Nun habe ich ihn auch gesehen, den derzeit in den Kinos laufenden Film
Die Chroniken von Narnia: der König von Narnia. Und ich sage es vorweg: dieser Film ist Familien mit Kindern zu empfehlen. Er ist geeignet, jung und alt für die existentielle Essenz der christlichen Erlösungsbotschaft zu sensibilisieren. Da es zu Weihnachten eigentlich darum geht, daß wir begreifen lernen, warum Gott Mensch wurde, ist dieser Film (und sind natürlich auch die verschriftlichten
Chroniken von Narnia selbst) eine gute Vorbereitung und Nachbereitung des Festes der Geburt unseres Herrn Jesus Christus -
kath.net bietet viele Artikel zum Film.
85 Millionen Menschen haben Die Chroniken von Narnia und darunter auch
Der König von Narnia von Clive Staples Lewis gelesen; die siebenteilige Serie ist ein geeignetes Weihnachtsgeschenk, und der Film folgt im wesentlichen seiner christlich inspirierten Vorlage.
Die Chroniken von Narnia sind in deutscher Sprache nun auch noch rechtzeitig mit den ursprünglichen Originalbildern von Pauline Baynes erschienen, alle sieben Bände in einer großformatigen Prachtausgabe des Wiener Ueberreuter-Verlages um knappe EUR 35,--. Natürlich gibt es das alles auch als Hörbuch - ein englischer Hörspielproduzent war durch Narnia auf eine Art und Weise angerührt, was Jahrzehnte religiöser Unterweisung seiner Ansicht nach bei ihm noch nicht bewirkt hatten.
Der absolut zu empfehlende Phantasiefilm mit herrlicher Musik beginnt mit einem geschichtlichen Anknüpfungspunkt, mit Flugzeug-Bombern aus dem nationalsozialistischen Deutschland und einem Angriff auf London im Sommer 1940. Die vier Geschwister
Lucy, Edmund, Susan und Peter werden von der Stadt aufs Land evakuiert. Sie sollen im Haus eines eigentümlichen Professors Schutz finden. Doch es kommt anders: ein alter Schrank entpuppt sich als Übergang in eine andere Welt, das märchenhafte Land Narnia, wo sprechende Tiere und halbmenschliche Wesen friedlich zusammenleben wollten, wäre da nicht die weiße Hexe Jadis, die das Land mit einem immerwährenden Winter tyrannisiert. Das Schlimme daran:
immer Winter, aber nie Weihnachten. Dieser Satz aus dem Teil
Der König von Narnia (
The Lion, the Witch and the Wardrobe) von C. S. Lewis ist längst zum geflügelten Wort geworden.
Eine Prophezeiung in den Chroniken besagt jedoch, daß eines Tages zwei Adamssöhne und zwei Evastöchter ihre Throne besteigen und alles zum Guten wenden werden. Die Kinder, eben erst den Schrecken des Zweiten Weltkrieges entkommen, möchten damit aber eigentlich nichts zu tun haben. Doch es ist zu spät. Edmund ist dem Bann der weißen Hexe bereits erlegen und hat alle anderen verraten. Edmunds Beispiel lehrt eindrücklich, wohin Egoismus und Streben nach sofortigem Genuß führen können: wer möchte eigentlich wirklich wegen einiger köstlicher Süßigkeiten das Gute und die Liebe und die eigenen Geschwister für immer verlieren? Wir lernen aber noch mehr: Edmund schafft es ins Eisschloß der Pseudoherrscherin Jadis und setzt sich kurz auf ihren vereisten Thron. Wir erinnern uns an den Sündenfall: die ersten Menschen wollten Gott nicht mehr gehorchen, sondern sie wollten sein wie Er und einen gottgleichen Thron bequem selbst einnehmen.
Der Verrat aber hat weitläufige Folgen: Jadis sammelt ihre abscheulichen Anhänger. Sie will die Bedrohung ihrer eiskalt-winterlichen Herrschaft durch die vier Menschenkinder so rasch wie möglich vernichten. Nur Aslan, der große prächtige Löwe und wahre Herrscher Narnias, kann gegen die Winterherrschaft noch helfen. Die drei verbliebenen Kinder schlagen sich auf seine Seite, und es folgt - wie nicht anders zu erwarten - eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse. Filmregisseur Adamson zeigt dabei konsequent weder Blut noch übertriebene Gewaltdarstellungen. Zuvor gelingt es Getreuen Aslans noch, den mittlerweile im Eisreich gefangenen und immer einsichtigeren Edmund zurückzuholen. Aber die wie eine Staats-Chefin im Hofstaat Aslans empfangene Eishexe Jadis fordert ihr Recht ein: Verräter gehörten zu ihr.
Nach einer nicht sichtbaren Verhandlung zwischen Aslan und Jadis gibt der prächtige Löwe Aslan unter großem Jubel bekannt: sie verzichte auf Edmund, aber bald wird klar, warum. Der prächtige Löwe Aslan begibt sich freiwillig zu Jadis, um sich - völlig unschuldig am Verrat Edmunds - hinopfern zu lassen. Die absolut im Bösen gefangene Jadis erkennt nicht, was der übernatürlichen Liebe möglich ist. Dadurch, daß Aslan dieses freiwillige Sühnopfer auf sich nimmt, besiegt er sogar den Tod selbst, und der Opfertisch zerbricht - strahlend ersteht nach kurzer Zeit der Löwe Aslan und kommt in Begleitung der an seiner Seite verbliebenen Lucy und Susan gerade noch rechtzeitig den mittlerweile für Ihn und das Reich des Guten tapfer kämpfenden Peter und Edmund gegen Jadis siegreich zu Hilfe.
Damit aber wird klar, warum Jesus Mensch wurde, es wird klar, wodurch wir erlöst wurden, es wird klar, welche Kämpfe wir im Leben bestehen sollen, es wird klar, Wem alleine wir voll vertrauen können, und schließlich wird klar, daß wir uns nicht den Thron des Verderbens selbst nehmen sollen, nämlich den auf zerstörerischer Eigensucht aufgebauten Thron, sondern daß wir Anteil erhalten haben am Königtum Christi in der Taufe und in der Firmung und daß nur Er, der für uns bis zum Tod am Kreuze wie ein Löwe gekämpft hat - und dies konnte der ewige Sohn Gottes nur durch die Annahme einer menschlichen Natur und durch die Geburt aus Maria in der Weihnacht - jedem Menschen endgültig den wahren Thron geben kann, wenn er seine Berufung zum friedvollen Kampf für das Gute erkennt und mit Hilfe Jesu auch bis zum Schluß durchsteht. "
Wer einmal die Krone von Narnia trägt, wird sie immer tragen." (Aslan)
Daß im Phantasieland Narnia einmal eine Art Weihnachtsmann auftaucht, den es ja real nie gab - denn wir wissen, daß uns in Wirklichkeit das Christkind die Erlösung gebracht hat, daß das Christkind, nämlich Jesus Christus, für uns den Kreuzweg gegangen ist und herrlich auferstanden ist im selben, nunmehr verwandelten Fleische - kann im Film mit einem Augenzwinkern toleriert werden. Als Christen, als Katholiken
glauben wir einzig und alleine an das Christkind, mehr noch, wir beten es als wahren Gott-Menschen an, und dies werden wir nach einer guten Weihnachtsbeichte wieder voller Freude am Heiligen Abend, in der Heiligen Christmette, in der Hirtenmesse am Morgen und in der ganzen Weihnachtszeit tun. Wir werden Jesus nicht nur im Allerheiligsten Sakrament des Altares anbeten, sondern wir werden Ihn auch in den geringsten unserer Brüder und Schwestern leicht erkennen und diesen in ihrer jeweiligen geistlichen oder materiellen Bedürftigkeit zu Hilfe eilen.
Der nunmehr verfilmte Teil Der König von Narnia ist also - dazu genügen alle soeben gemachten Andeutungen - ein kleiner christlicher Katechismus für jung und alt. Aslans Opfergang und sein Sieg über den Tod in der Auferstehung ist ja nur ein Beispiel. Wie oft glauben auch Menschen auf dieser Erde, daß es sich um eine Verwechslung handeln könnte, wenn hohe verantwortungsvolle Aufgaben erkennbar werden, solche an sie herangetragen werden bzw. von ihnen zu erfüllen wären. Wir aber haben gemäß dem heiligen Evangelium unsere Talente zu entdecken und sie ganz fruchtbar zu machen für Gott und für die anderen, in echter Gottes- und Nächstenliebe, aber auch in authentischer Selbstliebe. Die leicht erkennbaren christlichen Aspekte und Anklänge des von C. S. Lewis geschaffenen Königs von Narnia finden sich also im Film wieder, ja sie werden sogar durch kleine Buchabweichungen noch verstärkt. Auch visuell erfüllt das Epos die hohen Erwartungen. Die ausgedehnten Szenen der anfänglichen Bahnfahrt, auf der die Kinder ins Landesinnere reisen, sind ein Augenschmaus.
Immer Winter und nie Weihnachten - das hieße nichts anderes: wir wären nicht erlöst, Christus hätte sich nicht für uns entschieden, wir wären für immer verloren. Und genau der Betrachtung dessen dient der Advent: daß wir nicht winterliche Menschen ohne echte christliche Herzenswärme bleiben, daß wir vielmehr von Gott alles erhoffen und erwarten, daß wir die Geburt Jesu Christi in wenigen Tagen wieder bestaunen und uns wieder mitreißen lassen, Ihn, den Erlöser, das wahre Christkind anzubeten mit so vielen Christen auf der ganzen Erde. Als ein elfjähriges Mädchen dem großen christlichen Schriftsteller C. S. Lewis in ihrem Brief danach fragte, wie denn nun Aslans Namen in unserer realen Welt hieße, soll er geantwortet haben: "
Wer in unserer Welt wird erstens von Weihnachten als Heiland angekündigt, hat zweitens von sich selbst gesagt, er sei der Sohn des Großen Herrschers, gab sich drittens wegen der Schuld eines anderen hin, um von bösen Menschen verspottet und ermordet zu werden, kam viertens aus dem Tod wieder zurück ins Leben und wird fünftens manchmal als Lamm bezeichnet? Kennst Du wirklich nicht seinen Namen in unserer Welt? Denk darüber nach, und laß mich Deine Antwort wissen." (
As to Aslan's other name, well I want you to guess. Has there never been anyone in this world who [1.] arrived at the same time as Father Christmas, [2.] said he was the Son of the Great Emperor, [3.] gave himself up for someone else's fault to be jeered at and killed by wicked people, [4.] came to life again, [5.] is sometimes spoken of as a Lamb ... Don't you really know His name in this world. Think it over and let me know your answer!)
Wir merken, worauf Lewis hinaus will. Kinder und Erwachsene sollen im Märchenland Aslan kennen und lieben lernen, damit sie auch in der richtigen Welt erkennen, wie stark und liebenswert Jesus ist. Selbst wenn jemand die Parallele nicht direkt erkennt, sollen ihm durch Narnia die Werte und Charaktereigenschaften liebgemacht werden, die nötig sind, um in die Nachfolge Jesu Christi glücklich eintreten zu können und durch den Glauben an Jesus auch glücklich zu bleiben. Und wenn jetzt in den USA einzelne Atheistengruppen zum Boykott dieses großartigen christlichen Disneyfilms aufrufen, dann klingelt es wohl bei jedem, der noch ein katholisches Herz hat. Wir werden uns diesen Film
Die Chroniken von Narnia nicht nur alleine, sondern familienweise ansehen, und daß Ihr alle dazu und zu mancher anderen vorweihnachtlichen ruhigen Minute findet, das wünsche ich Euch allen zur wahren geistlichen Vorbereitung auf die hochheilige Weihnacht und auf unsere weitere Mission als Christen in dieser Welt.
Euer
Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik
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