Am Donnerstag, dem 7. Oktober 2004, gibt Seine Exzellenz, der hochwürdigste Apostolische Visitator der Diözese St. Pölten und regierende Diözesanbischof von Feldkirch, Dr. Dr. Klaus Küng, um 10 Uhr 30 eine mit Spannung erwartete Pressekonferenz zur konkreten Zukunft der Diözesen St. Pölten und Feldkirch sowie über den Stand der seit Juli 2004 durchgeführten Visitation. Besonderes Interesse wird wohl der Frage entgegengebracht, welcher kurzfristige Übergang zur dauerhaften Lösung der Regierungsfrage sowie verschiedener Problembereiche innerhalb der Diözese St. Pölten in Österreich vom Heiligen Stuhl und vom Apostolischen Visitator selbst vorgesehen wird.
Bleibendes Verdienst des Päpstlichen Visitators Bischof Küng wird für die Kirche in Österreich und darüber hinaus der Wiedergewinn einer pastoral unersetzbaren Glaubwürdigkeit sein. Es ist daher absurd, wenn wir vereinzelte Stimmen hören, daß sogenannte traditionstreue Katholiken führerlos geworden sein sollen. Abgesehen davon, daß jeweils konkretisiert werden muß, was mit dem Begriff Tradition gemeint ist - nämlich entweder eine dogmatisch exakte Definition oder aber eine allgemeine Feststellung für liebgewordene Frömmigkeits- und Liturgieformen - vertraut der Katholik ganz klar darauf, daß der jeweilige Petrusnachfolger nach dem Stifterwillen Jesu Christi der beste Hüter kirchlicher Tradition ist und bleiben wird. In diesem Zusammenhang ist es gut, betreffend die in den letzten Wochen öfters benannte Piusbruderschaft bzw. Priesterbruderschaft St. Pius X. auf eine weiterhin aktuelle
kritische Würdigung und Warnung zu verweisen, da es nämlich keine katholische Alternative ohne eine klare rechtliche Unterstellung unter den jeweils
regierenden Papst geben kann. Fanatische Anhänger Seiner Exzellenz Diözesanbischof Univ.-Prof. Dr. Kurt Krenn seien diesbezüglich auf seine Worte zur Piusbruderschaft vom
30. November 2001 verwiesen: "
Lefebvre hat sicher etwas Gutes gewollt. Er war aber ungehorsam. Ich hoffe, daß wir mit seinen Anhängern wieder in Einheit zusammenkommen. Sie glauben, die besseren Katholiken zu sein (...) Wenn man allerdings dem Papst auf Dauer nicht gehorcht und Akte setzt, die ihm vorbehalten sind, dann ist das schismatisch."
Gegen untragbare Angriffe vereinzelter Anhänger Bischof Krenns muß aber auch ganz klar Seine Eminenz Christoph Kardinal Schönborn in solidarischen Schutz genommen werden. Er hat nach allen der Öffentlichkeit vorliegenden Informationen nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, auch was das Aufzeigen der Problematiken der Diözese St. Pölten vor Beginn der Apostolischen Visitation betrifft. Denn nur wer sich von offensichtlicher Doppelmoral universal abgrenzt, kann wieder Glaubwürdigkeit gewinnen - es kann hier keine Ausnahmen aus falscher Rücksicht geben. Beten wir also für die katholischen Oberhirten in Österreich und ein Zusammenwirken aller Gutwilligen, die auf dem Boden des kirchlichen Lehramtes ehrliche Erneuerung nach innen und außen verwirklichen wollen - mit Abstrichen von der unveränderlichen Glaubens- und Sittenlehre der Kirche Christi und ohne aufrichtige Bekehrung der einzelnen Herzen wird es aber nicht gehen.
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