Nach Annahme der Rücktritte Seiner Exzellenz Diözesanbischof Univ.-Prof. Dr. Kurt Krenn und Seiner Exzellenz Weihbischof Dr. Heinrich Fasching wird der hochwürdigste Apostolische Visitator Dr. Dr. Klaus Küng, Mitglied der römischen Kleruskongregation und Konsultor des Päpstlichen Familienrates, als neu ernannter Diözesanbischof von der Diözese St. Pölten heute Besitz ergreifen (vgl. can. 382 § 2 und § 3 CIC 1983) und um 11 Uhr eine Pressekonferenz in der Landeshauptstadt geben. Damit ist einerseits die Apostolische Visitation der Diözese St. Pölten abgeschlossen und andererseits der bischöfliche Stuhl in Feldkirch vakant - Diözesanbischof Dr. Dr. Klaus Küng wird allerdings vom Heiligen Stuhl bis auf weiteres als Apostolischer Administrator für die Diözese Feldkirch eingesetzt. Große Freude herrscht bei vielen Katholiken inner- und außerhalb der österreichischen Diözese St. Pölten über diese Entscheidung Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. Nunmehr kann der neue Diözesanbischof selbst all jene Maßnahmen ergreifen, die er als Päpstlicher Visitator bereits für die Diözese St. Pölten vor Augen gehabt haben wird. Die katholischen Bischöfe Österreichs sagen dazu: "
Wir brauchen gerade jetzt ein ehrliches und verstärktes Miteinander in unserer Kirche, deren Dienste die ganze Gesellschaft unseres Landes wesentlich beseelen und mittragen. Dies wird aber schwerwiegend behindert, wenn eine Gruppe in der Kirche lediglich über eine andere Gruppe 'siegen' will. Ein vertiefter Blick auf Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser, muß jedem in der Kirche ein solches Denken verbieten."
Diözesanbischof Dr. Dr. Klaus Küng selbst formuliert an die Christgläubigen in Feldkirch sehr bewegend: "
Ich muß gestehen, daß es mir nicht leicht fällt, diesen Brief an alle Gläubigen der Diözese Feldkirch zu richten. Ich muß Abschied nehmen, auch wenn es sein kann, daß ich in den nächsten Monaten noch regelmäßig ins Ländle kommen werde. Wer hätte das vor einigen Monaten gedacht, daß es so plötzlich notwendig wird. Einmal mehr ist es zu einer überraschenden Wende in meinem Leben gekommen. Aber wie hätte ich mich einer Bitte des Heiligen Vaters verweigern können? Die vergangen 15 Jahre waren für mich sehr arbeitsintensiv, mit nicht wenigen Mühen, mit manchen Leiden, aber auch mit sehr vielen Freuden verbunden. Sicher ist jedenfalls, daß mir viele Menschen, die ganze Diözese, sehr ans Herz gewachsen sind. Wenn ich nun den Weg gehe, um in St. Pölten meinen Dienst anzutreten, bleibt doch das Herz in meiner Heimat mit der Sorge, daß das Samenkorn des Glaubens nicht nur nicht verloren geht, sondern bei Jung und Alt keimt und wächst, bei manchen von neuem aufgeht. Ich habe manchmal den Eindruck, wenig getan und erreicht zu haben, auch wenn mein Wunsch ehrlich war, möglichst allen Jesus Christus näher zu bringen. Allen, die mir in diesen Jahren mit Rat und Tat, durch ihr Gebet oder auf andere Weise beigestanden haben, bin ich sehr dankbar und alle jene, die ich verletzt, vielleicht mißverstanden oder in irgend einer Weise enttäuscht habe, bitte ich um Vergebung. Bleiben wir miteinander verbunden." (Das Bild zeigt den Diözesanbischof von St. Pölten und Apostolischen Administrator von Feldkirch, Dr. Dr. Klaus Küng ;-)
Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik