Thursday, November 2. 2006ALLERHEILIGEN / ALLERSEELEN: FÜR DIE KULTUR DES LEBENS UND GEGEN DIE FREIHEIT ZUM TOD
Liebe Andächtige in Christus, unserem Herrn!
Ein Aushilfspriester hatte es vor kurzem schwer, in unseren Marienwallfahrtsort Buchenhüll (Ortsteil von D-85072 Eichstätt) zu finden. Eine über viele Wochen vorliegende Straßensperre war in dem von ihm extra besorgten Navigationssystem nicht einprogrammiert. Der Einsatz elektronischer Navigationssysteme begann bekanntlich im Bereich des Flugverkehrs und weitete sich dann auf die Schiffahrt aus. Seit den 90er Jahren finden die Systeme auch in anderen Bereichen wie im Straßenverkehr Anwendung. Navigation selbst ist ja die Steuermannskunst zu Meer, zu Land und in der Luft. Allgemeiner bezeichnet sie das Sich-Zurechtfinden in einem geographischen Raum, um einen gewünschten Ort zu erreichen. Die Tätigkeit des Navigierens besteht also aus drei Teilbereichen: 1. Bestimmen der Position durch Ortsbestimmung, 2. Berechnen des optimalen Weges zum Ziel und 3. Führen zu diesem Ziel, also vor allem das Halten des optimalen Kurses. In der Tat ist auch der katholische Glaube ein großes Navigationssystem für den Menschen. Durch die Glaubensverkündigung und die unveränderlichen Gebote Gottes erfahren wir immer mehr, wo wir aktuell als Sünder stehen, durch den katholischen Glauben können wir jederzeit den besten Weg zum ewigen Heil herausfinden und auch fallweise Experten zu Rate ziehen, mehr noch helfen uns beim Halten des optimalen Kurses der Nachfolge Christi nicht nur die Gebote Gottes, welche in unsere Herzen eingeschrieben sind, sondern auch das eigene Gewissen, das hoffentlich an den zehn Geboten Gottes in der inspirierten Auslegung der Kirche ausgerichtet ist und welches jede Situation rasch und doch genau analysieren kann, sodaß dann die jeweils angemessene, ja mehr noch, die klare Wahl des Guten geschehen kann. Vor allem aber sind es die Heilige Sonntagsmesse und alle sieben Sakramente, aber auch alle Segenshandlungen der Kirche Gottes, die uns auch in den schwierigsten Situationen helfen, den Kurs Richtung endgültiger Rettung der eigenen unsterblichen Seele zu halten. Und doch gibt es in diesem wunderbaren Navigationssystem des wahren katholischen Glaubens neben der Heiligen Schrift, den Worten und Taten Jesu, neben der Kurzfassung der Heiligen Schrift im Betrachtungsgebet des Rosenkranzes, ja neben dem so wichtigen Katechismus zur systematischen Vergewisserung der Glaubensinhalte immer wieder ganz aktuelle Personen, ja Persönlichkeiten, die wir kraft unfehlbarer Feststellung des Papstes als Heilige anrufen und verehren dürfen. Diese Originale der Nachfolge Christi - jeder einzelne Heilige, jede einzelne Heilige - geben uns mit ihrem konkreten Leben ein beeindruckendes Beispiel, daß die Heiligkeit nahezu in allen Berufs- und Lebensständen möglich ist, daß es nie zu spät ist, wirklich umzukehren und sein Leben zu ändern, um den Kurs in Richtung ewiges Heil zu halten. Denn unser einziges Ziel als katholische Christen muß es sein, selbst mit möglichst vielen Mitchristen genau dorthin zu gelangen, wo die Heiligen in der glückseligen Gemeinschaft mit Jesus Christus, dem auferstandenen Sohn Gottes, und mit Maria wohnen. Auch wenn wir den Himmel und somit diese triumphierende Kirche Gottes nicht direkt als geographisches Ziel definieren können, so ist uns das Erreichen dieses unbeschreiblichen Glückszustandes, der nie mehr aufhört, nur möglich kraft des von der Katholischen Kirche unfehlbar übermittelten Navigationssystems. Der Vorfall vom letzten Mittwoch sollte uns folgendes sagen: auch wenn jeder und jede von uns hoffentlich seinen bzw. ihren Lieblingsheiligen hat und diesen auch besser kennt, auch wenn wir viele Heilige in ihren Lebensgeschichten kennen, der Versuch, einen Heiligen bis ins Detail zu kopieren, kann scheitern. Denn die Zeit ist oft eine andere, die Situation ist eine andere, und zudem hat jeder Mensch etwas andere Talente, Fähigkeiten und Berufungen, aber auch unterschiedliche Schwächen. Wir sollten uns also vom eigenen Namenspatron, von Lieblingsheiligen wirklich anfeuern und anstecken lassen in der Freude am Glauben und im Durchhaltevermögen in den größten Schwierigkeiten, aber wir müssen auch selbst das Hirn einschalten, um zu erkennen, was der ganz konkrete und gar nicht realitätsfremde Ruf zur Heiligkeit in dieser Stunde von mir selbst verlangt. Das Navigationssystem des Glaubens ist daher rechtverstanden flexibler als ein stures elektronisches System, bei dem womöglich der Fall X nie bedacht wurde. Als Menschen, noch mehr als Getaufte und Gefirmte sind wir jedoch gerufen, auch für den noch nie gesehenen Fall X eine Lösung zu finden. Es kann auch auf unserem Pilgerweg so etwas wie sinnlos erscheinende Straßensperren, Nebel, Eisgefahr oder Gewitter geben, und auch für uns gilt es, jede Möglichkeit einer womöglich lieblosen Kollision mit anderen Fahrzeugen, also mit anderen Pilgern auszuschließen. Daher beinhaltet Navigation auch die Technik und Wissenschaft, die Route unterwegs neuerlich zu optimieren und den Kurs, die Geschwindigkeit oder Flughöhe darauf abzustimmen. Das Sakrament der Routenoptimierung heißt regelmäßige persönliche Beichte, die jeder ganz alleine abzulegen hat. Davon geben uns unzählige Heilige ein so beeindruckendes Zeugnis. Lesen wir also wieder mehr die Lebensgeschichten beeindruckender Heiliger, schenken wir zu Weihnachten wieder vermehrt aktuelle Bücher über heilige Persönlichkeiten, die mit beiden Beinen auf dieser Erde gelebt haben. Liebe Andächtige! Das Sterben und das gleichzeitig barmherzige und gerechte Gericht unseres dreifaltigen Gottes hängen nicht davon ab, wie wir uns das vorstellen, sondern vor allem davon, ob wir geliebt haben, ob wir an den Gott der Liebe geglaubt haben, den Jesus uns unfehlbar verkündet hat, ob wir von Ihm alles erhofft haben, ob wir als Christen wirklich gelebt haben, sodaß die ganz entscheidende Frage kommen wird: hast Du den geringsten Deiner Brüder in diesem Leben erkannt? Und hast Du ihm wenigstens das gegeben, was ihm zustand? "Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan." (Mt 25,40) Es gibt nicht nur die Gerechtigkeit, daß jeder sterben muß, es gab, gibt und wird in Ewigkeit geben jene endgültige Gerechtigkeit, die alles so ordnen wird, daß es im Herzen KEINES MENSCHEN mehr irgendein Gefühl der Ungerechtigkeit geben wird. Selbst jene, die für immer verdammt wären, wüßten genau: ich habe es selbst ausgesucht, weil ich das Gute unterlassen und das Böse erwählt hatte. Ich habe nur mich selbst gesucht und in keinerlei Weise dem wirklich Notleidenden geholfen, habe die dauernde Wirklichkeit Gottes ausgeschlossen, ich habe Gott ignoriert. Wer Gott gesucht hat, wer das Gute erwählen wollte, wer sich für den engen Weg entschieden hat, den oft wenige gehen, wird die Überfülle des Glücks in der Gemeinschaft mit Gott und allen Heiligen kennenlernen und auf ewig immer intensiver erfahren; wer aber alles verdrängt hat, wer Gott und Seinen Ruf im Gewissen über Bord geworfen hat, wird in einem einzigen Moment des Urteilsspruches aus seiner Ignoranz entrissen und sehen, welches Ewiges Ziel zu erreichen war und welches Ewige Glück nun für immer verschlossen bleibt. Das Ewige Glück hängt ganz von der sittlichen Frage ab, hängt daher vor allem davon ab, ob wir geliebt haben in einem übernatürlichen Sinne und ob uns diese wahre Liebe zu jedem Opfer bereit machte, das Gott uns nicht sandte oder aufgab, weil er uns nicht mag, sondern weil dieser gütige Vatergott einen jeden, eine jede von uns besser kennt als diese sich selbst und daher weiß, welche Medizin in unserem wirklichen Leben uns einen Schritt weiterführen kann auf dem Weg ins Ewige Glück. Deshalb widmete der regierende Heilige Vater Benedikt XVI. der Liebe seine bisher einzige Enzyklika, sein erstes Rundschreiben genau dem: Gott ist die Liebe, Gott ist nicht nur Liebe, nicht nur irgendeine Liebe, sondern Gott ist die Liebe. Und der Papst ist sicherlich genauso bestürzt über die letzten Nachrichten aus unserem Nachbarland, aus den Niederlanden, wie wir in Kürze es wohl auch sein werden. Ich stelle diese Begebenheiten heute ganz bewußt ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit, weil sich jeder und jede von uns die ganz tiefgehende Frage gefallen lassen muß: wie stehe ich ganz persönlich zum Sterben, wie stehe ich zum Leiden anderer, wie sehr nehme ich meine persönliche und auch politische Verantwortung wahr, daß statt einer Kultur des Todes die Kultur des Lebens und der Liebe im vollen Sinne Überhand gewinnen kann. Unser Nachbarland Holland hat am 10. April 2001 als weltweit erstes Land die sogenannte Tötung auf freiwilliges Verlangen, also eine Form der sogenannten aktiven Sterbehilfe sowie den sogenannten ärztlich unterstützten Suizid "legalisiert". Ich setze legalisiert unter Anführungszeichen, weil kein Recht jemals solche menschenunwürdigen Dinge wirklich legalisieren könnte. Nun aber ist es Zeit, auf fünf Jahre fatale "Legalisierung" der aktiven Euthanasie zu blicken. Eine aktuelle Studie (vgl. für alles: Fuat S. Oduncu, Freiheit zum Tod oder Unfreiheit zum Leben? Stimmen der Zeit, 9/2006, S. 597 - 610) zeigt uns, wie hoch sogar die Zahl der Tötungen ohne explizites Verlangen der Patienten ist, noch abgesehen von der starken Zunahme sämtlicher Euthanasiefälle. Die all zu optimistisch formulierten pseudogesetzlichen Regelungen über Sorgfaltskriterien eines sogenannten freiwilligen Verlangens wurden demnach von holländischen Ärzten in jährlich 1000 Fällen rigoros übergangen. Jedes Kind lernt aber bereits, daß ein Arzt, eine Ärztin nur einem dient, dem Leben; und als Menschen - noch mehr als Christen - wissen viele Ärzte, und wissen wir selbst, daß sie niemals auch nur indirekt mithelfen dürften bei Abtreibungsmord unschuldigsten menschlichen Lebens und beim Abkürzen der Lebenszeit, ausgenommen es handelt sich um eine nur zum Zweck der Schmerzlinderung eingesetzte Medikation. In diesen jährlichen 1000 Fällen der Tötung ohne Verlangen begründeten die verantwortlichen Ärzte in Holland ihr Vorgehen mit der fehlenden Aussicht auf Besserung und mit dem Umstand, daß die Angehörigen das Leid des Patienten nicht mehr mitansehen hätten können. Bei einem geringeren Teil der Patienten war die Behandlung eingestellt worden, aber der Patient verstarb nicht. Doch es kommt noch schlimmer: in etwa 20 Prozent der von Ärzten zu verantwortenden direkten Morde (ob mit oder ohne Verlangen) in holländischen Krankenhäusern erfolgten nach Verabreichung der todbringenden Medikamente quälende Nebenwirkungen, vor allem in Form von zerebralen Krampfanfällen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot. Bei einigen Patienten trat der Tod nur sehr verzögert ein, und andere wachten aus ihrem Todeskoma wieder auf. In 18 Prozent der Fälle mißlang der medizinisch assistierte Suizid; diese Patienten wurden dann mittels Injektion nachträglich getötet, und ich betone: das sind keine Mehrfachmörder, die in einem US-Bundesstaat eine gerichtlich verordnete Injektion erhalten - und selbst hier gibt es gute Gründe für Christen, die sogenannte Todesstrafe generell abzulehnen - sondern das sind Menschen wie Du und ich. Belgien folgte Holland im Jahr 2002, und dort werden proportional noch mehr Patienten ohne ihr ausdrückliches Verlangen getötet. Ich betone jedoch: auch der Wunsch nach Tötung per Patientenverfügung berechtigt keinen einzigen Arzt zur Durchführung einer direkten Tötung. Niemand besitzt dazu ein Recht - als Christen wissen wir, daß es nicht einmal der Mensch in bezug auf sein eigenes Leben besitzt. Und wir haben bereits jetzt ansatzweise erkannt: wenn wir auch nur teilweise einer Sterbehilfegesetzgebung zustimmen, wird es kein Vertrauen mehr in Krankenhäuser, Heime und Ärzte geben. Nicht zufällig flüchten holländische Greise vermehrt in ausländische Heime. Wir sollten daher vorsichtiger werden, wenn wir mitdiskutieren - wie schnell erfolgt die angeblich so menschliche Stellungnahme: "Dort liegt eine, und dort liegt jemand, es ist doch sinnloses Leid. Was bringt es denn noch, das Leiden?" Abgesehen davon, daß diese Frage niemand von uns beantworten muß, ist eines sicher: wer mit einer solchen Argumentation auch nur in einem einzigen Fall deutschlandweit die Tötung auf Verlangen als gerechtfertigt ansieht, löst mit anderen zusammen möglicherweise einen ganzen Dammbruch aus, angesichts dessen sich ein aussichtslos kranker Mensch kaum noch gegen die sogenannte Erwartung seiner Umwelt zu verteidigen weiß, von seinem angeblich gegebenen Recht auf Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid Gebrauch zu machen. Lassen wir uns daher noch von ganz konkreten Beispielen aus Holland heilsam schocken: Da ist ein Fall dokumentiert von einer Frau, die nicht mehr länger für ihren Ehemann sorgen wollte. Sie stellte ihn vor die Wahl zwischen Euthanasie oder Pflegeheim. Der Mann wählte den Tod. Obwohl der Arzt die Situation bestens kannte, hinderte ihn nichts daran, das Leben des Ehemannes zu beenden. Ohne Umkehr und Beichte fahren beide, die Frau und der Arzt, auf direktem Weg in die Hölle. Ein weiterer holländischer Arzt berichtet von einem anderen Fall, bei dem der Tod eines alten Mannes jeden Tag erwartet wurde. Der Sohn des Patienten teilte dem behandelnden Arzt mit, daß er seinen Urlaub geplant hätte und nicht mehr absagen könnte. Er wünschte sich die Beerdigung noch vor dem Urlaub ... Daraufhin verabreichte der Arzt dem alten Mann eine sehr hohe Dosis an Morphin mit der klaren Absicht, ihn zu töten. Als der Arzt aber nach einer Weile zurückkam, um den Tod festzustellen, sah er den alten Mann fröhlich an der Bettkante sitzen. Der Patient hatte offensichtlich endlich eine ausreichende Morphindosis bekommen, die seine quälenden und unerträglichen Schmerzen linderte. Ohne Umkehr und Beichte fahren beide, der Sohn und der Arzt, auf direktem Weg in die Hölle. Und der Fall zeigt noch etwas: Holland ist offenbar ähnlich wie leider Deutschland Entwicklungsland bei der völlig legitimen Medizin zur Schmerzlinderung (vgl. die Meldung im Deutschen Ärzteblatt vom 13. Oktober 2006: "Hospiz-Stiftung: Palliativversorgung wie im Entwicklungsland" - mit jährlich nur 2,3 Prozent aller rund 818000 Sterbenden, die professionell palliativmedizinisch und -pflegerisch betreut werden, sei Deutschland ein Entwicklungsland, kritisierte der Stiftungsvorstand. Die Situation schwerstkranker Menschen habe sich in den letzten 20 Jahren nur unwesentlich verbessert.) Und abschließend noch ein drittes ebenso abscheuliches Beispiel: ein Internist, der eine Frau mit Lungenkrebs wegen Sauerstoffmangels in die Klinik aufnehmen wollte, mußte ihr versichern, daß er sie nicht euthanasieren würde, was sie befürchtete. Bitte versetzen wir uns einmal in die Lage dieses Nachbarlandes Holland: ich muß vor meiner Aufnahme ins Krankenhaus Ärzte und Ärztinnen fallweise beknien, daß sie mich nicht vorzeitig "heimdrehen". Das ist Wahnsinn. Nun also wies der Internist, dem die Frau das Versprechen abnahm, diese selbst ein, und nach 36 Stunden war ihre Atmung normal und ihr Gesamtzustand besser. Als der Arzt nach Hause ging, euthanasierte sie jedoch sein Kollege. Seine Rechtfertigung: "Wir brauchen das Bett für einen anderen Fall; für die Frau ist es egal, ob sie jetzt stirbt oder in 14 Tagen." Das ist Wahnsinn. Da wünscht sogar noch ein schwer kranker Mensch, die ihm zustehende Zeit auch auszuleben, möglicherweise sollen auch noch die letzten Dinge geregelt und die heiligen Sakramente bewußt empfangen werden, und das "Schwein" von zweitem Arzt ermordet die Frau aus rein finanziellen Gründen, und das Ganze wird noch nett umschrieben mit: die Frau wurde "euthanasiert", im dritten Jahrtausend – Adolf Hitler läßt grüßen … damit ist es aber erwiesen: in Holland, Belgien und anderen Regionen ist die propagierte Freiheit zum Tod in Wirklichkeit längst zu einer umfassenden Bedrohung des Lebens geworden, ganz zu schweigen vom Identitätsverlust des wahren Arztberufes. Meine Lieben! Wir sind es den Seelen unserer Verstorbenen, wir sind es den Generationen vor uns schuldig, daß wir nicht nur deren Werte schützen, sondern daß wir das menschliche Leben auch weiterhin von der Zeugung bis zum natürlichen Aushauchen schützen. Wer will solche Zustände des totalen Mißtrauens wie in den Niederlanden und in Belgien? Wer will diese Kultur des Todes anstreben? Dann aber müssen wir konsequent werden: das Gerede vom sinnlosen Leid muß zu Ende gehen. Leichtfertige Diskussionen, die den Anschein erwecken, als ob hier linksliberale Atheisten diskutierten, aber keine Christen, die vom Kreuz Christi ihre Orientierung erhalten, müssen ein Ende haben. Wir müssen wachsam sein: die Euthanasielobby versucht geschickt, auch in Deutschland holländische Gesetzesmuster mit Scheinargumenten schmackhaft zu machen. Doch die Konsequenzen werden verschwiegen. Es genügt nicht, daß wir heute intensiv an unsere Lieben im Jenseits denken und für sie beten, wir müssen auch hier auftreten für das Leben, wir müssen jetzt eintreten für die Würde jedes Menschen, auch wenn schwerste Krankheiten kommen, wir müssen jetzt für schwerkranke Menschen den vollen Einsatz der modernsten Schmerzmittel verlangen, aber wir müssen jeglichen Versuch der Euthanasie in unserem Raum abwehren, wir müssen schon beim geringsten Verdacht Anzeige erstatten und dürfen keinen Mörder laufen lassen. Es ist unsere Kontrollverantwortung, in unserem Bereich und im politischen Bereich. Es gibt keine Ausreden, für niemanden. Und wenn es auch der größte Liebesdienst gegenüber unseren Lieben ist, möglichst viele Heilige Messen persönlich andächtig mitzufeiern und möglichst viele Heilige Messen auch für die Seelen unserer Vorfahren zu bestellen, so vergessen wir mit dem heutigen Tag auch nicht, wie wichtig der regelmäßige Empfang des Sakramentes der Buße, der persönlichen Beichte ist – wir hatten sie zuvor als Sakrament der Routenoptimierung definiert – um für die Armen Seelen von heute an bis 8. November inklusive täglich einen vollkommenen Ablaß, vollkommenen Nachlaß der verbliebenen zeitlichen Sündenstrafen gewinnen zu können, sodaß sich die Läuterungszeit im Fegefeuer – wir hoffen ja immer, daß unsere Lieben wenigstens dort als Gerettete gelandet sind – daß sich diese Leidenszeit verkürzt und sie früher in das volle Glück mit Maria, allen Heiligen und Engeln eintreten dürfen. Einen vollkommenen Ablaß können für die Armen Seelen daher jene Katholiken gewinnen, welche 1. gebeichtet haben (dabei genügt eine Beichte zur Gewinnung mehrerer Ablässe, etwa spätestens 20 Tage vorher oder auch nachher, wenn es sich nur um läßliche Sünden handelte), welche 2. auch in den kleinen Dingen die entschlossene Abkehr von jeder Sünde leben wollen, welche 3. pro vollkommenen Ablaß die Heilige Kommunion würdig empfangen, welche 4. pro vollkommenen Ablaß ein frei wählbares Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters verrichten und welche 5. eben das mit dem Ablaß belohnte Werk verrichten, nämlich ganz einfach im Zeitraum vom heutigen Tag, dem 1. November, bis 8. November inklusive täglich einen Friedhof besuchen und dort ein kurzes Gebetsgedenken für die Armen Seelen verrichten, was wir nach dem Rosenkranz gemeinsam feierlich tun werden, und wie immer werde ich jedes Grab einzeln im doppelten Durchgang segnen, zuerst mit Weihwasser und hernach mit Weihrauch. Und so liegt abschließend nichts näher, als uns einige Worte Erzbischof Brauns vom letzten Frauendreißigerschluß zu Herzen zu nehmen, er berief sich dabei auf Papst Clemens I.: "Gehet zu den Heiligen, denn die, die zu ihnen gehen, werden geheiligt. Wir gehen in dieser Stunde bzw. wir sind in dieser Stunde zur Königin aller Heiligen, zur Gottesmutter, zu unserer Lieben Frau von Buchenhüll … gegangen. Und wir kommen zu ihr mit allem, was unser Herz bewegt, mit all unserer Armseligkeit, aber auch in der Freude über unsere himmlische Mutter und mit einem ganz ganz tiefen Vertrauen auf ihre Fürbitte … Gehet zu den Heiligen, denn die, die zu ihnen gehen, werden auch geheiligt. Ja, Du unsere liebe Mutter, Maria, wir sind jetzt zu Dir gekommen und wollen auch weiterhin mit Dir gehen, damit unser Lebensweg einmal in Gott sein glückliches Ende findet, wo Dein Lebensweg endete, nämlich bei dem dreieinigen Gott, dem wir durch Dich und mit Dir jetzt auch unser Lob und unseren Dank singen." AMEN. 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