Jesus Christus ist auferstanden: derselbe, der auf dem Kreuze hing, derselbe, der im Grab lag, Er ist aus eigener göttlicher Kraft in Seinem Fleische verklärt auferstanden. Was dies für uns bedeutet, werden wir ein Leben lang nicht wirklich erfassen können. Und das Entscheidende: dies ist für uns nicht reine Vergangenheit. Nein, zu Ostern erinnern wir uns nicht nur einfach an den Auszug aus Ägypten, wir erinnern uns nicht einfach nur an den Auszug Jesu, um uns auf Seinem Kreuzweg zu erlösen. Nein, dieses Geheimnis unserer Erlösung wird vollständig gegenwärtig, und dies verdanken wir vor allem einem Sakrament, das der Herr selbst am Gründonnerstag abend eingesetzt hat: es ist das Allerheiligste Sakrament, das Sakrament des Altares, das Sakrament der Heiligsten Eucharistie, das Eucharistische Opfersakrament, es ist die Heilige Messe, das Heilige Meßopfer.
Und deshalb ist beste Erklärung, was für uns jede Heilige Messe ist, in den uralten Zeremonien der Heiligen Osternacht enthalten. Und weil wir mit Hilfe der Eucharistischen Liturgie in dieser realen Weise am Erlösungsgeschehen teilhaben dürfen, will der Heilige Vater in diesem noch bis Oktober 2005 laufenden Jahr der Eucharistie unseren Blick auf den unbezahlbaren Wert jeder einzelnen Heiligen Messe lenken. In der Heiligen Wandlung tritt Jesus Christus als der triumphierende Auferstandene auf den Altar und erneuert in unblutiger Weise Sein einzigartiges Opfer von Golgotha. Wir sollten also dankbar sein, daß wir als katholische Christen diese Glaubenswahrheit annehmen dürfen: was der Priester Christi im Auftrag und - mehr noch - in der Person Christi selbst zur Heiligen Wandlung spricht, das gilt bleibend, sodaß in unserem Kirchlein, in unserem Tabernakel Jesus auch nach der Messe wohnt, worauf das Ewige Licht hinweist. Wir sollten daher an den Eucharistischen Heiland denken, wenn wir an einer katholischen Kirche vorbeifahren, und wir sollten oft eintreten und wenigstens eine anbetende Kniebeuge vor Ihm machen.
Ewiges Licht. Licht der Osternacht. Hinweis darauf, daß wir uns nicht einfach an etwas Vergangenes erinnern, sondern jetzt dabei sein dürfen im wahren Glauben. Dieses Licht der Osternacht möge unsere Herzen ganz erfassen, es möge unsere Beziehungen in jeder Hinsicht erleuchten und läutern, es möge die Sünde und Anhänglichkeit an so manches Böse ausmerzen, dieses Licht der Osternacht möge uns zu Menschen machen, die sich über den Glauben an die Auferstehung Christi und über den Ausblick auf den Jüngsten Tag der Auferstehung des Fleisches wirklich freuen. Und diese Osterfreude möge es einem jeden von uns einfacher machen, auch die Konsequenzen aus jeder andächtig mitgefeierten Eucharistie zu ziehen. Es sind vor allem zwei Punkte, es ist einerseits das öffentliche Bekenntnis zu Jesus Christus als wahrhaft Auferstandenem, aber es ist andererseits auch das Beispiel der Fußwaschung Jesu, es ist die wahre Nächstenliebe, die von uns in jedem Moment gefordert ist, daß wir auch dann, wenn es besonders schwer fällt, in den Brüdern und Schwestern das Antlitz Jesu Christi entdecken und uns als wahre Christen erweisen. Der Sonntagsmeßbesuch ist das Eine und Unersetzliche, aber unser Leben im Alltag muß so weit wie möglich dem entsprechen, was wir hier aus reiner Gnade feiern dürfen. So mögen wir also auch oft das Sakrament der Buße empfangen, damit ehrlich bereute Schuld auch zur "glücklichen Schuld" werde, die wir im Falle Adams beim Osterlob der Kerze so besingen dürfen.
Anbei noch zwei Photographien aus der 1000. Sendung, die Barbara Karlich kürzlich im österreichischen Nachmittagsfernsehen halten konnte und bei der auch Padre Alex als Vertreter der Kirche eingeladen war:
Gnadenreiche Osterzeit in der Freude über die wahre Auferstehung Christi wünscht Euch allen Euer Padre Alex - Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik
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