Thursday, May 22. 2008
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Kirchenrecht, News Kommentare
Comments (0) Trackbacks (0) PERSONALPFARREI FÜR DIE AUSSERORDENTLICHE FORM DES RÖMISCHEN RITUS IN ROM ERRICHTET
Erst im laufenden Marienmonat Mai ist durch den offiziellen Brief des hochwürdigsten Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Petrus präzise bekanntgeworden (vgl. die Mitteilung vom 7. Mai auf der internationalen Seite der Priesterbruderschaft und den Eintrag vom 11. Mai 2008 auf dem Portal www.kath-info.de), daß die für das Bistum Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. angekündigte Personalpfarrei nach Art. 10 des Apostolischen Schreibens Summorum Pontificum am Ostersonntag, dem 23. März 2008, errichtet worden ist und somit einen Vorbildcharakter für die gesamte lateinische Kirche genießt. Im genannten Artikel des Motu Proprio vom 7. Juli 2007 heißt es: "Der Ortsordinarius hat das Recht, wenn er es für ratsam hält, eine Personalpfarrei nach Norm des Canon 518 für die Feiern nach der älteren Form des römischen Ritus zu errichten oder einen Rektor bzw. Kaplan zu ernennen, entsprechend dem Recht."
In meinem Kommentar dazu hatte ich festgehalten: "Das ist eine ganz entscheidende und wichtige Rechtsnorm, da in manchen Breiten der lateinischen Rituskirche nur dadurch die Rechte der den außerordentlichen Formen verbundenen Katholiken gesichert werden können. Wir müssen realistisch sein: nicht wenige Priester, die der Liturgiereform fast einen dogmatischen Charakter gegeben hatten, verstehen noch nicht ganz, was der Papst der Kirche nunmehr (zurück)geschenkt hat. Und wir müssen es menschlich verstehen, daß es noch Widerstände geben wird. Die Errichtung von Personalpfarreien (die Feier des Österlichen Triduums ist dabei miteingeschlossen) ist eine hervorragende Möglichkeit, die Übergangszeiten zu überbrücken, wobei der eingesetzte Personalpfarrer ganz im Geist des vorliegenden Dokumentes arbeiten wird müssen. Es kann keinen exklusivistischen Traditionalismus-Monopolismus oder ähnliches mehr geben, sondern alles soll in die Einheit der Gesamtkirche eingebunden werden." In Ergänzung des auf diese römische Personalpfarrei und auf die für die Bischofsstadt Eichstätt per 2. Dezember 2007 errichtete liturgische Gemeinde bezogenen Blogeintrags sei daher zunächst der Brief des Generaloberen von der deutschsprachigen Internetseite der Petrusbruderschaft - unter zusätzlicher Berücksichtigung der englischen Ausgabe - übernommen: Liebe Freunde der Priesterbruderschaft St. Petrus, wie Sie wissen, ist die Priesterbruderschaft St. Petrus in besonderer Weise mit der Ewigen Stadt verbunden. Im Jahr 1988 wurde unsere Gemeinschaft in Rom gegründet. Sowohl Papst Johannes Paul II. als auch der damalige Kardinal Ratzinger waren entscheidend an der Gründung beteiligt. Außerdem haben wir damals die Gnade erhalten, für unsere Gemeinschaft den Namen des Apostelfürsten und Patron Roms, des heiligen Petrus wählen zu dürfen. Keine Gemeinschaft, die in den letzten zwei Jahrhunderten gegründet wurde, trägt diesen Namen. Seitdem die Gründer unserer Gemeinschaft in diesem Gründungsakt ihre besondere Treue gegenüber dem Nachfolger Petri bekundet haben, war unsere Gemeinschaft stets in der Ewigen Stadt präsent. Während unseres nun knapp 20jährigen Bestehens wurden 15 Kleriker der Bruderschaft an römische Universitäten gesandt, um dort das Lizentiat oder das Doktorat zu erwerben. Seit 1997 war unseren Priestern in Rom die kleine Kapelle S. Gregorio anvertraut. So darf ich Ihnen nun mit großer Freude im Namen der Priesterbruderschaft St. Petrus mitteilen, daß am Ostersonntag (23. März 2008) das römische Vikariat der Petrusbruderschaft mit der Kirche Ss. Trinità dei Pellegrini eine Personalpfarrei übertragen hat. Es ist eine Ehre für die Bruderschaft, daß der Heilige Vater diese Personalpfarrei für die außerordentliche Form des Römischen Ritus im Herzen Roms errichtet hat und daß diese Pfarrei der Priesterbruderschaft durch Kardinalvikar Camillo Ruini übertragen wurde. Ein herausragendes Beispiel zur Umsetzung des Motu Proprio Summorum Pontificum! Wir sind sehr erfreut darüber, daß Rom als das Herz der Kirche die erste Diözese Europas ist, die unserer Bruderschaft eine Personalpfarrei anvertraut. Die Kirche Ss. Trinità dei Pellegrini liegt mitten im historischen Zentrum der Stadt Rom, nahe der Brücke Ponte Sisto und nur 100 Meter vom Palazzo Farnese entfernt. Die Kirche wurde Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet und hat eine reiche Geschichte. Erbaut wurde sie von der "Erzbruderschaft der Pilger und Kranken der Allerheiligsten Dreifaltigkeit", die vom heiligen Philipp Neri zum Zweck der Beherbergung und Versorgung der Rompilger gegründet wurde. Die Kirche bildete ein Zentrum für das Wirken des heiligen Philipp, der oft als dritter Apostel der Ewigen Stadt bezeichnet wird. Seine Mission war es, die Gläubigen durch Prozessionen, Andachten und durch die Liturgie zu einem neuen Eifer im Glaubensleben zu führen. Diese ursprüngliche Bestimmung der Kirche, Pilger zu empfangen und zu versorgen, bestärkt den neuen Auftrag der Priesterbruderschaft in Rom. Gemäß der typischen Bauweise römischer Kirchen zur Zeit der Gegenreformation, besitzt die Kirche Ss. Trinità dei Pellegrini einen großen Altarraum ohne Chorgestühl, was den Gläubigen ermöglicht, den heiligen Handlungen besser zu folgen. Ebenso sind die acht Seitenkapellen (zwei größere und sechs kleinere) so angeordnet, daß sie nicht die Aufmerksamkeit vom Hauptaltar ablenken. Die Kirche enthält mehrere interessante Kunstwerke, darunter zum Beispiel das Bild "Maria mit Kind und den heiligen Franziskus und Augustinus" von Giuseppe Cesari (auch Cavaliere d’Arpino genannt), unter dessen Führung der Künstler Caravaggio während seines Aufenthalts in Rom arbeitete. Des weiteren ist in der Kirche das berühmte Bild der "Messe des heiligen Gregor" von Jacopo Zucchi zu bewundern, ein bedeutendes Zeugnis der Römischen Liturgie im ausgehenden 16. Jahrhundert. Das herausragendste Kunstwerk der Kirche ist indessen die majestätische "Zeichnung der Dreifaltigkeit" von Guido Reni aus Bologna. Im Jahre 1625 gab Kardinal Ludovisi, Neffe von Papst Gregor XV., dieses wunderbare Kunstwerk bei dem bereits 50jährigen Künstler in Auftrag, der damit eine Variante des Gnadenstuhl-Motivs realisierte: Gott Vater wird an der Spitze des Bildes mit offenen Armen dargestellt, der Heilige Geist in dessen Brusthöhe und unter Ihm die Darstellung des Gekreuzigten. Der Körper Jesu Christi ist in leuchtend weißer Farbe dargestellt, sodaß er sich deutlich von dem farbenprächtigen Hintergrund abhebt, in Anspielung auf die Elevation des Leibes Jesu Christi, unter der Gestalt der weißen Hostie in der Heiligen Messe, die am Hochaltar direkt unter dem Bild zelebriert wird. Diese Rentabel wird als eine der schönsten Roms angesehen. Das Vikariat wollte mit der Errichtung einer Kirche als Zentrum für die traditionelle Heilige Messe nicht nur ein Pfarrleben, welches denen dient, die in der Stadt wohnen, sondern auch einen Ort, der die Rompilger aufnehme, welche die Anbetung Gottes gemäß der außerordentlichen Form wünschen. Das römische Vikariat wies von Anfang an darauf hin, daß der Status einer Personalpfarrei den Gläubigen in angemessenster Weise ermöglicht, aktive Mitglieder ihrer Pfarrei zu sein und sich in dieser Kirche zu Hause zu fühlen. Dieser Status ermöglicht auch die beste Verbindung des Priesters zu seinem Bischof und gibt klare Kompetenzbereiche vor. So bildet unser Priester wie jeder Pfarrer die Brücke der Gläubigen zu ihrem Hirten, dem Bischof. Eine zweite Absicht in Verbindung mit dieser wunderbaren Kirche ist es, ein Beispiel für die volle Entfaltung der außerordentlichen Form in all ihrer Schönheit zu geben. Eine der hauptsächlichsten Bemühungen der Priesterbruderschaft St. Petrus wird es sein, in dieser Kirche ein authentisches liturgisches Leben zu schaffen und gemäß den Worten Papst Benedikts XVI. die "angesammelten Schätze des Kultes und der Kultur" im Römischen Ritus den Gläubigen zu übermitteln. Gut ausgebildete Altardiener und kompetente Musiker werden den Heiligen Messen und Offizien einen würdigen Rahmen verleihen. Seit Jahren bietet die Russische Hochschule in Rom ein lebendiges Beispiel der Schönheit der orientalischen Riten, die mit ihrer ganzen Feierlichkeit zelebriert werden. Zahlreiche Priester und Gläubige haben diesen Ritus besucht, um ihn kennen- und schätzen zu lernen. Es ist nun unsere Aufgabe, etwas ähnliches in der Ewigen Stadt zu etablieren. Wie viele Pilger und junge Priester werden in der Kirche Trinità dei Pellegrini erstmals diese wunderbare (römische) Liturgie in ihrer außerordentlichen Form kennenlernen! Die vor uns liegende Aufgabe ist eine große Herausforderung für unsere Gemeinschaft, aber auch sehr spannend. Danken wir Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. von ganzem Herzen für diese Gelegenheit. Ich bitte um Ihr Gebet für diese Aufgabe, die nicht nur für unsere Gemeinschaft, sondern für die ganze Kirche von großer Bedeutung ist. Mit Freude werden wir die Kirche Trinità dei Pellegrini für alle Offizien und Meßfeiern anläßlich unseres 20jährigen Jubiläums nutzen, das wir am kommenden 18. Oktober begehen werden. Ich hoffe auch, viele von Ihnen zur Inauguration unserer römischen Pfarrei am 8. Juni (um 10 Uhr) in Rom zu treffen oder zu einem anderen Zeitpunkt in naher Zukunft im Herzen der Christenheit, dem Sitz des Nachfolgers Petri. H. H. P. John Berg FSSP, Generaloberer [ENDE DES BRIEFES.] Das auf der internationalen Seite der Priesterbruderschaft St. Petrus ebenso abrufbare Errichtungsdekret (Prot. n. 633/08) vom 23. März 2008 (das Bischöfliche Errichtungsdekret der liturgischen Gemeinde in Eichstätt datiert übrigens vom 30. November 2007 und trägt die Exp.Nr. 1380/07) lautet auf Basis des italienischsprachigen Originals nach meiner deutschen Übersetzung folgendermaßen: CAMILLO mit dem Titel von S. Agnese fuori le Mura und der Heiligen Römischen Kirche KARDINAL RUINI, Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Diözese Rom. PFARREI SS. TRINITÀ DEI PELLEGRINI ERRICHTUNGSDEKRET Allen ist die pastorale Sorge Seiner Heiligkeit Benedikt XVI., der als Vikar Jesu Christi und höchster Hirte glücklich regiert, für das Wohl der universalen Kirche bekannt. Er pflegt in jedem Falle eine spezielle Vorliebe für die Kirche von Rom, die ihm durch göttliche Fügung als dem Nachfolger des heiligen Apostels Petrus auf seinem Bischofsstuhl anvertraut ist. Derselbe Heilige Vater hat im Motu Proprio SUMMORUM PONTIFICUM nach der Feststellung, daß "in manchen Gegenden durchaus nicht wenige Gläubige den früheren liturgischen Formen, die ihre Kultur und ihren Geist so grundlegend geprägt hatten, mit derart großer Liebe und Empfindung anhingen und dies weiterhin tun, sodaß Papst Johannes Paul II., geleitet von der Hirtensorge für diese Gläubigen, im Jahr 1984 mit dem besonderen Indult 'Quattuor abhinc annos', das die Kongregation für den Gottesdienst entworfen hatte, die Möglichkeit zum Gebrauch des Römischen Meßbuchs zugestand, das von Johannes XXIII. im Jahr 1962 herausgegeben worden war; im Jahr 1988 forderte wiederum Johannes Paul II. die Bischöfe mit dem als Motu Proprio erlassenen Apostolischen Schreiben 'Ecclesia Dei' auf, eine solche Möglichkeit weitherzig und großzügig zum Wohl aller Gläubigen, die darum bitten, einzuräumen" in Art. 10 festgelegt: "Der Ortsordinarius hat das Recht, wenn er es für ratsam hält, eine Personalpfarrei nach Norm des Canon 518 für die Feiern nach der älteren Form des römischen Ritus zu errichten ... entsprechend dem Recht". In Übereinstimmung mit den obigen Bestimmungen und ebenso unter Berücksichtigung des durch den Kardinalvikar vorgelegten Antrages hat der Heilige Vater angeordnet, daß im Sektor "Zentrum der Diözese Rom" - und zwar präzise im Municipio I in einem für den Kult geeigneten Gebäude, und zwar in der Kirche "SS. Trinità dei Pellegrini ai Catinari", welche der Erzbruderschaft der "SS. Trinità dei Pellegrini e Convalescenti" angeschlossen und ein untergeordneter Gottesdienstort der Pfarrei "Santi Biagio e Carlo ai Catinari" ist - eine Personalpfarrei errichtet werde, die geeignet ist, eine angemessene religiöse Unterstützung für die gesamte Gemeinschaft der in derselben Diözese ansässigen traditionalistischen Gläubigen zu gewährleisten. Deshalb errichte ich kraft der mir vom Heiligen Vater zuerkannten regulären Vollmachten mit diesem Dekret die Personalpfarrei zur Ehre des ALLMÄCHTIGEN GOTTES sowie mit dem Titel "SS. TRINITÀ DEI PELLEGRINI" für die Gemeinschaft der traditionalistischen Gläubigen und vertraue sie der Priesterbruderschaft St. Petrus an. Dieser neuen Pfarrei und ihren Pfarrherren werden pro tempore dieselben Rechte zuerkannt, welcher sich die anderen Pfarreien der Ewigen Stadt und deren Pfarrherren erfreuen, gemäß dem allgemeinen Recht (vgl. can. 518 CIC) und gemäß legitimer Gewohnheit. Umgekehrt übernimmt die neue Pfarrei dieselben Verpflichtungen, welche die anderen römischen Pfarreien und deren Pfarrer haben, wohingegen für die Verwaltung und für den angemessenen Unterhalt des Pfarrers und der anderen dauerhaft in der Seelsorge eingesetzten Priester die von der Katholischen Bischofskonferenz Italiens und von diesem Vikariat promulgierten Normen beachtet werden müssen. Der Heilige Vater erteilt mittels meiner der neuen Pfarrei und dem hochwürdigen Herrn Pfarrer, allen Priestern und allen Gläubigen von Herzen die Stärkung des Apostolischen Segens und erbittet dadurch die himmlischen Gnaden. Gegeben zu Rom, am Sitz des Apostolischen Lateranpalastes, am Sonntag, dem 23. März im Jahr des Herrn 2008, Paschafeier der Auferstehung. Prot. n. 633/08 - Camillo Card. Ruini Notar [ENDE DES ERRICHTUNGSDEKRETES] Mit Freude blicken wir daher am Fronleichnamstag, am Hochfest des anbetungswürdigen Leibes und kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus, nach Rom und auf den nunmehr innerhalb der lateinischen Kirche von Seiten des Papstes unwiderruflich begonnenen liturgietheologischen Versöhnungskurses. Feiern wir jede Heilige Messe und jede Liturgie mit Andacht und Ehrfurcht mit, beten und handeln wir immer zu Ehren Gottes des Vaters durch Christus, unseren Herrn und Gott, im Heiligen Geiste. So verbleibe ich mit allen guten Wünschen Euer Padre Alex - Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik Trackbacks
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In inniger Verbundenheit mit dem Anliegen des Heiligen Stuhles für diese Errichtung und mit Dank an den hwst. P. John Berg für seine priesterlichen Dienste und Bemühungen!
Hervorragend!
Hoffentlich dringt dies auch bis nach Deutschland vor und werden hier bald zig Personalpfarreien errichtet. Die Gesundung der Kirche kann nur so geschehen! Ihnen herzliches Vergelt's Gott für die Seite, Padre. Ora et Age!
Na, in Eichstätt scheinen auch noch die Liberalen das Zepter in der Hand zu haben: kein Gebet gegen Dämonen.
Deutschland. Pfarr-Resignat Otto Maurer (80) aus dem Bistum Eichstätt hat eingestanden, ohne bischöfliche Erlaubnis einen Exorzismus gebetet zu haben. In Zukunft werde er "weder einen Exorzismus noch Befreiungsgebete sprechen". Das gab der Eichstätter Generalvikar Johann Limbacher nach einem Gespräch mit dem Priester bekannt. Der frühere Bischof von Eichstätt, Mons. Walter Mixa, hatte den Priester 1997 als Exorzisten beauftragt. Wenige Monate nach seiner Ernennung zum Bischof von Augsburg wurde Pfarrer Maurer im November 2005 diese Berechtigung entzogen. |
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