In der Kirchenzeitung der Diözese St. Pölten "Kirche bunt", Nr. 46, ist ein aktuelles Interview mit dem regierenden Diözesanbischof und ehemaligen Apostolischen Visitator Dr. Dr. Klaus Küng nachzulesen. Da es indirekt mit der gelungenen Apostolischen Visitation des Jahres 2004 zu tun hat, sei der folgende Abschnitt ins Blogbuch aufgenommen. Durch die Funktion "Suche" auf der rechten Seite des Blogbuches kann sich nun jeder Interessierte über die bisherigen Einträge zu dieser kirchengeschichtlich und kirchenrechtlich hochinteressanten Einrichtung und zu allen anderen Themen informieren. Hier also das Interview mit Bischof Küng:
Kirche bunt: Der Heilige Vater hat in seiner Ansprache bei der Gemeinschaftsaudienz der österreichischen Bischöfe anläßlich ihres Ad-limina-Besuchs von einigen "schmerzlichen Tatsachen" gesprochen, er hat Katechese, Religionsunterricht, Predigt und "kluge und richtige Personalentscheidungen" angesprochen. War das seine Antwort auf die bischöflichen Berichte?
Bischof Dr. Dr. Klaus Küng: Der Heilige Vater ist uns in sehr freundlicher und wohlwollender Weise begegnet, er hat eine sehr genaue Kenntnis der Lage in Österreich, und wir fanden uns sehr wohl verstanden. Das drückt sich auch in seiner Ansprache aus, in der er verschiedene positive Entwicklungen durchaus würdigt, wie die Stadtmission in Wien oder den Mitteleuropäischen Katholikentag, aber gleichzeitig auch die tatsächlich vorhandenen Sorgen anspricht.
Kirche bunt: Können Sie uns sagen, was die Schwerpunkte Ihres Berichtes über die Diözese St. Pölten waren?
Bischof Dr. Dr. Klaus Küng: Ich habe versucht, ein möglichst objektives Bild zu geben. In der Diözese St. Pölten sind sehr viele Christen mit großem Einsatz am Werk, und es bestehen doch gute Grundlagen einer noch wirklich gegenwärtigen Tradition. Freilich gibt es auch hier ähnliche Probleme wie in anderen Diözesen.
Kirche bunt: Wurden bei Ihrer Einzelaudienz beim Heiligen Vater auch die speziellen Vorkommnisse in der Diözese St. Pölten in der Vergangenheit angesprochen?
Bischof Dr. Dr. Klaus Küng: Der Heilige Vater hat sich im persönlichen Gespräch erkundigt, und er ist sehr gut informiert.
Kirche bunt: Benedikt XVI. hat eine "Trendwende" eingefordert. Worin soll diese bestehen? Wie denken sich die Bischöfe, diese herbeizuführen?
Bischof Dr. Dr. Klaus Küng: Ich glaube, die ganz wichtigen Fragen sind die Jugendarbeit, vor allem auch die Arbeit mit den älteren Jugendlichen, und die Familienarbeit. Da sind große Anstrengungen nötig, um das Werk der Verkündigung heute zu vollziehen.
Kirche bunt: In Österreich hat man eine geradezu andere Sprache des Heiligen Vaters bei bei der Generalaudienz am Mittwoch registriert. In der Ansprache bei der Gemeinschaftsaudienz der Bischöfe kritische, hier wiederum auffallend lobende Worte. Waren das ausgleichende Worte? Bischof Kapellari hat bei seiner Pressekonferenz nach dem Ad-limina-Besuch gemeint, man müsse die beiden Ansprachen des Papstes komplementär lesen.
Bischof Dr. Dr. Klaus Küng: Es besteht ein sehr herzliches Verhältnis, das war vom Anfang bis zum Ende des Ad-limina-Besuches in jedem Augenblick spürbar. Das schließt nicht aus, dass wir auch gemeinsam mit dem Heiligen Vater die vorhandenen Herausforderungen erkennen.
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ENDE DES INTERVIEWTEILES.]
So wollen wir diese Anliegen des Papstes, der Bischöfe und im speziellen des weiterhin vor großen Herausforderungen stehenden Bischofs Küng morgen mit hineinnehmen in die öffentliche Weihe gegenüber Christus, dem König. Euer
Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik