Gerne übernehme ich den Bericht Nr. 3 zur Sonderversammlung der Bischofssynode für den Mittleren Osten (10. - 24. Oktober 2010) von Mag. Mag. Gabriela Maria Mihlig, akkreditierte Romkorrespondentin für den Lateinischen Patriarchen, Seine Seligkeit Fouad Twal (Jerusalem). Rückfragen bitte immer an die Korrespondentin selbst unter gmtm@gmx.at - ein herzliches Vergelt's Gott an die genannte katholische Theologin und Journalistin!
(Hier sind noch die vorhergehenden Berichte
Nr. 1 und
Nr. 2. Alle übersetzten Zitate sind aus der vom Heiligen Stuhl zur Verfügung gestellten
englischen Arbeitsübersetzung der Bulletins von der Korrespondentin in die deutsche Sprache übersetzt worden.)
Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI.
begann den ersten Arbeitstag der Vollversammlung der Bischofssynode im Hinblick auf die (außerordentliche Form der lateinischen) Liturgie dieses Tages, in der die Kirche die allerseligste Jungfrau Maria als die Gottesmutter (theotokos) ehre. Der Heilige Vater hat die Synode der Gottesmutter Maria anempfohlen. Die Mutter des menschgewordenen Gottessohnes ist gleichzeitig die Mutter der Kirche, des Mystischen Leibes Christi. Mit Bezug auf Lk 1 hat der Heilige Vater auf das Wirken des Heiligen Geistes hingewiesen, der auf die Jungfrau Maria herab gekommen sei, und sie habe - vom Heiligen Geist überschattet - den Sohn Gottes empfangen und in der jungfräulichen Geburt den Erlöser gemäß dem Heilsplan Gottes auf wunderbare Weise in Bethlehem geboren.
Der zur Terz gebetete Psalm 81 zeige eine prophetische Vision -
merkte der Heilige Vater an -, in der wir einen Machtverlust und den Fall der "Götter" sehen, die ihre göttliche Charakterisierung verlören. Israels neuer Weg sei dann auch die Transformation der Welt und das Wissen um den wahren Gott. Dies sei verbunden mit dem Machtverlust für jene Kräfte, welche die Erde dominierten. Der Heilige Vater wies daraufhin, daß dies ein schmerzhafter und nie endender Vorgang sei, welcher vom Kreuz Christi herkomme und bis in die jungen christlichen Gemeinden hinein fortdauere. Dieser Umgestaltungsprozeß bringe das Leiden der Zeugen für Christus mit sich. Umgestaltung sei ein Prozeß, welcher das Leiden des christlichen Zeugnisses koste. Auch in der gegenwärtigen Zeit müsse mit dem Fall der "Götter" der Herr in die Welt hineingeboren werden, mit dem Leiden und mit dem Bekenntnis der Zeugen Christi gegen die "Gottheiten von heute": es geschehe Gewalt im Namen Gottes, es herrschten Ideologien, Drogen und neue Lebensmodelle. Der (einfache) Glaube allein sei es, so Papst Benedikt weiter in seiner
Reflexion zu Beginn der ersten Session, der das wahre Fundament und die wahre Lebensweisheit und ebenso die wahre Stärke der Kirche ausmache.
In der Grußbotschaft des delegierten Präsidenten der Bischofssynode und Präfekten der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, Leonardo Kardinal Sandri, wurden Dankworte an Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. gerichtet, und Kardinal Sandri betonte, daß die Synodenväter gemeinsam mit dem Heiligen Vater auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauten und Gott für diese Synode bitten würden, daß Sein Königreich der Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit baldmöglichst nach Ost und West kommen möge. Kardinal Sandri betonte auch mit den Worten von Röm 8,35, daß uns nichts von der Liebe Christi scheiden könne: diese Bestärkung erhielten wir in diesen Tagen, während derer man in besonderer Weise auf den Heiligen Geist höre, was Er der Kirche sage (vgl. Offb 2,11). Der vom Papst delegierte Präsident versicherte auch, daß die wertvollen geistlichen Schätze der Tradition des christlichen Ostens in den Herzen der in Rom anwesenden Teilnehmer zugegen und aufbewahrt seien. Eine Zusammenfassung der Reden Seiner Exzellenz Erzbischof Nikola Eterović, des Generalsekretärs der Bischofssynode, und Seiner Seligkeit Antonios Naguib, des Generalberichterstatters der Bischofssynode und katholischen Patriarchen der Kopten von Alexandria (Ägypten), wird im
nächsten diesbezüglichen Blogeintrag angeboten.
[
BEITRAG NR. 3 DER ROMKORRESPONDENTIN MAG. MAG. GABRIELA MARIA MIHLIG IM AUFTRAG DES LATEINISCHEN PATRIARCHEN VON JERUSALEM.]
Generalsekretär Erzbischof Eterović verwies heute auch auf den idealen Start der direkten Vorbereitung auf die laufende Vollversammlung der Nahost-Bischofssynode in Zypern: "
Most Holy Father, in the name of the synod fathers and the entire group of participants at this synodal gathering and in anticipation of the remarks to be given by His Eminence, the President-Delegate, Cardinal Leonardo SANDRI, Prefect of the Congregation for the Eastern Churches, I have the honour of again offering a heartfelt greeting and thanks for having convoked this synodal assembly and for having provided its ideal opening at Nicosia, Cyprus, during your Apostolic Visit, from 4 to 6 June 2010." Ich war bei der
feierlichen Übergabe des
Instrumentum Laboris am Sonntag, dem 6. Juni 2010, dabei (mit Mitra ist zu sehen der Spezialsekretär der laufenden Sonderversammlung, der katholische
Erzbischof Joseph Soueif mit Sitz in Zypern für die Maroniten, der auf der Insel im Namen aller Riten der Katholischen Kirche jeweils die Begrüßung des Papstes übernahm):