Saturday, September 15. 2007
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, News Kommentare
Comments (0) Trackbacks (0) FRAUENDREISSIGER IN EICHSTÄTT UND WIEN: RÖMISCHE LITURGIE - GLAUBENSGEHEIMNIS - LEBENSSCHUTZ MIT MARIA UND BENEDIKT
Der Frauendreißiger, der im Päpstlichen Ablaßdekret vom 28. Oktober 2003 für die Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll in D-85072 Eichstätt (Oberbayern) als marianischer Monat mit feierlichen Zelebrationen und Wallfahrten definiert wird und der demnach von der ersten Vesper des Hochfestes der vollständigen leib-seelischen Aufnahme Mariens in den Himmel bis zum Untergang der Sonne des heutigen liturgischen Gedenkens der schmerzhaften Jungfrau dauert, erfreut sich in Buchenhüll auch in diesem Jahr großen Interesses. Erst am morgigen Sonntag, dem 16. September 2007, wird im Eichstätter Stadtteil Buchenhüll der Frauendreißigerschluß extern in höchster liturgischer Feierlichkeit begangen. Und schon bei der ersten Andacht am Sonntag, dem 19. August 2007, erschien ein Reporter des Bayerischen Rundfunks. Am Mittwoch, dem 22. August 2007 (im derzeitigen Kalender für die ordentliche Form des lateinischen Ritus der Gedenktag Maria Königin und im seit gestern wieder rechtskräftig anerkannten und gültigen Kalender für die außerordentliche Form des lateinischen Ritus das Fest des Unbefleckten Herzens derselben allerseligsten Jungfrau Maria) wurde der Beitrag in Bayern2Radio ausgestrahlt. Er war folgendermaßen eingeleitet: "50 Tage sind es zwischen Ostern und Pfingsten, 40 Tage dauert die Fastenzeit und im kirchlichen Jahr gibt es auch noch eine dreißig Tage dauernde Festzeit - nur ist sie nicht mehr so bekannt: der Frauendreißiger. Die dreißig Tage zu Ehren der Gottesmutter Maria beginnen an Hochfest Mariä Himmelfahrt ... Der Frauendreißiger ist nicht nur die wichtigste Kräutersammelzeit des Jahres, sondern auch die klassische Hochzeit der bayerischen Marienwallfahrten - auch wenn er selten so festlich begangen wird wie in der kleinen Marienwallfahrt von Buchenhüll bei Eichstätt. Ein Beitrag von Gerald Huber."
Kurz nach dem Patrozinium am 15. August ist auch die neue Gottesdienstordnung für denselben alten Marienwallfahrtsort St. Marien Buchenhüll erschienen. Auch als PDF-Dokument kann sie wieder heruntergeladen werden. Aus Anlaß des gestrigen Festes Kreuzerhöhung, des 14. September 2007 (Geburtstag meines Vaters), an dem das Apostolische Schreiben Summorum Pontificum vom 7. Juli 2007 für den Römischen Ritus weltweit in Kraft trat, zitiere ich aus meinem Vorwort zur dritten Gottesdienstordnung für das Jahr 2007: "Vergessen Sie nicht auf Ihre Angehörigen, die schon verstorben sind. Es steht Ihnen immer frei, Meßintentionen zu übermitteln. Daran erinnert uns der kommende Allerseelen-Monat November ganz besonders. Aber auch für Lebende - egal aus welchem Anlaß - oder zum Dank für erhaltene Güter können jederzeit Intentionen gegeben werden. Jede Heilige Messe hat denselben Wert, egal ob sie am Sonntag, am Feiertag oder am Werktag und egal ob sie unter Verwendung der lateinischen Liturgiesprache oder der genehmigten hochsprachlichen Deutsch-Übersetzung gefeiert wird. Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. sagt im Apostolischen Schreiben Sakrament der Liebe (Sacramentum caritatis) vom 22. Februar 2007: 'Geheimnis des Glaubens! - Mit diesem Ausruf unmittelbar nach den Wandlungsworten verkündet der Priester das gefeierte Geheimnis und drückt sein Staunen angesichts der Wesensverwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi aus - einer Wirklichkeit, die alles menschliche Verstehen übersteigt. In der Tat, die Eucharistie (Messe) ist das Geheimnis des Glaubens schlechthin: sie ist der Inbegriff und die Summe unseres Glaubens', wie es im Katechismus der Katholischen Kirche unter Nr. 1327 heißt. Dem bestmöglichen Ausdruck dieses Geheimnisses des Glaubens, das wir von Gott her wissen dürfen und zu unserem Heil glauben und gläubig mitfeiern, dient auch die von Papst Benedikt XVI. per 7. Juli 2007 verkündete und ab 14. September 2007 geltende Umsetzung der Erkenntnis, daß die ältere lateinische Disziplin niemals - auch nicht durch das XXI. Ökumenische Konzil (= das II. Vatikanische Konzil) unserer Kirche - gänzlich abgeschafft wurde. Wir alle gehören kraft unserer heiligen Taufe dem lateinischen Ritus der großen Katholischen Weltkirche an: das gerät öfters in Vergessenheit. Das hieß früher nicht, und das heißt auch heute nicht, daß wir täglich in der Kirche das Latein hören können oder müssen, aber die lateinische Rituskirche ist unser konkreter Ursprung innerhalb der heiligen Mutter Kirche, der wir angehören dürfen. Denn orientalische Katholiken feiern zwar dieselben sieben Sakramente - dies ist uns nach der wunderbaren Maiandacht des Collegium Orientale in Buchenhüll und nach dem Bildungsabend bewußter denn je - aber diese ebenso wertvollen orientalischen Riten haben eine andere geistliche Feierkultur, und die Kirche wünscht, daß alle Katholiken normalerweise dem lateinischen oder orientalischen Ritus ihrer Taufe treu bleiben, weil es der kulturellen und familiären Verwurzelung des christlichen Glaubens am besten dient. So ließ der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Erzbischof Angelo Bagnasco, im Vorfeld der päpstlichen Entscheidung verlauten: 'In der Kirche sind seit dem Beginn des vierten Jahrhunderts verschiedene Liturgien und Riten in Geltung, die denselben katholischen Glauben zum Ausdruck bringen, obschon sie unterschiedlichen Überlieferungen und Verbundenheiten entsprechen; diese Verschiedenartigkeit ist ein Zeichen für die Vitalität der Katholischen Kirche'. Nunmehr ist die volle Ausschöpfung des geistlichen Reichtums unseres lateinischen Ritus innerhalb der Katholischen Kirche dank der rechtmäßigen Erkenntnis und darauf basierenden päpstlichen Entscheidung vom 7. Juli 2007 für alle Zeiten sichergestellt. Die von vielen Katholiken unserer Breiten gewohnte und häufig unter Verwendung der deutschen Hochsprache zelebrierte Liturgie gilt weiterhin als die ordentliche Form, wobei in ihr jedoch mehr Latein verwendet werden sollte als bisher. Und das ursprünglich vom heiligen Papst Pius V. promulgierte und vom seligen Papst Johannes XXIII. neu herausgegebene (nicht in eine deutsche Zelebrationssprache übersetzte) Römische Meßbuch des Jahres 1962 hat in Hinkunft als außerordentliche Form des einen Römischen Ritus zu gelten. Somit können nunmehr die legitimen Wünsche aller Gläubigen besser berücksichtigt werden. Und ohne zu übertreiben: auch wenn der Papst unseren kleinen Wallfahrtsort nicht kennt, aber die in den letzten Jahren für Buchenhüll weiterentwickelte Gottesdienstordnung ist damit in ihrer gesamten Ausrichtung bestätigt worden. Liturgie ist Geschenk und nicht Herumtun, weshalb unser Bischof Gregor Maria zur päpstlichen Entscheidung noch am 7. Juli 2007 u. a. feststellte: 'Der im kirchlichen Alltag da und dort geübte Zynismus gegenüber der alten liturgischen Form von 1962 wirkte manchmal wie ein liturgischer Ödipuskomplex, besonders wenn die aggressive Ablehnung von Priestern kam, die noch nach der tridentinischen Form geweiht worden sind. Ebenso wirft aber auch die radikale und nicht minder militante Ablehnung der kirchlich approbierten erneuerten liturgischen Formen die Frage nach dem Glauben an die Wirksamkeit des Gottesgeistes in der Kirche auf.' Friedliches Zusammenleben von alt und neu - und so freuen wir uns am 16. September 2007 nachmittags beim feierlichen Frauendreißigerschluß in Buchenhüll auf unseren Diözesanbischof". Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB wird morgen mit dem Allerheiligsten Sakrament und mit allen Wallfahrern um 14 Uhr von der Filialkirche St. Marien Buchenhüll in Richtung Lourdesgrotte schreiten, um dort auch die Festpredigt zu halten. Im Grunde können nun für die Praxis der herkömmlichen römisch-katholischen Pfarreien im deutschen Sprachraum drei unterscheidbare Möglichkeiten angegeben werden. An erster Stelle ist die ordentliche Form des Römischen Ritus zu nennen, welche die lateinische Liturgiesprache vorsieht. Ein solches lateinisches Hochamt wird morgen um 09.30 Uhr zum Frauendreißigerschluß und zur pastoralen (Nach)feier der Schmerzen Mariens in der Wallfahrtskirche St. Marien Buchenhüll zelebriert. An zweiter Stelle ist zu nennen die ordentliche Form des Römischen Ritus unter Verwendung der deutschen Hochsprache. Natürlich kann es in der ordentlichen Form viele Abstufungen der Verwendung des liturgischen Latein geben. Und an dritter Stelle ist nunmehr gleichberechtigt zu nennen die außerordentliche Form des Römischen Ritus, die immer lateinisch ist, wobei aber dabei auch die Lesungen in deutscher Hochsprache vorgetragen werden dürfen, wie Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. ausdrücklich festgehalten hat. Es kann daher allen Pfarreien ans Herz gelegt werden, wenigstens einmal im Monat mit der Feier der ordentlichen Form in lateinischer Liturgiesprache zu beginnen und sukzessive auch regelmäßige Angebote in der außerordentlichen Form aufzunehmen. Wichtig ist das langsame Wiedergewöhnen an die volle Präsenz unserer liturgischen und weltweit einheitlichen Heimatsprache, des liturgischen Latein. Auch wenn das wörtliche Verstehen nicht das Ziel jedes Gläubigen sein kann - denn der Glaube gibt Auskunft über das Geheimnis, das wir feiern, und dieses höhere Verstehen ist wichtiger und insgesamt unabhängig von der liturgischen Sprache - so sind Initiativen zum neuen Erlernen des liturgischen Latein ausdrücklich zu begrüßen. Das Katholische Bildungswerk im Landkreis Eichstätt e. V. bietet beispielsweise ab Montag, dem 22. Oktober 2007, einen zehn Mal jeweils montags stattfindenden Kurs "Die Sprache der Kirche - liturgisches Latein für Laien", Anmeldung unter 08421/3233. Erfreulich ist auch die Erklärung zu diesem von Hildegard Korn geleiteten Kurs: "Die Völker und Zeiten umspannende Identität der Kirche fand über Jahrhunderte hin ihren Ausdruck unter anderem in der lateinischen Sprache der Liturgie. Diese wollen wir wiederentdecken und uns ihre Grundformen aneignen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich." Alle Bemühungen um die volle Rückgewinnung des Heiligen in der Liturgie finden den Segen des Heiligen Vaters Benedikt XVI., der bei seinem Besuch in Heiligenkreuz (Österreich) am 9. September 2007 folgende grundlegende Worte an alle Priester und Laien richtete: "Die Gesinnung eines jeden Priesters, eines jeden gottgeweihten Menschen muß es sein, 'dem Gottesdienst nichts vorzuziehen'. Die Schönheit einer solchen Gesinnung wird sich in der Schönheit der Liturgie ausdrücken, sodaß dort, wo wir miteinander singen, Gott preisen, feiern und anbeten, ein Stück Himmel auf Erden anwesend wird. Es ist wirklich nicht vermessen, wenn man in einer auf Gott hin konzentrierten Liturgie, in den Riten und Gesängen, ein Abbild des Ewigen sieht. Wie sonst hätten unsere Vorfahren vor Hunderten von Jahren einen so erhabenen Kirchenraum schaffen können wie diesen?! Hier zieht schon die nüchterne Architektur all unsere Sinne hinauf zu dem, 'was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben' (1 Kor 2,9). Bei allem Bemühen um die Liturgie muß der Blick auf Gott maßgebend sein. Wir stehen vor Gott - er spricht mit uns, wir mit ihm. Wo immer man bei liturgischen Besinnungen nur darüber nachdenkt, wie man Liturgie attraktiv, interessant, schön machen kann, ist Liturgie schon verfallen. Entweder ist sie opus Dei mit Gott als dem eigentlichen Subjekt oder sie ist nicht. Ich bitte an dieser Stelle: Gestaltet die heilige Liturgie aus dem Hinschauen auf Gott in der Gemeinschaft der Heiligen, der lebendigen Kirche aller Orte und Zeiten so, daß sie zu einem Ausdruck der Schönheit und Erhabenheit des menschenfreundlichen Gottes wird!" Buchenhüller Pilger standen stundenlang im Regen, um den Papst bei der Mariensäule in Wien zu erwarten, der dann dort am 7. September 2007 sagte: "Mit dem Glauben an Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, geht seit frühesten Zeiten eine besondere Verehrung für seine Mutter einher, für die Frau, in deren Schoß er Menschennatur annahm und sogar ihren Herzschlag teilte, die einfühlsam und respektvoll sein Leben begleitete bis zu seinem Tod am Kreuz und deren Mutterliebe er am Ende den Lieblingsjünger und mit ihm die ganze Menschheit anvertraute. In ihrer Mütterlichkeit nimmt Maria auch heute Menschen aus allen Sprachen und Kulturen unter ihren Schutz, um sie in vereinter Vielfalt miteinander zu Christus zu führen. An sie können wir uns wenden in unseren Sorgen und Nöten. Von ihr sollen wir aber auch lernen, einander so liebevoll anzunehmen wie sie uns alle annimmt: einen jeden in seiner Eigenart, von Gott gewollt und geliebt. In der weltweiten Familie Gottes, in der für jeden Menschen ein Platz vorgesehen ist, soll jeder seine persönlichen Gaben zum Wohle aller entfalten." Und genau deshalb wies Seine Heiligkeit dann noch am selben Tag auf die in Österreich (und vielen europäischen Staaten) illegalen Gesetzesregelungen hin, welche ungeborenes menschliches Leben nicht mehr strafrechtlich schützen (wie jedes andere unschuldige menschliche Leben): "In Europa ist zuerst der Begriff der Menschenrechte formuliert worden. Das grundlegende Menschenrecht, die Voraussetzung für alle anderen Rechte, ist das Recht auf das Leben selbst. Das gilt für das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Abtreibung kann demgemäß kein Menschenrecht sein - sie ist das Gegenteil davon. Sie ist eine 'tiefe soziale Wunde', wie unser verstorbener Mitbruder Kardinal Franz König zu betonen nicht müde wurde. Mit alledem spreche ich nicht von einem speziell kirchlichen Interesse. Vielmehr möchte ich mich zum Anwalt eines zutiefst menschlichen Anliegens und zum Sprecher der Ungeborenen machen, die keine Stimme haben. Ich verschließe damit nicht die Augen vor den Problemen und Konflikten vieler Frauen und bin mir bewußt, daß die Glaubwürdigkeit unserer Rede auch davon abhängt, was die Kirche selbst zur Hilfe für betroffene Frauen tut. Ich appelliere dabei an die politisch Verantwortlichen, nicht zuzulassen, daß Kinder zu einem Krankheitsfall gemacht werden und daß die in Ihrer Rechtsordnung festgelegte Qualifizierung der Abtreibung als ein Unrecht faktisch aufgehoben wird. Ich sage das aus Sorge um die Humanität. Aber das ist nur die eine Seite dessen, was uns Sorgen macht. Die andere ist, alles dafür zu tun, daß die europäischen Länder wieder kinderfreundlicher werden. Ermutigen Sie bitte die jungen Menschen, die mit der Heirat eine neue Familie gründen, Mütter und Väter zu werden. Damit tun Sie ihnen selbst, aber auch der ganzen Gesellschaft etwas Gutes. Ich bestärke Sie auch nachdrücklich in Ihren politischen Bemühungen, Umstände zu fördern, die es jungen Paaren ermöglichen, Kinder aufzuziehen. Das alles wird aber nichts nützen, wenn es uns nicht gelingt, in unseren Ländern wieder ein Klima der Freude und der Lebenszuversicht zu schaffen, in dem Kinder nicht als Last, sondern als Geschenk für alle erlebt werden." Und auch darum wollen wir am morgigen Abschlußtag des Frauendreißigers in Buchenhüll (D-85072 Eichstätt) besonders beten. Maria heilt von jeglichem Aberglauben, sie führt zum wahren Glauben an Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. "Dein Wille geschehe!" - Gottes Wille geschehe, das ist die grundlegende Bitte des Christen im Vater unser, und so dürfen wir das volle Vertrauen in den dreifaltigen Gott in uns tragen. Diesen lebensbejahenden Gott zu verkünden und glaubwürdig zu bezeugen, ist die einzige Aufgabe der Kirche Jesu Christi. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik http://www.internetpfarre.de Trackbacks
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