Tuesday, October 20. 2009
PAPST FÜR EHEMALIGE ANGLIKANER: ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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15:00
Comments (0) Trackbacks (2) PAPST FÜR EHEMALIGE ANGLIKANER: PERSONALORDINARIAT VERHILFT EXEMPLARISCH ZUR EINHEIT
Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. geht seinen von manchen Zeitgenossen noch nicht voll und ganz verstandenen Weg der vollen Versöhnung nach allen Seiten konsequent weiter und läßt sich durch unprofessionelle Schikanen oder mediale Stellvertreterattacken in keiner Weise beeindrucken. Die nunmehr angekündigte und medial sehr gut aufbereitete Entscheidung, mit einer Apostolischen Konstitution die korporativ konversionswilligen anglikanischen Christgläubigen als Katholiken mit allen Rechten und Pflichten unter Beachtung legitimer Gewohnheiten und Traditionen aufzunehmen, wird diesen regierenden Papst neuerlich in die Kirchengeschichte eingehen lassen. Das Modell der beispielsweise an die Militärordinariate - welche als personale kirchliche Verwaltungseinheiten den territorialen Diözesen rechtlich gleichgestellt wurden und sind - angelehnten Personalordinariate für anglikanische Einzelgemeinschaften in größerem und kleinerem Verbund und auf dem Territorium verschiedener katholischer Patriarchate und Diözesen wird auch in anderen Versöhnungsgesprächen im ökumenischen Geist von großer Bedeutung sein und bleiben. Nicht zuletzt für die Priesterbruderschaft St. Pius X. erscheint damit auf dem Horizont eine sehr gute rechtliche Möglichkeit, das Apostolat nach Abklärungen mit dem Heiligen Stuhl - und dies bedeutet: nach Vornahme einiger notwendiger Korrekturen, um die volle Einheit mit der Katholischen Kirche zu erreichen - in Einheit mit dem Petrusnachfolger fortsetzen zu können. Die anglikanischen Gruppen, welche bereits alle dogmatischen Hindernisse überwundern haben, sind nun sogar einen entscheidenden Schritt weiter, und der Papst nimmt sie mit offenen Armen und ohne jegliche Verletzung des ökumenischen Gedankens in die volle Gemeinschaft der Kirche auf. Und nicht nur das: in der von mir ins Deutsche übersetzten Note der Glaubenskongregation wird auch der Kontext sehr gut herausgearbeitet. Es geht nämlich um die Bewahrung des Willens Christi, sodaß die höheren Weihen für Frauen in keinem ökumenischen Dialog jemals als gültige Ausdrucksformen der kirchlichen Verfassung anerkannt werden können. Darüber hinaus geht es mit diesem Schritt, den katholisierenden Anglikanern Personalordinariate unter dem Papst anzubieten, auch um das weitere Zurückdrängen homosexueller Unterwanderungstendenzen innerhalb des katholischen Klerus, wie sie sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten vermehrt und offener denn je gezeigt hatten. Deshalb wird diese Thematik in der Information des Heiligen Stuhles von heute mittag auch explizit benannt. Hier also die nächste sensationelle Entscheidung des regierenden Papstes in meiner Übersetzung (bereits bei kath.net) von der Internetseite des Heiligen Stuhles, die sich primär an der italienischen Formulierung orientiert und von mir mit Verlinkungen versehen wird:
INFORMELLE NOTE DER KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE ZU DEN PERSONALORDINARIATEN FÜR DIE ANGLIKANER, DIE IN DIE KATHOLISCHE KIRCHE EINTRETEN Mit der Vorbereitung einer Apostolischen Konstitution antwortet die Katholische Kirche auf zahlreiche Bitten, die dem Heiligen Stuhl von Gruppen anglikanischer Kleriker und Gläubiger aus verschiedenen Teilen der Welt unterbreitet wurden, welche wünschen, in die volle und sichtbare Einheit zu gelangen. In dieser Apostolischen Konstitution hat der Heilige Vater eine kirchenrechtliche Struktur eingeführt, die für eine solche Inkorporation durch die Errichtung von Personalordinariaten vorsorgt, welche den früher anglikanischen Gläubigen erlauben werden, in die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche einzutreten, wobei sie gleichzeitig Elemente ihres spezifisch anglikanischen geistlichen und liturgischen Schatzes bewahren. Nach dem Wortlaut der Apostolischen Konstitution wird die wachende Sorge und seelsorgliche Führung solcher vormals anglikanischer Gläubigengruppen durch ein Personalordinariat sichergestellt werden, für das gewöhnlich ein Ordinarius aus dem vormals anglikanischen Klerus ernannt werden wird. Die Apostolische Konstitution, die bald veröffentlicht wird, stellt eine vernünftige und sogar notwendige Antwort auf ein globales Phänomen dar, indem sie für die universale Kirche ein einziges kirchenrechtliches Modell bereithält, welches in verschiedenen lokalen Situationen anwendbar ist und in seiner universalen Anwendung für die früheren Anglikaner gerecht ist. Dieses Modell sieht die Möglichkeit vor, vormals anglikanische und bereits verheiratete Kleriker [gültig] zu katholischen Priestern zu weihen. Historische und ökumenische Gründe erlauben aber nicht die Weihe verheirateter Männer zu Bischöfen, weder in der Katholischen Kirche noch in den orthodoxen Kirchen. Deshalb legt die Konstitution fest, daß der Ordinarius entweder ein Priester oder nicht verheirateter Bischof sein kann. Die Seminaristen des Personalordinariates werden gemeinsam mit anderen katholischen Seminaristen vorbereitet, auch wenn die Möglichkeit besteht, daß das Ordinariat selbst ein Ausbildungshaus eröffnen wird können, um den besonderen Bedürfnissen der Formung in der anglikanischen Tradition zu entsprechen. Auf diese Weise versucht die Apostolische Konstitution, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen dem Interesse, den wertvollen anglikanischen Schatz in Liturgie und geistlichem Leben auf der einen Seite zu bewahren, und zwischen der Vorsorge, daß diese Gruppen und ihr Klerus in die Katholische Kirche inkorporiert werden. William Kardinal Levada, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, der dieses Maßnahmenpaket vorbereitet hat, bekräftigte: „Wir haben versucht, in einheitsstiftender und gerechter Weise den Bitten entgegenzukommen, welche auf eine volle Einheit zielen und die uns von Seiten vormals anglikanischer Gläubiger aus verschiedenen Teilen der Welt in den letzten Jahren unterbreitet worden waren. Mit diesem Vorschlag beabsichtigt die Kirche, den legitimen Avancen dieser anglikanischen Gruppen nach einer vollen und sichtbaren Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, dem Nachfolger des heiligen Petrus, zu antworten.“ Diese Personalordinariate werden je nach Notwendigkeit errichtet werden, jeweils unter vorgeschalteter Konsultation der lokalen Bischofskonferenzen, und ihre Strukturen werden in mancherlei Weise ähnlich jenen der Militärordinariate sein, welche nämlich in vielen Ländern errichtet wurden, um die Seelsorge der Mitglieder der Streitkräfte sowie der dort Angestellten auf der ganzen Welt sicherzustellen. „Die Anglikaner, die mit dem Heiligen Stuhl in Kontakt getreten sind, haben sehr klar ihren Wunsch nach einer vollen und sichtbaren Gemeinschaft in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche geäußert. Gleichzeitig haben sie uns von der Bedeutung ihrer anglikanischen Traditionen berichtet, die sich auf die Spiritualität und auf den göttlichen Kult und somit auf den eigenen Weg des Glaubens beziehen“, bestätigte Kardinal Levada. Das Vorsehen dieser neuen Struktur liegt auf der Linie des Einsatzes für den ökumenischen Dialog, der für die Katholische Kirche eine Priorität bleibt, besonders durch die Bemühungen des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. „Die Initiative kommt von verschiedenen anglikanischen Gruppen“, ergänzte Kardinal Levada. „Sie haben bekannt, den gemeinsamen katholischen Glauben zu teilen, wie er im Katechismus der Katholischen Kirche ausgedrückt ist, und den petrinischen Dienst als ein von Christus für die Kirche gewolltes Element anzunehmen. Für sie ist nun die Zeit gekommen, diese implizite Gemeinschaft in einer sichtbaren und vollen Gemeinschaft auszudrücken.“ Nach Kardinal Levada bedeutet dies: „Der Heilige Vater Benedikt XVI. hofft, daß die anglikanischen Kleriker und Gläubigen, die sich nach der Einheit mit der Katholischen Kirche sehnen, in dieser kirchenrechtlichen Struktur die Möglichkeit finden, jene anglikanischen Traditionen zu bewahren, welche für sie wertvoll sind und mit dem katholischen Glauben übereinstimmen. Insoweit sie eine unverkennbare Form des gemeinsam bekannten Glaubens darstellen, sind diese Überlieferungen ein Geschenk, welches die universale Kirche teilt. Die Einheit mit der Kirche verlangt keine Uniformität, welche die kulturellen Unterschiede ignoriert, wie es die Geschichte des Christentums aufzeigt. Außerdem sind die vielen und unterschiedlichen Traditionen, welche heute in der Katholischen Kirche zugegen sind, alle verwurzelt in dem vom heiligen Paulus formulierten Prinzip, das er in seinem Brief an die Epheser benennt: ‘Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe’ (4,5). Unsere Gemeinschaft ist also durch verschiedene legitime Unterschiedlichkeiten befestigt, und wir sind deshalb glücklich, daß diese Männer und Frauen ihre besonderen Beiträge zu unserem gemeinsamen Leben aus dem Glauben einbringen.“ Informationen zum Kontext Seit dem 16. Jahrhundert, als König Heinrich VIII. die Unabhängigkeit der Kirche von England gegenüber der Autorität des Papstes erklärte, schuf die Kirche von England ihre eigenen glaubensmäßigen Bekenntnisse, liturgischen Gebräuche und seelsorglichen Praktiken, wobei sie oft Ideen der Reform aufnahm, welche vom europäischen Kontinent herrührten. Die Ausdehnung des britischen Reiches in Verbindung mit dem missionarischen Apostolat der Anglikaner erbrachte später die Geburt einer Anglikanischen Gemeinschaft auf Weltebene. Im Verlaufe der 450 und mehr Jahre ihrer Geschichte ist die Frage der neuerlichen Einheit zwischen Anglikanern und Katholiken nie von der Bildfläche verschwunden. Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte die Oxfordbewegung (in England) ein erneutes Interesse für die katholischen Elemente im Anglikanismus. Und zu Beginn des 20. Jahrhunderts veranstaltete Kardinal Mercier aus Belgien öffentliche Aussprachen mit Anglikanern, um die Möglichkeit einer Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche zu ergründen, unter dem Motto eines “vereinigten, aber nicht absorbierten” Anglikanismus. Das II. Vatikanische Konzil nährte die Hoffnung auf Einheit noch weiter, besonders mit seinem Dekret über den Ökumenismus (Nr. 13), welches unter Bezugnahme auf die von der Katholischen Kirche in der Zeit der Reformation abgetrennten Gemeinschaften bekräftigte: „Unter denjenigen von ihnen, bei denen katholische Traditionen und Strukturen zum Teil fortbestehen, nimmt die Anglikanische Gemeinschaft einen besonderen Platz ein.“ Seit dem Konzil haben die Beziehungen zwischen Anglikanern und römischen Katholiken ein besseres Klima des Verständnisses und der gegenseitigen Kooperation geschaffen. Die Anglikanisch/Römisch-Katholische Internationale Kommission (ARCIC) hat im Verlaufe der Jahre eine Reihe doktrineller Erklärungen hervorgebracht, in der Hoffnung, eine volle und sichtbare Einheit zu schaffen. Für viele Angehörigen der beiden Gemeinschaften haben die Erklärungen der ARCIC ein Instrument zur Verfügung gestellt, mit dem das gemeinsame Bekenntnis des Glaubens anerkannt werden kann. In diesen Rahmen ist auch das neue Maßnahmenpaket einzuordnen. In den Jahren nach dem Konzil haben einige Anglikaner die Tradition verlassen, welche die heiligen Weihen nur den Männern vorbehält, und haben somit auch Frauen in den Priester- und Bischofsstand berufen. Noch aktueller haben einige Segmente der Anglikanischen Gemeinschaft das gemeinsame biblische Lehrgut zur menschlichen Sexualität aufgegeben – welches schon klar im Dokument des ARCIC enthalten ist: „Leben in Christus“ – indem sie die heiligen Weihen bekennend-homosexuellen Klerikern spendeten und die Gemeinschaften zwischen Personen desselben Geschlechtes segneten. Während die Anglikanische Gemeinschaft sich diesen neuen und schwierigen Herausforderungen stellen muß, bleibt die Katholische Kirche nichts desto trotz voll und ganz im ökumenischen Dialog mit der Anglikanischen Gemeinschaft engagiert, besonders durch die Aktivitäten des des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Zwischenzeitlich sind viele Anglikaner jeweils individuell in die volle Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche getreten. Manchmal sind auch Gruppen von Anglikanern eingetreten, die eine „korporative“ Struktur bewahrt haben. Dies ist beispielsweise bei der anglikanischen Diözese von Amritsar in Indien geschehen und bei einigen Einzel-Pfarreien in den Vereinigten Staaten, die unter Wahrung ihrer anglikanischen Identität in die Katholische Kirche eingetreten sind im Rahmen einer sogenannten „pastoral provision" ("Seelsorge-Regelung"), welche von der Kongregation für die Glaubenslehre eingesetzt und von Papst Johannes Paul II. 1982 approbiert worden war. In diesen Fällen hat die Katholische Kirche sehr oft vom Erfordernis des Zölibats dispensiert und zugelassen, daß jene verheirateten anglikanischen Kleriker, welche das Dienstamt als katholische Priester fortzusetzen wünschten, in der Katholischen Kirche geweiht würden. In diesem Kontext können die Personalordinariate, welche nach der oben genannten Apostolischen Konstitution errichtet werden, als weiterer Schritt bei der Realisierung der Hoffnungen auf eine volle und sichtbare Gemeinschaft in der einen Kirche angesehen werden, was einen der Hauptzwecke der ökumenischen Bewegung darstellt. [ENDE DER ÜBERSETZUNG.] Kardinal Levada präzisierte bei der Pressekonferenz auch, daß die Apostolische Konstitution nur an die anglikanische Gemeinschaft gerichtet sein werde. Sie habe daher keinerlei direkte Auswirkung beispielsweise auf Presbyterianer, Lutheraner oder die lateinischen Riten, und ebensowenig wird sie Effekte für jene nach sich ziehen, die das (zölibatär erwählte) katholische Priestertum verlassen und geheiratet haben. Bis zur endgültigen Veröffentlichung der Konstitution werden wir uns noch ein paar Wochen gedulden müssen. In der Vorfreude darüber und in der Freude über den nächsten Schritt Seiner Heiligkeit in Treue zu einer auf dem Boden aller Konzilien stehenden Ökumene grüßt Euch herzlich Euer Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik - Padre Alex Sunday, October 11. 2009
HEILIGER DAMIAN JOZEF DE VEUSTER ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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Comments (0) Trackbacks (2) HEILIGER DAMIAN JOZEF DE VEUSTER BITTE FÜR UNS
Am heutigen 19. Sonntag nach Pfingsten bzw. am heutigen 28. Sonntag im Jahreskreis, an welchem im Bistum Eichstätt der Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (vom 7. Oktober) mit Festlichkeit nachgefeiert werden darf, das heißt am heutigen 11. Oktober, welcher dank des Antrages des regierenden Diözesanbischofs Dr. Gregor Maria Hanke OSB und dank der Gewährung durch den Heiligen Stuhl von nun an im selben Bistum Eichstätt für immer dem Gedenken der allerseligsten Jungfrau Maria als der dreimal wunderbaren Mutter gewidmet ist und somit nahtlos an das zweite (ältere) lateinische Kalendarium für die außerordentliche Form des Römischen Ritus anknüpft, weil am 11. Oktober weiterhin das II.-Klasse-Fest der wahren Gottesmutterschaft der allerseligsten Jungfrau Maria ist (im erneuerten Kalendarium wird dies bekanntlich nunmehr immer am Oktavtag der Weihnacht, am 1. Januar, begangen), an diesem 11. Oktober 2009 hat Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. den seligen Priester Damiaan Jozef De Veuster SSCC als ein weiteres strahlendes Vorbild im laufenden Jahr des Priesters heiliggesprochen. (An einem 11. Oktober - nämlich des Jahres 1962 - wurde übrigens auch das XXI. Ökumenische Konzil des Katholischen Kirche eröffnet, besser bekannt als das II. Vatikanische Konzil.) Unter den Pilgern, die zur Heiligsprechung des Ordensmannes in die Ewige Stadt fuhren, war auch der Diözesanbischof von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst. Der Diener Gottes Papst Johannes Paul II. hatte den Priester bereits am 4. Juni 1995 (zu Pfingsten) in Brüssel seliggesprochen. Johannes Paul II. hatte sich bekanntlich nach dem II. Weltkrieg zum römischen Studium im Päpstlichen Kolleg des Königreiches Belgien in Rom aufgehalten, und so gab es auch eine sehr persönliche Verbindung zum Königreich. In seiner damaligen Predigt zur Seligsprechung hielt der Stellvertreter Christi auf Erden - vornehmlich in den Amtssprachen des Königreiches - fest (gemäß meiner Übersetzung ins Deutsche, wobei ich die jeweilige Kursivsetzung von der Internetseite des Heiligen Stuhles übernehme):
Geliebte Brüder und Schwestern, 1. "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch ... Empfangt den Heiligen Geist!" (Joh 20,21 - 22). Die Apostel vernahmen diese Worte aus dem Mund des auferstandenen Christus, am Abend der Auferstehung. Am Morgen des ersten Tages der Woche stellten die Frauen und dann Petrus und Johannes fest, daß das Grab, in das Jesus gelegt worden war, leer war. Am Abend desselben Tages zeigte sich Jesus in ihrer Mitte. Es war derselbe Jesus, den sie früher gekannt hatten, aber gleichzeitig war Er anders. Auf Seinem Körper trug Er die Zeichen der Kreuzigung, und doch war Er auferstanden. Nicht mehr den Gesetzen der Materie unterworfen, konnte Er in das Obergemach eintreten, auch als alle Türen verschlossen waren. Nachdem Er die Apostel gegrüßt hatte: "Friede sei mit euch!", richtete der auferstandene Jesus an sie Worte höchster Bedeutung, welche die Zukunft der Kirche entschieden: "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch". Nachdem Er das gesagt hatte, hauchte Er sie an und sprach: "Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert" (Joh 20,22 - 23). Der wahre Moment der Herabkunft des Heiligen Geistes hat seinen Platz am Abend der Auferstehung. Jesus, der Sohn Gottes, dem Vater wesensgleich, haucht die Apostel an. Dieser Atem manifestiert den Ursprung des Heiligen Geistes, der vom Vater und vom Sohn ausgeht. Dieser Atem ist heilbringend; Er birgt die ganze Kraft der von Christus bewirkten Erlösung in sich. Wir begreifen, warum Christus, nachdem Er zu den Aposteln gesagt hat: "Empfangt den Heiligen Geist", sofort von der Vergebung der Sünden spricht. Er überträgt ihnen die Vollmacht, Sünden nachzulassen, eine Vollmacht, die von Gott kommt. Dies überträgt Er ihnen zusammen mit dem erlösenden Atem, der die definitive Ankunft des Heiligen Geistes ankündigt. Der Pfingsttag, die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel führte auf das Wort des Petrus hin zur Taufe derer, die an Christus glaubten. Das waren jene, die nach dem Heil verlangten, das allen Menschen gegeben ist durch das Kreuz und die Auferstehung des Christus. 2. Die Apostelgeschichte beschreibt uns in detaillierter Weise das Geschehnis von Pfingsten. Der Heilige Geist, der Atem des Vaters und des Sohnes, offenbart Seine Anwesenheit durch einen heftigen Windstoß. Über den Aposteln, die im Obergemach versammelt sind, erscheint Er als Feuer, das sich in Zungen verteilt, die sich jeweils über dem Kopf eines jeden von ihnen niederlassen. So bezeugen die Naturelemente Wind und Feuer das Kommen des Heiligen Geistes. Aber diese Manifestationen verbinden sich mit einem übernatürlichen Phänomen. Die vom Heiligen Geist erfüllten Apostel beginnen in fremden Sprachen zu sprechen, gemäß der Ausdrucksweise, die der Geist ihnen schenkt. Dieses Geschehen erweckt großes Erstaunen bei all jenen, die sich in Jerusalem aufhielten, “Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel" (Apg 2,5). Erstaunt und verwundert riefen sie aus: "Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören?" (Apg 2,7 - 8). Als der Autor des Buches der Apostelgeschichte die zu jener Zeit bekannten Länder der Welt auflistet, aus denen die Pilger stammten, die am Pfingstereignis teilhatten, zeichnet er beinahe eine Geographie der ersten Evangelisierung, welche die Apostel vollführen müssen, indem sie in den verschiedenen Sprachen "die großen Taten Gottes" verkünden. Abgesehen von Rom wird kein Land des Westens, des Zentrums, des Nordens oder des Ostens Europas benannt. Belgien wird nicht genannt, und ebensowenig die Inselgruppe von Molokaî, im fernen Pazifik. Kein Wort vom Vaterland des Pater Damian De Veuster, auch nicht vom Land, in das er als Missionar gegangen sei und sein Leben für Christus gegeben habe, im Dienst an der Liebe zum Nächsten. 3. Mit dieser Vermeldung der Pater Damian lieb gewordenen Orte grüße ich Ihre Majestäten, den König der Belgier und die Königin, Ihre Majestät Königin Fabiola, sowie die Mitglieder des Diplomatischen Corps und die bürgerlichen Autoritäten. Meine brüderlichen Wünsche gehen an Kardinal Danneels, der seinen Geburtstag feiert, und meine herzlichen Wünsche gehen auch an Kardinal Suenens, der seinen Geburtstag in einigen Tagen feiern wird. Ich grüße alle versammelten Bischöfe. Ich bin erfreut über die Anwesenheit der Familie von Pater Damian, von zahlreichen Missionaren, und auch der Delegationen der Städte Tremelo, Malonne und Leuven, und der Vereinigung der Freunde von Pater Damian. Ich bin glücklich, die Vertreter der Hawai-Inseln willkommen zu heißen: an euch alle gehen meine herzlichen und aufrichtigen Grüße. Der Friede und die Liebe Christi seien mit Euch! (Weiléna eilohei oknu. Mei keikou peikeihé ei peiu kei meiluhlei ei mei kei eilohei o Ieisu Chrésto.) 4. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Kirche nie aufgehört, sich weiter zu entwickeln und das Evangelium bis an die Grenzen der Erde zu bringen. So hat sie den Ruf von Christus selbst beantwortet, der den Heiligen Geist geschenkt hat, unverzichtbare Kraft, damit die Menschen diese Aufgabe der Evangelisierung vollbringen würden. Die Kirche dankt dem Heiligen Geist für Pater Damian, weil es der Heilige Geist ist, der ihn zum Wunsch inspiriert hat, sich bedingungslos den Leprakranken der Pazifikinseln, insbesondere in Molokaï, hinzugeben. Heute anerkennt und bestätigt die Kirche durch meinen Mund den Wert und das Vorbild des Pater Damian auf dem Weg der Heiligkeit. Sie lobt Gott, daß Er ihn bis an die Grenze seiner Existenz geführt hat, entlang eines oft sehr schwierigen Weges. Sie betrachtet mit Freude, was Gott durch die menschliche Schwachheit hindurch vollbringen kann, weil "Er es ist, der uns die Heiligkeit gibt, und der Mensch es ist, der sie empfängt" (Origenes, Predigt über Samuel, I,11,11). Pater Damian hat im Laufe seines Dienstes eine besondere Form der Heiligkeit gelebt: er war gleichzeitig Priester, Ordensmann und Missionar. Durch diese dreifache Berufung hat er das Antlitz Christi sichtbar gemacht. Er hat den Weg des Heiles aufgezeigt, hat das Evangelium erklärt und unermüdlich zur Entwicklung beigetragen. Er hat das religiöse, soziale und brüderliche Leben in Molokaï organisiert. Die Bewohner der Insel waren zu jener Zeit von der Gesellschaft geächtet. Mit Damian bekommt jeder seinen Platz, jeder wird anerkannt und von seinen Brüdern geliebt. An diesem Pfingsttag erbitten wir für uns wie für alle Menschen den Beistand des Heiligen Geistes, um uns ergreifen zu lassen. Wir haben die Gewißheit, daß er uns nichts Unmögliches auferlegt, aber daß Er unser Sein und unsere Existenz auf manchmal steilen Wegen zur Vollendung führt. Diese Feier ist auch ein Aufruf zur Vertiefung des geistlichen Lebens von Kranken und Gesunden, von Armen und Reichen. Liebe Brüder und Schwestern in Belgien, ihr seid alle zur Heiligkeit berufen. Stellt eure Talente in den Dienst Christi, der Kirche und eurer Brüder. Laßt Euch in Demut und Geduld vom Geist formen! Die Heiligkeit ist nicht die Vervollkommnung nach menschlichen Kriterien. Sie ist nicht einer kleinen Anzahl außergewöhnlicher Menschen vorbehalten. Sie ist für alle. Der Herr ist es, der uns den Zugang zur Heiligkeit verschafft, wenn wir bereit sind, für die Ehre Gottes zur Rettung der Welt mitzuarbeiten, trotz unserer Sünde und unseres manchmal aufmüpfigen Temperaments. In eurem täglichen Leben seid ihr berufen, Entscheidungen zu treffen, die "mitunter durchaus ungewöhnliche Opfer" (Veritatis Splendor, 102) erforderlich machen. Das wahre Glück hat diesen Preis. Dafür ist der Apostel der Leprakranken Zeuge. 5. Die heutige Zelebration ist auch ein Aufruf zur Solidarität. Während Damian bei den Kranken war, konnte er in seinem Herzen sagen: "Unser Herr wird mir die Gnaden geben, die ich brauche, um mein Kreuz zu tragen und ihm zu folgen, sogar zu unserem speziellen Kalvaria bei Kalawao". Die Gewißheit, daß die einzigen Dinge, die zählen, die Liebe und das Geschenk seiner selbst sind, war seine Inspiration und die Quelle seiner Fröhlichkeit. Der Apostel der Aussätzigen ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie uns die Gottesliebe nicht aus der Welt hinwegnimmt. Weit davon entfernt: die Liebe zu Christus veranlaßt uns, unsere Brüder und Schwestern zu lieben, sogar bis zu dem Punkt, unsere Leben für sie hinzugeben. Ich freue mich, den Bischof von Honolulu zu begrüßen, der die Pilger aus Hawaii zu dieser freudigen Feier begleitet hat. 6. An euch, liebe Schwestern und Brüder Belgiens, liegt es, die Fackel Pater Damians erneut zu ergreifen. Sein Zeugnis ist für euch alle, vor allem für euch junge Menschen, ein Anruf, um ihn kennenlernen zu können und durch sein Opfer in euch die Sehnsucht nach der Gottesliebe, dem Quell aller wahren Liebe und jedes gelungenen Lebens, und das Verlangen, aus eurem Leben eine fruchtbare Gabe zu machen, wachsen zu lassen. 7. Mein Herz richtet sich an jene, die noch heute von der Lepra betroffen sind. Mit Damian haben sie nun einen Fürsprecher, weil er sich - bevor er selbst erkrankte - schon mit ihnen identifiziert hatte und oft sagte: "Wir anderen, die Leprakranken". Indem Raoul Follereau bei Paul VI. den Fall der Seligsprechung vorbrachte, hatte er die Intuition für den geistlichen Einfluß, den Damian nach seinem Tod haben konnte. Mein Gebet gilt auch all jenen, die von schweren und unheilbaren Krankheiten gezeichnet oder dem Tode nahe sind. Wie die Bischöfe eures Landes erinnert haben, haben alle Menschen das Recht, von Seiten ihrer Brüder eine ausgestreckte Hand zu erhalten, ein Wort, einen Blick, eine geduldige und liebevolle Anwesenheit, auch wenn es keine Hoffnung auf Heilung gibt. Erkrankte Brüder und Schwestern, ihr seid von Gott und von der Kirche geliebt! Das Leiden ist für die Menschheit ein unerklärbares Geheimnis; wenn es den verlassenen Menschen auf die eigenen Kräfte zurückwirft, findet es einen Sinn im Geheimnis des verstorbenen und auferstandenen Christus, der jedem Leben nahebleibt und ihm zuflüstert: "Habt Mut: Ich habe die Welt besiegt." (Joh 16,33). Ich danke dem Herrn für die Personen, die die Kranken, Kinder, die schwächeren und wehrlosen Wesen und die Ausgegrenzten begleiten und sie umgeben: ich denke besonders an die im Gesundheitswesen Tätigen, an die Priester und an die Laien der Seelsorge-Teams, an die Spitalsbesucher und an jene, die sich der Sache des Lebens widmen zum Schutz der Kinder und damit jeder Mensch ein Dach und einen Platz im Inneren der Gesellschaft habe. Mit ihrem Handeln erinnern sie an die unvergleichliche Würde unserer Brüder, die leiden, in ihren Leibern und in ihren Herzen; sie zeigen, daß jedes Leben, auch das gebrechlichste und das am meisten leidende, ein Gewicht und einen Wert aus dem Blickwinkel Gottes heraus haben. Mit den Augen des Glaubens - jenseits der äußeren Erscheinungen - kann man sehen, daß jegliches Sein Träger des reichen Schatzes seiner Menschheit und der Gegenwart Gottes ist, der es von Anbeginn gewoben hat (vgl. Psalm 139). 8. Im ersten Brief an die Korinther schreibt der heilige Paulus: "Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet." (1 Kor 12,3). Tatsächlich: zu sagen "Jesus ist der Herr" bedeutet seine Göttlichkeit zu bekennen, wie sie der heiligen Petrus im Namen der Apostel in Cäsarea Philippi bekannt hatte. "Der Herr" - Kyrios auf griechisch - ist jener, der die ganze Schöpfung regiert, ist jener, an den sich der Psalm richtet, den wir vernommen haben: "Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist Du! ... Herr, wie zahlreich sind Deine Werke! ... die Erde ist voll von Deinen Geschöpfen ... nimmst Du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest Du Deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffe, und Du erneuerst das Antlitz der Erde" (Psalm 104,1.24.29 - 30). Diese Verse der Liturgie sprechen von der Macht Gottes über die ganze Schöpfung. Sie betreffen den Heiligen Geist, der Gott ist und der das Leben mit dem Vater und dem Sohn gibt. Auch die Kirche betet heute so: "O Herr, sende Deinen Geist, der das Gesicht der Erde erneuert"! Der Heilige Geist wirkt in der Weise, daß der Mensch zur Erkenntnis des Christus gelange und seine Göttlichkeit bekenne: "Jesus ist Herr" - Kyrios! Diesen Glauben an die Göttlichkeit des Christus hat Pater Damian in gewisser Weise mit der Muttermilch aufgenommen, in seiner Familie in Flandern. Mit ihm ist er aufgewachsen und hat ihn später seinen Brüdern und Schwestern auf den fernen Molokaï-Inseln gebracht. Um die Wahrheit seines Zeugnisses bis ans Ende zu bekennen, hat er mitten unter ihnen sein Leben geopfert. Was anderes hätte er den Leprakranken anbieten können, die zu einem langsamen Tod verurteilt waren, wenn nicht seinen Glauben und jene Wahrheit, daß der Christus der Herr ist und daß Gott die Liebe ist? Er ist inmitten der Aussätzigen aussätzig geworden, er ist aussätzig für die Aussätzigen geworden. Er hat gelitten und ist wie sie verstorben, wobei er an die Auferstehung in dem Christus glaubte, weil der Christus der Herr ist! 9. Der heilige Paulus schreibt weiter: “Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt" (1 Kor 12,4 - 7). Mit diesen Worten präsentiert der Apostel eine dynamische Vision der Kirche, dynamisch und zur gleichen Zeit charismatisch. In dieser charismatischen Vision manifestiert sich der Geist, den der Vater im Namen des Christus auf die Apostel herabsendet. Alles hat seine Quelle in den unterschiedlichen Gaben der Gnade, welche die Gläubigen fähig machen, ihre Aktivitäten, ihre Berufungen und ihre verschiedenen Dienstämter zu verwirklichen, in der Kirche und in der Welt. Der Blick des Paulus ist universal, und mit diesem universalen Blickwinkel finden wir sicherlich einen Teil des Lebens unseres Seligen: sein Charisma, seine Berufung und seinen Dienst. In all dem hat sich der Heilige Geist manifestiert zum Wohle aller. Die Seligsprechung von Pater Damian diene dem Wohl der ganzen Kirche. Sie trägt in sich eine besondere Bedeutung für die Kirche in Belgien wie auch für die Kirche auf den ozeanischen Inseln. 10. Es ist der Vorsehung geschuldet, daß sich diese Seligsprechung im Rahmen des Hochfestes von Pfingsten ereignet. Im Brief an die Korinther setzt Paulus so fort: "Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen ... alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt" (1 Kor 12,12 - 13). Dieser Geist hat auf den fernen Inseln Ozeaniens geatmet durch den Dienst des Pater Damian; er findet ein Echo in euren Familien, in euren Pfarreien und in den missionarischen Kongregationen. In der Geschichte eures Landes haben sich die Werke vervielfacht, für das Wohl und für das Wachstum der Kirche; man muß besonders das Entstehen zahlreicher religiöser Kongregationen erwähnen, die eine bedeutende Ausbreitung erfahren haben, mit ihren geistlichen, karitativen, intellektuellen und sozialen Aktivitäten. Andererseits haben Personen, ausgestattet mit tiefgehenden Charismen, begonnen, große Werke zu realisieren. Es genügt, die Gründungen wie jene der Katholischen Universitäten von Louvain und von Louvain-la-Neuve zu erwähnen sowie jene der Jeunesse ouvrière catholique (JOC [christliche Arbeiterjugend]); es genügt, sich Personen wie Kardinal Mercier in Erinnerung zu rufen, einen Pionier des Ökumenismus, oder später, den Kardinal Cardijn, Gründer der JOC, und viele andere, durch die der Geist gewirkt hat, zum Wohle der ganzen Kirche, nicht nur auf eurem Territorium, sondern darüber hinaus auf der ganzen Welt. 11. Seliger Damian, Du hast Dich vom Heiligen Geist leiten lassen wie ein Sohn, der dem Willen des Vaters gehorcht. Mit Deinem Leben und mit Deinem missionarischen Werk hast Du die Zärtlichkeit und die Barmherzigkeit des Christus für jeden Menschen ausgedrückt und so dem Menschen die Schönheit seines Innenlebens enthüllt, welches von keiner Krankheit, von keiner Deformation und von keiner Schwäche komplett verstümmelt werden kann. Durch Dein Wirken und Deine Verkündigung hast Du daran erinnert, daß Jesus sich die Armut und das Leiden der Menschen zu eigen gemacht hat und daß Er damit deren geheimnisvollen Wert geoffenbart hat. Tritt bei Christus, dem Arzt der Leiber und der Seelen, für unsere kranken Brüder und Schwestern ein, damit sie sich in ihrer Angst und in ihrem Schmerz nicht verlassen fühlen, sondern vereinigt mit dem auferstandenen Herrn und mit Seiner Kirche entdecken mögen, daß sie der Heilige Geist besuchen kommt und sie so den Trost erhalten, der den Bedrückten zugesagt ist. 12. "Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; der Herr freue sich seiner Werke.“ (Psalm 104,31) Es sind diese Worte des Psalmisten, mit denen ich unsere Meditation beschließen möchte, an diesem so ersehnten feierlichen Tag, währenddessen die reife Frucht der Heiligkeit - der Pater Damian De Veuster - die Ehre der Altäre in seiner Heimat erhält. Brüder und Schwestern, seid dem Heiligen Geist gegenüber gelehrig, damit durch euer Leben die Menschen den Gott zu entdecken vermögen, von dem jede perfekte Gabe herrührt! [ENDE DER PREDIGT DES DIENERS GOTTES JOHANNES PAUL II. ZUM SELIGEN UND SEIT HEUTE HEILIGEN PATER DAMIAN JOZEF DE VEUSTER.] Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. sagte heute anläßlich der Heiligsprechung des seligen Paters Damian (nach meiner Übersetzung): "Jozef De Veuster, der in der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens und der ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes den Namen Damiaan erhielt, verließ sein Geburtsland Flandern, als er 23 Jahre alt war (1863), um das Evangelium am anderen Ende der Erde zu verkünden, auf den Hawaï-Inseln. Seine Missionsarbeit, die ihm so viel Freude verschafft hat, hat ihren Höhepunkt in der Nächstenliebe gefunden. Nicht ohne Angst und Ekel traf er die Wahl, auf die Molokaï-Insel zu gehen zum Dienst an den Leprakranken, die sich dort befanden, von allen verlassen; so setzte er sich der Krankheit aus, an der sie litten. Mit ihnen fühlte er sich zu Hause. Der Diener des Wortes ist so ein leidender Diener geworden, Aussätziger mit den Aussätzigen während der letzten vier Jahre seines Lebens. Um Christus nachzufolgen, hat Pater Damian nicht nur seine Heimat verlassen, sondern auch seine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt: deshalb hat er - nach dem Wort, das Jesus uns heute im Evangelium verkündet - das ewige Leben bekommen (vgl. Mk 10,30). Zum zwanzigsten Jahrestag der Heiligsprechung eines anderen belgischen Heiligen, Schulbruder Mutien-Marie, ist die Kirche in Belgien ein weiteres Mal vereinigt, um Gott für einen ihrer Söhne zu danken, der als authentischer Diener Gottes anerkannt ist. Vor dieser edlen Figur denken wir daran, daß es die Liebe ist, welche die Einheit schafft: sie bewirkt sie und macht sie ersehnenswert. Im Gefolge des heiligen Paulus trainiert uns der heilige Damian, die guten Kämpfe zu erwählen (vgl. 1 Tim 1,18), nicht jene, die zur Teilung führen, sondern jene, die einigen. Er lädt uns ein, die Augen zu öffnen für den Aussatz, der die Menschheit unserer Brüder verstümmelt und der heute noch - mehr als unsere Weitherzigkeit - die Liebe unserer dienenden Anwesenheit herbeiruft." So laßt uns gemeinsam die fünf neuen Heiligen der Katholischen Kirche anrufen: heiliger Erzbischof Zygmunt Szczesny Felinski (1822 - 1895), heiliger Dominikanerpater Francisco Coll y Guitart (1812 - 1875), heiliger Pater Jozef Damiaan De Veuster (1840 - 1889), heiliger Mönch Rafael Arnáiz Barón (1911 - 1938) und heilige Ordensfrau Marie de la Croix (Jeanne) Jugan (1792 - 1879), bittet für uns! |
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