Vieles gäbe es zum Jahr 2010 zu sagen, aber eines steht für mich fest: der regierende Heilige Vater Papst Benedikt XVI. hat ein weiteres Jahr ganz entscheidend geprägt. Und so sei heute der bereits unterhalb oder innerhalb einiger meiner Blogeinträge (vgl.
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10) teilweise zitierte wertvolle Kommentar von Diözesanbischof Dr. Dr. Klaus Küng zum fünfjährigen Papstjubiläum von Benedikt XVI. in "
Die Presse" (20. April 2010) und somit zum Jahresrückblick vollständig in Erinnerung gerufen. Dieser Text hat nämlich in der Tat noch einen eigenen ganzen Blogeintrag verdient. Nachlesbar ist der Gastkommentar des 2004 vom Diener Gottes Papst Johannes Paul II. ernannten Päpstlichen Visitators für das Bistum St. Pölten und sein Priesterseminar auch noch auf der
Internetseite des Bistums St. Pölten und bei
kath.net. (Alle Verlinkungen sind von mir eingefügt:)
EIN GANZ BESONDERER PAPST
Gastkommentar zum fünfjährigen Papstjubiläum von Benedikt XVI. in "
Die Presse" von Seiner Exzellenz Dr. Dr. Klaus Küng, Diözesanbischof von St. Pölten und früherer Apostolischer Visitator desselben Bistums und seines Priesterseminars
Realismus, Gelassenheit und Tiefgang zeichnen Benedikt XVI. aus.
Langsam spricht es sich herum, und das freut mich. Mehr und mehr wird auch kritischen Journalisten wie zum Beispiel
Ross Douthat von der New York Times klar, welche Rolle Benedikt XVI. im Zusammenhang mit
Mißbrauch spielt und gespielt hat, schon in seiner Zeit als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation, und völlig konsequent auch als Papst. Er war es, der Papst Johannes Paul II. davon überzeugt hat, die Agenden bezüglich sexueller Vergehen von Priestern an Jugendlichen unter 18
der Glaubenskongregation zu übertragen und diese mit richterlichen Befugnissen auszustatten, um eine rasche und effiziente Abwicklung zu garantieren; und unter der Führung von Kardinal Ratzinger wurden die
seit 2001 gültigen strengen Richtlinien zur Bearbeitung solcher Fälle zur Approbation gebracht. Persönlich habe ich bei ihm in den letzten Jahren, insbesondere im Zusammenhang mit der von mir in St. Pölten durchgeführten Apostolischen Visitation
Halt und Ermutigung gefunden, die notwendigen Maßnahmen konsequent durchzuziehen. Es ging dabei zwar nicht um sexuelle Vergehen von Priestern an Minderjährigen, aber doch auch um sehr delikate Materien.
Nüchterner Blick
Aus diesen persönlichen Erfahrungen heraus möchte ich mich gerne ein wenig näher mit der Person des Papstes befassen. Eine Besonderheit Papst Benedikts ist sein sehr nüchterner Blick, der sich der Realität nicht verschließt, auch wenn diese manchmal sehr schmerzhaft ist.
Zu seinem breiten philosophisch-theologischen Fundus gesellt sich ein außerordentliches Gedächtnis für Personen und Zusammenhänge. Das macht ihn zum wertvollen Zeitzeugen des
Konzils und der nachkonziliaren Zeit mit all ihren Entwicklungen. In seinen 20 Jahren als Präfekt der
Glaubenskongregation wurde er wie wohl kaum sonst jemand in der Welt vertraut mit allen wichtigen Zeitströmungen, Vorgängen in Kirche und Welt.
Er ist über den deutschen Sprachraum hervorragend informiert und wußte stets sofort, worum es ging. Und immer gab er in seiner feinfühlenden Weise Lösungsansätze. Als Papst hat sich diese seine enge Verbundenheit mit der Kirche in Österreich und Deutschland nach meiner Erfahrung nicht vermindert. Oft genügen wenige Minuten, zum Beispiel im Anschluß an eine Generalaudienz, um ein konkretes Thema anzusprechen, weil er die Fragen in unglaublicher Weise präsent hat und sofort zu reagieren vermag. Er ist in der Tat etwas ganz Besonderes, dieser Heilige Vater.
Und er geht den Dingen auf den Grund. Er schreibt neben seiner enormen Arbeitslast ein Buch wie "
Jesus von Nazareth", von dem bald der zweite Band erscheint. Wie schafft er das? Nun, Benedikt XVI. sieht den Mangel an
Glauben an Jesus Christus als vielleicht den wesentlichsten Grund für viele Fehlentwicklungen in der Kirche nach dem
Konzil und zugleich den Glauben an Christus als den Schlüssel zu jeder wahren inneren Erneuerung der Kirche. Papst Benedikt versucht, an der Wurzel anzusetzen. Seine Predigten kreisen fast immer um die Gottesfrage als die zentrale Frage der Kirche und jedes einzelnen Menschen.
Benedikt XVI. scheut aber zugleich keine Mühe, um die Menschen von heute
vor dem Irrtum eines falschen Relativismus zu warnen, zu dem die Konsumgesellschaft unserer Zeit verführt. Für viele Menschen sind seine Worte wirklich gutes Brot, von dem sie zehren. Gott hat diesen Papst diesbezüglich
eine ganz besondere Gabe geschenkt.
Benedikt legt, wenn er es für nötig ansieht, den Finger auf die Wunde. Manche meinen daraus ableiten zu können, daß er weniger geschickt sei als sein Vorgänger. Sie scheinen vergessen zu haben, wie heftig oft die Angriffe auf
Johannes Paul II. gewesen sind. Und die Aufgabe Benedikts, der
seinen Vorgänger sehr geschätzt hat, ist eine andere. Er wirkt in ungebrochener, treuer Kontinuität und bemüht sich um Vertiefung; in manchen Belangen setzt er aber Schritte, die manches, was in den letzten Jahrzehnten verwildert ist oder brachliegt,
zur Gesundung führt.
Zum Schluß noch noch zwei weitere Besonderheiten dieses Mannes. Da ist zum einen seine Einfachheit und Schlichtheit. Wenn etwas schief gelaufen ist, wie die Ungeschicklichkeiten im Zusammenhang mit der
Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft, dann findet Joseph Ratzinger ehrliche, offene und demütige Worte, wie jeder in seinem
abschließenden Schreiben nachlesen kann. Selten wirkte ein Papst angreifbarer, verletzlicher als in diesem
Text. Und manchmal zieht er es eben vor, zu schweigen, auch wenn alle anderen lauthals fordern, er müsse sich
zu Wort melden. Solch eine Stimme, die nicht auf Abruf funktioniert wie viele andere in der Medienlandschaft heute, ist nicht leicht zu ertragen.
Die Wolke als Symbol
Zum anderen ist seine
Gelassenheit beeindruckend, die wohl nur daher rühren kann, daß er sich vom Gebet der Gläubigen getragen und sich in Gottes Hand weiß. Er wird deshalb auch
nicht nachgeben, wo er nicht nachgeben darf. Das ist es wohl, was manchen Vertreter der säkularen Welt, aber auch manche "Reformer" in der Kirche zur Weißglut bringt.
Die Wolke über Europa aus dem Vulkan ist kein schlechtes Symbol für die derzeitige Situation von Kirche und Gesellschaft. Vielleicht wird sich der Staub ein wenig setzen müssen, aber der
Frühling kommt trotzdem. Wer auf Gott vertraut, geht nicht zu Grunde. Mich freut der fünfte Jahrestag der
Wahl Benedikts: dieser Mann bewegt sich konsequent
in den Fußspuren Jesu. Er reiht sich damit in eine große Schar von Jüngern ein, die sich als treu erwiesen haben.
Er geht uns, wie ein wahrer Hirte, voran,
dem Ziel entgegen.
[
ENDE DES KOMMENTARS VON BISCHOF KLAUS KÜNG ZUM FÜNFJÄHRIGEN PAPSTJUBILÄUM.]
Es ist gut, daß wir am
Fest der heiligen unschuldigen Märtyrerkinder in der Weihnachtsoktav und zum Abschluß des Jahres 2010 die zuverlässige Stimme eines
unbestechlichen katholischen Bischofs vernommen haben, der das volle Vertrauen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. genoß und genießt. Allen Leserinnen und Lesern aber wünsche ich von Herzen ein reich gesegnetes Jahr 2011! Euer Padre Alex - Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik
APOSTOLISCHES SCHREIBEN IN FORM EINES "MOTU PROPRIO" ZUR PRÄVENTION UND ZUR BEKÄMPFUNG DER ILLEGALEN AKTIVITÄTEN AUF DEM FINANZ- UND WÄHRUNGSSEKTOR * EXKLUSIVÜBERSETZUNG VON DR. ALEXANDER PYTLIK * Der Apostolische Stuhl hat immer seine Stimme erhobe
Tracked: Dec 30, 15:00
Da der folgende Beitrag fast genau meine Meinung darstellt, habe ich den Artikel von Hw. Diakon Dr. iur. Keith Fournier vom 29. August 2012 ins Deutsche übertragen, und die dabei eingetragenen Verlinkungen stammen zum größten Teil von mir selbst: DER M
Tracked: Sep 01, 01:00
Seine Heiligkeit Benedikt XVI. hat am 11. Februar 2013 nachweislich aus freien Stücken heraus auf das ihm von Gott selbst anvertraute Petrusamt mit Datum vom heutigen 28. Februar und mit der in Rom geltenden Uhrzeit 20.00 Uhr verzichtet, sodaß ab jetzt de
Tracked: Feb 28, 21:48