ALTERNATIVEN ZUR SCHUNDSCHRIFT DES JUGENDMINISTERIUMS:
Liebe, Sex und Verhütung?
Was ist eigentlich Liebe?
Nachdem nunmehr 16jährige des Haydn-Gymnasiums im Rahmen eines Schulprojektes (!) neun- bis 13jährige aufklären wollen, wird der Protest gegen die auf Initiative des österreichischen
Jugendministeriums erstellte skandalöse Aufklärungsschrift
mit dem Titel "Love, sex und so" wieder aktuell. Die Basis der
Schrift ist das hedonistische Prinzip der größtmöglichen
Lustgewinnung bei möglichst geringen Folgen. Der Abtreibungsmord
unschuldigsten menschlichen Lebens wird verharmlost und die
Möglichkeit anonymer Geburt an ganz anderer Stelle erst zum
Schluß nebenbei erwähnt. Außerdem gibt es einen Überhang an einseitigen und homosexuellen
Internetangeboten, Jugendlichen wird somit empfohlen, sich zur generellen Sexualberatung an Homosexuellenorganisationen zu wenden! Ist das wirklich die Linie der Bundesegierng? Die Schundschrift selbst findet
sich unter http://www.bmsg.gv.at/bmsg/relaunch/jugend/welcome.htm - Seine Exzellenz Familienbischof DDr. Klaus Küng und Seine Exzellenz Weihbischof Univ.-Prof. Dr. Andreas Laun haben als erfahrene Seelsorger und Theologen bereits ganz offen dagegen Stellung genommen. Auch der Bundesverband der Elternvereinigungen an mittleren und höheren Schulen (BEV) hat sich gegen staatliche Gratis-Sex-Anleitungen in kollektiver Broschürenform für Kinder ab 12 Jahren heftig verwahrt. Es ergeht auf Basis dessen der dringende Aufruf, direkt an
Jugendminister Mag. Herbert Haupt, herbert.haupt@bmsg.gv.at, Stubenring 1, 1010 Wien, und viele andere Verantwortungsträger
zu schreiben. Mittlerweile hat sich der Bundesminister mit den Inhalten seiner Jugendsexbroschüre leider öffentlich mehrfach identifiziert:
http://www.webfactory.apa.at/scripts/depot3/bmags/news/20020820073.txt?such=&variante=neu
http://www.kath.net/detail.php?id=3199
Laut ORF-Information soll das hergestellte Papier im September sogar an alle Schulen gesendet werden, bitte daher auch dringend die zuständige Bundesministerin Elisabeth Gehrer, elisabeth.gehrer@oevp.at, Minoritenplatz 5, 1014 Wien, Tel.: 01/53120 DW (0), Telefax: 01/5337797, anschreiben sowie sämtliche Landesschulräte, alle Bundesländeradressen unter http://www.landesschulrat.at! Erste Erfolge des Protestes: "Der Bedarf an einer neuen
Broschüre ist sicher nicht da." So reagierte Salzburgs
Landesschulratspräsident Gerhard Schäffer auf die
Ankündigung des Sozialministers, die Broschüre "Love,
Sex und so" ab September in den Jugend-Beratungsstellen
aufzulegen. An den Schulen gebe es bereits genügend
Aufklärungsmaterial, betonte Schäffer. Zudem werde die
Sexualerziehung ohnehin bereits ausführlich im
Biologieunterricht vermittelt. "Seitens des Bildungsministeriums wird es für die
Aufklärungsbroschüre 'Love, Sex und so' des
Sozialministeriums keine Empfehlung geben", sagte Sektionschef
Heinz Gruber vom Bildungsministerium zur Wiener Kirchenzeitung.
Es werde bedauert, daß Elternvertretungen nicht in die
Redaktion der Broschüre einbezogen worden seien, denn das
Bildungsministerium pflege dies zu tun, und "wir haben damit
gute Erfahrungen gemacht", erklärte Gruber. Mit Blick auf
die Liste der Beratungsstellen sagte Gruber, daß die Zahl der
angeführten Homosexuellen-Beratungsstellen sicher nicht dem
Bedarf entspräche. - Padre Alex hat einen Mustertext ausgearbeitet, der
einfach geladen, auf den Adressaten eingestellt und bearbeitet bzw. sofort verwendet und versendet
werden kann, sei es als elektronische Nachricht, sei es als Fax, sei
es als eingeschriebener Brief:
1. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS PDF-DOKUMENT (KURZFASSUNG)
2. PROTESTZUSAMMENSTELLUNG ALS PDF-DOKUMENT (LANGFASSUNG)
3. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS WORD 95
4. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS WORD 97/2000
5. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS EINFACHES TEXTDOKUMENT
6. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS RICH TEXTDOKUMENT
7. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS OPENOFFICE-DOKUMENT
8. PROTEST-MUSTERSCHREIBEN ALS STAR-OFFICE-DOKUMENT 5
In den Mustertexten finden sich auch zusätzliche
Protestadressen. Natürlich kann auch gerne das offizielle
Protestschreiben
Padre Alex' als pdf-Dokument
heruntergeladen werden, darin finden
sich in der Vorinformation auch das Schreiben Seiner Exzellenz Bischof DDr. Küng sowie in der Beilage persönliche Meinungen dreier
Familienväter, aktuelle Protestnoten anderer, die Antwort des Bundesministers auf den Brief des Familienbischofs, eine Kritik an dieser Antwort und eine Fülle weiterer Protestadressen (letzte Aktualisierung 7. September 2002). Um Schüler und Jugendliche vor dieser
einseitigen ideologischen Propaganda zu schützen, fordern die Initiative Jugendschutz und die Teilnehmer der Internationalen Sommerakademie in Aigen mit vielen Familien (siehe auch immer aktuelle Informationen auf news.stjosef.at ! ) berechtigterweise den
sofortigen Einzug der Broschüre. Unter letztgenannter Adresse finden sich auch eingebrachte Strafanzeigen - sehr gelungen scheint auch der PRESSE-Kommentar des Psychologen Dr. Heinz Zangerle.
MUSTERBRIEF ALS PROTEST GEGEN DIE NEUE JUGENDSEX-BROSCHÜRE DES JUGENDMINISTERIUMS
(Alle vorhergehenden, diese und die nach dem Briefabschluß folgenden Zeilen sind vor dem Absenden zu löschen. Einzusetzen wäre lediglich der Absender und bei weitergehender Versendung der neue Adressat - bei Versendung als E-Mail ist lediglich der Brieftext in die elektronische Nachricht hineinzukopieren. Für die wirkungsvolle Weiterleitung des Briefes an weitere Verantwortungsträger finden sich alle nötigen Adressen sogleich nach dem Musterbrief. Euer Mag. Dr. Alexander Pytlik)
+++
Absender: N. N.
Wien, im Jänner 2003
S. g. Herrn
Mag. Herbert Haupt
Jugendminister der Republik Österreich
Stubenring 1
1010 Wien
HEFTIGER PROTEST GEGEN IHRE NEUE JUGENDSEXBROSCHÜRE "Love, Sex und so" - BITTE STELLEN SIE DIE AUSLIEFERUNG EIN!
Sehr geehrter Herr Jugendminister!
Als steuerzahlender Bürger wende ich mich in tiefer Besorgnis an Sie, ausgerechnet im 100. Geburtsjahr der heiligen Märtyrerin der Reinheit Maria Goretti1 liefert Ihr Ministerium einen handfesten Skandal. Mit großem Bedauern habe ich vernommen, daß Sie sich als hoher Verantwortungsträger offenbar mit den Inhalten der auf den Internetseiten Ihres Ministeriums in der Jugendsektion beworbenen Schundschrift "Love, Sex und so" identifizieren. Bisher hatte ich noch gehofft, daß Ihnen vielleicht andere Inhalte der Jugendsexbroschüre gezeigt worden waren, oder Ihr Vertrauen in die Autoren von Ihrer Seite gegeben gewesen war und Sie diese Leute vielleicht völlig falsch eingeschätzt hatten. Immer mehr Gläubige und empörte Bürger verstehen dieses Ihr Verharren nach der objektiven Kritik der Bischöfe DDr. Küng und Univ.-Prof. Dr. Laun nicht mehr, ja meine Forderung ist ganz klar: bitte verbieten Sie mit sofortiger Wirkung die weitere Auslieferung dieser Schrift mit Ihrem wohlwollenden Vorwort und alle diesbezüglichen Informationen auf Ihren Internetseiten, und unterlassen Sie die Versendung an die Schulen!
Sie schreiben im offiziellen Vorwort der Schundschrift: "Diese Broschüre beinhaltet viele Informationen und Denkanstöße, sie soll Mut machen, einen eigenen Standpunkt zu finden und zu vertreten. Sie soll helfen, Verantwortung für das eigene Leben, das Leben der Freundin/des Freundes und gegenüber werdendem Leben wahrzunehmen." Leider sind die eigentlich wichtigen Informationen, welche den Bereich Verantwortung betreffen, im wesentlichen ausgespart worden. Wenn sich die ethische Verantwortung des Einzeljugendlichen im Rahmen des sinngemäßen Mottos der Skandalbroschüre "Genieße alles, egal ob pervers oder nicht, unter Vermeidung der Schwangerschaftsangst!" tatsächlich auf Prinzipien wie "Laß' Dich nicht zwingen!"und "Laß' Dir im Falle des Falles Zeit!" beschränken sollte, muß man sich langsam fragen, ob die Bundesregierung wertemäßig irgend etwas Positives bewirken will und wollte. Mensch und Tier werden in der Broschüre praktisch gleichgestellt, offenbar mit dem einzigen Unterschied, daß der Mensch fähig ist, die Folgen des Sexualaktes widernatürlich zu verhindern. Wenigstens werden in der Schrift die sogenannten "Pornofilme" entmythologisiert.
Und leider: die von Ihnen angesprochene Verantwortung gegenüber dem werdenden Leben ist praktisch ausgelöscht, durch Verharmlosung des Abtreibungsmordes als "Schwangerschaftsabbruch" sowie durch das völlige Verschweigen der massiven psychischen Folgen oder durch die Behauptung, daß es nach einem Abtreibungsmord nie Probleme für nachfolgende Geburten gäbe. Daß darüber hinaus die frühabtreibenden Wirkungen verschiedener künstlicher Verhütungsmittel als solche nicht ausgeführt werden, verwundert dann nicht mehr weiter. Die frühabtreibende Wirkung der Pille, welche sogar die Pillenhersteller selbst zugeben, wird verschwiegen. Die einnistungshemmende Wirkung der Spirale wird zwar verschlüsselt zugegeben, aber mit keinem Wort moralisch wenigstens hinterfragt. Die Wissenschaften bestätigen jedoch, daß das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt. Die Broschüre berichtet also über die Vernichtung menschlichen Lebens, als wäre es ein belangloses medizinisches Detail. Und die Nennung der anonymen Geburtsmöglichkeit erfolgt dann eben nicht im Verharmlosungskapitel "Schwangerschaftsabbruch" selbst, sondern lediglich ganz abgelegen zum Schluß. Und vor allem: es steht nichts Positives über das Kind, über die Freude an Kindern, über die Möglichkeiten, es immer solidarisch schaffen zu können, zum Kind zu stehen, notfalls eben durch anonyme Geburt, sodaß es gar keine Ausreden mehr geben kann. Nein, es soll laut Broschüre lediglich die Verhütung geplant werden, Sexualität wird vom Kinde als vollständig befreit dargestellt. Einige primitive und schwer als allen Jugendaltersstufen gemäße bildliche Darstellungen sind ebenso zu kritisieren. Daß aber bei der rechtlichen Information über die Tötungsfrist der strafrechtlichen Nichtverfolgung völlig ausgespart wird, daß der Abtreibungsmord gemäß Naturrecht und dem immer noch darauf basierenden geltenden österreichischem Recht weiterhin als rechtswidrig gilt, ist eine große Enttäuschung!
Klingt es in Ihrem Vorwort noch neutral "Bei ganz speziellen Problemen, oder wenn ihr mit niemandem über eure Fragen reden könnt, solltet ihr Rat und Hilfe bei Expertinnen und Experten suchen", so ist man dann nur noch entsetzt, sieht man sich die angegebenen Beratungsadressen und vor allem die vielen ausgelassenen (zum Großteil christlichen) Angebote an. Der überproportionale Anteil an sog. schwul-lesbischen Beratungsorganisationen und die skandalöse Grundlinie der Schrift - ob naturgemäßer Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau, ob Selbstbefriedigung (unter Beigabe eines klassischen "Smileys" wird in der Schrift zum Schwersündigen sogar mit den Augen gezwinkert ...), ob perverses gleichgeschlechtliches Handeln, alles sei vom Genußstandpunkt ja völlig einerlei und nur ein "Problem der Gesellschaft oder der Eltern", um es zusammenzufassen - läßt neuerlich den Zweifel aufkommen, ob Sie als Mensch, Mediziner und Jugendminister wirklich eine solche Linie des parlamentarisch untergegangenen Liberalen Forums, der liberalen Grünen und Sozialisten vertreten wollten? Die Broschüre gibt der "Anti-Diskriminierungs-Ideologie" sowie der "Normalitätsideologie" vollkommen nach, als ob sittlich neutral zu wertende Kriterien wie die Hautfarbe in derselben Kategorie einzuordnen wären wie beispielsweise der Wille, sexuell perverse Sünden zu begehen und auch für letzteres keine staatliche "Diskriminierung", also im Klartext z. B. kein Schutz Jugendlicher mehr vor homosexueller Propaganda erlaubt wäre. Ein weiterer Skandal daher: unter den reinen Beratungsangeboten sind nur bei den sieben "Schwulenorganisationen" verschiedener Bundesländer E-Mail-Adressen und Internetseiten angegeben, als ob die anderen und vor allem die verschwiegenen Angebote keinerlei Internetangebot hätten. Unter den Beratungsadressen fehlt z. B. das Angebot des Lebenszentrums in 1010 Wien, Postgasse 11 a, Tel. 0664-4325060, welches durch seine unaufdringlichen und gut geschulten Mitarbeiter in den letzten Jahren vor der Abtreibungsmordklinik am Fleischmarkt bereits 1000 Kinder gerettet hat! Aber nein, auch im normalen Text der Broschüre ist nur eine einzige Internetadresse angegeben, jene über die "Pille danach" ... diese Abtreibungspille wird dann natürlich auch im Falle eines Kondomunfalles als "Notfallsmaßnahme" (das ständig wiederholte Wort "Notfall" macht die Schundschrift nicht um einen Deka sittlich besser) empfohlen: neuerlich keine Rede von der absolut realistischen Möglichkeit, zum Kind stehen zu können, das als unschuldigstes menschliches Leben ein unantastbares Recht auf Geburt und Leben hat.
Es wundert dann nicht mehr, daß die Eltern meist nur negativ erwähnt werden, und meinen Informationen nach konnten Eltern- und Familienverbände weder an den Texten mitarbeiten noch die Schundschrift begutachten. Nachdem Sexualerziehung primär ein Naturrecht und die Aufgabe der Eltern und Erziehungsberechtigten ist - wie unter anderem im Grundsatzerlaß "Schulische Sexualerziehung" des Unterrichtsministeriums2 festgelegt - und sogar beim umstrittenen "Sex-Koffer" in den 80er-Jahren die Mitarbeit der Familienverbände möglich gewesen sein soll, kann diese Vorgangsweise des nunmehrigen Jugendministeriums nur als Affront aufgefaßt werden. Es fehlt natürlich jeder klare Hinweis darauf, daß Eltern bis zum 18. Geburtstag ihrer Kinder die Obsorge und damit die rechtliche Verantwortung tragen. Punkte der FPÖ-Programmatik möchte ich hier gar nicht mehr anführen, die durch eine solche niveaulose und verantwortungslose Schrift gebrochen werden ...
Eine Zielrichtung geht der Broschüre natürlich völlig ab: die gesunde Anleitung zu Keuschheit, zur natürlichen Selbstergreifung und damit Persönlichkeitswerdung. Und das überlassen Sie bitte in diesem Falle den Familien, den Müttern, den Vätern, die ohnehin kaum noch den ideologisch motivierten Fremderziehern gewachsen sind, denen sie in allen Lebensbereichen mittlerweile gegenüberstehen. Denn Erziehung ist in erster Linie eine Frage der natürlichen Geformung des Alltags, lebt zum überwiegenden Teil aus dem der natürlichen Gestaltswesung Immanenten - solches Wort wie diese Broschüre kann da nur zerstörend eingreifen. Es ist neuerlich schlicht skandalös, das die Thematik des Kennenlernens einfachhin unter dem Generalkapitel "Sex" angeführt und abgetan wird, als ob jegliches Kennenlernen nur noch der sexuellen Ausschöpfung dienen und als ob es keine anderen, wesentlich anders und höher gelagerten Ebenen und Werte dabei geben würde! Nebstbei wirken einige Anmerkungen betreff "Cool-Sein" absolut kindisch, ebenso die unreife Frage, ob denn die Gefühle nun "Liebe" wären. Der beste Schutz gegen die gefährliche HIV-Ansteckung wird dann natürlich nicht genannt: keusches Warten bis zum gültigen Eheschluß und der zu gegebener Zeit durchgeführte aktuell technisch beste AIDS-Test.
Weiters wird dauernd gegen die Berechnung der fruchtbaren oder unfruchtbaren Tage polemisiert und damit die Beschäftigung mit der immer besser praktizierten und längst dem heutigen Standard entsprechenden natürlichen Empfängnisregelung von vornherein untergraben. Es gibt dauernd nur technische Informationen, aber überhaupt keine Orientierung im Sinne des Menschseins, wie es der berühmte Sozialwissenschafter Johannes Messner in seinem nunmehr bald wieder erscheinenden großartigen Werk für die Jugend getan hat, unter dem Titel "Widersprüche in der menschlichen Existenz".3
Sollten Sie im Ministerium, in Ihrer Partei oder und von wo anders her keine Mitarbeiter haben, die eine der heutigen Zeit und der vollen menschlichen Verantwortung angemessene Schrift herstellen können, dann wäre es besser (gewesen), sich auf eine Broschüre gegen sexuellen Mißbrauch zu beschränken unter Anführung aller Möglichkeiten der Abwehr und der rechtlichen Verfolgung usw. Nicht wenige haben gemeint, es käme mit der neuen Regierung auch ein wenigstens zarter Versuch einer Wertewende. Und einige waren begeistert, daß die ersten Schritte zur Abschaffung der mörderischen Fristenlösung kommen könnten, nachdem Sie als Sozialminister angedeutet hatten, wenigstens - und das ist skandalös wenig - aber wenigstens die totale Ungleichbehandlung der Behinderten in der Tötungsfristenlösung wegzukriegen. Geschehen ist jedoch gar nichts. Wen wundert es da noch, wenn ein bekannter Gynäkologe im Ö1-Radiointerview ins Sommerloch 2002 hineinverkündet, er habe an Babies im Mutterleib im siebten Lebensmonat einen sogenannten Fetozid durchgeführt, also eine Spätabtreibung durch einen gezielten Herzstich, weil damit die Gefahr, daß das behinderte Kind dann trotz allem noch lebend auf die Welt käme, gebannt sei. Keine Reaktion von irgendjemandem, was ist also los mit der Regierung der Wende? Warum werden nicht einmal solche Chancen der Thematisierung wenigstens von Ihnen genützt? Nein, es kommt noch schlimmer: es soll meinen aktuelle Informationen nach ernsthafte Pläne geben, daß die pränatale Diagnostik - also die angeblich objektive Information, ob das Kind behindert sein wird - auch im Mutter-Kind-Paß verankert werden soll und damit der Abtreibungsdruck weiter zunehmen könnte, wiewohl sich solche Vorinformationen schon mehrfach als völlig falsch herausstellten: es kamen pumperlgesunde Kinder, ganz zu schweigen davon, daß wir als Christen solche pränatale Vorinformationen grundsätzlich ablehnen, weil für uns nicht einmal der leiseste Gedanke aufkommen kann, hier auf einmal das 5. Gebot "Du sollst nicht unschuldiges menschliches Leben töten" zu brechen.
Es steht Ihnen als Jugendminister daher im Grunde nur eine Handlungsmöglichkeit offen: die Broschüren einzustampfen, aus dem Internet zu nehmen und Broschürenverantwortliche nach dem Maß ihrer Verantwortung und nach geltendem Recht zur Rechenschaft zu ziehen. Diesbezüglich wird auch zu untersuchen sein, inwiefern die Schrift selbst mit einigen ihrer Inhalte nicht auch Sache des Staatsanwaltes werden könnte. Gerne biete ich Ihnen jedenfalls meine Mitarbeit bei der Erstellung und Verbesserung eines tatsächlich an den Idealen wahren Menschsein orientierten Schrift an.
Mit besorgten Grüßen,
a) Da die Broschüre laut ORF-Information tatsächlich nicht nur an jedermann massenweise und gratis ausgesandt wird, sondern im September angeblich an alle Schulen geliefert werden soll, ist es nötig, auch sämtliche Landesschulräte fundiert anzuschreiben, alle nötigen Adressen finden sich unter http://www.landesschulrat.at/
b) Einzelne Verantwortungsträger ohne Anspruch auf Vollständigkeit (Achtung, Stand 7. September 2002):
S. g. Frau
Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer
Minoritenplatz 5
1014 Wien
Tel.: 01/53120 DW (0), Telefax: 01/5337797
S. g. Herrn
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel
Minoritenplatz 3
1014 Wien
S. g. Frau
Vizekanzler Dr. Susanne Riess-Passer
Minoritenplatz 3
1014 Wien
susanne.riess-passer@bka.gv.at
S. g. Herrn
Mag. Herbert Haupt
Sozial- und Jugendminister der Republik Österreich
Stubenring 1
1010 Wien
S. g. Herrn
Volksanwalt Mag. Ewald Stadler
Postfach 20
1015 Wien
S. g. Herrn
Univ.-Prof. Dr. Reinhart Waneck
Staatssekretär im Jugendministerium
Radetzkystraße 2
1031 Wien
S. g. Herrn
Landeshauptmann Dr. Jörg Haider
Arthur-Lemisch-Gasse 4
9020 Klagenfurt
Seiner Eminenz dem
Hochwürdigsten Herrn Kardinal-Erzbischof
Univ.-Prof. Dr. Christoph Schönborn
Wollzeile 2
1010 Wien
Seiner Eminenz dem
Hochwürdigsten
Herrn Kardinal-Erzbischof
Univ.-Prof. Dr. FranzKönig
Wollzeile 2
1010 Wien
Seiner Exzellenz dem
Hochwürdigsten Herrn Militärordinarius
Msgr. Mag. Christian Werner
Bräunerstraße 3
1010 Wien
c) Und alle Verantwortungsträger, die Einfluß nehmen können, damit diese mit Steuermitteln hergestellte Broschüre eingezogen und in Hinkunft nicht mehr eine solche Verschwendung vorgenommen werde.
1 Vgl. die Internetseiten von http://www.maria-goretti.org
2 Vgl. BMUK, GZ 35.145/16-V/3/94 vom 25. April 1994
3 Vgl. J. MESSNER, Widersprüche in der menschlichen Existenz, Tatsachen, Verhängnisse, Hoffnungen, Innsbruck - Wien - München 1952 (neue Edition 2002 erschienen!)