Monday, February 27. 2006
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Katholische Lehre, News Kommentare
Comments (8) Trackbacks (2) JA ZUR LIEBE, NEIN ZUR HOMOPHILIE - RÜCKBLICKENDER KOMMENTAR ZUM VALENTINSTAG
Konsequenzen aus Zeugenberichten über die Segensfeier im Wiener Stephansdom am 14. Februar 2006. Ein Kommentar von Dr. Alexander Pytlik, erschienen auch auf dem großen katholisch geführten Nachrichtenportal:
Fast zwei Wochen sind vergangen seit der gut vorbereiteten und gut gemeinten Segensfeier im Wiener Stephansdom. Die berechtigten Sorgen nicht weniger familienorientierter Christen rund um die mißverständlichen Ankündigungen dieser kirchlichen Liturgie, geplant vor den Augen des weltweit völlig zu Recht mit hohem Ansehen beschenkten Wiener Erzbischofs und gefeiert zu Ehren des im älteren lateinischen Kalender an erster Stelle stehenden heiligen Valentin, hatte der habilitierte Moraltheologe Dr. Josef Spindelböck (St. Pölten) noch am Morgen des Festtages zusammengefaßt. Gerne hätten sich nicht wenige gewünscht, daß die von Dompfarrer Mag. Anton Faber offenbar selbst verursachte Diskussion denselben hauptverantwortlichen Wiener Dompfarrer für nächstes Jahr einfach dazu bewegt hätte, Mißverständnisse rund um die ausdrückliche Segnung "homosexuellen Liebens" und der kirchlichen Sittenlehre niemals entsprechende Mißbräuche von vorneherein auszuschließen. Nun aber liegen im Internet nicht nur öffentlich einsehbare Zeugnisse von der Wiener Segensfeier vor, welche positiv beeindrucken und an eine Wiederholung denken lassen, sondern auch solche, welche die geäußerten Bedenken leider doch zu bestätigen scheinen. So lesen wir in der von Pater Udo Fischer OSB verantworteten "neuen Kirchenzeitung JA" (Nr. 9/2006): "Wie ein schwules Paar den Segnungsgottesdienst für Liebende erlebt hat (...) Von Seiten der Dompfarrei St. Stephan wird beteuert, daß gleichgeschlechtlich liebende Paare nur einzeln gesegnet wurden. Andere Medien behaupten Gegenteiliges und bleiben damit bei der Wahrheit (...) Der erste ‘Gottesdienst für Liebende’ am Valentinstag im Wiener Stephansdom wurde ein voller Erfolg. Etwa 1.000 Gläubige nahmen daran teil. Etwa 300 Paare, unter ihnen 30 Homo-Paare, wurden gesegnet. Von den Hetero-Paaren wurde keinerlei Ausweis verlangt, auch geschiedene Wiederverheiratete konnten den Segen erbitten. Die Feier wurde von Dompfarrer Anton Faber gemeinsam mit drei Priestern und zwei Diakonen gehalten …" Das bei Pater Udo zu Wort kommende Paar hält weiter fest: "Wir – mein Partner und ich – sind eines der etwa 30 gesegneten gleichgeschlechtlichen Paare. Unsere Beziehung wurde schon mal vor sieben Jahren von einem kirchlichen Würdenträger gesegnet. Das ‘verflixte 7. Jahr’ war guter Grund, unsere Liebe erneut bewußt unter den Segen Gottes zu stellen. Gewandet in unserem ‘Partneranzug’, den wir nur zu besonderen Anlässen anziehen und der auch schon ein wenig aus der Mode ist, betreten wir kurz vor acht den dämmrig beleuchteten Dom, stimmungsvoll brennen viele Kerzen (...) Die folgende Ansprache des Dompfarrers wirkt im ersten Teil als Verteidigung des kirchlichen Eheverständnisses – wir haben fast den Eindruck, daß wir nun doch ausgegrenzt werden sollen. Doch dann auch ein Wort zu ‘uns’. Er bewertet gleichgeschlechtliche Partnerschaften positiv. Faber äußert seinen Unmut darüber, wie die Kirche mit unsereins umgeht. Er erzählt vom Anruf eines besorgten Großvaters, der ihn ermahnte, diese ‘Perversen und Sünder’ nicht zu segnen. Pervers, Sünder – das sind Worte, die kennen wir – mehr als einmal haben diese wie Pfeilspitzen schon getroffen. Sünder seien wir alle, entgegnet ihm der Dompfarrer. In den Fürbitten wird dann auch für uns homosexuell empfindende Menschen, die sich von der Kirche nicht angenommen fühlen, gebetet. Ja, dieses Gefühl ist oft da, meist eigentlich; doch heute, hier im Stephansdom, da haben wir das Gefühl dazuzugehören. Vor Beginn der Segnung wurde noch auf die Richtlinien der österreichischen Bischofskonferenz hingewiesen, nach deren Theorie für uns nur die Segnung jedes Einzelnen, jedoch nicht als Paar, möglich wäre. Wir vertrauen auf einen der Segenspriester, mit dem wir seit einigen Jahren in Verbindung sind. Wir gehen nach vorne. Nur wenige Leute stehen vor uns. Wir sind das erste schwule Paar, das vor die Stufen des Altars tritt. Der Priester lächelt uns an: ‘Schön, daß ihr da seid.’ Er legt uns beiden gleichzeitig die Hände auf die Schultern, betet um den Segen Gottes für unsere Partnerschaft ‘in guten und in bösen Tagen’. Ich fühle mich dabei sehr an das Ritual der Vermählung erinnert. Als er uns gemeinsam dann die Hände auf die Stirn legt, geht es mir durch und durch. Eigentlich wollte ich meinen Partner dabei ja an der Hand nehmen, doch in der Aufregung hatte ich das ganz vergessen. Als er über uns das Kreuzzeichen macht, fühle ich nur noch Liebe und Dankbarkeit für meinen Partner und für den Segen der Kirche (...) Ich bin noch völlig überwältigt von dieser Feier und unserer Segnung. Ja, wir wurden als Paar gesegnet, öffentlich, mitten im Herzen der Stadt Wien, in der bedeutendsten Kathedrale Österreichs." Wir müssen daher leider davon ausgehen, daß dem gutwilligen Dompfarrer der Spagat nicht gelungen ist und die Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz in der Praxis zum Teil mißachtet wurden, wie überhaupt eine Konsequenz aus der Diskussion rund um die Valentinssegnung(en) und aus den nun vorliegenden Berichten über Mißbräuche die Bitte an die katholischen Bischöfe Österreichs sein müßte, die geltenden Normen so zu adaptieren, daß derartige die Lehre der Kirche und das von Papst Benedikt XVI. in seiner Antrittsenzyklika "Gott ist die Liebe" dargelegte verdunkelnden Vorkommnisse keine Wiederholung finden können. Auch gute pastorale (und nach Aussagen eines mitsegnenden Priesters "niederschwellig" angesetzte) Ideen können nicht das Privileg beanspruchen, von der vollen Treue zur Lehre der Kirche abzuweichen. Wenn wir zu der in öffentlichen Interviews deutlich für Homosexuellen-Freundlichkeit werbenden Haltung Dompfarrer Fabers nicht kritisch Stellung nehmen dürften, dann wäre unter den Augen des Kardinals eine quasi innerkirchlich verpflichtende Haltung zur faktischen Gleichwertigkeit heterosexuell-naturgemäßen und homosexuell-naturwidrigen Liebens entstanden. Faber hatte ja am Vortag ausdrücklich gesagt: "Wir segnen jeden in seiner Sehnsucht nach Liebe." Um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: jene angeblich 30 homosexuellen Paare im Stephansdom sollen an dieser Stelle in keiner Weise in ihrer unverlierbaren einzelnen Menschenwürde angegriffen werden. Ein mitsegnender Priester schrieb nach der Feier: "Niemand wollte etwas von der Kirche erpressen, sondern die Menschen waren dankbar für ein paar Worte des Zuspruchs und des Gebetes … Niemand wollte den Dom schänden, niemand hat Homosexuelle heiligsprechen wollen, und niemand wollte gegen die Lehre der Kirche verstoßen, sodaß unbedingt der Bischof eingreifen müßte." Dies mag insgesamt zutreffen, aber der angesehene Segenspater vergißt einen wichtigen Punkt: wenn in der Praxis doch die Segensgleichschaltung naturgemäßer Mann-Frau-Verbindungen (daß im übrigen nur jene gesegnet hätten werden sollen, die auch den Weg zur gültigen Hochzeit gegangen waren, noch gehen können oder wollen, soll hier noch gar nicht thematisiert werden) mit in keiner Weise christlich legitimierbaren gleichgeschlechtlichen (Sex-)Verbindungen geschieht, ist dies ein ganz klarer Verstoß gegen die auf Basis des beim Menschen einsehbaren Naturgesetzes und auf Basis der Heiligen Schrift vorliegenden unveränderlichen Heilslehre der Kirche und des wahren Christentums. Die Lehre des wahren Christentums hätte der Dompfarrer noch eindeutiger darstellen und vor allem unter dem Blickwinkel der öffentlichen Beachtung noch klarer einhalten lassen müssen, denn die Norm des Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 2358), daß homosexuell tendierende Menschen nicht in irgendeiner Weise ungerecht zurückgesetzt werden dürfen, entbindet nicht von der Verpflichtung aller katholischen Seelsorger, die volle sittliche Wahrheit zum Heil der anvertrauten Seelen in echter Zuwendung und Liebe zu verkünden. Denn sonst wäre die Kirche auch nicht berechtigt, Menschen mit tiefsitzenden homosexuellen Tendenzen von den heiligen Weihen auszuschließen und dies auch überzeugend psychologisch zu begründen (vgl. die Instruktion über Kriterien zur Berufungsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen im Hinblick auf ihre Zulassung für das Priesterseminar und zu den Heiligen Weihen vom 4. November 2005 und meine Kommentare [1] und [2] dazu). Es kann sicher nicht angehen, daß man einerseits die beispielsweise im österreichischen Nachrichtenmagazin PROFIL am 20. September 2004 unter dem Titel "Homo-Hochzeiten im Priesterseminar" (St. Pölten) behauptete und offenbar von einer staatlichen Richterin als wirklich geschehen angesehene Segnung und Übergabe "homosexueller" Partnerschaftsringe mit Kopfschütteln quittierte (auch wenn der Faktor der Heuchelei erschwerend hinzutritt), und jetzt würde man plötzlich in falsch verstandener "Menschlichkeit" nach einer ganzen Päpstlichen Visitation und nach der Publikation der Instruktion zur Vermeidung homosexueller Neupriester Segnungsfeiern für homosexuell tendierende Paare in katholischen Kathedralkirchen durch amtierende katholische Geistliche einfach hinnehmen. Mittlerweile müssen wir feststellen: es war ein Fehler, ausgerechnet eine liturgische Segnungsfeier am Fest des heiligen Valentin – möglicherweise in gewisser Naivität – auf homosexuell tendierende Menschen auszudehnen, um damit eben den von Dr. Spindelböck unter kritisierten Mißverständnissen Vorschub zu leisten. Kein Christ hat etwas dagegen, wenn beispielsweise jeder Einzelmensch unabhängig von seinen sexuellen Tendenzen am Fest des heiligen Blasius den Segen gegen Halsleiden und alles Böse erhält, aber der Kontext des heiligen Valentin und der Verpackung durch den Dompfarrer hätten niemals dazu führen dürfen, daß wir nun mit ehrlichem Bedauern von einem homosexuell empfindenden Paar lesen: "Er (ein anderer Segenspriester, Anm.) legt uns beiden gleichzeitig die Hände auf die Schultern, betet um den Segen Gottes für unsere Partnerschaft ‘in guten und in bösen Tagen’. Ich fühle mich dabei sehr an das Ritual der Vermählung erinnert." Gerade im Angesicht der aufgezwungenen europäischen Tendenz zur Toleranz gegenüber allem, was homosexuell-pervers ist, darf die Kirche den Valentinstag nicht im Ansatz zur praktischen Gleichmacherei verkommen lassen. Die Kirche muß eine ganz klare Orientierung geben und aufzeigen, daß zwar alle Menschen von Gott her geliebt und zur Liebe berufen sind, daß es aber niemals einen (eheähnlichen) Segen für ausdrücklich gleichgeschlechtliche Verbindungen oder für Einzelpersonen im Hinblick auf solche Verbindungen (ausgerechnet am 14. Februar) geben kann. Keine internationale Organisation, kein Staat, keine Gesellschaft, kein Gericht können jemals eine Religion zwingen, möglicherweise zivil verbundene gleichgeschlechtliche Paare in irgendeiner Weise auf ihre sexuelle Liebesart hin zu segnen. Das Grundrecht der Religionsfreiheit schützt auch die Religionen in ihren legitimen innerreligiösen Belangen, soferne dadurch nicht wesentliche Gemeinwohlrechte und fundamentale Menschenrechte wie das Recht auf Leben und die Religionsfreiheit anderer gestört werden. Die Religionsfreiheit führt auch dazu, daß eine Religion ihren freiwillig für diese handelnden Amtsträgern bestimmte irrtümlich als allgemein anerkannte Rechte verweigern kann und darf, um ihre Identität zu schützen. Allerdings dürfen dadurch niemals die Existenz und das Lebensrecht selbst einzelner Menschen und Gruppen betroffen sein. So hat die Katholische Kirche das absolute Eigenrecht, ihren Amtsträgern während ihrer freiwilligen Zugehörigkeit (und der Aufrechterhaltung des ebenso freiwilligen Gelöbnisses zum keuschen Zölibat oder zum standesgemäß-keuschen Familienleben) das Einklagen einer (homo)sexuellen Privatsphäre bei nicht religiösen staatlichen Gerichten zu verbieten, da dadurch die (dem Menschen und seinem Naturgesetz absolut entsprechende) Sittenlehre ebenso torpediert würde wie durch eine explizite kirchliche Segnung homosexueller Paare. Niemals dürfen also Religionen zur Homophilie verpflichtet werden, jedoch muß jede Religion in einem durch sie verantworteten Handeln verurteilt werden, wenn dies zur angeblich religiös motivierten oder begründeten Tötung derart (möglicherweise auch oft zu Unrecht) beschuldigter Männer und Frauen führt. In solchen Fällen ist das Recht auf Leben wichtiger als das volle Ausleben einer dann durchaus fraglichen Religionsfreiheit, die noch dazu ins Mißverständnis hereingenommen würde, als ob der Staat lediglich der verlängerte Arm religiös-idealer Gesetzgebungen zu sein hätte. So kann z. B. die berichtete Hinrichtung Homosexueller in manchen islamischen Staaten oder Gesellschaften nach heutigen rechtsstaatlichen Prinzipien durch keine Macht dieser Welt nur in irgendeiner Weise gerechtfertigt werden, auch wenn das beworbene Zunehmen derartiger sexueller Tendenzen potentiell die zukunftsträchtige und somit familienorientierte Gesellschaft vehement stören kann. Wenn aber nicht einmal mehr die Katholische Kirche ganz klar in der Praxis an allen Orten hervorheben würde – wie es der Heilige Stuhl für die ganze Weltkirche auf internationaler Ebene im gesamten Fragenkomplex überzeugend tut – daß nur naturgemäße Verbindungen und die darin mehr oder weniger verbundenen Personen überhaupt daran denken können, auch als Einzelpersonen an einem zum Patronatstag der Liebe erhobenen Festtag den Segen Gottes für die Stabilität und den Aufbau der von ihnen gewünschten Verbindung zu erbitten, dann wäre jede Orientierungsfunktion der Kirche dahin. Würden sich derartige Segensfeiern wie im Stephansdom daher in der Weltkirche ausbreiten, hätte dies auch negative Implikationen für einen ehrlichen interreligiösen Dialog. Deshalb ist es besser, entweder mit populistisch erscheinenden Pastoralideen aufzuhören oder diese entsprechend abzuändern und beispielsweise homosexuell empfindende Menschen darauf hinzuweisen, daß nach jeder Heiligen Messe der allgemeine Segen gespendet wird. Und dieser ist nicht weniger wertvoll als ein die kirchliche Lehre praktisch verletzender ausdrücklicher Einzelsegen Homosexueller am Valentinstag. Mit der neuen Enzyklika des Papstes sagen wir als Christen ein klares Ja zur Liebe, aber auch ein klares Nein zu jeder falsch verstandenen Homophilie. Wollen wir dies (vgl. auch meine Kommentare [1] und [2] zur römischen Instruktion vom 4. November 2005) alles in der heiligen Fastenzeit mitbedenken, die am Aschermittwoch, dem 1. März 2006 wiederum als große Zeit der Gnade und Bekehrungsmöglichkeit startet. Euer Padre Alex – Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at Comments
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Sehr geehrter Herr Dr. Pytlik,
vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar zu einer Sache, mit man auch mit zwei Worten beschreiben könnte: ein Skandal. Ich hoffe, daß künftig Segnungen von Homosexuellen im Wiener Stephansdom unterbleiben. Selbstverständlich hat jeder Homosexuelle auch Zutritt in eine katholische Kirche, jedoch sollte dort Homosexuellen kein Forum gegeben werden, ihre sexuelle Ausrichtung oder ihre sexuellen Vorlieben zu verkünden.
Ich bin da komplett anderer Ansicht, obwohl ich auch ein konservativer, papsttreuer, romtreuer und katholischer Christ bin, heterosexuell glücklich sowie kirchlich verheirateter katholischer Familienvater! Ich entnehme dem Kommentar des homosexuellen Christen oben keineswegs, daß er "Werbung" machen will für seine Orientierung. Er ist einfach (wie selten sind wir Christen das) realistisch und authentisch, indem er wahrnimmt, wie er ist und wie er derzeit "liebt". Das Tolle an unserem Glauben an Jesus Christus und die ewig fürsprechende sanfte Mutter Maria ist ja, daß wir dank Jesus so abgeholt werden, "wie wir wirklich sind". Der Mann im Bericht ist dort, wo er ist: er ist homosexuell und kann daran von heute auf morgen nichts ändern. Viele von uns sind nicht homosexuell, aber z. B. hochmütig, gierig, hartherzig, lieblos, Ehebrecher im Geiste (oder gar real?) - das sind genauso schlimme Sünden, und auch uns liebt Gott in seiner barmherzigen Größe gottlob TROTZDEM, wenn wir ehrlich Buße tun, indem wir ehrlich dazu stehen.
Wie immer freut mich eine vernünftige Diskussion über gesellschaftsrelevante Themen. Zunächst besten Dank an Herrn Infotalk für seine bestärkenden Worte. ähnliche Zustimmung erhielt ich auch per elektronische Post: "Danke, lieber hochwürdiger Mitbruder, für Deinen wichtigen Kommentar mit hilfreichen Erläuterungen! Ich denke wohl, daß dies alles auch dem hochwürdigsten Herrn Kardinal zu denken geben wird und er in Zukunft noch besser achtgibt, wem er das Vertrauen schenkt. Herzliche Grüße und Gottes Segen!" Oder: "Deinen Bericht auf der informativen Seite
http://www.kath.net/detail.php?id=12962 zum Valentinstag finde ich sehr gelungen. Die Kirche muß zu ihrer Verantwortung stehen, die ihr aus den Geboten der Heiligen Schrift zuwachsen. Diese Verantwortung hast Du äußerst anschaulich dargestellt und begründet. Niemandem geht es darum, Menschen homosexueller Orientierung zu diskriminieren; gleichwohl muß es aber erlaubt sein, dieses Verhalten aus religiöser Sicht zu kritisieren und nicht in verwässernder Art und Weise mit der heiligen Ehe gleichzusetzen." Dem anonymen Besucher dieses Blogeintrages möchte ich wie folgt antworten: Wenn Sie meine bisherigen Kommentare und meine Internetseiten durchsehen, wird Ihnen früher oder später auffallen, daß mich Parteiungs-Etikettierungen wie "konservativ", "papsttreu" (was heißt das überhaupt?) oder "progressiv" nicht interessieren. Dies hatte ich z. B. in meinem Kommentar vom 18. September 2004 (Was) kann aus dem Fall St. Pölten gelernt werden? http://www.internetpfarre.de/blog/archives/24-BISCHOF-KRENN-ST.-POELTEN-SKANDAL-WAS-KANN-AUS-DEM-FALL-ST.-POELTEN-GELERNT-WERDEN-NEUER-KOMMENTAR.html herausgestellt. Und wenn Sie dann meine obige Stellungnahme und Wertung genau lesen, werden Sie erkennen, daß ich die das Zeugnis über die Valentinsfeier im Dom zu St. Stephan verantwortenden Personen im Grunde nicht wirklich bewertet, sondern dieses als authentische und glaubhafte Schilderung erkannt habe, ja sogar insoferne dankbar dafür bin, als eben so die Rolle des Wiener Dompfarrers aufgezeigt wird, sodaß dieser seine Lehre daraus ziehen kann. Denn wenn man im Vorfeld relativ großspurig behauptet, es werde nichts geschehen, was dem Papst nicht recht wäre, dann muß sich auch Dompfarrer Mag. Faber an diesem seinen eigenen Maßstab messen lassen. Nach der Domliturgie erklärte er im übrigen der PRESSE: "In der katholischen Kirche ist es heute nicht (sic!) möglich, daß wir homosexuell empfindende Menschen als Lebensgemeinschaft segnen ... es schwingt Bedauern mit, daß wir gleichgeschlechtlich empfindenden Menschen relativ wenig anbieten können. Ich bin dabei, meine Mitbrüder und viele Katholiken zu überzeugen, daß homosexuelle Menschen keine Outlaws sind, sondern Menschen wie du und ich, die oft schwer an ihrer Orientierung zu leiden haben ..." Die Überzeugungsarbeit, die hier der Dompfarrer leisten möchte, kann doch nicht dazu führen, daß damit auch schon durch nicht naturgemäße Sexualität Verbundene plötzlich einen Segen zum Aufbau ihrer Lebensgemeinschaft erhalten. Nur um diese Problematik geht es in meinem obigen Kommentar. Es geht nicht darum, andere schwere Sünden im Angesicht praktizierter Homosexualität zu minimieren, aber festzuhalten ist, daß im Bereich der schweren Sünden auf dem Gebiet des sechsten Gebotes jene schwerwiegender sind, welche die Ordnung Gottes zwischen Mann und Frau pervertieren oder gar zusätzlich mißbrauchenden Charakter annehmen. Im übrigen ist die wissenschaftliche Diskussion über eine Heilbarkeit und über die Tiefe der Verwurzelung homosexueller Tendenzen noch lange nicht abgeschlossen, auf diesem Gebiet ist Weihbischof Prof. Dr. Andreas Laun ein Fachmann und guter Beobachter. In der Tat sollten wir alle vor dem hochheiligen Osterfest während der Fastenzeit das heilige Sakrament der Versöhnung durch ein ehrliches und vollständiges Sündenbekenntnis in der Einzelbeichte empfangen. Dazu helfe uns gegebenenfalls auch ein guter Gewissensspiegel. Mit herzlichem Gruß, Padre Alex
Hierzu kann man in Anlehnung an den Titel dieses Artikels nur mehr sagen: JA zum Glauben, NEIN zur Kirche!
Ach ja, und vielleicht könnten Sie diese Ihre Meinung oder These auch begründen. Ich kann sie jedenfalls in keiner Weise teilen, denn die Kirche muß Jesus treu bleiben, der nur die eheliche Gemeinschaft zwischen Mann und Frau zu einem heiligen Sakrament erhoben hat. Alles Gute, Padre Alex
Ach ja, hat er das?
Ich finde die Kirche hat sich von der ureigensten Lehre Jesu in den letzten 2000 Jahren schon sehr weit entfernt! Sie stellt heute leider nur mehr ein Konstrukt aus den unterschiedlichsten Meinungen einzelner dar, die diese im Laufe der Jahrhunderte einfließen haben lassen. Sie hat kaum mehr was mit Jesus selbst zu tun. Leider. Auch alles Gute.
Die Kirche hat nur einen einzigen Zweck: den Gottmenschen Jesus Christus als den seiner menschlichen Natur nach wahrhaft Gekreuzigten und im selben verherrlichten Fleische wahrhaft Auferstandenen zu verkünden, um möglichst viele Seelen zu retten. Sie müßten also Argumente für Ihre These bringen: welche ureigenste Lehre Jesu hätte die Katholische Kirche bitte konkret nicht mehr im Programm? Wahr ist vielmehr, daß einzelne Meinungen nur dann langfristigen innerkirchlichen Bestand hatten, wenn sie voll und ganz der Lehre Jesu Christi und Seiner Apostel entsprachen. Ihr Eindruck ist daher ein rein subjektiver, und eine Diskussion ist eben nur möglich, wenn Sie Inhalte nennen. Gute Fastenzeit, Padre Alex
Meine Erfahrung ist, daß es wenig Sinn macht, sich darüber zu streiten! Natürlich steht auch für jeden katholischen Christen ganz obenauf, daß er nicht aufgrund seiner "Gutheit" oder "Schlechtheit" in den Himmel kommen kann, sondern (wie auch bei den anderen Christen) die Gnade Gottes durch den Glauben an den Herrn Jesus erlöst - sonst nichts. WIE wir zu Jesus kommen, ist unterschiedlich. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß die Sakramente der katholischen Kirche wahrhaftige Berührungen Christi sind, und ich bin froh, daß ich römisch-katholisch geworden bin (ich war vorher evangelisch) - "trotzdem" halte ich mich für einen sehr sehr bibeltreuen und sehr christozentrischen Katholiken - wenngleich ich die heilige Mutter Gottes sehr liebe und verehre und ebenfalls für eine große Hilfe halte, Jesus zu finden.
Wo ich aber dem Gegensprecher recht geben muß: die Bibel zeigt ganz klar, daß vor Gott mehr zählt, wie sehr ein Mensch Jesus liebt und Gemeinschaft mit Gott hat, weniger, wie sündenfrei er durch das Leben geht. Man betrachte das Leben Davids: extreme Sünden bis hin zu Mord und Ehebruch, Unkeuschheit und Gewalt - aber innige demütige Liebe zu Gott!!! Ich bin mir sicher, daß auch ein Homosexueller, eine Prostituierte und ein Süchtiger in den Himmel kommen können, wenn sie sich ihrer Schwäche bewußt sind und vor allem, wenn sie Jesus um Verzeihung bitten und ihn als Herrn angenommen haben. Die schönste Möglichkeit, dies zu tun, ist jede katholische Beichte!!!! Ob Gott nicht einen tiefgläubigen Homosexuellen eher in den Himmel aufnimmt als einen hochmütigen Menschen ohne Sünde? |
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[ ACHTUNG: da die angekündigte Internetseite zur besprochenen Veranstaltung noch nicht erschienen ist (vgl. jedoch bereits den wissenschaftlichen Ausgangspunkt auf den Seiten der Katholischen Universität Eichstätt) und bei dieser selbst offenbar auch kein
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Dieser Beitrag ist nicht erschöpfend, weil der gesamte Fragekomplex letztlich nur von vielen interdisziplinär ausgebildeten Fachleuten und in einem Lexikon abgehandelt werden könnte. Trotzdem soll eine kurze Orientierung versucht werden. Die Pressestelle
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