Friday, April 18. 2008HISTORISCHES TREFFEN DES PAPSTES MIT OPFERN INNERKIRCHLICHEN SEXUELLEN MISSBRAUCHS
Vorbildhaft für alle Diözesanbischöfe und ihnen gleichgestellte Hirten der Katholischen Kirche, welche in den ihnen anvertrauten territorialen oder personalen Verantwortungsbereichen um Opfer sexuellen Mißbrauchs durch Priester oder kirchliche Mitarbeiter(innen) wissen, hat Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. im Rahmen der Apostolischen Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika sowie zum Sitz der Organisation der Vereinten Nationen gestern ganz persönlich eine Gruppe von Opfern sexuellen Mißbrauchs durch Priester getroffen. Nach Mitteilung des Heiligen Stuhles haben die Betroffenen in der Nuntiatur mit dem Heiligen Vater gesprochen. Der Papst hörte ihren Worten aufmerksam zu und versprach, für sie und ihre Angehörigen zu beten. Anschließend beteten alle gemeinsam, und der Papst gab ihnen seinen Segen. Fast eine halbe Stunde dauerte die Begegnung mit fünf oder sechs erwachsenen Männern und Frauen aus Boston - wo der landesweite Skandal 2002 seinen Ausgang nahm. Der Bostoner Kapuzinerbischof Sean Patrick Kardinal O'Malley, der die Gruppe begleitete, überreichte dem Papst eine Liste mit 1500 Vornamen - aus Datenschutzgründen ohne Nachnamen. Das Vorgehen zeigt, wie sehr dem Vatikan an einer umfassenden Klärung des Skandals und einer Schadensbegrenzung gelegen ist, durch die verlorenes Vertrauen in die Kirche wiedergewonnen werden soll. Das Echo auf die Stellungnahmen des Pontifex - so das Kölner Domradio in einer richtigen Analyse - lasse das Ausmaß des Skandals auf die öffentliche Meinung erahnen. Insgesamt sind bisher rund 13000 Klagen eingegangen, die einen Zeitraum von 60 Jahren betrafen. Auf dem Höhepunkt der Krise mußte 2002 O'Malleys Vorgänger Bernard Francis Kardinal Law als Erzbischof von Boston den Papst um seinen Rücktritt bitten, da er pädophile Geistliche gedeckt und einfach in andere Pfarreien versetzt hatte. Durch die notwendigen Prozesse und hohe Entschädigungszahlungen gerieten mehrere katholische Diözesen an den Rand der Zahlungsfähigkeit. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben der Katholischen Bischofskonferenz der USA auf mehr als zwei Milliarden Dollar. Mit einer vom Heiligen Stuhl genehmigten Null-Toleranz-Politik für sexuell straffällige Kirchenmitarbeiter und mit neuen Richtlinien und Kontrollen bei der Priesterausbildung konnten die Bischöfe seither manches an verlorener Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.
Schon vor der Landung in den USA hatte Papst Benedikt über die Mißbräuche gesprochen und erklärt, daß niemand im Priesteramt verbleiben könne, der sich dieser Tat schuldig gemacht hätte: "Es ist wichtiger, gute Priester zu haben als viele Priester." Wörtlich antwortete er am 15. April 2008 im Interview: "It is a great suffering for the Church in the United States and for the Church in general, for me personally, that this could happen. If I read the history of these events, it is difficult for me to understand how it was possible for priests to fail in this way the mission to give healing, to give God’s love to these children. I am ashamed and we will do everything possible to ensure that this does not happen in future. I think we have to act on three levels: the first is at the level of justice and the political level. I will not speak at this moment about homosexuality: this is an other thing. We will absolutely exclude paedophiles from the sacred ministry; it is absolutely incompatible, and who is really guilty of being a paedophile cannot be a priest. So at this first level we can do justice and help the victims, because they are deeply affected; these are the two sides of justice: one, that paedophiles cannot be priests and the other, to help in any possible way the victims. Then, there’s a pastoral level. The victims will need healing and help and assistance and reconciliation: this is a big pastoral engagement, and I know that the bishops and the priests and all Catholic people in the United States will do whatever possible to help, to assist, to heal. We have made a visitation of the seminaries, and we will do all that is possible in the education of seminarians for a deep spiritual, human and intellectual formation for the students. Only sound persons can be admitted to the priesthood and only persons with a deep personal life in Christ and who have a deep sacramental life. So, I know that the bishops and directors of seminarians will do all possible to have a strong, strong discernment because it is more important to have good priests than to have many priests. This is also our third level, and we hope that we can do and we have done and we will do in the future all that is possible to heal these wounds." Deutsche Übersetzung: "Es ist ein großes Leid für die Kirche in den Vereinigten Staaten und für die Kirche im allgemeinen, auch für mich persönlich, daß dies geschehen konnte. Wenn ich die Geschichte dieser Vorkommnisse betrachte, fällt es mir schwer, zu verstehen, wie Priester so sehr in ihrer Sendung versagen konnten, diesen Kindern das Heil und die Liebe Gottes zu bringen. Ich bin beschämt, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, daß so etwas in Zukunft nicht wieder geschieht. Ich denke, daß wir auf drei Ebenen handeln müssen, und zwar zunächst auf der Rechtsebene und auf politischer Ebene. Ich werde jetzt nicht über Homosexualität sprechen, denn das ist ein anderes Thema. Wir werden Pädophile unbedingt vom Priesteramt ausschließen; das ist absolut unvereinbar, und wer wirklich schuldig ist, ein Pädophiler zu sein, kann kein Priester sein. So können wir auf dieser ersten Ebene das Recht walten lassen und den Opfern helfen, denn sie leiden schwer darunter. Das sind die beiden Rechtsaspekte: zum einen können Pädophile keine Priester sein, und zum anderen muß den Opfern auf jede nur mögliche Weise geholfen werden. Dann gibt es eine seelsorgliche Ebene. Die Opfer brauchen Heilung und Hilfe und Beistand und Versöhnung: das ist eine große seelsorgliche Verpflichtung, und ich weiß, daß die Bischöfe und die Priester und alle Katholiken in den Vereinigten Staaten alles tun werden, was in ihren Kräften steht, um zu helfen, Beistand zu leisten und zu heilen. Wir haben eine Visitation der Seminare durchgeführt, und wir werden alles tun, was im Rahmen der Erziehung von Seminaristen möglich ist, um den Studenten eine tiefe geistliche, menschliche und intellektuelle Ausbildung zu geben. Nur Personen, die in gesunder Verfassung sind, können zum Priestertum zugelassen werden, nur Personen mit einem tiefen persönlichen Leben in Christus, die auch ein tiefes sakramentales Leben haben. Ich weiß also, daß die Bischöfe und die Seminarausbildner alles tun werden, was in ihren Kräften steht, um zu einer wirklich sehr strengen Entscheidungsfindung zu gelangen, denn es ist wichtiger, gute Priester zu haben als viele Priester. Das ist auch unsere dritte Ebene, und wir hoffen, daß wir alles, was in unserer Macht steht, tun können, getan haben und auch in Zukunft tun werden, um diese Wunden zu heilen." Damit bestätigt Benedikt XVI. seine klare Linie, die sich bereits bisher in verschiedenen konkreten Entscheidungen gezeigt hatte. Auch bei der Vesper mit den katholischen Bischöfen der Vereinigten Staaten in der Washingtoner Kirche "Nationalschrein der Unbefleckten Empfängnis" verurteilte er am 16. April 2008 (vgl. den englischen Originaltext unterhalb) die Skandale sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger, die eine tiefe Scham verursachten. Der Papst kritisierte, daß dem Problem von Seiten der verantwortlichen Diözesanbischöfe teilweise in schlechter Weise begegnet worden sei. "Es ist Eure von Gott gegebene Verantwortung, die Wunden, die durch den Vertrauensmißbrauch verursacht wurden, als Hirten zu verbinden und die Heilung zu fördern", so Benedikt XVI. Die Bischöfe seien - und wir müssen an dieser Stelle betonen: auf der ganzen Welt, auch im deutschen Sprachraum - aufgerufen, den Versöhnungsprozeß voranzutreiben und mit Sorge aufzuklären, wie viele Menschen ernsthaft geschädigt worden seien. (Bekanntlich verjährt der mögliche Schadensersatz noch langsamer als die kirchenrechtlichen Bestrafungsmöglichkeiten.) Der Papst erinnerte zugleich an die überwältigende Mehrheit der katholischen Kleriker und Ordensleute in den USA, die eine sehr gute Arbeit leisteten. Und dies war noch nicht das letzte Wort des Papstes: morgen will er sich beim Treffen mit Priestern und Ordensleuten nochmals und somit im Rahmen des Besuches insgesamt zum vierten Mal zur Problematik äußern. Wörtlich sagte der Papst den Bischöfen bei der schon angesprochenen Vesper: "Among the countersigns to the Gospel of life found in America and elsewhere is one that causes deep shame: the sexual abuse of minors. Many of you have spoken to me of the enormous pain that your communities have suffered when clerics have betrayed their priestly obligations and duties by such gravely immoral behavior. As you strive to eliminate this evil wherever it occurs, you may be assured of the prayerful support of God’s people throughout the world. Rightly, you attach priority to showing compassion and care to the victims. It is your God-given responsibility as pastors to bind up the wounds caused by every breach of trust, to foster healing, to promote reconciliation and to reach out with loving concern to those so seriously wronged. Responding to this situation has not been easy and, as the President of your Episcopal Conference has indicated, it was 'sometimes very badly handled'. Now that the scale and gravity of the problem is more clearly understood, you have been able to adopt more focused remedial and disciplinary measures and to promote a safe environment that gives greater protection to young people. While it must be remembered that the overwhelming majority of clergy and religious in America do outstanding work in bringing the liberating message of the Gospel to the people entrusted to their care, it is vitally important that the vulnerable always be shielded from those who would cause harm. In this regard, your efforts to heal and protect are bearing great fruit not only for those directly under your pastoral care, but for all of society. If they are to achieve their full purpose, however, the policies and programs you have adopted need to be placed in a wider context. Children deserve to grow up with a healthy understanding of sexuality and its proper place in human relationships. They should be spared the degrading manifestations and the crude manipulation of sexuality so prevalent today. They have a right to be educated in authentic moral values rooted in the dignity of the human person. This brings us back to our consideration of the centrality of the family and the need to promote the Gospel of life. What does it mean to speak of child protection when pornography and violence can be viewed in so many homes through media widely available today? We need to reassess urgently the values underpinning society, so that a sound moral formation can be offered to young people and adults alike. All have a part to play in this task – not only parents, religious leaders, teachers and catechists, but the media and entertainment industries as well. Indeed, every member of society can contribute to this moral renewal and benefit from it. Truly caring about young people and the future of our civilization means recognizing our responsibility to promote and live by the authentic moral values which alone enable the human person to flourish. It falls to you, as pastors modelled upon Christ, the Good Shepherd, to proclaim this message loud and clear, and thus to address the sin of abuse within the wider context of sexual mores. Moreover, by acknowledging and confronting the problem when it occurs in an ecclesial setting, you can give a lead to others, since this scourge is found not only within your Dioceses, but in every sector of society. It calls for a determined, collective response. Priests, too, need your guidance and closeness during this difficult time. They have experienced shame over what has occurred, and there are those who feel they have lost some of the trust and esteem they once enjoyed. Not a few are experiencing a closeness to Christ in his Passion as they struggle to come to terms with the consequences of the crisis. The Bishop, as father, brother and friend of his priests, can help them to draw spiritual fruit from this union with Christ by making them aware of the Lord’s consoling presence in the midst of their suffering, and by encouraging them to walk with the Lord along the path of hope (cf. Spe Salvi, 39). As Pope John Paul II observed six years ago, 'we must be confident that this time of trial will bring a purification of the entire Catholic community', leading to 'a holier priesthood, a holier episcopate and a holier Church' (Address to the Cardinals of the United States, 23 April 2002, 4). There are many signs that, during the intervening period, such purification has indeed been taking place. Christ’s abiding presence in the midst of our suffering is gradually transforming our darkness into light: all things are indeed being made new in Christ Jesus our hope." Deutsche Übersetzung: "Unter den zum Evangelium des Lebens im Widerspruch stehenden Zeichen, die in Amerika und anderswo zu finden sind, verursacht eines tiefe Scham: der sexuelle Mißbrauch von Minderjährigen. Viele von Euch haben mir von dem enormen Schmerz berichtet, den Eure Gemeinden erlitten haben, als Kleriker ihre priesterlichen Pflichten und Aufgaben durch ein so schwerwiegend unsittliches Verhalten verraten haben. Während Ihr Euch um die Beseitigung dieses Übels bemüht, wo immer es vorkommt, dürft Ihr der Unterstützung durch das Gebet des Gottesvolkes überall auf der Welt gewiß sein. Mit Recht hat für Euch die Bekundung des Mitleids und Sorge für die Opfer Vorrang. Es ist Eure von Gott gegebene Verantwortung als Bischöfe, die Wunden, die von einem Vertrauensmißbrauch verursacht wurden, zu verbinden, bei der Heilung behilflich zu sein, die Versöhnung zu fördern und mit liebevoller Sorge denen nahe zu sein, die so ernsthaft geschädigt worden sind. Die Antwort auf diese Situation ist nicht leicht gewesen, und das Problem ist, worauf der Vorsitzende eurer Bischofskonferenz hingewiesen hat, 'oft sehr schlecht gehandhabt worden'. Da nun das Ausmaß und die Schwere des Problems klarer aufgedeckt ist, wart Ihr in der Lage, angemessenere Abhilfe und disziplinäre Maßnahmen zu ergreifen und ein sicheres Umfeld zu fördern, das den Kindern und Jugendlichen größeren Schutz bietet. Während daran erinnert werden muß, daß die überwiegende Mehrheit der Priester und Ordensleute in Amerika hervorragende Arbeit leistet, wenn sie den ihrer Sorge anvertrauten Menschen die befreiende Botschaft des Evangeliums bringt, ist es unbedingt notwendig, daß die Verwundbaren immer vor jenen geschützt werden, die ihnen Schaden zufügen können. In dieser Hinsicht tragen Eure Bemühungen um Heilung und Schutz nicht nur Früchte für diejenigen, die direkt unter Eurer Hirtensorge stehen, sondern für die ganze Gesellschaft. Wenn jedoch die von Euch angewandten Maßnahmen und Programme ihren vollen Zweck erfüllen sollen, müssen sie in einen breiteren Kontext gestellt werden. Die Kinder haben ein Recht darauf, mit einem gesunden Verständnis von Sexualität und der ihr eigenen Rolle in den menschlichen Beziehungen aufzuwachsen. Sie sollten von den degradierenden Manifestationen und der heute so weit verbreiteten rohen Manipulation der Sexualität verschont werden. Sie haben ein Recht darauf, in den echten moralischen Werten, die in der Würde des Menschen verwurzelt sind, erzogen zu werden. Das führt uns wieder zurück zu unseren Überlegungen zur zentralen Stellung der Familie und der Notwendigkeit, das Evangelium des Lebens zu fördern. Was heißt es, vom Schutz des Kindes zu reden, wenn in so vielen Häusern über die heute weithin zugänglichen Medien Pornographie und Gewalt angeschaut werden können? Wir müssen wieder dringend die Werte stärken, die die Gesellschaft tragen, damit den jungen Menschen wie auch den Erwachsenen eine gesunde moralische Bildung angeboten werden kann. Alle haben in dieser Aufgabe eine Rolle zu spielen – nicht nur die Eltern, die religiösen Führer, die Lehrer und Katecheten, sondern auch die Massenmedien und die Unterhaltungsindustrie. In der Tat kann jedes Mitglied der Gesellschaft zu dieser moralischen Erneuerung beitragen und von ihr profitieren. Sich wirklich um die jungen Menschen und um die Zukunft unserer Zivilisation zu kümmern heißt, daß wir unsere Verantwortung anerkennen, die wahren moralischen Werte, die allein den Menschen zu seiner vollen Entfaltung befähigen, sie zu fördern und aus ihnen zu leben. Eure Aufgabe als Bischöfe nach dem Vorbild Christi, des Guten Hirten, ist es, diese Botschaft laut und klar zu verkünden und daher die Sünde des Mißbrauchs in den breiteren Kontext der Sexualmoral zu stellen. Darüber hinaus könnt Ihr dadurch, daß Ihr das Problem, wenn es im kirchlichen Umfeld auftritt, anerkennt und euch mit ihm auseinandersetzt, anderen eine Orientierung geben, da diese Geißel ja nicht nur in Euren Diözesen, sondern in jedem Bereich der Gesellschaft zu finden ist. Es erfordert eine entschiedene und gemeinsame Antwort. Auch die Priester brauchen in dieser schweren Zeit Eure Leitung und Nähe. Sie haben die Scham für das, was geschehen ist, erfahren, und viele von ihnen spüren, daß sie das Vertrauen und die Achtung, die sie einst genossen, verloren haben. Nicht wenige erfahren eine Nähe zu Christus in seinem Leiden, während sie mühsam darum ringen, die Folgen der Krise zu bewältigen. Der Bischof als Vater, Bruder und Freund seiner Priester kann ihnen helfen, aus dieser Verbundenheit mit Christus geistliche Frucht zu ziehen, indem er ihnen die tröstliche Gegenwart des Herrn inmitten ihres Leidens bewußt macht und sie dazu ermutigt, mit dem Herrn den Weg der Hoffnung zu gehen (vgl. Spe salvi, 39). Wie Papst Johannes Paul II. vor sechs Jahren bemerkte, 'müssen wir darauf vertrauen, daß diese Zeit der Prüfung eine Reinigung der ganzen katholischen Gemeinschaft mit sich bringen wird, eine Reinigung, die … zur größeren Heiligkeit des Priestertums, des Episkopats und der Kirche führen muß' (Ansprache an die Kardinäle der Vereinigten Staaten, 23. April 2002, Nr. 4; in O. R. dt., Nr. 18, 3. 5. 2002, S. 7). Es gibt viele Zeichen dafür, daß in der Zwischenzeit tatsächlich eine solche Läuterung stattgefunden hat. Die ständige Gegenwart Christi inmitten unseres Leidens verwandelt unsere Finsternis nach und nach in Licht: In der Tat, alles wird in Christus Jesus, unserer Hoffnung, neu gemacht." Und beim Heiligen Papstamt im Nationalstadion von Washington predigte Benedikt XVI. gestern außerdem: "Dear friends, my visit to the United States is meant to be a witness to 'Christ our Hope'. Americans have always been a people of hope: your ancestors came to this country with the expectation of finding new freedom and opportunity, while the vastness of the unexplored wilderness inspired in them the hope of being able to start completely anew, building a new nation on new foundations. To be sure, this promise was not experienced by all the inhabitants of this land; one thinks of the injustices endured by the native American peoples and by those brought here forcibly from Africa as slaves. Yet hope, hope for the future, is very much a part of the American character. And the Christian virtue of hope – the hope poured into our hearts by the Holy Spirit, the hope which supernaturally purifies and corrects our aspirations by focusing them on the Lord and his saving plan – that hope has also marked, and continues to mark, the life of the Catholic community in this country. It is in the context of this hope born of God’s love and fidelity that I acknowledge the pain which the Church in America has experienced as a result of the sexual abuse of minors. No words of mine could describe the pain and harm inflicted by such abuse. It is important that those who have suffered be given loving pastoral attention. Nor can I adequately describe the damage that has occurred within the community of the Church. Great efforts have already been made to deal honestly and fairly with this tragic situation, and to ensure that children – whom our Lord loves so deeply (cf. Mk 10,14), and who are our greatest treasure – can grow up in a safe environment. These efforts to protect children must continue. Yesterday I spoke with your Bishops about this. Today I encourage each of you to do what you can to foster healing and reconciliation, and to assist those who have been hurt. Also, I ask you to love your priests, and to affirm them in the excellent work that they do. And above all, pray that the Holy Spirit will pour out his gifts upon the Church, the gifts that lead to conversion, forgiveness and growth in holiness." Deutsche Übersetzung: "Liebe Freunde, mein Besuch in den Vereinigten Staaten soll ein Zeugnis für 'Christus, unsere Hoffnung' sein. Die Amerikaner waren immer ein Volk der Hoffnung: Eure Vorfahren kamen in dieses Land mit der Erwartung, neue Freiheit und neue Möglichkeiten zu finden, während die Weite der unerschlossenen Wildnis in ihnen die Hoffnung weckte, völlig neu anfangen zu können, indem sie eine neue Nation auf neuen Grundlagen errichteten. Sicherlich teilten nicht alle Einwohner des Landes die Erfahrung dieser hoffnungsvollen Aussichten; man denke an die Ungerechtigkeiten, die die eingeborenen Völker Amerikas und die mit Gewalt aus Afrika hierher gebrachten Sklaven erlitten. Dennoch gehört die Hoffnung, Hoffnung in die Zukunft, sehr stark zum amerikanischen Charakter. Und die christliche Tugend der Hoffnung – die vom Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossene Hoffnung, die Hoffnung, die uns übernatürlich läutert und unsere Wünsche dadurch korrigiert, daß sie sie auf den Herrn und seinen Heilsplan ausrichtet – diese Hoffnung hat auch das Leben der katholischen Gemeinschaft in diesem Land gekennzeichnet und kennzeichnet sie weiterhin. Im Kontext dieser Hoffnung, die in der Liebe und Treue Gottes ihren Ursprung hat, bin ich mir auch des Schmerzes bewußt, den die Katholische Kirche in Amerika als Folge des sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger erfahren hat. Keines meiner Worte könnte die durch einen solchen Mißbrauch zugefügten Schmerzen und Leiden beschreiben. Es ist wichtig, denen, die gelitten haben, eine liebevolle pastorale Aufmerksamkeit zu widmen. Auch kann ich den in der Gemeinschaft der Kirche entstandenen Schaden nicht angemessen in Worte fassen. Große Anstrengungen sind schon unternommen worden, um mit dieser tragischen Situation ehrlich und fair umzugehen und sicherzustellen, daß Kinder – die unser Herr so sehr liebt (vgl. Mk 10,14) und die unser größter Schatz sind – in einer sicheren Umgebung aufwachsen können. Dieses Bemühen, die Kinder zu schützen, muß weitergeführt werden. Gestern habe ich mit Euren Bischöfen darüber gesprochen. Heute möchte ich jeden von Euch ermutigen, alles in Eurer Macht Stehende zu tun, um Heilung und Versöhnung zu fördern und denen beizustehen, die verletzt worden sind. Ich bitte Euch auch darum, Eure Priester zu lieben und sie in der hervorragenden Arbeit zu unterstützen, die sie tun. Und betet vor allem darum, daß der Heilige Geist Seine Gaben über die Kirche ausgießen möge, die Gaben, die zu Versöhnung, Vergebung und Wachstum in der Heiligkeit führen." Beten wir für einen guten Ausgang und eine bleibende Orientierung durch diese wichtige Reise des Heiligen Vaters. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik |
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