Thursday, April 2. 2015
VORSCHLAG EINER ÖLBERGANDACHT FÜR ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Fürbitten, Passion Christi Film at
13:46
Comments (0) Trackbacks (0) VORSCHLAG EINER ÖLBERGANDACHT FÜR GRÜNDONNERSTAG ABEND
Am heutigen Gründonnerstag und zum 10. Todestag des am Barmherzigkeitssonntag im Vorjahr heiliggesprochenen Papstes Johannes Paul II. biete ich einen Vorschlag für die Ölbergandacht nach der feierlichen Gründonnerstagsliturgie am Abend der Einsetzung des Allerheiligsten Sakramentes und des Weihesakramentes durch unseren Herrn und Gott Jesus Christus. Den folgenden Text habe ich aus dem neuen Gotteslob und aus einer sehr alten Version kombiniert und einige kleine Abänderungen vorgenommen. Er kann sowohl für eine einzige Stunde hergenommen werden als auch mit Liedern und Rosenkranzgesätzen und vor allem mit Elementen der Stille beispielsweise für drei Stunden Anbetung des ausgesetzten Eucharistischen Jesus verwendet werden. Zunächst also noch die genaueren Quellen, an die ich mich anlehne: mein neues Gotteslob ist Gotteslob. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Ausgabe für die Diözese Eichstätt. Herausgegeben von den (Erz-)Bischöfen Deutschlands und Österreichs und dem Bischof von Bozen-Brixen, Verlag Friedrich Pustet, Willibaldverlag GmbH Eichstätt mit kirchlicher Druckerlaubnis vom 8. Januar 2013. Darin wird auf Seite 381 unter der Nummer 304 eine Andacht mit den Teilen 3, 6 und 8 der Nummer 675 vorgeschlagen. Und mein uraltes Gotteslob ist GOTTESLOB. Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Eichstätt, Verlagsanstalt St. Willibald Eichstätt, mit einem Geleitwort von Bischof Joseph, das mit Ostern 1952 datiert ist. Die dortige Ölbergandacht ist auf den Seiten 319 bis 324 (bzw. unter den Nummern 180 bis 184) enthalten. Ich schlage folgende Kombination vor: neuesGL 675,8 + neuesGL 675,6 + uraltesGL 180 - 184 + neuesGL 675,3. So ergibt sich daraus der folgende Text, wie gesagt, an ein paar Stellen abgeändert oder ergänzt von mir selbst:
[ÖLBERGANDACHT] V = Vorbeter A = das ganze Volk Gottes L = Lektor(in) [ I. in Anlehnung an das neue GL 675,8: ] Lebendiges Brot V: Jesus sagt: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt – Brot, Himmel, Leben für uns. Wir hören und fragen, wir wundern uns und staunen. Geheimnis des Glaubens. L: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. (Joh 6,32 – 33.51) V: Deinem Wort, o Herr, vertrauen wir. A. Und Deiner Wahrheit glauben wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. V: Herr Jesus Christus, lebendiges Brot vom Himmel. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du kommst vom Vater. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du bist von Anfang an. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du bist der ganzen Schöpfung gegeben. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus dem Herzen Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus der Liebe Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus dem Erbarmen Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus dem Frieden Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Leben. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Weisung. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Licht. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Wahrheit. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, gegenwärtig im Allerheiligsten Sakrament. A: Du bist das Brot, das vom Himmel kommt. V: Wir hungern nach Leben, das wahr ist und ewig. Du bist Leben und Liebe. A: Herr Jesus Christus, Brot von Gott, gib Dich uns mit Deinem Geist. V: Wir suchen nach Wegen, die licht sind und sinnvoll. Du bist Weg und Richtung. A: Herr Jesus Christus, Brot von Gott, gibt Dich uns mit Deiner Kraft. V: Wir fragen nach Worten, die klar sind und gültig. Du bist Wort und Wahrheit. A: Herr Jesus Christus, Brot von Gott, gib Dich uns mit Deiner Botschaft. V: Wir bitten gemeinsam: A: Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, rette mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. Leiden Christi, stärke mich. O guter Jesus, erhöre mich. Birg in Deinen Wunden mich. Von Dir lass' nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich, zu Dir zu kommen, heiße mich, mit Deinen Heiligen zu loben Dich in Deinem Reiche ewiglich. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. [ II. In Anlehnung an das neue GL 675,6: ] Zu Seinem Gedächtnis V: Jesus sagt: Tut dies zu meinem Gedächtnis – Auftrag, Testament, Sendung für uns. Wir hören und fragen, wir wundern uns und staunen. Geheimnis des Glaubens. L: Jesus nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. (Lk 22,19 – 20) V: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir. A: Und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. V: Herr Jesus Christus, zum Abendmahl mit den Jüngern versammelt. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du, Herr, stehst am Ende Deines irdischen Weges. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du, Herr, blickst auf Deinen drohenden Tod. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du, Herr, nimmst Deine Hingabe am Kreuz vorweg. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du selbst wirst Paschalamm. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du stiftest das Opfermahl des Neuen und Ewigen Bundes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du begründest die Eucharistie der Kirche. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du eröffnest das Ewige Hochzeitsmahl. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Dein Leiden. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Deinen Tod. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Deine Auferstehung. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Dein Ostern. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, gegenwärtig im Allerheiligsten Sakrament. A: Du schenkst Dich uns, wenn wir Dein Gedächtnis begehen. V: Dein Leiden am Kreuz verurteilt alle, die Menschen zu Opfern machen: Dein Opfer ist Ihr schärfstes Gericht und schreit nach Gerechtigkeit. A: Herr Jesus Christus, für uns und für alle gekreuzigt, Du bist unter uns, wenn wir Deiner gedenken. V: Dein Tod auf Golgota beschämt alle, die Deine Botschaft verwerfen: Dein Sterben ist Dein stärkstes Zeugnis und lädt zur Nachfolge. A: Herr Jesus Christus, für uns und für alle gestorben, Du bleibst bei uns auch nach dem Opfermahl in jedem Tabernakel. V: Deine Auferstehung aus dem Grab besiegt alle, die Gottes Macht bezweifeln: Dein Ostern ist Sein größter Triumph und ruft zur Mission. A: Herr Jesus Christus, für uns und für alle auferstanden, Du bist bei uns, wo zwei oder drei in Deinem Namen versammelt sind. V: Wir bitten gemeinsam: A: Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, rette mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. Leiden Christi, stärke mich. O guter Jesus, erhöre mich. Birg in Deinen Wunden mich. Von Dir lass' nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich, zu Dir zu kommen, heiße mich, mit Deinen Heiligen zu loben Dich in Deinem Reiche ewiglich. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. [ III. In Anlehnung an das alte GL 180 - 184: ] V: Herr und Heiland Jesus Christus, ich armer, sündiger Mensch knie demütig vor Dir nieder, um in frommer Andacht die Todesangst zu betrachten, welche Du aus Liebe zu mir im Garten Gethsemane ausgestanden hast. Ich opfere Dir mein Mitleid auf zur Erquickung Deiner bis in den Tod betrübten Seele und bitte Dich: lass' mich Deine Todesangst mitempfinden, damit ich herzlich mit Dir trauere und meine Sünden, welche Dich in dieses Elend gebracht haben, von ganzem Herzen bereue und verabscheue. A: O Gott, / wir sind Deine schuldbeladenen Diener. / Durch die Todesangst, welche Du für uns empfunden, / und den blutigen Schweiß, den Du für uns vergossen hast, / befreie uns von den Peinen der Hölle / und leite uns dorthin, / wohin Du den reumütigen Schächer geführt hast, / wo Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschest, / Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. L: Jesus beginnt Sein Leiden: "Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Steht also auf, wir wollen weggehen von hier." (Vgl. Joh 14,31) Mit diesen Worten hatte der Heiland den Abendmahlsaal verlassen und Sich in den Garten Gethsemane begeben. Als Er dort angekommen war, fing Er an zu zittern und zu zagen. Allen Trost, welchen Seine Seele durch die Vereinigung mit der Gottheit hätte empfinden müssen, drängte Er zurück und ließ nur die entsetzliche Furcht vor dem Leiden auf sie einwirken. Er wollte alle unsere Armseligkeiten fühlen, um sie uns ertragen zu lehren. (Aus dem Psalm 37 bzw. 38) V: Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in Deinem Grimm! A: Denn Deine Pfeile haben mich getroffen, und Deine Hand lastet schwer auf mir. V: Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen, ich schreie in der Qual meines Herzens. A: Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen, geschwunden ist mir sogar das Licht der Augen. V: Freunde und Gefährten bleiben mir fern in meinem Unglück, und meine Nächsten meiden mich. A: Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen; und die mein Unheil suchen, planen Verderben. V: Himmlischer König, Gottessohn Jesus Christus, ich danke Dir innig, denn Dein heiliges Leiden hast Du für mich auf Dich genommen. So ist es mein. Alles, was ich je leide, will ich darum vereinigen mit Deinem Opfer. Und mag es dem Deinen noch so ungleich sein, so dient es doch dazu, mich zu läutern. Behalte mich immer in Deiner Gnade und lass mich Dir folgen, Jesus, meine Liebe. Amen. L: Jesus wird um unserer Sünden willen tief betrübt. In jener Ölbergstunde stellte sich dem Heiland das schreckliche Leiden vor Augen, das Er erdulden sollte, und es füllte Sein Herz mit unsäglicher Traurigkeit. Noch mehr ward Seine Seele geängstigt durch den Anblick der Sünden aller Menschen, welche Sein Vater auf Ihn gelegt hatte. Vor Seinem Geist standen alle Seelen, welche trotz Seines Leidens und Sterbens durch eigene Bosheit womöglich zugrunde gehen. Mit großer Liebe sah er Sein jüdisches Volk, und Er sah den Untergang so vieler Christen, die als Glieder Seines geheimnisvollen Leibes durch die List des Satan von Ihm losgerissen werden sollten. (Aus Jes 52,2 – 6 bzw. 53,2 - 6) V: Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. A: Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. V: Aber Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf Sich geladen. A: Wegen unserer Schuld wurde Er durchbohrt, wegen unserer Sünden zermalmt. V: Zu unserem Heil lag die Strafe auf Ihm, durch Seine Wunden sind wir geheilt. A: Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf Ihn die Schuld von uns allen. V: Barmherziger Heiland, schreibe Deine Todesangst und Deine Verlassenheit mit Deinem Blut in mein eigenes Herz, dass ich darin Deine Schmerzen und Deine Leiden lese, meiner natürlichen Schwäche nicht achtend, Deine Stimme höre, mich wahrhaft selbst verleugne und starken Geistes sowie von ganzem Herzen mit beharrlicher Treue Dir folgen. Amen. L: Jesus nimmt Seine Zuflucht zum Gebet. Voll tiefer Betrübnis ging unser Herr und Heiland, nachdem Er die Jünger zur Wachsamkeit und zum Gebet ermuntert hatte, „entfernte Er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie Du willst.“ (Vgl. Lk 22,41 – 42 und Mt 26,39) Und als die Liebe zu Seinen Aposteln Ihn bewogen hatte, Sein Gebet abzubrechen, nahm Er es mit noch größerer Innigkeit wieder auf und wiederholte ein zweites und drittes Mal: „Abba, Vater, alles ist Dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was Du willst soll geschehen.“ (Mk 14,36, vgl. Mt 26,42) (Aus Psalm 26 bzw. 27) V: Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; sei mir gnädig und erhöre mich! A: Mein Herz denkt an Dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. V: Verbirg nicht Dein Gesicht vor mir; weise Deinen Knecht im Zorn nicht ab! A: Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, Du Gott meines Heiles! V: Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, der Herr nimmt mich auf. A: Zeige mir, Herr, Deinen Weg, leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde! V: Herr Jesus Christus, Abglanz des Vaters, aus ganzer Seele danke ich Dir, dass Du um meinetwillen in so große Not hast kommen wollen. Durch Deinen Schmerz bitte ich Dich: lass mich in Leiden stets bei Dir durch inständiges und vertrauensvolles Gebet Trost suchen und Erhörung finden, wenn es zu meinem Heil und zu Deiner Ehre dienlich ist, der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. L: Jesus trifft Seine Jünger schlafend. Dreimal ging der Heiland, alles Trostes beraubt, zu Seinen Jüngern; jedes Mal fand Er sie schlafend. Tief hat es Ihm weh getan, dass Seine besten Freunde Seiner nicht achteten, sondern ruhig schliefen, als ob Seine Not sie nicht im mindesten angehe. - Mit leisem Vorwurfe sprach Er: „Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet … der Menschensohn wird den Sündern ausgeliefert. Seht, der Verräter, der mich ausliefert“ (Vgl. Mt 26,40 - 45) - Seine Freunde können nicht eine Stunde mit Ihm wachen. So steht Er ganz vereinsamt da, Er fühlt sich verlassen von Himmel und Erde. (Aus Psalm 141 bzw. 142) V: Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn, laut flehe ich zum Herrn um Gnade. A: Ich schütte vor Ihm meine Klagen aus, eröffne Ihm meine Not. V: Wenn auch mein Geist in mir verzagt, Du kennst meinen Pfad. A: Ich blicke nach rechts und schaue aus, doch niemand ist da, der mich beachtet. V: Mir ist jede Zuflucht genommen, niemand fragt nach meinem Leben. A: Herr, ich schreie zu Dir, ich sage: Meine Zuflucht bist Du, mein Anteil im Land der Lebenden. V: Liebreichster Heiland, reich' mir Deine Rechte, dass ich nicht falle. Hilf mir, was ich in Deinem Namen begonnen habe, treu zu vollenden. Rüste mich aus mit Deiner göttlichen Leidenskraft, dass ich, heiliger Zuversicht voll, den Weg meiner Pilgerschaft gehen und den Kampf des Leidens bestehe. In allem obsiege Deine Barmherzigkeit. Amen. L: Jesus schwitzt Blut. Als Jesus von aller Welt verlassen zum dritten Male zum Gebet zurückkehrte, erschien Ihm ein Engel vom Himmel und stärkte Ihn. Diese Stärkung war nur die Vorbereitung zu einem neuen Kampf. Mit freiem Willen ließ der Heiland neue Ströme der Bitterkeit in Sein Herz eindringen. Es entstand in Ihm ein unaussprechlicher Streit. Dir Furcht vor dem Leiden ließ Ihn vor Seinem großen Sühnwerk zurückschaudern; die Sehnsucht, uns alle zu erlösen, drängte Ihn, den Leidenskelch vollends zu leeren. Todesangst befiel Ihn, und Sein Schweiß ward wie Blutstropfen, die zur Erde rannen. (Aus Psalm 68 bzw. 69) V: Hilf mir, o Gott! Schon reicht mir das Wasser bis an die Kehle. A: Ich bin in tiefem Schlamm versunken und habe keinen Halt mehr; ich geriet in tiefes Wasser, die Strömung reißt mich fort. V: Ich bin müde vom Rufen, meine Kehle ist heiser. A: Mir versagen die Augen, während ich warte auf meinen Gott. V: Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern, den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd. A: Denn der Eifer für Dein Haus hat mich verzehrt; die Schmähungen derer, die Dich schmähen, haben mich getroffen. V: Ich aber bete zu Dir, Herr, zur Zeit der Gnade. A: Erhöre mich in Deiner großen Huld, Gott, hilf mir in Deiner Treue! V: Sei mir nah und erlöse mich! Befrei mich meinen Feinden zum Trotz! A: Du kennst meine Schmach und meine Schande. Dir stehen meine Widersacher alle vor Augen. V: Umsonst habe ich auf Mitleid gewartet, auf einen Tröster, doch ich habe keinen gefunden. A: Sie gaben mir Gift zu essen, für den Durst reichten sie mir Essig. V: Ich aber bin elend und voller Schmerzen; doch Deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen. A: Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, in meinem Danklied Ihn preisen. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist! A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. V/A: Ich bitte Dich, Herr Jesus Christus, durch Deinen heiligen Tod und durch die furchtbare Todesnot, die Du am Ölberg gelitten hast, Du wollest in Deiner göttlichen Milde all meine Not und den kommenden Tod ansehen. Sei Du alsdann meiner Seele Trost und mein Erlöser von allen Feinden. Und nimm mich auf in Deine Vaterhände aus diesem Elend zur höchsten Freude, dass ich Dich mit allen Heiligen ewig lobe und preise. Amen. [ IV. In Anlehnung an das neue GL 675,3: ] Kreuz und Leiden V: Unrecht, Gewalt, Krieg und Terror machen unzählige Menschen zu Opfern. Krankheit, Untreue, Unfälle und Katastrophen schaffen Qualen und Schmerzen. Wer steht uns bei, wenn Finsternis uns bedrängt? L: Christus hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch Seine Wunden seid ihr geheilt. (1 Petr 2,24) V: Jesus Christus, uns in allem gleich außer der Sünde. A: Erbarme Dich unser. V: Jesus Christus, unschuldig verurteilt. A: Erbarme Dich unser. V: Jesus Christus, mit dem Kreuz beladen. A: Erbarme Dich unser. V: Jesus Christus, ans Kreuz gehängt und zu Tode gebracht. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast das Leben geliebt. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast die Menschen umarmt. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast die Schöpfung geachtet. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast die Wahrheit gebracht. A: Erbarme Dich unser. V: Du reines Lamm, für uns zum Opfer geworden. A: Erbarme Dich unser. V: Du einziger Gerechter, der alle Bosheit der Welt trägt. A: Erbarme Dich unser. V: Du Stellvertreter, der für uns alle eintritt. A: Erbarme Dich unser. V: Du Lamm Gottes, das Sünde und Tod auf sich nimmt. A: Erbarme Dich unser. V: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Sieh auf die Ängste und die Verwirrung vieler: Du weißt, was Angst ist, erlitten am Ölberg. Sieh auf die Zwänge und Fesseln, die das Leben einengen. Du weißt, was es bedeutet, unfrei zu sein, denn Du hast in der Passion freiwillig auf den Einsatz Deiner Gottheit verzichtet.. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Schau auf die Lasten und Kreuze, die Menschen tragen: Du weißt, wie drückend ein Kreuz sein kann. Schau auf die Leidenden, die an Leib und Seele ausbluten: Du weißt, wie Schmerz und Kummer quälen. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Hör auf die Schreie der Geschundenen und Geschlagenen: Du weißt, was es heißt, Opfer der Menschen zu sein. Hör auf das Flehen der Kranken und Sterbenden: Du weißt, was Einsamkeit und Verlassenheit ist. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Blick auf die Menschheit, die dem Tod verfallen ist: Du hast den Tod überwunden. Blick auf die Toten aller Zeiten: Du bist in Deinem Tod hinabgestiegen in das Reich des Todes und hast den Seelen die kommende Auferstehung des Fleisches kundgetan. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Zum Abschluss der Ölbergandacht können die letzten beiden Strophen (5 und 6) des neuen GL-Liedes Nr. 494 ("Pange, lingua ...") genommen werden, deren Gebetstext ("Tantum ergo sacramentum ...") übrigens am Gründonnerstag unter den gewöhnlichen Bedingungen mit einem vollkommenen Ablass verbunden sind. Ebenso kann der vollkommene Ablass natürlich auch (wie an allen Tagen möglich) beispielsweise durch eine halbe Stunde Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes oder durch das gemeinsame Gebet von fünf Gesätzen des heiligen Rosenkranzes gewonnen werden. Jede Pfarrei wird andere Lieder mehr gewohnt sein, es können während der Andacht auch die neuen GL-Lieder Nr. 290 ("Herzliebster Jesu ..."), 364 ("Schönster Herr Jesu ..."), 367 ("Jesus, Dir leb' ich ...") usw. gesungen werden. Besonders gut passen natürlich die Rosenkranzgeheimnisse "Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat" (aus dem lichtreichen Rosenkranz) und "Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat" (aus dem schmerzhaften Rosenkranz). Und so wünsche ich allen einen gnadenreichen Gründonnerstag und ein fruchtbares Heiliges Triduum mit dem Höhepunkt der Osternacht! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik |
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