Das größte Bistum der USA, die
Erzdiözese Los Angeles, hat - wie die Nachrichtenagentur KNA und Radio Vatikan melden - eine neue Übersicht über Fälle sexuellen Mißbrauchs durch Kleriker vorgelegt. In dem am Mittwoch, dem 12. Oktober 2005, auf ihrer
Internetseite veröffentlichten 155seitigen Bericht werden Vorwürfe gegen 126 katholische Geistliche aufgelistet. Einige Fälle gehen bis in die 1930er Jahre zurück. Die Aufstellung macht deutlich, daß der Erzbischof bis zu der überfälligen und vor allem durch die mediale Diskussion bewirkten offensiven Aufarbeitung der Fälle ab dem Jahr 2002, jene Priester, die Kinder sexuell mißbraucht hatten, einfach in anderen Pfarrgemeinden weiterbeschäftigte. Über Jahrzehnte hinweg organisierte die Erzdiözese Therapien für Priester, die Kinder mißbraucht hatten. All zu vereinzelt wurden Priester ihres Amtes enthoben. Dem Report zufolge gibt es derzeit mehr als 560 Kläger, welche die Erzdiözese um Entschädigung verklagen. Die Kurie des Erzbistums sieht die Veröffentlichung als weiteren Schritt, alle Verdachtsfälle aufzuklären. Seit 2002 gäbe es eine Null-Toleranz-Politik. Es gehe darum, ehrlich und offen über diese Fakten zu sprechen. Zugleich entschuldigt sich das Erzbistum Los Angeles, in dem rund vier Millionen Katholiken leben, für die "
zunächst unangemessene Antwort auf die Warnsignale", die auf Mißbrauchsfälle durch Priester hingedeutet hätten. Die Betroffenen werden um Vergebung gebeten, daß es nicht früher gelungen sei, Kinder in den Pfarrgemeinden und Schulen besser zu schützen. Die Fehler der Vergangenheit dürften sich nicht wiederholen.
Gebe Gott, daß dieser richtige Ansatz nicht nur in den katholischen Diözesen der Vereinigten Staaten um sich greife, sondern auch in Europa und im deutschen Sprachraum zur absoluten Regel werde. Mit herzlichem Gruß, Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik (Eichstätt) /
http://www.internetpfarre.de