Friday, December 21. 2007
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Kirchenrecht, News Kommentare
Comments (0) Trackbacks (5) BISCHOFSSTADT EICHSTÄTT: STABILE REGELUNG FÜR DIE AUSSERORDENTLICHE FORM DES RÖMISCHEN RITUSAm 2. Adventsonntag, dem 9. Dezember 2007, wurde um 11.15 Uhr die von Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB gewünschte Neuordnung auch in der Eichstätter Rektoratskirche St. Peter und Paul durch eine Sonntagsmesse in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus erstmals umgesetzt. (Photograph: Richard Auer) Wie der Nachrichtendienst kath.net vorgestern unter dem Titel "Modell zum Vorbild für die ganze Kirche" vermeldete, hat Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. auf Basis des Apostolischen Schreibens Summorum Pontificum vom 7. Juli 2007 entschieden, die Kirche Santa Trinità dei Pellegrini zur Pfarrkirche der ersten Personalpfarrei für die lateinischen Katholiken in Rom zu bestimmen, welche mit der Disziplin und Liturgie der außerordentlichen Form des Römischen Ritus besonders verbunden sind. Pater Joseph Kramer FSSP (Priesterbruderschaft St. Petrus), der bisherige Verantwortliche des Apostolats in Rom, soll zum ersten Pfarrer ernannt werden. Ebenso ist in dem Artikel der Untertitel "Auch Eichstätt folgt Rom" zu lesen, es heißt wörtlich: "Unter Beachtung der Leitlinien der katholischen Bischöfe Deutschlands hat der Eichstätter Diözesanbischof nach römischem Vorbild die seelsorgliche Verantwortung für die Bischofsstadt Eichstätt geregelt, was die außerordentliche Disziplin des Römischen Ritus betrifft. Über die Möglichkeiten jeder normalen Pfarrei hinausgehend hat er im Zentrum von Eichstätt die ehemalige Dominikanerkirche und die Schutzengelkirche ausgewählt, um den Bitten der Gläubigen nach den Sakramenten in der überlieferten Form nachzukommen. Zum Verantwortlichen für die außerordentliche Form der lateinischen Liturgie in der Bischofsstadt bestellte der Bischof Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik; sein Vertreter ist der Spiritual des Bischöflichen Priesterseminars, Dr. Lorenz Gadient. Die Messen an Sonn- und Feiertagen sind generell um 11.15 Uhr, an jedem ersten Sonntag und an ausgewählten Hochfesten wird die Heilige Messe um 09.00 Uhr in der größeren Schutzengelkirche, der Universitäts- und Seminarkirche, angeboten. Zum Kirchenrektor von St. Peter und Paul wurde Vizeoffizial Pytlik ernannt. Bischof Hanke hat zudem für die Peterskirche geregelt, daß auch andere Sakramente und Sakramentalien in der außerordentlichen Form gefeiert werden. Die Taufe wird in Hinkunft in der Domkirche selbst gespendet. Die Rektoratskirche St. Peter und Paul wurde mit einem eigenen Konto (im Rahmen der Dompfarrkirchenstiftung) versehen. Auch in anderen Städten des Bistums wie in Ingolstadt sind auf Antrag von Gläubigen stabile Seelsorgslösungen geplant. Einzelne Pfarrer haben auf Basis des Motu proprio bereits im Rahmen ihrer Pfarrei begonnen, regelmäßige Zelebrationen in der älteren Form anzubieten. Die ersten Heiligen Messen in der Schutzengelkirche und in der Peterskirche zu Eichstätt bestätigten das Interesse vieler Gläubiger aus dem ganzen Bistum." Im Artikel 10 des seit 14. September 2007 in Rechtskraft befindlichen Apostolischen Schreibens (motu proprio) Summorum Pontificum heißt es: "Der Ortsordinarius hat das Recht, wenn er es für ratsam hält, eine Personalpfarrei nach Norm des Canon 518 für die Feiern nach der älteren Form des Römischen Ritus zu errichten oder einen Rektor bzw. Kaplan zu ernennen, entsprechend dem Recht." Ich hatte dazu am 12. Juli 2007 in einem kurzen Kommentar festgehalten: "Das ist eine ganz entscheidende und wichtige Rechtsnorm, da in manchen Breiten der lateinischen Rituskirche nur dadurch die Rechte der den außerordentlichen Formen verbundenen Katholiken gesichert werden können. Wir müssen realistisch sein: nicht wenige Priester, die der Liturgiereform fast einen dogmatischen Charakter gegeben hatten, verstehen noch nicht ganz, was der Papst der Kirche nunmehr (zurück)geschenkt hat. Und wir müssen es menschlich verstehen, daß es noch Widerstände geben wird. Die Errichtung von Personalpfarreien (die Feier des Österlichen Triduums ist dabei miteingeschlossen) ist eine hervorragende Möglichkeit, die Übergangszeiten zu überbrücken, wobei der eingesetzte Personalpfarrer ganz im Geist des vorliegenden Dokumentes arbeiten wird müssen. Es kann keinen exklusivistischen Traditionalismus-Monopolismus oder ähnliches mehr geben, sondern alles soll in die Einheit der Gesamtkirche eingebunden werden. Auch wenn die Nennung von Canon 518 CIC 1983 fast den Eindruck erweckt, daß somit die außerordentliche Form des Römischen Ritus doch zu einem eigenen Ritus erhoben würde, so ist der Wille des Papstes zu beachten: 'Es ist nicht angebracht, von diesen beiden Fassungen des Römischen Meßbuchs als von ‘zwei Riten’ zu sprechen. Es handelt sich vielmehr um einen zweifachen Usus ein und desselben Ritus (...) Damit bin ich bei dem positiven Grund angelangt, der mich veranlaßt hat, mit diesem Motu Proprio dasjenige von 1988 fortzuschreiben. Es geht um eine innere Versöhnung in der Kirche. In der Rückschau auf die Spaltungen, die den Leib Christi im Lauf der Jahrhunderte verwundet haben, entsteht immer wieder der Eindruck, daß in den kritischen Momenten, in denen sich die Spaltung anbahnte, von Seiten der Verantwortlichen in der Kirche nicht genug getan worden ist, um Versöhnung und Einheit zu erhalten oder neu zu gewinnen; daß Versäumnisse in der Kirche mit schuld daran sind, daß Spaltungen sich verfestigen konnten. Diese Rückschau legt uns heute eine Verpflichtung auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um all denen das Verbleiben in der Einheit oder das neue Finden zu ihr zu ermöglichen, die wirklich Sehnsucht nach Einheit tragen.' " Aus diesem Grunde sind Personalpfarreien und ähnliche Regelungen nichts anderes als stabile Zusatzangebote, welche die Möglichkeiten und Entwicklungen in den einzelnen territorialen Pfarreien ergänzen und bereichern können. Es wäre ein grobes Mißverständnis, zu vermeinen, in Personalpfarreien alles mit der außerordentlichen Form des Römischen Ritus Verbundene oder noch mehr, alles Lateinische, verbannen oder dorthin abschieben zu können oder zu sollen. Die Rechte der Gläubigen in der jeweils eigenen territorialen Pfarrei bleiben unberührt, wenn auch die realen Möglichkeiten oft Grenzen setzen. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, woran Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. am 22. Februar 2007 - noch vor seiner rechtserkennenden Entscheidung zu den beiden Formen des Römischen Ritus - im nachsynodalen Apostolischen Schreiben Sacramentum caritatis unter Nummer 62, daß nämlich "die zukünftigen Priester von der Seminarzeit an darauf vorbereitet werden, die Heilige Messe in Latein zu verstehen und zu zelebrieren sowie lateinische Texte zu nutzen und den gregorianischen Choral zu verwenden. Man sollte nicht die Möglichkeit außer acht lassen, daß auch die Gläubigen angeleitet werden, die vertrauten Gebete in Latein zu kennen und bestimmte Teile der Liturgie im gregorianischen Stil zu singen." Wer also im Blick auf außerordentlich-lateinische Personalpfarreien sowie auf ähnliche Zusatzangebote die Forderung stellt, daß in den klassischen Pfarreien und in der ordentlichen Form des Römischen Ritus kein Latein mehr zu hören sein solle, widerspricht nicht nur dem Willen des Papstes, sondern auch dem letzten II. Vatikanischen Konzil (XXI. Ökumenischen Konzil), das in seiner Konstitution Sacrosanctum Concilium in Nummer 54 festlegte: "Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im 'Allgemeinen Gebet' (= Fürbitten) sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können." Regelmäßige lateinische Ämter (zum Beispiel einmal monatlich) legen sich daher auch bei ausschließlicher Verwendung der ordentlichen Form des Römischen Ritus nahe. Es kann nicht darum gehen, jedes einzelne Wort immer zu verstehen, sondern es muß auch immer wieder durchscheinen, daß über jedes Einzel-Wort hinweg das eigentliche Glaubensgeheimnis nicht ausdrückbar ist, sondern nur mysterienhaft und im katholischen Glauben (Heilige Wandlung, Heiliges Meßopfer) mitgefeiert werden kann. Wir können in Deutschland nicht sagen: "Wir sind Papst!" und gleichzeitig das zurückweisen, was der Papst mit gutem Grunde ausdrücklich in der Liturgie wünscht. Die lateinische Kirchensprache ist daher etwas, was die ganze lateinische Kirche, der wir kraft unserer Taufe angehören dürfen, in allen fünf Erdteilen verbindet. Dies schuf früher und wird in Hinkunft wieder mehr weltkirchliche Vertrautheit schaffen. Der Römische Ritus unter völligem Absehen seines Latein in der Normalpfarrei, d. h. die Einseitigkeit einer ausschließlichen Verwendung der deutschen Hochsprache (oder einer anderen "Volkssprache") ist in Hinkunft nicht mehr anzustreben und schon gar kein bleibender Maßstab. Im abgelaufenen Kirchenjahr hat somit Papst Benedikt XVI. unter Beratung vieler Kardinäle und Bischöfe und in voller Treue auch zum II. Vatikanischen Konzil notwendige Schritte zur Revitalisierung der lateinischen Kirchensprache in der Pfarrliturgie gesetzt. In Eichstätt startete das stabile Angebot am 1. Adventsonntag mit einem von Spiritual Dr. Lorenz Gadient, dem stellvertretenden Bischöflichen Verantwortlichen für die außerordentliche Form der lateinischen Liturgie in der Stadt, zelebrierten Choralhochamt in der Schutzengelkirche. Einen Tag zuvor äußerte Seine Exzellenz, der hochwürdigste Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB, in einem Interview mit dem Donaukurier (DK Nr. 278, Samstag, 1. Dezember 2007, Seite 15): "Das ist die Lösung für die Eichstätter Gruppe, die seit vielen Jahren besteht (...) Es macht durchaus Sinn, unsere gregorianischen Meßgesänge immer wieder mal in die Praxis umzusetzen. Aber ich kann nicht in jeder Pfarrei den gleichen Standard erwarten. Es muß vom Priester auch pastoral vermittelt werden. Ich persönlich halte es nicht für eine Zumutung, wenn auch diese Gesänge in der Liturgie ihren Platz finden (...) Hier ist eher das 'Learning by doing' angesagt." Tatsächlich wurde in Eichstätt bereits am 12. März 1985 ein Antrag auf Zelebrationen der Heiligen Messe nach dem vom seligen Papst Johannes XXIII. im Jahr 1962 herausgegebenen Römische Meßbuch gestellt. Besondere Verdienste erwarb sich dabei der bekannte Gymnasiallehrer Norbert Clasen, der die Gläubigen immer wieder in positiver Weise ermutigte. Als Koordinatoren der überlieferten lateinischen Messe in Eichstätt sind für die Vergangenheit besonders der am 25. August 1998 verstorbene Domkapitular Dr. Ludwig Rug und der bekannte Eichstätter Kirchenhistoriker Prof. Ernst Reiter zu nennen. Als Kirchen wurden damals die Kapelle Maria-Hilf und die Pfarrkirche Heilig Geist beim Stadtbahnhof auserkoren. Seit 14. Dezember 2004 war ich dann selbst hauptverantwortlich, die zweiwöchentliche Zelebration in der letztgenannten Pfarrkirche als tridentinische Sonntagsvorabendmesse um 19 Uhr sicherzustellen. Der damals regierende Diözesanbischof hatte schon am 16. August 2002 zugesichert, daß auch die Altäre der Schutzengelkirche zur täglichen Zelebration der stillen Heiligen Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus benutzt werden könnten. Ebenso wird bis heute die über der Schutzengelkirche im Collegium Willibaldinum gelegene und mit einem eigenen Tabernakel ausgestattete Borgiaskapelle von verschiedenen Zelebranten dazu benutzt. Wir dürfen außerdem davon ausgehen, daß in der im 13. Jahrhundert errichteten Dominikanerkirche St. Peter der lateinische Eigenritus der Dominikaner praktiziert wurde. Der renovierte Kirchenraum von St. Peter und Paul in Eichstätt (Zentrum) bietet (mit der Empore) Platz für mindestens 120 Personen. Über das nunmehr gut angelaufene (und über die Möglichkeiten in jeder einzelnen Pfarrei hinausgehende) stabile Zusatzangebot in der Bischofsstadt Eichstätt, welches in besonderer Weise dem Entgegenkommen des Leiters des Gabrieli-Gymnasiums, Oberstudiendirektor Andreas Margraf, und der Der Eingang zur Peterskirche befindet sich im Zentrum von D-85072 Eichstätt: in der Dominikanergasse. Kooperation des Dompfarrers Domkapitular Franz Mattes zu verdanken ist, berichtete dann am 11. Dezember 2007 der Eichstätter Kurier. Auf der Titelseite wurde im oberen Teil eingeblendet: "Erste Erfahrungen: Alexander Pytlik betreut lateinische Messe". Und auf der ersten Seite des Lokalteils (= DK Nr. 286, Seite 23) war dann ein längerer Artikel unter dem Titel " 'Keine Heimat für Sektierer'. Lateinische Sonntagsmesse in Eichstätt " nachzulesen: "Die Eichstätter Peterskirche ist in dichten Weihrauch-Nebel gehüllt, der Priester wendet dem Volk bei der Eucharistie den Rücken zu. Lateinisch spricht er die Meßgebete. Seit dem ersten Advent gibt es jeden Sonntag in Eichstätt eine Messe im alten Römischen Ritus. - Bischof Gregor Maria Hanke hat Alexander Pytlik, den Kirchenrektor von Buchenhüll, damit beauftragt, der lateinischen Messe eine feste Heimat in Eichstätt zu geben. Es ist bislang der einzige Ort in der Diözese. - Die Freunde der lateinischen Sonntagsmesse haben sogar eine eigene Kirche zugewiesen bekommen: die renovierte Peterskirche, die sich an die Aula des Gabrieli-Gymnasiums anschließt und die von der Dominikanergasse aus erreichbar ist. Am Sonntag um 11.15 Uhr findet hier der Gottesdienst statt, jeden ersten Sonntag im Monat allerdings geht man schon um 9 Uhr in die viel größere Schutzengelkirche. - Am vergangenen Sonntag fanden sich etwa 25 Gläubige ein, wenig im Vergleich zur Vorwoche, als etwa 80 Menschen zur 'Premiere' in die Schutzengelkirche kamen. 'Das muß sich erst herumsprechen', sagt Alexander Pytlik. Und man müsse erst noch sehen, inwieweit die Messe auch über Eichstätt hinaus Gläubige anziehe. Er selbst geht die Sache zielstrebig, aber ohne überzogene Erwartungen an: 'Wir stehen am Beginn eines Weges. Man kann den echten Bedarf erst nach ein, zwei Jahren messen. Dann werden wir wissen, wie viele Leute das wirklich wollen.' - Pytlik selbst, der schon in der Vergangenheit regelmäßig mit Sondergenehmigung lateinische Messen zelebriert hatte, ist begeistert davon, daß die alte Form nun nach päpstlichem Willen ganz normal neben der Messe in deutscher Sprache Platz hat: 'Beides hat seinen Wert, beides sollte gepflegt werden.' Er selbst werde in seiner Haupteigenschaft als Seelsorger von Buchenhüll selbstverständlich weiter die 'neue Form' des Gottesdienstes halten. Er, so betont Pytlik, ist in beiden Formen zu Hause. - Und das erwartet er auch von den Gläubigen, die in seine lateinischen Messen kommen: 'Wir wollen hier nicht Elite spielen, wir wollen keine Sondergruppe sein, sondern es geht darum, daß diese Meßform in der Normalität der Kirche existiert." - Pytlik kennt die Hintergründe für den vatikanischen Sinneswandel in Sachen Latein: In der Vergangenheit hatten sich Traditionalisten etwa unter Erzbischof Lefebvre in Frankreich von der Kirche gelöst. So etwas soll nicht wieder passieren, vielmehr sollen die Traditionalisten wieder ins Boot geholt werden. 'Niemand sollte ins Abseits gestellt werden, wo er sich dann zu einem Extremisten entwickeln kann', sagt Pytlik. Und ganz wichtig ist ihm: 'Dieses Angebot wird in voller Einheit mit dem Bischof von Eichstätt gemacht. Und das Zweite Vatikanische Konzil wird nicht in Frage gestellt, das ist der Boden, auf dem wir stehen.' Radikale Kritiker der Konzils-Ergebnisse sind folglich unerwünscht: 'In meiner Verantwortung für die alte lateinische Liturgie in der Stadt Eichstätt werden keine Sektierer eine Heimat erhalten.' Und dann holt er seine Buchenhüller Ministranten, die ihm in der Peterskirche freiwillig ausgeholfen haben, zusammen und lädt sie als Belohnung zum Essen ein. Das Lokal dürfte manchen Traditionalisten erstaunen: McDonald's." Erfreulicherweise hat eben dieser umfassende Bericht im Eichstätter Kurier dazu beigetragen, daß die Zahl der Meßbesucher am vergangenen dritten Adventsonntag stark zunahm. Außerdem gab es bereits eine kleine, aber stimmlich sehr gut geübte Choralschola. Hervorzuheben ist in der Peterskirche auch die historische Orgel aus dem Jahre 1883 (Steinmeyer, Oettingen, mechanische Kegellade mit 13 Registern auf zwei Manualen und Pedal), die nun mit vereinten Kräften durch eine Renovierung zu ihrem vollen Klang finden soll. Schon nach der ersten Heiligen Der Kirchenrektor von St. Peter und Paul in Eichstätt, Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik, mit vier Ministranten und einer Klingelbeutelhelferin für die Zeit der Opfergabenbereitung. (Photograph: Richard Auer) Sonntagsmesse in der Kirche St. Peter am 2. Adventsonntag sagten Gläubige demselben Journalisten Richard Auer (ebenso nachlesbar in der Ausgabe des Eichstätter Kurier vom 11. Dezember 2007, Seite 23) ihre Meinung, so beispielsweise ein 26jähriger Student der Religionspädagogik: "Das war natürlich neu, und es war wunderschön, die lateinische Sprache zu hören und dieses Mysterium zu zelebrieren. Ich habe das als sehr ergreifend empfunden." Ein 80jähriger Rentner sagte: "An die lateinische Messe muß man sich erst wieder gewöhnen, sie ist auf jeden Fall feierlicher. Ich nehme mir vor, jetzt oft zu kommen." Und ein 62jähriger Mathematikprofessor äußerte: "Es hat mir sehr gut gefallen. Ich war auch vor einer Woche bereits in der Schutzengelkirche (...) Ich glaube, daß die großen Mysterien der Heiligen Messe in der alten Form deutlicher werden. Ich fühle mich tief ergriffen." Zu erinnern ist angesichts des Berichtes und der Meinungen der Gläubigen im Eichstätter Kurier an das von mir bereits oben Notierte: Latein kann und soll nicht das exklusive Privileg der außerordentlichen Form des Römischen Ritus sein. Deshalb verwiesen die katholischen Bischöfe Deutschlands in ihren Leitlinien zum Apostolisches Schreiben Summorum Pontificum im Punkt (2) auch für die ordentliche Form des Römischen Ritus an erster Stelle auf das lateinische Missale Romanum 1970 (in der Fassung der Editio typica tertia 2002). In diesem Sinne darf ich meine Freude über die für Rom und Eichstätt exemplarisch getroffenen Lösungen zum Ausdruck bringen. Dies alles entspricht voll und ganz den Zielen einer sich gegen manchen Zeitgeist auflehnenden Resakralisierung, für die der am 12. Dezember 2007 verstorbene Alfons Maria Kardinal Stickler unter Betonung der notwendigen Einheit mit dem Nachfolger des heiligen Petrus eingetreten ist. Der bekannte österreichische Kanonist war der älteste lebende Kardinal und wurde von Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. beim Requiem am 14. Dezember 2007 besonders gewürdigt. Die Feier der Sakramente und Sakramentalien in der außerordentliche Form des Römischen Ritus ist kein Widerspruch zum II. Vatikanischen Konzil als dem XXI. Ökumenischen Konzil der Katholischen Kirche. Auf Basis dessen hat Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. eingeladen: "Im übrigen können sich beide Formen des Usus des Ritus Romanus gegenseitig befruchten: Das alte Meßbuch kann und soll neue Heilige und einige der neuen Präfationen aufnehmen. Die Kommission Ecclesia Dei wird im Kontakt mit den verschiedenen Institutionen, die sich dem usus antiquior widmen, die praktischen Möglichkeiten prüfen. In der Feier der Messe nach dem Missale Pauls VI. kann stärker, als bisher weithin der Fall ist, jene Sakralität erscheinen, die viele Menschen zum alten Usus hinzieht. Die sicherste Gewähr dafür, daß das Missale Pauls VI. die Gemeinden eint und von ihnen geliebt wird, besteht im ehrfürchtigen Vollzug seiner Vorgaben, der seinen spirituellen Reichtum und seine theologische Tiefe sichtbar werden läßt." In großer Dankbarkeit darf ich somit herzlich zur liturgischen Feier der Weihnacht einladen. Für das Territorium von D-85072 Eichstätt verweise ich betreffend die außerordentliche Form des Römischen Ritus besonders auf die stille Hirtenmesse am frühen Morgen des 25. Dezember 2007 (07.00 Uhr) in der Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll und auf die Heilige Festmesse am 26. Dezember 2007 um 11.15 Uhr in der hier vorgestellten Rektoratskirche St. Peter und St. Paul (Zugang über die Dominikanergasse). Ebenso freue ich mich auf die Heiligen Messen in der ordentlichen Form des Römischen Ritus in St. Marien Buchenhüll, vornehmlich unter Verwendung der deutschen Hochsprache: am 24. Dezember 2007 um 16.30 Uhr (Beichtgelegenheit ab 14.30 Uhr) und am 25. Dezember 2007 um 00.00 Uhr (Christmette) sowie um 09.30 Uhr. Eine gnadenreiche Weihnachtszeit in der Freude über die Geburt des gottmenschlichen Erlösers wünscht Euch - nach dem älteren lateinischen Kalender am Fest des heiligen Apostels Thomas - Euer Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik, Verantwortlicher für die außerordentliche Form der lateinischen Liturgie in der Stadt Eichstätt Vor dem Brand des Jahres 1918 konnten die Gläubigen unterhalb der Inschriften zu Ehren der Mutter Gottes und der heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus eintreten. Der Großteil der ehemaligen Dominikanerkirche dient heute als Aula des Gabrieli-Gymnasiums, doch der öffentliche Zugang zur verbliebenen Rektoratskirche St. Peter und Paul ist rechtlich für immer zugesichert, und nunmehr dient sie nicht nur als Schulkirche, sondern auch in besonderer Weise zur Pflege der von Papst Benedikt XVI. für immer als gleichberechtigt erkannten außerordentlichen Form der lateinischen Feier der Sakramente und Sakramentalien.
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Bravo ,
freut mich als Eichstätter! Werde mal vorbeischauen. Das zwote Vatikanum und vor allem Paul VI. haben nur Zerstörung gebracht! Das 22. Konzil ist als freimaurerisch inspiriertes ursächlich für die nachfolgende Glaubenskrise und den anschließenden Sittenverfall der westlichen Welt verantwortlich. Die Beschlüsse des 22. Konzils müssen unwirksam gemacht werden. Nur so kann die Kirche zu ihrem alten Glanz und wahren Glauben zurückkehren.
Hallo Bernd!
Irgendwie scheint bei Ihnen ein Mißverständnis vorzuliegen, oder vielleicht sind es auch mehrere: 1. Das II. Vatikanische Konzil ist das XXI. (21.) Ökumenische Konzil der Katholischen Kirche und als solches aufgrund der Unterschriften des Papstes nicht "aufhebbar". Es bleibt für immer das 21. Allgemeine Konzil der Kirche, auch wenn es sich im Charakter von anderen Konzilien unterscheiden mag. 2. Das Konzil als solches war versammelt im Heiligen Geiste, und wenn auch einzelne Väter unter Umständen von nicht korrekt inspirierten Beratern unterstützt worden sein sollen, so steht fest, daß der Heilige Geist die Kirche auch bei diesem Konzil in der vollen Wahrheit des Glaubens und der Sitten erhalten hat. Das letzte Konzil konnte die Lehre der Kirche nicht ändern, und es hat dies auch nicht getan. Nachträglich so etwas in die katholischen Texte des Konzils hineinzuinterpretieren, ist der gemeinsame Propagandafehler progresisstischer und (sedi)-traditionalistischer Kreise. 3. Da es also keine Beschlüsse gibt, die freimaurerisch inspiriert sind oder gar für den Sittenverfall in der Welt verantwortlich sein können, ist Ihr Anliegen unberechtigt. Bitte lesen Sie die Texte des XXI. Ökumenischen Konzils vollständig nach, z. B. beim Heiligen Stuhl selbst auf http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htm Es genügt, schon aus der Liturgiekonstitution des II. Vatikanums zu zitieren, um zu sehen, daß Sie nicht richtig liegen können: "Das Heilige Konzil hat sich zum Ziel gesetzt, das christliche Leben unter den Gläubigen mehr und mehr zu vertiefen (...) In der Liturgie, besonders im heiligen Opfer der Eucharistie, vollzieht sich das Werk unserer Erlösung (...) Der Gebrauch der lateinischen Sprache soll in den lateinischen Riten erhalten bleiben, soweit nicht Sonderrecht entgegensteht (...) Ihre vornehmste Form nimmt die liturgische Handlung an, wenn der Gottesdienst feierlich mit Gesang gehalten wird und dabei Leviten mitwirken und das Volk tätig teilnimmt." Und eben ein solches levitiertes Choralhochamt findet ja am Sonntag, dem 6. Januar 2008, zum Fest Erscheinung des Herrn in der Eichstätter Schutzengelkirche um 09.00 Uhr statt. Ein gutes Jahr 2008! AP
Sehr geehrter H. H. Dr. Pytlik,
Gott sei Dank hat uns der Heilige Vater mit seinem Motu proprio eine gute Grundlage für die Pflege des außerordentlichen Ritus geschenkt. Es tut gut, beide Riten - vereint und endlich für die Gläubigen geklärt - dargestellt zu sehen. Es gibt Einführungsveranstaltungen zum außerordentlichen Ritus für Priester, wie sieht es mit den übrigen Gläubigen aus? Wie werden diese mit dem außerordentlichen Ritus vertraut gemacht? Geschieht hier wieder nichts, wie bisher? Gebe Gott, das hier nicht der gleiche Fehler gemacht wird, wie beim ordentlichen Ritus. Seit dem II. Vatikanischen Konzil ist nicht viel für das Verständnis der Laien getan worden, damit diese den ordentlichen Ritus und seine Symbolik verstehen lernen. Wird das beim außerordentlichen Ritus auch wieder geschehen? Vor dem Konzil saßen nicht umsonst viele Gläubige während der Heiligen Messe im außerordentlichen Ritus in ihren Bänken und beteten während der Feier den Rosenkranz oder hielten eine Betrachtung. Hoffentlich wird dieses Mal die große Chance genutzt, die sich hier bietet. Besten Dank für Ihren sehr informativen Blog. Lg Birgit
Hallo Birgit!
Danke für Ihre Meinung. Dem Papst war und ist es allerdings wichtig, daß wir nicht von zwei unterschiedlichen (lateinischen) Riten sprechen, sondern von zwei möglichen Formen des einen Römischen (Meß-)Ritus. Die Frage der Hinführung bleibt immer aktuell. Dort, wo neu begonnen wird, gibt es sehr wohl kurze Informationen und Veranstaltungen, die das von Ihnen Angesprochene in ersten Schritten abdecken. Die Frage ist jedoch, ob nicht das Mitleben, d. h. das regelmäßige Besuchen der Liturgie, die beste Hinführung bleibt. An vielen Orten, wo jetzt wieder die ältere Form des Römischen Ritus angeboten wird, gibt es auch sehr gute Begleithefte und -büchlein. Doch kein Gläubiger kann und darf gezwungen werden, diese auch während der Liturgie zu nutzen. Ob es nicht am besten ist, wenn in einigen Predigten auch kurze weiterführende Hinweise zu wichtigen Elementen der (Meß)liturgie erfolgen. Ich weiß nicht, ob dem Menschen von heute noch langwierige und großartige theoretische Hinführungen angemessen sind. Der Mensch von heute holt sich doch viele Informationen einfach aus dem sogenannten Internet, und auch in Ihrem Anliegen wird er fündig. Ich mache mir daher nicht die Sorgen, die Sie vernünftig geäußert haben. Liturgie braucht immer eine Formung und Haltung, aber eine Überpädagogisierung auf dem Weg dorhin könnte kontraproduktiv sein, für manche jedenfalls. Mit besten weihnachtlichen Grüßen! Alexander Pytlik
Ab 4. März 2012 wird die lateinische Messe an Sonn- und Feiertagen jeweils um 09.30 Uhr in der Schutzengelkirche zelebriert, ausgenommen es sind dort bereits Eigenmessen vorgesehen. In diesem Falle wird die Sonntagsmesse weiterhin in der Rektoratskirche St. Peter und Paul gefeiert, und zwar ebenso um 09.30 Uhr. Die einheitliche Meßzeit ist also immer 09.30 Uhr. Und am Dienstag/Donnerstag bleibt es bei der stillen Heiligen Messe in der Peterskirche um jeweils 17.30 Uhr. Alle weiteren Angebote und Änderungen werden jeweils in der Gottesdienstordnung des "Eichstätter Kurier" rechtzeitig bekanntgegeben. Gottes Segen allen Lesern und Leserinnen! Euer Padre Alex
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