Saturday, March 17. 2007
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Katholische Lehre, Kirchenrecht, News Kommentare
Comments (0) Trackback (1) SACRAMENTUM CARITATIS / SAKRAMENT DER LIEBE - ERSTKOMMUNION: BRIEF AN DIE ELTERN
Bereits am 22. Februar 2007, am Fest der Kathedra Petri, hat Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. das nachsynodale Apostolische Schreiben Sakrament der Liebe ("Sacramentum caritatis, Sanctissima Eucaristia donum est Iesu Christi se ipsum tradentis, qui Dei infinitum nobis patefacit in singulos homines amorem." = "Sakrament der Liebe: die Heiligste Eucharistie ist das Geschenk der Selbsthingabe Jesu Christi, mit dem er uns die unendliche Liebe Gottes zu jedem Menschen offenbart.") unterfertigt. Dieses Schreiben an die Bischöfe, den Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an alle Christgläubigen über die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche ist die Frucht des vom Diener Gottes Johannes Paul II. für den Zeitraum vom Internationalen Eucharistischen Kongreß in Guadalajara (10. bis 17. Oktober 2004) bis zum Abschluß der elften ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode (2. bis 23. Oktober 2005 im Vatikan) gewollten und von der Weltkirche in allen ihren Teil- und Rituskirchen begangenen Jahres der Eucharistie. Das neue päpstliche Dokument zum Allerheiligsten Sakrament des Altares besitzt eine klare Struktur, nämlich drei zu unterscheidende Teile: im ersten Teil geht es um die Heiligste Eucharistie als Geheimnis, an das man glaubt (dogmatisch-sakramentaler Teil mit sittlichen Implikationen); im zweiten Teil geht es um die Heiligste Eucharistie als ein Geheimnis, das man feiert (liturgisch-disziplinärer Teil = Feier des Glaubens); und im dritten Teil geht es um die Heiligste Eucharistie als Geheimnis, das man lebt (sozialer bzw. moralischer Teil).
Papst Benedikt XVI. lehrt: "Indem Er das Sakrament der Eucharistie einsetzt, nimmt Jesus das Kreuzesopfer und den Sieg der Auferstehung vorweg und schließt beides in das Sakrament ein. Zugleich offenbart er sich als das wahre Opferlamm, das im Plan des Vaters von Anbeginn der Welt vorgesehen war, wie der Erste Petrusbrief betont (vgl. 1,18-20). Indem Jesus seine Gabe in diesen Zusammenhang stellt, tut er die heilbringende Bedeutung seines Todes und seiner Auferstehung kund, dieses Geheimnisses, das somit zu einer Gegebenheit wird, welche die Geschichte und den gesamten Kosmos erneuert. Tatsächlich zeigt die Einsetzung der Eucharistie, wie dieser an sich gewaltsame und sinnlose Tod in Jesus zum erhabensten Akt der Liebe und zur endgültigen Befreiung der Menschheit vom Bösen geworden ist (...) Auf diese Weise fügt Jesus sein tiefgreifendes Novum ins Innere des alten jüdischen Opfermahles ein. Jenes Mahl bedarf für uns Christen keiner Wiederholung. Zu Recht sagten die Väter, daß 'figura transit in veritatem': was die kommenden Wirklichkeiten vorausverkündete, hat nun der Wahrheit selbst Platz gemacht. Der alte Ritus hat sich erfüllt und ist durch die Liebesgabe des fleischgewordenen Gottessohnes endgültig überholt. Die Speise der Wahrheit, der für uns geopferte Christus, 'dat figuris terminum' (Römisches Brevier, Hymnus zur Lesehore am Hochfest des Leibes und Blutes Christi). Mit dem Auftrag: 'Tut dies zu meinem Gedächtnis!' (Lk 22,19; 1 Kor 11,25), fordert Er uns auf, Seiner Gabe zu entsprechen und sie sakramental darzustellen. Mit diesen Worten bringt der Herr sozusagen die Erwartung zum Ausdruck, daß Seine Kirche, die aus Seinem Opfer hervorgegangen ist, diese Gabe annimmt und unter der Führung des Heiligen Geistes die liturgische Form des Sakramentes entwickelt. Die Gedenkfeier Seiner vollkommenen Gabe besteht ja nicht in der einfachen Wiederholung des Letzten Abendmahles, sondern eigens in der Eucharistie, das heißt in der radikalen Neuheit des christlichen Kultes. So hat Jesus uns die Aufgabe hinterlassen, in Seine 'Stunde' einzutreten: 'Die Eucharistie zieht uns in den Hingabeakt Jesu hinein ...' Die Wesensverwandlung von Brot und Wein in Seinen Leib und Sein Blut bringt in die Schöpfung das Prinzip einer tiefgreifenden Veränderung ein, wie eine Art 'Kernspaltung' - um ein uns heute wohlbekanntes Bild zu benutzen - die ins Innerste des Seins getragen worden ist, eine Veränderung, die dazu bestimmt ist, einen Prozeß der Verwandlung der Wirklichkeit auszulösen, dessen letztes Ziel die Verklärung der gesamten Welt ist bis zu jenem Zustand, in dem Gott alles in allem sein wird (vgl. 1 Kor 15,28)." (Nr. 10 f.) Das Dokument ist ein weiterer kräftiger Schritt auf dem Weg der vom verstorbenen Papst mit seiner eindrucksvollen Enzyklika über die Heilige Messe verstärkten und vom regierenden Heiligen Vater fortgeführten Bemühungen um eine Normalisierung der liturgischen Situation (= Kommentar vom 16. Dezember 2006; vgl. auch meinen älteren Kommentar Liturgiemißbrauch und Visitation) innerhalb der lateinischen Rituskirche, der mitgliederstärksten Rituskirche innerhalb der Katholischen Kirche: "Wenn wir auf die zweitausendjährige Geschichte der Kirche Gottes blicken, die durch das weise Handeln des Heiligen Geistes geleitet wurde, bewundern wir voller Dankbarkeit die über die Zeit hin geordnete Entwicklung der rituellen Formen, in denen wir des Ereignisses unseres Heiles gedenken. Von den vielfältigen Formen der ersten Jahrhunderte, die noch in den Riten der alten Ostkirchen aufleuchten, bis zur Verbreitung des Römischen Ritus; von den klaren Anweisungen des Konzils von Trient und des Missale des heiligen Pius' V. bis zur vom Zweiten Vatikanischen Konzil angeregten Liturgiereform: in jeder Epoche der Kirchengeschichte erstrahlt die Eucharistiefeier als Quelle und Höhepunkt ihres Lebens und ihrer Sendung im liturgischen Ritus in all ihrem vielfältigen Reichtum ... Konkret geht es darum, die vom Konzil beabsichtigten Änderungen innerhalb der Einheit zu verstehen, die die geschichtliche Entwicklung des Ritus selbst kennzeichnet, ohne unnatürliche Brüche einzuführen. Ich verweise hier auf die Notwendigkeit einer Hermeneutik der Kontinuität auch in Bezug auf die rechte Deutung der liturgischen Entwicklung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil: vgl. Benedikt XVI., Ansprache an die Römische Kurie (22. Dezember 2005): AAS 98 (2006) 44-45." (Nr. 3) Der Eichstätter Diözesanbischof Gregor Maria Hanke OSB hatte zuletzt Ende Februar anläßlich des 100. Regierungstages vor Journalisten erklärt, daß die lateinische Rituskirche auch von den Ostkirchen lernen könnte. Die Liturgie des Ostens könne die Chance bieten, nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz des Menschen zu erreichen, und sie könne durch den Vergleich ermutigen, daß auch die "westliche" Kirche ihre "eigenen, reichen liturgischen Schätze" wiederentdeckt, ohne beides miteinander zu vermischen. In diesem Zusammenhang sprach sich Bischof Gregor Maria auch für "lateinische Gottesdienste im neuen Ordo", aber auch für eine "großzügigere Wiederzulassung des alten tridentinischen Ritus" aus, um mehr Menschen Heimat zu bieten. Der radikale Schritt nach dem letzten XXI. Ökumenischen Konzil sei künstlich gewesen: "Liturgie ist lebendig und entwickelt sich immer weiter." Kurz vor der erwarteten sogenannten Freigabe des alten Römischen Ritus bittet nun der Papst im neuen Apostolischen Schreiben unter Nummer 62: "In universum bitte ich darum, daß die zukünftigen Priester von der Seminarzeit an darauf vorbereitet werden, die Heilige Messe in Latein zu verstehen und zu zelebrieren sowie lateinische Texte zu nutzen und den gregorianischen Choral zu verwenden. Man sollte nicht die Möglichkeit außer acht lassen, daß auch die Gläubigen angeleitet werden, die vertrauten Gebete in Latein zu kennen und bestimmte Teile der Liturgie im gregorianischen Stil zu singen." Es geht um die zu wahrende Atmosphäre der Heiligkeit und die Würde jedes einzelnen Heiligen Meßopfers. Es soll keine Ausnahme mehr sein, wenn eine Selbstverständlichkeit, nämlich die Sakralsprache der eigenen lateinischen Rituskirche, sowohl in Kathedral- als auch in kleinen Filialkirchen von allen Gläubigen in großer Freude gepflegt wird, abgesehen von den Lesungen und von der Predigt. Im Geiste des Apostolischen Schreibens über das Heiligste Sakrament der Liebe (vgl. beim heiligen Thomas von Aquin, Summa Theologiae III, q. 73, a. 3) haben in diesem Kirchenjahr die Eltern der Erstkommunikanten des Marienwallfahrtsortes Buchenhüll (D-85072 Eichstätt) den nachfolgend abgedruckten Brief erhalten, der auch in den (während der heiligen Fastenzeit benutzten) Vorbereitungsmappen enthalten ist. Selbstverständlich steht die Erstkommunionvorbereitung unter meiner Leitung auch allen katholischen Buben und Mädchen offen, die nicht im Ortsteil Buchenhüll wohnen. Anmeldungen zur Heiligen Erstkommunion am Weißen Sonntag (erster Sonntag nach Ostern = Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit) werden meinerseits jeweils bis zum Beginn der Fastenzeit (am Aschermittwoch) gerne entgegengenommen, in Sonderfällen auch kurzfristiger. Zur Ergänzung des persönlichen Kontaktes habe ich diesen Elternbrief im Einklang mit jenem päpstlichen Aufruf formuliert, welchen ich schon seit meiner Priesterweihe inhaltlich verwirkliche: "Es versteht sich, daß Möglichkeiten gefunden werden müssen, kurz und wirkungsvoll allen den Sinn der sakramentalen Kommunion und die Bedingungen für ihren Empfang ins Gedächtnis zu rufen." (Apostolischen Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 50). Mein Brief lautet daher wie folgt: Liebe geschätzte Eltern! Es ist eine große Freude für die Wallfahrtsgemeinde St. Marien Buchenhüll und für mich, daß sich Ihr Kind für die Heilige Erstkommunion am Weißen Sonntag in der Pfarrkirche von Buchenhüll entschieden hat. Wie Sie wissen, sind mir dieser Festtag und die Mitfeier des Heiligen Meßopfers ganz besonders wichtig. In unserem Liturgieheft war immer zu lesen, unter welchen Bedingungen der Empfang der Heiligen Kommunion möglich ist. Da in diesem Jahr auch einige evangelische Brüder und Schwestern mit uns feiern werden, mit denen wir als Christen in volle Gebetsgemeinschaft treten sollen und dürfen, ist es mir ein Anliegen, diesmal schon einige Wochen zuvor alle diesbezüglichen Fragen zur Mitfeier des Meßopfers und zum Kommunionempfang mit der Bitte um Ihr größtmögliches Verständnis im Sinne der geltenden kirchlichen Ordnung zu klären, an die ich (und jeder andere Seelsorgspriester) vollständig gebunden bin (vgl. das gesamte Apostolische Schreiben Sakrament der Liebe vom 22. Februar 2007, z. B. Nr. 50): 1. Die aktive Mitfeier der katholischen Liturgie ist allen Christen und Christinnen möglich. Diese besteht in der richtigen Einstellung des Herzens und im inneren und - wenn gewünscht und je nach Fähigkeit - auch im äußeren Mitsingen und Mitbeten. Der Empfang der Heiligen Kommunion selbst ist kein notwendiger Bestandteil der aktiven Mitfeier der Heiligen Messe (vgl. Apostolisches Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 55). 2. Zum Empfang der Heiligen Kommunion selbst sind zunächst notwendig die gültig empfangene heilige Taufe (im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes) und normalerweise die aktuelle volle Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche sowie damit verbunden die aktuelle Annahme aller ihrer Glaubenswahrheiten und Sittenlehren, vor allem was die - auch nach der Heiligen Messe - andauernde Gegenwart Christi unter den (nach der Wandlung nur noch äußerlich verbleibenden) Gestalten von Brot und Wein im Tabernakel betrifft (vgl. Apostolisches Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 56). 3. Weiters ist es nötig, sich von schwerer (ungebeichteter) Schuld in den zehn Geboten frei zu wissen (nötigenfalls ist zuvor eine heilige Beichte abzulegen und die priesterliche Lossprechung zu empfangen, was einmal im Jahr für alle Katholiken vorgesehen ist), das heißt es muß der Stand der Gnade vorliegen (vgl. Apostolisches Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 20 f.) 4. Außerdem ist es nötig, daß das Eucharistische Fasten gehalten wird, das heißt spätestens eine Stunde vor dem Zeitpunkt des geplanten Empfanges der Heiligen Kommunion dürfen Gesunde außer Wasser nichts mehr einnehmen (keine feste Nahrung oder nahrhafte Getränke). 5. Schließlich sind zu erwarten eine andächtige Gebetshaltung, eine möglichst mysteriengemäße Kleidung und konkrete Zeichen der Ehrfurchtsbezeugung vor und/oder nach dem Kommunionempfang. Als Ideal kann nach Meinung unseres Papstes Benedikt XVI. die Heilige Kommunion in den Mund sowie in in knieender Haltung gelten, wobei aber jedem ehrfürchtigen Kommunikanten die Form des würdigen Empfanges ganz freigestellt ist (vgl. Apostolisches Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 50). 6. Nach dem Kirchenrecht ist jeder Priester verpflichtet, öffentlichen Sündern die Heilige Kommunion zu verweigern (z. B. Politikern, welche liberale Abtreibungsgesetze oder den Abtreibungsmord als angebliches Recht befürworten, aber auch - die Beispiele sollen hier jedoch nicht einfach gleichgesetzt werden - Christen in [kirchlich] nicht geordneten Standesverhältnissen usw. [vgl. Apostolisches Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 29]). 7. Kann man nicht kommunizieren, so ist der aktiven Mitfeier der unblutigen Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers Jesu Christi deshalb keinerlei Abbruch getan. Das Wichtigste ist nämlich die herz-innige Teilnahme an der Opferhandlung Christi in der Messe (an jedem Sonn- und Feiertag für Erwachsene und Kinder verpflichtend), die ab der Heiligen Wandlung geschieht. So soll auch der, der die Kommunion (als Frucht des Meßopfers) nicht empfängt, eine innige geistliche Sehnsucht in seinem Herzen entwickeln, Jesus Christus empfangen zu wollen, und das nennt sich die geistliche Kommunion (vgl. Apostolisches Schreiben Sakrament der Liebe, Nr. 55). Sollten Sie selbst von einem der vorgenannten Punkte persönlich betroffen sein, so stehe ich Ihnen jederzeit zum Gespräch bereit. Ich schätze es sehr, wenn mir gegenüber die persönliche Meinung frontal gesagt wird. Wir können über alles reden. Auch bin ich jederzeit bereit, Gespräche zur vollen Integration in die Katholische Kirche oder über eine mögliche Ungültigkeit oder Lösbarkeit etwaiger früherer Ehen zu führen. Die Kirche bietet in ihrer Gerichtsbarkeit allen Eheleuten die Möglichkeit, in einfacher Weise eine mögliche Ungültigkeit früherer (und gemäß dem Ja-Wort äußerlich noch bestehender) Ehen überprüfen zu lassen, um möglicherweise Paaren, die derzeit nicht kirchlich verheiratet sind, die Chance zu geben, ihren Stand nachträglich kirchlich zu ordnen bzw. auf Wunsch auch wieder feierlich-kirchlich zu heiraten. Ohne einen Übertritt in die Katholische Kirche bzw. ohne eine möglicherweise notwendige Ordnung der eigenen partnerschaftlichen Verhältnisse im Sinne der Naturordnung und der vom Glauben herrührenden Rechtsordnung der Kirche ist der Kommunionempfang leider nicht möglich. Ich bitte Sie sehr, dies zu akzeptieren und für diese Haltung auch in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis um Verständnis zu werben. Es geht darum, daß der Weiße Sonntag geordnet und friedlich abläuft, um den Höhepunkt der Heiligen Wandlung und der ersten Heiligen Kommunion der vier Erstkommunikanten ohne Ablenkungen und in freudiger Weise mitzufeiern. So verbleibe ich mit herzlichem Gruß und mit allen guten Wünschen für die verbleibende Fastenzeit, wobei ich Sie schon heute zur Osternacht in die Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll (D-85072 Eichstätt) einlade, die um 20.30 Uhr beginnen wird. Ihr Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik, katholischer Seelsorger und Rektor der Wallfahrtskirche / Euer Padre Alex |
Calendar
QuicksearchÜbersicht / Kontakt / LinksJüngere Einträge
KategorienBlog abonnieren |
HOMMAGE AN DEN SELIGEN PAPST JOHANNES PAUL II. So vieles trifft heute zusammen, sogar der Monat Mai beginnt bereits und damit eine besondere Zeit der Verehrung der Mutter Jesu Christi. In älterer Zeit haben heute, am Weißen Sonntag, die Täuflinge der H
Tracked: May 10, 16:12