Sehr oft werden Schlüsselbegriffe so geschickt eingesetzt und popularisiert, daß die Gefährlichkeit damit verdeckter Verbrechen und Naturrechtswidrigkeiten kaum mehr erkannt wird. Es ist daher immer wieder nötig, die für Fragen des menschlichen Lebens (von seiner natürlichen Empfängnis bis zur letzten vorgesehenen Stunde) verwendeten Begriffe zu hinterfragen, die dahinter verborgene Haltung aufzudecken und alternative Vorschläge für das Leben zu machen. An sich leuchtet noch jedem normal denkenden und voll informierten Menschen von heute ein, daß das menschliche Leben tatsächlich mit der Vereinigung von Samen- und Eizelle beginnt. Was aber dann nur noch wenige erkennen, ist die Manipulation des Lebensbeginnes in der veröffentlichten Meinung. Hier wird oft so getan, als ob das menschliche Leben doch erst mit der erfolgreichen Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter beginne, als ob also der Beginn der Schwangerschaft mit dem Beginn des menschlichen Lebens zusammenfiele. Und wenn dann das bereits bestehende menschliche Leben vor seiner Einnistung getötet wird, sagt man auf einmal nicht mehr wirklichkeitsgemäß
Abtreibung oder Frühabtreibung (und selbst diese Begriffe sind noch nicht ausdrucksstark genug, um die Tötung unschuldigen menschlichen Lebens immer ganz klar aufzuzeigen), sondern Intrazeption, als ob nach der geglückten Empfängnis die Kontrazeption (Verhütung) eben in die Form der Intrazeption mutierte und dies ethisch keinerlei Probleme aufwerfen würde.
Intrazeption aber ist nichts anderes als Vernichtung oder Aushungerung menschlichen Lebens, und dieser Tötungseffekt ist in nicht wenigen sogenannten modernen Verhütungsmitteln eingebaut, denn andernfalls wären einige dieser gar nicht mehr "reinen" Verhütungsmittel wesentlich unzuverlässiger. (Echte Verhütungsmittel sind daher nur solche, die entweder Samenzellen oder Eizellen von der gegenseitigen Befruchtung mit Absolutheit abhalten, sodaß kein menschliches Leben entstehen kann.) Wir müssen es ganz klar sagen: wenn eine "Sicherheit" der Verhütung auf einem eingebauten Tötungseffekt beruht, dann handelt es sich nicht mehr um Verhütungsmittel im eigentlichen Sinne, sondern um (bereits alleine deshalb zu 100 % abzulehnende) Tötungsmittel. Welche Verhütungsmittel leider darunter fallen (können), ist wie immer in meiner ständig aktualisierten Beratungsseite
Aufklärung über Verhütung, Verhütungsmittel und viele verschwiegene Nebenwirkungen
nachlesbar. Völlig zurecht lehnt der Heilige Stuhl unter anderem auch deshalb das ideologisch gefärbte Konzept der sogenannten "reproduktiven Gesundheit" ab. So verlangte Seine Eminenz Angelo Kardinal Sodano am 16. September 2005 anläßlich des UN-Weltgipfels der Staats- und Regierungschefs in New York die Klärung des Begriffes "reproduktive Gesundheit", dieser sollte durch den eindeutigeren Begriff "Gesundheit von Frauen und Kindern" ersetzt werden. In seiner Rede am Zentralsitz der Internationalen Staatengemeinschaft forderte der Kardinal-Staatssekretär die Regierungsvertreter auf, ihren Versprechungen hinsichtlich der weltweiten Armutsbekämpfung tatsächlich nachzukommen. Außerdem stellte er fest, daß man "
einer Welt, die mit Seuchen ringen muß, während neue auszubrechen drohen, sowie den Millionen von Menschen, die keinerlei Zugang zur grundlegenden Gesundheitsvorsorge, zu Arzneien und Trinkwasser haben, keine mehrdeutige, reduzierte und sogar ideologisch gefärbte Sicht von Gesundheit bieten" könne. "
Wäre es beispielsweise nicht viel besser, in aller Deutlichkeit von der 'Gesundheit von Frauen und Kindern' zu sprechen anstatt sich des Begriffs 'reproduktive Gesundheit' zu bedienen? Oder könnte es den Wunsch geben, zur Sprache eines 'Rechts auf Abtreibung' zurückzukehren?" Im Vorfeld des UN-Gipfels hatte der Heilige Stuhl die katholischen Bischöfe Argentiniens gebeten, einer mit den elementaren Naturrechtsgrundsätzen nicht übereinstimmenden Gruppierung namens "Katholiken für eine freie Entscheidung" (
Catholics For a Free Choice / CFFC) jegliche Unterstützung zu entziehen. Die genannte (und somit zu Unrecht katholisch benannte) Organisation, die für ein vermeintliches Recht auf den Abtreibungsmord eintritt, hatte eine Unterschriftenaktion gestartet, um die Verbreitung des fragwürdigen Konzepts der "reproduktiven Gesundheit" zu fördern. "
Wie Sie bemerken können, ist der Begriff 'reproduktive Gesundheit' sehr verschwommen", sagte Kardinal Sodano dann noch vor der UN-Vollversammlung. "
Er wurde bei den UN-Konferenzen in Peking und Kairo mit dem Ziel eingesetzt, Abtreibung als ein zulässiges Instrument der Familienplanung einzuführen." Da sich dieser Begriff in der Abschlußerklärung des Millennium+5-Gipfels ausschließlich auf jene Bedeutung beziehe, "
die man ihm in den Dokumenten von Kairo und Peking gegeben hat, ist er für den Heiligen Stuhl unannehmbar". Nach der Definition des Aktionsprogramms der UN-Weltbevölkerungskonferenz von Kairo 1994 bedeutete "reproduktive Gesundheit", daß "
Menschen ein befriedigendes und ungefährliches Sexualleben haben können und daß sie die Fähigkeit zur Fortpflanzung und die freie Entscheidung darüber haben, ob, wann und wie oft sie hiervon Gebrauch machen wollen". Klingt ja schön und gut, aber was bei dieser Definition fehlt, ist die klare Verantwortung aller vor dem menschlichen Leben in jeder seiner Entwicklungsformen, weshalb es beispielsweise
niemals (durch keinen denkbaren Umstand) legitim sein kann, durch direkten Abtreibungsmord oder durch bewußten Einsatz frühabtreibender "
Verhütungsmittel" unschuldigem menschlichen Leben zu irgendeinem Zeitpunkt nach seiner Empfängnis, auch nicht in der Zeit vor der Einnistung, sein Lebensrecht zu nehmen. Um entgegen vieler in diesem entscheidenden Punkt die Menschenrechte nicht mehr achtenden Gesetzgebungen in westlichen Demokratien klare Orientierung im Sinne des Rechtes auf Geburt und Leben zu geben, verlieren Katholiken, die sich der genannten in sich immer schlechten Mittel der Familienplanung bzw. der sogenannten reproduktiven Gesundheit bedienen (Abtreibung und frühabtreibende Verhütungsmittel) viele ihrer kirchlichen Rechte. So heißt es beispielsweise im gültigen can. 1398 des kirchlichen Gesetzbuches für die Katholiken des lateinischen Ritus (CIC 1983): "
Wer eine Abtreibung vornimmt, zieht sich mit erfolgter Ausführung die Tatstrafe der Exkommunikation zu."
Eine herzliche Einladung ergeht abschließend noch an alle Jugendlichen in Wien und Niederösterreich zum Jugendforum mit Seiner Exzellenz Bischof Dr. Dr. Klaus Küng am Samstag, dem 19. November 2005, ab 14 Uhr im Bischöflichen Sommerrefektorium (Domplatz 1, 3100 St. Pölten). Wie in der
PDF-Information erkennbar, wird es ein spannender Nachmittag und Abend zum Thema
Mut zur Entscheidung - Liebe braucht Bindung. Stärken wird den guten Willen so vieler junger Mitmenschen und zeigen wir das Positive und Glückserfüllende auf, was mit einer wirklichkeitsliebenden christlichen Existenz verbunden ist. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik /
http://www.padre.at
IMABE, das "Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik zur Förderung des Dialogs von Medizin und Ethik auf Grundlage des christlichen Menschenbildes" in Österreich (Wien), gilt im bioethischen Bereich (in meinen Augen) als äußerst zuverlässig, w
Tracked: Feb 17, 21:07