Was ist Liebe? Brauchen wir sexuelle Intelligenz? Und wie finde ich dann den (Ehe)mann / die (Ehe)frau meines Lebens? Und was hat der Zölibat mit all dem zu tun? Unvollständige Gedanken vom Eherichter Dr. Alexander Pytlik, die man nicht überall liest.

Eine Grundorientierung für wahre Liebe und für wahren Sex.

Liebe und Verhütungsmittel?

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(Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik)

Wer sucht nicht nach dem endgültigen Glück? Kehren wir immer wieder ein und werden uns klar, was ist! Euer Padre Alex

Wichtige Orientierung für Suchende, Sehnsüchtige und Verliebte zur Liebe, sexuellen Intelligenz, Sexualität und zum Sex

"Rein" sexuell-triebhafte "Liebe" ohne Zuneigung der Herzen hat mit der Fülle des Begriffes Liebe nur wenig zu tun. Korrekt müßte es statt "Liebe machen" und ähnlichem dann einfach heißen "gegenseitige sexuelle Befriedigung", wenn alles für beide Beteiligten auch wirklich "paßt". Wenn schon "rein sexuelle" Liebe den Begriff Liebe im vollen Sinne verdiente, was müßten wir dann zu dem sagen, von dem dieser kleine Beitrag eigentlich handeln soll? Moment, wird in diesem Beitrag "sexuelle Liebe" abgewertet oder schlechtgemacht? Nein, ganz und gar nicht, aber ..., und diesem "Aber" gehen wir hier (sicherlich unvollständig) nach. Und: kann nicht doch aus einer "rein" sexuellen Beziehung auch dauerhafte Liebe werden? Ja, sicher, ausgeschlossen ist es nicht, aber deswegen ist es noch lange nicht in Ordnung, die "Reihenfolge" umzudrehen, die Gott eigentlich vorsah.

Im Grunde können wir ausgehend vom "rein" Sexuellen, das unsere Zeit oberflächlich 24 Stunden lang medial zu interessieren scheint, drei Ebenen unterscheiden:

1. Sex um des Sexes oder um der "Schönheit" willen.

2. Sex um einer (vergänglichen) Verliebtheit willen.

3. Sex um der Liebe willen.

Sicher wird man diese Ebenen nicht immer klinisch rein unterscheiden können, aber die Punkte (1) und (2) bergen eben ganz schöne Risiken in sich, und nur innerhalb der dritten Ebene einer entschiedenen und gegenseitig auf immer versprochenen (ehelichen) Liebe ist auch alles andere gut eingebunden und zuverlässig beheimatet. (Es gibt wohl noch ganz andere Motive für Sex, die mit Liebe aber gar nichts mehr zu tun haben, wie z. B. Karriere, Beruf, Gesundheit usw. - um das geht es hier im Grunde nicht, sondern es geht um die Frage nach der Liebe beim beiderseitig gewollten Sex.) Denn nur in Ebene (3) drückt Sex (in welcher Intensität auch immer) wirklich die längst feststehende gegenseitige Entscheidung zur dauerhaften Liebe aus. Bei den ersten beiden Ebenen fehlt die Verantwortung für das Ganze (da ist eingeschlossen die Liebe zu Gott, die Frage nach Seinem Willen, da ist eingeschlossen die Liebe zu möglichen Kindern, deren Existenz - selbst wenn ungeplant - nie ausgelöscht werden darf usw.) - andererseits ist es auf Ebene (3) trotzdem nötig, immer neu zu investieren, d. h. die Eheleute haben die heilige Pflicht, das Feuer der Liebe immer wieder kreativ neu zueinander zu entfachen und nicht nachzulassen, sich die Liebe in welcher legitimen Form immer neu zu zeigen. Soll heißen, Faulheit zur Investition in der wahren Liebe kann auch nicht durchgehen.

Diskussionen wird es heute immer wieder geben, wann die Ebene (3) beginnt. Die Kirche muß im Sinne des Schutzes stabiler Ehen, stabiler Familien und stabiler Elternpaare für die möglichen Kinder gemäß der Schöpfungsordnung dafür plädieren, daß die Ebene (3) erst beginnt mit dem Tag der gültigen Hochzeit, des freien Austausches des JA-Wortes aus Liebe und zur dauerhaften Liebe. Manche sich besonders verständig gebende Eltern und Seelsorger werden meinen, daß diese Ebene bereits mit der Verlobung oder etwaigen Vorstufen zur Verlobung beginnt, sozusagen, wenn "man" doch schon längst "weiß", immer beisammenzubleiben. Aber letztlich wird das volle und bedingungslose Vertrauen in diese Zukunft zweier Menschen erst mit dem öffentlichen Eheschluß bezeugt, weshalb Sex vor der Ehe zwar graduell unterschiedlich bewertet sein muß, aber nie die Gutheißung der Kirche empfangen kann. Und letztlich muß man sich schon fragen, wo die vielzitierte Kreativität bleibt, wenn zwei Verliebt-Verlobten nur die rein sexuelle Ebene der Bezeugung des Zusammengehörigkeitsgefühls einfällt. Es gibt doch so viele sittlich einwandfreie Möglichkeiten des Beisammenseins, die bishin zum gemeinsamen Tanz reichen können.

Bedeuten Zuneigung, "dieselbe Wellenlänge", Verliebtheit und Sympathie schon Liebe im eigentlichen Sinn? Oder sind das Vorstufen zur Liebe? Nächstenliebe jedenfalls im ethischen bzw. übernatürlich-christlichen Sinn darf sich gar nicht abhängig machen vom Vorhandensein einer Zuneigung, Sympathie und Wellenlänge. Was aber ist dann Liebe? Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Genaugenommen kann es nur Verliebtheit auf den ersten Blick geben. Es ist also zweifelhaft, ob Verliebtheit ein Indikator für Liebe sein kann, wohingegen echte Sym-pathie ganz ursprünglich verstanden sein könnte als echtes Mit-Leiden und somit sogar mehr ausdrücken würde als nur das Hochgefühl einer Verliebtheit.

Nein, die Erfahrung lehrt doch eindeutig: erst in einer echten Phase der Trennung, erst mit der Zeit wird klar, ob Verliebte wirklich zur Liebe bereit sind, und eben genau dieser Wachstumsprozeß oder das Erkennen, ob ein solcher Prozeß realistisch erscheint, kann durch die "Sofort-Sex-Liebe" gewaltig verdeckt werden. Und daraus können dann falsche Entscheidungen folgen.

Liebe ist offensichtlich nicht immer Liebe. Wahre Liebe muß nicht von triebhafter Liebe getragen sein. Nächstenliebe im christlichen Sinn umfaßt sogar paradoxerweise den Feind. Was aber ist dann Liebe? Außerdem ist Liebe zwischen Eltern und Kindern etwas anderes als Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau und wiederum etwas anderes als freundschaftliche Liebe, Liebe echter Freunde oder Freundinnen. Denn diese Liebes-Formen können sich unterschiedlich ausdrücken, und nicht jeder Liebes-Form ist auch jeder (mögliche) Liebesausdruck schon (sittlich) angemessen. Es kann z. B. nicht sein, die Naturordnung kraft einer zweifelhaften "Liebe" außer Kraft setzen zu wollen, es kann nie in Ordnung sein, wenn jemand behauptet, heute sei er "heterosexuell" (als ob die natürliche Berufung von Mann und Frau lediglich "Heterosexualität" wäre), morgen "homosexuell", übermorgen "bisexuell", als ob man die natürliche Berufung von Mann und Frau einfach ablegen und "sexuelle Orientierungen" wie Automarken wechseln könnte oder dürfte. Wenn nicht der polarisierte Ernstfall "Mann und Frau" vorliegt, kann es niemals auch nur den legitimen Gedanken einer sexuellen Liebesbezeugung geben, wenn es auch stimmt, daß Liebe immer den ganzen Menschen umfaßt, aber ausdrücken kann und darf sich das Sexuelle aus Liebe nur naturgemäß und nicht per-vers. Wahre Liebe achtet nämlich die Natur der Menschen und Dinge und damit den Schöpfergott, und so kann wahre Liebe nicht aus "Mann - Mann" oder "Frau - Frau" plötzlich eine So-als-ob-Mann-Frau-Beziehung machen. Im übrigen ist es sicher keine Liebe, nur den "Sex" am Menschen zu lieben.

Liebe ist also nicht nur ein momentanes Hochgefühl, das eben nur eine gewisse Zeit anhält und eine gewisse Zeit "Power" schenkt, sondern Liebe im existentiellen Sinn ist eine fundamentale Entscheidung und Lebenshaltung. Zur wahren Liebe kann im letzten nur der Mensch fähig sein, der sich in seinem gesamten Leben, in allen Lebensbereichen für die Liebe unter allen Umständen entschieden hat und nicht bereit ist, sich von irgendjemandem und von irgendetwas abbringen zu lassen von dieser seiner Grundhaltung und Grundentscheidung zur Nächstenliebe.

Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet ihr nicht gerichtet werden. (Lk 6,32 - 37)

Wie aber nun den Lebenspartner, die Frau des Lebens / den Mann des Lebens finden, der sich von seiner ganzen Lebenshaltung nicht nur (im besten Falle) für einen Egoismus "zu zweit" entschieden hat, sondern der bereit ist, ein ganzes Eheleben hindurch alle notwendigen Opfer zu bringen, damit eine Beziehung in guten und schlimmen und schlimmsten Tagen durchhält. Wie im vorhinein wissen, ob jemand zur umfassenden ehelichen Solidarität in jeder Weise bereit ist? Wie im vorhinein wissen, ob jemand das Entwicklungspotential mitbringt, um die Liebe im bleibenden Sinne immer mehr entwickeln zu können? Ohne glaubensvolles Vertrauen und ohne vertrauensvolles Glauben ist hier nichts zu machen, es gibt keinen Test für die wahre Liebe ohne Ablaufdatum. (Deshalb ist dieses "Glauben" eine philosophische Vorstufe zum religiösen Glauben.)

Der "rein" sexuelle Bereich birgt diesbezüglich - um das oben Begonnene fortzusetzen - hier sicherlich zwei Faktoren, ein großes Risiko und nur eine kleine Chance. Das Risiko ist diesbezüglich, sich so früh auf diese Ebene zu konzentrieren, die - sind wir jetzt einmal ehrlich - praktisch gesehen zwischen den meisten Männern und Frauen (mindestens nach einer gewissen Phase der gegenseitigen Einstellung auf den anderen) nie ein besonderes Problem darstellen wird, abgesehen von echten Fällen einer biologischen Störung oder Persönlichkeitsstörung. Denn die dort gefundene rasche Befriedigung und möglicherweise Harmonie kann über alles andere radikal hinwegtäuschen. Allerdings wird man ("den Heiden") zugestehen müssen, daß sich selbst auf dieser sexuellen Ebene durchaus noch zeigen kann, ob ein solidarisches Gleichgewicht möglich ist. Doch wird dies nur ganz wenigen auch wirklich klar werden, womit zugegeben ist, daß ein alter italienische Schlager schon einen gewissen wahren Kern enthalten wird, wenn es da sinngemäß heißt: Männer seien wie Kinder, nur im Bett könntest Du sie als Frau wirklich kennenlernen. Doch in Wirklichkeit ist diese Sicht eine illegitime Isolierung eines Aspektes der Kenntnis eines Menschen, und noch dazu kein notwendiger Aspekt vor einem Eheschluß.

Also nicht nach dem Äußeren und nicht nach dem Gefallen gehen? Warum nicht, aber die Kennenlernphase muß von Disziplin getragen sein. Besteht ein Freund / eine Freundin auf der sexuellen Ebene und verknüpft dies sogar mit dem Hinweis, ansonsten wäre es "aus", wird sofort klar, daß hier die wahre Liebe anders handeln würde bzw. noch gar nicht vorhanden sein kann. Dem anderen Partner ist absolut Zeit zu lassen, und wenn es Richtung Lebensprojekt (= Ehe) gehen soll, dann muß sich gerade am Anfang dies alles bewähren, ansonsten wird die Beziehungsarbeit später um so schwieriger. Natürlich kann sie auch gelingen, aber das Risiko des Irrtums in der Liebe steigt mit der sexuellen Früherfahrung eindeutig an, weshalb es sehr wahrscheinlich erscheint, daß die sogenannte "sexuelle Revolution" - so sie überhaupt so umfassend wie behauptet stattgefunden hätte - mit ein Grund dafür ist, daß es so viele "Scheidungen" gibt.

Und eben weil Liebe daher in Wirklichkeit dem Einzelmenschen aus eigener Kraft aufgrund der Hinneigung zur Sünde im wahren und dauerhaften Sinne nicht möglich ist, wird man von gläubigen und gläubig praktizierenden Menschen mehr erwarten dürfen. Der Christ, der in der heiligen Taufe und in der heiligen Firmung die Fähigkeit zur übernatürlichen Liebe kraft des Heiligen Geistes geschenkt bekommen hat, er wird - schöpfend aus den Quellen des Glaubens, aus den Sakramenten, die Jesus Christus aus reiner Liebe eingesetzt hat - von Gott selbst immer wieder jene Kraft erhalten, um lieben zu können und nicht zu scheitern in der wahren Liebe. Deshalb ist es nicht egal, ob man als Christ eine Christin heiratet oder nicht. Natürlich ist es gut, auch die gemeinsamen Interessen durchzusehen und vor allem den Grundcharakter des anderen Menschen kennenzulernen. Aber selbst die gemeinsamen Interessen und vieles andere verblassen mit der Zeit, die Attraktivität verblaßt, bleibend ist nur der Elan und der übernatürliche Eifer kraft der Liebe, die von Gott selbst geschenkt ist, weil Gott selbst die Liebe in einem einzigartigen Sinn ist (vgl. 1 Joh 4,8).

Es gibt also durchaus viele Täuschungen, was die Suche nach dem richtigen Ehepartner / nach der richtigen Ehepartnerin betrifft. Nicht jede Liebesheirat ist auch wirklich eine Heirat zur Liebe. Eines aber ist von vorneherein klar: alles, was der Schöpfungsordnung Gottes widerspricht, kann nicht den Segen Gottes erhalten oder in sich tragen. Deshalb scheiden bei diesen Gedanken alle (ehelichen) Partnerschaften schon von der Definition her aus, die nicht auf Mann und Frau basieren, denn diese sind natürlicherweise aufeinander angelegt und nicht anders.

Aber ist zwischen Mann und Frau nicht schon der "rein" sexuelle Bereich etwas, das lange zusammenbindet? Keine Frage, dieser Existenzbereich kann sehr lange zusammenhalten, aber er bietet eben für sich alleine nie die Garantie einer funktionierenden Ehe, wenn die solidarisch-liebevolle Haltung dahinter fehlt und sich nicht weiterentwickelt. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen! (Mk 10, 7 - 9) Die wahre Liebe zeigt sich eben darin dann auch, daß das menschliche Leben in allein seinen Möglichkeiten geachtet wird: es kann nicht sein, daß nur ein Partner Gesundheitsschäden für eine "Verhütung" zu tragen hat, es kann nicht sein, daß die Abtreibung ein Mittel zum "Egoismus zu zweit" wird, es kann nicht sein, daß Verhütungsmittel eingesetzt werden, die in Wirklichkeit immer wieder wie Tötungsmittel wirken können.

Ja, aber sind dann nur Heilige fähig, die Liebe im umfassenden Sinne zu leben und zu schenken? Im strengen Sinne ja, aber wenn wir die christliche Haltung ins Herz aufnehmen, immer den ersten Schritt tun zu wollen, immer zur Vergebung bereit zu sein, dann ist der erste und entscheidende Schritt getan. Nur müssen beide Partner hier ein solidarisches Gleichgewicht finden, denn es kann nicht sein, daß einer auf Kosten des anderen lebt, sondern es muß das große Ziel vor Augen sein, und das sind einerseits die von Gott selbst vorgesehenen Zwecke der Ehe und das ist im letzten dann die Erreichung den ewigen Ziele im Himmel durch die Annahme der Berufung als Eheleute, die ihren Bund nicht nur miteinander schließen, sondern auch wissen, daß dieser Bund bereits durch das gültige Jawort selbst auch ein Bund vor Gott wird und für Getaufte sogar bedeutet, sich gegenseitig eines der heiligen sieben Sakramente zu spenden, die Christus Jesus aus reiner Liebe einsetzte, so wie Er sich ganz bewußt bei der Hochzeit zu Kana offenbarte und das erste Wunder tat (vgl. Joh 2,1 - 12).

Spätestens jetzt dürfte klar sein: die Trennung von entschiedener echter Liebe aus freiem Willen von der "rein" sexuellen Liebeslust war und ist eine der größten Fehler unserer Zeit und Welt. Wir müssen heute schon dankbar sein, wenn dies manche Jugendliche früher als sonst erkennen: das Beispiel so mancher märchenhafter Vorgaben aus Sex and the City führt nicht zur wahren Liebe, sondern im schlimmsten Falle von einer Enttäuschung zur nächsten und im besten Falle von einer kurzfristigen (Nicht-)Befriedigung zur nächsten, doch sind wir ehrlich: hängt die tragende und bleibende Liebe bis ins hohe Alter nur zu irgendeinem Zeitpunkt und in irgendeiner Weise von zahlreich gesammelter "sexueller Erfahrung" ab? Gibt es sexuelle Intelligenz wirklich nur dank sexueller Erfahrung, oder ist diese nicht in Wirklichkeit jedem Menschen angeboren? Ist es nicht in Wirklichkeit mehr als primitiv, diesen wunderschönen Bereich der sexuellen Begegnung dauernd dadurch abzuwerten, daß er nur noch Experimentierfeld zum Kennenlernen der nächsten "Opfer" ist, um dann ein bißchen gescheiter daherreden zu können? Ist es nicht in Wirklichkeit das Letzte, sich ausgerechnet im angeborenen Bereich des Sexuellen besonders viel einbilden zu wollen und darauf womöglich noch stolz zu sein? Nähe und Geborgenheit kann man auch haben, ohne das Sexuelle ganz "auszuleben". Sogar Kim Cattrall (= die sexbesessene Samantha Jones aus "Sex and the City", in der Serie "Alles außer Sex" wird es wohl ein Pendant geben) gab kürzlich anläßlich der Vorstellung ihres Buches Sexual Intelligence im Unterschied zu ihren Serienauftritten sinngemäß zu: es geht gar nicht um die Länge oder Beschaffenheit von Geschlechtsorganen, sondern es geht darum, an wem sie (in welcher Ausformung auch immer) hängen. Haben wir dazu wirklich die "Weisheiten" einer "Serienheldin" nötig? Nein, wiewohl das Anliegen auch weiterhin berechtigt ist, den Ehefrauen volle sexuelle Gleichberechtigung zuzuerkennen, was aber die Kirche nie anders gelehrt hat. Nur kann die Erreichung eines ehelichen Befriedigungsgleichgewichts nicht auf dem Wege unsittlicher Vorschläge (wie Selbstbefriedigung) empfohlen werden. Sexuelle Intelligenz umfaßt jedenfalls nicht nur bruchstückhaftes Wissen über angeblich so wichtige sexuelle Techniken ...

Da ist es doch ein ganz anderer "Stolz", wenn eine Familie mit gottgeschenkten Kindern ihren Nachwuchs zeigen kann und die Eltern wissen, daß die Liebe gehalten hat und weiter halten wird, weil man dieses Opfer aus gegenseitiger und auch gemeinsam getragener Liebe auf sich genommen hat, aber man auch reich belohnt wurde von den Kindern, die so viel Liebe zurückschenken, wie es eben - und dies ist ganz offen auszusprechen - manche in sich selbst verliebten Singles von heute nie erhalten werden, wenn sie nicht z. B. aus Gründen des Berufes bzw. der Berufung Vater- und Mutterschaft in dieser Weise nicht aktivieren konnten oder wollten und ihre eingestiftete Sehnsucht eben ohne eigene Schuld nie zur Erfüllung kommen konnte. Natürlich gibt es (geistige) Vater- und Mutterschaft auch auf anderer Ebene gegenüber anvertrauten Menschen. Und es muß sogar immer einzelne Menschen geben, die exemplarisch nur der Liebe im überzeitlichen Sinne leben, um immer wieder aufzuzeigen, von welchen Quellen sich die Liebe alleine tragend ernähren kann. Dies ist noch nicht ein endgültiger Grund für den Zölibat um des Himmelreiches willen, es zeigt aber auf, daß auch hier die Sache nur halten kann, wenn sie frei und aus Gründen der Liebe (zu Gott und zu den anderen) übernommen wurde. Vorteil dabei ist, daß Gott treu ist und nie enttäuscht, Nachteil ist, daß die Liebe nicht in eine ganz konkrete bleibende und von der Natur her vorgesehenen Partnerschaft zwischen Mann und Frau fließen kann.

Das wahre Opfer im frei gewählten Zölibat ist daher nichts anderes als der Verzicht auf mögliche Nähe und Geborgenheit in der "Heimat" einer Frau des Lebens. Die eigentliche unvergängliche "Heimat" ist Gott, als vergängliche "Heimat" bleibt noch die Herkunftsfamilie, die aber für die Berufung mehr oder weniger verlassen wird. Und auf die neue "Heimat" einer eigenen Familie, darauf verzichtet der / die Zölibatäre - in welcher Berufung auch immer - um höherer Güter willen. Darum ist der Zölibat weniger ein sexuelles Opfer als vielmehr ein Opfer an möglicher Heimat und Geborgenheit, aber dieses Opfer kann nur erwählt werden aus freier Liebe zu Gott und den anvertrauten Seelen und Aufgaben. Diese mögliche und von der Schöpfung her grundsätzlich für alle vorgesehene neue Heimat ist auch nicht voll ersetzbar durch einen guten Freundeskreis. Keine Frage, Freunde sind ganz wichtig im Leben, und es kann auch sein, daß sich solche auch vereinzelt als wahre und bleibende Freunde erweisen, was erst in besonderen Lebenskrisen erkennbar wird. Dann nämlich wird klar, wer wirklich für Solidarität und Liebe steht und wer es auf ganz andere Ebenen abgesehen hatte, die in der westlichen Welt auf der Oberfläche oft sinnlos zelebriert werden.

Letztlich wird klar: weder die freigewählte gültige Ehegemeinschaft zwischen Mann und Frau noch die aus höheren geistlichen oder geistigen (Berufungs)motiven heraus übernommene zölibatäre und somit vollkommene enthaltsame Lebensweise - wie es im übrigen jedem Unverheirateten aufgetragen ist - können nur immer wieder neu gelingen mit der Gnade Gottes. Ohne die Entgegennahme Seiner Hilfen und aller natürlichen sowie übernatürlichen Mittel sind diese Lebensprojekte zum Scheitern verurteilt. Dies aber darf nicht so mißverstanden werden, als ob gescheiterte Lebensprojekte immer darauf verweisen würden, daß Hilfen von Gott her nicht angenommen wurden oder nie ankamen.

Und was tun, wenn Sünden und Fehler passiert sind, was tun, wenn Du Dich verlaufen hättest? Dann gibt es nur einen Weg zur Heilung, und der heißt immer gegenseitige Vergebung und Vergebung von Gott empfangen. Garantien in diesem irdischen Leben gibt es keine, weshalb wir immer kraft unserer Menschenkenntnis und über unsere Menscheneinschätzung hinaus vertrauen müssen. Nur eines sollte nie vergessen werden: Sex um des Sexes willen kann bei Nichteinbindung in ein dauerhaftes Liebesprojekt zu kleinen und größeren Verletzungen und Störungen in der Psyche jedes Menschen führen und aus dem Lebensgleichgewicht werfen. Denn längerfristig würden dann Bewertungsmaßstäbe gelten, durch die früher oder später jeder und jede durchfällt. Dies aber ist nicht mehr menschlich, sondern nur noch (aus)nutzungsorientiert und hat mit Liebe an sich nichts mehr zu tun. Für angeblich rein sexuelle Probleme gibt es fast immer Lösungen und Hilfen, und keine Frage: die Erotik kann und soll ihre positive Bedeutung in einer von Liebe getragenen Ehe absolut haben. Aber was viele auch noch zu lernen haben: man kann Liebe nicht erzwingen, es muß eine auf Dauer gemeinte freie Entscheidung zweier Menschen sein, und wenn ein geliebter Mensch nicht "anspringt", dann ist es erst recht ein Fehler, sofort auf die Ebene "Sex um des Sexes willen" umzusteigen. Manchmal wird sich - auch wenn es in der Seele weh tun kann - Liebe gerade und ausgerechnet darin zeigen, jemanden ziehen zu lassen, jemanden seinen eigenen Weg voll und ganz gehen zu lassen. Man kann und darf niemandem ein gemeinsames Lebens- und Liebesprojekt aufzwingen, sondern der lange Atem, die Geduld und das Verweilen vor dem Tabernakel in einer Kirche, das Einkehren in eine echte Stille können dann oft viel wichtiger sein, um die wahre Konsistenz einer Beziehung in einem anderen Lichte zu sehen. Und so sollten wir dankbar sein, daß Jesus Christus uns das Bußsakrament geschenkt hat: es gibt im letzten keine Sünde, die nicht vergeben werden könnte, es gibt keinen umkehrwilligen Sünder, der abgewiesen würde.

Sagen wir dies alles weiter um der Liebe willen!

Exkurs (1): Verliebt in einen Priester oder verliebt als gottgeweihte zölibatäre Person?

Vertiefung (2): Zusammenwachsen mit dem Leib der Liebe - Verlobung, Advent, Hochzeit, Erotik.

Vertiefung (3): die erste lesenswerte Enzyklika von Papst Benedikt XVI. über die Liebe (Eros und Agape)!

Exkurs (4): gibt es angesichts der heutigen Medizin überhaupt noch dauerhafte Impotenz zum Geschlechtsverkehr?
(Achtung: keine Gewähr für die medizinischen Informationen, Stand: 2005, Quellen: Deutsches Ärzteblatt, Deutsche Diabetesgesellschaft)

Gehen wir einfach von einem konkreten Problembereich aus: Diabetes und Sexualität. Tabuisierungen - entweder der Sexualität als ganzer oder bestimmter Aspekte oder einer bestimmten Krankheit - können leider dazu führen, daß geeignete moderne Behandlungen nicht gewußt und auch nicht angestrebt werden. Beschränken wir uns um der Kürze willen auf die männlichen Problematiken: ungefähr jeder zweite Mann mit Diabetes im mittleren Lebensalter leidet unter sexuellen Störungen, und das ist mehr als doppelt so häufig als im Bevölkerungsdurchschnitt. Häufig handelt es sich dabei um die sogenannte erektile Dysfunktion. Oft leiden davon betroffene Männer auch unter einem Verlust ihres sexuellen Verlangens, seltener schon verliert das Geschlechtsorgan seine Sensibilität. Aufgrund ihrer hohen Inzidenz und Prävalenz besitzt die erektile Dysfunktion jedoch in Wahrheit den Charakter einer Volkskrankheit und ist nicht nur auf Zuckerkranke beschränkt. Die Einführung neuer und hoch wirksamer oraler Substanzen in den letzten Jahren führte zu einem breiten Echo in der Presse, und so haben die Medien beigetragen, die erektile Dysfunktion ein wenig aus der Tabuzone zu holen. Erst dadurch wurde die somit in Wirklichkeit "normale" Erkrankung öfters in der Allgemeinpraxis vom Patienten oder von seiner Ehepartnerin angesprochen, sodaß eine Sexualanamnese möglich wurde. Heute ist im Grunde jede Form der erektilen Dysfunktion wenn auch nicht heilbar, so aber doch therapierbar (vgl. schon an dieser Stelle die wichtigsten Grundzüge im wissenschaftlichen Artikel von Priv.-Doz. Dr. med. Herbert SPERLING u. a., Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, in: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1664 - 1669 [Heft23], aber auch Dr. med. Henning BARTELS, Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie: Einige Ergänzungen, in: Dtsch Arztebl 2006; 103: A 129 [Heft 3]).

Bei umfassender Paartherapie sind tatsächlich viele Grundprobleme im Sexualleben der Ehepartner lösbar. In Folge der Diabetes-Erkrankung verlieren im allgemeinen die Nerven im Genitalbereich allmählich ihre Funktion. Nicht selten sind aber auch Medikamente Auslöser von Impotenz, z. B. Beta-Blocker zur Bluthochdruck-Behandlung. Auch stark erhöhte Blutzuckerwerte können zu sexuellen Störungen führen. Bei etwa jedem zweiten Diabetiker mit Impotenz spielen aber seelische Probleme eine bedeutsame Rolle. Zahlreiche Belastungen können die Sexualität beeinträchtigen: Sorge um die Gesundheit, Angst um den Arbeitsplatz, beruflicher Streß, familiäre Probleme, Depressionen, Angst vor dem sexuellen Versagen. Haben sich die Erektionsstörungen nicht langsam schleichend, sondern eher plötzlich eingestellt oder treten sie nicht immer, sondern nur unter bestimmten Umständen auf, spricht dies eher für psychische Ursachen als für körperliche. Erektionsstörungen sind jedoch häufig nicht entweder auf organische oder psychische Ursachen zurück zu führen, sondern sowohl als auch. Beide Ursachenbündel wirken zusammen. Wenn es z. B. durch Diabetes einmal zu sexuellem Versagen gekommen ist, entwickeln die Betroffenen möglicherweise Angst vor weiteren Blamagen. Psychologische Beratungen und Psychotherapie haben im Zusammenhang mit sexuellen Störungen einen hohen Stellenwert. Es können zum einen seelische Ursachen (z.B. Depressionen, Versagensangst) erkannt und erfolgreich psychotherapeutisch behandelt werden, zum anderen auch die psychischen Folgen für den Betroffenen besprochen und gemildert werden. Im gemeinsamen Paargespräch in Anwesenheit von Therapeuten können Wünsche und Erwartungen ausgetauscht und Wege gefunden werden, wie gegebenenfalls konstruktiv mit einer Behinderung umgegangen werden kann.

In jeder Ehe wirkt eine sexuelle Störung bei einem Partner stets auf die Beziehung ein. Auch wenn die betroffenen Menschen nicht über die Störung sprechen, wird sie wahrgenommen, und jeder Ehepartner macht sich seine Gedanken darüber. Männer mit sexuellen Störungen erleben diese oft als Kränkung ihres männlichen Selbstwertgefühls, sie fühlen sich als "Versager" und reagieren nicht selten mit stillem Schmerz und tiefer Trauer auf den Verlust ihrer Fähigkeit. Häufig sind Männer aber auch nicht darauf vorbereitet, daß die sexuelle Leistungsfähigkeit im Laufe des Lebens nachläßt. Das ist ein an sich normales Phänomen, von der auch Männer ohne Diabetes betroffen sind. Dabei entsteht oft Unsicherheit und Verwirrung, nicht selten aber auch Mißtrauen. Wichtig ist, daß die Betroffenen über die sexuelle Störung miteinander in ein offenes Gespräch kommen, in dem sie sich auch über ihre dadurch entstehenden Gefühle austauschen. Eine sexuelle Störung bei einem der Partner kann aber auch Ausdruck und Folge einer ernsthaften Krise der Beziehung sein. In diesen Fällen können unüberlegte medizinische Behandlungen, z.B. mit Vakuumpumpe oder Tabletten, gefährlich sein, da sie die Krise der Beziehung unter Umständen noch verschärfen. Eheberatung oder Psychotherapie sind in solchen Situationen hilfreich und erforderlich.

Auch dann, wenn organische Ursachen eindeutig nachgewiesen sind, dürfen die psychischen nicht übersehen werden. Nach Abschluß der Untersuchungen gemäß heutigem Maßstab kann in den allermeisten Fällen eine Weichenstellung für das weitere Vorgehen vorgenommen werden. Hat die sexuelle Störung eine überwiegend seelische Ursache, ist die Behandlung durch einen erfahrenen Psychotherapeuten sinnvoll und erfolgversprechend. Beschränkt sich die Ursache weitgehend auf körperliche Veränderungen, sollten zunächst medizinische Behandlungsmöglichkeiten erwogen werden. Wenn eingreifende Behandlungsverfahren beim Mann ins Auge gefaßt werden, sind weiterführende Untersuchungen angezeigt. Für die körperlich bedingte erektile Dysfunktion des Mannes gibt es heute einige bewährte Behandlungsmöglichkeiten (Vakuumpumpe mit 30minütiger Erektion: über 80% der Behandelten sind mit dem Erfolg der Therapie zufrieden). Bei der Schwellkörper-Injektion (SKAT) wird mittels einer Insulin-Spritze oder eines Pens (Caverject®) ein Medikament (Prostaglandin E1) in den Penis eingespritzt (vgl. nochmals Herbert SPERLING u. a., Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, in: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1664 - 1669 [Heft23] und auch die dortige Tabelle 2). Ca. 15 Minuten später kommt es zu einer Erektion, die etwa eine Stunde lang anhält. Über 70 % der Patienten sind mit dem Ergebnis dieser Methode zunächst zufrieden, führen sie oft aber nicht dauerhaft durch. Das liegt vermutlich an den relativ häufigen Nebenwirkungen. Eine gründliche Einweisung durch einen erfahrenen Urologen ist erforderlich. Die Einbringung eines Medikaments in die Harnröhre (intraurethrale Applikation - MUSE) bringt zwar 60% der Anwender eine zufriedenstellende Erektion, ist aber mit zahlreichen Nebenwirkungen und Unannehmlichkeiten belastet. Die operative Versorgung mit einer Penis-Prothese stellt eine Erfolg versprechende, wenn auch aufwendige und nicht ganz risikofreie Behandlungsmöglichkeit dar. In den Schwellkörper werden luftballonartige Hohlkammern eingepflanzt, die bedarfsweise mit Gas oder Flüssigkeit gefüllt werden, wodurch dann eine Erektion herbeigeführt wird. Bei erfahrenen Operationsteams ist die Erfolgsquote hoch, jedoch muß auch dort in ca. 5 % der Fälle mit Komplikationen (Infektionen, mechanische Probleme) gerechnet werden. Durch eine Penisprothese wird die Verwendung anderer Behandlungsverfahren zu einem späteren Zeitpunkt unmöglich.

Seit 1998 ist auch in Europa die medikamentöse Behandlung von Erektionsstörungen möglich. Bekannt geworden ist die Substanz Sildenafil (Viagra®), weitere Präparate sind Cialis® und Levitra®. (Im Deutschen Ärzteblatt werden 2005 genannt: Yohimbim, Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil, die letzten drei allerdings mit möglichen lebensgefährlichen Wechselwirkungen, vgl. nochmals Herbert SPERLING u. a., Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, in: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1664 - 1669 [Heft23] und die dortige Tabelle 2). Bei circa 60% der Diabetiker kann etwa 30 - 60 Minuten nach der Einnahme dieser Medikamente eine Erektion zustande kommen, die - je nach Präparat - 2 bis 36 Stunden erlangt werden kann. Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Sehstörungen, Hitzewallungen, Verdauungsstörungen) sind relativ häufig. Mögliche Risiken durch die Einnahme, insbesondere bei Herzerkrankungen, müssen mit dem Arzt gründlich abgeklärt werden. Die genannten Medikamente wirken nicht, wenn das sexuelle Verlangen des Mannes beeinträchtigt oder erloschen ist. Eine Hormonbehandlung ist nur sinnvoll bei nachgewiesenen hormonellen Störungen (z.B. Geschlechtshormone, Schilddrüse). Auch die Normalisierung der Blutzuckerwerte kann sexuelles Verlangen und Erektionsfähigkeit deutlich steigern.

Die mittlerweile zur Verfügung stehenden medikamentösen und nichtmedikamentösen Therapieoptionen ermöglichen es also heute grundsätzlich, jede Form der erektilen Dysfunktion zu behandeln, wenn auch nur bei einem kleinen Teil der Patienten eine Heilung erzielt wird. Je mehr medikamentöse Optionen zur Verfügung stehen und je breiter das therapeutische Instrumentarium ist, umso bedeutsamer werden Patientenvariablen sowie die Arzt-Patient-Kommunikation für die adäquate Therapiewahl, den Behandlungserfolg und die Patientenzufriedenheit. Die betroffenen Männer nehmen jedenfalls immer noch in geringem Maße ärztliche Hilfe in Anspruch, und es gibt weiterhin eine zu niedrige Ansprechquote durch Ärzte bei sexuellen Störungen (vgl. nochmals Herbert SPERLING u. a., Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, in: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1664 - 1669 [Heft23]). Es ist also klar geworden, daß es heute eine dauerhafte Impotenz zum Geschlechtsverkehr in vielen Fällen Betroffener nicht mehr geben müßte.


Du verstehst etwas nicht, Du hast eine konkrete Frage oder Kritik? Du benötigst einen Rat oder konkrete Hilfe? Dann nichts wie auf, direkt zum Padre, am besten gleich per eMail oder mittels Formular. Außerdem kannst Du sofort diese Livestellungnahme von Dr. Alexander Pytlik zur Pornographie und ihrer Bewertung anhören und diese Hinweise zu einer passenden Weltjugendtagskatechese Seiner Exzellenz, Diözesanbischof Dr. Dr. Klaus Küng, vom 26. August 2005 lesen. Besonders kann zur Lektüre Johannes Messner: Widersprüche in der menschlichen Existenz. Tatsachen, Verhängnisse und Hoffnungen, Wien - München 2002, ISBN 3-7028-0397-1 (Verlag für Geschichte und Politik Wien) oder ISBN 3-486-56712-8 (Oldenburg Wissenschaftsverlag München), XVI, 423 S., empfohlen werden!

(Padre Alex - Eherichter Dr. Alexander Pytlik)
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