Gerne übernehme ich den Bericht Nr. 2 zur Sonderversammlung der Bischofssynode für den Mittleren Osten (10. - 24. Oktober 2010) von Mag. Mag. Gabriela Maria Mihlig, akkreditierte Romkorrespondentin für den Lateinischen Patriarchen, Seine Seligkeit Fouad Twal (Jerusalem). Rückfragen bitte immer an die Korrespondentin selbst unter gmtm@gmx.at - ein herzliches Vergelt's Gott an die genannte katholische Theologin und Journalistin!
(Hier ist noch ihr
Bericht Nr. 1.)
Die Feier der
Heiligen Papstmesse am heutigen Sonntag, dem 10. Oktober 2010, zu der die
Delegierten der Sondersynode für den Mittleren Osten gekommen waren, stellte zugleich die offizielle Eröffnung der
vierzehntägigen Synode dar.
Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI., universaler Hirte der Katholischen Kirche, sprach in seiner
Homilie sowie in seiner
Ansprache zum Angelus des heutigen Sonntages insbesondere über das Thema der Synode: "
Ein Herz und eine Seele" (Apg 4,32). Die Gemeinschaft der an Christus Glaubenden lebt in sakramentaler Einheit in Christus, der das Haupt des Mystischen Leibes, der Kirche, ist. Von Christus, dem Gottessohn, her ist diese Einheit zu verstehen und begründet zugleich die Gemeinschaft (communio) unter den Gläubigen, die sie befähigt, Zeugnis (testimonium) von der Wahrheit in der Welt zu geben. Alle Christen, und insbesondere die Christen im Nahen und Mittleren Osten, sind zum gelebten Zeugnis aufgerufen. In der Liebe Gottes und in der Wahrheit Gottes ist jeder Christ angesprochen, die Frohbotschaft des Herrn unter die Menschen, die Gott suchen, zu bringen. Die Synode hat in der gegenwärtigen Krise im Nahen und Mittleren Osten eine sehr bedeutende Aufgabe. Das
Instrumentum Laboris enthält die zu diskutierenden Themen, in der Hoffnung, einen gemeinsamen Weg zur friedlichen Lösung der vielen Konflikte im Nahen und Mittleren Osten in diesen Tagen der Synode zu finden.
Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Seine Seligkeit Fouad Twal, ist mit seiner Delegation seit gestern abend präsent und schaut voll Zuversicht und Gottvertrauen auf die kommenden Tage. Er bittet um das tägliche Gebet zur geistlichen Unterstützung der Arbeitssitzungen.
Der Vizepräsident der "Commission for the Message" bei der Bischofssynode, Seine Exzellenz William Hanna Shomali - von Papst Benedikt XVI. am 31. März 2010 zum Weihbischof der Patriarchaldiözese von Jerusalem (mit dem Titularbistum von Lydda) ernannt und durch den Patriarchen Fouad Twal (und die Bischöfe Salim Sayegh und Giacinto-Boulos Marcuzzo) am 27. Mai 2010 geweiht - hat die Heilige Papstmesse in Anwesenheit der Patriarchen, Erzbischöfe und Bischöfe und weiteren Teilnehmer der Synode -
aus fünf Kontinenten kommend - als ein großes Zeugnis von der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche erlebt und war heute vormittag von der Vielfalt der im Nahen Osten lebendigen liturgischen Sprachen –
Latein, Griechisch, Syrisch und Armenisch - die allesamt in der Papstmesse zu hören waren, sehr beeindruckt. Dies hat deutlich gezeigt, wie die Katholische Kirche "
mit beiden Lungenflügeln atmet und die Einheit von Ost und West widerspiegelt", so Weihbischof Shomali. Der Weihbischof unterstreicht auch die von Papst Benedikt in seiner
Homilie herausgestellte notwendige Intensivierung des interreligiösen Dialoges. Der Dialog ist ein sehr wichtiges Instrument, um Brücken zu bauen.
[
BEITRAG NR. 2 DER ROMKORRESPONDENTIN MAG. MAG. GABRIELA MARIA MIHLIG IM AUFTRAG DES LATEINISCHEN PATRIARCHEN VON JERUSALEM.]
Erzbischof Nikola Eterovic, der Generalsekretär der Bischofssynode, hatte
präzise erklärt, was der Heilige Stuhl dabei unter dem Mittleren / Nahen Osten versteht: Saudi-Arabien, Bahrain,
Zypern, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Iran, Irak, Israel, die palästinensischen Territorien, Kuwait, Libanon, Oman, Katar, Syrien, Türkei und Jemen. Diese riesige Fläche von 7.180.912 Quadratkilometern ist Heimat für 356.174.000 Menschen, von denen 5.707.000 katholisch sind, also 1,6 Prozent der Bevölkerung. Die Zahl der Christen beläuft sich insgesamt auf etwa 20.000.000, das sind 5,62 % der Bevölkerung. Zum ersten Mal überhaupt besuchte ein Papst, nämlich Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI., auch zur Vorbereitung der nun laufenden Sonderversammlung der Bischofssynode die Insel Zypern. Hier ein kleiner Ausschnitt vom Beginn dieser Reise aus Paphos (4. Juni 2010):