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Die Ökumene ist ein Beitrag zur Einheit der Menschheitsfamilie." So schreibt Seine Heiligkeit Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben
Evangelii Gaudium (vom 24. November 2013) über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute (Nr. 245) An dieser Stelle hält der Papst auch fest, daß die Anwesenheit Seiner Heiligkeit Bartholomäus I., des Patriarchen von Konstantinopel, bei der XIII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode unter dem Thema "
Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens, vgl.
Propositio 52] ein echtes Geschenk Gottes und ein wertvolles christliches Zeugnis gewesen sei.
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Der Einsatz für eine Einheit, die die Annahme Jesu Christi erleichtert, ist nicht länger bloße Diplomatie oder eine erzwungene Pflichterfüllung und verwandelt sich in einen unumgänglichen Weg der Evangelisierung. Die Zeichen der Spaltung unter Christen in Ländern, die bereits von der Gewalt zerrissen sind, fügen weiteren Konfliktstoff von Seiten derer hinzu, die ein aktives Ferment des Friedens sein müssten. So zahlreich und so kostbar sind die Dinge, die uns verbinden! Und wenn wir wirklich an das freie und großherzige Handeln des Geistes glauben, wie viele Dinge können wir voneinander lernen! Es handelt sich nicht nur darum, Informationen über die anderen zu erhalten, um sie besser kennen zu lernen, sondern darum, das, was der Geist bei ihnen gesät hat, als ein Geschenk aufzunehmen, das auch für uns bestimmt ist. Um nur ein Beispiel zu geben: Im Dialog mit den orthodoxen Brüdern haben wir Katholiken die Möglichkeit, etwas mehr über die Bedeutung der bischöflichen Kollegialität und über ihre Erfahrung der Synodalität zu lernen. Durch einen Austausch der Gaben kann der Geist uns immer mehr zur Wahrheit und zum Guten führen." (Nr. 246)
Am 25. November 2013 unterzeichnete Papst Franziskus zum ersten Mal selbst die
Botschaft an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zum Hochfest des heiligen Apostels Andreas. In Erinnerung an den Apostolischen Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Türkei vor sieben Jahren (
28. November bis 1. Dezember 2006) übernehme ich für den (inhaltlich) nunmehr
vierten Erinnerungseintrag (als dritter Eintrag kann der damals im Jahr 2006 hergestellte
Blogeintrag gelten) die Ansprache von Benedikt XVI. bei der Begegnung mit demselben Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar (İstanbul) sowohl in der vom Heiligen Stuhl hergestellten deutschen als auch in der angebotenen türkischen Übersetzung:
RÜCKERINNERUNG AN DIE APOSTOLISCHE REISE VON PAPST BENEDIKT XVI. IN DIE TÜRKEI (IV):
ANSPRACHE BEI DER BEGEGNUNG MIT DEM ÖKUMENISCHEN PATRIARCHEN BARTHOLOMAIOS I.
Mittwoch, 29. November 2006
»Seht doch, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen!« (Ps 133,1)
Heiligkeit!
Für den brüderlichen Empfang, der mir von Ihnen persönlich sowie auch vom Heiligen Synod des Ökumenischen Patriarchats bereitet worden ist, bin ich zutiefst dankbar und werde die Erinnerung daran immer voll Wertschätzung in meinem Herzen bewahren. Ich danke dem Herrn für das Geschenk dieser Begegnung, die so sehr von aufrichtigem guten Willen und kirchlicher Bedeutung erfüllt ist.
Es ist für mich eine große Freude, unter Euch, Brüder in Christus, in dieser Kathedrale zu weilen, während wir gemeinsam zum Herrn beten und der bedeutsamen Ereignisse gedenken, die unser Bemühen unterstützt haben, für die volle Einheit von Katholiken und Orthodoxen zu wirken. Ich möchte vor allem an die mutige Entscheidung erinnern, den gegenseitigen Bannspruch von 1054 aus dem Gedächtnis der Kirche zu tilgen. Die Gemeinsame Erklärung von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras, die im Geist einer wiederentdeckten Liebe verfaßt ist, wurde bei einer Zeremonie feierlich verlesen, die gleichzeitig in der Petersbasilika in Rom und in dieser Patriarchalkathedrale stattfand. Der Tomos des Patriarchen stützte sich auf das johanneische Glaubensbekenntnis: »Ho Theós agape estín (1 Joh 4,8) – Deus caritas est!« In vollkommener Übereinstimmung entschied Papst Paul VI., seinen Brief mit der paulinischen Aufforderung zu beginnen: »Ambulate in dilectione (Eph 5,2) – Liebt einander!« Auf diesem Fundament gegenseitiger Liebe haben sich neue Beziehungen zwischen den Kirchen von Rom und Konstantinopel entwickelt.
Zeichen dieser Liebe sind in zahlreichen Erklärungen des gemeinsamen Einsatzes und in vielen bedeutungsvollen Gesten offenkundig geworden. Sowohl Paul VI. als auch Johannes Paul II. sind als Besucher in dieser dem heiligen Georg geweihten Kirche herzlich empfangen worden und haben vereint mit den Patriarchen Athenagoras I. beziehungsweise Dimitrios I. den Ansporn zum gegenseitigen Verständnis und zur Suche nach der vollen Einheit gestärkt. Ehre und Segen sei ihren Namen!
Ich freue mich darüber hinaus, in diesem Land zu weilen, das so eng mit dem christlichen Glauben verbunden ist und wo es in der Zeit der Antike viele blühende Gemeinden gab. Ich denke an die Ermahnungen des heiligen Petrus an die christlichen Urgemeinden »in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien« (1 Petr 1,1) und an die reiche Ernte der Märtyrer, Theologen, Bischöfe, Mönche, der heiligen Männer und Frauen, die diese Gemeinden im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht haben.
In gleicher Weise rufe ich die berühmten Heiligen und Hirten in Erinnerung, die über den Stuhl von Konstantinopel gewacht haben, darunter der heilige Gregor von Nazianz und der heilige Johannes Chrysostomos, die auch der Westen als Kirchenlehrer verehrt. Ihre Reliquien ruhen in der Petersbasilika im Vatikan; Eurer Heiligkeit wurde ein Teil von ihnen als Zeichen der Verbundenheit vom verstorbenen Papst Johannes Paul II. zum Geschenk gemacht, damit sie in dieser Kathedrale verehrt würden. Sie sind wahrlich würdige Fürsprecher für uns vor dem Herrn.
In diesem Teil der östlichen Welt sind die sieben Ökumenischen Konzilien abgehalten worden, die Orthodoxe und Katholiken als maßgeblich für den Glauben und die Disziplin der Kirche anerkennen. Sie stellen Wegweiser und bleibende Meilensteine auf dem Weg zur vollen Einheit dar.
Abschließend gebe ich noch einmal meiner Freude darüber Ausdruck, unter Euch zu sein. Möge diese Begegnung unsere gegenseitige Liebe stärken und unser gemeinsames Bemühen erneuern, den Weg fortzusetzen, der zur Versöhnung und zum Frieden der Kirchen führt. Ich grüße Euch in der Liebe Christi.
Der Herr sei stets mit Euch.
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ENDE DER ANSPRACHE VON BENEDIKT XVI. AM 29. NOVEMBER 2006.]
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TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DES HEILIGEN STUHLES: ANSPRACHE VON BENEDIKT XVI.:]
“Ne iyi, ne güzeldir, birlik içinde kardeşçe yaşamak” (Mezmur 133:1)
Kutsal Peder,
Şahsınız ve Ekümenik Patriklik Kutsal Sinod’un beni kardeşçe karşıladığı bu anı, takdirle her zaman kalbimde taşıyacağımı söylüyor ve derin şükranlarımı dile getiriyorum. Kilise için anlamlı ve gerçek iyi niyetle dolu bu buluşmayı bize armağan ettiği için Rab’be şükrediyorum.
Mesih’te sevgili kardeşlerim, Rab’be beraber dua ederek, Katolik ve Ortodokslar arasında tam birlik içinde çalışmaya koyulmamızı destekleyen unutulmaz olayları anımsayarak sizinle birlikte olmak bana büyük bir sevinç veriyor. Herşeyden önce, özellikle 1054 yılı “anatema”larını kaldırma konusundaki cesur kararı hatırlatmayı arzu ediyorum. Papa VI. Pavlus ve Patrik Atenagoras’ın yeniden keşfedilen sevgiyle yazılmış olan ortak bildirisi, aynı anda Roma’da Aziz Petrus Bazilikasında ve bu Patrikhane Kilisesi’nde görkemli bir şekilde okunmuştu. Patrik Hazretlerinin Tomos’u Aziz Yuhanna’nın iman ikrarına dayanıyordu: “Ho Theós agapé estin” (1 Yuhanna 4:9), Deus caritas est! (Tanrı Sevgi’dir). Mükemmel bir mutabakatla, Papa VI. Pavlus kendi Mektubuna Aziz Pavlus’un bildirisiyle başlıyor: “Ambulate in dilectione” (Efesliler 5:2), “Sevgide yürüyün”. Bu karşılıklı sevgi temeli üzerinde Roma ve Istanbul Kiliseleri arasında yeni ilişkiler gelişti.
Bu sevginin işaretleri, ortak mutabakatla yayınlanan çok sayıda bildiride ve birçok anlamlı jestte görünürlük kazandı. Hem Papa VI. Pavlus hem de Papa II. Jean Paul burada Sen Jorj Kilisesi’nde çok sıcak karşılanan ziyaretçiler oldular, Patrik Atenagoras ve daha sonra Patrik Dimitrios ile birlikte karşılıklı anlayışı ve tam birlik arayışını güçlendirdiler. Adları şanlandırılsın ve kutsansın!
Aynı zamanda Hıristiyan imanıyla çok yakından bağlantılı olan ve eski çağlarda birçok Kilise’nin yeşerdiği bu topraklarda bulunmaktan dolayı seviniyorum. Aziz Petrus’un “Pontus, Galatya, Kapadokya, Asya İli ve Bitinya”daki ilk Hıristiyantopluluklara hitabını (1. Petrus 1:1) ve bu Kiliselerin çağlar boyunca ilahiyatçı, episkopos, keşiş ve azizlerden oluşan şehitlerini düşünüyorum.
Bunlar arasında Kostantinopolis’te yaşamış olan önemli aziz ve episkoposları da anmak isterim, bunların arasında Nazianz’lı Aziz Gregorius ve Aziz Yuhanna Kriostomos Kilisenin Babaları olarak Batı’da da çok takdir edilirler. Onların kutsal kalıntıları Vatikan’da Aziz Petrus Bazilikası’nda bulunmaktadır, ve onlara burada, Sen Jorj Katedralinde tapınılması için, bir bölümünü merhum Papa II. Jean Paul birlik işareti olarak şahsınıza sunmuştur. Gerçekten, onlar Rab’le aramızda değerli aracılardır.
Doğu dünyasının bu bölgesinde, Ortodoks ve Katolikler arasında Kilise’nin imanı ve disiplini konusunda güvenilir ve yetkin sayılan yedi Ekümenik Konsil toplanmıştır.
Bunlar tam birlik yolunda sağlam mihenk taşları olup adımlarımıza rehberlik etmektedirler.
Konuşmama son verirken, sizinle birlikte olmaktan duyduğum sevinci tekrar ifade etmek istiyorum. Bu toplantımızın karşılıklı sevgimizi güçlendirmesi ve Kilise’lerin uzlaşması ve barışa götüren yolda sebat etme kararımızı yenilemesini diliyorum.
Sizi Mesih’in sevgisiyle selamlıyorum. Rab her zaman sizinle birlikte olsun.
[
ENDE DER PÄPSTLICHEN ANSPRACHE IN EINER TÜRKISCHEN ÜBERSETZUNG.]
Bisher auf
Deutsch und Türkisch ins Blogbuch übernommen:
1. Erinnerungseintrag für den 28. 11. 2006: Ansprache beim Treffen mit dem Präsidenten für Religiöse Angelegenheiten (28. 11. 2006)
2. Erinnerungseintrag für den 28. 11. 2006: Ansprache beim Treffen mit dem bei der Türkischen Republik akkreditierten Diplomatischen Korps
3. (Erinnerungs)eintrag für den 29. 11. 2006: Predigt bei der Heiligen Messe im Nationalen Marienheiligtum Meryem Ana Evi in Ephesus
4. Erinnerungseintrag für den 29. 11. 2006 (
siehe oben): Ansprache bei der Begegnung mit Seiner Heiligkeit Patriarch Bartholomaios I. in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar, İstanbul