Auf den Internetseiten des österreichischen Bistum St. Pölten ist nunmehr nachzulesen, was gestern als vom hochwürdigsten Diözesanbischof Dr. Dr. Klaus Küng approbierte Pressemeldung ausgesendet worden ist. Der Titel lautet: "
Entscheidungen in den Fällen Prälat K. und Dr. R. gefallen. Von den zuständigen Kongregationen des Heiligen Stuhles in Rom ist nun in den Fällen Prälat K. und Dr. R. die Entscheidung gefallen. Die von Bischof Dr. Dr. Klaus Küng bei seiner Apostolischen Visitation im Jahre 2004 ergriffenen Maßnahmen wurden als angemessen bestätigt und alle Rekurse zurückgewiesen." Die offizielle Mitteilung vom 3. April 2008 beinhaltet folgendes:
Nach der Apostolischen Visitation und aufgrund ihrer
Ergebnisse wurden von Bischof Küng zunächst die notwendig gewordenen
Maßnahmen ergriffen und danach – da die Maßnahmen nicht zum Ziel führten - je ein
Disziplinarverfahren gegen Prälat Ulrich K. und Dr. Wolfgang F. R. eingeleitet.
Nach nochmaliger Sichtung aller Dokumente wurden nun von den zuständigen Kongregationen des Heiligen Stuhles die vom Diözesanbischof ergriffenen Maßnahmen als angemessen bestätigt und alle erfolgten Rekurse zurückgewiesen. Der Papst hat diese Entscheidung der Kongregationen "in forma specifica" approbiert, das heißt, sie zu seiner eigenen gemacht. Die beiden Priester werden vom Heiligen Stuhl zur Besinnung aufgerufen und aufgefordert, den Anweisungen des Diözesanbischofs Folge zu leisten.
Prälat K. wird seines Amtes als Pfarrer von Eisgarn und Eggern definitiv enthoben und aufgefordert, von sich aus auf das Amt des Propstes zu verzichten. Andernfalls wird es voraussichtlich zur Aufhebung der
Propstei Eisgarn führen. Prälat K. wird in der Diözese St. Pölten in den Ruhestand treten. Möglich wäre auch die Übernahme eines in seiner Situation in Frage kommenden priesterlichen Dienstes in einer anderen Diözese, sofern er die dafür erforderlichen Bedingungen erfüllt.
Dr. R. wird aller Ämter, die er bisher in der Diözese St. Pölten innehatte, definitiv enthoben. Er bleibt Priester der Diözese St. Pölten und wird - nach einer Zeit der Besinnung – in einer anderen Diözese eine für ihn geeignete Tätigkeit erhalten.
Beide Priester sind zunächst von jedem priesterlichen Dienst suspendiert. Bei Erweis der Besinnung erfährt die verhängte Suspension eine Milderung. Sobald die Voraussetzungen für einen neuerlichen priesterlichen Einsatz gegeben sind, soll die Suspension aufgehoben werden.
Beide – Prälat K. und Dr. R. – werden nicht mehr im Bereich der
Priesterausbildung tätig sein.
[
ENDE DER PRESSEMITTEILUNG]
Ohne Übertreibung kann und muß diese nicht mehr anfechtbare päpstliche Entscheidung als klarer Sieg der Wahrheit und als Ermutigung für all jene Christen bezeichnet werden, die sich -
in welchen Fällen auch immer - als Zeugen zur Aufklärung sittenwidriger und skandalöser Zustände zur Verfügung stellen und oft ohne besondere Schutzmaßnahmen ihren Beitrag zur Wiedergewinnung der Glaubwürdigkeit der Kirche im kleinen und im großen leisten (vgl. auch diese
bedeutsame Entscheidung des regierenden Papstes). Wer das konkrete
Verhalten der beiden suspendierten Priester seit dem
Ende der Päpstlichen Visitation des Bistums St. Pölten und ihres Priesterseminars ein wenig verfolgte, mußte sich mehr als einmal über ein
Maß an Uneinsichtigkeit und verlogener Frechheit wundern. Die Gebetsbitte kann daher nur dahingehend lauten, daß die Besinnungs- und Bußzeiten zum Heil ihrer Seelen maßgeblich beitragen mögen.
In diesem meinen Blogbuch konnten und können
seit dem Öffentlichwerden der damaligen homosexuellen Doppelmoral innerhalb eines Teiles des St.
Pöltener Priesterseminars jeweils begleitende
Kommentare und alle
offiziellen Presseaussendungen des Päpstlichen Visitators und des späteren sowie heute regierenden Diözesanbischofs Dr. Dr. Klaus Küng nachgelesen werden (zuletzt am
20. Mai 2007, wobei eine gewisse thematische Verwandtschaft auch zu Teilbereichen der aktuelleren Beiträge vom
28. Februar 2008 und vom
11. November 2007 besteht). Wer dies alles und auch die von den beiden Priestern unter anderen angestrengten
staatlichen Medienprozesse beobachtete, wird sich angesichts der mit moralischer Gewißheit offenbar gewordenen
Faktenlage nicht mehr besonders wundern, daß nun die ganze Geschichte in dieser Weise auch kirchenrechtlich ihren rechtskräftigen Abschluß gefunden hat. Somit ist das von mir zur notwendigen Selbstverteidigung und zur Abwehr diverser (allerdings jeweils leicht durchschaubarer) Lügenpropaganda gestartete
Übersichtsdokument ebenso zu seinem glücklichen Abschluß gelangt. Als Mahnung und als Aufruf, aus dem ganzen Fall St. Pölten
lehrreiche Schlüsse zu ziehen, verbleibt es in nächster Zeit im Netz, nicht zuletzt als ganz kleine kirchenhistorische und auch kirchenpolitische Dokumentation.
Abschließend: wenn mir in einem anonymen Beitrag eine sogenannte "Intimfeindschaft" zu einem der suspendierten Priester unterstellt wird, so kann ich dies mit gutem Gewissen zurückweisen. Es ging um zwei Punkte, erstens um die
Glaubwürdigkeit der Kirche, die sich das Zudecken offenbar gewordener Doppelmoral nicht mehr leisten kann, und zweitens um den wirksamen
Schutz aller Zeugen, die nichts als die Wahrheit aussagen wollten. Es ging also von Anbeginn um die Sicherstellung freier und vollständiger Aussagen sämtlicher Zeugen, um zu einer gerechten und sicheren Lagebeurteilung und schließlich zu jenem Urteil zu gelangen, das nunmehr Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. selbst bestätigt hat. Somit hat Papst Benedikt zweifellos auch die gesamte unter dem Diener Gottes Johannes Paul II. begonnene und abgeschlossene Apostolische Visitation in ihrer Richtigkeit anerkannt. Ich erinnere daran, daß eine von den beiden suspendierten Priestern mehr oder weniger gesteuerte Kleingruppe versucht hatte, die Visitation als Institution des Heiligen Stuhles durch verschiedene Scheinargumente in Verruf und vor allem auch mit Hilfe staatlicher Gerichte im nachhinein als unglaubwürdig zu Fall zu bringen. Dies alles ist schon
vor längerer Zeit gescheitert, Gott sei Dank. So seien auf diesem Wege am ersten Herz-Jesu-Freitag in der Osterzeit 2008 alle Leser und Leserinnen von Herzen gesegnet! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik