Sunday, October 11. 2009
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, News Kommentare
Comments (0) Trackbacks (2) HEILIGER DAMIAN JOZEF DE VEUSTER BITTE FÜR UNS
Am heutigen 19. Sonntag nach Pfingsten bzw. am heutigen 28. Sonntag im Jahreskreis, an welchem im Bistum Eichstätt der Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (vom 7. Oktober) mit Festlichkeit nachgefeiert werden darf, das heißt am heutigen 11. Oktober, welcher dank des Antrages des regierenden Diözesanbischofs Dr. Gregor Maria Hanke OSB und dank der Gewährung durch den Heiligen Stuhl von nun an im selben Bistum Eichstätt für immer dem Gedenken der allerseligsten Jungfrau Maria als der dreimal wunderbaren Mutter gewidmet ist und somit nahtlos an das zweite (ältere) lateinische Kalendarium für die außerordentliche Form des Römischen Ritus anknüpft, weil am 11. Oktober weiterhin das II.-Klasse-Fest der wahren Gottesmutterschaft der allerseligsten Jungfrau Maria ist (im erneuerten Kalendarium wird dies bekanntlich nunmehr immer am Oktavtag der Weihnacht, am 1. Januar, begangen), an diesem 11. Oktober 2009 hat Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. den seligen Priester Damiaan Jozef De Veuster SSCC als ein weiteres strahlendes Vorbild im laufenden Jahr des Priesters heiliggesprochen. (An einem 11. Oktober - nämlich des Jahres 1962 - wurde übrigens auch das XXI. Ökumenische Konzil des Katholischen Kirche eröffnet, besser bekannt als das II. Vatikanische Konzil.) Unter den Pilgern, die zur Heiligsprechung des Ordensmannes in die Ewige Stadt fuhren, war auch der Diözesanbischof von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst. Der Diener Gottes Papst Johannes Paul II. hatte den Priester bereits am 4. Juni 1995 (zu Pfingsten) in Brüssel seliggesprochen. Johannes Paul II. hatte sich bekanntlich nach dem II. Weltkrieg zum römischen Studium im Päpstlichen Kolleg des Königreiches Belgien in Rom aufgehalten, und so gab es auch eine sehr persönliche Verbindung zum Königreich. In seiner damaligen Predigt zur Seligsprechung hielt der Stellvertreter Christi auf Erden - vornehmlich in den Amtssprachen des Königreiches - fest (gemäß meiner Übersetzung ins Deutsche, wobei ich die jeweilige Kursivsetzung von der Internetseite des Heiligen Stuhles übernehme):
Geliebte Brüder und Schwestern, 1. "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch ... Empfangt den Heiligen Geist!" (Joh 20,21 - 22). Die Apostel vernahmen diese Worte aus dem Mund des auferstandenen Christus, am Abend der Auferstehung. Am Morgen des ersten Tages der Woche stellten die Frauen und dann Petrus und Johannes fest, daß das Grab, in das Jesus gelegt worden war, leer war. Am Abend desselben Tages zeigte sich Jesus in ihrer Mitte. Es war derselbe Jesus, den sie früher gekannt hatten, aber gleichzeitig war Er anders. Auf Seinem Körper trug Er die Zeichen der Kreuzigung, und doch war Er auferstanden. Nicht mehr den Gesetzen der Materie unterworfen, konnte Er in das Obergemach eintreten, auch als alle Türen verschlossen waren. Nachdem Er die Apostel gegrüßt hatte: "Friede sei mit euch!", richtete der auferstandene Jesus an sie Worte höchster Bedeutung, welche die Zukunft der Kirche entschieden: "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch". Nachdem Er das gesagt hatte, hauchte Er sie an und sprach: "Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert" (Joh 20,22 - 23). Der wahre Moment der Herabkunft des Heiligen Geistes hat seinen Platz am Abend der Auferstehung. Jesus, der Sohn Gottes, dem Vater wesensgleich, haucht die Apostel an. Dieser Atem manifestiert den Ursprung des Heiligen Geistes, der vom Vater und vom Sohn ausgeht. Dieser Atem ist heilbringend; Er birgt die ganze Kraft der von Christus bewirkten Erlösung in sich. Wir begreifen, warum Christus, nachdem Er zu den Aposteln gesagt hat: "Empfangt den Heiligen Geist", sofort von der Vergebung der Sünden spricht. Er überträgt ihnen die Vollmacht, Sünden nachzulassen, eine Vollmacht, die von Gott kommt. Dies überträgt Er ihnen zusammen mit dem erlösenden Atem, der die definitive Ankunft des Heiligen Geistes ankündigt. Der Pfingsttag, die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel führte auf das Wort des Petrus hin zur Taufe derer, die an Christus glaubten. Das waren jene, die nach dem Heil verlangten, das allen Menschen gegeben ist durch das Kreuz und die Auferstehung des Christus. 2. Die Apostelgeschichte beschreibt uns in detaillierter Weise das Geschehnis von Pfingsten. Der Heilige Geist, der Atem des Vaters und des Sohnes, offenbart Seine Anwesenheit durch einen heftigen Windstoß. Über den Aposteln, die im Obergemach versammelt sind, erscheint Er als Feuer, das sich in Zungen verteilt, die sich jeweils über dem Kopf eines jeden von ihnen niederlassen. So bezeugen die Naturelemente Wind und Feuer das Kommen des Heiligen Geistes. Aber diese Manifestationen verbinden sich mit einem übernatürlichen Phänomen. Die vom Heiligen Geist erfüllten Apostel beginnen in fremden Sprachen zu sprechen, gemäß der Ausdrucksweise, die der Geist ihnen schenkt. Dieses Geschehen erweckt großes Erstaunen bei all jenen, die sich in Jerusalem aufhielten, “Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel" (Apg 2,5). Erstaunt und verwundert riefen sie aus: "Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören?" (Apg 2,7 - 8). Als der Autor des Buches der Apostelgeschichte die zu jener Zeit bekannten Länder der Welt auflistet, aus denen die Pilger stammten, die am Pfingstereignis teilhatten, zeichnet er beinahe eine Geographie der ersten Evangelisierung, welche die Apostel vollführen müssen, indem sie in den verschiedenen Sprachen "die großen Taten Gottes" verkünden. Abgesehen von Rom wird kein Land des Westens, des Zentrums, des Nordens oder des Ostens Europas benannt. Belgien wird nicht genannt, und ebensowenig die Inselgruppe von Molokaî, im fernen Pazifik. Kein Wort vom Vaterland des Pater Damian De Veuster, auch nicht vom Land, in das er als Missionar gegangen sei und sein Leben für Christus gegeben habe, im Dienst an der Liebe zum Nächsten. 3. Mit dieser Vermeldung der Pater Damian lieb gewordenen Orte grüße ich Ihre Majestäten, den König der Belgier und die Königin, Ihre Majestät Königin Fabiola, sowie die Mitglieder des Diplomatischen Corps und die bürgerlichen Autoritäten. Meine brüderlichen Wünsche gehen an Kardinal Danneels, der seinen Geburtstag feiert, und meine herzlichen Wünsche gehen auch an Kardinal Suenens, der seinen Geburtstag in einigen Tagen feiern wird. Ich grüße alle versammelten Bischöfe. Ich bin erfreut über die Anwesenheit der Familie von Pater Damian, von zahlreichen Missionaren, und auch der Delegationen der Städte Tremelo, Malonne und Leuven, und der Vereinigung der Freunde von Pater Damian. Ich bin glücklich, die Vertreter der Hawai-Inseln willkommen zu heißen: an euch alle gehen meine herzlichen und aufrichtigen Grüße. Der Friede und die Liebe Christi seien mit Euch! (Weiléna eilohei oknu. Mei keikou peikeihé ei peiu kei meiluhlei ei mei kei eilohei o Ieisu Chrésto.) 4. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Kirche nie aufgehört, sich weiter zu entwickeln und das Evangelium bis an die Grenzen der Erde zu bringen. So hat sie den Ruf von Christus selbst beantwortet, der den Heiligen Geist geschenkt hat, unverzichtbare Kraft, damit die Menschen diese Aufgabe der Evangelisierung vollbringen würden. Die Kirche dankt dem Heiligen Geist für Pater Damian, weil es der Heilige Geist ist, der ihn zum Wunsch inspiriert hat, sich bedingungslos den Leprakranken der Pazifikinseln, insbesondere in Molokaï, hinzugeben. Heute anerkennt und bestätigt die Kirche durch meinen Mund den Wert und das Vorbild des Pater Damian auf dem Weg der Heiligkeit. Sie lobt Gott, daß Er ihn bis an die Grenze seiner Existenz geführt hat, entlang eines oft sehr schwierigen Weges. Sie betrachtet mit Freude, was Gott durch die menschliche Schwachheit hindurch vollbringen kann, weil "Er es ist, der uns die Heiligkeit gibt, und der Mensch es ist, der sie empfängt" (Origenes, Predigt über Samuel, I,11,11). Pater Damian hat im Laufe seines Dienstes eine besondere Form der Heiligkeit gelebt: er war gleichzeitig Priester, Ordensmann und Missionar. Durch diese dreifache Berufung hat er das Antlitz Christi sichtbar gemacht. Er hat den Weg des Heiles aufgezeigt, hat das Evangelium erklärt und unermüdlich zur Entwicklung beigetragen. Er hat das religiöse, soziale und brüderliche Leben in Molokaï organisiert. Die Bewohner der Insel waren zu jener Zeit von der Gesellschaft geächtet. Mit Damian bekommt jeder seinen Platz, jeder wird anerkannt und von seinen Brüdern geliebt. An diesem Pfingsttag erbitten wir für uns wie für alle Menschen den Beistand des Heiligen Geistes, um uns ergreifen zu lassen. Wir haben die Gewißheit, daß er uns nichts Unmögliches auferlegt, aber daß Er unser Sein und unsere Existenz auf manchmal steilen Wegen zur Vollendung führt. Diese Feier ist auch ein Aufruf zur Vertiefung des geistlichen Lebens von Kranken und Gesunden, von Armen und Reichen. Liebe Brüder und Schwestern in Belgien, ihr seid alle zur Heiligkeit berufen. Stellt eure Talente in den Dienst Christi, der Kirche und eurer Brüder. Laßt Euch in Demut und Geduld vom Geist formen! Die Heiligkeit ist nicht die Vervollkommnung nach menschlichen Kriterien. Sie ist nicht einer kleinen Anzahl außergewöhnlicher Menschen vorbehalten. Sie ist für alle. Der Herr ist es, der uns den Zugang zur Heiligkeit verschafft, wenn wir bereit sind, für die Ehre Gottes zur Rettung der Welt mitzuarbeiten, trotz unserer Sünde und unseres manchmal aufmüpfigen Temperaments. In eurem täglichen Leben seid ihr berufen, Entscheidungen zu treffen, die "mitunter durchaus ungewöhnliche Opfer" (Veritatis Splendor, 102) erforderlich machen. Das wahre Glück hat diesen Preis. Dafür ist der Apostel der Leprakranken Zeuge. 5. Die heutige Zelebration ist auch ein Aufruf zur Solidarität. Während Damian bei den Kranken war, konnte er in seinem Herzen sagen: "Unser Herr wird mir die Gnaden geben, die ich brauche, um mein Kreuz zu tragen und ihm zu folgen, sogar zu unserem speziellen Kalvaria bei Kalawao". Die Gewißheit, daß die einzigen Dinge, die zählen, die Liebe und das Geschenk seiner selbst sind, war seine Inspiration und die Quelle seiner Fröhlichkeit. Der Apostel der Aussätzigen ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie uns die Gottesliebe nicht aus der Welt hinwegnimmt. Weit davon entfernt: die Liebe zu Christus veranlaßt uns, unsere Brüder und Schwestern zu lieben, sogar bis zu dem Punkt, unsere Leben für sie hinzugeben. Ich freue mich, den Bischof von Honolulu zu begrüßen, der die Pilger aus Hawaii zu dieser freudigen Feier begleitet hat. 6. An euch, liebe Schwestern und Brüder Belgiens, liegt es, die Fackel Pater Damians erneut zu ergreifen. Sein Zeugnis ist für euch alle, vor allem für euch junge Menschen, ein Anruf, um ihn kennenlernen zu können und durch sein Opfer in euch die Sehnsucht nach der Gottesliebe, dem Quell aller wahren Liebe und jedes gelungenen Lebens, und das Verlangen, aus eurem Leben eine fruchtbare Gabe zu machen, wachsen zu lassen. 7. Mein Herz richtet sich an jene, die noch heute von der Lepra betroffen sind. Mit Damian haben sie nun einen Fürsprecher, weil er sich - bevor er selbst erkrankte - schon mit ihnen identifiziert hatte und oft sagte: "Wir anderen, die Leprakranken". Indem Raoul Follereau bei Paul VI. den Fall der Seligsprechung vorbrachte, hatte er die Intuition für den geistlichen Einfluß, den Damian nach seinem Tod haben konnte. Mein Gebet gilt auch all jenen, die von schweren und unheilbaren Krankheiten gezeichnet oder dem Tode nahe sind. Wie die Bischöfe eures Landes erinnert haben, haben alle Menschen das Recht, von Seiten ihrer Brüder eine ausgestreckte Hand zu erhalten, ein Wort, einen Blick, eine geduldige und liebevolle Anwesenheit, auch wenn es keine Hoffnung auf Heilung gibt. Erkrankte Brüder und Schwestern, ihr seid von Gott und von der Kirche geliebt! Das Leiden ist für die Menschheit ein unerklärbares Geheimnis; wenn es den verlassenen Menschen auf die eigenen Kräfte zurückwirft, findet es einen Sinn im Geheimnis des verstorbenen und auferstandenen Christus, der jedem Leben nahebleibt und ihm zuflüstert: "Habt Mut: Ich habe die Welt besiegt." (Joh 16,33). Ich danke dem Herrn für die Personen, die die Kranken, Kinder, die schwächeren und wehrlosen Wesen und die Ausgegrenzten begleiten und sie umgeben: ich denke besonders an die im Gesundheitswesen Tätigen, an die Priester und an die Laien der Seelsorge-Teams, an die Spitalsbesucher und an jene, die sich der Sache des Lebens widmen zum Schutz der Kinder und damit jeder Mensch ein Dach und einen Platz im Inneren der Gesellschaft habe. Mit ihrem Handeln erinnern sie an die unvergleichliche Würde unserer Brüder, die leiden, in ihren Leibern und in ihren Herzen; sie zeigen, daß jedes Leben, auch das gebrechlichste und das am meisten leidende, ein Gewicht und einen Wert aus dem Blickwinkel Gottes heraus haben. Mit den Augen des Glaubens - jenseits der äußeren Erscheinungen - kann man sehen, daß jegliches Sein Träger des reichen Schatzes seiner Menschheit und der Gegenwart Gottes ist, der es von Anbeginn gewoben hat (vgl. Psalm 139). 8. Im ersten Brief an die Korinther schreibt der heilige Paulus: "Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet." (1 Kor 12,3). Tatsächlich: zu sagen "Jesus ist der Herr" bedeutet seine Göttlichkeit zu bekennen, wie sie der heiligen Petrus im Namen der Apostel in Cäsarea Philippi bekannt hatte. "Der Herr" - Kyrios auf griechisch - ist jener, der die ganze Schöpfung regiert, ist jener, an den sich der Psalm richtet, den wir vernommen haben: "Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist Du! ... Herr, wie zahlreich sind Deine Werke! ... die Erde ist voll von Deinen Geschöpfen ... nimmst Du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest Du Deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffe, und Du erneuerst das Antlitz der Erde" (Psalm 104,1.24.29 - 30). Diese Verse der Liturgie sprechen von der Macht Gottes über die ganze Schöpfung. Sie betreffen den Heiligen Geist, der Gott ist und der das Leben mit dem Vater und dem Sohn gibt. Auch die Kirche betet heute so: "O Herr, sende Deinen Geist, der das Gesicht der Erde erneuert"! Der Heilige Geist wirkt in der Weise, daß der Mensch zur Erkenntnis des Christus gelange und seine Göttlichkeit bekenne: "Jesus ist Herr" - Kyrios! Diesen Glauben an die Göttlichkeit des Christus hat Pater Damian in gewisser Weise mit der Muttermilch aufgenommen, in seiner Familie in Flandern. Mit ihm ist er aufgewachsen und hat ihn später seinen Brüdern und Schwestern auf den fernen Molokaï-Inseln gebracht. Um die Wahrheit seines Zeugnisses bis ans Ende zu bekennen, hat er mitten unter ihnen sein Leben geopfert. Was anderes hätte er den Leprakranken anbieten können, die zu einem langsamen Tod verurteilt waren, wenn nicht seinen Glauben und jene Wahrheit, daß der Christus der Herr ist und daß Gott die Liebe ist? Er ist inmitten der Aussätzigen aussätzig geworden, er ist aussätzig für die Aussätzigen geworden. Er hat gelitten und ist wie sie verstorben, wobei er an die Auferstehung in dem Christus glaubte, weil der Christus der Herr ist! 9. Der heilige Paulus schreibt weiter: “Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt" (1 Kor 12,4 - 7). Mit diesen Worten präsentiert der Apostel eine dynamische Vision der Kirche, dynamisch und zur gleichen Zeit charismatisch. In dieser charismatischen Vision manifestiert sich der Geist, den der Vater im Namen des Christus auf die Apostel herabsendet. Alles hat seine Quelle in den unterschiedlichen Gaben der Gnade, welche die Gläubigen fähig machen, ihre Aktivitäten, ihre Berufungen und ihre verschiedenen Dienstämter zu verwirklichen, in der Kirche und in der Welt. Der Blick des Paulus ist universal, und mit diesem universalen Blickwinkel finden wir sicherlich einen Teil des Lebens unseres Seligen: sein Charisma, seine Berufung und seinen Dienst. In all dem hat sich der Heilige Geist manifestiert zum Wohle aller. Die Seligsprechung von Pater Damian diene dem Wohl der ganzen Kirche. Sie trägt in sich eine besondere Bedeutung für die Kirche in Belgien wie auch für die Kirche auf den ozeanischen Inseln. 10. Es ist der Vorsehung geschuldet, daß sich diese Seligsprechung im Rahmen des Hochfestes von Pfingsten ereignet. Im Brief an die Korinther setzt Paulus so fort: "Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen ... alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt" (1 Kor 12,12 - 13). Dieser Geist hat auf den fernen Inseln Ozeaniens geatmet durch den Dienst des Pater Damian; er findet ein Echo in euren Familien, in euren Pfarreien und in den missionarischen Kongregationen. In der Geschichte eures Landes haben sich die Werke vervielfacht, für das Wohl und für das Wachstum der Kirche; man muß besonders das Entstehen zahlreicher religiöser Kongregationen erwähnen, die eine bedeutende Ausbreitung erfahren haben, mit ihren geistlichen, karitativen, intellektuellen und sozialen Aktivitäten. Andererseits haben Personen, ausgestattet mit tiefgehenden Charismen, begonnen, große Werke zu realisieren. Es genügt, die Gründungen wie jene der Katholischen Universitäten von Louvain und von Louvain-la-Neuve zu erwähnen sowie jene der Jeunesse ouvrière catholique (JOC [christliche Arbeiterjugend]); es genügt, sich Personen wie Kardinal Mercier in Erinnerung zu rufen, einen Pionier des Ökumenismus, oder später, den Kardinal Cardijn, Gründer der JOC, und viele andere, durch die der Geist gewirkt hat, zum Wohle der ganzen Kirche, nicht nur auf eurem Territorium, sondern darüber hinaus auf der ganzen Welt. 11. Seliger Damian, Du hast Dich vom Heiligen Geist leiten lassen wie ein Sohn, der dem Willen des Vaters gehorcht. Mit Deinem Leben und mit Deinem missionarischen Werk hast Du die Zärtlichkeit und die Barmherzigkeit des Christus für jeden Menschen ausgedrückt und so dem Menschen die Schönheit seines Innenlebens enthüllt, welches von keiner Krankheit, von keiner Deformation und von keiner Schwäche komplett verstümmelt werden kann. Durch Dein Wirken und Deine Verkündigung hast Du daran erinnert, daß Jesus sich die Armut und das Leiden der Menschen zu eigen gemacht hat und daß Er damit deren geheimnisvollen Wert geoffenbart hat. Tritt bei Christus, dem Arzt der Leiber und der Seelen, für unsere kranken Brüder und Schwestern ein, damit sie sich in ihrer Angst und in ihrem Schmerz nicht verlassen fühlen, sondern vereinigt mit dem auferstandenen Herrn und mit Seiner Kirche entdecken mögen, daß sie der Heilige Geist besuchen kommt und sie so den Trost erhalten, der den Bedrückten zugesagt ist. 12. "Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; der Herr freue sich seiner Werke.“ (Psalm 104,31) Es sind diese Worte des Psalmisten, mit denen ich unsere Meditation beschließen möchte, an diesem so ersehnten feierlichen Tag, währenddessen die reife Frucht der Heiligkeit - der Pater Damian De Veuster - die Ehre der Altäre in seiner Heimat erhält. Brüder und Schwestern, seid dem Heiligen Geist gegenüber gelehrig, damit durch euer Leben die Menschen den Gott zu entdecken vermögen, von dem jede perfekte Gabe herrührt! [ENDE DER PREDIGT DES DIENERS GOTTES JOHANNES PAUL II. ZUM SELIGEN UND SEIT HEUTE HEILIGEN PATER DAMIAN JOZEF DE VEUSTER.] Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. sagte heute anläßlich der Heiligsprechung des seligen Paters Damian (nach meiner Übersetzung): "Jozef De Veuster, der in der Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens und der ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes den Namen Damiaan erhielt, verließ sein Geburtsland Flandern, als er 23 Jahre alt war (1863), um das Evangelium am anderen Ende der Erde zu verkünden, auf den Hawaï-Inseln. Seine Missionsarbeit, die ihm so viel Freude verschafft hat, hat ihren Höhepunkt in der Nächstenliebe gefunden. Nicht ohne Angst und Ekel traf er die Wahl, auf die Molokaï-Insel zu gehen zum Dienst an den Leprakranken, die sich dort befanden, von allen verlassen; so setzte er sich der Krankheit aus, an der sie litten. Mit ihnen fühlte er sich zu Hause. Der Diener des Wortes ist so ein leidender Diener geworden, Aussätziger mit den Aussätzigen während der letzten vier Jahre seines Lebens. Um Christus nachzufolgen, hat Pater Damian nicht nur seine Heimat verlassen, sondern auch seine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt: deshalb hat er - nach dem Wort, das Jesus uns heute im Evangelium verkündet - das ewige Leben bekommen (vgl. Mk 10,30). Zum zwanzigsten Jahrestag der Heiligsprechung eines anderen belgischen Heiligen, Schulbruder Mutien-Marie, ist die Kirche in Belgien ein weiteres Mal vereinigt, um Gott für einen ihrer Söhne zu danken, der als authentischer Diener Gottes anerkannt ist. Vor dieser edlen Figur denken wir daran, daß es die Liebe ist, welche die Einheit schafft: sie bewirkt sie und macht sie ersehnenswert. Im Gefolge des heiligen Paulus trainiert uns der heilige Damian, die guten Kämpfe zu erwählen (vgl. 1 Tim 1,18), nicht jene, die zur Teilung führen, sondern jene, die einigen. Er lädt uns ein, die Augen zu öffnen für den Aussatz, der die Menschheit unserer Brüder verstümmelt und der heute noch - mehr als unsere Weitherzigkeit - die Liebe unserer dienenden Anwesenheit herbeiruft." So laßt uns gemeinsam die fünf neuen Heiligen der Katholischen Kirche anrufen: heiliger Erzbischof Zygmunt Szczesny Felinski (1822 - 1895), heiliger Dominikanerpater Francisco Coll y Guitart (1812 - 1875), heiliger Pater Jozef Damiaan De Veuster (1840 - 1889), heiliger Mönch Rafael Arnáiz Barón (1911 - 1938) und heilige Ordensfrau Marie de la Croix (Jeanne) Jugan (1792 - 1879), bittet für uns! |
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