Saturday, October 23. 2010
NAHOST-BISCHOFSSYNODE: NUNTIUS - ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Fürbitten, Aktuelle Predigt, Katholische Lehre, News Kommentare at
12:45
Comment (1) Trackbacks (9) NAHOST-BISCHOFSSYNODE: NUNTIUS - BOTSCHAFT ZUM ABSCHLUSS FÜR DAS VOLK GOTTES
Die Katholische Kirche im Nahen Osten: Gemeinschaft und Zeugnis. "Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele." (Apg 4,32)
Es folgt die Übersetzung der in arabischer Sprache ausformulierten Botschaft, welche den Synodenvätern in französischer Sprache verlesen und zur Abstimmung vorgelegt wurde. Ich folge primär der französischen und italienischen Version gemäß dem Bulletin der Sonderversammlung für den Nahen Osten (vom 22./ 23. Oktober 2010) der morgen zu Ende gehenden Bischofssynode in Rom. Ab Nummer 6 habe ich zur Erhöhung der Geschwindigkeit auf einige Passagen der von Seiten Mag. Mag. Gabriela Maria Mihlig (akkreditierte Romkorrespondentin für den Lateinischen Patriarchen, Seine Seligkeit Fouad Twal) in Arbeit befindlichen Übersetzung zurückgegriffen. (Hier sind noch einige ihrer von mir bisher übernommenen Synodenberichte: Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 6.) In der vierzehnten Generalversammlung des gestrigen Nachmittags (am Freitag, dem 22. Oktober 2010) haben die Synodenväter also den Nuntius, die Botschaft für das Volk Gottes, zum Abschluß der Sonderversammlung für den Nahen Osten approbiert: BOTSCHAFT FÜR DAS VOLK GOTTES "Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele." (Apg 4,32) An unsere Mitbrüder im Priesteramt, an die Diakone, Ordensmänner und -frauen, an die geweihten Personen und an alle unsere geliebten gläubigen Laien und an jede Person guten Willens. Einführung 1. Die Gnade Jesu, unseres Herrn, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch. Die Bischofssynode für den Nahen Osten ist für uns eine neue Pfingsterfahrung gewesen. «Pfingsten ist das Ursprungsereignis, doch es ist auch eine beständige Dynamik, und die Bischofssynode ist ein bevorzugter Moment, in dem sich der Weg der Kirche und die Gnade von Pfingsten erneuern können» (Benedikt XVI., Predigt aus der Papstmesse zur Eröffnung der Sonderversammlung der Bischofssynode vom 10. Oktober 2010). Wir sind nach Rom gekommen, wir Patriarchen und Bischöfe der katholischen (Ritus)kirchen im Orient mit allen unseren geistlichen, liturgischen, kulturellen und kirchenrechtlichen Eigentraditionen, und wir trugen dabei die Sorgen und Erwartungen unserer Völker in unseren Herzen. Zum ersten Mal haben wir uns um Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. in synodaler Form vereinigt, gemeinsam mit den verantwortlichen Kardinälen und Erzbischöfen der römischen Dikasterien, mit den Präsidenten der Bischofskonferenzen auf der Welt, die von den Fragen des Nahen Ostens betroffen sind, und mit Repräsentanten der orthodoxen Kirchen und evangelischen Gemeinschaften sowie mit jüdischen und muslimischen Eingeladenen. Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. gegenüber drücken wir unsere Dankbarkeit für die Sorge und für die Lehren aus, die den Weg der Kirche im allgemeinen beleuchten und auch jenen unserer orientalischen (Ritus)kirchen im speziellen, insbesondere was die Frage der Gerechtigkeit und des Friedens betrifft. Wir danken den Bischofskonferenzen für deren Solidarität, für die Präsenz unter uns bei den Pilgerreisen zu den heiligen Orten und für deren Besuch bei unseren Gemeinschaften. Wir danken ihnen für die Begleitung unserer (Ritus)kirchen in den verschiedenen Aspekten unseres Lebens. Wir danken den kirchlichen Organisationen, die uns mit ihrer wirksamen Hilfe unterstützten. Wir haben im Lichte der Heiligen Schrift und der lebendigen Tradition gemeinsam über die Gegenwart und Zukunft der Christen und der Völker des Nahen Ostens reflektiert. Wir haben über die Fragestellungen dieser Region der Welt nachgedacht, die Gott im Geheimnis Seiner Liebe als ursprüngliche Wiege seines universalen Erlösungsplanes gewollt hatte. Von dort ist tatsächlich die Berufung des Abraham ausgegangen. Dort hat das Wort Gottes durch das Handeln des Heiligen Geistes aus der Jungfrau Maria Fleisch angenommen. Dort hat Jesus das Evangelium des Lebens und des Reiches verkündet. Dort ist Er gestorben, um das Menschengeschlecht freizukaufen und es von der Sünde zu befreien. Dort ist Er auferstanden von den Toten, um jedem Menschen das neue Leben zu schenken. Dort ist die Kirche entstanden, die von dort ausgezogen ist, um das Evangelium bis an die Enden der Erde zu verkündigen. Der erste Zweck der Synode ist seelsorglicher Natur. Deshalb haben wir in unseren Herzen das Leben, die Leiden und die Hoffnung unserer Völker getragen, auch die Herausforderungen, denen an jedem Tag in der Überzeugung zu begegnen ist, daß «die Hoffnung nicht zugrunde gehen läßt; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist» (Röm 5,5). Deshalb richten wir diese Botschaft an Euch, geliebte Brüder und Schwestern, und wir wollen, daß sie ein Appell zur Festigkeit im Glauben auf dem Fundament des Wortes Gottes, zur Mitarbeit an der Einheit und an der Gemeinschaft des Zeugnisses der Liebe in allen Bereichen des Lebens sei. I. Die Kirche im Nahen Osten: Gemeinschaft und Zeugnis durch die Geschichte hindurch Der Weg des Glaubens im Orient 2. Im Orient ist die erste christliche Gemeinde entstanden. Aus dem Orient zogen die Apostel nach dem Pfingstereignis aus, um die ganze Welt zu evangelisieren. Dort hat die erste christliche Gemeinde inmitten von Spannungen und Verfolgungen gelebt, indem sie «an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten festhielt» (Apg 2,42), und niemand litt Not. Dort haben die ersten Märtyrer mit ihrem Blut die Fundamente der aufkeimenden Kirche begossen. In ihrer Nachfolge haben die Anachoreten die Wüsten mit dem Duft ihrer Heiligkeit und ihres Glaubens erfüllt. Dort lebten die Väter der Ostkirche, die mit ihren Lehren die Kirche des Ostens und des Westens weiterhin nähren. Aus unseren (Ritus)kirchen zogen in den ersten Jahrhunderten und in den nachfolgenden Jahrhunderten die Missionare in Richtung Fernost und in Richtung West und brachten das Licht Christi. Von daher sind wir Erben und müssen fortfahren, ihre Botschaft an die künftigen Generationen weiterzugeben. Unsere (Ritus)kirchen haben nicht aufgehört, Heilige, Priester und Gottgeweihte hervorzubringen und auf wirksame Weise in vielen Institutionen zu dienen, die zum Aufbau unserer Gesellschaften und unserer Länder beitragen, indem sie sich für jeden Menschen - der nach dem Bild Gottes geschaffen ist und Sein Bild trägt - aufopfern. Einige unserer (Ritus)kirchen entsenden auch noch heute Missionare, Überbringer des Wortes Christi, in verschiedenen Ecken der Welt. Die pastorale, apostolische und missionarische Arbeit fordert uns heute heraus, eine Hirtensorge zu entwickeln, welche die Priester- und Ordensberufungen fördert und die Kirche von morgen absichert. Wir stehen heute vor einer historischen Wende. Gott hat uns in unserem Orient den Glauben seit 2000 Jahren geschenkt, und Er beruft uns dazu, mit Mut, Beharrlichkeit und Kraft fortzufahren, die Botschaft Christi und das Zeugnis für Sein Evangelium weiterzutragen, ein Evangelium der Liebe und des Friedens. Herausforderungen und Erwartungen 3.1 Heute sind wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Die erste kommt von uns selbst und aus unseren (Ritus)kirchen. Das, was Christus von uns erwartet, ist die Annahme unseres Glaubens und das Leben des Glaubens in jedem Lebensbereich. Das, was Er von unseren (Ritus)kirchen erwartet, ist die Stärkung der Gemeinschaft innerhalb einer jeden ecclesia sui iuris (= Eigenrechtskirche = Rituskirche) und zwischen den katholischen (Ritus)kirchen unterschiedlicher Tradition. Außerdem sollen wir alles uns Mögliche im Gebet und in der Liebe tun, um die Einheit aller Christen zu erreichen und so das Gebetsanliegen Christi verwirklichen: «Alle sollen eins sein: wie Du, Vater, in mir bist und Ich in Dir bin, sollen auch sie in Uns sein, damit die Welt glaube, daß Du mich gesandt hast» (Joh 17,21). 3.2 Die zweite Herausforderung kommt von außen, vom politischen Umfeld und von der Sicherheitslage in unseren Ländern und vom religiösen Pluralismus. Wir haben das analysiert, was die gesellschaftliche Situation und die Sicherheit in unseren Ländern des Nahen Ostens betrifft. Es ist uns die Auswirkung des israelisch-palästinensischen Konfliktes auf die ganze Region bewußt geworden, vor allem auf das palästinensische Volk, das die Konsequenzen der israelischen Okkupation erleidet: das Fehlen der Bewegungsfreiheit, die Trennungsmauer und die Militärkontrollen, die politischen Gefangenen, die Zerstörung der Häuser, die Behinderung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens sowie die tausenden Flüchtlinge. Wir haben auch über das Leiden und die Unsicherheit nachgedacht, womit die Israelis leben. Wir haben die Situation der heiligen Stadt Jerusalem in den Blick genommen. Wir sind über die einseitigen Initiativen besorgt, welche ihre Bevölkerungszusammensetzung und ihr Statut zu verändern drohen. Im Blick auf all das erkennen wir, daß ein gerechter und definitiver Friede das einzige Heilmittel für alle ist, für das Wohl der Region und seiner Völker. 3.3 Bei unseren Zusammenkünften und Gebeten haben wir an die blutigen Qualen des irakischen Volkes gedacht. Wir haben der im Irak ermordeten Christen gedacht und der fortlaufenden Leiden der Kirche im Irak sowie ihrer abgeschobenen und in der Welt verstreuten Kinder, welche die Besorgnis über ihr Land und ihre Heimat mitbringen. Die Synodenväter haben ihre Solidarität mit dem Volk und mit den (Ritus)kirchen im Irak zum Ausdruck gebracht und den Wunsch geäußert, daß die Emigranten, die zum Verlassen ihrer Gebiete gezwungen waren, die nötigen Hilfen dort finden können, wo sie ankommen, damit sie in ihre Gebiete zurückkehren und dort in Sicherheit leben können. 3.4 Wir haben über die Beziehungen zwischen den Mitbürgern - Christen und Muslimen - nachgedacht. Wir wollten an dieser Stelle unter dem Blickwinkel unserer christlichen Vision der Dinge ein vorrangiges Prinzip bekräftigen, das diese Beziehungen beherrschen müßte: Gott will, daß wir in unseren Gesellschaften des Nahen Ostens und für sie Christen sind. Das ist der Plan Gottes für uns. Als Christen und Muslime zusammen zu leben, das ist unsere Sendung und unsere Berufung. In dieser Hinsicht werden wir uns vom Gebot der Liebe und von der Kraft des Geistes in uns leiten lassen. Das zweite Prinzip, das für diese Beziehungen gilt, rührt vom Faktum her, daß wir integraler Teil unserer Gesellschaften sind. Unsere auf unserem Glauben und unsere Verpflichtung gegenüber unseren Vaterländern basierende Sendung verpflichtet uns, zum Aufbau unserer Länder gemeinsam mit den muslimischen, jüdischen und christlichen Bürgern beizutragen. II. Gemeinschaft und Zeugnis innerhalb der katholischen (Ritus)kirchen des Nahen Ostens An die Gläubigen unserer (Ritus)kirchen 4.1 Jesus sagt uns: «Ihr seid das Salz der Erde, das Licht der Welt.» (Mt 5,13 f.) Eure Sendung, geliebte Gläubige, besteht darin, durch den Glauben, die Hoffnung und die Liebe in Euren Gesellschaften wie «Salz» zu sein, das dem Leben Geschmack und Sinn schenkt, und wie «Licht» zu sein, das die Dunkelheiten durch die Wahrheit erleuchtet, und wie «Sauerteig» zu sein, der die Herzen und die Auffassungsvermögen umwandelt. Die ersten Christen in Jerusalem waren zahlenmäßig wenige. Trotzdem waren sie in der Lage, das Evangelium bis an die Enden der Erde zu bringen, mit der Gnade des «Herrn, der ihnen beistand und die Verkündigung durch die Zeichen bekräftigte, die Er geschehen ließ.» (Mk 16,20). 4.2 Wir grüßen Euch, die Christen des Nahen Ostens, und Wir danken Euch für all das, was Ihr in Euren Familien und in Euren Gesellschaften, in Euren Kirchen und in Euren Nationen verwirklicht habt. Wir verbeugen uns vor Eurer Ausdauer in den Schwierigkeiten, Qualen und Ängsten. 4.3 Liebe Priester, unsere Mitarbeiter in der katechetischen, liturgischen und seelsorglichen Sendung, wir erneuern Euch gegenüber unsere Freundschaft und unser Vertrauen. Fahrt fort, Euren Gläubigen mit Eifer und Beharrlichkeit das Evangelium des Lebens und die Überlieferung der Kirche durch den Predigtdienst, die Katechese, die geistliche Leitung und das gute Beispiel weiterzugeben. Festigt den Glauben des Volkes Gottes, damit es sich in eine Zivilisation der Liebe wandle. Reicht ihm die Sakramente der Kirche, damit es die Erneuerung des Lebens anstrebe. Versammelt es in der Einheit und in der Liebe mit der Gabe des Heiligen Geistes. Liebe Ordensmänner, Ordensfrauen und Gottgeweihte in der Welt, Wir drücken Euch gegenüber unsere Dankbarkeit aus und danken Gott gemeinsam mit Euch für das Geschenk der evangelischen Räte - der gottgeweihte Keuschheit, der Armut und des Gehorsams - mit denen Ihr Euch zu Gaben Eurer selbst gemacht habt, in der Nachfolge Christi, dem Ihr Eure vorrangige Liebe zu bezeugen wünscht. Danke für Eure unterschiedlichen apostolischen Initiativen - Ihr seid der wahre Schatz und der Reichtum unserer (Ritus)kirchen und eine geistliche Oase in unseren Pfarreien, Diözesen und Missionen. Wir vereinigen uns im Geiste mit den Eremiten, Mönchen und Nonnen, die ihr Leben dem Gebet in den kontemplativen Klöstern geweiht haben, indem sie die Stunden des Tages und der Nacht heiligen und in ihren Gebeten die Sorgen und Bedürfnisse der Kirche mittragen. Mit Eurem Zeugnis bietet Ihr für die Welt ein Zeichen der Hoffnung. 4.4 Euch gläubigen Laien versichern wir unsere Wertschätzung und unsere Freundschaft. Wir erkennen an, was Ihr für Eure Familien und Eure Gesellschaften, für Eure (Ritus)kirchen und Eure Heimatländer getan habt. Bleibt standhaft inmitten der Bewährungsproben und Schwierigkeiten. Wir sind voll Dankbarkeit gegenüber dem Herrn für die Charismen und Talente, mit denen Er Euch erfüllt hat und mit denen Ihr kraft der Taufe und der Firmung am apostolischen Wirken sowie an der Sendung der Kirche teilnehmt, indem Ihr den Bereich der zeitlichen Dinge mit dem Geist und mit den Werten des Evangeliums durchdringt. Wir laden ein zum Zeugnis eines authentischen christlichen Lebens, zu einer bewußten religiösen Praxis und zu den guten Sitten. Habt den Mut, die Wahrheit in objektiver Weise auszusprechen. In unseren Gebeten haben wir Euch, die am Leib, an der Seele und am Geist leiden, Euch Unterdrückte, Ausgewiesene, Verfolgte, Gefangene und Verhaftete vor Augen. Vereint Eure Leiden mit jenen Christi, des Erlösers, und sucht in seinem Kreuz die Geduld und die Kraft. Mit dem Verdienst Eurer Leiden erwerbt Ihr für die Welt die barmherzige Liebe Gottes. Wir grüßen jede unserer christlichen Familien und schauen mit Wertschätzung auf die Berufung und Sendung der Familie als lebendiger Zelle der Gesellschaft, als natürlicher Schule der Tugenden sowie der ethischen und menschlichen Werte und als Hauskirche, die von Generation zu Generation zum Gebet und zum Glauben hinführt. Wir danken den Eltern und Großeltern für die Erziehung ihrer Kinder und Enkel nach dem Beispiel des Jesuskindes, das «heranwuchs, an Weisheit zunahm und bei Gott und den Menschen Gefallen fand» (Lk 2,52). Wir setzen uns dafür ein, die Familie mit einer Familienseelsorge zu schützen, dank der Vorbereitungskurse zur Ehe und dank der Begegnungs- und Beratungszentren, die offen sind für alle, vor allem für die Ehepaare in Schwierigkeiten. Wir setzen uns dafür auch mit unseren Forderungen nach den Grundrechten der Familie ein. In besonderer Weise richten wir uns jetzt an die Frauen. Wir drücken Euch gegenüber unsere Wertschätzung aus in den verschiedenen Lebensstationen: als Mädchen, als Erzieherinnen, als Mütter, als Gottgeweihte und als Werktätige im öffentliche Leben. Wir loben Euch, weil Ihr das menschliche Leben von Anbeginn schützt, indem Ihr ihm Sorge und Zuneigung zuteil werden laßt. Gott hat Euch eine besondere Sensibilität für alles gegeben, was die Erziehung, die humanitäre Arbeit und das apostolische Leben betrifft. Wir danken Gott für Eure Aktivitäten und wünschen, daß Ihr im öffentlichen Leben mehr Verantwortung übernehmt. In Freundschaft schauen wir auf Euch, Jungen und Mädchen, so wie Christus es beim jungen Mann im Evangelium getan hat (vgl. Mk 10,21). Ihr seid die Zukunft unserer (Ritus)kirchen, unserer Gemeinschaften und unserer Länder, Ihr seid deren Potential und deren Kraft zur Erneuerung. Gestaltet Euer Leben unter dem liebenden Blick Christi. Werdet verantwortungsbewußte Bürger und aufrichtige Gläubige. Die Kirche gesellt sich Euch zu in Euren Sorgen, eine Eurer Ausbildung gemäße Arbeit zu finden; dies wird dazu beitragen, Eure Kreativität anzuregen und die Zukunft sowie die Bildung einer gläubigen Familie sicherzustellen. Überwindet die Versuchung des Materialismus und des Konsumismus. Steht standhaft zu Euren christlichen Werten. Wir grüßen die Leiter der katholischen Erziehungsinstitutionen. Strebt in der Lehre und in der Erziehung nach Vortrefflichkeit und nach dem christlichen Geist. Habt als Zweck vor Augen die Festigung der Kultur der Gastfreundschaft, die Sorge für die Armen und für die Träger von Behinderungen. Trotz der Herausforderungen und Schwierigkeiten, denen Eure Institutionen begegnen, laden wir Euch ein, sie lebendig zu erhalten, um die Erziehungssendung der Kirche sicherzustellen und den Fortschritt sowie das Wohl unserer Gesellschaften zu fördern. Mit großer Wertschätzung richten wir uns an alle, die im sozialen Sektor arbeiten. In Euren Institutionen steht Ihr im Dienste der Caritas. Wir ermutigen Euch und unterstützen Euch in dieser Sendung zur Entwicklung, die von der reichhaltigen Soziallehre der Kirche getragen ist. Durch Eure Arbeit festigt Ihr die Bindungen der Brüderlichkeit unter den Menschen, indem Ihr den Armen, den Ausgegrenzten, den Kranken, den Flüchtlingen und den Gefangenen dient. Ihr werdet geleitet vom Wort des Herrn Jesus: «Was Ihr für einen Meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr Mir getan» (Mt 25,40). Hoffnungsvoll blicken wir auf die Gebetsgruppen und die apostolischen Bewegungen. Sie sind Schulen zur Vertiefung des Glaubens, um ihn in der Familie und in der Gesellschaft zu leben. Wir schätzen deren Aktivitäten in den Pfarreien und in den Diözesen sowie deren Unterstützung für die Hirten in Übereinstimmung mit den Weisungen der Kirche. Wir danken Gott für diese Gruppen und Bewegungen, aktive Zellen der Pfarrei und Pflanzstätten für die Priester- und Ordensberufungen. Wir anerkennen die Rolle der gedruckten und audiovisuellen Kommunikationsmittel. Euch Journalisten danken wir für Eure Zusammenarbeit mit der Kirche bei der Verbreitung ihrer Lehren und ihrer Aktivitäten, und in diesen Tagen dafür, daß Ihr die Nachrichten der Versammlung der Synode über den Nahen Osten in alle Teile der Welt übertragen habt. Wir freuen uns über den Beitrag der internationalen und katholischen Medien. Für den Nahen Osten verdient besondere Erwähnung der Kanal Télé Lumière-Noursat. Wir hoffen, daß er seinen Dienst der Information und Hinführung zum Glauben, seine Arbeit für die Einheit der Christen, die Konsolidierung der christlichen Präsenz im Orient, die Stärkung des interreligiösen Dialogs und die Gemeinschaft zwischen den in alle Kontinente verstreuten Orientalen fortsetzen kann. An unsere Gläubigen in der Diaspora 5. Die Emigration ist ein allgemeines Phänomen geworden. Der Christ, der Muslim und der Jude emigrieren, und zwar aus denselben Gründen, die von der politischen und ökonomischen Instabilität herrühren. Außerdem beginnt der Christ, sich in den Ländern des Nahen Ostens unsicher zu fühlen, wenn auch in unterschiedlichen Graden. Die Christen mögen Vertrauen in die Zukunft haben und in ihren geliebten Heimatländern weiterleben. Wir grüßen Euch, geliebte Gläubige, in Euren verschiedenen Ländern der Diaspora. Wir bitten Gott, Euch zu segnen. Wir bitten Euch, in Euren Herzen und in Euren Sorgen die Erinnerung an Eure Heimatländer und Eure (Ritus)kirchen wach zu halten. Ihr könnt mit Euren Gebeten, mit Euren Gedanken, mit Euren Besuchen und mit verschiedenen Mitteln zu deren Entwicklung und Wachstum beitragen, auch wenn Ihr ferne seid. Behaltet die Güter und die Landstriche, die Ihr in der Heimat habt; beeilt Euch nicht, sie zu aufzugeben und sie zu verkaufen. Behaltet sie als ein Erbgut für Euch und als ein Stück jener Heimat, mit der Ihr verbunden bleibt und welche Ihr liebt und unterstützt. Der Heimatboden ist Bestandteil der Identität der Person und ihrer Sendung; er ist ein Lebensraum für jene, die dort bleiben und für jene, die eines Tages dorthin zurückkehren werden. Der Boden ist ein öffentliches Gut, ein Gut der Gemeinschaft, ein gemeinsames Erbgut. Er kann nicht auf individuelle Interessen reduziert werden von Seiten dessen, der ihn besitzt und der nach eigenem Gefallen alleine entscheidet, ihn zu behalten oder aufzugeben. Wir begleiten Euch mit unseren Gebeten, Euch Kinder unserer (Ritus)kirchen und unserer Länder, die Ihr gezwungen wart, zu emigrieren. Tragt mit Euch Euren Glauben, Eure Kultur und Euer Traditionsgut, um Eure neuen Heimatländer zu bereichern, die Euch Frieden, Freiheit und Arbeit verschaffen. Blickt mit Vertrauen und Freude in die Zukunft, bleibt immer Euren geistlichen Werten, Euren kulturellen Traditionen und Eurem nationalen Eigengut verbunden, um den Ländern, die Euch aufgenommen haben, das Beste Eurer selbst und das Beste, was Ihr habt, anzubieten. Wir danken den (Teil)kirchen der Diasporaländer, die unsere Gläubigen aufgenommen haben und die nicht aufhören, mit uns zusammenzuarbeiten, um für sie die nötige seelsorgliche Betreuung zu gewährleisten. An die Migranten in unseren Ländern und in unseren (Ritus)kirchen 6. Wir grüßen alle Einwanderer der verschiedenen Nationalitäten, die der Arbeit wegen in unsere Länder gekommen sind. Wir heißen Euch, geliebte Gläubige, willkommen, und wir sehen Euren Glauben als eine Quelle der Bereicherung und als eine Unterstützung für den Glauben unserer Christgläubigen an. Wir bitten unsere (Ritus)kirchen, diesen Brüdern und Schwestern – welcher Religion auch immer - und ihren Schwierigkeiten, vor allem wenn ihre Rechte und ihre Würde Angriffen ausgesetzt sind, eine besondere Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Sie kommen nicht einfach zu uns, um Mittel zum Leben zu finden, sondern um Dienste anzubieten, die unsere Länder brauchen. Ihre Würde kommt von Gott, und wie jede menschliche Person haben sie Rechte, die respektiert werden müssen. Niemandem ist es erlaubt, diese Würde und diese Rechte zu verletzen. Deshalb rufen wir die Regierungen der Gastgeberländer auf, ihre Rechte zu respektieren und zu verteidigen. III. Gemeinschaft und Zeugnis mit den orthodoxen Kirchen und evangelischen Gemeinschaften im Nahen Osten 7. Wir grüßen die orthodoxen Kirchen und die evangelischen Gemeinschaften in unseren Ländern. Gemeinsam arbeiten wir für das Wohl der Christen, damit sie hier bleiben, zunehmen und erblühen. Wir befinden uns auf derselben Wegstrecke. Unsere Herausforderungen sind dieselben, und unsere Zukunft ist dieselbe. Laßt uns gemeinsam das Zeugnis der Jünger Christi geben. Nur durch unsere Einheit können wir die Mission vollbringen, die Gott allen anvertraut hat, ungeachtet der Verschiedenheiten unserer (Teil- und Ritus)kirchen. Das Gebet Christi ist unsere Stütze; und das Liebesgebot vereint uns, auch wenn für uns die Wegstrecke in Richtung der vollen Gemeinschaft noch langwierig bleibt. Wir haben gemeinsam im Rat der Kirchen des Mittleren Ostens (The Middle East Council of Churches = MECC, Conseil des Églises du Moyen-Orient = CEMO) einen Weg zurückgelegt, und wir wünschen, diesen Pfad mit der Gnade Gottes weiterzugehen und seine Aktivitäten voranzutreiben mit dem letztendlichen Ziel des gemeinsamen Zeugnisses unseres Glaubens als Dienst für unsere Gläubigen und all unsere Länder. Wir begrüßen und ermutigen alle Initiativen eines ökumenischen Dialogs in jedem unserer Länder. Wir drücken unsere Dankbarkeit gegenüber dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und den verschiedenen ökumenischen Organisationen aus, die für die Einheit der (Teil)kirchen und deren Unterstützung arbeiten. IV. Kooperation und Dialog mit unseren jüdischen Mitbürgern 8. Dieselbe Heilige Schrift vereint uns, das Alte Testament, welches das Wort Gottes für Euch und für uns ist. Wir glauben an all das, was Gott damit geoffenbart hat, seit Er Abraham, unseren gemeinsamen Vater im Glauben, Vater der Juden, der Christen und der Muslime, berufen hat. Wir glauben an die Verheißungen Gottes und an Seinen Bund, den Er ihm anvertraut hat. Wir glauben, daß das Wort Gottes ewig ist. Das II. Vatikanische Konzil hat das Dokument Nostra aetate veröffentlicht, das sich auf den Dialog mit den Religionen, mit dem Judentum, mit dem Islam und mit den anderen Religionen bezieht. Weitere Dokumente haben hernach die Beziehungen zum Judentum präzisiert und entwickelt. Es gibt außerdem einen fortlaufenden Dialog zwischen der Kirche und Repräsentanten des Judentums. Wir hoffen, daß dieser Dialog die Verantwortlichen zum Handeln bewegt, um dem politischen Konflikt ein Ende zu setzen, der nicht aufhört, uns zu trennen und das Leben unserer Länder zu behindern. Die Zeit ist reif, daß wir uns gemeinsam für einen ehrlichen, gerechten und permanenten Frieden einsetzen. Alle beide sind wir durch das Wort Gottes aufgerufen. Es lädt uns ein, auf die Stimme Gottes zu hören, der «Frieden verkündet»: «Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen» (Ps 85,9). Es ist nicht statthaft, auf biblische und theologische Positionen zu rekurrieren, die das Wort Gottes zu einem Rechtfertigungsinstrument für die Ungerechtigkeiten machen. Im Gegenteil: sich auf die Religion zu berufen, muß jede Person dahin bringen, das Antlitz Gottes im anderen zu sehen und ihn gemäß den Eigenschaften Gottes und gemäß Seiner Gebote zu behandeln, das heißt entsprechend der Güte Gottes, Seiner Gerechtigkeit, Seiner Barmherzigkeit und Seiner Liebe zu uns. V. Kooperation und Dialog mit unseren muslimischen Mitbürgern 9. Wir sind vereint durch den Glauben an einen einzigen Gott und durch das Gebot, das aussagt: «Tue das Gute und vermeide das Böse.» Die Worte des II. Vatikanischen Konzils über die Beziehung zu den Religionen stellen die Grundlagen für die Beziehungen zwischen der Katholischen Kirche und den Muslimen dar: «Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen ... barmherzigen und allmächtigen, ... der zu den Menschen gesprochen hat» (Nostra aetate 3). Wir sagen unseren muslimischen Mitbürgern: wir sind Brüder, und Gott will uns zusammen, vereint im Glauben an Gott und im Doppelgebot der Liebe zu Gott und zum Nächsten. Gemeinsam werden wir unsere Zivilgesellschaften auf der Staatsbürgerschaft, auf der Religionsfreiheit und auf der Gewissensfreiheit aufbauen. Gemeinsam werden wir arbeiten, um die Gerechtigkeit, den Frieden, die Menschenrechte, die Werte des Lebens und der Familie zu fördern. Unsere Verantwortung ist beim Aufbau unserer Heimatländer eine gemeinsame. Wir wollen dem Orient und dem Westen ein Modell des Zusammenlebens der verschiedenen Religionen und der positiven Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Zivilisationen zum Wohle unserer Heimatländer und der ganzen Menschheit anbieten. Seit dem Auftreten des Islam im 7. Jahrhundert und bis heute haben wir zusammen gelebt, und wir haben bei der Errichtung unserer gemeinsamen Zivilisation zusammengearbeitet. Bei unseren Beziehungen ist es in der Vergangenheit zu manchen Unausgewogenheiten gekommen, so wie das auch heute noch passiert. Durch den Dialog müssen wir jedes Ungleichgewicht oder Mißverständnis beheben. Papst Benedikt XVI. sagt uns, daß unser Dialog keine vorübergehende Realität sein darf. Er ist vielmehr eine vitale Notwendigkeit, von der unsere Zukunft abhängt (vgl. die Ansprache bei der Begegnung mit Vertretern muslimischer Gemeinden in Köln, 20. August 2005). Unsere Pflicht ist es daher, die Gläubigen zum interreligiösen Dialog, zur Akzeptanz des Pluralismus und zum gegenseitigen Respekt sowie zur wechselseitigen Wertschätzung hinzuführen. VI. Unsere Beteiligung am öffentlichen Leben: Appelle an die Regierungen und öffentlichen Verantwortungsträger unserer Länder 10. Wir schätzen die Bemühungen, die Sie für das Gemeinwohl und den Dienst an unseren Gesellschaften aufwenden. Wir begleiten Sie in unseren Gebeten, und wir bitten Gott, er möge Ihre Schritte leiten. Wir wenden uns an Sie wegen der Bedeutung der Gleichstellung der Staatsbürger. Die Christen sind ursprüngliche und authentische Bürger, die loyal zu ihrem Vaterland und zu allen ihren nationalen Verpflichtungen stehen. Es versteht sich von selbst, daß sie sich aller Rechte der Staatsbürgerschaft, der Gewissens- und Kultfreiheit und der Freiheit im Bereich der Lehre und der Erziehung sowie beim Gebrauch der Kommunikationsmittel erfreuen können. Wir appellieren an Sie, ihre Bemühungen zu verstärken, die Sie aufwenden, um in der gesamten Region einen gerechten und dauerhaften Frieden zu etablieren und den Rüstungswettlauf zu stoppen, was zur Sicherheit und zur wirtschaftlichen Wohlfahrt beitragen und die Ausblutung durch Emigration stoppen wird, die unsere Länder ihrer Lebenskräfte beraubt. Friede ist ein wertvolles Geschenk, das Gott den Menschen anvertraut hat, und es sind die «Friedensstifter, die Söhne Gottes genannt werden.» (Mt 5,9). VII. Appell an die Internationale Gemeinschaft 11. Die Bürger der Länder des Nahen Ostens appellieren an die Internationale Gemeinschaft, insbesondere an die Vereinten Nationen, daß sie aufrichtig für eine Lösung gerechten und definitiven Friedens in der Region arbeite, und zwar durch die Umsetzung der Resolutionen des Sicherheitsrates (UNSC) und durch das Ergreifen notwendiger rechtlicher Maßnahmen, um der Okkupation verschiedener arabischer Territorien ein Ende zu setzen. Das palästinensische Volk wird so ein unabhängiges und souveränes Heimatland haben können, wo es in der Würde und in der Stabilität leben wird können. Der Staat Israel wird sich innerhalb der international anerkannten Grenzen am Frieden und an der Sicherheit erfreuen können. Die heilige Stadt Jerusalem wird eine gerechte Ordnung erhalten können, die ihren besonderen Charakter respektieren wird, ihre Heiligkeit, ihre religiöse Eigentradition für jede der drei Religionen: die jüdische, die christliche und die muslimische. Wir hoffen, daß die Zwei-Staaten-Lösung Realität werde und nicht einfach nur ein Traum bleibt. Der Irak wird den Konsequenzen des mörderischen Krieges ein Ende setzen und die Sicherheit wiederherstellen können, welche alle seine Bürger mit sämtlichen ihrer sozialen, religiösen und nationalen Komponenten schützen wird. Der Libanon wird sich seiner Souveränität auf seinem ganzen Territorium erfreuen, seine nationale Einheit stärken und seine Berufung fortsetzen können, das Modell der Koexistenz zwischen Christen und Muslimen zu sein, durch den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen und durch die Förderung der öffentlichen Freiheiten. Wir verurteilen die Gewalt und den Terrorismus, von wo sie auch immer kommen, und jeden religiösen Extremismus. Wir verurteilen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Antichristianismus und Islamophobie, und wir appellieren an die Religionen, ihre Verantwortlichkeiten für die Förderung des Dialoges der Kulturen und der Zivilisationen in unserer Region und auf der ganzen Welt zu erfüllen. Konklusion: Fortsetzung des Zeugnisses für das göttliche Leben, das uns in der Person Jesu erschienen ist 12. Zum Abschluß, Brüder und Schwestern, sagen wir Euch mit dem heiligen Apostel Johannes in seinem ersten Brief: «Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde. Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus» (1 Joh 1,1 - 3). Dieses göttliche Leben, das den Aposteln vor 2000 Jahren in der Person unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus erschienen ist, von dem die Kirche gelebt und für das sie im ganzen Verlauf ihrer Geschichte Zeugnis abgelegt hat, wird immer das Leben unserer (Ritus)kirchen im Nahen Osten und Gegenstand unseres Zeugnisses bleiben. Gestärkt von der Verheißung des Herrn: «Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt» (Mt 28,20), setzen wir gemeinsam unseren Weg in der Hoffnung fort, und «die Hoffnung läßt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist» (Röm 5,5). Wir bekennen, daß wir bisher nicht alles getan haben, was uns möglich war, um die Gemeinschaft unter unseren Gemeinden besser zu leben. Wir haben nicht genug dafür gearbeitet, um Euch im Glauben zu stärken und Euch die geistliche Nahrung zu geben, derer Ihr in Euren Schwierigkeiten bedürft. Der Herr lädt uns zu einer persönlichen und kollektiven Umkehr ein. Heute kehren wir zu Euch zurück voll Hoffnung, Kraft und Entschiedenheit, und wir bringen die Botschaft der Synode und ihre Empfehlungen mit uns, um sie gemeinsam zu studieren und sie in unseren (Ritus)kirchen umzusetzen, jeder gemäß seiner Stellung. Wir hoffen auch, daß dieser neue Elan ökumenisch sei. Wir richten diesen demütigen und aufrichtigen Appell an Euch, damit wir gemeinsam einen Weg der Umkehr antreten, um uns von der Gnade des Heiligen Geistes erneuern zu lassen und uns Gott hinzuwenden. Der allerseligsten Jungfrau Maria, Mutter der Kirche und Königin des Friedens, unter deren Schutz wir die Synodalarbeiten gestellt haben, vertrauen wir unseren Weg in Richtung neuer christlicher und menschlicher Horizonte an, im Glauben an Christus und mit der Kraft Seines Wortes: «Seht, Ich mache alles neu» (Offb 21,5). [ENDE DER ARBEITSÜBERSETZUNG AUS DEM FRANZÖSISCHEN - DER ORIGINALTEXT IST IN ARABISCHER SPRACHE.] |
CalendarQuicksearchÜbersicht / Kontakt / LinksJüngere Einträge
KategorienBlog abonnieren |