24. JANUAR 2009: SENSATIONELLER WEITERER VERSÖHNUNGSSCHRITT DES HEILIGEN VATERS BENEDIKT XVI. GEGENÜBER DEN BISCHÖFEN DER PRIESTERBRUDERSCHAFT ST. PIUS X., SODASS SICH DIESER MEIN BEITRAG MÖGLICHERWEISE FÜR IMMER ERÜBRIGT: WIE MÜSSTEN WIR ALS KATHOLIKEN ZUR PRIESTERBRUDERSCHAFT ST. PIUS X. STEHEN?

Diskussionsbeitrag aus September 1998
von Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik

Da die untersuchte Frage für einige Christen jeweils von besonderer Aktualität ist und sich zudem schon in kurzer Zeit Positionen z. B. seitens der im Beitrag besprochenen "Piusbruderschaft" ändern können, ist das Abfassungsdatum von besonderer Wichtigkeit. Es handelt sich um einige Überlegungen, die weder eine Art Unfehlbarkeit beanspruchen noch in irgendeiner Weise jemanden persönlich beleidigen oder angreifen wollen. Reaktionen auf den durch das fortlaufende Problem nicht abgeschlossenen Beitrag zur Orientierung für Katholiken nimmt Padre Alex gerne entgegen, am besten per eMail oder mittels Formular.

Wenn ein Leser nach Ende der nun folgende kurzen Analyse noch meinte, daß die "Pius-Bruderschaft" (im Internet unter http://www.fsspx.de) keinen problematischen Weg geht, konnte er diese Analyse zur Vergewisserung beispielsweise an Se. Eminenz Alfons Maria Kardinal Stickler (leider schon verstorben) oder an Se. Eminenz Leo Kardinal Scheffczyk (leider schon verstorben) übersenden. Leider hat ja die "Pius-Bruderschaft" schon öfters Aussagen Kardinal Dr. Sticklers für den "alten" Ritus indirekt als Aussagen für die "Pius-Bruderschaft" mißverstanden. Um genau dieses Mißverständnis ausräumen und aufzeigen zu helfen, was der katholische Weg des rechtgebildeten Gewissens in dieser Frage sein dürfte, sogleich zur Thematik.

Anmerkung Nr. 1 im April 2001: Mit großer Freude werden von vielen Katholiken die in verschiedenen Medien gemeldeten offenbar begonnenen neuen Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Priesterbruderschaft St. Pius X. zur Kenntnis genommen. Dadurch könnte sich im Idealfall auch an der hier vorliegenden Analyse etwas ändern - beten wir also eifrig um einen guten Abschluß dieses Dialoges!

Anmerkung Nr. 2 im Jänner 2002: Erste gute Nachricht des Dialoges aus Brasilien! Am 18. Januar wurde eine bedeutsame "traditionalistische" Gruppe - nämlich Anhänger des bereits verstorbenen brasilianischen Bischofs Antônio de Castro Mayer, eines guten Freundes des weltberühmten französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre - unter Führung Seiner Exzellenz Bischof Licínio Rangel mit 26 Priestern und zahlreichen Gläubigen, deren Großteil im Bundesstaat Rio de Janeiro in der Region Campos dos Goytacazes lebt, in die volle Gemeinschaft der römisch-katholischen Kirche aufgenommen und rechtlich integriert, und zwar sensationellerweise mittels einer Apostolischen Administratur (die praktisch einer eigenen Diözese entspricht), unter der Patronanz St. Jean Marie Vianney und direkt dem Papst unterstellt. Seine Exzellenz Bischof Licínio Rangel wird sie offiziell als Apostolischer Administrator leiten. Während einer offiziellen Zeremonie, die in der Kathedrale von São Salvador a Compos stattfand, wurden das Aufnahmeschreiben Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. und das Glaubensbekenntnis verlesen, und es wurde das Te Deum gesungen. Danach pilgerte man in einer gemeinsamen Prozession zur von den "Traditionalisten" errichteten Kirche Imaculado Coração de Nossa Senhora do Rosário de Fátima, um dort die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter zu verehren. Als Vertreter des Heiligen Vaters war der Präfekt der Kongregation für den Klerus, Darío Kardinal Castrillón Hoyos, zugegen, außerdem der Apostolische Nuntius in Brasilien, Erzbischof Alfio Rapisarda, der emeritierte Bischof von Rio, Kardinal Eugênio Sales, Bischof Roberto Guimarães von Campos und Erzbischof Carlos Alberto Navarro von Noterói. Wie P. Fernando Guimarães, ein leitender Mitarbeiter der Kongregation für den Klerus, berichtete, wurde der Weg der Versöhnung während des Großen Jubeljahres 2000, als die Gruppe bei einem Besuch in Rom von Kardinal Hoyos zu einem gemeinsamen Essen und zum Dialog eingeladen wurde, eingeleitet. Einige Zeit später baten die Mitglieder der Gruppe in einem Schreiben um die Wiedereingliederung, worauf sie von Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. eine positive Antwort erhielten. Selbstverständlich wurde statutarisch die Feier aller Sakramente nach der älteren Ausprägung des lateinischen Ritus genehmigt, insbesondere die Feier der Heiligen Messe in lateinischer Sprache und somit der Gebrauch der unter Autorität des seligen Papstes Johannes XXIII. herausgekommenen letzten Auflage des "tridentinischen" Meßbuchs. Während der vergangenen 20 Jahre hatten die "Traditionalisten" zahlreiche Kirchen und Kapellen sowie ein Seminar, eine Schule und verschiedene Hilfswerke und Klöster errichtet. Heute hat die Gruppe in ganz Brasilien rund 28.000 aktive Christen. Gegenüber der Presse hatte Seine Exzellenz Bischof Rangel erklärt, er werde gemeinsam mit seinen Priestern nach Rom reisen, um dem Papst persönlich zu danken. Seiner Ansicht nach konnte die Diözese erst dank Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. zum Frieden und zur Gemeinschaft mit dem Vatikan zurückkehren. Seine Exzellenz Bischof Rangel bekräftigte in diesem Zusammenhang auch, daß Seine Exzellenz Bischof Roberto Guimarães von Campos weiterhin als Diözesanbischof die Diözese leiten wird, dem er ebenfalls Worte des Dankes für sein Bemühen um die Beilegung des Schismas aussprach. Damit hat die Piusbruderschaft im Grunde kein wirklich relevantes Argument mehr, in ihrer immer wieder mit dauernden neuen Notargumenten und Ausreden verkauften Isolierung zu verbleiben. Beten wir also, daß die dort verantwortlichen hochwürdigsten Bischöfe bald der Campos-Gemeinschaft nachfolgen, sodaß die unten gegebene Analyse in einem solchen Falle nur noch historische Bedeutung hätte. Euer Padre Alex

Anmerkung Nr. 3 im Oktober 2004: Weitere gute Nachrichten gibt es für den deutschen Sprachraum. Am Samstag, dem 9. Oktober 2004, weihte Seine Eminenz Darío Kardinal Castrillón Hoyos einen Priester und einen Diakon für das am 26. Mai 2004 errichtete Institut St. Philipp Neri im überlieferten lateinischen Ritus. Das Errichtungsdekret und anderes findet sich im Blogbuch! Euer Padre Alex

Anmerkung Nr. 4 im Mai 2007: wir stehen kurz vor der Publikation eines weiteren Motu proprio, und es ist zu hoffen, daß diese Entscheidung Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. der Einheit der Kirche und der Rückkehr der Priesterbruderschaft St. Pius X. dienen kann! Euer Padre Alex

Anmerkung Nr. 5 im Juli 2007: die bestehende Rechtslage wurde von Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. durch sein Apostolisches Schreiben (Motu proprio) Summorum Pontificum erkannt und definitiv geordnet, wodurch der eine Römische Ritus nunmehr zwei geltende Formen aufweist - wie wird die Piusbruderschaft reagieren?

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(Padre Alex)


Noch in recht guter Erinnerung stehen zwei Zeitschriften, die aufgrund der Einbindung von Verursachern eines "Kirchenvolks-Begehrens" im Rahmen der sog. "Wallfahrt der Vielfalt" zu werbenden Berichten über eine sog. "traditionalistische Wallfahrt" der Priesterbruderschaft St. Pius X. (mit Hl. Sonntagsmesse in einem Gemeindesaal) griffen. Dies scheint in rein "menschlicher", "politischer" oder ähnlich lautender oberflächlicher Hinsicht durchaus verständlich, tiefer gesehen jedoch handelt es sich um einen Fehler. Dies möchten wir u. a. zunächst anhand widersprüchlicher Argumentationen ausschnittweise ein wenig aufzeigen:

1. heißt es oft, daß die Problematik der genannten Piusbruderschaft "nur" in einer Form des Ungehorsams liege. Damit wird jedoch das eigentliche Problem umgangen, weil sich nämlich die jurisdiktionslosen Bischöfe und Häuser der genannten Bruderschaft absichtlich und dauerhaft nicht dem Heiligen Vater und seinem Jurisdiktionsprimat disziplinär-konkret unterstellen wollen, obwohl sie dank der vom Heiligen Vater gegründeten Kommission Ecclesia Dei die gesamte traditionelle Disziplin ungekürzt beibehalten könnten, wie einige Gläubige anhand vieler neuer römisch-katholischer Gemeinschaften und der steigenden Zahl von einzelnen Priestern dankbar sehen. Daher bat Johannes Paul II. am 2. Juli 1988 auch alle, die in unterschiedlicher Art mit der ursprünglichen Bewegung Erzbischof Lefebvres noch verbunden waren, "nicht fortzufahren, diese Bewegung nur irgendwie zu unterstützen. Niemand darf ignorieren, daß die formal-zustimmende Unterstützung des Schismas eine schwere Beleidigung Gottes darstellt und die vom Kirchenrecht festgelegte Exkommunikation nach sich zieht (vgl. CIC Can. 1364.)" (Ecclesia Dei adflicta, Nr. 5 c) Dasselbe Kirchenrecht (1983) erklärt uns dazu auch noch: "Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche." (Can. 751)

2. fordern paradoxerweise des öfteren dieselben "taktisch-politischen" Piusbruderschafts-Werber, daß der Heilige Vater auch unter größtem Druck auf die ihm zukommenden Bischofsernennungen und auf der Kontrolle der Amtsführung des Episkopates beharren möge. - Dies ist gut, müßte jedoch auch für Se. Exz. + Erzbischof Marcel Lefebvre bei seinen ohne päpstlichen Ernennungen vorgenommenen Bischofsweihen gegolten haben, und die Kontrolle der Amtsführung müßte eben für alle gelten, auch für die ohne jeden Zweifel exkommunizierten Bischöfe der Piusbruderschaft. Wenn man so sehr auf den Heiligen Vater vertraut, wieso empfiehlt man dies nicht auch der Piusbruderschaft? Johannes Paul II. stellte am 2. Juli 1988 fest, daß der Vollzug illegitimer Bischofsweihen durch Exz. Lefebvre im Ungehorsam gegenüber dem Petrusnachfolger "einen schismatischen Akt darstellt (vgl. Can. 751). Nach Vollzug dieser Handlung zogen sich Exz. Lefebvre und die Priester Bernard Fellay, Bernard Tissier de Mallerais, Richard Williamson und Alfonso de Galarreta die schwere Strafe der Exkommunikation zu (vgl. Can. 1382)." (Ecclesia Dei adflicta, Nr. 3) Die Priesterbruderschaft St. Pius X. unter diesen Umständen in ihrem diesbezüglich begonnenen Irrweg also noch moralisch durch Werbung zu unterstützen, ist tatsächlich unverantwortliche Kollaboration und keine von der Nächstenliebe geforderte brüderliche Korrektur sowie Einladung zur vollständigen Rückkehr unter den konkreten Papst.

3. ist es beliebt, bezüglich der Piusbruderschaft von den papstverbundenen Bischöfen einen speziellen "ökumenischen" - weil innerkatholischen - Dialog zu fordern. - Dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Zu diskutieren ist aber hier sicherlich der "innerkatholische" Charakter dieses Dialoges, weil sich jedenfalls die Bischöfe der Priesterbruderschaft dem Jurisdiktionsprimat des Papstes entschieden und bewußt entziehen und somit nicht mehr von einer vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche gesprochen werden kann. Denn dazu gehörten gemäß Can. 205 nicht nur das Band desselben katholischen Glaubensbekenntnisses und das Band derselben Sakramente, sondern auch sichtbar das Band "der kirchlichen Leitung." Und dies muß ganz unabhängig davon gesagt werden, wie oft auch immer im Einzelfall die Exkommunikation kirchenrechtlich eingetreten sei oder nicht, weil Schisma eben als solches von der vollen Gemeinschaft wegführt.

4. ergeben sich nun noch einige damit zusammenhängende und andere Aspekte:

4.1 Vergessen wird nämlich weiters, daß die Exkommunikation eine heilende und rückholende Wirkung haben soll. "Eine Beugestrafe kann nur einem Täter erlassen werden, der die Widersetzlichkeit aufgegeben hat; einem solchen aber kann der Nachlaß nicht verweigert werden." (Can. 1358 § 1) Zweifellos haben jedoch die "taktisch-politischen" Piusbruderschafts-Werber darin recht, daß auf das kirchliche Strafrecht auch gegenüber unverbesserlichen Werbern des sog. "Kirchen-Volksbegehren" mit seinen extremsten Inhalten, nämlich der dogmatisch unmöglichen Forderung nach dem Frauenpriestertum und der ebenso schlimmen Forderung nach vollkommener Entleerung des sechsten Gebotes, hingewiesen werden müßte. Nur wegen der nicht so klaren Stellungnahme mancher österreichischer Bischöfe zum antikirchlichen Begehren jedoch Werbung für die genannte Priesterbruderschaft St. Pius X. zu machen und ihr das "Traditionalistenmonopol" einzuräumen, ist unverantwortlich und hilft nicht weiter. Es wäre also besser gewesen, für eine Wallfahrt der mit dem Heiligen Vater in vollkommener Gemeinschaft stehenden rechtverstanden "traditionalistischen" Priestergemeinschaften zu werben. In entfernter Ähnlichkeit zum rechten Glauben, der ohne Umkehrbereitschaft und konkrete katholische Lebenspraxis nicht zum ewigen Heil führt, kann auch die "alte" Messe allein unter gleichzeitig institutioneller Ablehnung der konkreten und echten Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl keine dauerhafte Lösung sein für alle im Gewissen rechtgebildeten Katholiken. Deshalb hat sich ja z. B. unter der Schirmherrschaft der Kardinäle Oddi und Stickler ein Internationales Studienzentrum für Liturgie (Le Centre International d'Etudes Liturgiques - C.I.E.L.) gebildet, dessen erklärte Aufgabe es sein soll, "die traditionelle Liturgie der lateinischen Kirche in Treue zum Lehramt bekanntzumachen und zu erklären." In Treue also zum lebendigen Lehramt des Papstes und der mit ihm verbundenen Bischöfe - bis heute - das ist es, was wir niemals vergessen dürfen.

4.2 Nun soll aber doch noch zum Eintritt der Exkommunikation manches notiert sein: Feststeht also, daß die Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius exkommuniziert sind und damit von liturgischen Handlungen ferngehalten werden müßten (vgl. Can. 1331 § 2.1°). Klar ist weiters, daß nicht nur jeder vollinformierte Katholik, der vorsätzlich-bewußt und beharrlich z. B. eine Häresie in Schreiben oder anders direkt vertritt und verteidigt, sodaß es wenigstens ein Außenstehender aufnehmen kann, durch diese Handlung selbst schwer sündigt, sondern nach Vollendung des 18. Lebensjahres auch automatisch exkommuniziert ist genauso wie eben jeder vollinformierte Katholik, der sich vorsätzlich-bewußt der Priesterbruderschaft St. Pius X. anschließt in der ebenso nach außen hin aufgenommenen direkten beharrlichen Absicht, die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst dadurch zu verwirklichen. "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (Can. 1364 § 1). Zweifellos ist es daher auch ein großes Ärgernis, wenn zur "Rechtfertigungsfreude" der Piusbruderschaft ein katholischer Bischof zwecks Diplomatie z. B. an der altkatholischen Bischofsweihe eines abgefallenen und daher exkommunizierten katholischen Priesters teilnehmen würde. - Zu bedenken wäre abschließend noch, daß die Priester der Piusbruderschaft schon allein durch die unerlaubten Weihen selbst oder (spätestens) durch das Absolvieren im Beichtstuhl ohne Beichterlaubnis (gem. Can. 1383 und Can. 1378 § 2.2°) automatisch suspendiert sein werden, was allein schon das Verbot aller Akte der Weihegewalt nach sich zieht (vgl. Can. 1334 § 2).

4.3 Zweifelsohne ist es spätestens hier geboten, an Eltern und ihre Kinder zu denken. Dieselben werden wohl als Argumente für die Piusbruderschaft inhaltlich katholische Schulen und glaubensstärkende Lager, aber auch die hl. Sakramente von Taufe, erster Kommunion und Firmung anführen. Ebenso ist hier auch an jene Pfarrkinder zu denken, die eindeutig häretischen Predigten oder offenkundig in schwerer Sünde lebenden Priestern oder willkürlich manipulierten und damit glaubenszerstörenden Zelebrationen nicht anders zu entfliehen wissen also durch die Piusbruderschaft. Wir müssen hier eine strenge, aber verständnisvolle Antwort geben. Zu den Lagern ist zu sagen, daß es in Österreich bereits gute Angebote der römisch-katholischen Petrusbruderschaft gibt. Zu den Schulen ist zu sagen, daß sie wohl unter jährlich neu zu treffender Entscheidung und genauester Beobachtung (zum Schutz vor ideologischer Verteidigungspropaganda der Piusbruderschaft als angeblich "einzig wahrem Weg") nicht ganz von der möglichen Wahl ausgeschlossen werden können, solange es noch keine klaren römisch-katholischen Alternativen gibt. Zu hl. Taufe und Firmung bei der Piusbruderschaft ist ein ganz klares Nein zu sagen, auch weil jeder Pfarrer im Sinne des päpstlichen Schreibens vom 2. Juli 1988 seinen Pfarrkindern die Überweisung z. B. zu Kapellen der Petrusbruderschaft ermöglichen muß. Bezüglich der hl. Erstkommunion und deren Vorbereitung im Falle von gruppendynamisch-glaubensablenkenden Methoden, wie sie heute sogar in sog. Tischmütterrunden praktiziert werden dürften, ist die Piusbruderschaft bei geographischer Nähe und Mangel an nicht-schismatischen Möglichkeiten zweifellos eine vorläufig denkbar Alternative. Dies kann natürlich auch für die Firmvorbereitung selbst gelten. Auch zum sonntäglichen Meßbesuch ist zu sagen, daß unter den oben genannten Bedingungen der vereinzelte Besuch wohl nicht ganz ausgeschlossen werden kann, wenn tatsächlich in der Umgebung keine wirklich römisch-katholische Möglichkeit besteht. Bei etwaigen Kontakten mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. ist jedoch immer zu bedenken, daß "die formal-zustimmende Unterstützung des Schismas eine schwere Beleidigung Gottes darstellt und die vom Kirchenrecht festgelegte Exkommunikation nach sich zieht (vgl. CIC Can. 1364.)" (Johannes Paul II., Ecclesia Dei adflicta, Nr. 5 c) Dies wird aber in den genannten Fällen des notmäßig begründeten Besuches nicht wirklich von praktischer Bedeutung sein.

4.4 Zweifelsohne müssen wir abschließend noch einmal zur sog. "ökumenischen Frage" zurückkommen. Dies wird wohl eines der Hauptargumente der Verteidiger der Piusbruderschaft bleiben. Wer wird schon wirklich glücklich darüber sein, daß z. B. der Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog den Hindus zu ihrem Dieweil-Fest am 12. XI. 1996 eine Botschaft sandte: "I wish you, my Hindu Firners, a happy feist auf Diwali." (Osservatore Roman v. 30. X. 1996) Einige werden nun zur Äußerung geneigt sein, daß mit solchen Gratulationsschreiben die Mission völlig verraten werde und die katholische Kirche sich nun praktisch darauf beschränkt hätte, eine Religion nach der anderen anzuerkennen, wenn auch nicht als ordentlichen Heilsweg. Nun, zweifellos gibt es Entwicklungen, die äußerst diskutabel sind, jedoch niemals eine ausreichende Entschuldigung sein können für das Wegschreiten der Bischöfe der Piusbruderschaft von der innersten Gemeinschaft der katholischen Kirche. Dieser Weg hilft unserer heiligen Mutter, der Kirche, gerade jetzt nicht, die ja z. B. durch solche Gratulationen eines Kardinals in keinster Weise aufhört, die wahre und einzige Kirche Christi zu sein - dieser entscheidende Aspekt verdiente einen eigenen Beitrag. Deswegen ist allen Klerikern und Anhängern der Piusbruderschaft liebevoll zuzurufen: Kehrt zurück und helft mit, die missionarische Komponente gegenüber allen Noch-nicht-Katholiken wieder voll zur Geltung zu bringen. In den schwersten Stunden laßt die Stiftung Christi nicht allein, sondern bezeugt durch eure Rückkehr die Heilsnotwendigkeit der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. Der richtige Weg kann daher nur sein, als Priester an seinem Wirkungsort mit Klugheit und Tapferkeit die Gläubigen in Richtung Tradition zu führen - für die Gläubigen heißt dies, jene einzelnen Priester in diesem Weg zu unterstützen durch Gebet und Tat. Der richtige Weg, den die Piusbruderschaft so ungern sieht, bedeutet also: im "System" bleiben und dort nötigenfalls Widerstand leisten sowie die vorhanden Gläubigen gut zu betreuen und zu ihrer Seelenrettung beizutragen. Der falsche Weg ist es, sich der juridischen Bande zu entledigen und einfach selbst zu organisieren ohne wirkliche rechtliche Rücksicht auf Papst und Ortsbischof!

Das II. Vatikanum selbst trägt keine Schuld an der Entwicklung, denn im Ökumene-Dekret des Konzils (Nr. 3) heißt es beispielsweise tatsächlich: "Per solam enim catholicam Christi Ecclesiam, quae generale auxilium salutis est, omnis salutarium mediorum plenitudo attingi potest. Uni nempe Collegio apostolico cui Petrus praeest credimus Dominum commisisse omnia bona Foederis Novi, ad constituendum unum Christi corpus in terris cui plene incorporentur oportet omnes, qui ad populum Dei iam aliquo modo pertinent." (deutsch: "Nur durch die katholische Kirche Christi nämlich, die das allgemeine Heilsmittel ist, kann die ganze Fülle der Heilmittel erreicht werden. Ja, tatsächlich hat der Herr - so glauben wir - nur dem einen und einzigen Apostolischen Kollegium, dem Petrus vorsteht, alle Güter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen und einzigen Leib Christi auf Erden aufzubauen, welchem sich alle vollständig inkorporieren müssen, die schon in irgendeiner Weise zum Volk Gottes gehören.") Also alle, auch die bereits Getauften, müssen zu ihrem Heil nach erkannter Wahrheit in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche eintreten. Und da ist es eben konkreter "Wahnsinn", daß die Bischöfe der Piusbruderschaft den Schritt genau in die entgegengesetzte Richtung gemacht haben, sich von Petrus praktisch losgerissen haben.

Grundsätzlich könnte an dieser Stelle noch der Gedanke eingebracht werden, daß in einer oder zwei Generationen (wenn diese Situation so lange anhält), auch für die dann angehörenden jüngeren Priester und nur dort frequentierenden jüngeren Gläubigen im Sinne heute gängiger Aussagen wohl so wie für die im Rahmen der sog. "Ökumene" betrachteten Christen anderer Konfessionen eben dieses hineingeborene Verbliebensein in einer mehr oder weniger irrenden Gemeinschaft als "im guten Glauben" anzunehmen ist, d. h. in einigen Jahrzehnten auch die kirchenrechtliche Beurteilung anders ausfallen könnte, niemals jedoch die objektiv-dogmatische Bewertung der schismatischen Tendenzen. Aber dieser Gedanke ist sicher jetzt noch nicht aktuell.

5. sollen nun noch weitere Punkte zum besseren Verständnis hervorgehoben werden:

5.1 Eine eigene bischöfliche Hierarchie: hier liegt der exakte Grund, warum die Bischofsweihen vom 30. Juni 1988 tatsächlich ein schismatischer Akt waren. Es handelte sich ja nicht nur beiläufig um eine Bischofsweihe ohne päpstlichen Auftrag und ohne weiteres Ziel. Nein, es war das klar erkennbare Ziel, mindestens zeitweilig (jetzt schon zehn Jahre!) eine ganz eigene Hierarchie zu haben, und sich dadurch jurisdiktionell vom Haupt, vom Petrusnachfolger, loszureißen. Darum ist auch der richtige Hinweis Kaschewskys, daß die Exkommunikation für solche Bischofsweihen selbst erst seit 1951 eintritt, uninteressant. Die gezielt vorgenommenen Weihen waren ein schismatischer Akt, daher trifft der Schisma-Strafkanon mit seiner Exkommunikation voll, selbst wenn 1988 für die vollzogenen Bischofsweihen an sich keine Exkommunikation gegolten hätte. Die Bewertung des Hl. Stuhles war also richtig - seit 30. Juni 1988 ist die Piusbruderschaft qualitativ ganz anders zu bewerten: "Quam ob rem talis inoboedientia - secum quae infert veram repudiationem primatus romani - actum schismaticum (cf. CIC can. 751) efficit." (Johannes Paul II., Apost. Schreiben m. p d. Ecclesia Dei adflicta, 2. Juli 1988; deutsch: "Deshalb stellt dieser Ungehorsam, der eine wahre Ablehnung des Römischen Primates mit sich bringt, einen schismatischen Akt [vgl. CIC can. 751] dar.")

Wie kann die Piusbruderschaft also mit folgendem Widerspruch leben: man setzt sich für die Anerkennung der hierarchischen Verfassung Christi ein, ist aber selbst trotz aller gegebenen Möglichkeiten nicht bereit, ganz konkret unter diese konkrete Autorität Christi, unter den konkreten Stellvertreter Christi, zurückzukehren. Man ist, um Worte Exz. Grabers zu verwenden, gegen örtliche Kirchen, "die in einer völligen Unabhängigkeit in Bezug auf Rom leben" wollen und praktiziert ja dasselbe in anderer Weise. Wie soll das längerfristig gut gehen?

5.2 Daher auch nochmals zum Mitteilungsblatt (Juni 1988), und zwar sofort mit folgender Frage: Haben denn die Bischöfe der Piusbruderschaft damals aufgrund der beschriebenen Sicht einen Rekurs eingelegt - uns wurde nichts bekannt. Wenn man sich wirklich so sicher gewesen wäre, daß die Exkommunikationen nicht eingetreten waren, hätte man doch Rekurs eingelegt. Und Notstand war schon deshalb nicht gegeben, weil mit 15. August 1988 der Heilige Vater auf Vorschlag Exz. Lefebvres einen Bischof aus den Reihen der Piusbruderschaft (!) weihen lassen hätte. Se. Em. Ratzinger und Exz. Lefebvre hatten nämlich ausgemacht: "... apparaît l'utilité de la consécration d'un évêque membre de la Fraternité. C'est pourquoi ... nous suggérons au saint-père de nommer un évêque choisi dans la Fraternité, sur présentation de mgr Lefebvre." (Protokoll Vatikan - Lefebvre, II./5.2) Und am 24. Mai 1988 teilte Kardinal Ratzinger dem Erzbischof sogar mit, daß der Hl. Vater bereit wäre, einen Bischof aus der Bruderschaft heraus zu ernennen, und zwar so, daß zum Abschluß des Marianischen Jahres die Bischofsweihe am 15. August 1988 stattfinden könnte. Da Erzbischof Lefebvre - aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer - nicht 1 ½ Monate warten wollte, war also keine Notlage gegeben, und von vornherein sind daher für alle beteiligten Bischöfe des 30. Juni 1988 die eingetretene Exkommunikationen auch als eingetreten anzunehmen, so wie sie richtigerweise von Rom verkündet wurden, wenn auch einige Gläubige hoffen, daß die Exzellenzen + Lefebvre und + Antonio de Castro Mayer dermaßen ohne ihre Schuld verblendet wurden, daß sie das ewige Heil erreicht haben.

5.3 Außerdem ist die Frage zu stellen, wann die Piusbruderschaft die Worte Exz. Dr. Grabers (wieder) verstehen wird, die er im Rahmen einer richtigen Gesamtbewertung des pastoral ausgerichteten Vatikanum II (im Athanasiusbüchlein auf S. 70/71) niederschrieb: "Unsere Aufgabe wird es auf lange Zeit hinaus sein, mit den Worten des Konzils gegen seine Unterminierung, vor allem gegen den berühmten 'Geist' des Konzils anzukämpfen." Hier liegt der nächste Fehler der heutigen Piusbruderschaft und vieler ihrer Propagandisten, weil nämlich Erzbischof Lefebvre für die Bruderschaft am 5. Mai mit seiner Unterschrift bereits zu Recht erklärt hatte: "Nous déclarons accepter la doctrine contenue dans le numéro 25 de la constitution dogmatique Lumen gentium du concile Vatican II sur le magistère ecclésiastique et l'adhésion qui lui est due. A propos de certains points enseignés par le concile Vatican II ou concernant les réformes postérieures de la liturgie et du droit, et qui paraissent difficilement conciliables avec la tradition, nous nous engageons à avoir une attitude positive d'étude et de communication avec le siège apostolique, en évitant toute polémique." (Protokoll Vatikan - Lefebvre, I./2. - 3; deutsch: "Wir erklären, daß wir die Lehre annehmen, die in der Nummer 25 der dogmatischen Konstitution Lumen gentium des II. Vatikanischen Konzils enthalten ist, welche über das kirchliche Lehramt sowie die demselben zu leistende Zustimmung handelt. Bezüglich bestimmter vom II. Vatikanischen Konzil gelehrter Punkte oder betreffend die nachfolgenden Reformen der Liturgie und des Rechtes, die uns mit der Tradition schwer vereinbar erscheinen, verpflichten wir uns, eine positive Haltung des Studiums und der Verbindung mit dem Apostolischen Stuhl einzunehmen und dabei jegliche Polemik zu vermeiden.") Dieses Studium hätte nämlich gezeigt, daß das Vatikanum II von der Tradition her zu lesen ist und nur im Geiste der vollen Tradition zu interpretieren und annehmbar ist.

Und dann ist noch eines zu fragen: Glaubt man wirklich, daß alle, die nach dem 30. Juni 1988 nicht (mehr) den Weg der Piusbruderschaft unterstützen, Verfechter der sog. konziliaren "Errungenschaften" sind? Ein schwerer Beurteilungsfehler, den nur vertreten kann, wer nur noch unkritisch die einseitige Bruderschaftspropaganda aufgenommen hat, ohne weiter nachzudenken zu wollen. Seit 2. Juli 1988 ist es jedoch - wenn auch mit nicht wenigen Schwierigkeiten - auch und ursprünglich vor allem dank der Gründung Lefebvres noch leichter möglich, zu verbleiben, ohne sich an den "Geist des Konzils" anzupassen. Darum also ist der Weg der Piusbruderschaft seit 30. Juni 1988 falsch und nicht verantwortbar, und je nach Stand steigt der Verantwortungsgrad bishin zu den strafrechtlichen Auswirkungen, über die oben nachzulesen ist.

5.4 Abschließend sollen hier noch Überlegungen des Schauspielers und Schriftstellers Eberhard Wagner folgen: "Es ist empörend, wie in 'konservativen' Kreisen die Unterschiede verwischt werden. Mit Schuld hat da meines Erachtens nach, daß die Diskussion auf phänomenologischer Ebene geführt wird, aber dort nicht zu führen ist! - Das Problem der Piusbruderschaft ist in ihrer Metaphysik zu suchen. Selbst wenn sie es nicht aussprechen (ist Ihnen noch nie aufgefallen, daß sämtliche Schriften der Piusbruderschaft keinen wirklichen philosophischen Tiefgang haben, sondern sich auf der phänomenologischen Ebene bewegen?), bergen sie einen schwerwiegenden Irrtum, an dem sie auch meines Erachtens zerbrechen werden, weil er sie selbst widerlegt: Es liegt am fehlenden und unmöglichen Erweis der Unzerstörbarkeit der Kirche, in dem wirkliche Heilswirklichkeit und konkrete Kirche nie auseinandergerissen werden können. Genau der Grund, warum sie angeblich an der alten Liturgie festhalten. Das heißt letztlich auch, daß ihre Sakramententheologie auf tönernen Füßen steht und niemals aufrechtzuerhalten sein wird, es sei denn durch 'disziplinäre' Maßnahmen. Deshalb wird es auch nie zu einer lebendigen Weiterentwicklung kommen, sie werden 'moraltheologisch' austrocknen und irgendwann sogar ganz schön dumm aus der Wäsche gucken, wenn sie plötzlich neben der verbindlich erklärten Morallehre der Kirche stehen. Irgendwann wird das einmal passieren.

Für mich hätte die Aufklärung des Irrtums der Piusbruderschaft einen wesentlichen Heilungseffekt für die 'Konservativen', denn damit könnte man wunderbar zeigen, daß die Katholizität nur in zweiter Linie und auf einer anderen Ebene von der moralischen 'Richtigkeit' abhängt. Dieser Gedanke ist im Grunde tief protestantisch! Das sind auch nicht wirklich unsere Verbündeten. (Vgl. die liturgische Beliebigkeit dieser Szene, die 'Vielfalt'), und daß es auch nicht im musealen Festhalten an starren Formen der Frömmigkeit liegt (oder in pädagogischem Phänomenologismus) - sowenig Form und Inhalt getrennt werden können! - aber noch mehr: Daß es keine Frömmigkeit gibt, die nicht aus der Ganzheit des Menschen erfließt und die nicht einen ernsten Zugang zur Schöpfung braucht, welche nicht zufällig ist wie sie ist. Damit greife ich die sogenannte 'vergeistigte' Frömmigkeit an, die meint, geistige Vollzüge von den wirklichen Vorgängen trennen zu können (im Grunde: Manichäismus).

Da das Handeln dem Sein folgt, ja jenes eines gewisse Sogwirkung entwickelt, wird die Piusbruderschaft immer krampfhafter versuchen müssen, sich vor sich selbst und vor den anderen zu verteidigen und als rechtgläubig zu beweisen, bis sie in einen Widerspruch zu einer verbindlichen Lehraussage kommen. In ihrem Inneren nagt der Holzwurm unaufhörlich, der Widerspruch, auf den ich bereits hingewiesen habe und der im letzten sogar den Glauben an die Indefektibilität der Kirche betrifft. (Es wäre interessant, in ein paar Jahren Parallelen zu Luther zu suchen, die sicher vorhanden sind.)

Das weitaus größere Problem aber (ein Problem unserer Zeit) ist das Abwenden von der Gegenwart, der den heilbringenden Chairos übersehen macht. Der Glaube soll aber gerade zur vollmöglichen Teilhabe an der Gegenwart begnaden. Gegenwart heißt aber immer auch ein Leiden an den Mängeln am Sein, die zu erkennen wiederum eine volle Offenheit für die Gegenwart erfordert, die einzig Sein (als Gutheit) zugängig macht und damit Vervollkommnung der eigenen Person. Und die wiederum eine Bescheidung auf den tatsächlichen Seinszustand (erst in diesem kann Stärkung der Gutheit erfolgen) erfordert ('Erkenne Dich selbst') - das Problem der Phänomenologisierung des Katholischen, die das Fleisch als (im Grunde eigentlich magische) Gebundenheit ohne Berücksichtigung des Gegenwartskleides von Geist sieht. Im Grund eine Zurückweisung des Erlösungswerkes.

Leider habe ich den Eindruck, daß sich auch die Piusbruderschaft den Rückweg abschneidet. So treibt man sich in den Fanatismus ... ihre Borniertheit, ihre Selbstüberschätzung ist ja ohnehin schon offensichtlich. Ich halte im übrigen die Aussage, es sei besser, bei der Piusbruderschaft die volle Lehre zu hören als Häresien bei einem 'katholischen' Priester, für höchst problematisch: Denn wer bestimmt denn, was die volle Lehre ist? Wenn die Piusbruderschaft sich nicht im Gehorsam der konkreten Kirche unterstellt, wer kontrolliert sie und sagt dann: Moment, JETZT oder JETZT ist eine Häresie verkündet worden? In ihrem Innersten hat wohl die Piusbruderschaft die Neigung zur Häresie, die ein Glauben unabhängig von der konkreten Kirche möglich scheinen läßt. Es ist also nur eine Frage der Zeit ... weshalb ich solche Aussagen für unverantwortlich halte. Abgesehen davon, daß ich es für ein Verbrechen halte, mit denen nicht wirklich um eine Rückkehr zu verhandeln, so als wollte man sie hämisch in den Abgrund laufen lassen."


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