Es freut mich, am heutigen Gedenktag des heiligsten Namens Jesu (
gemäß Kalendarium des erneuerten lateinischen Ritus)
bzw. einen Tag nach dem Fest des heiligsten Namens Jesu (
gemäß derzeit angewendetem und somit früherem Kalendarium des älteren lateinischen Ritus auf Basis des Römischen Meßbuches 1962) diesen ersten Eintrag im Jahr 2007 tätigen zu können. Bald wird dieses Blogbuch drei Jahre in Betrieb sein. Wir alle haben - so hoffe ich - dieses Jahr im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes begonnen. Viele von Euch haben die hochheilige Weihnacht und die gesamte bisherige Weihnachtszeit bewußt und geistlich begangen. Mir kommt in dieser Zeit immer eines meiner Lieblingszitate bzw. einer meiner geistlichen Lieblingsfragen in den Sinn, welche(s) aus der großen
Eucharistie-Enzyklika des verstorbenen Dieners Gottes Johannes Paul II. stammt: "
Ist der entzückte Blick Mariens im Moment, als sie das Antlitz des neugeborenen Christus betrachtet und Ihn in ihre Arme drückt, etwa nicht das unerreichbare Modell der Liebe, von der wir uns jedes Mal inspirieren lassen müssen, wenn wir die Eucharistie in der heiligen Kommunion empfangen?" Selbst Zweifelnde und Gottesablehner müssen zugeben, daß die Mutterliebe ein entscheidender und einzigartiger Ausgangspunkt jeder Betrachtung der
Liebe im vollen Sinn des Wortes ist. Ohne diese von Gott unbefleckt vorbereitete und doch frei geschenkte Liebe Mariens hätte es kein Ja-Wort und keine Weihnacht, keine Geburt des einzigen Erlösers gegeben. Es war und ist daher kein Zufall, daß der regierende Heilige Vater Benedikt XVI. präzise am 25. Dezember 2005 seine Unterschrift unter sein bisher einziges Rundschreiben gesetzt hat:
Gott ist die Liebe. Deus caritas est.
Wenn wir nicht einmal in dieser Heiligen Nacht im Blick auf das Jesuskind liebende Menschen und somit lebendige Christen werden (wollten), wann bitte dann? Seine Heiligkeit Benedikt XVI. lehrte ja: "
Maria ist eine Liebende. Wie könnte es anders sein? Als Glaubende und im Glauben mit Gottes Gedanken denkend, mit Gottes Willen wollend kann sie nur eine Liebende sein. Wir ahnen es an den leisen Gebärden, von denen uns die Kindheitsgeschichten aus dem Evangelium erzählen." Ich habe dann nach der Betrachtung des Glaubensgeheimnisses ("
Credo in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum. Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: et homo factus est." = "
Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn. Hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden."), bei dessen Erwähnung im gemeinsamen Glaubensbekenntnis wir uns auch im erneuerten lateinischen Ritus weltweit hingekniet haben und zu dem wir im älteren lateinischen Ritus das ganze Kirchenjahr hindurch immer unsere Knie beugen, in einigen Weihnachtsmessen die biblische Grundfrage Jesu Christi gestellt: "
Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet ihr nicht gerichtet werden." (Lk 6,32 - 37) Nur von dort kann wahrer Friede ausgehen, und daran hat zweifellos Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft für den Weltfriedenstag des 1. Januar 2007 erinnert:
Der Mensch - Herz des Friedens.
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, daß der Heilige Vater eine wie auch immer geartete
Freigabe der älteren lateinischen Liturgie vorbereiten hat lassen und anordnen wird. Es freut mich diesbezüglich, daß mein
Kommentar vom 16. Dezember 2006 weitere (sprachliche) Kreise gezogen hat. Offenbar wurde die
französische Übersetzung in einem elektronischen Informationsdienst ausgesendet, sodaß auch der englische Sprachraum Kenntnis nahm. Auf der Seite eines selbsternannten
New Liturgical Movement (
The Reform of the Reform. Classical Roman Rite. Eastern Christendom. Sacred Art, Architecture and Music. Dedicated to promoting the new liturgical movement promoted in the thought of Benedict XVI.) wurde offenbar der Vorspann meines
französisch übersetzten Kommentars noch am 24. Dezember 2006 ins Englische übertragen. Zuvor informiert der Übersetzer seine Leser: "
I received this today through an informal email list ... interesting and encouraging to see a ... statement acknowledging the actual antiquity of the classical Roman rite, and further, referencing (even promoting) the very excellent statement that came from the Genoan diocese. These voices of ... reason and moderation are invaluble to say the least, and can help begin to effect a re-inculturation to a hermeneutic of continuity. It is also noteworthy to see an acknowledgement of the liturgical crisis that is present in the Latin church, and also the recognition that such an action on the part of Benedict will have profound and deep consequences. The [adjutant judicial vicar] of Eichstaett, Bavaria, Germany, wrote the following article in reference to the diocesan letter of the Bishop of Genoa concerning the upcoming Motu Proprio:
Motu Proprio: the ripple effect in the ecclesial pond. There is increasingly frequent and more definite news of the possibility of a more flexible use of the 1962 Missal promulgated by blessed Pope John XXIII. These announcements relate to the possibility of celebrating the eucharistic liturgy which has been little changed with the passage of the centuries in territories pertaining to the Latin Church (the largest ritual family by far within the Catholic Church), i. e. these territories which at a given time had adopted the liturgy of the Roman Rite. Faced with these announcements, it is advisable to give special attention to an official declaration which can be read on the internet site of the archdiocese of Genoa, led since September 24, 2006, by Msgr. Angelo Bagnasco: all of which allows us to think that the Roman document which awaits publication will be received in an analogous context. The Metropolitan of Genoa, Papal Legate for the marine territories, was amongst other things also, from 1993 to 1996, the director of diocesan works for the liturgical apostolate. The text prepares all Latin Catholics for the forthcoming proceedings normalizing the liturgical situation inside the Latin liturgical family and very clearly decides in favor of a peaceful agreement. Within this perspective, the decision of the current Pope Benedict XVI will surely have very long term repercussions. The future of the eucharistic liturgy is at stake: it must again be able to find in itself, in a more intense and easier way, its rationale, namely to glorify God and to sanctify hearts, and thus to be recognized automatically as holy and sanctified. It will be necessary, slowly, to overcome and remove this liturgical crisis which always remains current news in particular in the areas of the Latin rite. (The article then quotes the Bishop of Genoa's letter; it then goes on at length concerning the Motu Proprio.)"
Interessant ist dann noch die sich nachfolgend ergebende Diskussion. Ein sehr optimistischer Diskutant gibt seiner Freude noch am Heiligen Abend humorvoll Ausdruck: "
Welcome to the new 'mainstream' of the Church." Ein weiterer frägt sich: "
This makes me wonder what the Mass will be like in the average parish in 20 years time. Any predictions?" Ein wenig zu starke Erwartungen hegt ein weiterer Leser: "
Do not be surprised if the 'Motu Proprio' comes out in a week or two. Do not be surprised if the instructions of Benedict XVI after the Synod on the Holy Eucharist includes new rules, prescriptions, and strong suggestions which will be abhorant to the liberals and radical liturgists in the parishes ... and totally offensive to progressive Catholics. With these new Papal directives and the Motu Proprio, the liberal liturgists' ballon will burst, their hopes will fade, and their empire built on innovation and fabrication, protestantization and 'inculturation' will be totally discredited and blown away (...) The Mass in 20 years will see an end to Protestant hymns during Mass, the free-standing altars will be gone ... replaced with the ... classical Catholic altars once more. I predict 80% of the Mass will be taken from the Tridentine Latin liturgy, with only remnants (offertory procession, and perhaps general intercessions) remaining from the Pauline Novus Ordo." Der neue hochwürdigste Diözesanbischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke OSB, hat es
realistischer ausgedrückt: "
Liturgische Entwicklung muß immer das Ganze im Blick haben: die Wurzeln, den Stamm und die Äste. Liturgie ist immer eine Entwicklung, ist immer ein Prozeß. Aber die Weiterentwicklung, das Werden der Liturgie, darf nie die Wurzeln vergessen, sonst ist das keine gesunde Entwicklung. Man muß bei liturgischen Überlegungen immer von den Wurzeln ausgehen und darf nie zu kurz anzusetzen. Nur an soziologische Erfordernisse zu denken, wäre der falsche Weg. Von daher kann ich eine neue Offenheit für das reiche liturgische Erbe der Kirche nur begrüßen. Das schließt einen unbefangeneren Umgang mit der 'alten [lateinischen] Messe' ein und kann auch auf das liturgische Erbe des 1. Jahrtausends nicht verzichten." (Dies könnte wohl englisch als "
a more unprejudiced company with the 'Old Mass' and a new openness for the rich liturgical heritage of the Church" wiedergegeben werden.)
Diese richtungsweisenden bischöflichen Worte habe ich auch ins Vorwort der neuen und somit ersten
Gottesdienstordnung des Jahres 2007 für den mir anvertrauten Marienwallfahrtsort Buchenhüll (Ortsteil der Großen Kreisstadt Eichstätt, D-85072) übernommen. Dieses Anliegen ist auch der Wunsch des Heiligen Vaters, und diesen Worten fühle ich mich besonders verpflichtet. Wir hatten zum Jahresschluß in St. Marien Buchenhüll viele Anlässe, der Allerheiligsten Dreifaltigkeit von Herzen zu danken - sei es, daß unser Pfarrausflug zur Heiligen Papstmesse nach München derart eindrucksvoll verlaufen konnte, sei es, daß derselbe Heilige Vater Benedikt XVI. dem ganzen Bistum Eichstätt mit der Ernennung des bisherigen 54. Abtes des Benediktinerklosters Plankstetten zum
82. Diözesanbischof eine ganz große Freude bereitet hat, sei es, daß uns der hochwürdigste emeritierte Erzbischof Dr. Karl Braun zum
Frauendreißigerschluß eine mitreißende
Predigt unter dem Titel "
Mit Maria siegen" hielt,
die übrigens in Kürze in diesem Blogbuch an einem der nächsten Fatimatage vollständig nachgereicht wird. Ebenso wird eine von mir selbst frei gehaltene
Primizpredigt verschriftlicht und in das Internetprojekt (Hauptserver:
www.padre.at, Sicherungsserver:
www.internetpfarre.de - vor allem auch mit dem hiesigen
Blogbuch) integriert. Das Jahr 2006 brachte neue Rekordzahlen: so ergaben sich im März 2006 beständig hohe Besucherströme (täglich 1474 Besucher mit jeweils insgesamt 5896 Anfragen), scheinbar angeregt durch meinen rückblickenden Kommentar zum Valentinstag "
Ja zur Liebe, nein zur Homophilie" und durch die ständig erweiterten und aktualisierten Beratungssektionen einerseits zum Dauerbrenner der gesuchten
wahren Liebe und andererseits zu der in vielen Fällen mehr als
problematischen Verhütung mit dem Risiko einer Frühabtreibung. Beinahe wäre noch der Dezember 2006 als neuer Rekordmonat in die Geschichte eingegangen, nämlich durch das massive Interesse an meinem Kommentar "
Für den normalen Umgang mit dem lateinischen Meßritus" und durch die überraschenden
Übersetzungen und Kommentierungen dieser meiner Stellungnahme auch im französischen und englischen Sprachraum (siehe oben).
Ende 2006 stehen wir bei fast 1300000 Besuchern und bei fast 7500000 Webalizer-Anfragen, und selbst der Durchschnitt über sieben Jahre hinweg ergibt fast 500 Besucher/Tag. Noch heute werden ältere Kommentare im Blogbuch massiv angeklickt.
So bleibt mir für den Abschluß dieses Eintrages nur noch, allen Freunden, Lesern und Kritikern für ihre Mitwirkung am Internetprojekt herzlich zu danken. Und hier sind die unveränderten Netzadressen für die neue Gottesdienstordnung des Wallfahrtsortes Buchenhüll bei Eichstätt in Bayern:
http://www.internetpfarre.de/gottesdienste.htm
http://www.padre.at/gottesdienste.htm
Ein gesegnetes Jahr 2007, auch im Hinblick auf liturgische Fragen, wünscht Euch allen Euer
Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik
www.padre.at