel sah, dass der Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht“ (Ex 14, 31). Dieses grundlegende Geschehen sollte auf dem Sinai durch die heilige Gabe des Gesetzes und die Verpflichtung des Volkes darauf besiegelt werden: „Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat“ (Ex 24,8). Und das Volk antwortete: „Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun“ (Ex 24,3).

Dieser erste „Auszug“ eines Teils der Menschheit aus der Sklaverei in die Freiheit kündigte an und bereitete vor das entscheidende Eingreifen des lebendigen Gottes und Vaters zugunsten der Menschheit, die Sendung seines letzten Wortes, persönlich und endgültig, in der Menschwerdung des Wortes. Das heißt, dass zu einem besonderen Moment der menschlichen Geschichte „die Gnade Gottes (...) erschienen (ist), um alle Menschen zu retten“ (Ti 2,11). In dankbarem Gedächtnis verkündet die Kirche: „So sehr hast du die Welt geliebt, heiliger Vater, dass du deinen eingeborenen Sohn als Retter gesandt hast, nachdem die Fülle der Zeiten gekommen war.“[3]

Die Ankunft des Wortes in unserem Fleisch bildet den Höhepunkt der Selbsthingabe Gott aus sich heraus: „Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten. In dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt hat und durch den er auch die Welt erschaffen hat“ (Heb 1,1-2). Im Brief an die Hebräer heißt es, dass die Menschwerdung des Sohnes Gottes und die Opfergabe seines Lebens verschmelzen und das Geheimnis des Neuen Bundes in seinem Blut darstellen. Dieser durch Jesus Christus eingesetzte Bund bringt die Bestandteile des Ersten Bundes zu ihrer Vollendung, indem er eine einzige Opfergabe darbringt, die im Gegensatz zu den Tieropfern des Alten Bundes ein für alle Mal gilt, denn es ist das Opfer des makellosen Lammes, „das sich selbst kraft ewigen Geistes Gott als makelloses Opfer dargebracht hat (...), damit wir dem lebendigen Gott dienen“ (Heb 9,14). Christus setzt diesen ewigen Bund in unserer Zeit und in unserem Raum durch die Heilige Eucharistie, den Höhepunkt der Selbsthingabe Gottes, durch das Wort, das Fleisch und den lebendigmachenden Geist an der Quelle des Neuen Bundes gegenwärtig.

B. Die Einsetzung der Heiligen Eucharistie

„Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl in der Nacht, da er überliefert wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, um dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauern zu lassen und so der Kirche, seiner geliebten Braut, eine Gedächtnisfeier seines Todes und seiner Auferstehung anzuvertrauen: das Sakrament huldvollen Erbarmens, das Zeichen der Einheit, das Band der Liebe, das Ostermahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird.“[4]

Was der Erlöser am Abend, da er ausgeliefert wurde, eingesetzt hat, ist seine Selbsthingabe, die aus seiner außerordentlichen Liebe hervorgeht: „Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung“ (Joh 13,1). Die Einsetzung der Heiligen Eucharistie ist ein Geschenk der Liebe in Person, Gott, der sich im österlichen Sakrament hingibt. Jesus begründet dieses Sakrament in einem Ritus, der das Geschenk seines Lebensopfers zur Hinwegnahme der Sünden fortbestehen lässt, und stellt dies im Zeichen des Dienens, in der Fußwaschung, dar.

Das Gedächtnismahl des jüdischen Pascha ermöglichte es dem Volk Israel, das Gedächtnis seines Bundes mit Gott zu begehen und das wirkliche und wirksame Eingreifen Gottes in seine Geschichte immer aufs neue zu erfahren. Am Abend des Gründonnerstags weiß Jesus, dass er das Gedächtnis des jüdischen Paschamahles vollendet: Er nimmt das Brot, spricht darüber das Segensgebet und sagt: „Nehmt und esst alle davon. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“; dann nimmt er den Kelch mit Wein und sagt: „Nehmt und trinket alle daraus, das ist mein Blut, das für euch vergossen wird.“ Tut dies zu meinem Gedächtnis. Durch diese Handlungen und Worte setzt Jesus einen neuen Ritus ein, seinen österlichen Ritus, durch den er sich an die Stelle des hergebrachten Lammes setzt, da er sich aus Liebe hingibt und opfert. Seine Liebestat verwirklicht den Neuen Bund in seinem Blut, das die Menschheit von Sünde und Tod befreit.

Ebenfalls unter dem Antrieb derselben Liebe vergegenwärtigt der auferstandene Christus in der Kraft seines Geistes die Gabe seiner Eucharistie, jedes Mal da seine Kirche den Ritus feiert, den sie von ihm beim Letzten Abendmahl, am Abend vor seinem Leiden, empfangen hat. Indem die Kirche diesen sakramentalen Ritus feiert, ist sie aufs engste mit der Opfergabe Jesu Christi und dadurch mit der Ausübung seines priesterlichen Amtes zum Dienste Gottes und zum Heil der Menschheit verbunden. „Durch die Tat gesellt sich Christus in diesem großen Werk, in dem Gott vollkommen verherrlicht und die Menschheit geheiligt werden, immer wieder die Kirche, seine geliebte Braut, zu. Sie ruft ihren Herrn an und durch ihn huldigt sie dem ewigen Vater.“[5]

Die Einsetzung der Eucharistie birgt ein tiefes Geheimnis, das unser Verstehen und all unsere Kategorien übersteigt. Es ist das Glaubensgeheimnis schlechthin. Die Kirche nährt sich unausgesetzt daran und bezieht daraus ihr Leben und ihren Daseinsgrund. Beim Letzten Abendmahle schenkte ihr Jesus seine sakramentale Gegenwart, die eine „wirkliche und substantielle“ Gegenwart ist, auch wenn sie unter den bescheidenen Zeichen von Brot und Wein verborgen ist. Er hat ihr das ewige Geschenk gegeben, das unablässig aus seinem eucharistischen Herzen hervorgeht, die Eröffnung seiner Liebe und die Gabe seines Leibes und seines Blutes als ein immer neues und sich hervorbringendes Geschehen zu empfangen. Gerade darin liegt ja der tiefe Sinn des „Gedächtnisses“, das wie schon in der jüdischen Tradition den Sinn eines objektiven Geschehens und nicht einfach den Sinn einer subjektiven Handlung zum Gedächtnis der Vergangenheit hat. Die Gedächtnisfeier taucht die Teilnehmer erneut in das Geheimnis des Paschas des Herrn ein.

II - Die Eucharistie, Gedächtnis des österlichen Geheimnisses

A. Das Gedächtnis des Pascha Christi, eine Gabe der Dreifaltigkeit

Welches also ist der Inhalt dieses Gedächtnisses, das die Kirche seit den Anfängen als die Gabe schlechthin des Herrn feiert? Jesus hat seine wesentliche Form beim Letzten Abendmahle eingesetzt, indem er die Einsetzungworte über dem Brot und dem Wein sprach, um sie in seinen Leib und in sein Blut zu verwandeln. Aber diese Handlung der Selbsthingabe Christi birgt einen unausschöpfbaren Inhalt, den man niemals abschließend vertiefen kann, denn er enthält sein ganzes Pascha, das heißt sein Opfer aus Liebe zum Vater bis in den Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Wenn die Kirche die Eucharistie feiert, empfängt sie die Gabe Christi, der sich aus Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters der Hand der Sünder ausliefert. Der heilige Paulus verkündet im Philipperhymnus feierlich: „Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: ,Jesus Christus ist der Herr´ - zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Phil 2,8-11).

Die Kirche empfängt auf diese Weise die Gabe, in der der Vater seinen eingeborenen, menschgewordenen und gekreuzigten Sohn der Welt geschenkt hat: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3,16). „Seht mit welcher einzigartigen Großzügigkeit Gott die Menschen überbietet“, ruft Origines aus: „Abraham bietet Gott einen sterblichen Sohn an, der nicht sterben sollte. Gott liefert den Menschen einen unsterblichen Sohn dem Tode aus.“[6] Das Opfer Isaaks im Alten Bund kündigte das Opfer schlechthin des Neuen Bundes an und bereitete es, das Opfer des wahren Lammes, vor.

Die Liebestat des Sohnes, der sich hingibt, entspricht vollkommen der Liebestat des Vaters, der ihn hingibt, und diese vollkommene Übereinstimmung der Liebe des Vaters und des Sohnes zu uns bekräftigt der Heilige Geist, der Christus von den Toten auferweckt. Der Geist bekräftigt durch die Tat selbst die göttliche Autorität seiner Predigt und seiner Handlungen, wobei er gleichzeitig die völlige Zustimmung, die der christliche Glaube einfordert, rechtfertigt. Das also ist das Herz der Frohen Botschaft, die die Kirche von Anfang an allen Völkern verkündet und in jeder Eucharistie feiert: „Das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn“ (Röm 1,4). Die Gabe schlechthin der Eucharistie setzt den auferstandenen Christus mit seinem ganzen Leben und österlichen Geheimnis gegenwärtig.

Eine dreifaltige Gabe bewirkt die Versöhnung der Welt mit Gott durch die Liebesgabe des Sohnes bis in den Tod hinein und durch seine Auferstehung, die den Sieg der dreifaltigen Liebe über die Sünde und den Tod bekräftigt.

Der Heilige Geist bekräftigt die vollkommene Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes im Herzen des österlichen Geheimnisses durch seine eigene Gabe, die durch die Verherrlichung des Sohnes auch den Vater verherrlicht, der ihn sendet. Deshalb ist die Gemeinschaft der Gläubigen in Leib und Blut Christi auch Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist. Der heilige Ephräm schreibt: „Er nannte das Brot seinen lebendigen Leib, er erfüllte es mit sich selbst und mit seinem Geist. [...] Und der, der es gläubig isst, isst Feuer und Geist. [...] Nehmt davon, esst alle davon und esst mit ihm den Heiligen Geist. Es ist in der Tat mein Leib, und der, der ihn isst, wird ewig leben.“[7]

B. Das Pascha-Opfer

Weil die Eucharistie Gedächtnis des Pascha Christi ist, ist sie auch ein Opfer, ruft uns der Katechismus der Katholischen Kirche nachdrücklich in Erinnerung.[8] „Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind“ (Joh 17,19). Da seine Stunde gekommen ist, entzieht sich Jesus nicht dem Willen seines Vaters, er liebt den Vater und er liefert sich aus freien Stücken aus Liebe zu seinem Vater und zu den Sündern den Menschen aus. Die Eucharistie ist das Gedächtnis dieses Opfers, das heißt das Opfer dieser erlösenden Liebestat, die die Gemeinschaft der Menschheit mit Gott wiederherstellt, indem sie das Hindernis aus dem Weg räumt, das in der Sünde der Welt besteht.

Der Ungehorsam der Menschen hat im Lauf der Geschichte unablässig die Beziehung des Bundes mit Gott gebrochen. Der Gehorsam Christi aus Liebe erlöst allen schuldhaften Ungehorsam der Söhne und Töchter Adams. „Ein Opfer, das der Vater angenommen hat, indem er die Ganzhingabe seines Sohnes verwandelte, der ,gehorsam wurde bis zum Tod' (Phil 2,8), mit seiner eigenen väterlichen Gabe, das heißt mit der Gabe des neuen und unsterblichen Lebens in der Auferstehung.“[9] Dieser Tausch stellt die Kommunikation und die Gemeinschaft zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott, der die Liebe ist, und der Menschheit wieder her, die dazu berufen ist, an Seiner Liebe durch den Glauben teilzuhaben. Das Opfer Christi ist also ein österliches Opfer, eine Ganzhingabe seiner selbst, die die ganze Menschheit aus der Sklaverei der Sünde zur Freiheit der Kinder Gottes „ausziehen“ lässt. „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag“ (Joh 6,54).

Dieses wahre Opfer bringt für den Gottessohn eine unermessliche Zahl an Leiden mit sich, die sein Hinabsteigen in den Abgrund des Todes umfassen. Die Evangelien berichten von einigen Aspekten der Passion Jesu, die den Abgrund des Leidens und seiner Liebe offenbaren.

Der Durst des Herrn am Kreuz, seine Verwundungen, seine Verlassenheit, sein Schreien und sein durchbohrtes Herz lassen auf gewisse Weise alle seine körperlichen, moralischen und geistigen Leiden erahnen. „In seinem Tod am Kreuz vollzieht sich jene Wende Gottes gegen sich selbst, in der er sich verschenkt, um den Menschen wieder aufzuheben und zu retten — Liebe in ihrer radikalsten Form.“[10] Indem wir diese am Kreuz leidende und sterbende Liebe betrachten, erscheint uns das Maß der Liebe seines Herzens ohne Maß und der immense Reichtum der Gabe des Heiligen Sakraments der Eucharistie.

Im Lichte dieser Lehre sieht man noch besser den Grund, aus dem heraus das ganze sakramentale Leben der Kirche und jedes Christen seinen Höhepunkt und seine Erfüllung in der Eucharistie hat. Tatsächlich erneuert sich das Geheimnis Christi, der sich selbst auf dem Altar des Kreuzes dem Vater zum Opfer anbietet, kontinuierlich aus seinem Willen. Und der Vater antwortet auf sein Opfer mit dem neuen Leben des Auferstandenen. Dieses neue Leben, das sich in der körperlichen Erhöhung des gekreuzigten Christus zeigt, ist das wirkmächtige Zeichen der neuen Gabe geworden, die der Menschheit gemacht wird. „Die Auferstehung Christi ist noch mehr, es handelt sich um eine andere Wirklichkeit. Sie ist – wenn wir dieses eine Mal die Sprache der Evolutionstheorie verwenden dürfen – die größte Mutation, der absolut entscheidendste Sprung in eine völlig neue Dimension, der sich jemals in der langen Geschichte des Lebens und seiner Entwicklungen ereignet hat: der Sprung einer völlig neuen Ordnung, der uns und die ganze Geschichte betrifft.“[11]

In der Eucharistie als Gedächtnis des Todes und der Auferstehung des Herrn geschieht also noch viel mehr als allein Gedächtnis eines vergangenen Geschehens; sie vergegenwärtigt sakramental ein immer aktuelles Geschehen, denn das Liebesopfer Jesu am Kreuz wurde vom Vater angenommen und vom Heiligen Geist verherrlicht. Dieses Opfer überschreitet folglich Zeit und Raum und bleibt wegen des ausdrücklichen Willens des Herrn immer verfügbar durch den Glauben der Kirche. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Wenn die Kirche das eucharistische Festmahl feiert, tut sie dies nicht „als ob“ dies das erste Mal wäre. Sie empfängt das endgültige, eschatologische Geschehen, „das einzigartige Geschehen der Liebe“, das sich immer für uns ereignet. Dieses Liebesmahl nimmt seine unerschöpfliche Substanz aus dem Liebesopfer des Gottessohnes, der Mensch geworden ist, der erhöht worden ist und der immer zu unseren Gunsten eintritt.

Zweiter Teil

DIE EUCHARISTIE, DER NEUE BUND
 

III - Die Eucharistie erbaut die Kirche, Sakrament des Heils

Die Gabe schlechthin der Eucharistie ist ein Geheimnis des Bundes, ein bräutliches Geheimnis zwischen Gott und der Menschheit. Der lebendige Gott lässt darin seine Kirche als versammeltes Volk, als Leib und Braut Christi, als lebendige Gemeinschaft, die gleichzeitig eine einzige mystische Person mit ihm ist, ununterbrochen wiedergeboren werden. „Freuen wir uns und danken wir Gott“, ruft der heilige Augustinus aus, „nicht nur sind wir Christen geworden, sondern wir sind Christus selbst geworden.“[12]

Tatsächlich ist die Kirche das Volk des Neuen Bundes, untrennbar von der Eucharistie, so wie der Leib nicht vom Kopf getrennt werden kann, wie die Braut von der Gabe des Bräutigams lebt. In ihrer Eigenschaft als Erbin und Partnerin des eucharistischen Geheimnisses hat die Kirche, vom Geist belebt und durch den Glauben Mariens geformt, Anteil an der Gabe Gottes an die Welt. Sie selbst ist wie ein Sakrament, das heißt „Zeichen und Werkzeug für die innerste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“.[13] Sie ist tatsächlich das universelle Sakrament der dreifaltigen Gemeinschaft, das der Welt gegeben wurde.

A. Das Geschenk der Kirche – Gemeinschaft

a) Maria, erste Kirche und eucharistisch geprägte Frau

Die Gabe Gottes für die Welt wurde dank einer Frau verwirklicht, die unter allen Frauen gesegnet ist, die geglaubt hat und die sich dem geheimnisvollen Wort ihres Herrn bedingungslos ergeben hat. Maria von Nazareth ist die Frau schlechthin, die auf den Gott des Bundes mit Ja geantwortet hat und somit bei der Verkündigung die Erfüllung der Tochter Zion geworden ist, die entstehende Kirche. Ihr „Ja“ hat die Menschwerdung des Wortes Gottes seit dem ersten Zeitpunkt seiner Empfängnis bis zu seinem Tod und seiner Auferstehung begleitet. Kein anderes Geschöpf besitzt ein derart konkretes Gedächtnis an das Wort, das Fleisch geworden ist bis in sein eucharistisches Fleisch. Kein anderer Mensch weiß so genau, was Erbarmen, Vergebung, Mitleid und das Leiden der erlösenden Liebe bedeuten.

Es ist nicht bekannt, dass Maria beim Letzten Abendmahl anwesend gewesen wäre, als der Ritus des Neuen Bundes eingesetzt wurde, aber sie stand am Fuß des Kreuzes, an dem das Heilige Opfer des Lammes vollzogen wurde, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.

Sie ist die eucharistische Frau schlechthin[14], die neue Eva, die sich völlig zur Verfügung stellt, um der Fruchtbarkeit des neuen Adam freien Lauf zu lassen. Mater Dei et mater Ecclesiae. In ihr und durch sie hat die Kirche bereits vollkommenen Anteil am Kreuz, an der Opfergabe des Gottessohnes. Ihr ist wie schon Maria die Ehre verheißen, die Braut des Lammes zu sein, und so betrachtet die Kirche Maria am Fuß des Kreuzes wie das schmerzensreiche und glorreiche Bild ihres eigenen Geheimnisses der Gemeinschaft. Mit der unbefleckten Jungfrau, die somit zur fruchtbaren Mutter der ganzen wiederversöhnten Menschheit wird, lernt die Menschheit mit der erlösenden und bräutlichen Liebe des geopferten Lammes durch die reine Gnade der göttlichen Liebe in Verbindung zu stehen.

b) Volk Gottes und Sakrament des Heils

In diesem Rahmen des eucharistischen Mahles empfängt und vollendet die Kirche auf privilegierte Weise ihr tiefes Geheimnis der Gemeinschaft. Die Gabe Jesu, deren Gedächtnis sie in Treue zu seinem Wort begeht, begründet und nährt die Beziehung des Bundes, die sie im Namen der ganzen Menschheit mit ihm unterhält. Das österliche Mahl Jesu führt sie in Seine dreifaltige Liebe ein, die auf die Urquelle verweist, die der Vater ist, und auf die letzte Gabe, die der Heilige Geist ist.

Der Vater ruft die Menschheit zum Hochzeitsmahl seines Sohnes (Mt 22,1-14), zum österlichen Mahl, wo er selbst das seit Grundlegung der Welt geopferte Lamm aufträgt und den Kelch des Königreichs reicht, der die Trunkenheit des Geistes vermittelt, von der der Heilige Petrus am Pfingsttag spricht. Indem er somit der Kirche seinen Sohn und seinen Geist gibt, verbindet der Vater sie mit seinem Geheimnis der Liebe und der Fruchtbarkeit. Er erhebt sie und adelt sie, indem er sie an seiner eigenen himmlischen Tafel empfängt, an der die Liebe die einzige Nahrung und die ewige Quelle des Lebens ist.

Die Kirche, Geheimnis der dreifaltigen Gemeinschaft, die für alle Menschen bestimmt ist, ist das Heilssakrament als in Einheit versammeltes Gottesvolk. Dieses Volk wird von Gott zusammengerufen und durch seinen Geist gemäß den verschiedenen in der Hierarchie geordneten Funktionen und gemäß den vielfältigen charismatischen Ämtern zum Dienst am Neuen Bund eingerichtet. Der Geist drückt die volle kirchliche Lebendigkeit des Gottesvolkes aus und gewährleistet seine Einheit durch die sakramentale Gemeinschaft seiner Mitglieder an Leib und Blut Christi. „Stärke uns durch den Leib und das Blut deines Sohnes und erfülle uns mit seinem Heiligen Geist, damit wir ein Leib und ein Geist werden in Christus.“[15]

In jeder Messe nimmt die Epiklese das Gebet Jesu selbst um die Einheit seiner Jünger auf: „Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind“ (Joh 17,22). Der Heilige Geist, der auf die Gaben und auf die Versammlung herabkommt, ist diese Herrlichkeit der dreifaltigen Gemeinschaft, die in jeder Eucharistie am Werk ist.

Ihm also verdankt es die Kirche, Volk Gottes und Sakrament des Heils, zusammengerufen und versammelt zu werden, sich der Einsicht der Schriften zu öffnen, sich unablässig versöhnen zu lassen und durch die Kraft des österlichen Sakraments mit dem ewigen Leben schon hienieden in Verbindung zu stehen.

c) Braut des Lammes und Leib Christi

Um sich der Welt in diesem Geheimnis des Bundes mitzuteilen, zählt Gott auf die Kirche, seine demütige Partnerin. Auch wenn sie arm und aufgrund der Sünden ihrer Kinder anfällig ist, ist sie eingebunden, indem sie fortwährend durch die Buße und die Heilige Eucharistie in die Gnade ihrer Taufe eintaucht. Sie muss sich umso mehr bemühen, sich zu reinigen und sich zu reformieren, als sie darum weiß, dass sie das Geheimnis der Gemeinschaft des dreifach heiligen Gottes in sich trägt und berufen ist, darauf eine nicht nur vorbildliche, sondern selbst bräutliche Antwort zu geben. Denn „das ganze christliche Leben trägt die Handschrift der bräutlichen Liebe Christi und der Kirche. Schon die Taufe, der Eintritt in das Volk Gottes, ist ein bräutliches Mysterium; sie ist sozusagen das ,Hochzeitsbad´ (vgl. Eph 5,26-27), das dem Hochzeitsmahl, der Eucharistie, vorausgeht.“[16]

Auf dem Höhepunkt des Hochgebets legt die Kirche dem Amtsträger diesen Ruf in den Mund: „Geheimnis des Glaubens!“ Der Jubelruf verweist auf das Geschehen, das sich in diesem Augenblick vollzieht, nämlich die Verwandlung des Brotes und des Weines in Leib und Blut Christi durch die Kraft des Heiligen Geistes. Er verweist ebenfalls auf das Geheimnis des Neuen Bundes, die eheliche Begegnung des Christus-Bräutigams, der sich hingibt, und der Kirche-Braut, die ihn empfängt und die sich seinem Opfer vereint. Durch die Kraft seines Wortes und der Epiklese über den eucharistischen Gestalten, dem lebendigen Christus, dessen Tod wir verkünden bis er wiederkommt, vereint sich die kirchliche Gemeinschaft als sein Leib und seine Braut. Er verwandelt die Opfergabe der versammelten Gemeinschaft in seinen eigenen Leib und gibt ihr in der Kommunion seinen eucharistischen Leib als Hochzeitsgeschenk.

„Dies ist ein tiefes Geheimnis“, ruft der Apostel Paulus aus und meint dabei die Vereinigung Christi und der Kirche als Vorbild und Geheimnis der sakramentalen Ehe (Eph 5,32). Der heilige Ambrosius sieht in der Eucharistie das „Hochzeitsgeschenk“ Christi für seine Braut und in der Kommunion den Hochzeitskuss. Und Cabasilas kann entsprechend bemerken: „,Dies ist ein tiefes Geheimnis´, sagt der selige Paulus, um diese Verbindung zu erhöhen. Denn dies ist ja die vielbesungene Hochzeit, in der der reinste Bräutigam die Kirche wie eine Braut zur Frau nimmt. An dieser Stelle ,nährt´ Christus das Herz jener, die ihn umgeben, und allein durch dieses Sakrament ,sind wir Fleisch von seinem Fleisch und Bein von seinem Bein´[17].“

„Die Eucharistie zieht uns in den Hingabeakt Jesu hinein. Wir empfangen nicht nur statisch den inkarnierten Logos, sondern werden in die Dynamik seiner Hingabe hineingenommen.

Das Bild von der Ehe zwischen Gott und Israel wird in einer zuvor nicht auszudenkenden Weise Wirklichkeit: Aus dem Gegenüber zu Gott wird durch die Gemeinschaft mit der Hingabe Jesu Gemeinschaft mit seinem Leib und Blut, wird Vereinigung: Die ,Mystik’ des Sakraments, die auf dem Abstieg Gottes zu uns beruht, reicht weiter und führt höher, als jede mystische Aufstiegsbegegnung des Menschen reichen könnte.“[18]

B. Die eucharistische Antwort der Kirche

a) Wie Maria an Jesus glauben und lieben

Die Hingabe Gottes beim Liebesmahl verpflichtet die Kirche, dieses Geschenk mit der gesamten Menschheit zu teilen, die dazu berufen ist, Leib und Braut Christi zu werden. Die erste Verehrung, die die Kirche diesem Geheimnis entgegenbringt, ist die ihres ungeteilten, ehrfürchtigen und anbetenden Glaubens. Denn dem Geheimnis der eucharistischen Selbsthingabe Gottes schlechthin muss das Glaubensgeheimnis als vollkommene und dankbare Treue der Kirche, vereint mit dem unbefleckten Glauben Mariens, entsprechen. Die Sendung des Heiligen Geistes ist es gerade, diese hochzeitliche Entsprechung der ewigen Gegenwärtigsetzung des eucharistischen Geheimnisses mit der Aufnahme durch die Kirche, die der Hoffnung der Welt durch ihr Zeugnis Nahrung gibt, hervorzubringen.

Die erste Form der Teilhabe, die unmittelbar aus dem eucharistischen Herzen Jesu hervorquillt, ist das neue Liebesgebot: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Joh 13,34). Dieses Gebot ist neu, denn sein Maßstab ist es nicht mehr, den Nächsten zu lieben wie sich selbst, sondern wie Jesus geliebt hat. Es ist neu, weil es die wesentliche Forderung erhebt, in die eschatologische Gemeinschaft der Jünger einzutreten, die Ihm durch denselben Glauben verbunden sind; es ist neu auch in dem Maße, in dem es eine Demut und einen Willen zu dienen fordert, die dazu anhalten, den letzten Platz einzunehmen und für die anderen das eigene Leben hinzugeben.

„Die Fülle der Liebe, an der wir uns gegenseitig zärtlich lieben sollen, liebe Brüder, hat der Herr bestimmt, als er sagte: ,Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.´ - Daraus geht hervor, was derselbe Evangelist, der heilige Johannes, in seinem Brief sagt: ,Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.´ Ja, wir müssen uns gegenseitig lieben wie er uns geliebt hat, er, der sein Leben für uns gab.“[19]

„Die Vereinigung mit Christus ist zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denen er sich schenkt. Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen. Die Kommunion zieht mich aus mir heraus zu ihm hin und damit zugleich in die Einheit mit allen Christen.

Wir werden ,ein Leib’, eine ineinander verschmolzene Existenz. Gottesliebe und Nächstenliebe sind nun wirklich vereint: Der fleischgewordene Gott zieht uns alle an sich. Von da versteht es sich, dass Agape nun auch eine Bezeichnung der Eucharistie wird: In ihr kommt die Agape Gottes leibhaft zu uns, um in uns und durch uns weiterzuwirken. Nur von dieser christologisch-sakramentalen Grundlage her kann man die Lehre Jesu von der Liebe recht verstehen.“[20]

b) Sich in der Einheit versöhnen lassen

Die Feier der Eucharistie belebt die Verantwortlichkeit der Jünger Christi im Angesicht ihrer eigenen und dauernden Notwendigkeit, sich zu versöhnen und Versöhnung zu stiften. Das drücken sie durch den Empfang des Sakraments der Versöhnung aus, das ihr Herz für die eucharistische Gemeinschaft reinigt, und in ihrer Entschlossenheit, sich bei allen kulturellen Unterschieden im Leben gegenseitig anzunehmen. Sie drücken dies ebenfalls aus in ihren Bitten um Vergebung, im Gebet der Fürbitte für alle und im Gebet des Herrn, im Austausch des Friedensgrußes, in der Anteilnahme am einen Brot und am einen Kelch, in der Sorge um die Krankenkommunion oder in der Solidarität mit den Armen und an den Rand Gedrängten. So viele Zeichen der brüderlichen Liebe, die jede Gemeinde zu leben sucht, die sich unentwegt im Leib Christi auferbaut: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Joh 13,35).

„Denn Christus der Herr hat die eine und einzige Kirche gegründet, und doch erheben mehrere christliche Gemeinschaften vor den Menschen den Anspruch, das wahre Erbe Jesu Christi zu verkörpern; sie alle bekennen sich als Jünger des Herrn, aber sie weichen in ihrem Denken voneinander ab und gehen verschiedene Wege, als ob Christus selber geteilt wäre. Eine solche Spaltung widerspricht aber ganz offenbar dem Willen Christi, sie ist ein Ärgernis für die Welt und ein Schaden für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums vor allen Geschöpfen.“[21]

Die Tatsache, dass christliche Kirchen über die ganze Welt getrennt sind, um das Gedächtnis des Herrn zu begehen, verweist auf die historischen und lehrmäßigen Divergenzen, die man unmöglich verschweigen oder übersehen kann. Geeint in der einzigen und selben Taufe, können die Jünger Christi die Folgen ihrer Spaltungen für das einzelne oder gemeinschaftliche Zeugnis, das sie in der Welt geben, nicht vergessen. Sich bewusst werden, dass sie sich nicht alle in voller Gemeinschaft am einen Tisch versammeln können, wegen der Schwächung des missionarischen Zeugnisses, das daraus hervorgeht, betrübt sein, das öffnet die Herzen für die Suche nach Versöhnung unter allen Gliedern des Leibes Christi, „damit sie eins seien“ (Joh 17,11). Jede Eucharistie wird in der Erwartung und in der Hoffnung auf die Vereinigung des einen Volkes Gottes am einen Tisch des Herrn gefeiert.

c) Sich am Sonntag, am Herrentag, versammeln

Die Kirche ist die Gemeinschaft der Jünger, die ihre Zugehörigkeit zum Herrn bekennen durch die Praxis der brüderlichen Liebe gegenüber allen, wobei die gegenseitige Liebe das Zeichen ist, an dem sie sich erkennen. Man kann nicht mit derselben Liebe lieben, mit der er liebt, ohne ständig diese Liebe von ihm zu empfangen. Sein neues Gebot ist kein einfaches moralisches Ideal, das unserer Freiheit als Angebot gegenüber stehen würde. Es ist ein Bund, eine zwischen dem Herrn und seinen Jüngern geteilte Liebe, die größer wird und in der Welt strahlt, unter der Bedingung, dass die ständig aus der Quelle der sonntäglichen Eucharistie geschöpft wird.

Der Herr erschien erstmals am Abend des Osterfestes im Abendmahlssaal, dann erschien er acht Tage später bei der Begegnung mit dem ungläubigen Thomas. Diese Erscheinungen stärkten den Glauben der Jünger und bereiteten sie auf die neue Form der Gegenwart des Herrn in den Sakramenten und auf ganz besondere Weise in der sonntäglichen Eucharistie vor. „Wir feiern den Sonntag wegen der verehrungswürdigen Auferstehung unseres Herrn, Jesus Christus, nicht nur an Ostern, sondern auch in jedem Wochenzyklus“: Mit diesen Worten drückte sich Papst Innozenz I. zu Beginn des fünften Jahrhunderts aus und bezeugte damit die bereits damals fest verwurzelte Praxis, die sich seit den ersten Jahren entwickelt hatte, die auf die Auferstehung des Herrn gefolgt waren. Der heilige Basilius spricht vom „heiligen Sonntag, geehrt durch die Auferstehung des Herrn, am Anfang vor allen anderen Tagen“. Der heiligen Augustinus nennt den Sonntag „das Sakrament des Pascha“[22].

Der Sonntag ist tatsächlich der Tag, an dem mehr als an jedem anderen der Christ gerufen ist, des Heils zu gedenken, das ihm in der Taufe geschenkt worden ist und das aus ihm einen neuen Menschen in Christus gemacht hat. „Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat“ (Kol 2,12; cf. Röm 6,4-6). Die Anwesenheit des Christen in der Versammlung der Kirche zur sonntäglichen Eucharistie folgt zunächst keiner Vorschrift. Sie ist das Bezeugen seiner Identität als Getaufter und somit seiner Zugehörigkeit zum Herrn. Diese Zughörigkeit übersetzt sich durch das Hören auf das Wort Gottes, durch die Teilhabe an der Opfergabe und an der Liebesgemeinschaft mit dem Herrn.

Heute geht es darum, den Sonntag wieder dem Evangelium gemäß zu begehen, denn in breiten Kreisen hat sich sein Sinn unter dem Druck einer individualistischen und materialistischen Kultur verdunkelt. Wie soll man den Sinn der Versammlung der Jünger rund um den auferstandenen Herrn wiederentdecken? Indem man sich auf die christlichen Ursprünge besinnt, wobei es nicht an beredten Zeugnissen dafür fehlt. Zu Beginn des vierten Jahrhunderts haben es manche Christen in Nordafrika vorgezogen zu sterben statt auf den Sonntag zu verzichten, das heißt statt auf den Herrn zu verzichten, dem sie in der Feier der Heiligen Eucharistie begegneten. Diese Märtyrer von Abitene sind eine Anfrage an uns zu Beginn des dritten Jahrtausends und sie tun Fürbitte für uns, damit wir den Reichtum der lebensspendenden Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, der sich in der Eucharistie hingibt, wiederentdecken.

Die Welt erwartet dieses Zeugnis von der versammelten Kirche, Sakrament des Heils, aus dem sie sich insgeheim nährt.

Dritter Teil

FÜR DAS LEBEN DER WELT

Die Kirche, die Partnerin des auferstandenen Herrn, lebt aus der Hingabe Gottes und vereint sich Jesus Christus, dem Hohenpriester, in der Vermittlung dieser Gabe an die Menschheit. Die Welt kommt in den Genuss der Wohltätigkeit der Christen und auch der Liturgie der Kirche, die Gott die Ehre darbringt, indem sie für die Welt eintritt. Ob sie nun mit Gott in der Liturgie oder mit der Welt in der Mission im Dialog steht, die Kirche lebt nicht sich selbst, sondern für denjenigen, der „gekommen ist, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Ihr Leben ist ein Zeugnis für das Leben des Herrn, das er in der Heiligen Eucharistie austeilt.

IV – Die Eucharistie, Christi Leben in unserem Leben

A) Der geistliche Dienst an Gott durch die Getauften

„So werden die Menschen durch die Taufe in das Pascha-Mysterium Christi eingefügt. Mit Christus gestorben, werden sie mit ihm begraben und mit ihm auferweckt. Sie empfangen den Geist der Kindschaft, ,in dem wir Abba, Vater, rufen´ (Röm 8,15) und werden so zu wahren Anbetern, wie der Vater sie sucht.“[23] „Die Taufe ist das vollständige Eintauchen in das Wasser des Todes, das die Luft zum Atmen nimmt, aus dem man mit der Freude zu atmen, den Geist zu atmen erneut auftaucht. Denn das Wasser, das aus einem tödlichen ein belebendes Wasser wurde, verkörpert gemäß seinem natürlichen Symbolgehalt die auferweckende Kraft des Geistes.“[24] Die Taufe des Glaubens in der Kirche führt den Gläubigen in die Erfahrung des österlichen Geheimnisses Jesu Christi ein, der für die Sünde gestorben ist und für Gott lebt. Das Eintauchen steht für den Tod und das Auftauchen für das neue Leben des Christen, der sich im Gehorsam gegenüber dem Vater durch die Kraft des Heiligen Geistes in die Nachfolge Jesu Christi begibt.

Deshalb ermahnt der heilige Paulus die Getauften, ein neues Leben zu leben. „Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst“ (Röm 12,1). Dieser angemessene Dienst besteht in der paulinischen Sichtweise in der vollständigen Selbsthingabe in Einheit mit der ganzen Kirche.

Er bedeutet ein völlig erneuertes Leben: „Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!“ (1 Kor 10,31). „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist“ (Röm 12,2). Dieser neue Dienst zeigt sich darüber hinaus in der Demut und im Dienen, „jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt hat“ (Röm 12,3).

„Denn“, fährt der Apostel fort, „wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören“ (Röm 12,4). Der geistliche Dienst besteht in der Ausübung seines eigenen Charismas im Geist der Solidarität und der Demut in aufrichtiger Liebe, in Freude und, soweit möglich, im Frieden mit allen. Und der Apostel schließt mit dem Hinweis auf den dauernden Kampf, den der Christ gegen die Kräfte des Bösen zu führen hat: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!“ (Röm 12,21). Das größte Opfer, das man Gott darbringen kann, schreibt der heilige Cyprianus, ist unser Friede, unsere brüderliche Eintracht, das in dieser Einheit versammelte Volk, die im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist besteht.[25]

Das Leben Christi, das unsere Hingabe durch die Eucharistie belebt, macht uns ihm ähnlich und macht uns somit für die anderen verfügbar, in der Einheit des einen Leibes und des einen Geistes. Es verwandelt die Gemeinschaft in Gottes lebendigen Tempel für den Vollzug des Neuen Bundes: „Es ist euer Geheimnis, das auf dem Tisch des Herrn ruht; es ist euer Geheimnis, das ihr empfangt. Auf die Bekräftigung dessen, was ihr seid (Leib Christi) antwortet ihr: ,Amen´, und eure Antwort ist wie eure Unterschrift.“ „Das ist das Opfer der Christen: alle ein Leib in Jesus Christus zu sein. Das ist das Geheimnis, das die Kirche im Sakrament des Altars feiert, wo sie erfährt, sich selbst in der Gabe darzubringen, die sie Gott darbringt.“[26]

B) Die wahre Anbetung

Die eucharistische Feier setzt Christus gegenwärtig im Akt der Anbetung schlechthin, der sein Tod am Kreuz ist. Durch seine absolute Liebestat bis zum Tod kehrt Christus zum Vater zurück, nachdem er die Menschheit versöhnt hat, und er erhält für alle den Geist der Liebe und des Friedens, der die Anbetung der Kirche in Geist und Wahrheit beseelt. Durch ihn und mit ihm und in ihm steht die gesamte Kirche in der Anbetung im Namen der erlösten Menschheit. Das Geschehen schlechthin der Anbetung Christi und der Kirche wird in der Opfergabe des heiligen Opfers in Person Christi, Caput et Corpus, wie es der heilige Augustinus ausdrückt, verwirklicht, wobei die aktive Teilnahme der Gläubigen an diesem Geheimnis des Lobes, der Danksagung und der Gemeinschaft eingeschlossen ist.

Zunächst in einem innerlichen Sinne drückt sich diese Teilnahme in den Worten und Handlungen aus: Antwort auf die Worte des Vorsitzenden, Hören auf das Wort, Gesang, allgemeines Gebet, eucharistische Rufe und ganz besonders das Amen, Gemeinschaft im Brot des Lebens, aber auch im Kelch des Heils. In alledem kommt das königliche Priestertum der Getauften, die Weihe ihrer ursprunghaften und unveräußerlichen Menschenwürde, zum Ausdruck.

Die Anbetung Christi und der Kirche in der eucharistischen Feier endet aber nicht mit der Liturgie, sie verlängert sich in ihrer dauerhaften sakramentalen Gegenwärtigsetzung, wobei sie die Anteilnahme der Gläubigen durch die Anbetung des Allerheiligsten hervorruft. Die eucharistische Anbetung über die Messe hinaus verlängert das Gedächtnis, indem sie die Gläubigen einlädt, beim im Allerheiligsten gegenwärtigen Herrn zu verweilen: „Der Meister ist da und lässt dich rufen“ (Joh 11,28). Durch die Anbetung des Allerheiligsten erkennen die Gläubigen die Realpräsenz des Herrn an und vereinen sich mit seiner Selbstdarbringung im Vater. Ihre Anbetung hat in einem gewissen Sinn an seiner Anbetung teil, denn durch ihn und mit ihm und in ihm steigen alle Gebete und Anbetung zum Vater empor und werden von ihm angenommen. Ist nicht Christus, der der Samariterin verkündet, dass der Vater Anbeter in Geist und Wahrheit sucht (Joh 4,23-26), selbst der erste Anbeter und Haupt aller, die anbeten? (Heb 12,2.24).

„Wenn sie beim Herrn Christus verweilen, erfreuen sie sich seiner intimen Vertrautheit und schütten ihrem Herrn für sich selbst und für alle die Ihren das Herz aus, sie beten für den Frieden und das Heil der Welt. Indem sie ihr ganzes Leben dem Vater mit dem Sohn im Heiligen Geist opfern, schöpfen sie in diesem wunderbaren Tausch Wachstum im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.“[27] „Es ist schön, bei ihm zu verweilen und, wie der Lieblingsjünger an seine Brust gelehnt (vgl. Joh 13,25), von der unbegrenzten Liebe seines Herzens berührt zu werden. Wenn das Christentum in unserer Zeit sich vor allem durch die ,Kunst des Gebetes´ auszeichnen soll, wie könnte man dann nicht ein erneuertes Bedürfnis verspüren, ausgiebig vor Christus, der im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig ist, im geistlichen Zwiegespräch und in einer Haltung der Liebe zu verharren?“[28]

Diese „Kunst des Gebets“, die Johannes Paul II. mit der eucharistischen Anbetung verknüpft, erfährt in unserer Zeit so gut wie überall in der Kirche eine Intensivierung, da sie im gleichen Atemzug ihr Zeugnis von der Liebe Gottes und seinem Eintreten für die Nöte in der Welt verstärkt. Die Praxis der Anbetung stärkt in der Tat das heilige Verständnis unter den Gläubigen für die Eucharistiefeier, das in bestimmten Kreisen leider eine Abnahme erfahren hat. Denn die göttliche Gegenwart unter den heiligen Gestalten auch außerhalb der Messe ausdrücklich zu erfahren, trägt zur aktiven und innerlichen Teilnahme der Gläubigen an der Feier bei und hilft ihnen, darin mehr als nur einen gesellschaftlich zu erfassenden Ritus zu sehen.

Die Früchte der eucharistischen Anbetung betreffen auch die geistliche Gestaltung des ganzen Lebens, das in der täglichen Erfüllung des Willens Gottes besteht. Christus im Zustand der Opfergabe und des Opfers im heiligen Sakrament zu betrachten, führt dazu, sich aktiv und passiv ohne Grenzen hinzugeben, sich zu geben, bis man wie das eucharistische Brot gegeben wird, das von Hand zu Hand geht für die Heilige Kommunion. Lehrt denn derjenige, der im Tabernakel besucht und angebetet wird, nicht auch, im Rhythmus der Alltäglichkeit in der Liebe auszuharren, indem die jeweiligen Umstände, die Ereignisse und die Minuten, die mit ihrem Inhalt vergehen, angenommen werden, ohne etwas auszuschließen – bis auf die Sünde -, wobei man versucht, soviel als möglich geistliche Früchte hervorzubringen? Die wahre Anbetung ist die Selbsthingabe in Liebe, die „Ekstase in Liebe“ im jeweils gegenwärtigen Moment, zur Ehre Gottes und im Dienst am Nächsten. So wird im Herzen der Gemeinschaft und der Gläubigen die Anbetung Christi und der in der Eucharistiefeier sakramental gegenwärtig gesetzten Kirche verlängert.

C) Die Ämter des Neuen Bundes

Im Herzen des Vollzugs des Neuen Bundes ist die aktive Teilnahme der Glieder des Gottesvolkes gefragt, seien sie nun gläubige Laien oder geweihte Amtsträger. Die Gabenbereitung und das Handeln des Amtsträgers stehen in gewisser Weise für die Gesamtheit dieser Teilnahme. „Das Brot und der Wein werden in einem gewissen Sinn das Symbol all dessen, was die eucharistische Gemeinde von sich selbst als Opfergabe Gott im Geiste darbringt.“[29] Durch die Vermittlung des Amtsträgers, der in seinem Namen und selbst seiner Person (in Persona Christi) handelt, indem er die Wandlungsworte spricht, nimmt Christus die Opfergaben der Gemeinde in seine eigene hinein und verwandelt sie in seinen Leib und sein Blut.

„Die Apostel haben in ihren Aufzeichnungen, die Evangelien genannt werden, wahrhaft die Aufforderung Jesu überliefert: Er nahm das Brot, er sprach das Dankgebet und er sagte: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Das ist mein Leib. Ebenso nahm er den Kelch, dankte wiederum und sprach: Das ist mein Blut. Und nur ihnen gab er davon. Seit dieser Zeit haben wir nicht aufgehört, das Gedächtnis daran unter uns zu erneuern.“[30]

Die Gemeinde, die dieses Gedächtnis begeht, wird zum Zeichen der Kirche. Sie besteht aus sehr verschiedenen Gliedern, die dennoch untereinander und mit den anderen Gemeinden in der Universalkirche verbunden sind. Diese Kirche Christi, die Petrus und seinen Nachfolgern anvertraut ist, empfängt das Zeichen, dass Er ihr im Amtsträger vorsteht, der im Namen Christi mitten in der Gemeinde handelt. Das Amt der Bischöfe und der Priester drückt somit aus, dass diese Gemeinde immer wieder das Gedächtnis des Herrn als Geschenk empfängt, ein Geschenk, das sie nicht sich selbst macht, sondern das sie vom Vater erhält, aus dem heraus jede Vaterschaft im Himmel und auf der Erde ihren Namen hat (Eph 3,14-15).

Eine solche Verantwortlichkeit beruft die Träger der Ämter des Herrn, besonders in der lateinischen Kirche, dazu, die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu leben, die den Priester Jesus Christus, dem Haupt und Bräutigam der Kirche, gleichgestaltet. „Die Kirche als Braut Jesu Christi will vom Priester mit der Vollständigkeit und Ausschließlichkeit geliebt werden, mit der Jesus Christus, das Haupt und der Bräutigam, sie geliebt hat. Der priesterliche Zölibat ist also Selbsthingabe in und mit Christus an seine Kirche und Ausdruck des priesterlichen Dienstes an der Kirche in und mit dem Herrn.“[31] Der Zölibat bleibt trotz des Unverständnisses der gesellschaftlichen Umgebung ein unschätzbares Geschenk Gottes, wie ein „Antrieb der Hirtenliebe“ (PO 16), wie eine besondere Teilhabe an der Väterlichkeit Gottes und an der Fruchtbarkeit der Kirche. Das tief in der Eucharistie verwurzelte und frohmachende Zeugnis eines in seinem Amt glücklichen Priesters ist die erste Quelle für neue Berufungen.

V – Eucharistie und Mission

Nachdem die beiden Emmaus-Jünger den Herrn am Brechen des Brotes erkannt hatten, „brachen sie noch zur Stunde auf“ (cf. Lk 24,33), um den anderen von dem zu berichten, was sie gesehen und gehört hatten. Wenn man eine echte Erfahrung des Auferstandenen macht, kann man die Frohe Botschaft und die damit verbundene Freude nicht für sich behalten. Die Begegnung mit Christus, die im vertrauten Umgang mit der Eucharistie ständig vertieft wird, ruft in der Kirche und bei jedem Christen den Drang hervor, Zeugnis abzulegen und zu evangelisieren.[32]

A) Evangelisierung und Verwandlung der Welt

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“[33] Wenn die Kirche das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Christi feiert, hört sie nicht auf, Gott zu bitten: „Gedenke all derer, Herr“, denen das Leben zu bringen Christus gekommen ist. Diese beständige Bitte drückt die Identität von Kirche und Mission aus, denn sie weiß sich solidarisch und für das Heil der gesamten Menschheit verantwortlich.

Die Kirche erfüllt ihre Mission durch die Evangelisierung, die den Glauben an Christus weitergibt, und durch die Suche nach der Gerechtigkeit und dem Frieden, die die Welt verwandeln. Nun ist die Eucharistie Quelle und Höhepunkt der Evangelisierung und der Verwandlung der Welt. Sie hat die Kraft, die Hoffnung auf das ewige Leben bei denen zu entzünden, die in der Versuchung der Verzweiflung stehen.

Sie macht jene bereit zu teilen, die in der Versuchung stehen, ihre Hände zu verschließen. Sie setzt die Versöhnung an die Stelle von Zerwürfnis. Sie stellt menschliches Leben und Würde in den Mittelpunkt des Glaubenseinsatzes. In einer allzu häufig von der „Kultur des Todes“ beherrschten Gesellschaft, in der die Suche nach der persönlichen Bequemlichkeit, nach Macht und Geld im Vordergrund stehen, ruft die Eucharistie das Recht der Armen und die Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Solidarität in Erinnerung. Sie bereitet die Gemeinschaft für das unermessliche Geschenk des Neuen Bundes, der für die Berufung der Menschheit steht, über sich hinauszuwachsen.

„Evangelisieren besagt für die Kirche, die Frohbotschaft in alle Bereiche der Menschheit zu tragen und sie durch deren Einfluss von innen her umzuwandeln und die Menschheit selbst zu erneuern: ,Seht, ich mache alles neu!´ (Apg 21,5). Es gibt aber keine neue Menschheit, wenn es nicht zuerst neue Menschen gibt durch die Erneuerung aus der Taufe und ein Leben nach dem Evangelium. Das Ziel der Evangelisierung ist also die innere Umwandlung. Wenn man es mit einem Wort ausdrücken müsste, so wäre es wohl am richtigsten zu sagen: die Kirche evangelisiert, wenn sie sich bemüht, durch die göttliche Kraft der Botschaft, die sie verkündet, zugleich das persönliche und kollektive Bewusstsein der Menschen, die Tätigkeit, in der sie sich engagieren, ihr konkretes Leben und jeweiliges Milieu umzuwandeln.“[34]

Ausgehend von der Eucharistie als Mitte ihres Lebens hat die Kirche Christi häufig dazu beigetragen, menschliche Gemeinschaften aufzubauen, indem sie das Band der Einheit zwischen Personen und Gruppen stärkte. Auf diese Weise sind christliche Gemeinschaften, darunter auch kleine und arme, mitten in den Völkerschaften gewachsen, in denen sie Wurzeln schlugen. In mehreren Nationen hat die Kirche Christi den Glauben in neue kulturelle Räume hineingetragen, etwa in Amerika in die indianischen und europäischen Völkerschaften. In diesem Raum hat das Christentum nicht aufgehört vermittels der Gläubigen neue Lösungen für die unerhörten Probleme zu suchen, denen sich die menschlichen Gemeinschaften vor Ort ausgesetzt sahen. Es hat häufig die Entstehung, die Entwicklung und das Überleben der Völker, zum Beispiel in der „Neuen Welt“, begleitet, während das Gedächtnis des Herrn die religiöse und soziale Entwicklung beeinflusste. Wegen seiner hohen gesellschaftlichen und geistlichen Werte hat es geholfen, an einem echten Miteinander zu arbeiten, wobei sich das Mitteilen des Wortes und Lebensbrotes im Mitteilen anderer menschlicher Wirklichkeiten fortsetzte. Gottes Gabe hat sich somit ins Leben der Welt eingeprägt.

In Amerika wie auch anderswo hat die Kirche ein missionarisches Unternehmen begonnen. Der Glaube und die kirchlichen Einrichtungen haben durch die Entstehung jeweils einer Ortskirche, die sich an der Urgemeinde von Jerusalem auszurichten trachtete, dazu beigetragen, die Beschaffenheit der sich bildenden Völkerschaften zu prägen. Diese Kirche wurde wie die Gesellschaft, in die sie sich einbrachte, durch einen auf den Anfang zurückgehenden Eifer getragen: Ursulinen und Barmherzige Schwestern, Rekollekten und Jesuiten, an Geistliche Gemeinschaften gebundene Laien und Weltpriester haben den Ozean überquert, um das Evangelium Gottes auf unbekanntem Boden zu verkünden.

Die Kirche sollte ihre Kraft für den Einsatz für das jeweilige Land aus der Kraft des von der Mystik getragenen Aufbruchs der Männer und Frauen beziehen, deren Begeisterung und Glaube sie bis an die physischen Grenzen trieb. Dieser missionarische Schwung, der aus der Quelle der Eucharistie gespeist wird, die so sehr die Geschichte dieses Landes geprägt hat, soll anhaltend wirken und sich im Angesicht der neuen Herausforderungen der Säkularisierung zu vertiefen.

B) Frieden schaffen durch Gerechtigkeit und Liebe

Mitten unter den Menschen bezeugt die Kirche die vollendete Hingabe, „damit die Welt das Leben habe“. Die Eucharistie ist somit eine ständige Herausforderung für die Art, wie die Jünger Christi leben und lieben. Was habe ich meinem Bruder getan? Was habt ihr mir getan? „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen“ (cf. Mt 25,31-46). Stimmt das, was sie feiern, überein mit ihren sozialen, familiären Beziehungen und ihren Beziehungen zwischen Rassen und Völkern oder mit dem politischen und wirtschaftlichen Leben, am dem sie teilhaben? Das Gedächtnis dessen, was sie für das zentrale Geschehen der Menschheitsgeschichte halten, enthüllt jeweils ihr inkonsequentes Verhalten, welche Form auch immer von Elend, Ungerechtigkeit, Gewalt, Ausbeutung, Rassismus und Freiheitsentzug sie auch nur hinnehmen. Die Eucharistie ruft die Christen auf, sich fortgesetzt an der Wiederherstellung des menschlichen Seins und der Situation der Welt überhaupt zu beteiligen. Tun sie das nicht, so ergeht die ernsthafte Einladung an sie, sich zu bekehren, um den Ruf des Evangeliums zu leben:„Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“ (Mt 5,23-24).

Die aktuelle Situation der Welt spricht besonders das Gewissen der Christen an angesichts des schwerwiegenden Problems der Achtung vor dem menschlichen Leben vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zu seinem Ende sowie das Problem des Hungers und des massenhaften Elends. Sie fordert sie zur Globalisierung der Solidarität im Namen der unveräußerlichen Würde der menschlichen Person auf, besonders wenn Menschen schutzlos von Naturkatastrophen und rücksichtslosen Kriegs- und wirtschaftlichen Ausbeutungsmaschinerien heimgesucht und in Flüchtlingslager verbracht werden. All jene, die das Elend gleichsam ihres Menschseins beraubt sind, sind die Nächsten, für die Christus gestorben ist. Sein „eucharistisches“ Herz hat am Kreuz im voraus alles Elend der Welt auf sich genommen. Sein Geist drängt uns, wie Er friedlich und effektiv für die Armen und die unschuldigen Opfer Partei zu ergreifen.

In der Folge Johannes Pauls II. hat Papst Benedikt XVI. nicht aufgehört, in diesem Sinne an die Verantwortlichkeit der Menschen zu appellieren, besonders an die der Staatenlenker und Staatsoberhäupter: „Auf der Grundlage der verfügbaren statistischen Daten kann man davon ausgehen, dass die Hälfte der immensen Summen, die in der ganzen Welt für Rüstung ausgegeben werden, mehr als ausreichen würde, um die Armee der zahllosen Armen dauerhaft aus der Armut zu retten. In diesem Punkt ist das menschliche Gewissen gefragt.“

„Unser gemeinsamer Einsatz für die Wahrheit kann und muss den Bevölkerungen neue Hoffnung geben, die eher aufgrund ihrer Abhängigkeit von internationalen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnissen als aufgrund nicht zu kontrollierender Umstände unterhalb der Armutsgrenze leben.“[35]

„Und dennoch wissen wir, dass das Böse nicht das letzte Wort behält“, hat er in seiner Osterbotschaft mit Nachdruck festgestellt, „denn der gekreuzigte und auferstandene Christus ist Sieger, und sein Triumph zeigt sich kraftvoll in der erbarmenden Liebe. Seine Auferstehung verschafft uns diese Sicherheit: Trotz aller Dunkelheit, die in der Welt besteht, hat das Böse nicht das letzte Wort. Getragen von dieser Hoffnung, können wir uns ermutigt und mit neuer Begeisterung einsetzen, damit eine gerechtere Welt entstehe.“[36]

VI – Mitten in der Welt Zeugen für die Eucharistie sein

A) Der allgemeine Ruf zur Heiligkeit

„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn (Gen 1,26 f.): Indem er ihn aus Liebe ins Dasein ruft, beruft er ihn gleichzeitig zur Liebe.“[37] Die verschiedenen Berufungen zur Liebe sind so vielfältig wie es Menschen gibt. Die Taufgnade gibt ihnen die Form der Liebe Jesu Christi, die das eucharistische Geheimnis nährt und bis zum Zeugnis der Heiligkeit vollkommen macht. Welcher auch immer der Stand sei, Ehelosigkeit, Ehe oder geweihtes Leben, in den sich Mann und Frau begeben haben, alle sind zur vollkommenen Liebe berufen, die Christus durch die Erlösungsgnade ermöglicht.

In der Gesamtheit des christlichen Lebens sind die verschiedenen Berufungen wie die Strahlen des einzigen Lichtes Christi, „das auf dem Antlitz der Kirche aufleuchtet“. Die Laien geben aufgrund ihrer mit der Welt in Verbindung stehenden Berufung den Wiederschein des Geheimnisses des fleischgewordenen Wortes, besonders insofern es Alpha und Omega der Welt, Grundlage und Maß aller geschaffenen Wirklichkeit ist. Die geheiligten Amtsträger ihrerseits sind lebendige Abbilder Christi, des Hauptes und Hirten, der sein Volk in der Erwartung seiner Wiederkunft in Herrlichkeit durch die Zeit des „schon da“ und des „noch nicht ganz da“ geleitet. Aufgabe des geweihten Lebens ist es, den menschgewordenen Gottessohn als die eschatologische Vollendung zu zeigen, auf die alles zusteuert, als die Herrlichkeit, im Angesichte derer jedes andere Licht verblasst, als die unendliche Schönheit, die allein das Herz des Menschen erfüllen kann.

B) Die Familie für eine Zivilisation der Liebe – die Hauskirche

Die Eucharistie ist die Quelle der christlichen Ehe. Das eucharistische Opfer macht ja den Liebesbund Christi mit der Kirche gegenwärtig, der mit seinem Blut am Kreuz besiegelt wurde. In diesem Opfer des Neuen und ewigen Bundes finden die christlichen Eheleute die Quelle, aus der ihr Ehebund Ursprung, innere Formung und dauernde Belebung empfängt. Als Vergegenwärtigung des Liebesopfers Christi durch die Kirche ist die Eucharistie eine Quelle der Liebe. Diese in der Eucharistie geschenkte Liebe ist das lebendige Fundament der Gemeinschaft und Sendung der christlichen Familie. Das eucharistische Brot formt aus den verschiedenen Gliedern der Familiengemeinschaft einen einzigen Leib, in dem die umfassendere Einheit der Kirche sichtbar und gegenwärtig wird; die Teilnahme am ,hingegebenen´ Leib und am ,vergossenen´ Blut wird zur unerschöpflichen Quelle der missionarischen und apostolischen Dynamik der christlichen Familie.“[38]

Die spezifische Sendung der Familie ist es, die Liebe zu inkarnieren und sie in den Dienst der Gesellschaft zu stellen – die Liebe der Eheleute, die väterliche und mütterliche Liebe, die brüderliche Liebe, die Liebe in einer Gemeinschaft von Personen und Generationen, die Liebe, die im Zeichen der Treue und der Fruchtbarkeit des Paares für eine Zivilisation der Liebe und des Lebens gelebt wird. Damit dieses Zeugnis ganz konkret das Leben der Gesellschaft berührt, ruft die Kirche die Familie, eifrig die Sonntagsmesse zu besuchen. Denn indem sie aus dieser Quelle der Liebe schöpft, schützt die Familie ihre eigene Stabilität. Indem sie ihr eigenes Bewusstsein, Hauskirche zu sein, bestätigt, nimmt sie noch aktiver am Glaubens- und Liebeszeugnis teil, das die Kirche im Herzen der Gesellschaft verkörpert.

Dieses Zeugnis der Hauskirche ist in unseren Tagen vom Zeichen des Kreuzes geprägt, zum Beispiel wenn einer der Ehepartner seinem Versprechen untreu wird oder wenn eines oder mehrere Kinder den Glauben und die christlichen Werte aufgeben, die weiterzugeben sich die Eltern bemüht haben, oder auch wenn die Familien zerrissen oder nach einer Scheidung oder Wiederheirat neu zusammengestellt worden sind. Ruft Christus den verlassenen Ehepartner, die verletzten Kinder und die niedergeschlagenen Eltern durch diese schmerzhaften Erfahrungen nicht dazu auf, auf besondere Weise an seiner eigenen Erfahrung von Tod und Auferstehung teilzuhaben? Die schwierigen und komplexen Situationen, in denen sich die Familien heute befinden, laden die Hirten ein, große seelsorgliche Liebe walten zu lassen, um alle Familien anzunehmen und alle diejenigen zu ermutigen, die sich in unregelmäßigen Situationen befinden, an der Eucharistie und am Leben der Gemeinde teilzunehmen, auch wenn sie nicht die Heilige Kommunion empfangen können.

C) Das geweihte Leben, Unterpfand der Hoffnung,
das die Ankunft des Bräutigams verkündet

„Die Eucharistie steht aufgrund ihrer Natur im Zentrum des geweihten Lebens, des persönlichen und des kommunitären. Sie ist tägliche Wegzehrung sowie Quelle der Spiritualität für den einzelnen und für das Institut. Jede Person des geweihten Lebens ist berufen, das Ostergeheimnis Christi zu leben, indem sie sich mit ihm in der Hingabe des eigenen Lebens an den Vater durch den Geist vereint. Die eifrige und lange Anbetung Christi, der in der Eucharistie anwesend ist, ermöglicht in gewisser Weise, die Erfahrung des Petrus in der Verklärung neu zu erleben: ,Es ist gut, dass wir hier sind.´ Und in der Feier des Geheimnisses des Leibes und Blutes des Herrn festigt sich und wächst die Einheit und die Liebe derer, die Gott ihr Leben geweiht haben.“[39]

„Was würde aus der Welt, wenn es die Ordensleute nicht gäbe? .Jenseits der oberflächlichen Zweckeinschätzungen ist das geweihte Leben gerade in seinem Übermaß an Unentgeltlichkeit und Liebe von Bedeutung, und das um so mehr in einer Welt, die Gefahr läuft, im Strudel des Vergänglichen zu ersticken. „Ohne dieses konkrete Zeichen würde die Liebe, die die ganze Kirche beseelt, Gefahr laufen zu erkalten, das Paradoxon heilwirkender Kraft des Evangeliums sich abschwächen, das ,Salz' des Glaubens in einer Welt zunehmender Säkularisierung schal werden. Das Leben der Kirche und der Gesellschaft hat Menschen nötig, die fähig sind, sich ganz Gott und aus Liebe zu Gott den anderen zu widmen.“[40]

„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. (...) Die Liebe hört niemals auf. (...) Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe“ (1 Kor 13,1.8.13). Therese vom Kinde Jesu hat in ihrem Karmel die Berufung in den Worten des Apostels über die Vortrefflichkeit der Liebe gefunden. „Meine Berufung ist die Liebe“, schrieb sie. „Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein und auf diese Weise werde ich alles sein.

Erfasst durch die barmherzige Liebe des göttlichen Vaters, nutzte sie jeden Augenblick ihres Lebens, um Jesus, ihr Alles, zu umfassen und durch Betrachtung und Dienst Zeugnis davon zu geben. Dadurch dass Therese für die Verbrecher betet, sich für die Missionare auf den Weg macht, die Geistlichen durch Werke der Buße unterstützt und die Novizen zur Vollendung in Liebe anhält, ist sie bekannt als die zeitgenössische Ikone des geweihten Lebens. Lehrerin des geistlichen „kleinen“ Weges, Patronin der Missionen weltweit, Kirchenlehrerin. „Ich bereue nicht, mich der Liebe hingegeben zu haben“, sagte sie am Ende.

Die Synode zur Eucharistie vom Oktober 2005 hat folgendermaßen zu den Personen des geweihten Lebens gesprochen: „Euer eucharistisches Zeugnis in der Nachfolge Christi ist ein Schrei nach Liebe in der Nacht dieser Welt, ein Echo des Stabat Mater und des Magnificat.

Möge euch die eucharistische Frau schlechthin, gekrönt mit Sternen und von besonderer Fruchtbarkeit, die Jungfrau der Aufnahme in den Himmel und der Unbefleckten Empfängnis, im Dienst für Gott und die Armen, in der österlichen Freude bewahren für die Hoffnung der Welt.“[41]


ABSCHLUSS

SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT

Abschließend werden einige Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils die Perspektive der Dreifaltigkeit, des bräutlichen und des missionarischen Seins zusammenfassend aufgreifen, die wir dem Internationalen Eucharistischen Kongress 2008 zum Thema setzen wollten. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gegeben hat, auf dass die Welt durch Ihn, mit ihm und in ihm aus dem Leben der Dreifaltigkeit lebt. Die Heilige Eucharistie ist das größte Geschenk Gottes, ein Hochzeitsgeschenk, von der Kirche empfangen und gefeiert, das aus der Kirche das allumfassende Sakrament des Neuen Bundes macht. Dieses Geschenk der Liebe verpflichtet besonders die Kirche in der Sendung des Heiligen Geistes zur Begegnung mit dem allumfassenden Streben der Menschheit nach der Freiheit in Liebe.

„Das Wort Gottes, durch das alles geworden ist, ist selbst Fleisch geworden und ist gekommen, um auf der Erde zu wohnen“ (Joh 1,3-4). Als wirklicher Mensch in die Geschichte der Welt eingetreten, hat es sich die Geschichte zu eigen gemacht und in sich zusammengefasst (Eph 1,10). Es offenbart uns, „dass Gott die Liebe ist" (1 Joh 4,8), und belehrt uns zugleich, dass das Grundgesetz der menschlichen Vervollkommnung und deshalb auch der Umwandlung der Welt das neue Gebot der Liebe ist.“[42]

„Als das Werk vollendet war, das der Vater dem Sohn auf Erden zu tun aufgetragen hatte (vgl. Joh 17,4), wurde am Pfingsttag der Heilige Geist gesandt, auf dass er die Kirche immerfort heilige und die Gläubigen so durch Christus in einem Geiste Zugang hätten zum Vater (vgl. Eph 2,18). Er ist der Geist des Lebens, die Quelle des Wassers, das zu ewigem Leben aufsprudelt (vgl. Joh 4,14; 7,38-39); durch ihn macht der Vater die in der Sünde erstorbenen Menschen lebendig, um endlich ihre sterblichen Leiber in Christus aufzuerwecken (vgl. Röm 8,10-11). (...) Der Geist wohnt in der Kirche, durch die Kraft des Evangeliums lässt er die Kirche allezeit sich verjüngen, erneut sie immerfort und geleitet sie zur vollkommenen Vereinigung mit ihrem Bräutigam. Denn der Geist und die Braut sagen zum Herrn Jesus: ,Komm´ (vgl. Offb 22,17). So erscheint die ganze Kirche als ,das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk´.“[43]

„Während sie selbst der Welt hilft oder von dieser vieles empfängt, strebt die Kirche nach dem einen Ziel, nach der Ankunft des Reiches Gottes und der Verwirklichung des Heiles der ganzen Menschheit. Alles aber, was das Volk Gottes in der Zeit seiner irdischen Pilgerschaft der Menschenfamilie an Gutem mitteilen kann, kommt letztlich daher, dass die Kirche das ,allumfassende Sakrament des Heils´ ist, welches das Geheimnis der Liebe Gottes zu den Menschen zugleich offenbart und verwirklicht.“[44]

„Ein Angeld dieser Hoffnung und eine Wegzehrung hinterließ der Herr den Seinen in jenem Sakrament des Glaubens, in dem unter der Pflege des Menschen gewachsene Früchte der Natur in den Leib und das Blut des verherrlichten Herrn verwandelt werden zum Abendmahl brüderlicher Gemeinschaft und als Vorfeier des himmlischen Gastmahls.“[45]

„Die Heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm und das lebendige Brot. Durch sein Fleisch, das durch den Heiligen Geist lebt und Leben schafft, spendet er den Menschen das Leben; so werden sie ermuntert und angeleitet, sich selbst, ihre Arbeiten und die ganze Schöpfung mit ihm darzubringen.“[46]

Guter Hirt, du wahre Speise,
Jesus, gnädig dich erweise!
Nähre uns auf deinen Auen,
lass uns deine Wonnen schauen
in des Lebens ewigem Reich!

Du, der alles weiß und leitet,
uns im Tal des Todes weidet,
lass an deinem Tisch uns weilen,
deine Herrlichkeit uns teilen.
Deinen Seligen mach uns gleich.[47]



[1] Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute, Gaudium et Spes, 24.

[2] Johannes Paul II., Enzyklika Ecclesia de Eucharistia, 11.

[3] Hochgebet IV.

[4] Zweites Vatikanisches Konzil, Konstitution über die Heilige Liturgie, Sacrosanctum Concilium, 47.

[5] Zweites Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum Concilium, 7.

[6] Origenes, Homilie über die Schöpfung, SC, 7, Kap. VIII, 8. Cf. Schöpfung 22,10.

[7] Johannes Paul II., Enzyklika Ecclesia de Eucharistia, 17.

[8] Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 1365.

[9] Johannes-Paul II., Enzyklika Ecclesia de Eucharistia, 13. Cf. Redemptor hominis, 20.

[10] Benedikt XVI., Enzyklika Deus Caritas est, 12.

[11] Benedikt XVI., Homilie zur Osternacht, 15. April 2006.

[12] Heiliger Augustinus, Tract in Joh 21,8. Cf. Katechismus der Katholischen Kirche, 795.

[13] Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche, Lumen Gentium, 1.

[14] Cf. Johannes Paul II., Enzyklika Ecclesia de Eucharistia, 53-58.

[15] Hochgebet III.

[16] Katechismus der Katholischen Kirche, 1617.

[17] Cabasilas, La vie en Christ, IV, 30, Paris 1989, 291.

[18] Benedikt XVI., Enzyklika Deus Caritas est, 13.

[19] Heiliger Augustinus, Homilie über das Johannesevangelium, cf. Livre des Jours, 1976, 311.

[20] Benedikt XVI., Enzyklika Deus Caritas est, 14.

[21] Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret über den Ökumenismus, Unitatis Redintegratio, 1.

[22] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Dies Domini, 19.

[23] Zweites Vatikanisches Konzil, Konstitution über die Heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium, 6.

[24] Cf. Basilius von Caesarea, Traktat über den Heiligen Geist, 15. PG 32, 128-129.

[25] Heiliger Cyprianus, Kommentar über das Gebet des Herrn, cf. Liturgie des Heures, Vol. III., S. 190.

[26] Heiliger Augustinus, Johannesevangelium XXVI. Cf. Katechismus der Katholischen Kirche, 1396.

[27] Culte eucharistique en dehors de la Messe, 80.

[28] Johannes Paul II., Enzyklika Ecclesia de Eucharistia, 25.

[29] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Dominicae Cenae, 9, 19. Februar 1980.

[30] Heiliger Justin, Apologie I, 66.

[31] Johannes Paul II., Pastores dabo vobis, 1992, 29.

[32] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Mane nobiscum Domine, 24.

[33] Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et Spes, 1.

[34] Paul VI., Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 18.

[36] Benedikt XVI., Ansprache im Verlauf der Generalaudienz, 12. April 2006.

[37] Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et Spes, 19.

[38] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Familiaris Consortio, 57.

[39] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Vita Consecrata, 95.

[40] Ebenda, 105.

[41] Synode über die Eucharistie, Botschaft der Bischöfe an das Volk Gottes, 20, 21. Oktober 2005.

[42] Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et Spes, 38,1.

[43] Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen Gentium, 4.

[44] Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et Spes, 45,1.

[45] Ebenda, 38,2.

[46] Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret über Dienst und Leben der Priester, Presbyterorum Ordinis, 5.

[47] Heiliger Thomas von Aquin, Eucharistischer Lobpreis (Fronleichnamssequenz).

* * *

Übersetzung aus dem Französischen: Dr. Veit Neumann, Regensburg

Biblische Zitate aus der Einheitsübersetzung
Eucharistie – Gabe Gottes für das Leben der Welt

 

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