Vor aller Weihnachtspost wäre es heuer notwendig, der Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller betreffend ihre Liberalisierungspläne im Bundesland Salzburg eine Protestbotschaft nach Vorbild eines
offenen Briefes zukommen zu lassen. Sie kündigte nämlich an, daß es ab Anfang 2005 angeblich die Möglichkeit geben sollte, an öffentlichen Krankenhäusern eine Abtreibung durchführen zu lassen. Es ist zu hoffen, daß sich keine Ärzte finden, die dem dadurch entstehenden Druck in Richtung
Abtreibungstötung unschuldigen menschlichen Lebens nachgeben und dadurch ihr Ethos verraten. Der sozialistischen Politikerin ginge es bei ihrem wenig originellen Vorschlag um einen guten medizinischen, technischen und organisatorischen Standard sowie um ein kostengünstiges Angebot für die betroffenen Frauen. Das aber ist nicht nur objektiv ein Skandal, da es kostengünstiger und einfacher möglich sein würde, das eigene Kind auf Wunsch oder auf fremden Druck hin umbringen zu lassen, sondern es ist ein doppelter Skandal, da mittlerweile im gesamten deutschen Sprachraum auch den letzten halbwegs mitdenkenden Politikern klar geworden ist, daß der rapide und bedrohliche Bevölkerungsrückgang in unseren Breiten nicht zuletzt der liberalen Abtreibungspolitik zu verdanken ist.
Deshalb sollten wir uns als gewissenhafte Bürger melden, da die Schwächsten unsere Hilfe brauchen, denn die Ungeborenen können sich nicht mit ihren Stimmen in der politischen Diskussion melden. Seine Exzellenz, der hochwürdigste Erzbischof von Salzburg, Dr. Alois Kothgasser, hat daher am 3. Oktober 2004 im Rupertusblatt festgehalten: "
Das Bewußtsein wieder schärfen. Die Pläne, in den Salzburger Landeskrankenanstalten - mit Steuergeld subventionierte - Abtreibungen durchzuführen, haben deutlich gemacht, wie sehr das Bewußtsein für das Unrecht einer Abtreibung geschwunden ist. Viele wissen nicht mehr, oder wollen nicht wissen, was bei einer Abtreibung geschieht: Ein ungeborenes Kind, ein Mensch stirbt, wird getötet. Vor 30 Jahren, als der Nationalrat die Abtreibung in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten straffrei stellte, wurde das mit einer einzigen Stimme Mehrheit beschlossen; heute spricht man vielfach von einem 'Recht' auf Abtreibung. Kardinal Franz König hat immer wieder darauf hingewiesen, daß die Abtreibung 'eine blutende Wunde' in unserer Gesellschaft ist. Leider gibt es sogar in den Kirchen Menschen, die den Einsatz für den Schutz des ungeborenen Lebens als nebensächlich abtun. Alle, die sich für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzen, müssen auf der Seite des Lebens stehen. Eine 'ergebnisoffene' Beratung im Namen der Kirche kann es aus diesem Grund nicht geben. Das Forum Neues Leben, zu dem ich alle gesellschaftlichen Kräfte eingeladen habe, hat zum Ziel, das Bewußtsein für den Wert des Lebens zu schärfen, und die Hilfe für Schwangere und Mütter in Not zu verbessern. Denn es ist heilige Pflicht der Kirche, Anwalt der Schwachen zu sein; und was gibt es Schwächeres als das ungeborene Kind. Eine 'plurale' Kirche in Fragen der Abtreibung ist daher nicht denkbar."
Aus diesem Grunde sollten wir mit einer Stimme an das Gewissen der Salzburger Landeshauptfrau appellieren, dafür dankt Euch Euer Padre Alex