Thursday, April 2. 2015
VORSCHLAG EINER ÖLBERGANDACHT FÜR ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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13:46
Comments (0) Trackbacks (0) VORSCHLAG EINER ÖLBERGANDACHT FÜR GRÜNDONNERSTAG ABEND
Am heutigen Gründonnerstag und zum 10. Todestag des am Barmherzigkeitssonntag im Vorjahr heiliggesprochenen Papstes Johannes Paul II. biete ich einen Vorschlag für die Ölbergandacht nach der feierlichen Gründonnerstagsliturgie am Abend der Einsetzung des Allerheiligsten Sakramentes und des Weihesakramentes durch unseren Herrn und Gott Jesus Christus. Den folgenden Text habe ich aus dem neuen Gotteslob und aus einer sehr alten Version kombiniert und einige kleine Abänderungen vorgenommen. Er kann sowohl für eine einzige Stunde hergenommen werden als auch mit Liedern und Rosenkranzgesätzen und vor allem mit Elementen der Stille beispielsweise für drei Stunden Anbetung des ausgesetzten Eucharistischen Jesus verwendet werden. Zunächst also noch die genaueren Quellen, an die ich mich anlehne: mein neues Gotteslob ist Gotteslob. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Ausgabe für die Diözese Eichstätt. Herausgegeben von den (Erz-)Bischöfen Deutschlands und Österreichs und dem Bischof von Bozen-Brixen, Verlag Friedrich Pustet, Willibaldverlag GmbH Eichstätt mit kirchlicher Druckerlaubnis vom 8. Januar 2013. Darin wird auf Seite 381 unter der Nummer 304 eine Andacht mit den Teilen 3, 6 und 8 der Nummer 675 vorgeschlagen. Und mein uraltes Gotteslob ist GOTTESLOB. Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Eichstätt, Verlagsanstalt St. Willibald Eichstätt, mit einem Geleitwort von Bischof Joseph, das mit Ostern 1952 datiert ist. Die dortige Ölbergandacht ist auf den Seiten 319 bis 324 (bzw. unter den Nummern 180 bis 184) enthalten. Ich schlage folgende Kombination vor: neuesGL 675,8 + neuesGL 675,6 + uraltesGL 180 - 184 + neuesGL 675,3. So ergibt sich daraus der folgende Text, wie gesagt, an ein paar Stellen abgeändert oder ergänzt von mir selbst:
[ÖLBERGANDACHT] V = Vorbeter A = das ganze Volk Gottes L = Lektor(in) [ I. in Anlehnung an das neue GL 675,8: ] Lebendiges Brot V: Jesus sagt: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt – Brot, Himmel, Leben für uns. Wir hören und fragen, wir wundern uns und staunen. Geheimnis des Glaubens. L: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. (Joh 6,32 – 33.51) V: Deinem Wort, o Herr, vertrauen wir. A. Und Deiner Wahrheit glauben wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. V: Herr Jesus Christus, lebendiges Brot vom Himmel. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du kommst vom Vater. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du bist von Anfang an. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du bist der ganzen Schöpfung gegeben. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus dem Herzen Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus der Liebe Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus dem Erbarmen Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot aus dem Frieden Gottes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Leben. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Weisung. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Licht. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Du Brot und Wahrheit. A: Wir beten Dich an und preisen Dich! V: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, gegenwärtig im Allerheiligsten Sakrament. A: Du bist das Brot, das vom Himmel kommt. V: Wir hungern nach Leben, das wahr ist und ewig. Du bist Leben und Liebe. A: Herr Jesus Christus, Brot von Gott, gib Dich uns mit Deinem Geist. V: Wir suchen nach Wegen, die licht sind und sinnvoll. Du bist Weg und Richtung. A: Herr Jesus Christus, Brot von Gott, gibt Dich uns mit Deiner Kraft. V: Wir fragen nach Worten, die klar sind und gültig. Du bist Wort und Wahrheit. A: Herr Jesus Christus, Brot von Gott, gib Dich uns mit Deiner Botschaft. V: Wir bitten gemeinsam: A: Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, rette mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. Leiden Christi, stärke mich. O guter Jesus, erhöre mich. Birg in Deinen Wunden mich. Von Dir lass' nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich, zu Dir zu kommen, heiße mich, mit Deinen Heiligen zu loben Dich in Deinem Reiche ewiglich. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. [ II. In Anlehnung an das neue GL 675,6: ] Zu Seinem Gedächtnis V: Jesus sagt: Tut dies zu meinem Gedächtnis – Auftrag, Testament, Sendung für uns. Wir hören und fragen, wir wundern uns und staunen. Geheimnis des Glaubens. L: Jesus nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. (Lk 22,19 – 20) V: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir. A: Und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. V: Herr Jesus Christus, zum Abendmahl mit den Jüngern versammelt. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du, Herr, stehst am Ende Deines irdischen Weges. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du, Herr, blickst auf Deinen drohenden Tod. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du, Herr, nimmst Deine Hingabe am Kreuz vorweg. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du selbst wirst Paschalamm. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du stiftest das Opfermahl des Neuen und Ewigen Bundes. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du begründest die Eucharistie der Kirche. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du eröffnest das Ewige Hochzeitsmahl. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Dein Leiden. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Deinen Tod. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Deine Auferstehung. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Du teilst mit uns Dein Ostern. A: Wir beten Dich an und preisen Dich. V: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, gegenwärtig im Allerheiligsten Sakrament. A: Du schenkst Dich uns, wenn wir Dein Gedächtnis begehen. V: Dein Leiden am Kreuz verurteilt alle, die Menschen zu Opfern machen: Dein Opfer ist Ihr schärfstes Gericht und schreit nach Gerechtigkeit. A: Herr Jesus Christus, für uns und für alle gekreuzigt, Du bist unter uns, wenn wir Deiner gedenken. V: Dein Tod auf Golgota beschämt alle, die Deine Botschaft verwerfen: Dein Sterben ist Dein stärkstes Zeugnis und lädt zur Nachfolge. A: Herr Jesus Christus, für uns und für alle gestorben, Du bleibst bei uns auch nach dem Opfermahl in jedem Tabernakel. V: Deine Auferstehung aus dem Grab besiegt alle, die Gottes Macht bezweifeln: Dein Ostern ist Sein größter Triumph und ruft zur Mission. A: Herr Jesus Christus, für uns und für alle auferstanden, Du bist bei uns, wo zwei oder drei in Deinem Namen versammelt sind. V: Wir bitten gemeinsam: A: Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, rette mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. Leiden Christi, stärke mich. O guter Jesus, erhöre mich. Birg in Deinen Wunden mich. Von Dir lass' nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich, zu Dir zu kommen, heiße mich, mit Deinen Heiligen zu loben Dich in Deinem Reiche ewiglich. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. [ III. In Anlehnung an das alte GL 180 - 184: ] V: Herr und Heiland Jesus Christus, ich armer, sündiger Mensch knie demütig vor Dir nieder, um in frommer Andacht die Todesangst zu betrachten, welche Du aus Liebe zu mir im Garten Gethsemane ausgestanden hast. Ich opfere Dir mein Mitleid auf zur Erquickung Deiner bis in den Tod betrübten Seele und bitte Dich: lass' mich Deine Todesangst mitempfinden, damit ich herzlich mit Dir trauere und meine Sünden, welche Dich in dieses Elend gebracht haben, von ganzem Herzen bereue und verabscheue. A: O Gott, / wir sind Deine schuldbeladenen Diener. / Durch die Todesangst, welche Du für uns empfunden, / und den blutigen Schweiß, den Du für uns vergossen hast, / befreie uns von den Peinen der Hölle / und leite uns dorthin, / wohin Du den reumütigen Schächer geführt hast, / wo Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschest, / Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. L: Jesus beginnt Sein Leiden: "Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Steht also auf, wir wollen weggehen von hier." (Vgl. Joh 14,31) Mit diesen Worten hatte der Heiland den Abendmahlsaal verlassen und Sich in den Garten Gethsemane begeben. Als Er dort angekommen war, fing Er an zu zittern und zu zagen. Allen Trost, welchen Seine Seele durch die Vereinigung mit der Gottheit hätte empfinden müssen, drängte Er zurück und ließ nur die entsetzliche Furcht vor dem Leiden auf sie einwirken. Er wollte alle unsere Armseligkeiten fühlen, um sie uns ertragen zu lehren. (Aus dem Psalm 37 bzw. 38) V: Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in Deinem Grimm! A: Denn Deine Pfeile haben mich getroffen, und Deine Hand lastet schwer auf mir. V: Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen, ich schreie in der Qual meines Herzens. A: Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen, geschwunden ist mir sogar das Licht der Augen. V: Freunde und Gefährten bleiben mir fern in meinem Unglück, und meine Nächsten meiden mich. A: Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen; und die mein Unheil suchen, planen Verderben. V: Himmlischer König, Gottessohn Jesus Christus, ich danke Dir innig, denn Dein heiliges Leiden hast Du für mich auf Dich genommen. So ist es mein. Alles, was ich je leide, will ich darum vereinigen mit Deinem Opfer. Und mag es dem Deinen noch so ungleich sein, so dient es doch dazu, mich zu läutern. Behalte mich immer in Deiner Gnade und lass mich Dir folgen, Jesus, meine Liebe. Amen. L: Jesus wird um unserer Sünden willen tief betrübt. In jener Ölbergstunde stellte sich dem Heiland das schreckliche Leiden vor Augen, das Er erdulden sollte, und es füllte Sein Herz mit unsäglicher Traurigkeit. Noch mehr ward Seine Seele geängstigt durch den Anblick der Sünden aller Menschen, welche Sein Vater auf Ihn gelegt hatte. Vor Seinem Geist standen alle Seelen, welche trotz Seines Leidens und Sterbens durch eigene Bosheit womöglich zugrunde gehen. Mit großer Liebe sah er Sein jüdisches Volk, und Er sah den Untergang so vieler Christen, die als Glieder Seines geheimnisvollen Leibes durch die List des Satan von Ihm losgerissen werden sollten. (Aus Jes 52,2 – 6 bzw. 53,2 - 6) V: Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. A: Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. V: Aber Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf Sich geladen. A: Wegen unserer Schuld wurde Er durchbohrt, wegen unserer Sünden zermalmt. V: Zu unserem Heil lag die Strafe auf Ihm, durch Seine Wunden sind wir geheilt. A: Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf Ihn die Schuld von uns allen. V: Barmherziger Heiland, schreibe Deine Todesangst und Deine Verlassenheit mit Deinem Blut in mein eigenes Herz, dass ich darin Deine Schmerzen und Deine Leiden lese, meiner natürlichen Schwäche nicht achtend, Deine Stimme höre, mich wahrhaft selbst verleugne und starken Geistes sowie von ganzem Herzen mit beharrlicher Treue Dir folgen. Amen. L: Jesus nimmt Seine Zuflucht zum Gebet. Voll tiefer Betrübnis ging unser Herr und Heiland, nachdem Er die Jünger zur Wachsamkeit und zum Gebet ermuntert hatte, „entfernte Er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie Du willst.“ (Vgl. Lk 22,41 – 42 und Mt 26,39) Und als die Liebe zu Seinen Aposteln Ihn bewogen hatte, Sein Gebet abzubrechen, nahm Er es mit noch größerer Innigkeit wieder auf und wiederholte ein zweites und drittes Mal: „Abba, Vater, alles ist Dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was Du willst soll geschehen.“ (Mk 14,36, vgl. Mt 26,42) (Aus Psalm 26 bzw. 27) V: Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; sei mir gnädig und erhöre mich! A: Mein Herz denkt an Dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. V: Verbirg nicht Dein Gesicht vor mir; weise Deinen Knecht im Zorn nicht ab! A: Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, Du Gott meines Heiles! V: Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, der Herr nimmt mich auf. A: Zeige mir, Herr, Deinen Weg, leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde! V: Herr Jesus Christus, Abglanz des Vaters, aus ganzer Seele danke ich Dir, dass Du um meinetwillen in so große Not hast kommen wollen. Durch Deinen Schmerz bitte ich Dich: lass mich in Leiden stets bei Dir durch inständiges und vertrauensvolles Gebet Trost suchen und Erhörung finden, wenn es zu meinem Heil und zu Deiner Ehre dienlich ist, der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. L: Jesus trifft Seine Jünger schlafend. Dreimal ging der Heiland, alles Trostes beraubt, zu Seinen Jüngern; jedes Mal fand Er sie schlafend. Tief hat es Ihm weh getan, dass Seine besten Freunde Seiner nicht achteten, sondern ruhig schliefen, als ob Seine Not sie nicht im mindesten angehe. - Mit leisem Vorwurfe sprach Er: „Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet … der Menschensohn wird den Sündern ausgeliefert. Seht, der Verräter, der mich ausliefert“ (Vgl. Mt 26,40 - 45) - Seine Freunde können nicht eine Stunde mit Ihm wachen. So steht Er ganz vereinsamt da, Er fühlt sich verlassen von Himmel und Erde. (Aus Psalm 141 bzw. 142) V: Mit lauter Stimme schrei ich zum Herrn, laut flehe ich zum Herrn um Gnade. A: Ich schütte vor Ihm meine Klagen aus, eröffne Ihm meine Not. V: Wenn auch mein Geist in mir verzagt, Du kennst meinen Pfad. A: Ich blicke nach rechts und schaue aus, doch niemand ist da, der mich beachtet. V: Mir ist jede Zuflucht genommen, niemand fragt nach meinem Leben. A: Herr, ich schreie zu Dir, ich sage: Meine Zuflucht bist Du, mein Anteil im Land der Lebenden. V: Liebreichster Heiland, reich' mir Deine Rechte, dass ich nicht falle. Hilf mir, was ich in Deinem Namen begonnen habe, treu zu vollenden. Rüste mich aus mit Deiner göttlichen Leidenskraft, dass ich, heiliger Zuversicht voll, den Weg meiner Pilgerschaft gehen und den Kampf des Leidens bestehe. In allem obsiege Deine Barmherzigkeit. Amen. L: Jesus schwitzt Blut. Als Jesus von aller Welt verlassen zum dritten Male zum Gebet zurückkehrte, erschien Ihm ein Engel vom Himmel und stärkte Ihn. Diese Stärkung war nur die Vorbereitung zu einem neuen Kampf. Mit freiem Willen ließ der Heiland neue Ströme der Bitterkeit in Sein Herz eindringen. Es entstand in Ihm ein unaussprechlicher Streit. Dir Furcht vor dem Leiden ließ Ihn vor Seinem großen Sühnwerk zurückschaudern; die Sehnsucht, uns alle zu erlösen, drängte Ihn, den Leidenskelch vollends zu leeren. Todesangst befiel Ihn, und Sein Schweiß ward wie Blutstropfen, die zur Erde rannen. (Aus Psalm 68 bzw. 69) V: Hilf mir, o Gott! Schon reicht mir das Wasser bis an die Kehle. A: Ich bin in tiefem Schlamm versunken und habe keinen Halt mehr; ich geriet in tiefes Wasser, die Strömung reißt mich fort. V: Ich bin müde vom Rufen, meine Kehle ist heiser. A: Mir versagen die Augen, während ich warte auf meinen Gott. V: Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern, den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd. A: Denn der Eifer für Dein Haus hat mich verzehrt; die Schmähungen derer, die Dich schmähen, haben mich getroffen. V: Ich aber bete zu Dir, Herr, zur Zeit der Gnade. A: Erhöre mich in Deiner großen Huld, Gott, hilf mir in Deiner Treue! V: Sei mir nah und erlöse mich! Befrei mich meinen Feinden zum Trotz! A: Du kennst meine Schmach und meine Schande. Dir stehen meine Widersacher alle vor Augen. V: Umsonst habe ich auf Mitleid gewartet, auf einen Tröster, doch ich habe keinen gefunden. A: Sie gaben mir Gift zu essen, für den Durst reichten sie mir Essig. V: Ich aber bin elend und voller Schmerzen; doch Deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen. A: Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, in meinem Danklied Ihn preisen. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist! A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. V/A: Ich bitte Dich, Herr Jesus Christus, durch Deinen heiligen Tod und durch die furchtbare Todesnot, die Du am Ölberg gelitten hast, Du wollest in Deiner göttlichen Milde all meine Not und den kommenden Tod ansehen. Sei Du alsdann meiner Seele Trost und mein Erlöser von allen Feinden. Und nimm mich auf in Deine Vaterhände aus diesem Elend zur höchsten Freude, dass ich Dich mit allen Heiligen ewig lobe und preise. Amen. [ IV. In Anlehnung an das neue GL 675,3: ] Kreuz und Leiden V: Unrecht, Gewalt, Krieg und Terror machen unzählige Menschen zu Opfern. Krankheit, Untreue, Unfälle und Katastrophen schaffen Qualen und Schmerzen. Wer steht uns bei, wenn Finsternis uns bedrängt? L: Christus hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch Seine Wunden seid ihr geheilt. (1 Petr 2,24) V: Jesus Christus, uns in allem gleich außer der Sünde. A: Erbarme Dich unser. V: Jesus Christus, unschuldig verurteilt. A: Erbarme Dich unser. V: Jesus Christus, mit dem Kreuz beladen. A: Erbarme Dich unser. V: Jesus Christus, ans Kreuz gehängt und zu Tode gebracht. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast das Leben geliebt. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast die Menschen umarmt. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast die Schöpfung geachtet. A: Erbarme Dich unser. V: Du hast die Wahrheit gebracht. A: Erbarme Dich unser. V: Du reines Lamm, für uns zum Opfer geworden. A: Erbarme Dich unser. V: Du einziger Gerechter, der alle Bosheit der Welt trägt. A: Erbarme Dich unser. V: Du Stellvertreter, der für uns alle eintritt. A: Erbarme Dich unser. V: Du Lamm Gottes, das Sünde und Tod auf sich nimmt. A: Erbarme Dich unser. V: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Sieh auf die Ängste und die Verwirrung vieler: Du weißt, was Angst ist, erlitten am Ölberg. Sieh auf die Zwänge und Fesseln, die das Leben einengen. Du weißt, was es bedeutet, unfrei zu sein, denn Du hast in der Passion freiwillig auf den Einsatz Deiner Gottheit verzichtet.. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Schau auf die Lasten und Kreuze, die Menschen tragen: Du weißt, wie drückend ein Kreuz sein kann. Schau auf die Leidenden, die an Leib und Seele ausbluten: Du weißt, wie Schmerz und Kummer quälen. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Hör auf die Schreie der Geschundenen und Geschlagenen: Du weißt, was es heißt, Opfer der Menschen zu sein. Hör auf das Flehen der Kranken und Sterbenden: Du weißt, was Einsamkeit und Verlassenheit ist. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Blick auf die Menschheit, die dem Tod verfallen ist: Du hast den Tod überwunden. Blick auf die Toten aller Zeiten: Du bist in Deinem Tod hinabgestiegen in das Reich des Todes und hast den Seelen die kommende Auferstehung des Fleisches kundgetan. A: Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. V: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. A: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Zum Abschluss der Ölbergandacht können die letzten beiden Strophen (5 und 6) des neuen GL-Liedes Nr. 494 ("Pange, lingua ...") genommen werden, deren Gebetstext ("Tantum ergo sacramentum ...") übrigens am Gründonnerstag unter den gewöhnlichen Bedingungen mit einem vollkommenen Ablass verbunden sind. Ebenso kann der vollkommene Ablass natürlich auch (wie an allen Tagen möglich) beispielsweise durch eine halbe Stunde Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes oder durch das gemeinsame Gebet von fünf Gesätzen des heiligen Rosenkranzes gewonnen werden. Jede Pfarrei wird andere Lieder mehr gewohnt sein, es können während der Andacht auch die neuen GL-Lieder Nr. 290 ("Herzliebster Jesu ..."), 364 ("Schönster Herr Jesu ..."), 367 ("Jesus, Dir leb' ich ...") usw. gesungen werden. Besonders gut passen natürlich die Rosenkranzgeheimnisse "Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat" (aus dem lichtreichen Rosenkranz) und "Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat" (aus dem schmerzhaften Rosenkranz). Und so wünsche ich allen einen gnadenreichen Gründonnerstag und ein fruchtbares Heiliges Triduum mit dem Höhepunkt der Osternacht! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Wednesday, March 28. 2007
OSTERNACHT MIT OSTERKERZE AUS REINEM ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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12:19
Comments (0) Trackbacks (0) OSTERNACHT MIT OSTERKERZE AUS REINEM BIENENWACHS: FEIER DES GLAUBENS UND WAS WIR VERSTEHEN - DIE "VOLKSSPRACHE" WAR EINE GUTGEMEINTE UTOPIE
Am kommenden Palmsonntag (Beginn der heiligen Karwoche) beginnen die heiligen Zeremonien am Hauptplatz des Eichstätter Ortsteiles Buchenhüll (D-85072 Eichstätt in Bayern) wieder um 09.30 Uhr, nämlich mit der Palmweihe und mit der Palmprozession zur Marienwallfahrtskirche, und um 13.30 Uhr wird der alljährliche große Kreuzweg entlang den beliebten renovierten Stationen im Freien (ältester Kreuzweg des Bistums Eichstätt) gebetet (vollkommener Ablaß). Am Karmontag fahren die Firmlinge gemeinsam mit dem Kirchenrektor um 14.30 Uhr von der Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll zur Heiligen Chrisammesse in den Dom, welche um 15.00 Uhr von Seiner Exzellenz Diözesanbischof Gregor Maria Hanke OSB gehalten wird. Am Kardienstag besucht dann das Bischöfliche Priesterseminar die Wallfahrtskirche in Buchenhüll, um nach dem andächtigen Abschreiten des genannten Kreuzweges um 15.45 Uhr eine Heilige Messe mitzufeiern.
Das Triduum, die drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der wahren fleischlichen Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, beginnt dann am Gründonnerstag mit der Heiligen Krankenkommunion ab 16.30 Uhr in allen gemeldeten Häusern, und nach dem heiligen Rosenkranz um 18.30 Uhr wird die Heilige Meßfeier vom Abendmahl um 19.00 Uhr gefeiert. Im Anschluß ist gemeinsame einstündige Anbetung mit Ölbergandacht (vollkommener Ablaß). Am Karfreitag ist wiederum um 15.00 Uhr die Heilige Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi (vollkommener Ablaß für die Kreuzverehrung) und um 19.00 Uhr die Möglichkeit einer stillen Stunde in der Wallfahrtskirche (gleichzeitig Herz-Jesu-Freitag im April). Am Karsamstag besteht von 09.00 bis 12.00 Uhr durchgängig die letzte Beichtgelegenheit vor der Osternacht im Beichtstuhl der Sakristei der Marienwallfahrtskirche für alle Ortsansässigen und für alle Pilger. Die feierliche Osternacht wird dann um 20.30 Uhr (am 7. April 2007) beginnen, wie immer mit dem beeindruckenden Osterfeuer auf einem Feld ganz in der Nähe der Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll bzw. am Ende des Buchenhüller Kreuzweges. Erstmals wird eine Osterkerze verwendet, deren Grundform nur aus Bienenwachs besteht (siehe die Photographien, wobei die heiligen Zeremonien in den Vorjahren aufgenommen wurden und daher die neue Osterkerze noch nicht zeigen). In der Osternacht wird auch die alljährliche großen Sammlung für die Zwecke der Wallfahrtskirche gehalten, und nach der von der Kirche mit einem vollkommenen Ablaß versehenen Erneuerung der Taufversprechen und nach dem Heiligen Meßopfer enden die Zeremonien in der Heiligsten Nacht des Jahres mit der Speisensegnung. Ein weiterer Osterhöhepunkt in Buchenhüll ist dann das lateinische Osterhochamt am Ostersonntag (8. April 2007) um 09.30 Uhr, und am gebotenen Feiertag des Ostermontags wird ebenso um 09.30 Uhr ein Heiliges Rauchamt zelebriert, diesmal mit spezieller Sammlung für die Ministrantenschar. Am Palmsonntag, am Gründonnerstag, in der Osternacht, am Ostersonntag und am Ostermontag predige ich wie immer von der Kanzel der Wallfahrtskirche. Es freut mich sehr, daß in diesem Jahr durch Verwendung einer reinen Bienenwachskerze das nach dem lichtspendenden Einzug feierlich gesungene Osterlob (Exsultet) als "Lob dieser kostbaren Kerze" noch eindrücklicher zutrifft: "In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, nimm an das Abendopfer unseres Lobes, nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe! Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie Dir dargebracht von Deiner heiligen Kirche durch die Hand ihrer Diener ... Wenn auch ihr Licht sich in die Runde verteilt hat, so verlor es doch nichts von der Kraft seines Glanzes. Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat. O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet! Darum bitten wir Dich, o Herr: geweiht zum Ruhm Deines Namens, leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtem am Himmel. Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: Dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht; der mit Dir lebt und herrscht in Ewigkeit." In der Tat gilt auch die Biene selbst als sekundäres Ostersymbol, denn wenn sie der Wabe entschlüpft, ist damit die alles überschreitende Auferstehung des gekreuzigten Herrn Jesus Christus angedeutet. Schon beim frisch gesegneten Osterfeuer wird die neue Osterkerze für die Liturgie und die Osterzeit bereitet: der Priester kann mit einem Griffel ein Kreuz in die Kerze ritzen oder wird das bereits vorhandene Kreuz nachzeichnen und bekräftigen, und wenn noch nichts eingezeichnet ist, zeichnet er darüber den griechischen Buchstaben Alpha, darunter den Buchstaben Omega, und zwischen die Kreuzarme schreibt er die Jahreszahl. Die Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll hat diesmal die Osterkerze von der Wittesheimer Bildhauerin Marilis Kreuzer nach ihrer gläubigen Inspiration fertigen lassen. Wir sehen daher auch den strahlend weißen Auferstandenen mit der Flagge des Ewigen Sieges über den Tod und mit dem leeren Grab, denn Jesu Christi Leib konnte aufgrund seiner - auch durch die Trennung von menschlichem Leib und menschlicher Seele nicht verlorengegangenen - Verbindung von Gottheit und Menschheit in Seiner göttlichen Person nicht verwesen, und so ist Jesus als wahrer Gottmensch seiner menschlichen Natur nach mit demselben Leib und in die neue unsterbliche Existenz hineinverwandelt herrlich auferstanden, um uns anzuzeigen, was jeden Menschen am Jüngsten Tage durch die Wiedervereinigung von unsterblicher Seele und gewohntem, jedoch dann verherrlichtem Leib erwartet, wenn er sich mit der Gnade Gottes um ein Leben aus der heiligen Taufe und nach den Geboten Gottes bemüht hat. Bei der Bereitung der Osterkerze spricht der Priester neben dem Osterfeuer feierlich: "Christus, gestern und heute" (senkrechter Balken), "Anfang und Ende" (Querbalken), "Alpha" (über dem Kreuz) "und Omega" (unter dem Kreuz). "Sein ist die Zeit" (1. Ziffer) "und die Ewigkeit" (2. Ziffer). "Sein ist die Macht und die Herrlichkeit" (3. Ziffer) "in alle Ewigkeit. Amen." (4. Ziffer). In das eingeritzte Kreuz bzw. in die vorgesehenen Stellen kann der Priester fünf Weihrauchkörner bzw. fünf Wundnägel einfügen: "Durch seine heiligen Wunden" (1), "die leuchten in Herrlichkeit" (2), "behüte uns" (3) "und bewahre uns" (4) "Christus, der Herr. Amen." (5) Dann erst zündet der Zelebrant die neue Osterkerze am geweihten Feuer an und spricht dabei: "Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen." In der Kirche erstrahlt dann das Licht der Osterkerze vom Zentrum des Altarraumes aus, und der Sinn von Ostern wird in den unvergleichlichen Wortes des bereits kurz zitierten Osterlobes allen Anwesenden verkündet: "Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat. Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat. Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche. Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet. O unfaßbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst Du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden! O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten. Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: 'Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.' Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Haß, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten." Mit einem Wort: wer die liturgische Feier der Heiligen Osternacht absichtlich versäumt, hat im Grunde für ein ganzes Kirchenjahr "alles" versäumt. Doch steht es den katholischen Christgläubigen trotzdem frei, ob sie ihre Ostersonntagspflicht in der Osternacht oder am Ostersonntag selbst oder durch Besuch sowohl der Osternacht als auch des Osterhochamtes erfüllen. Die uralten Zeremonien der Osternacht zeigen vor allem auch eines: es geht bei der Mitfeier der Heiligen Liturgie der Kirche weniger um das wortwörtliche oder buchstäbliche Verstehen jedes einzelnen gesprochenen, gesungenen oder verklungenen Wortes, sondern es geht an erster Stelle darum, daß das Licht des Auferstehungsglaubens das Dunkel des Herzens vertreibe, damit wir umfassender verstehen als nur wörtlich. Es geht primär um das Verstehen des Herzens und erst sekundär um das Verstehen des Verstandes. Es war durchaus eine der Versuchungen gutgemeinter liturgischer Reformen der letzten Jahrzehnte, vor lauter angestrebtem wörtlichem Verstehen das Verstehen des Herzens zu kurz kommen zu lassen. Dies ist einer der existentiellen Gründe, warum die Kirche und an ihrer Spitze der Heilige Vater als sichtbarer Stellvertreter Jesu Christi auf Erden die regelmäßige Verwendung der im eigenen Ritus entstandenen liturgischen Sakralsprache (in unseren Breiten das Latein) empfehlen. Wir müssen uns ab und zu von der Überkonzentration auf intellektualistisches wörtliches Verstehen heilsam lösen, um wieder in das Ganze des katholischen Glaubens einzutauchen: "Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet." Verstand und Herz gehören zusammen, aber nicht alles kann bis ins Detail verstanden werden: die Auferstehung von den Toten ist ein historisches und doch von Gott selbst bewirktes Ereignis. Auf Seine Autorität hin glauben wir an "an den einen Herrn Jesus Christus (...) am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel." Eine zu reichhaltige Indizienkette läßt es darüber hinaus absolut vernünftig erscheinen, an diese Auferstehung des Fleisches zu glauben, die eines der Kennzeichen wahren christlichen Glaubens ist. So meine ich, daß im lateinischen Ritus - auch in der erneuerten Form - die Kombination der Feier der uralten Osternacht-Zeremonien und eines lateinischen Osterhochamtes am Tage selbst der Feier des Osterglaubens und unserem eigentlich anzustrebenden Verstehen am besten entspricht. Die "Volkssprache" hat es nämlich - seien wir ehrlich! - nie wirklich in die Meßliturgie geschafft, denn wir hören auch bei Verwendung des Deutschen keine gesprochene Sprache, keinen Dialekt - es ist vielmehr deutsche Hochsprache oder deutsche Schriftsprache. Und es kann durchaus passieren, daß manches von dieser deutschen Hochsprache genauso wenig im buchstäblichen Sinne verstanden wird wie vom Latein - auch gebildeten Menschen kann dies passieren. In Wirklichkeit geht es also - um es zu wiederholen - um ein ganz anderes und viel wichtigeres Verstehen: was nämlich in jeder Heiligen Messe unsichtbar und unblutig, aber doch wirklich durch Jesus Christus selbst neu gegenwärtig gesetzt wird. Das ist der Sinn der Erstkommunionvorbereitung, die zum innersten Kern des Meßopfers führen muß, das uns ermöglicht, mit Maria und Johannes unter dem Kreuz stehen zu dürfen, um auch des Auferstehungssieges Christi teilhaftig zu werden. Und so klingt die Osternacht noch am Ostersonntag am besten in der Sprache der lateinischen Rituskirche aus, wobei wir nicht vergessen, daß die Osterfreude 50 Tage lang walten soll und darf. Auf diesem Wege wünsche ich daher schon heute allen Besuchern dieses Blogbuches und meiner Internetseiten, allen katholischen Christgläubigen und allen suchenden Menschen, aber auch allen meinen ehrlichen Kritikern von Herzen eine gnadenreiche Karwoche, eine lebendige Mitfeier der Heiligen Osternacht und eine glückliche Osterzeit über volle 50 Tage. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik http://www.internetpfarre.de Saturday, March 13. 2004
RAUM INGOLSTADT / EICHSTÄTT: KINO ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Passion Christi Film at
23:25
Comments (0) Trackbacks (0) RAUM INGOLSTADT / EICHSTÄTT: KINO ROLI BRINGT DIE PASSION CHRISTI
Information für den Raum Ingolstadt und Eichstätt: im Kino ROLI (Lage: Dollstraße; Rathausplatz Richtung Busbahnhof/Norden beim Mc Donald's links) beginnt der Film DIE PASSION CHRISI termingerecht ab Donnerstag, dem 18. März 2004. Kartenreservierung unter der Tel. 0841/35691.
Monday, March 8. 2004
PASSION CHRISTI - PASSION OF THE ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Passion Christi Film at
12:53
Comments (0) Trackbacks (0) PASSION CHRISTI - PASSION OF THE CHRIST - SOLL ICH MIR DEN FILM ANSEHEN? Padre Alex informiert!
Auch wenn gesagt sein muß, daß ein Film, selbst wenn er unter Gebetsbegleitung und mit hohem Idealismus das freiwillige Sühneleiden unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus nachzeichnen möchte, genauso wenig zum Heile nötig ist wie jede Privatoffenbarung nach der endgültig ergangenen und damit abgeschlossenen Allgemeinen Offenbarung Gottes durch Jesus Christus (bis zum Tod Seines letzten Apostels), so kann aufgrund des Filmbesuches durch den Padre selbst und aufgrund der guten Vorinformationen sowohl seitens der dem neuen Jesusfilm gewidmeten Internetseiten als auch seitens verschiedener Bischöfe und Priester im Dienste des Heiligen Stuhles eine Empfehlung ausgesprochen werden, ab 18. März 2004 diesen Film anzusehen, ob mit der ganzen Familie (je nach Reife und Urteil der Eltern könnte das variable Richtalter für psychisch gesunde Kinder bei 12 bis 16 Jahren liegen, am besten mit einer kurzen Hinführung), ob mit der älteren Jugendgruppe, ob mit den älteren Ministranten (unter 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen). Seine Eminenz George Kardinal Pell (Sydney) empfiehlt, daß den Film bereits alle Oberstufenschüler sehen könnten. Auf der Ebene der Gewalt sei der Streifen mit Mel Gibsons Film "Braveheart" zu vergleichen, stellt Kardinal Pell fest: "Die Zuseher müssen gewarnt werden." Es ist keine Schande, den Film früher zu verlassen. Der Kardinal bezeichnete den Film als "Gegenmittel für jene, die denken, die Kreuzigung sei wie ein Teekränzchen am Nachmittag gewesen. Jesus wird weder banal noch sentimental dargestellt." Eltern müssen informiert sein, daß im ersten Teil das Ende des Judas dargestellt wird und daß im zweiten Teil die blutige Geißelung und die Kreuzigung Jesu in ihrer ganzen Brutalität gezeigt werden. Wer Gewaltdarstellungen nicht ertragen könne, dürfe sich DIE PASSION CHRISTI nicht anschauen oder solle gegebenenfalls nach der Hälfte das Kino verlassen, so auch der Regisseur Mel Gibson selbst. Der neue Jesus-Film ist sicher auch ein guter Kontrapunkt zu auslaufenden Strömungen eines bibelexegetischen Modernismus - es wird klar, daß die Heilsgeschichte in der konkreten Geschichte wirklich verankert ist: Jesus ist seiner menschlichen Natur nach wirklich gestorben und auferstanden in Seinem selben unverwesten und dann verherrlichten Fleische. Zweifellos kann daher der Film besonders in der Fasten- und Passionszeit eine gute katholische Betrachtungshilfe für den in dieser Welt pilgernden Menschen bieten und so die Karwoche lebendiger machen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß manch einer seinen christlichen Glauben so wieder entdeckt und das Praktizieren der heiligen katholischen Religion nach einer guten Beichte eifrig wieder aufnimmt. Denn es geht nur um eines: um die Rettung jeder einzelnen unsterblichen Menschenseele. Und keinem anderen Ziel sollte der Besuch dieses Filmes dienen. Aber vergessen wir als wohlinformierte Katholiken nicht: ein einziges heiliges Meßopfer ist unendlich mehr wert als der ganze Produktionsaufwand des Filmes, der andächtige Besuch einer stillen Messe zählt mehr als der Besuch des neuen Jesusfilmes THE PASSION OF THE CHRIST, abgesehen davon, daß sich im heiligen Meßopfer wirklich das Kreuzesopfer unseres Herrn Jesus Christus real vergegenwärtigt, durch Ihn selbst dank des gültig geweihten Priesters Jesu Christi, während dies im Film nicht geschieht. Einen sehr ausgewogenen und lesenswerten Kommentar zu den Jesusfilmen und zum neuen Jesusfilm gibt H. H. Univ.-Prof. Dr. Lloyd Baugh SJ in englischer Sprache.
Was dem Padre nun selbst gefallen hat: + daß in sehr klarer Weise dargestellt wird, wie der neidische Teufel wünscht, daß Jesus Seinen Heilsplan für die erlösungsbedürftigen Menschen nicht durchführt und daß der Teufel schließlich verliert - er meint zu Beginn sinngemäß: "Kein Mensch kann es, die Sünden aller zu tragen! Niemals!" Aber Jesus Christus vollzieht Seine Passion und Sein Kreuzesopfer in voller vergebender und sühnender Haltung, die klar darauf verweist, daß hier nicht nur ein Mensch hängt, sondern der Gott-Mensch: vergleiche die schöne Predigt von H. H. Doz. Dr. Spindelböck zum ersten Fastensonntag (Freuen wir uns über den Sieg Christi!); + daß doch ein gewisser Kontext der Passion durch Einblendung bestimmter vorheriger Worte und Handlungen Jesu gegeben ist, d. h. der Vorwurf, daß es keine hilfreiche Deutungen gibt, trifft ins Leere; + daß dadurch auch glasklar zum Ausdruck kommt, daß Jesus bereits am Gründonnerstag sein heiliges Opfer vorweggefeiert hat bei der Einsetzung und Feier der ersten heiligen Messe, dies ist auch eine wunderbare Erinnerung daran, daß die heilige Messe das Heiligste ist, was wir auf Erden haben und besuchen können. Was dem Padre selbst im Film gefehlt hat: + daß der Film nicht doch wenigstens für ein paar Minuten weitergeht, um die Auferstehung Jesu Christi in Seinem unverwesten und dann verherrlichten Fleische wenigstens in den Erscheinungen gegenüber Seiner heilige Mutter und Seinen Jüngern als längeren trostreichen Schluß zu präsentieren. Aber es wird trotzdem klar, daß der Teufel mit seinen Versuchungen, Jesus von unserer Erlösung abzubringen, endgültig verloren hat. Die Kreuzigung ist bereits Sieg und Erhöhung. Ich halte allerdings die Behauptung, daß mit dem Film eine neue cineastische Zeitrechnung beginnen müßte, für übertrieben. Ein Film bleibt in jedem Falle ein Film. Es ist die Ausfaltung der Passionsgeschehnisse aus dem Blickwinkel Mel Gibsons, wie man auch immer zu ihm stehen mag. Es ist EINE mögliche Verfilmung, mehr nicht. Aus dem Film ein Dogma zu machen, schadet der Sache. Nur unseriöse Leute können sagen: genau so wie es im Film zu SEHEN ist, so sei es Szene für Szene gewesen. Da gilt es nochmals zu erinnern: 1. haben wir im Gesamt von Schrift und Tradition die absolute Sicherheit, was wirklich geschehen ist (dazu braucht es keinen Film), und 2. haben wir insbesondere in der Heiligen Messe die unblutige Vergegenwärtigung des freiwilligen Sühnetodes Jesu Christi, und zwar ganz real und nicht nur als Film, der keine Realität und keine Messe je ersetzen kann. Der Film kann eben eine mögliche Betrachtungshilfe sein, mehr aber nicht. Übrigens hat der maronitisch-katholische Priester Antoun Terzi (ehemaliger Pfarrer von Kormakitis) immer wieder erinnert hat, daß die heiligen Wandlungsworte in der maronitischen Liturgie auch die Sprache Jesu selbst bewahrt haben. Eine gute Fastenzeit wünscht Euch Euer Padre Alex - ich freue mich über Rückmeldungen! |
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