Friday, November 28. 2014
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in News Kommentare, Türkei und Zypern
Comments (0) Trackbacks (6) PAPST FRANZISKUS (2) IN DER TÜRKEI: ANSPRACHEN BEI SÄKULARER UND RELIGIÖSER AUTORITÄT (DİYANET)
Nach dem Besuch ım Atatürk-Mausoleum hatte sich Seine Heiligkeit noch zwei offizielle Begegnungen vorgenommen, den offiziellen Höflichkeitsbesuch beim einladenden Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und die Begegnung mit der von Prof. Mehmet Görmez geleiteten obersten Religionsbehörde der Türkei, die unter anderem für eine gültige Auslegung des sunnitischen Islam zuständig ist. Acht Jahre zuvor hatte auch Benedikt XVI. dasselbe Religionsamt besucht und sich dann danach mit dem bei der Türkischen Republik akkreditierten Diplomatischen Korps getroffen. Ich übernehme nun die beiden heutigen Ansprachen Seiner Heiligkeit Papst Franziskus von seinen Internetseiten, und zwar jeweils die angebotene deutsche und türkische Übersetzung. Der Papst selbst entschied sich für die Verwendung der italienischen Sprache:
APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS IN DIE TÜRKEI: A) ANSPRACHE BEI DER BEGEGNUNG MIT DEN BEHÖRDENVERTRETERN Freitag, 28. November 2014 Herr Präsident, verehrte Vertreter der Regierung und des öffentlichen Lebens, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, Ihr Land zu besuchen, das reich an Naturschönheiten und an Geschichte ist und von den Zeugnissen antiker Kulturen überströmt. Ihr Land ist natürliche Brücke zwischen zwei Kontinenten und zwischen unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksformen. Diese Erde ist jedem Christen teuer, weil sich auf ihr die Geburt des heiligen Paulus zugetragen und weil Paulus hier verschiedene christliche Gemeinden gegründet hat; weil sie die ersten sieben Konzilien der Kirche beherbergt hat und weil hier nahe bei Ephesus, einer ehrwürdigen Tradition gemäß, das "Haus Marias" steht, der Ort, wo die Mutter Jesu für einige Jahre lebte, Ziel der Verehrung vieler Pilger von allen Enden der Welt, nicht nur Christen, sondern auch Muslime. Die Gründe für die Achtung und die Wertschätzung der Türkei sind jedoch nicht einzig und allein in seiner Vergangenheit zu suchen, in seinen antiken Denkmälern, sondern sie finden sich in der Lebendigkeit seiner Gegenwart, im Fleiß und in der Großzügigkeit seines Volkes, in seiner Rolle im Konzert der Nationen. Es ist für mich ein Grund zur Freude, die Gelegenheit zu haben, mit Ihnen einen freundschaftlichen, respektvollen und wertschätzenden Dialog fortzusetzen, der auf der Spur verläuft, den meine Vorgänger, der selige Paul VI., der heilige Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. eingeschlagen haben; ein Dialog, der seinerzeit durch den damaligen Apostolischen Delegaten Monsignor Angelo Giuseppe Roncalli, der spätere heilige Johannes XXIII., und vom Zweiten Vatikanischen Konzil vorbereitet und gefördert worden ist. Wir haben einen Dialog nötig, der die Kenntnis der vielen Dinge vertieft, die uns verbinden, und sie abwägend zur Geltung bringt, der uns zugleich auch erlaubt, mit weisem und gelassenem Gemüt die Unterschiede zu bedenken, um auch aus ihnen Lehren zu ziehen. Es ist erforderlich, dass der Einsatz zum Aufbau eines dauerhaften Friedens, der auf der Achtung der grundlegenden Rechte und Pflichten in Bezug auf die Menschenwürde beruht, mit Geduld weitergeführt wird. Auf diese Weise lassen sich die Vorurteile und falschen Ängste überwinden; stattdessen ergibt sich Raum für die Wertschätzung, für die Begegnung und für die Entwicklung von besseren Energien zum Vorteil für alle. Dazu ist es grundlegend, dass die muslimischen, jüdischen und christlichen Bürger – sowohl in den gesetzlichen Bestimmungen, wie auch in ihrer tatsächlichen Durchführung – die gleichen Rechte genießen und die gleichen Pflichten übernehmen. Auf diese Weise erkennen sie sich leichter als Geschwister und Weggefährten an, legen immer mehr das Unverständnis ab und fördern die Zusammenarbeit und das Einvernehmen. Die Religions- und die Meinungsfreiheit, die allen effektiv garantiert ist, regen das Aufblühen der Freundschaft an und sind ein beredtes Zeichen des Friedens. Der Nahe Osten, Europa und die Welt warten auf diese Blüte. Besonders der Nahe Osten ist seit zu vielen Jahren Schauplatz von Bruderkriegen, die wechselseitig auszubrechen scheinen, als ob die einzige mögliche Antwort auf Krieg und Gewalt immer ein neuer Krieg und eine weitere Gewalt sein müssten. Für wie lange Zeit muss der Nahe Osten noch auf Grund des fehlenden Friedens leiden? Wir dürfen uns nicht mit einer Fortsetzung der Konflikte abfinden, als ob nicht eine Änderung zum Besseren dieser Situation möglich wäre! Mit der Hilfe Gottes können und sollen wir den Mut zum Frieden immer wieder erneuern! Diese Haltung führt dazu, mit Aufrichtigkeit, Geduld und Bestimmtheit alle Mittel der Verhandlung zu gebrauchen und so konkrete Zielsetzungen hinsichtlich des Friedens und der nachhaltigen Entwicklung zu erlangen. Herr Präsident, um ein so hohes und dringendes Ziel zu erreichen, kann ein wichtiger Beitrag aus dem interreligiösen und interkulturellen Dialog erwachsen. Auf diese Weise wird jede Form von Fundamentalismus und Terrorismus gebannt, welche die Würde aller Menschen erniedrigt und die Religion instrumentalisiert. Es ist erforderlich, dem Fanatismus und dem Fundamentalismus, den irrationalen Abneigungen, die Unverständnis und Diskriminierungen wecken, die Solidarität aller Glaubenden entgegenzusetzen, die als Grundpfeiler den Respekt für das menschliche Leben und für die Religionsfreiheit hat, die Freiheit des Kultes und Freiheit der Lebensführung nach einer religiösen Ethik bedeutet. Ein weiterer Pfeiler besteht in der Anstrengung, allen das Nötige für ein würdiges Leben zu gewährleisten, und schließlich in der Sorge für die natürliche Umwelt. Das haben in besonderer Dringlichkeit die Völker und die Staaten des Nahen Ostens nötig, um endlich „die Tendenz umzukehren“ und mit positivem Ergebnis einen Friedensprozess voranzubringen und dies mit der Ächtung des Krieges und der Gewalt sowie mit der Verfolgung des Dialogs, des Rechts und der Gerechtigkeit. Bis heute sind wir in der Tat leider immer noch Zeugen schwerer Konflikte. Insbesondere in Syrien und im Irak macht die terroristische Gewalt keine Anstalten nachzulassen. Man erlebt die Verletzung der elementarsten humanitären Gesetze, was Gefangene und ganze ethnische Gruppen betrifft. Schwere Verfolgungen haben sich ereignet und geschehen noch immer zum Schaden von Minderheiten, besonders – aber nicht nur – der Christen und Jesiden. Hunderttausende Menschen wurden gezwungen, ihre Häuser und ihre Heimat zu verlassen, um das eigene Leben zu retten und ihrem eigenen Glauben treu zu bleiben. Die Türkei, die eine große Zahl von Flüchtlingen hochherzig aufgenommen hat, ist damit direkt von den Wirkungen dieser dramatischen Situation an ihren Grenzen berührt. Die internationale Gemeinschaft hat die moralische Pflicht, ihr bei der Sorge um die Flüchtlinge zu helfen. Neben der notwendigen humanitären Hilfe kann man vor dem, was diese Tragödien hervorgerufen hat, nicht gleichgültig bleiben. Wenn auch zu unterstreichen ist, dass es erlaubt ist, einen ungerechten Angreifer aufzuhalten, immer allerdings im Einklang mit dem Völkerrecht, so will ich auch daran erinnern, dass man eine Lösung des Problems nicht allein einer militärischen Antwort überlassen kann. Es ist ein starker gemeinsamer Einsatz nötig, der auf gegenseitigem Vertrauen gründet, um einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen und zu gestatten, die Mittel endlich nicht mehr der Rüstung sondern den wahren „Kämpfen“, die des Menschen würdig sind, zu widmen: dem Kampf gegen den Hunger und gegen die Krankheiten, dem Kampf für eine nachhaltige Entwicklung und die Wahrung der Schöpfung, durch den Beistand bei den vielfältigen Formen der Armut und Ausgrenzung, die selbst in der modernen Welt nicht fehlen. Die Türkei hat durch ihre Geschichte, aufgrund ihrer geographischen Lage und wegen der Bedeutung, die sie in der Region einnimmt, eine große Verantwortung: ihre Entscheidungen und ihr Beispiel besitzen ein besonderes Gewicht und können eine beachtliche Hilfe bei der Förderung einer Begegnung unter den Kulturen und beim Finden gangbarer Wege für den Frieden und für einen echten Fortschritt sein. Möge der Allmächtige die Türkei segnen und behüten; er möge ihr beistehen, ein tüchtiger und überzeugter Baumeister des Friedens zu werden. Danke! [TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DES HEILIGEN STUHLES: ERSTE ANSPRACHE VON FRANZISKUS:] Sayın Cumhurbaşkanı, Resmi ve Sivil Yetkililer, Bayanlar ve Baylar, Doğal güzellikler ve tarihi açıdan zengin, antik medeniyetlerin izleri ile dolu; iki kıta ve farklı kültürel ifadeler arasında köprü vazifesi gören ülkenizi ziyaret etmekten dolayı çok mutluyum. Bu topraklar her bir Hristiyan için çok değerlidir çünkü, Aziz Pavlus burada doğmuş ve çeşitli Hristiyan toplulukları burada kurmuştur; burası ilk yedi Kilise Konsili’ne ev sahipliği yapmıştır, ayrıca halen Efes yakınlarında bulunan ve kilise geleneğinin "Meryem Ana Evi" olarak kabul ettiği İsa'nın annesinin birkaç yıl yaşadığına inanılan yere, dünyanın her yerinden inançlı insanlar hac görevlerini ifa etmek üzere ziyarette bulunuyor. Bu ziyarete sadece Hristiyan kardeşlerimiz değil, Müslüman kardeşlerimiz de katılıyor. Bütün bunların yanında, Türkiye'nin önemi ve takdir edilmesinin sebepleri, sadece geçmişinde ve sahip olduğu antik anıtlarda aranmamalı. Şu anda mevcut olan canlılığı, çalışkanlığı, halkının cömertliği ve bütün milletler içindeki rolünde aranmalıdır. Sizinle birlikte bu dostluk, karşılıklı değer verme ve saygı diyaloğu fırsatını değerlendirmek, benim içi bir sevinç kaynağıdır; aynen, seleflerim Kutlu Papa 6. Pavlus Hazretleri, Aziz Papa 2. Yuhanna Pavlus Hazretleri ve Papa 16. Benedikt Hazretlerinin yaptığı gibi. Bu diyalog, döneminde Papalık Temsilciliği yapan, sonrasında Aziz olan Papa Yuhanna XXIII yani Monsenyör Angelo Guiseppe Roncalli ve İkinci Vatikan Konsili tarafından hazırlanmış ve ilerletilmiştir. Bizi birleştiren birçok unsuru derinlemesine öğrenmemiz ve bu unsurların değerini ortaya çıkarabilmek için bir diyaloğa ihtiyacımız vardır. Aynı zamanda bu diyalog, hikmetli bir ruh ve sakinlikle farklılıklara değer vermek ve onlardan ders çıkarmaya da yardımcı olmalıdır. Sağlam bir barışı inşa etme çabasını sabırla ileri götürmek gerekir. Bu barış, insanlığın onuruna bağlı olan ödevler ve temel haklara saygı üzerine kurulmuş olmalıdır. Bu yolda ancak önyargılar ve yanlış korkular aşılabilir ve herkesin yararına olan olumlu çabalara, saygıya ve diyaloga yer açılabilir. Bunu gerçekleştirmek için Müslüman, Yahudi ve Hristiyan vatandaşların yasalara uygun olarak ve bu yasaların uygulandığı ölçülerde aynı haklara sahip olmaları ve aynı ödevleri yerine getirmeleri gerekir. Bu vatandaşlar, böylece birbirlerini daha kolay bir şekilde kardeş ve yoldaş olarak kabul edecekler, her seferinde yanlış anlamalardan uzaklaşarak işbirliğini ve anlayışı destekleyeceklerdir. Herkese açıkça garanti edilmiş olan din özgürlüğü ve ifade özgürlüğü, barışın anlamlı bir işareti olurken dostluğu yeşertecektir. Ortadoğu, Avrupa ve tüm dünya bu yeşermeyi bekliyor. Özellikle Ortadoğu çok uzun yıllardır, kardeş katlinin yaşandığı savaşlara sahne oluyor. Bir savaş, sanki başka bir savaşı doğuruyor. Sanki savaşa ve şiddete verilebilecek yegâne cevap, yeni bir savaş veya başka bir şiddet eylemine başvurmaymış gibi bu durum devam ediyor. Ortadoğu barış noksanlığı nedeniyle daha ne kadar acı çekmek zorunda kalacak? Durumun sanki daha iyiye gidebilmesi mümkün değilmiş gibi, bu çatışmaların devam etmesine göz yumamayız. Tanrı’nın yardımıyla, barışı sağlamak için çabalama cesaretini her zaman içimizde hissedebiliriz ve hissetmeliyiz. Bu yaklaşım sadakat, sabır ve kararlılıkla tüm müzakere yollarını kullanmaya ve barış ile sürdürülebilir kalkınmanın somut hedeflerine varmak için yol açar. Sayın Cumhurbaşkanı, böylesi yüce ve acil bir amaca ulaşmak için, dinler arası ve kültürler arası diyalog büyük katkıda bulunabilir. Bununla birlikte, bütün insanlık onurunu ciddi derecede aşağılayan ve amacı için dini araç olarak kullanan her çeşit köktenci yönelim ve terörizm bertaraf edilmiş olur. Anlaşmazlıkları ve ayrımcılığı körükleyen fanatizme, köktenciliğe ve mantık dışı korkulara karşı gelinmelidir. Tüm inananların dayanışması, insan hayatına saygının, ibadet özgürlüğü ve dini ahlak kurallarına göre yaşama anlamına gelen dini özgürlüğün bir taşıyıcı sütunu gibidir. Bu çaba, herkes için gerekli olan onurlu bir yaşam ve doğal ortamın korunması içindir. Özellikle Ortadoğu’da bulunan halk ve devletler, – eğilimi değiştirmek için – savaşa ve şiddete karşı çıkarak, diyaloğu, hukuku ve adaleti izleyerek bu barış sürecini olumlu bir sonuca götürecek şekilde ilerletmeye acilen ihtiyaç duymaktadırlar. Bugüne kadar ne yazık ki çatışmalara tanık olduk. Özellikle Suriye ve Irak’ta, terör eylemleri halen aralıksız devam etmektedir. Tutuklular ve farklı etnik gruplara karşı en basit insani kurallar dahi çiğneniyor; azınlıklık gruplarına yönelik büyük zulümler hala gerçekleşiyor. Sadece Hristiyanlar ve Ezidiler değil: yüz binlerce insan evlerini ve vatanlarını, hayatlarını kurtarmak ve inançlarına bağlı kalabilmek için terk ettiler. Türkiye, büyük bir cömertlik sergileyerek birçok göçmeni kabul etti ve sınırlarında meydana gelen bu dramatik durumdan doğrudan etkilendi. Uluslararası camianın, bu göçmenlere yardım etmesi ahlaki bir mecburiyettir. Gerekli olan insani yardımın yanında, bu trajediyi ortaya çıkaran sebeplere de kayıtsız kalınmamalıdır. Şunu da hatırlatmak isterim ki her zaman uluslararası hukuka saygılı olmak şartiyle, haksız saldırya karşı mücadele meşru ise de, sorunun çözümü için sadece askeri cevap yeterli olmayacaktır. Karşılıklı güvene dayalı, ortak ve güçlü bir çaba gereklidir. Bu çaba, kalıcı bir barışı mümkün kılacak ve kaynaklarımızı silahlara değil, insan onuruna layık gerçek savaşlara yönlendirecek: açlık ve hastalıklara karşı savaş, sürdürülebilir kalkınma, yaratılmış olanın korunması, modern dünyamızda dahi eksik kalmayan ve farklı yüzlerle karşımıza çıkan fakirlik ve uç eğilimlerle mücadele gibi. Türkiye, tarihi, bölgedeki coğrafi konumu ve önemi nedeniyle büyük bir sorumluluğa haizdir. Türkiye'nin yaptığı seçimler ve verdiği örnek özel bir değere sahiptir. Ayrıca, medeniyetlerin bir araya gelebilmesine katkı sağlayabilir, izlenebilir barış ve kalkınma yollarını çizebilir. Her şeye kadir yüce Tanrı, Türkiye’yi kutsasın ve korusun; ve onu etkin, kabul görür bir barış inşacısı yapsın. Teşekkürler! B) ANSPRACHE BEIM BESUCH DES AMTES FÜR RELIGIÖSE ANGELEGENHEITEN (DİYANET) Freitag, 28. November 2014 Herr Präsident, verehrte Verantwortungsträger des religiösen und zivilen Lebens, sehr geehrte Damen und Herren, es ist für mich ein Grund zur Freude, Ihnen im Verlauf meines Besuches in Ihrem Land heute zu begegnen. Ich danke dem Herrn Präsidenten dieses bedeutenden Amtes für die freundliche Einladung, die mir die Gelegenheit bietet, mich mit den politischen und religiösen Verantwortlichen, Muslimen wie Christen, zu unterhalten. Es ist Tradition, dass die Päpste, wenn sie als Teil ihrer Sendung in verschiedene Länder reisen, sich auch mit den Verantwortlichen und den Gemeinschaften anderer Religionen treffen. Ohne diese Offenheit für die Begegnung und den Dialog entspräche ein Papstbesuch nicht vollkommen seinen Zielsetzungen, so wie auch ich sie in der Nachfolge meiner verehrten Vorgänger verstehe. In dieser Perspektive erinnere ich gerne in besonderer Weise an die Begegnung, die Papst Benedikt XVI. im November 2006 an diesem Ort hier hatte. Die guten Beziehungen und der Dialog unter den religiösen Führern sind in der Tat von großer Bedeutung. Sie stellen eine klare Botschaft an die jeweiligen Gemeinschaften dar, um auszudrücken, dass gegenseitige Achtung und Freundschaft möglich sind, trotz der Unterschiede. Diese Freundschaft ist bereits in sich ein Wert, darüber hinaus aber gewinnt sie eine besondere Bedeutung und wird noch wichtiger in Krisenzeiten wie der unseren – Krisen, die in einigen Regionen der Welt wahre Tragödien für ganze Bevölkerungen werden. Tatsächlich gibt es Kriege, die Menschenopfer fordern und Zerstörung verbreiten, Spannungen und Konflikte zwischen ethnischen und religiösen Gruppen; Hunger und Armut, die Hunderte von Millionen Menschen quälen; Schäden an der natürlichen Umwelt, an Luft, Wasser und Erde. Wirklich tragisch ist die Situation im Nahen Osten, besonders im Irak und in Syrien. Alle leiden unter den Folgen der Konflikte, und die humanitäre Situation ist beängstigend. Ich denke an so viele Kinder, an die Leiden der vielen Mütter, an die alten Menschen, an die Evakuierten und an die Flüchtlinge, an die Gewalt aller Art. Besondere Sorge erweckt die Tatsache, dass, vor allem aufgrund einer extremistischen und fundamentalistischen Gruppe, ganze Gemeinschaften, besonders – aber nicht allein – die Christen und die Jesiden wegen ihrer ethnischen und religiösen Identität unmenschliche Gewalt erlitten haben und noch erleiden. Gewaltsam sind sie aus ihren Häusern vertrieben worden, haben alles verlassen müssen, um ihr Leben zu retten und ihren Glauben nicht zu verraten. Die Gewalt hat auch sakrale Gebäude, Denkmäler, religiöse Symbole und das kulturelle Erbe getroffen, als wolle man jede Spur, jede Erinnerung des anderen auslöschen. Als religiöse Führer haben wir die Pflicht, alle diese Verletzungen der Menschenwürde und der Menschenrechte öffentlich anzuklagen. Das menschliche Leben, ein Geschenk des Schöpfergottes, besitzt einen sakralen Charakter. Darum verdient die Gewalt, die eine religiöse Rechtfertigung sucht, die stärkste Verurteilung, denn der Allmächtige ist Gott des Lebens und des Friedens. Von allen, die behaupten, ihn anzubeten, erwartet die Welt, dass sie Männer und Frauen des Friedens sind, fähig, als Brüder und Schwestern zu leben, trotz der ethnischen, religiösen, kulturellen oder ideologischen Unterschiede. Der öffentlichen Anklage muss man die gemeinsame Arbeit folgen lassen, um geeignete Lösungen zu finden. Das erfordert die Zusammenarbeit aller Teile: politischer und religiöser Führer, Verantwortlicher der Zivilgesellschaft und aller Männer und Frauen guten Willens. Besonders die Verantwortlichen der religiösen Gemeinschaften können mit den Werten, die in ihren jeweiligen Traditionen vorhanden sind, einen kostbaren Beitrag leisten. Wir, Muslime und Christen, sind Träger unschätzbarer spiritueller Reichtümer, unter denen wir Elemente erkennen, die wir gemeinsam haben, auch wenn sie entsprechend der je eigenen Traditionen gelebt werden: die Anbetung des barmherzigen Gottes, der Bezug auf den Patriarchen Abraham, das Gebet, die Almosen, das Fasten… Elemente, die, wenn sie aufrichtig gelebt werden, das Leben verwandeln und einen sicheren Grund für die Würde und die Brüderlichkeit der Menschen legen können. Diese spirituelle Gemeinsamkeit durch den interreligiösen Dialog zu erkennen und weiterzuentwickeln, hilft uns auch, in der Gesellschaft die moralischen Werte, den Frieden und die Freiheit zu fördern (vgl. Johannes Paul II., Ansprache an die katholische Gemeinde von Ankara, 29. November 1979). Die gemeinsame Anerkennung der Heiligkeit der menschlichen Person stärkt das gemeinsame Mitleid, die Solidarität und die tätige Hilfe gegenüber denen, die am meisten leiden. In diesem Zusammenhang möchte ich meine Anerkennung für all das ausdrücken, was das ganze türkische Volk – die Muslime und die Christen – für die Hunderttausende von Menschen tut, die aufgrund der Konflikte aus ihren Ländern fliehen. Es sind im Ganzen zwei Millionen… Das ist ein konkretes Beispiel dafür, wie man gemeinsam arbeiten kann, um den anderen zu dienen – ein Beispiel, das zu ermutigen und zu unterstützen ist. Mit Befriedigung habe ich von den guten Beziehungen und der Zusammenarbeit zwischen dem Diyanet und dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog erfahren. Ich wünsche mir, dass sie fortschreiten und sich festigen zum Wohl aller, denn jede Initiative zu einem echten Dialog ist ein Zeichen der Hoffnung für eine Welt, die den Frieden, die Sicherheit und den Aufschwung so sehr nötig hat. Und nach dem Gespräch mit dem Herrn Präsidenten wünsche ich mir auch, dass dieser interreligiöse Dialog kreativ wird für neue Formen. Herr Präsident, Ihnen und Ihren Mitarbeitern möchte ich noch einmal meinen Dank aussprechen für diese Begegnung, die mein Herz mit Freude erfüllt. Dankbar bin ich außerdem Ihnen allen für Ihre Anwesenheit und für Ihre Gebete, die Sie freundlicherweise für meinen Dienst darbringen werden. Ich versichere Ihnen meinerseits, dass ich ebenso für Sie beten werde. Der Herr segne uns alle. [TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DES HEILIGEN STUHLES: ZWEITE ANSPRACHE VON FRANZISKUS:] Sayın Diyanet İşleri Başkanı, Dini ve sivil yetkililer, Bayanlar ve Baylar, Ülkenize yapmış olduğum ziyaret çerçevesinde, bugün burada sizinle buluşmuş olmak benim için bir sevinç nedeni olmaktadır. Bu önemli Makam’ın Sayın Başkanı’na bana, Müslüman ve Hıristiyan, politik ve dini önderlerle bir arada olma fırsatı verdiğinden dolayı, bu dostane daveti vesilesiyle teşekkür ediyorum. Papaların görevlerinin bir gereği olarak farklı ülkelere gittiklerinde, diğer dinlerin yetkilileri ve cemaatleriyle bir araya gelmeleri bir gelenektir. Bir araya gelmek ve diyalog kurmak için böyle bir açılım olmazsa, Papa’nın seyahatinin amacı tam olarak gerçekleşmemiş olur. Selefim olan Papalar gibi ben de bunu amaçlıyorum. Bu açıdan, özellikle 2006 yılının Kasım ayında Papa 16. Benedikt Hazretleri’nin bu aynı yerde gerçekleştirdiği buluşmayı hatırlatmaktan memnuniyet duyuyorum. Dinî önderler arasındaki ilişkiler ve diyalog son derece önem arzederler. Bunlar ilgili cemaatlere açık bir mesaj ifade eder, farklılıklara rağmen karşılıklı saygı ve dostluğun mümkün olduğunu gösterirler. Bu dostluk, kendi içinde bir değer taşımasının ötesinde, bugün olduğu gibi kriz dönemlerinde özel bir anlam ve büyük bir önem kazanır. Bu krizler dünyanın belli bir kısmında olmasına rağmen bütün halklar tarafından gerçek bir ıstırap olarak hissedilmektedir. İşte kurbanlar ve yıkım, milletler ve dinler arası gerilim ve çatışma, açlık ve yoksulluk yaratan savaşlarla karşı karşıyayız; milyonlarca insan bunlardan etkileniyor; doğayı, havayı, suyu ve toprağı mahvediyorlar. Ortadoğu’daki durum, özellikle Irak ve Suriye’de oldukça trajiktir. Çatışmalardan dolayı herkes acı çekiyor ve insanî durum dehşet veriyor. Bebekleri, acılar içindeki anneleri, yaşlıları, göçmek zorunda olanları, sığınmacıları ve her tür şiddeti düşünüyorum. Bunların yanısıra, aşırı ve köktenci bir grup sebebiyle, etnik ve dinsel kimliklerinden dolayı insanlık dışı şiddete bütünüyle maruz kalmış ve hâlâ bu şiddetin içinde acı çeken toplulukların durumu da özel bir kaygı kaynağıdır. Bu topluluklar, özellikle Hıristiyan ve Ezidi olduğu halde, yalnız bunlardan ibaret de değildir. Evlerinden zorla kovuldular, hayatlarını kurtarmak ve imanlarını inkâr etmemek için her şeylerini terk ettiler. Şiddet, kutsal binaları, anıtları, dinsel simgeleri ve kültürel mirası yok etti, diğerine ait her bir hatırayı ve izi neredeyse silmek istiyor. Bizler en üst düzey dinî otoriteler olarak insan onuruna ve haklarına karşı yapılan her tür şiddeti kınamak zorundayız. İnsan hayatı, Yaradan Allah’ın armağanıdır, kutsal bir niteliği vardır. Oysa, dinî dayanak arayan şiddet, daha büyük bir yargıyı hak etmektedir, çünkü Her şeye Kadir Olan sadece hayatın ve barışın Tanrısı’dır. Dünya, O’na tapınan herkesten, aralarında etnik, dinî, kültürel ya da ideolojik farklılıklar olsa da, kardeşler olarak yaşama becerisini beklemektedir. Uygun çözümler bulmak üzere ortak çalışmalar izlenmesi gereklidir. Bunun herkesin işbirliğini gerektirdiği kaçınılmazdır: hükümet kanadı, politik ve dinî önderler, sivil toplum temsilcileri ve iyi niyetli bütün baylar ve bayanlar. Özellikle, dinî cemaat sorumluları kendi ilgili geleneklerinde varolan değerlerle eşsiz bir katkı sunabilirler. Bizler, Müslümanlar ve Hıristiyanlar olarak paha biçilmez ruhsal hazinelerin emanetçileriyiz, kendi geleneklerimize göre yaşasak da, bunlar arasındaki ortak ögelerimizi biliyoruz: Merhametli Tanrı’ya ibadet, Atamız İbrahim’e uymak, dua, sadaka, oruç… içtenlikle yaşanan bu öğeler, hayatı değiştirebilir ve insanlar arasındaki kardeşlik ve onur için bir temel oluşturabilirler. Bu ruhsal ortaklığı tanımak ve geliştirmek –dinler arası diyalog aracılığıyla aynı zamanda bize toplum hayatında ahlaki değerleri, barışı ve özgürlüğü savunmaya ve teşvik etmeye yardım eder. (bkz. Yuhanna Pavlus II, Ankara Katolik cemaatine sesleniş, 29 Kasım 1979). İnsan varlığının kutsallığının her iki tarafça da tanınması, en çok acı çekenler nezdinde ortak bir merhamet, dayanışma ve somut yardımlaşmayı destekler. Bu bağlamda çatışmaların etkisindeki ülkelerinden kaçan yüzbinlerce insana yönelik yaptıklarından dolayı Müslüman ve Hıristiyan, bütün Türk halkına duyduğum takdiri ifade etmek isterim. Sayıları iki milyona ulaşmıştır. İşte bu başkalarına hizmet etmek için birlikte nasıl çalışılacağına dair somut bir örnektir, cesaret ve destek için bir örnek. Diyanet İşleri Başkanlığı ile Papalık Dinlerarası Diyalog Komisyonu arasındaki iyi ilişkileri ve işbirliğini memnuniyetle öğrenmiş bulunuyorum. Umut ediyorum ki herkesin iyiliği için çalışmalarına devam ederler ve daha da pekiştirirler, çünkü gerçek diyalog için her bir girişim, barış, güvenlik ve refah ihtiyacı içinde olan dünya için bir umut olmaktadır. Sayın Başkan ile gerçekleştirdiğimiz görüşme sonrası dinlerarası bu diyalogun yenilerinin öncüsü olmasını umuyoruz. Sayın Başkan, yüreğimi sevinçle dolduran bu görüşme için Size ve çalışma arkadaşlarınıza bir kez daha şükranlarımı ifade etmek istiyorum. Her birinize burada birlikte bulunmanızdan dolayı ve yüklenmiş bulunduğum hizmet için sunma iyiliğini göstereceğiniz dualarınız nedeniyle minnettarım. Ben de kendi adıma sizin için fazlasıyla dua edeceğime söz veriyorum. Tanrı hepinizi kutsasın. [ENDE DER BEIDEN ERSTEN ANSPRACHEN SEINER HEILIGKEIT PAPST FRANZISKUS IN DER TÜRKEI 2014.] Nun sollen noch Videos und weitere Seiten verlinkt werden, welche die abgedruckten Übersetzungen des Heiligen Stuhles bzw. die damit im Zusammenhang stehenden Begegnungen aufgenommen haben bzw. auch die Texte beider Vortragenden wiedergeben: 1. Video mit den Ansprachen des Staatspräsidenten und Seiner Heiligkeit Papst Franziskus; man beachte auch besonders zu Beginn die Minute 04:58: an dieser Stelle sagt der Papst wie vorgesehen zu den Soldaten im Präsidentenpalast "Merhaba, asker!" und ist über die rasche Antwort der Soldaten erfreut, sodass er dies noch ein paar Sekunden lächelnd mit dem Präsidenten bespricht ;-) Achtung, die Ansprachen folgen aufgrund der längeren privaten Begegnung erst ab 1:21:00! Außerdem sind auf den Internetseiten des türkischen Staatspräsidenten zwei (türkischsprachige) Seiten (inkl. Videos) dem Papstbesuch gewidmet, nämlich zur Begrüßung und mit der Ansprache des Staatspräsidenten, wobei dieser aus seinem Blickwinkel viele Gemeinsamkeiten betonte. Zu hoffen ist auf Basis dessen, dass die tödliche Christianophobie im Nahen Osten und in Afrika vollständig aufhöre und im sogenannten "Westen" eine diskriminierende Islamophobie abgelegt werde. 2. Video (erst ab Minute 42:00!) mit den Ansprachen von Prof. Görmez und von Papst Franziskus: Außerdem sind auf den Internetseiten des türkischen Religionsamtes zwei Seiten (inkl. Videos) dem Papstbesuch gewidmet, nämlich zur ersten Begegnung/Begrüßung ( türkisch / englisch / deutsch) und mit den Ansprachen beider religiöser Persönlichkeiten ( türkisch / englisch / deutsch ). Bisher sind somit in meinem Blogbuch zur Apostolischen Reise Seiner Heiligkeit Papst Franziskus erschienen: 1. Franziskus-Türkei-Eintrag für den 28. 11. 2014: Anerkennung für humanitäre Flüchtlingspolitik und Besuch bei Atatürk 2. Franziskus-Türkei-Eintrag für denselben 28. 11. 2014 (siehe oben): Ansprachen bei säkularer und religiöser Autorität (Diyanet) |
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