Wednesday, February 6. 2008
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Fürbitten, Aktuelle Predigt, News Kommentare
Comments (35) Trackbacks (3) DIE FASTENZEIT DIENT DER ERKENNTNIS DER WAHRHEIT, DASS JESUS CHRISTUS DER HEILAND ALLER MENSCHEN ISTIn der heutigen Ausgabe des Osservatore Romano ist von einem ersten sanften Eingriff des regierenden Papstes Benedikt XVI. in die außerordentliche Form des Römischen Ritus zu lesen. In der Verlautbarung des Päpstlichen Staatssekretariats heißt es: "Mit Bezug auf die im Motu proprio 'Summorum Pontificum' vom 7. Juli 2007 enthaltenen Bestimmungen über die Möglichkeit, die letzte Ausgabe des vor dem II. Vatikanischen Konzil im Jahre 1962 unter Autorität des seligen Johannes XXIII. veröffentlichten Missale Romanum zu verwenden, hat der Heilige Vater Benedikt XVI. angeordnet, daß das im genannten Missale Romanum enthaltene Oremus et pro Iudaeis der Liturgie des Karfreitags durch den folgenden Text ersetzt wird: Am heutigen Aschermittwoch ist es auch sinnvoll, die Botschaft Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. zur heute begonnenen Fastenzeit zu vernehmen, die er bereits am 30. Oktober 2007 vorformulierte und welche unter dem Titel Christus wurde euretwegen arm (2 Kor 8,9) steht: Liebe Brüder und Schwestern! [ENDE DER FASTENBOTSCHAFT DES PAPSTES.] Heute ist der erste strenge Fleisch-Abstinenz- und Fasttag, es sind zwei zu unterscheidende Opfer zu bringen. Am Aschermittwoch und auch am Karfreitag ist für alle lateinischen Katholiken vom vollendeten 18. Lebensjahr bis zum Beginn des 60. Lebensjahres nur eine einmalige Vollsättigung erlaubt, und zwar ohne Fleisch. Der strenge Verzicht auf Fleischspeisen selbst gilt jedoch schon vom vollendeten 14. Lebensjahr bis zum Lebensende. Ab demselben vollendeten 14. Lebensjahr sind wir an allen Freitagen des Jahres (Ausnahme: wenn ein liturgisches Hochfest gefeiert wird) zu einem Freitagsopfer verpflichtet, in Ernstnahme des Bedenkens des Kreuzesopfers Jesu Christi, das in jeder Heiligen Messe unblutig erneuert wird. Und wenn jemand an einem Freitag diese zu Ehren des Todes unseres Herrn Jesus Christus erbrachte Fleischenthaltung - aus welchen Gründen auch immer - nicht erbringen kann, darf und muß er sich in unseren Breiten ein anderes Freitagsopfer erwählen, sei dies nun ein besonderes Werk der Gottesliebe oder der Nächstenliebe: der kommende 150. Jahrestag der Marienerscheinung in Lourdes, der 11. Februar, ist auch der jährliche Welttag der Kranken, und dies erinnert uns beispielsweise an das gute Werk des Krankenbesuchs. An jedem Freitag erinnert uns um 15 Uhr das Glockengeläute also nicht nur an die heilige Todesstunde unseres Erlösers, sondern auch an unsere Verpflichtung, ein Freitagsopfer durch Fleischentsagung oder ein anderes Werk der Liebe zu erbringen. So bleibt der neben dem Aschermittwoch im Römischen Ritus noch verbliebene andere strenge Fast- und Abstinenztag, der Karfreitag, durch das ganze Jahr präsent, wohingegen die Sonntage natürlich nie Fastentage sein sollen, weil - auch in der Fastenzeit - die fleischliche Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus an jedem Sonntag absolut im Mittelpunkt steht. Ich verweise besonders auf den geschlossenen Charakter der Fastenzeit: es wäre ein guter Vorsatz, den Fasching wirklich mit dem Aschermittwoch zu beenden und grundsätzlich erst nach der Osternacht wieder lebendigere Unterhaltungsveranstaltungen zu besuchen. Ein besonders guter Vorsatz wäre es auch, sinnlos überzogenen Alkoholkonsum Richtung Null komma Josef zu reduzieren, es gibt auch Humor ohne Alkohol. Und was das die Gesundheit anderer Menschen gefährdende Rauchen betrifft, hat nicht wenige die Gesetzgebung ihrer Heimatstaaten zu ihrem gesundheitlichem Glück gezwungen. Wer mehr fasten möchte, kann selbstverständlich jene Disziplin betrachten, die früher mit jener außerordentlichen Form des Römischen Ritus verbunden war, welcher Papst Benedikt XVI. wieder ihren gleichberechtigten Platz in der lateinischen Kirche geschenkt hat: reine Fastentage waren im deutschen Bereich dann noch alle übrigen Werktage der Fastenzeit, weiters besonders die Mittwoche und Samstage der Quatemberwochen und die vorbereitenden Vigiltage von Weihnachten, Pfingsten, Mariae Himmelfahrt und Allerheiligen. Gegenstand des Fastengebotes ist auch heute noch - wie schon gesagt - eine nur einmalige Sättigung am Tag, wobei es sich nicht verbietet, unter Beachtung ortsüblicher Gewohnheiten morgens und abends eine kleine Stärkung zu nehmen. Bei der Bestimmung der Mengen, die jemand morgens und abends zu sich nehmen darf, muß man Rücksicht nehmen auf die körperliche Konstitution, auf die Art der Arbeit und des gewohnten Sportes, auf die Dauer des Fastens und auf kalte Gegenden. Im allgemeinen wird man sagen können, jeder dürfe soviel nehmen, daß es ihm möglich ist, das Fasten ohne beträchtlichen Schaden zu halten. Wie in jedem Jahr erinnere ich daran, daß die Kirche nie verlangt hat, sich krank zu fasten. In der Zeit zwischen den drei genannten Mahlzeiten am Fasttag darf man keine Nahrung zu sich nehmen, wohl aber einen Trunk, der nicht nährt. Damit der Trunk aber nicht schade, darf man im Falle des Falles auch ein klein wenig dazu essen. Arme, Kranke und Genesende dürfen jedoch an allen Tagen, selbst am Karfreitag, Fleisch essen und sind zum Abbruchfasten nicht verpflichtet. Und besonders wichtig für die Fastenzeit: die persönlich abgelegte Beichte. Denn heute beginnt die große Zeit der Gnade im Kirchenjahr, die große Zeit des Abladens von allem Schutt, der uns hindert, auf Gottes Wort zu hören und den Menschen in Liebe zu begegnen. Vielleicht wartet ein Mensch schon lange, daß wir auf ihn zugehen, vielleicht hängt uns noch irgendeine Tat nach, die wir endlich wiedergutmachen wollen, vielleicht war der eine oder andere schon länger als ein Jahr nicht mehr beichten und nimmt sich vor, die Zeit seit der letzten Beichte wirklich schonungslos zu betrachten. Nur die persönliche priesterliche Lossprechung wenigstens einmal im Jahr ist der Schlüssel zur Gnade, keine allgemeine Bußandacht kann sie jemals ersetzen. Und nur durch die persönliche Beichte kommen wir in die Gnade des Ablasses, der nach dem Willen des Papstes bis 11. Februar noch an jedem Tag weltweit in besonders einfacher Weise gewonnen werden kann, weil wir im Jubiläumsjahr der Marienerscheinungen von Lourdes stehen. Heute werden wir durch die feierliche Auflegung der Asche wieder ganz auf die Realität unseres leiblichen Seins zurückgeworfen. Im Tod trennt sich die unsterbliche Geistseele vom verwesenden Leib. Vergessen wir nie, daß jeder Hochmut und Geiz sinnlos sind - wir verfielen dann nicht nur der leiblichen Verwesung, sondern unsere unsterblichen Seelen würden auch für immer aus der Gottesgemeinschaft stürzen. Nein, wir wollen darüber hinaus auch den Leib als Tempel des Heiligen Geistes betrachten. Keiner kann sagen, er bedürfe keiner Umkehr. Beten wir daher auch füreinander! Euer Padre Alex - Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik Comments
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Es ist schon bezeichnend, was da trotz Motu Proprio seit über 40 Jahren aus Rom kommt. Jetzt ist die Karfreitagsliturgie (obwohl 1962 schon entschärft) wieder d'ran. Unglaublich, was sich die Welt und der Vatikan ständig von einer Volksgruppe vorschreiben lassen, die nicht einmal ein Prozent der Weltbevölkerung ausmacht. Für diese Gruppe leugnet man Glaubenswahrheiten, die Apostel und Kirchenväter verkündeten! Interessant, daß sich eine Glaubensgemeinschaft von der anderen vorschreiben läßt, was sie beten darf. Langsam stellt sich einem als Katholik die Frage, ob nicht die Prophezeiungen, was Rom betrifft (wird den Glauben verlieren) wahr sind? Und es zeigt sich die Unhaltbarkeit des Papstamtes seit dem I. Vatikanum, die einem Mann die Macht gibt und gab, innerhalb kürzester Zeit die Römische Kirche an den Rande des Abgrunds gebracht zu haben. Es zeigt aber auch, wer im Vatikan das Sagen hat. Mit Sicherheit nicht der Hl. Geist! Denn Mons. Perl (Ecclesia Dei) verkündete noch vor kurzem, es gäbe keine Änderung. Kann man nur hoffen, daß die konservativen und traditionellen Katholiken es beim Alten belassen und nicht das übernehmen, was dem Vatikan von Christusmördern aufgedrängt wurde.
Ich bin nicht gegen das Papstamt, aber es sollte auf einen Patriarchentitel der Westkirche beschränkt werden.
@Tilly, Sie haben Recht!
Übrigens muß man sich allmählich einmal von dem Gedanken befreien, es sei etwas Normales, daß ein einzelner Bischof, und sei es auch der von Rom, per Dekret der ganzen Kirche solche Dinge wie liturgische Neuheiten, neue Dogmata oder was es sonst an fixen Ideen gibt, von heute auf morgen vorschreiben könne. Es wird immer deutlicher, wie sehr die auf historischen Fälschungen beruhende römische Primatsvorstellung – gipfelnd in der Häresie des Vaticanum I, der römische Bischof übe primatial, das heißt primär, bischöfliche Gewalt unmittelbar in jeder Diözese der Ökumene aus, während die Ortsbischöfe nur abgeleitete, sekundäre Gewalt hätten; und bestärkt vom "Großen Verzicht" Benedikts auf den ihm konziliar unabänderlich zugewiesenen Patriarchentitel – wie sehr also diese falsche römische Primatsvorstellung die Wurzel des Übels ist. Gibt es noch Reste des einstigen Baus, die nicht aus dieser Wurzel gewachsen sind? Oder ist alles nur noch Blendwerk?
Ich bin ja gespannt, ob die Neu-Interpretierung wirklich so aussehen wird, wie Padre Alex es oben verdeutscht. Das dürfte dann meiner Meinung nach den "Auserwählten" nicht reichen.
Aber wer soll noch den Weg zeigen, wenn jetzt die Ära des Antichristen eintritt, wenn Rom nicht mehr unabhängig ist und sich von anderen etwas aufdrängen läßt? Fragen über Fragen, die sich ein Katholik stellen muß, zumal alles immer konfuser wird. Bleibt wirklich nur mehr die Orthodoxie? Ist Rom bereits Sitz des Antichristen, vom Glauben abgefallen? Das ewige Hüh und Hott in Rom ist für uns treue Katholiken bald nur noch so zu deuten. Überall Feinde des Glaubens, Modernisten, Liberale, und dann wird den konservativen oder traditionellen Katholiken ab und zu einmal ein Zuckerl zugeschmissen. So geht’s nicht!
Es ist meiner Meinung nach ein Mißverständnis, zu meinen, daß der Heilige Stuhl (Rom) sich von einer Volksgruppe etwas vorschreiben ließ oder läßt. Der Artikel "Die Karfreitagsfürbitte - eine lange Geschichte"
http://www.kath.net/detail.php?id=18962 läßt diese Unterstellung sehr arm aussehen. Da die nunmehr vom Stellvertreter Christi auf Erden für die außerordentliche Form des Römischen Ritus vorgesehene Fürbitte dogmatisch keine Änderung mit sich bringt, sondern sämtliche 21 Ökumenische Konzilien ernstnimmt und im völlig legitimen Rückgriff auf Röm 11,25 formuliert wurde, besteht kein Anlaß für die von den geschätzten Diskutanten eingebrachten Sorgen. Katholisch ist, wer (unter anderem) an das oberste Hirtenamt des Papstes glaubt. Die bleibenden dogmatischen Erkenntnisse des I. Vatikanischen Konzils können von keinem gläubigen Katholiken abgewiesen werden, ohne des ewigen Heils verlustig zu gehen. Ich muß dies so deutlich sagen, weil es keinen Zweifel daran geben kann, daß der Stellvertreter Christi auf Erden, zur Zeit Papst Benedikt XVI., einen echten Vorrang in der Regierung der ganzen Kirche Gottes besitzt, nicht als Mensch, sondern kraft seines Amtes. (Ich weise die völligen Fehleinschätzungen von Bernd, 06.02.2008 18:53, sehr entschieden zurück.) Dies alles schließt nicht aus, daß der legitime Petrusnachfolger Regierungsfehler macht, aber daraus in jedem Falle einen "Skandal" zu machen oder sogar zu meinen, es würden sich alte Prohezeiungen nunmehr erfüllen, ist im Grunde eine Beschädigung unserer ganzen Christusverkündigung - Christus, der der Kirche ihren Bestand bis zu Seiner Wiederkunft zugesagt hat. Wer das I. Vatikanum leugnet, befindet sich nicht nur in der Gemeinschaft mit den sogenannten "Alt-Katholiken", sondern hat im Grunde - ungewollt - die Kurve in Richtung radikalen Progressismus genommen. Denn paradoxerweise ähneln sich gewisse Argumentationsmuster auf Seiten der den Papst nicht real akzeptierenden "Traditionalisten" und auf Seiten der den Papst nicht für voll nehmenden "Progressisten". Besonders schön zeigt sich dies am Punkt "Religionsfreiheit", bei dem beide Gruppen irrtümlich und in Verwechslung der Argumentationsebenen vermeinen, einen Bruch in der Tradition zu erkennen. In Wirklichkeit hat sich an den dogmatischen Prinzipien nichts verändert, sondern es wurde vor allem das natürliche Menschenrecht herausgestellt, daß niemand zu einem Glauben gezwungen werden darf, auch nicht zum wahren Glauben des katholischen Christentums. Und: was ein einzelner Monsignore von sich gibt, ist noch nicht die Meinung des Papstes oder der Weisheit letzter Schluß. Außerdem stellt sich die Frage, was es bringen soll, bis zur Wiederkunft Christi den für mich vom ganzen (historischen) Kontext her nicht mehr akzeptablen Begriff "Christusmörder" regelmäßig zu wiederholen? Lassen wir uns daher unter keinen Umständen von den äußerst interessensgesteuerten "Aufregungen" und "Fehlinterpretationen" bestimmter "traditionalistischer" Gruppen verunsichern, die in weiten Teilen nur deshalb so reden "müssen", weil sie ihren Weg ohne konkrete Gemeinschaft mit dem Stellvertreter Christi auf Erden im Schein eines eigenständigen liturgischen Paradieses weitergehen wollen. Daß dieser Weg immer sektoider und ungesunder werden wird, weil die große Einbindung in die universale Kirche fehlt, versteht sich von selbst. Dringend empfehle ich die Lektüre von http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19641121_lumen-gentium_ge.html das ist die dogmatische Konstitution "Lumen gentium" des letzten XXI. Ökumenischen Konzils (II. Vatikanischen Konzils) über die Kirche, in der es unter anderem unfehlbar richtig heißt: "Der Bischof von Rom hat nämlich kraft seines Amtes als Stellvertreter Christi und Hirt der ganzen Kirche volle, höchste und universale Gewalt über die Kirche und kann sie immer frei ausüben. Die Ordnung der Bischöfe aber, die dem Kollegium der Apostel im Lehr- und Hirtenamt nachfolgt, ja, in welcher die Körperschaft der Apostel immerfort weiter besteht, ist gemeinsam mit ihrem Haupt, dem Bischof von Rom, und niemals ohne dieses Haupt, gleichfalls Träger der höchsten und vollen Gewalt über die ganze Kirche. Diese Gewalt kann nur unter Zustimmung des Bischofs von Rom ausgeübt werden. Der Herr hat allein Simon zum Fels und Schlüsselträger der Kirche bestellt (vgl. Mt 16,18 - 19) und ihn als Hirten seiner ganzen Herde eingesetzt (vgl. Joh 21,15 ff)." Mit herzlichem Gruß! Padre Alex
Lieber Padre Alex ,
um ein Mißverständnis, daß sich der Hl. Stuhl etwas von den "Auserwählten" hat vorschreiben lassen, handelt es sich leider nicht! Diese brüsten sich sogar noch damit, wie mehrere jüdische Zeitungen berichten. Und warum darf heute auch hier (z. B. "Christusmörder") nicht mehr die Wahrheit gesagt werden. Weil es bestimmte Kreise so wollen? Lieber Padre Alex, Sie wissen, daß das I. Vatikanum nur mit Mühe durchgeboxt wurde und es fast zu einer Spaltung kam. Wo steht es geschrieben, wo hat Christus gesagt, daß er einen Stellvertreter auf Erden hat? Seit die Unfehlbarkeit des Papstamtes beschlossen wurde, ging es rapide abwärts mit der Römischen Kirche – es wurden Fehlentscheidungen getroffen. Johannes XXIII bereitete den Dammbruch (II. Vatikanum) vor und verhalf Paul VI., dem Zerstörer der Kirche, auf den Thron. Paul VI. führte eine häretische Messe, den sogenannten NOM ein. Ich bin - wie gesagt - nicht gegen das Papstamt als Führungsfigur der Römischen Kirche. Aber unfehlbar? Wie unfehlbar seither Päpste waren, haben sie genügend zur Schau gestellt – ein Niedergang sondersgleichen begann nach Papst Pius XII.! Und Erzbischof Lefebvre sagte zu Recht (wobei ich kein Anhänger der Piusbruderschaft bin): einen Papst, der nicht mehr das vertritt, was die Kirchenväter vertreten haben und was der überlieferte Katholische Glaube ist, solch einem Papst darf man nicht folgen. So schlimm es klingen mag – ich persönlich und auch andere Papstanhänger, mit denen ich gesprochen habe über dieses Thema, sind sich einig: mit Paul VI und seinem Freimaurerklüngel wurde die überlieferte Katholische Kirche fast völlig demontiert. Paul VI. müßte normalerweise ... [***gelöscht-von-Padre-Alex***] Und ALLE Priester, auch der Papst haben öffentlich Buße zu tun und den Irrtümern abzuschwören! Nur so kann ich mir vorstellen, daß GOTT direkt zur Rettung der Römischen Kirche eingreifen wird. Zur V-II-Religionsfreiheit: die Römische Kirche seit dem II.Vatikanum hat ihren Glauben verraten. Die Katholische Religion, so wie sie uns überliefert wurde, ist die einzig seligmachende! Wer anderes behauptet, ist gegen Christus und verrät seinen Glauben. Genau dies passiert mit einer beispiellosen Ökumene, und man fühlt sich plötzlich als gleiche unter gleichen, egal ob Christ, Moslem, Buddhist oder wie auch immer. Das ist die Philosophie der Synagoge [***gelöscht-von-Padre-Alex***]. Man hat sich selbst als eine unter vielen Religionen etabliert – jeder kann nach seiner Façon selig werden. Alle dogmatischen Konzile haben die Überlieferung genau ausgedrückt, haben genau ausgedrückt, was die Apostel gelehrt haben. Hier kann es keine Neuerungen geben. Man kann die Dekrete des Konzils von Trient nicht mehr ändern, weil sie unfehlbar sind, geschrieben und erlassen durch einen offiziellen Akt der Kirche, im Unterschied zum Zweiten Vatikanischen Konzil, dessen Sätze nicht unfehlbar sind, weil die Päpste ihre Unfehlbarkeit gar nicht geltend machen wollten. Nur Modernisten plappern gebetsmühlenartig vom "Dogma" des II. Vatikanums, mit dem sie ihre neue Kirche, ihre neue Theologie usw. erklären, die der Alten Kirche diametral entgegensteht! Die Tradition ist ihrem Wesen nach zeitlos und steht mit allen Zeiten und mit allen Orten im Einklang, es wage doch keiner zu behaupten, daß die "Früchte" des letzten Konzils im Einklang mit GOTT stehen. So gut das Papstamt sein mag: wenn es rechtgläubig besetzt ist, so zeigte es sich doch, was passiert, wenn andere es innehaben. Am meisten haben die Kirche Paul VI. zerstört, und auch über 20 Jahre Wojtyła haben der Kirche alles andere als gut getan. Hoffen wir, der Herr hat ein Einsehen und hat mit Papst Benedikt XVI. nun wieder jemanden, der die wahre, daher Alte Kirche vertritt und die Modernisten entfernt, vor allem den satanischen geistigen Trümmerhaufen, den sie hinterlassen haben. Aber wenn ich dann immer sehe, wie vor der Synagoge [***gelöscht-von-Padre-Alex***] eingeknickt wird, und wenn man sieht, was über 40 Jahre geschehen ist, darf höchste Vorsicht wohl angebracht sein!
Lassen Sie mich nochmals antworten und auf einige sehr wichtige Punkte verweisen:
1. Ob sich jemand mit etwas brüstet, ist noch kein Beweis eines direkten Einflusses. Ich halte die Meinung der Seite http://www.summorum-pontificum.de für wesentlich realistischer, daß den Papst nämlich am allerwenigsten irgendein mediales Getöse bei seiner unproblematischen Entscheidung beeinflußt habe. 2. Dialog als solchen halte ich nicht für schlecht, schon gar nicht für in sich schlecht. Dialog ist etwas neutral zu Bewertendes, wobei er jedoch eine positive Dimension erhält, wenn er von Dialogpartnern geführt wird, die wirklich in eine sachliche Auseinandersetzung treten und Erkenntnisfortschritte nicht ausschließen. Von daher betrachte ich den Begriff "Christusmörder" und seine ständige Wiederholung als unnötig, ganz abgesehen davon, daß wir auch immer wieder darüber nachdenken müssen, daß Jesus Christus seiner menschlichen Natur nach und seiner freiwilligen Gesetzesunterstellung nach Jude war und sich mit dieser Seiner menschlichen Natur auch zur Rechten des Vaters gesetzt hat. 3. Ob ein Ökumenisches Konzil "nur mit Mühe durchgeboxt wurde" oder nicht, ist vollkommen unerheblich für seine dogmatische Einstufung. Rein formal sind sowohl das Erste als auch das Zweite Vatikanische Konzil unwiderruflich Ökumenische Konzilien, nämlich das 20. und das 21. der Katholischen Kirche. Sobald dort die zusammengerufenen Bischöfe in Einheit mit dem Papst versammelt sind und der Papst es als Allgemeines Konzil anerkennt, ist die Sache eindeutig. Und wenn dort im selben Glaubensgut Erkenntnisse noch besser aufleuchten und somit neue, in Wirklichkeit jedoch "alte" Dogmen formuliert werden, so sind wir als Katholiken daran absolut gebunden. Deshalb möchte ich Sie doch darauf hinweisen, daß Sie widersprüchlich argumentieren, weil Sie einerseits schreiben: "Alle dogmatischen Konzile haben die Überlieferung genau ausgedrückt, haben genau ausgedrückt, was die Apostel gelehrt haben. Hier kann es keine Neuerungen geben. Man kann die Dekrete des Konzils von Trient nicht mehr ändern, weil sie unfehlbar sind, geschrieben und erlassen durch einen offiziellen Akt der Kirche, zum Unterschied vom Zweiten Vatikanischen Konzil, dessen Sätze nicht unfehlbar sind, weil die Päpste ihre Unfehlbarkeit gar nicht geltend machen wollten." Aber andererseits weisen Sie gleich zwei Ökumenische Konzilien, das I. und das II. Vatikanum, einfachhin zurück. Es ist zwar richtig, daß beim Trienter (und auch beim Ersten Vatikanischen Konzil!) mehr ausdrückliche Dogmen erkannt und für immer verlautbart wurden, aber die dogmatischen Konstitutionen des II. Vatikanischen Konzils sind nicht weniger verbindlich, weil sie nämlich auf die bisherigen Konzilien und auf die Apostolische Tradition sowie auf die ganze Heilige Schrift zurückgreifen. Es gab sogar den dogmatischen Erkenntnisfortschritt, daß die heilige Bischofsweihe ein eigener sakramentaler Grad des Weihesakramentes ist. Man höre also endlich damit auf, zu behaupten, daß es auf dem II. Vatikanischen Konzil überhaupt keine dogmatischen Formulierungen usw. gegeben hätte. 4. Irgendwie habe ich den Eindruck, daß Sie die beiden Dogmen der Unfehlbarkeit des Papstes in bestimmten Fällen und dessen ständigen Vorrang in der Regierung der ganzen Kirche (Jurisdiktionsprimat) verwechseln oder vermischen. Weiter oben sprachen wir vor allem über letzteren. Der Herr hat einzig Simon, dem er den Namen Petrus gab, zum Felsen Seiner Kirche gemacht. Er hat Petrus die Schlüssel der Kirche übergeben (vgl. Mt 16,18 - 19) und ihn zum Hirten der ganzen Herde bestellt (vgl. Joh 21,15 - 17). Da die Kirche bis zur Wiederkunft Christi Bestand haben soll, muß der Felsenmann auch immer einen sichtbaren Nachfolger haben. Und Sie müssen noch eines ganz genau unterscheiden: Fehlentscheidungen kann es nur in der Regierung und bei nicht endgültigen Entscheidungen geben, nicht jedoch dann, wenn der Petrusnachfolger mit dem Beistand des Heiligen Geistes - und daran glauben wir als Katholiken! - als oberster Hirt und Lehrer aller Christgläubigen, der seine Brüder im Glauben stärkt, eine Lehre über den Glauben oder die Sitten in einem endgültigen Akt verkündet. Aus diesem Grunde mußte noch nie ein Dogma zurückgenommen werden, und es ist auch noch nie geschehen. Das Glaubensbekenntnis hat sich substantiell nicht verändert, und auch ein Konzil hätte es nie ändern können. Denn dort sind alle unter der Autorität des Wortes Gottes versammelt, das wir in der Heiligen Schrift und in der Apostolischen Überlieferung finden. 5. Historische Urteile sind sehr fragwürdig. Zurückweisen muß ich hier einiges: der Diener Gottes Paul VI. hat sich in der unvorstellbaren Verantwortung dieses Amtes redlich gemüht. Der erneuerte lateinische Ritus in allen sieben Sakramenten und Sakramentalien kann in keiner Weise als "häretisch", also der Irrlehre unterworfen, bezeichnet werden. Die Gültigkeit der Sakramente und des ganzen sakramentalen Lebens blieb vollständig erhalten. Vereinzelte Fälle der Ungültigkeit gab es auch schon früher, sie kamen aber praktisch äußerst selten vor, denn es genügt bei jedem Sakrament - abgesehen von Form und Materie - die minimale Intention, das tun zu wollen, was Jesus Christus und Seine Kirche damit wollten und wollen. Hätte Papst Paul VI. mit der ordentlichen Form des Römischen Ritus auch wirklich eine "häretische Messe" eingeführt (und es gilt der lateinische Grundtext, den auch sämtliche approbierten Übersetzungen immer intendieren!), dann würde die Kirche gar nicht mehr bestehen. Dies würde jedoch der Verheißung Christi, Seine Kirche nicht zu verlassen, radikal widersprechen. Dann hätten die teils irrsinnig argumentierenden "Sedisvakantisten" recht: doch der Stuhl des heiligen Petrus ist nicht leer. Noch einmal: der Papst und die Kirche haben nie beansprucht, in der alltäglichen Regierung unfehlbar zu sein, sondern nur dann, wenn es um Glaube und Sitte geht, entweder aufgrund eines feierlichen Aktes (z. B. die Verkündigung des Dogmas der Aufnahme Mariens mit Seele und Leib in den Himmel) oder aufgrund der vollen Treue zum bisherigen beständigen ordentlichen Lehramt. 6. Sicherlich ist auch innerhalb der Kirche der Sonderfall eines notwendigen "passiven Widerstandes" nicht ausgeschlossen, doch kann sich dieser niemals gegen die Glaubenssätze der Unfehlbarkeit und des Jurisdiktionsprimates des Papstes selbst richten, dann wäre ein solcher Widerstand häretisch und schismatisch zugleich. Wer diese beiden Glaubenssätze öffentlich leugnet, ist als lateinischer Katholik automatisch exkommuniziert. Und aufgrund der klaren Haltung des Dieners Gottes Paul VI. in der Frage der natürlichen und schöpfungsgemäßen Empfängnisregelung schließe ich auch absolut aus, daß es einen entscheidenden "Freimaurereinfluß" gegeben haben könnte. Ich bitte Sie daher sehr, in Hinkunft solche Begriffe wie "Leichensynode" oder "öffentliche Verbrennung" nicht mehr in die Diskussion einzubringen, weil sie niemandem helfen. Ich behalte mir auch vor, diese Passagen in Ihrem Beitrag noch zu löschen. 7. Nochmals: beim Punkt der "Religionsfreiheit" hat die Kirche gar nichts verraten, sondern lediglich klar gesehen, daß es einerseits die dogmatischen Prinzipien gibt, wonach sich niemand seine Religion einfach selbst und willkürlich wählen kann, daß es aber andererseits das natürliche Recht jedes Menschen gibt, nach der religiösen Wahrheit zu suchen und zu keinem Glauben gezwungen zu werden. Diese zweite naturrechtliche und staatsrechtliche Ebene ist vor allem durch das XXI. Ökumenische Konzil angesprochen worden. Ich wiederhole mich: den Fehler der Mißinterpretation eines Traditionsbruches im eigentlichen Sinne begehen gleichzeitig "Traditionalisten" und "Progressisten". 8. Zum richtigen und katholischen Traditonsverständnis müßte ich noch länger schreiben, verweise aber für heute nur auf die bleibenden Aussagen des Dieners Gottes Johannes Paul II. im Motu proprio "Ecclesia Dei" http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_commissions/ecclsdei/documents/hf_jp-ii_motu-proprio_02071988_ecclesia-dei_ge.html vom 2. Juli 1988 (Punkt 4.; nach den Bischofsweihen des 30. Juni 1988): "Die Wurzel dieses schismatischen Aktes ist in einem unvollständigen und widersprüchlichen Begriff der Tradition zu suchen: unvollständig, da er den lebendigen Charakter der Tradition nicht genug berücksichtigt, die, wie das Zweite Vatikanische Konzil sehr klar lehrt, 'von den Aposteln überliefert, ... unter dem Beistand des Heiligen Geistes einen Fortschritt kennt: es wächst das Verständnis der überlieferten Dinge und Worte durch das Nachsinnen und Studium der Gläubigen, die sie in ihrem Herzen erwägen, durch innere Einsicht, die aus geistlicher Erfahrung stammt, wie auch durch die Verkündigung derer, die mit der Nachfolge im Bischofsamt das sichere Charisma der Wahrheit empfangen haben' (2. Vatikanisches Konzil, Konstitution Dei Verbum Nr. 8, vgl. 1. Vatikanisches Konzil, Konstitution Dei Filius, Kap. 3, DS 3020). - Vor allem aber ist ein Traditionsbegriff unzutreffend und widersprüchlich, der sich dem universalen Lehramt der Kirche widersetzt, das dem Bischof von Rom und dem Kollegium der Bischöfe zukommt. Denn niemand kann der Tradition treu bleiben, der die Bande zerschneidet, die ihn an jenen binden, dem Christus selbst in der Person des Apostels Petrus den Dienst an der Einheit in seiner Kirche anvertraute (vgl. Mt 16,18; Lk 10,16; 1. Vatikanisches Konsil, Konstitution Pastor æternus, Kap. 3, DS 3060)." Mit besten Grüßen! Padre Alex
Das "1870er Primatsgewächs" war ganz gewiß eine Übersteigerung, vielleicht sogar Hybris. Das Gewächs begann aber schon lange vorher zu wuchern; 1054 und der Entfremdungsprozeß lange davor waren kein Zufall. Bonifatius VIII. oder Gregor VII., sind besonders auffallende Gestalten einer Entwicklung, die im I. Vatikanum ihren (vorläufigen?) Höhepunkt erreicht hatte.
Mit dem "Primatsgewächs" hat man sich einen Stolperstein geschaffen. Er steht u. a. der einzig sinnvollen und denkbaren Ökumene mit den Orthodoxen entscheidend im Wege. Man könnte mit dem übersteigerten Anspruch sogar leben - nur darf man sich dann nicht mehr allzuviel bewegen, vor allem darf man nicht mit Volldampf hinein in den Modernismus (und damit an die Wand) fahren. Zwangsläufig auftretende Widersprüche können dann nicht mehr gut erklärt werden, man weicht nolens volens aus, bemüht Sophistik, greift auf komplizierte Erklärungen zurück, formuliert bewußt wolkig, vermeidet gekonnt Eindeutigkeiten, trickst, schwiemelt herum - und genau das mögen Doktrinäre überhaupt nicht leiden: sie wittern allüberall Verschwörungen und sehen den Teufel am Werke - und wer weiß, vielleicht liegen sie mit ihren Vermutungen gar nicht falsch, denn der Teufel (und nicht nur er ) ist der Vater der Lüge. So hat sich das "1870er Primatsgewächs" Widersacher im eigenen Lager geschaffen. Ich bin kein Sedisvakantist, aber ich halte von den Päpsten seit Eugenio Pacelli incl. Benedikt XVI. auch nichts. Sie sind zwar Päpste, und ich erkenne sie an, aber sie sind für mich sehr schlechte Päpste; damit lebe ich seit Jahrzehnten. In der gesamten Kirchengeschichte hatte man schlechte Päpste auszuhalten. Ohne das "1870er Primatsgewächs" konnte man damit wesentlich besser umgehen; die ganze Geschichte hat - 'mal abgesehen von Dogmatik, komplizierter Juristerei nebst Theologie - einen eminent psychologischen Aspekt: an den jeweiligen Bischof von Rom werden zu viele und zu hohe Erwartungen gestellt. Man unterstellt ihm bewußt und unbewußt viel zu viel "Unfehlbarkeit". Ich verstehe die Sedisvakantisten und für viele (nicht) alle empfinde ich Sympathie - jedenfalls mehr Sympathie als für Modernisten.
Seit 3000 Jahren gaukeln die Hebräer der Welt das Märchen vor, sie seien von einem "Gott" auserwählt worden. Das Üble daran ist, daß dies bis heute von fast allen Christen geglaubt wird. Ähnlich verhält es sich bei der Behauptung der Römischen Kirche, das Papstamt sei von Jesus Christus eingesetzt worden. Die besagte Stelle bei Matthäus 16,18 gibt dafür nichts her.
In der griechischen und lateinischen Übersetzung des NT verwendet Jesus einmal die maskuline Form und dann die feminine Form (tu es Petrus … et super hanc petram …); sämtliche Kirchenväter einschließlich des hl. Ambrosius (siehe dessen Schrift De incarnatione) legen die Stelle so aus, daß Christus seine Kirche nicht auf die Person des Petrus, sondern auf dessen Glaubensbekenntnis gegründet hat. Die Stelle bei Matthäus 16,18 muß im Kontext gelesen und verstanden werden ("Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.") Die Kirche war von Beginn an nicht monarchisch, sondern synodal ausgerichtet. Ich erinnere an das Apostelkonzil von Jerusalem, wo es heißt "Daraufhin beschlossen die Apostel und Presbyter samt der gesamten Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte zu wählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden …" (Apg 15,22) Keiner der Kirchenväter weiß etwas über einen "Jurisdiktionsprimat" des Römischen Bischofs oder gar über dessen "Unfehlbarkeit". Bei beiden handelt es sich also um römische Erfindungen. Es war stets Glaube der Kirche, daß nur das dogmatisiert werden kann, was explizit oder implizit in der Offenbarung enthalten ist. Das Papsttum hat stets, um seine Macht zu untermauern, Anleihen beim Heidentum gemacht. Davon zeugt allein schon der Titel "Pontifex Maximus" oder die Verwendung der Rhipidien, wie sie am Hof der Pharaonen üblich waren. Nachdem Pius IX. den Kirchenstaat verloren hatte, also seine weltliche Macht, ließ er sich als Ausgleich 1871 für "unfehlbar" erklären. Es sei hier an die Akklamation des Genfer Bischofs Mermillod erinnert, der Pius IX. im Petersdom zurief: "Du bist der Lenker, du bist der Wohltäter, du bist schließlich ein zweiter Gott auf Erden." Bei alledem kann man eigentlich nur feststellen, daß die Pforten der Hölle das Papsttum längst überwältigt haben. Lieber Pater Alex, es ehrt Sie natürlich, daß Sie als römischer Priester das System vorbehaltlos verteidigen. Aber wie sagt schon der hl. Bernhard v. Clairvaux: "Melius est ut scandalum oriatur quam veritas relinquatur!" Der Bischof von Rom sollte endlich wieder die Stellung einnehmen, die ihm die alten Konzilien zugewiesen hatten: primus inter pares. Herzliche Grüße Girolamo Savonarola
Herzlichen Dank Padre Alex für die Ausführungen zu meinen Einwendungen.
Ich bin katholischer Laie und tat nur meine Meinung kund. Wie sie sich mir darstellt und die Sie ja im Sinne der Katholischen Lehre richtig- bzw. klarstellten. Ich wünsche mir, daß alles so ist, wie Sie das meinen. Vielleicht sieht man ja wirklich schon zu schwarz. Natürlich will auch ich nicht in der derzeitigen Kirchenkrise noch unwissentlich dazu beitragen, unseren Glauben zu schwächen. Ich wollte lediglich aufzeigen, daß es enorme Unterschiede zur Alten Kirche gibt, die man nicht so einfach abtun kann. Ich gebe mich mit Ihren Antworten zufrieden und danke nochmals für die Erklärungen. Mit besten Grüßen Tilly
Lieber Padre.
Lese einmal: 1 Kor 3,11; Eph 1,22-23; 4,16. Im ersten Konzil von Konstantinopel - 381 - wird ein Brief geschrieben an Papst Damasus von Rom, dort lesen wir: "... Sobald in der Glaubenslehre Übereinstimmung erreicht und die christliche Liebe in uns gefestigt worden ist, werden wir aufhören, beständig im Mund zu führen, was schon die Apostel verurteilt haben: 'Ich gehöre zu Paulus, ich zu Apollo, ich zu Kephas'. Denn wir gehören alle zu Christus." Was Mt 16,17 - 18 betrifft: auf dem Bekenntnis des Petrus ist die Kirche befestigt. Der Felsen - der Stein - ist das Bekenntnis des Petrus auf Christus hin, denn Christus ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, aber er ist der Eckstein. Die Kirche wird angesprochen bei Hebr 11,10. Im übrigen waren die Apostel nicht Bischöfe. Die Bischöfe haben hierarchische Gewalt in einem umgrenzten Territorium. Die Apostel aber hatten Prärogative für den ganzen Erdkreis. Jeder Bischof, der das Bekenntnis des Petrus glaubt und ausspricht, ist in der Nachfolge des Petrus. Was Rom angeht: richtig, dort ist Petrus gestorben. Wenn man sich auf die Würde des Petrus beruft, müssen wir dann nicht erst an Antiochia denken und zuerst an Jerusalem? Die Mutter aller Kirchen ist Jerusalem, denn dort ist unser Herr gekreuzigt, gestorben und auferstanden. Doch haben die Väter der Kirche niemals dieser Stadt und seinem Bischof den ersten Rang in der Kirche zugesprochen. +P. Theodoros
@Theodoros
Ihr Orthodoxen seid zu bewundern und zu loben. Weshalb nur seid Ihr nicht so geschädigt wie der Westen? Liegt es daran, daß Ihr der Renaissance und der Aufklärung kaum ausgesetzt gewesen seid? Ihr seid wohl auch von der Scholastik und dem Universalienstreit verschont geblieben, den Wurzeln von Renaissance und Aufklärung. Das hieße ja geradezu, daß Ihr so gesund bleiben konntet, weil Ihr seit über tausend Jahren dem Patriarchen des Westens keinen Kadavergehorsam mehr leistet. Das ist ein weites Feld; Du brauchst dazu nichts zu sagen. Auf jeden Fall geht Ihr unbeirrt Euren Weg, und das erscheint mir wunderbar im wortwörtlichen Sinne. Wenn ich nicht Traditionalist wäre, dann würden ich und mein Haus bei Euch anklopfen.
Quatsch!
Lieber wurde der Gehorsam dem Kaiser geleistet. Als ob nicht zunächst der byzantinische Kaiser und dann der russische Zar jahrhundertelang das Oberhaupt der Orthodoxie gewesen wären. Der Papst im Westen hat die Kirche von der Herrschaft des Kaisers befreit, zunächst des östlichen, dann, nach Errichtung des westlichen Kaisertums, im Investiturstreit auch von der Herrschaft des abendländischen Kaisers. Im Gegensatz zur Orthodoxie konnte die Katholische Kirche den Staaten als eine selbständige Organisation gegenübertreten. Und nur durch diese Freiheit vom Staat war sie auch international und konnte Weltmission betreiben. Die Orthodoxie war beispielsweise immer da, wo sich auch das russische Kaiserreich ausdehnte. Eine Staatskirche, ihrem Herrn, dem Kaiser, unterworfen.
Der Zar war nicht das Oberhaupt. Nicht einmal der Patriarch ist ein Oberhaupt. Er ist ein Vorsteher.
Die russische Kirche ist übrigens nur eine der Ortskirchen der Orthodoxie. Weder die russischen noch die bulgarischen noch die byzantinischen noch die armenischen (zur Zeit ihrer Orthodoxie) noch die georgischen Monarchen hatten Macht über die ganze orthodoxe Welt. Zum Gehorsam dem weltlichen Herrscher gegenüber stehen wir nach wie vor. Nur im Falle der dogmatischen Fragen wird kein Kompromiß zugelassen (ganz im Gegensatz zum Westen, siehe Karl der Große & Co.) Zur Mission: wer sich nicht auskennt, sollte prinzipiell aufs Räsonieren verzichten. Was ist mit der georgischen Mission, was ist mit der Slavenmission durch die heiligen Kyrill und Method, was ist mit der heute sehr aktiven Mission in Afrika seitens des Patriarchats von Alexandria? (Auf dieser Seite nur ein kleiner Teil des Vollbrachten.) Was ist mit den Leistungen der http://www.oca.org/ in den USA? Also, wer sich da nicht auskennt, sollte sich erstmal bilden.
Bist Du Dir auch sicher, daß es in der Orthodoxie keine Verfälschungen gibt?
Gibt es sie in der Römischen Kirche?
Also, spectator, nimm Dir ein gutes Buch zur Kirchen- und Dogmengeschichte, hol' Dir die Konzilientexte zur Hand, einen Patristiklehrgang, und dann siehst Du es. Die Sachen sind gut genug dokumentiert.
Zunächst muß ich deutlich sagen, daß wer die Auffassung "Seit 3000 Jahren gaukeln die Hebräer der Welt das Märchen vor, sie seien von einem 'Gott' auserwählt worden" ernsthaft vertritt, kein katholischer Christ, ja überhaupt kein Christ in seinem Bekenntnis sein kann. Das Alte Testament ist unwiderruflicher Bestandteil der ganzen christlichen Heilsgeschichte und der für immer geltenden Heiligen Schrift in ihrer Gesamtheit als Altes und Neues Testament. Es ist kein Zufalls, daß der Erlöser aus dem Volk Israel erwuchs, daß die Verheißungen des Alten Bundes mehr als erfüllt wurden und daß sich demnach das Ewige Wort aus der vorerlösten Jüdin Maria im Moment der Menschwerdung eine menschliche Natur erschuf, um für immer der Gottmensch Jesus Christus, unser aller Retter, zu sein.
Nun aber gleich zum nächsten Punkt: der oben gewählte und polemisch gemeinte Begriff "1870er Primatsgewächs" kann auch richtig verstanden werden, wenn man nämlich der Kirche Christi zugesteht, daß sie in dem ihr anvertrauten Glaubensgut, welches sich seit dem Tod des letzten Apostels nicht mehr ändern kann, aufgrund kritischer Anfragen und neuer historischer Umstände längst implizit oder explizit enthaltene ebenso unveränderliche Wahrheiten erkennt. Von daher steht einerseits fest, daß Jesus Christus den heiligen Apostel Petrus zum ersten aller Apostel und zum sichtbaren Haupt der ganzen Kirche bestellt hat, indem er ihm unmittelbar und persönlich den Jurisdiktionsprimat verlieh. Andererseits soll Petrus nach der Anordnung Christi im Primat über die gesamte Kirche für alle Zeiten Nachfolger haben. Und der jeweilige von Gott selbst erwählte Papst besitzt nach katholischem Glauben die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche nicht bloß in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche. Einigen der Vordiskutanten sei zur Behebung schwerwiegender dogmatischer und historischer Fehleinschätzungen der unbestechliche Grundriß der Dogmatik von Ludwig Ott empfohlen (ISBN 3-936741-25-5): http://www.novaetvetera.de/nova/nova_25.html Von einem Wuchern eines "1870er Primatsgewächs" kann jedoch keine Rede sein. In allen Apostelverzeichnissen wird Petrus an erster Stelle genannt. Verheißen wurde der Primat, als der Herr auf das feierliche Messiasbekenntnis des Petrus bei Caesarea Philippi erwiderte (Mt 16,17 - 19): "Und ich sage dir: Du bist Petrus (= Kephas), und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreiches geben, und was immer du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein, und was immer du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein." (Die von einem Diskutanten eingebrachte grammatikalische Bemerkung zum Felsen hat dabei überhaupt keine verändernde Bedeutung.9 Im Zusammenhang mit Mt 18,18, wo die Binde- und Lösegewalt im Sinne des Ausschlusses und der Aufnahme in die Gemeinde allen Aposteln verliehen wird, und mit Rücksicht auf die universale Fassung ("was immer") ist die dem Petrus verheißene Vollmacht also nicht nur auf die Lehrgewalt einzuschränken, sondern auf den ganzen Bereich der Jurisdiktionsgewalt auszudehnen. Übertragen wurde dieser Primat dann, als Christus nach der Auferstehung dem Petrus nach dessen dreimaliger Versicherung seiner Liebe den Auftrag gab: "Weide meine Lämmer! Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe!" (Joh 21,15 - 17). Petrus erlangte durch den dreimaligen Auftrag Christi nicht die Wiedereinsetzung in das Apostelamt - dieses hatte er durch die Verleugnung nicht verloren! - sondern die oberste Regierungsgewalt über die Kirche. Die Väter bezeugen im Anschluß an die Primatsverheißung, daß die Kirche auf Petrus aufgebaut wurde, und erkennen ihm den Vorrang vor den übrigen Aposteln zu. Tertullian sagt von der Kirche: "die auf ihn gebaut wurde" (De monog. 8). Cyprian sagt im Hinblick auf Mt 16,18 f.: "Auf einen baut er die Kirche" (De unit. eccl. 4). Cyrill von Jerusalem nennt ihn "das Haupt und den Führer der Apostel" (Cat. 2,19). Nach Leo dem Großen wurde "von der ganzen Welt nur Petrus dazu auserkoren, das Haupt aller berufenen Völker, sämtlicher Apostel und aller Väter der Kirche zu sein" (Sermo 4,2). So ist die Kirche nicht nur auf dem Glauben des heiligen Apostelfürsten Petrus aufgebaut, sondern dieser Glaube des Petrus war der Grund, warum er von Christus zum tragenden Regierungsfundament Seiner Kirche bestimmt wurde. Daß dieser Regierungsvorrang in den Nachfolgern des heiligen Petrus fortbestehen sollte, ist in den Worten der Verheißung und der Übertragung zwar nicht ausdrücklich ausgesprochen, ergibt sich aber als Folgerung aus der Natur und dem Zweck desselben. Da der Primat seiner Natur nach ein Amt zur Regierung der Kirche ist und den Zweck hat, die Einheit und Festigkeit der Kirche zu wahren, die Kirche aber nach dem Willen ihres Stifters zur Fortführung des Heilswerkes Christi für alle Zeiten unveränderlich fortbestehen soll, so muß auch der Primat fortbestehen. Es ist Dogma des katholischen Glaubens, daß die Nachfolger des Petrus im Primat die römischen Bischöfe sind. Natürlich hat die Lehre vom Primat der römischen Bischöfe ebenso wie andere kirchliche Lehren und Einrichtungen eine Entwicklung durchlaufen, innerhalb deren die im Evangelium vorhandenen Grundlagen im Heiligen Geist klarer erkannt und reicher entfaltet wurden. Cyprian von Karthago bezeugt den Vorrang der römischen Kirche, indem er sie als "die Mutter und die Wurzel der Katholischen Kirche" (ecclesiae catholicae matrix et radix; Ep. 48,3) bezeichnet, als "Ort des Petrus" (locus Petri; Ep. 55,8), als "Stuhl des Petrus" (cathedra Petri) und als "Hauptkirche, von der die bischöfliche Einheit ihren Ausgang genommen hat" (ecclesia principalis, unde unitas sacerdotalis exorta est; Ep 59,14). Und Ambrosius sagt noch klarer: "Wo Petrus ist, da ist die Kirche" (Enarr. in Ps. 40,30). Die Väter des Konzils von Chalcedon (451) beantworteten die Epistola dogamtica Leos I. mit dem Ruf: "Petrus hat durch Leo gesprochen!" Dank des I. Vatikanischen Konzils ist die gesamte Frage für alle Zeiten definitiv geklärt. Natürlich muß der Papst diese mit dem Amt verbundene Vollmacht nicht täglich nützen, natürlich wird er es gut überlegen, wenn in einem Notstand unter Umständen ein ganzes Patriarchat aufgelöst werden müßte. Aber der heilige Thomas hat in der S. c. G. IV 76 wichtige Argumente dafür geboten, warum diese Vollmacht nicht nur besitzt, sondern zur Leitung der einen Kirche auch haben muß. Der Nachfolger des heiligen Petrus hat daher nicht nur einen größeren Anteil der obersten Jurisdiktionsgewalt, sondern er hat die ganze Fülle unmittelbar und ordentlich, d. h. sie ist kraft göttlicher Anordnung mit dem Amt verbunden. Deshalb kann die Jurisdiktionsgewalt jederzeit ausgeübt werden, deshalb kann und darf sich jeder Katholik auch immer unmittelbar an den Papst und die für ihn arbeitenden Behörden wenden. Zu Bonifatius VIII. gibt es übrigens auf meinem Seitenangebot einen kleinen Beitrag in italienischer Sprache unter dem Titel SACERDOTIUM ET REGNUM NELLA BOLLA "UNAM SANCTAM" DI PAPA BONIFACIO VIII: http://www.padre.at/bolla.htm Wenn wir dann schon Begriffe politischer Systeme verwenden, so können "monarchisch" und "synodal" einfach nicht ausgespielt werden. Beides ist für die Kirche von Bedeutung, und dank des Impulses des II. Vatikanischen Konzils hat die synodale Beratung gegenüber dem monarchisch verantwortlichen Papst sicherlich zugenommen. Auch achtet die Katholische Kirche in ihrem zweiten Kirchenrechtsbuch für die in ihre befindlichen orientalischen Rituskirchen deren synodale Ausrichtung. Im übrigen muß kein Kirchenvater den expliziten Begriff "Jurisdiktionsprimat" verwendet haben, ja überhaupt ist es nicht nötig, daß die Väter schon einheitlich und ganzheitlich die heute erkannte sichere Glaubenslehre erfaßt hätten. Doch die oben zitierten, sehr wenigen Stellen zeigen schon von Seiten der Väter, daß man die glaubensmäßige Unfehlbarkeit des Papstes in bestimmten eingegrenzten Fällen und seinen Regierungsvorrang nie und nimmer als "römische Erfindungen" bezeichnen kann. In der Tat waren diese Sachlagen göttlichen Rechtes immer schon und mindestens implizit im Glaubensgut enthalten. Es ist daher ein historisches Kurzschlußurteil, zu behaupten, daß der selige Papst Pius IX. das konziliar erklärte Dogma der Unfehlbarkeit zum Ausgleich des Verlustes eines eigenen Kirchenstaates gebraucht hätte. In Wahrheit war der Heilige Stuhl auch ohne Kirchenstaat und auch auf der völkerrechtlichen Ebene immer anerkannt und handlungsfähig. Übertreibungen in Richtung "Vergöttlichung des Papstes" sind kein Argument gegen die in der Tat vorliegenden Vorrechte des Nachfolgers des heiligen Petrus, der immer ein schwacher Mensch bleiben wird. Ein Dialog über das Petrusamt ist möglich, wie es der Diener Gottes Johannes Paul II. in seiner Enzyklika "Ut unum sint" vom 25. Mai 1995 http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_25051995_ut-unum-sint_ge.html angeregt hat. Was ich also sagen möchte: daß die Kirche auf Christus gebaut ist, bedeutet nicht nur nicht, daß sie nicht auch sichtbar auf Petrus gebaut wäre, sondern verlangt sogar im Sinne des klaren Stifterwillens Christi von der Heiligen Schrift und von der Apostolischen Überlieferung her, daß die Kirche als sichtbaren Stellvertreter Christi auf Erden den Petrus und seine Nachfolger hat. Es kann im übrigen keinen Zweifel darüber geben, daß im Apostelamt jenes der sakramentalen Bischofswürde eingeschlossen war, auch wenn es stimmt, daß die Nachfolger der Apostel nicht mehr Apostel im originalen Sinne waren. Dem regierenden Papst liegt sehr am Gespräch mit den Brüdern und Schwestern der orthodoxen und orientalischen Teilkirchen des Ostens. Es ist jedoch von dieser Warte aus trotzdem nicht möglich, sämtliche allgemeine Konzilien des zweiten Jahrtausends als nicht geschehen oder nicht inspiriert anzusehen. Viele Grüße von Padre Alex
@Lieber Padre Alex,
leider ist das mit der Synagoge [***gelöscht-von-Padre-Alex***] so, wie ich es beschrieb! Diese Erfahrung mußte ich schmerzlich persönlich machen. Lieber wäre es mir, Sie hätten Recht. Leider ist dem nicht so! Auch im Bezug auf das II. Vatikanum bin ich unbelehrbar. Ich halte mich an das Wort des HERRN JESUS CHRISTUS: an den Früchten sollt Ihr sie erkennen! Nach über 40 Jahren ist es für alle - außer Modernisten und Liberale - ersichtlich, daß nicht nur alle Früchte faul, sondern auch der Stamm verdorrt ist. Ich bin weder Sedisvakantist noch Pius-Anhänger, sondern gehöre der Kirche wie Sie an. Wer das II. Vatikanum immer noch verteidigt, ist vom Glauben, den Überlieferungen unseres HERRN, unserer Apostel und Kirchenväter abgefallen und gehört der neuen V-II-Kirche an (= Selbstbezeichnung liberaler katholischer Bischöfe). Viele glaubenstreue Seher und Seherinnen - auch Anna Katharina Emmerick - sahen dies voraus. Sprachen vom Konzil der Schürzenträger (Freimaurer), die dadurch in das Machtzentrum der Kirche vorstoßen würden. Auch von einem der Ihren, der Papst werden würde und sehr viel Schaden anrichtet. Und daß dieses Konzil zurückgenommen werden wird, weil es nur faule Früchte gebracht hat. Ihnen, sehr geehrter Padre, sei folgendes aus der Bibel gesagt, wenn Sie nicht Glaubenswahrheiten vertreten: "Doch nicht irgendwer wird verklagt, nicht irgendwer wird gerügt, sondern Dich Priester klage ich an. Am helllichten Tag kommst Du zu Fall." (Hosea 4,4-5) Mit katholischen Grüßen Tilly P. S.: Sehr geehrter Padre, nehmen Sie mein Schreiben nicht als Angriff auf Sie. Ich will damit nur zum Ausdruck bringen, daß Päpste, Bischöfe und Priester vor unserem HERRN besonders zur Rechenschaft gezogen werden für ihr Tun oder Nichttun. Auch das hat Anna Katharina Emerick gut beschrieben.
Hallo Tilly!
Ich weiß nicht, warum Sie immer auf demselben Thema herumrudern. Wenn Sie eine schmerzliche persönliche Erfahrung gemacht haben, teilen Sie diese bitte mit. Ansonsten bleiben Ihre nicht tolerablen Vorwürfe und Begrifflichkeiten im leeren Raum. Und solange Sie nicht bereit sind, die Texte des II. Vatikanischen Konzils als des XXI. Ökumenischen Konzils der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche zu lesen und das Ganze im Geiste der Tradition anzunehmen, ist es nur schwer glaubhaft, für sich selbst von einer vollen Katholizität sprechen zu wollen. Viele "Früchte" rühren nicht vom letzten Konzil her, sondern von zeitgeistigen Einflüssen, die gesellschaftlich dominant waren. Es war und ist ein Fehlschluß, einige Fehlentwicklungen direkt einem textlich einwandfrei in den Kontext aller vorherigen 20 Konzilien einreihbaren Konzil direkt in die Schuhe zu schieben. Erklären Sie dann bitte auch noch, was Sie konkret unter "Modernisten" und "Liberalen" verstehen, denn auch hier meinen verschiedene Diskutanten offenbar unterschiedlich ausgeprägte Personen. Der Hauptwiderspruch in Ihrer Argumentation bleibt dieser: Sie behaupten, "weder Sedisvakantist [= Christ, der von der Leere des Stuhles Petri ausgeht] noch Pius-Anhänger" [= Christ, der sich der "Priesterbruderschaft St. Pius X." verschrieben hat] zu sein, meinen aber gleichzeitig, ein ganzes, von den Päpsten anerkanntes Konzil (als 21. der Katholischen Kirche) "wegstreichen" zu können. Wenn ein ganzes Konzil mit Papst und Vätern vom "Glauben, den Überlieferungen unseres Herrn und unserer Apostel und Kirchenväter abgefallen" wäre, dann bestünde nicht nur kein Papstamt mehr, dann wäre die Kirche in sich selbst zerfallen, was vom katholischen Glauben her aufgrund der Zusage ihres gottmenschlichen Stifters Jesus Christus ausgeschlossen war und ist. Auch wenn Anna Katharina Emmerick seliggesprochen ist, also eine Selige der Katholischen Kirche ist http://www.internetpfarre.de/blog/archives/26-PREDIGT-DIE-NEUEN-SELIGEN-ANNA-KATHARINA-EMMERICK-UND-KAISER-KARL-I.-BZW.-KOENIG-KARL-IV.-VON-UNGARN-GROSSE-FREUDE-IN-OESTERREICH-UND-DEUTSCHLAND.html so bedeutet dies nicht, daß alle ihre Visionen verbindlicher Ausdruck einer quasi rechtsgültigen Vorschau sind oder sein können. Prophezeiungen müssen im übrigen nicht eintreten, um trotzdem ihren Wert zu behalten. Ein Konzil kann nicht mehr zurückgenommen werden, vor allem hat das II. Vatikanische Konzil alle Überlieferungen vollständig beachtet und keine einzige überlieferte Glaubenswahrheit angetastet. Das Gegenteil müßten Sie erst Stück für Stück anhand der Texte beweisen, die Sie aber offenbar nicht lesen wollen: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htm Mit besten Grüßen von Padre Alex
OHNE KOMMENTAR!
Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. (2 Timotheus 4,3 f.)
Einem anderem Forum entnommen aber völlig zutreffend:
Ein weiterer trauriger Aspekt ist doch der: Wenn der "pro multis"-Text (oder andere Fehlübersetzungen) korrigiert werden sollen, dann gibt es Studiengruppen, Hü und Hott, Jahre vergehen, man muß auf pastorale Sensibilitäten Rücksicht nehmen, dann kommt vielleicht 'mal ein Dokument raus, vielleicht auch nicht, dieses wird dann von Bischofskonferenzen rezipiert oder auch nicht, dann wird wieder ein bißchen diskutiert, und vielleicht nach zehn Jahren passiert dann was oder auch nicht. Wenn aber Abe Foxman ein bißchen rumheult: zack! Von heute auf morgen geht plötzlich alles. Noch bevor das nächste Ostern kommt, ist das Dokument da. Befehl! Alle müssen spuren! Wie lange haben manche auf die Freigabe der alten Messe gewartet? Wie viele sind gestorben, ohne die Messe ihrer Kindheit noch ein einziges Mal mitfeiern zu dürfen? Wie vielen hat man wegen ihrer Liebe zur Messe vorgeworfen, sie seien Schismatiker? Das ist aber alles egal. Keiner entschuldigt sich. Kein einziges Wort des Bedauerns. Aber wenn ein Abe Foxman ruft, dann steht der Vatikan innerhalb von wenigen Wochen Gewehr bei Fuß. Allez Hopp
Wie schon gesagt, es sind Regierungsfehler von Seiten des Heiligen Stuhles möglich, die jedoch in keiner Weise irgendetwas daran ändern, daß der Heilige Stuhl eine Einrichtung göttlichen Rechtes und daß der regierende Papst der sichtbare Stellvertreter Christi auf Erden und der legitime Nachfolger des heiligen Apostelfürsten Petrus ist. Zweifellos sind teilweise gravierende Fehler im Zuge der letzten lateinischen Liturgiereform und darüber hinaus in der konkreten Behandlung der mit der älteren lateinischen Disziplin von Herzen verbunden gewesenen und verbundenen Gläubigen passiert. Doch dies alles darf nicht zu Fehlinterpretationen verleiten, als ob Papst Benedikt XVI. nur auf Zuruf hin nunmehr die Karfreitagsfürbitte für die außerordentliche Form des Römischen Ritus weiterentwickelt hat. Es gab auch innerkirchliche Gruppen, die in diesem Zusammenhang Bitten äußerten. Meiner Meinung nach hat der Papst damit in Wirklichkeit die Präsenz und die Legitimität der älteren lateinischen Liturgie als einer echten Ausdrucksform der ganzen Katholischen Kirche sogar noch gestärkt, denn je unangreifaber und je weiter verbreitet die Angebote der außerordentlichen Form des Römischen Ritus in voller (!) Einheit mit dem Papst bestehen, desto besser für die ganze Aufarbeitung der vor allem auch liturgisch verursachten Krise der Katholischen Kirche im Westen.
Außerdem verweise ich darauf, daß in der lateinischen Grundform der ordentlichen Form des Römischen Ritus der Teil der Konsekrationsworte "pro multis" nie verändert wurde. Es handelt(e) sich vielmehr um einzelne hochsprachliche Übersetzungen, die nun sukzessive abgeändert werden müssen. Da die Gültigkeit des Meßopfers dadurch nie berührt war und da die Übersetzungen auch ihre Zeit benötigen und im übrigen die Gläubigen auch darauf vorbereitet werden sollen, ist diesbezüglich ein auf alle Hochsprachen gleichzeitig bezogener päpstlicher Befehl wenig sinnvoll. Interessant wird nun auch sein, wie rasch die Päpstliche Kommission "Ecclesia Dei" die neue Formulierung der einen Karfreitagsfürbitte als Einlegeblatt für die älteren Meßbücher (und mit den richtig zugeordneten Gesangstönen) herstellen lassen kann. Unabhängig davon muß jeder Zelebrant die vom Papst vorgeschriebene Formulierung ab dem kommenden Karfreitag so gut wie möglich verwenden, wobei der in den Kontext der anderen Fürbitten nicht passende kurze Orationsschluß selbstverständlich adaptiert und durch den längeren Abschluß ersetzt werden darf. Herzliche Grüße von Padre Alex
Hallo Tilly – der Satz von Timotheus spricht auch mich besonders an.
Viele Leute, die ich persönlich kenne, wenden sich den sonderbarsten Lebensvorstellungen zu, z. B. Feng Shui – ja, wenn man die Möbel im Zimmer umstellt oder auch gewisse Farben verwendet, dann "tritt eine beglückende Wende im Leben" ein. Es sind meist Lebensweisheiten, die Richtung "Selbstliebe“ führen, weil diese vor allem auf das "große Glück“ in dieser Welt hinweisen wollen. Glück bedeutet für mich immer noch, im Reinen zu sein mit Gott, also mit dem Glauben und mit meinen Mitmenschen. Als Christ gibt es für mich nur die Lebensweisheit von Jesus Christus. Fasten ist gut für die Gesundheit, vor allem verbunden mit Sport – doch Fasten allein ist meiner Ansicht nach nicht der einzige Weg zu Christus. Geistiges Fasten ist gerade heute angebracht – weg mit Egoismus und Selbstdarstellung hin zu einer gemeinsamen und gültigen Glaubenslehre, die ihre Tiefe in den Worten Christi erkennen läßt.
Sie haben völlig Recht. Fasten ist lediglich eine Unterstützung, auch um seine Schwächen kennenzulernen und wenn möglich zu beseitigen.
Zum anderen, um sich im Verzicht zu üben. Natürlich ist vor allem der geistige Christusbezug nötig, den auch die Apostel und Kirchenväter immer klar dargestellt haben. Auch hier ist es wichtig, in der Überlieferung der Tradition zu stehen und nicht irgendwelchen Schmarren modernistischer Theologen usw. zu befolgen. Deswegen halte ich die Ausführungen von Padre Alex auch für gut, weil das Wissen über das Fasten nach über 40 Jahren Modernismus und Vatikanum II völlig verloren gegangen ist.
Also ich halte es mit diesem einfachen Satz Christi bis zum Totenbett:
"Glaubt an mich - nur durch mich kommt ihr zum Vater." Dieser Satz ist, so glaube ich, einer der entscheidendsten Sätze für uns Christen. Für uns ist Christus gestorben, um uns dies mitzuteilen.
Fasten
Danke übrigens Padre Alex für die Erklärung der Fasttage und des Fastens!
Mir zeigt die ganze Begebenheit vor allem folgendes: ein ganz gewisser Erzbischof hatte 1988 schon recht mit seinem Mißtrauen ...
Es wird nicht bei der Änderung der Karfreitags-Fürbitte bleiben: demnächst werden wir auch die total verkorkste neue Leseordnung und vor allem den neuen Kalender haben, wetten? Und so wird man nach und nach auch den alten Ritus aufweichen. Hatte man uns nicht suggeriert (bzw. haben wir das nicht selbst gern so sehen wollen), man habe jetzt die alte Messe sozusagen als Urmeter eingefroren, während die neue Messe zum "Herumbasteln", "Ver(schlimm)bessern" etc. da sei? Haben wir das nicht alle nur zu gern geglaubt? Mir wird nur eines bleiben, nämlich Karfreitag das zu tun, was ich schon immer getan habe: egal, ob ich in der alten oder neuen Karfreitagsliturgie bin, ich bete parallel zum Gestottere unseres Lektors die alten Fürbitten und verweigere grundsätzlich bei der besagten Fürbitte auch nach Aufforderung die Kniebeuge.
Die Modernistische Richtung, Bernd, gab es schon vor dem sogenannten Konzil: der hl. Papst Puis X. hatte den Modernismus noch energisch bekämpft und nach ihm die wahren Päpste bis Eugenio Pacelli; dann reißt die Kette ab. V2 hat alle Dämme durchstochen, sämtliche Häretiker konnten sich aus ihrer Deckung wagen und sich, wie man heute sagt, ungeniert "outen".
Jetzt ist die einstmals rechtgläubige Römische Kirche eine Reformierte Kirche, der die Gläubigen davonlaufen und über der nicht mehr die Taube, sondern der Pleitegeier schwebt - der Papst ist eine bedauernswerte Gestalt, die von den deutschen "Bischöfen" ("Hirten" der "Lehmannkirche") kaum noch so richtig ernst genommen wird und sich von einem kommunistischen Spanier demütigen läßt. Vor ein paar Jahren hörte ich einen Vortrag von Prof. Dr. Dr. Pesch über die Zukunftsaussichten der RKK. Er geht davon aus, daß sich die RKK dreiteilt: ca. 15 % gehen zur Tradition, ein wesentlich größerer Teil fusioniert mit den Protestanten, der Rest "versickert" und verschwindet wie die zehn Stämme Israels. V2 hat nämlich den Römischen Zentralismus, die Positionen des Papstes, die Rolle der Priester und überhaupt die geistliche Autorität paralysiert. Aber man kann V2 natürlich auch "positiv" sehen, so wie "Einwanderung", Abtreibung, Feminismus, Staatsverschuldung, Papiergeld und Sozialismus; man kann überhaupt alles "positiv" sehen und die ganze Welt durch schöne, regenbogenfarbige Augengläser betrachten oder sich notfalls bekiffen. Empfehlenswert sind auch Autosuggestionen, die ein zuverlässiger Indikator für absterbende, untergehende Systeme sind. Ich wette jeden Betrag, daß selbst in den maroden und quasi bankrotten Bistümern Aachen, Essen & anderswo & fast überall (und demnächst auch im schönen kleinen, feinen Eichstätt) zahlreiche gutmenschliche KlerikerInnen & LaiInnen zu finden sind, die nunc et semper V2 bejubeln; wer zwingt einen schließlich, Fakten & Zahlen zur Kenntnis zu nehmen? Ideen & Ideologien toppen schließlich jede Realität. Ich habe mit alten Leuten gesprochen, die noch Ende April 1945 an den Endsieg geglaubt haben. Glaube an eine falsche Sache kann selbst bei durchschnittlicher Intelligenz partiell verblöden und die Wahrnehmung mattsetzen. Weil aber in Rom, und nicht nur in Rom, die Loge (mal ganz allgemein gesprochen) und eben die Kraft, die hinter der Loge steht, seit Jahrzehnten den Kammerton angibt und den Kurs der Titanic diktiert, kehren sich immer wieder fromme Katholiken von der Reformierten Kirche in Rom mit ihren Koranküssern und falschen Wandlungsworten in der protestantisierten (ungültigen?) "Messe" ab. Sie vermuten (zu Recht?), daß der Papst überhaupt kein Papst mehr ist, sondern ein verkleideter Komödiant und daß man die wahre Kirche, die es zweifellos gibt, daher anderswo suchen muß.
Wobei ich nicht sage, daß Sedisvakanz herrscht, sondern daß der Papst kaum noch Macht besitzt. Anders kann ich mir das alles nicht mehr erklären.
Zuerst bedanke ich mich herzlichst bei Padre Alex für die Antworten!
Und daß man hier im Forum so gut und frei diskutieren kann. Sicher eine Bereicherung für alle, die daran teilnehmen. @Bernd Welches Meßbuch bevorzugst Du eigentlich? Das von 1962 kann es ja nicht sein. Die Aufforderung zur Kniebeuge gab´s da nämlich schon. Auch war der Kalender schon umfangreich neu geordnet mit der Änderung der Festordnung 1960. Das parallele Beten der alten Fürbitten ist allerdings ein sehr guter Vorschlag. Ich werde es ebenso handhaben. Beste Grüße
@Tilly
Keine Mission mehr zu betreiben, auch unter den Juden, ist Verrat an Jesus Christus! Oder haben wir uns geirrt, was da aus Rom kam? Oder wie sehen Sie das?
Sie meinen wohl die Verlautbarung aus Rom.
Kaspar wird doch in diesem Jahr 75. Können wir nur beten, daß seine Kurienzeit nicht verlängert wird. Aber wie man den Vatikan so kennt ...
Die Neufassungen der Karfreitagsfürbitte sollten wir aber schlicht ignorieren. Der beste und stärkste Text ist derjenige der Tradition. Ein jeder Priester, der die Liturgie des Karfreitags zelebriert, denke daran, daß er und wir zusammen allein zu Gott dem Herrn Sabaoth rufen. Wir spielen kein Theater, wir geben keine politischen Erklärungen ab, wir wollen nicht der Welt gefallen, keinem Rabbiner, keinem Bischof der Kirche, keinem Bruder im Glauben und nicht dem Nachbarn in der Kirchenbank. Ruft zum Herrn, wie es recht ist. Ihr Priester, habt Mut.
Zunächst muß festgehalten werden, daß das II. Vatikanische Konzil (das letzte Ökumenische Konzil der Katholischen Kirche, es war das XXI.) nicht für die zurückgegangene geistliche Fastenpraxis und für das diesbezüglich abgenommene Wissen herhalten kann. Denn schon in seiner Liturgiekonstitution vom 4. Dezember 1963
http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19631204_sacrosanctum-concilium_ge.html heißt es ab Nr. 109: "Die vierzigtägige Fastenzeit hat die doppelte Aufgabe, vor allem einerseits durch Tauferinnerung oder Taufvorbereitung, andererseits durch Buße die Gläubigen, die in dieser Zeit mit größerem Eifer das Wort Gottes hören und dem Gebet obliegen sollen, auf die Feier des Pascha-Mysteriums vorzubereiten. Dieser Doppelcharakter soll sowohl in der Liturgie wie auch in der Liturgiekatechese in helles Licht gerückt werden. - Daher sollen die der Fastenliturgie eigenen Taufmotive stärker genutzt werden; einige sollen gegebenenfalls aus der älteren Tradition wieder hervorgeholt werden. - Das gleiche ist zu sagen von den Bußelementen. In der Katechese aber soll den Gläubigen gleichzeitig mit den sozialen Folgen der Sünde das eigentliche Wesen der Buße eingeschärft werden, welche die Sünde verabscheut, insofern sie eine Beleidigung Gottes ist; dabei ist die Rolle der Kirche im Bußgeschehen wohl zu beachten und das Gebet für die Sünder sehr zu betonen. - Die Buße der vierzigtägigen Fastenzeit sei nicht bloß eine innere und individuelle Übung, sondern auch eine äußere und soziale. Die Bußpraxis soll je nach den Möglichkeiten unserer Zeit und der verschiedenen Gebiete wie auch nach den Verhältnissen der Gläubigen gepflegt ... werden. Unangetastet aber bleiben soll das Pascha-Fasten am Freitag des Leidens und des Todes unseres Herrn; es ist überall zu begehen und, wo es angebracht erscheint, auf den Karsamstag auszudehnen, damit man so hochgestimmten und aufgeschlossenen Herzens zu den Freuden der Auferstehung des Herrn gelange." Weiters denke ich nicht, daß die erneuerte Leseordnung einfachhin der traditionellen Ordnung übergestülpt werde. Kalendarische Fragen können nicht auf Kosten nur einer der beiden Formen des Römischen Ritus gehen, sondern - wenn überhaupt - nur in einem Zueinander und in einer "Reform der Reform" gelöst werden. Im übrigen ändern sich durch neue Heilige oder durch etwaige, derzeit überhaupt nicht bekannte und auch nicht legitime Eingriffe in die Anwendung des älteren geltenden Kalenders für die außerordentliche Form des Römischen Ritus deren Rubriken überhaupt noch nicht. Von einer "Aufweichung des Ritus" zu sprechen, ist daher wirklich an den Haaren herbeigezogen. Es gab sicher von einzelnen Bestrebungen, überhaupt nicht mehr die Form des Meßbuches 1962 und der anderen zu dieser Zeit verwendeten Ritenbücher zur außerordentlichen zu erklären, sondern sogleich weiterzuschreiten, doch seit dem 14. September 2007 ist die Rechtserkenntnis definitiv durch den Papst erfolgt: die außerordentliche Form ist auf Basis des Meßbuches 1962 usw. zu sehen. Und die vom Papst gewünschte gegenseitige Befruchtung der beiden Formen wird in Zukunft immer mehr von wahrer Liturgie wegführende "Experimente" zum Verschwinden bringen müssen. Auch wenn diese zahllosen "Experimente", die der Papst selbst in seinem Leben persönlich miterleben mußte, tatsächlich manchmal den Anschein einer "Reformierten Kirche" erweckten, so ist die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche sehr wohl vollständig erhalten geblieben, versammelt um den Nachfolger des heiligen Petrus, versammelte zum heiligen Opfer und zu den anderen heiligen Sakramenten, versammelt im gemeinsamen Bekenntnis des wahren Glaubens. Irgendwelche soziologischen Vorhersagen mögen ihre Richtigkeit haben, tragen aber als solche noch gar nichts zur geistlichen Krisenbehebung bei. Und: das II. Vatikanische Konzil (oben teilweise von Diskutanten einfach als "V2" abgekürzt, was mir nicht gefällt) hat nichts paralysiert, sondern in seinen dogmatischen Texten die Lehre der Vorkonzilien nirgendwo widerrufen, sondern vielmehr geachtet und auch zitiert. Die oben genannten Stichworte haben mit dem letzten Konzil, mit dem II. Vatikanum, überhaupt nichts zu tun, vielmehr - um nur eines herauszugreifen - haben die Väter zum Abtreibungsmord ganz klare Worte gefunden: "Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen. Die geschlechtliche Anlage des Menschen und seine menschliche Zeugungsfähigkeit überragen in wunderbarer Weise all das, was es Entsprechendes auf niedrigeren Stufen des Lebens gibt." (Pastorale Konstitution Gaudium et spes über die Kirche in der Welt von heute, Nr. 51, 7. Dezember 1965.) Diese wenigen Zitate aus dem http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/ sollten genügen, um aufzuzeigen, wie falsch es ist, das letzte Ökumenische Konzil einfachhin zum Sündenbock zu stempeln, ohne jeden Textbeleg. Zugegeben, manche Formulierungen könnten isoliert mißverstanden werden, aber das gesamte Konzil kann rechtverstanden traditio-nell interpretiert und somit als authentisches 21. Ökumenisches Konzil der Kirche "gerettet" werden. Nur auf diesem Wege kann die Gefahr des radikalen Modernismus und Progressismus zeitgemäß abgewehrt werden. Deshalb ist es so wichtig, daß wir alle guten Initiativen in der Kirche selbst stärken. Ein Jubel über das letzte Konzil ist nicht nötig, aber die respektvolle Annahme aller seiner Dokumente gemäß ihrem je eigenen Verbindlichkeitsgrad ist für den Katholiken ein Muß. Wer das letzte Konzil klassisch schlechtredet, erledigt eben paradoxerweise die "Arbeit" jener "Kreise", die wirklich die Kirche für immer auf einen anderen, christus-nichtkonformen Kurs bringen wollten. Interreligiöse Dialoggesten der Päpste müssen ebenso richtig interpretiert werden. Und, um mich zu wiederholen: auch wenn die Übersetzung der lateinischen Wandlungsworte in einigen Hochsprachen nicht vollständig geglückt war, so meinten diese mit Rom abgesprochenen Übersetzungen immer den lateinischen Text. Zudem war und ist der Abschnitt "pro multis" kein essentieller Bestandteil zur Gültigkeit des Meßopfers. Es gab also alleine von dieser Frage her nie die Gefahr einer Ungültigkeit des Sakramentes. Nun aber nochmals zur "neuen" Karfreitagsfürbitte in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus: abgesehen davon, daß es rein rechtlich nicht den geringsten Zweifel daran geben kann, daß sämtliche lateinischen Zelebranten an die neue Gesetzeslage gebunden sind, erkenne ich auch keine Entschuldigungsgründe (mehr), um die nunmehr vorgeschriebene Fürbitte nicht zu verwenden. In Wirklichkeit zeigt sich an der treuen Umsetzung, wer den Papst wirklich ganz konkret als universalen Oberhirten anerkennt, vor allem deshalb, weil diese kleine Fortentwicklung in keiner Relation dazu steht, daß der Papst endgültige Rechtssicherheit in bezug auf die zwei Formen des Römischen Ritus geschaffen hat. Im Rahmen dessen gibt es seit dem 14. September 2007 kein Argument mehr, einer solchen Karfreitagsänderung nicht zu folgen. Wenn die in der Praxis ein paralleles Lehramt beanspruchenden "traditionalistischen" Gemeinschaften, welche derzeit kanonisch in der Kirche nicht existent sind, erst prüfen müssen, ist das einzig deren Problem. Der Papst wollte jedenfalls keine "Spaltung der Tradition", sondern sieht sich seit dem 14. September 2007 in besonderer Weise verpflichtet, die außerordentliche Form des Römischen Ritus als eine gültige Ausdrucksform der ganzen Kirche dort anzupassen, wo es die organische Zusammenschau aller 21 Ökumenischen Konzilien und das darauf basierende gültige ordentliche Lehramt der Kirche fordert, vgl. auch http://www.kath.net/detail.php?id=19005 Mit besten Grüßen! Padre Alex
Um was geht's? Die Erkenntnis, daß Gott und Kirche nichts miteinander zu tun haben? Daß sich die Kircheninternen "bekriegen" und an verschiedenen Fronten kämpfen!
Auf eine ähnliche Frage habe ich bereits im Vorbeitrag geantwortet: "Natürlich sind die Kirche und Gott etwas zu Unterscheidendes, nur haben beide 'Größen' ganz viel miteinander zu tun, und das ist in der Tat eine Glaubens-Frage. Gott hat eine einige Kirche gewollt, geeint in der Liebe zu Ihm und zueinander, geeint im Hören des Wortes Gottes, geeint in der Feier derselben sieben Sakramente, geeint unter dem Nachfolger des heiligen Apostels Petrus, der Jesus Christus auf dieser Erde bis zu Seiner Wiederkunft sichtbar vertritt. Die Kirche hat also von Gott her eingestiftete Garantiebereiche, die nie zerstört werden können (Sakramente, Wort Gottes, überprüfte heilige Vorbilder usw.), aber es sind in ihr auch Sünder versammelt, zum Teil zum großen Schaden für dieselbe Kirche. Und diese Sünder und Sünden waren oft der Grund dafür, daß Menschen nicht in die von Christus selbst gestiftete Kirche gefunden haben, die nur einen Zweck hat: Jesus Christus als Gekreuzigten und Auferstandenen zu verkünden, damit möglichst viele, ja alle Menschen mit ihren unsterblichen Seelen gerettet werden und dann am Jüngsten Tag auch herrlich auferstehen nach Art der Auferstehung Jesu Christi."
Welche Christen und Nichtchristen hier diskutieren, kann und will ich nicht steuern. Es soll eine korrekt ablaufende, faire und vom friedlich bleibenden Dialog geprägte Diskussion sein. Keine Sorge soll von vorneherein abgewiesen werden. Es geht also nicht um irgendein Bekriegen, sondern um ein Aufbauen in einer Zeit, in der die Orientierung sehr schwer fällt, jedenfalls einigen suchenden Menschen. Wo ich dabei stehe, ist an meinen Einträgen im Blogbuch und an meinen (manchmal später) erfolgenden Antworten klar zu erkennen. Gelobt sei Jesus Christus! |
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In der heutigen Ausgabe des Osservatore Romano ist von einem ersten sanften Eingriff des regierenden
Tracked: Feb 07, 19:25
Sehr begrenzte Fachdiskussionen bzw. Diskussionen auf Basis einer bei manchen gegebenen Uneinsichtigkeit in jeweilige sachliche Notwendigkeiten veranlassen mich, zum gewählten Thema unvollständig Stellung zu nehmen. Zunächst geht es noch kurz um die von S
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In den letzten Wochen wurde oft der Eindruck erweckt, als ob die im kirchenrechtlichen Raum der Katholischen Kirche nicht (mehr oder noch nicht) existente Priesterbruderschaft St. Pius X. nur aus einem einzigen Mitglied bestünde, und es wurde zu wenig bek
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