In der
Wiener Zeitung ist heute ein bemerkenswerter Gastkommentar von Gudrun Kugler-Lang (parteilose Kandidatin auf der ÖVP-Liste bei der Wiener Wahl 2005) unter dem Titel
Das "F-Wort" mit dem langen Bart erschienen, der hier vollständig übernommen wird, weil er wesentliche Fundamente des demokratischen Rechtsstaates aufzeigt, die leider oft gerade von jenen mißachtet werden, die meinen, auf seinem Boden zu stehen:
Niemand mag Fundamentalisten. Johanna Dohnals Text (
in der "Wiener Zeitung" vom 7. Februar, Anm.) liest sich, als ob die Diskussion der vergangenen 30 Jahre spurlos an ihr vorbeigegangen wäre: fast alle Klischees der Abtreibungslobby finden sich hier wieder, auch der Kampfbegriff "fundamentalistisch". Um mir und anderen Lebensrechtsbefürwortern jegliche Mitsprache zu verbieten, genügt ihr dieses "F-Wort". Mir nicht. Was bedeutet also "fundamentalistisch"?
"Fundamentalistisch" könnte heißen, keine anderen Meinungen gelten zu lassen. Ich für meinen Teil habe meine politischen Gegner nie persönlich angegriffen. Das rot-grüne Lager hat mich allerdings während der vergangenen Wiener Wahlen im Stil der 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts diffamiert.
"Fundamentalistisch" könnte heißen, blind Parolen zu schreien. Wir schreien nicht. Von Abtreibungsbefürwortern hört man aber: "
Schaut euch die Pro-Lifer an, schlimmer als die Taliban" oder "
Hätte Maria Jesus abgetrieben, wär' uns viel erspart geblieben". Das Modell eines Embryos wird geköpft und als Fußball verwendet.
"Fundamentalistisch" könnte auch heißen, vor der Wirklichkeit die Augen zu verschließen. Machen wir also die Augen auf: Unbestritten ist, daß es sich beim
Ungeborenen um einen einzigartigen kleinen Menschen handelt.
Und was ist eigentlich so sozial daran, einer Frau die Tötung des Kindes in ihrem Bauch als angebliche Lösung ihrer Probleme anzubieten? Studien zeigen, daß fast die Hälfte der Betroffenen nach einer
Abtreibung an schweren Depressionen leiden. Oft finden hilfesuchende Frauen keine engagierte Anlaufstelle. Werdende Väter können sich zu leicht aus der Affäre ziehen, und jene, die Verantwortung übernehmen wollen, haben keine Chance auf Mitentscheidung.
Es wäre absurd zu behaupten, bei den 40000 bis 60000 Kindern, die jährlich in Österreich abgetrieben werden, handle es sich nur um "Notlagen". Diese fünf Schulklassen pro Tag fehlen uns: man denke auch an die Überalterung, die beginnenden Schulschließungen, etc.
Und es ist ein Schlag ins Gesicht unserer beeinträchtigten Mitmenschen, daß Ungeborene mit Behinderungen bis zur Geburt abgetrieben werden dürfen.
Trotzdem verbietet Dohnal jegliches In-Frage-Stellen der
Fristenregelung. Dieses Denk- und Diskussionsverbot nenne ich "fundamentalistisch". Ebenso die verbale Gewalt, mit der sie auf Übertretungen dieses "Verbotes" reagiert: z. B. mit der Forderung eines Kandidatur-Verbots für mich, einer jungen Frau, der der Schutz des Menschen in jeder Entwicklungsphase ein Anliegen ist. Ich frage: wieso sollte ich nicht mitreden dürfen? Habe ich da im Verfassungsrecht zur Meinungsfreiheit etwas mißverstanden? Die Fundamentalistin ist Frau Dohnal. Aber von mir aus: lassen wir das "F-Wort" mit dem langen Bart endlich beiseite und kommen wir zur Sache. Es besteht genug Handlungsbedarf.
[
ENDE DES KOMMENTARS.]
Wir können nicht genug für das menschliche Leben in allen seinen Phasen werben, wir können nicht genug gegen den stillen Massenmord am ungeborenen menschlichen Leben ankämpfen, friedlich, aber entschieden. Dazu segne uns am heutigen Festtag (
neuer lateinischer Kalender) der heiligen Schutzpatrone Europas, des heiligen Mönches Cyrill und des heiligen Bischofs Methodius, sowie am heutigen Festtag des heiligen Valentin (
alter lateinischer Kalender) der dreifaltige Gott! Euer
Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik
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