Friday, October 15. 2010
Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, Katholische Lehre, News Kommentare
Comments (0) Trackbacks (6) NAHOST-BISCHOFSSYNODE: OHNE DIE CHRISTEN SINKT REALISTISCHE CHANCE AUF FRIEDEN
Gerne übernehme ich in Zusammenfassung der letzten Sendungen den Bericht Nr. 5 zur Sonderversammlung der Bischofssynode für den Mittleren Osten (10. - 24. Oktober 2010) von Mag. Mag. Gabriela Maria Mihlig, akkreditierte Romkorrespondentin für den Lateinischen Patriarchen, Seine Seligkeit Fouad Twal (Jerusalem). Rückfragen bitte immer an die Korrespondentin selbst unter gmtm@gmx.at - ein herzliches Vergelt's Gott an die genannte katholische Theologin und Journalistin!
(Hier sind noch die vorhergehenden Berichte Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4. Alle übersetzten Zitate sind aus der vom Heiligen Stuhl zur Verfügung gestellten englischen Arbeitsübersetzung der Bulletins von der Korrespondentin in die deutsche Sprache übersetzt worden.) 1. bietet die Korrespondentin einen Überblick zu Beiträgen der vierten Generalversammlung vom 12. Oktober 2010 (nachmittag) und zur siebenten Generalversammlung vom 14. Oktober 2010: * Seine Seligkeit Patriarch Gregorios III. Laham, griechisch-melkitischer Patriarch von Antiochia und Erzbischof von Damaskus, Syrien: Der Friede, die Gastfreundschaft und die Anwesenheit der Christen in der arabischen Welt seien in existentieller und fester Weise miteinander verbunden, betonte Patriarch Gregorios III. eingangs, aber die christliche Präsenz sei in dieser christlichen Ursprungsregion durch die Zyklen des Krieges gefährdet. Die Hauptursache sei im israelisch-palästinensischen Konflikt gelegen, und die fundamentalistischen Bewegungen und internen Streitigkeiten würden daraus folgen. Seine Seligkeit betonte, daß die Auswanderung der Christen die arabische Gesellschaft zu "einer Gesellschaft mit nur einer Farbe" machen würde. Dann bestünde die Gefahr, daß schließlich ein rein muslimischer Orient dem christlichen Westen gegenüberstünde. Seiner Ansicht nach wäre das Risiko dann ein "neuer Zusammenstoß von Kulturen, Zivilisationen und auch Religionen". Mit seinem Punkt "Vertrauen zwischen dem Orient und dem Okzident" wies der melkitische Patriarch deshalb auf die wichtige Rolle der Christen hin: "Die Rolle der Christen besteht darin, eine Atmosphäre des Vertrauens zwischen dem Westen und der muslimischen Welt zu schaffen, um für einen neuen Nahen Osten ohne Krieg zu arbeiten." In einem Appell an die muslimischen Geschwister und Mitbürger rief Seine Seligkeit dazu auf, daß es den Christen für ihr Verbleiben nötig sein werde, offen ihre Ängste zu äußern. Es gehe dabei auch um Fragestellungen wie jene der Demokratie, der Nationalität (arabisch oder muslimisch), der Menschenrechte, der Rechtsquellen für die staatliche Gesetzgebung und der Gleichheit der Staatsbürger vor dem Gesetz. Nur der Friede sei wahrer Sieg und gebe den vielen christlichen und muslimischen Jugendlichen Sicherheit, die die Zukunft der dortigen Länder seien. * Seine Eminenz John Patrick Kardinal Foley, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab, Vatikan: Kardinal Foley zeigte die Wichtigkeit des Gebetes und der Arbeit im Mittleren Osten auf, um den Frieden Christi unter die Menschen zu bringen. Wie viele andere habe auch der Heilige Stuhl die Zwei-Staaten-Lösung vorgeschlagen, betonte er in seinem Beitrag. Er wies energisch daraufhin, daß man keine weitere Zeit mehr verlieren möge, um diese Zwei-Staaten-Lösung zu realisieren. Anläßlich der Papstreise in das Heilige Land im Jahr 2009 habe Kardinal Foley die Möglichkeiten genutzt, kurze Gespräche mit den politischen Führern Jordaniens, Israels und Palästinas zu führen, welche vom großen Beitrag katholischer Schulen zum gegenseitigen Verständnis in diesen Gebieten gesprochen hätten. "Da katholische Schulen für alle geöffnet sind und nicht nur für Katholiken und andere Christen, sind viele muslimische und sogar ein paar jüdische Kinder eingeschrieben. Die Ergebnisse sind ersichtlich und hoffnungsgebend. Gegenseitiger Respekt wird hergestellt, der - so hoffen wir - zu Versöhnung und sogar zu gegenseitiger Liebe führen wird." Seit dem Jubiläumsjahr 2000 habe der Ritterorden vom Heiligen Grab mehr als 50 Millionen US-Dollar gespendet, insbesondere um das Lateinische Patriarchat von Jerusalem und andere christliche Gemeinschaften und Institutionen zu unterstützen, damit diese überleben könnten. Kardinal Foley äußerte seine Überzeugung, daß Juden, Christen und Muslime an einen Gott glaubten, und er hoffe, daß sie alle inbrünstig beteten, das Fasten hielten - wenngleich auf verschiedenen Wegen - und Almosen gäben und "wir alle versuchen, an Wallfahrten teilzunehmen, auch nach Jerusalem, einer Stadt, die Juden, Christen und Muslimen heilig ist." * Seine Seligkeit Patriarch Fouad Twal, lateinischer Patriarch von Jerusalem: "Die Mutterkirche des Heiligen Landes ist eine sehr konkrete und lebendige Realität, auch wenn sie eine sehr kleine Minderheit darstellt. Vor allem sind die Christen unserer Länder nicht Konvertiten eines bestimmten Zeitpunktes der Geschichte, sondern Abkömmlinge der allerersten Gemeinschaft, von Jesus Christus selbst gegründet. Aus dieser Wahrheit folgen wichtige kirchliche und seelsorgliche Konsequenzen für die universale Kirche: - Die Mutterkirche von Jerusalem ist also Eure Kirche, wo Ihr alle spirituell und kirchlich geboren seid (Ps 87). Sie bewahrt für die ganze Kirche die heiligen Orte der Patriarchen, der Propheten, unseres Herrn Jesus Christus, der Jungfrau Maria und der Apostel. Sie ist, wie sie uns vom Heiligen Vater Benedikt XVI. benannt wurde, "ein fünftes Evangelium". - Die Mutterkirche von Jerusalem muß daher Gegenstand der Liebe, des Gebetes und der Aufmerksamkeit der ganzen Kirche, aller Bischöfe, Priester und Gläubigen des Volkes Gottes sein. Solidarisch sein mit der Kirche von Jerusalem, die Gemeinschaft und das Zeugnis leben, von dem diese Synode spricht, fällt in unsere Pflichten als Hirten und der bischöflichen Kollegialität. - Das Heilige Land zu lieben bedeutet, die heiligen Orte zu besuchen und mit der lokalen Gemeinschaft zusammenzutreffen. - Das Heilige Land zu lieben bedeutet auch ihm zu dienen: laßt Eure Mutterkirche nicht alleine und isoliert. Helft dem Heiligen Land durch Eure Gebete, Eure Liebe und Eure Solidarität, um zu verhindern, daß es ein großes Freilichtmuseum werde. Aus Angst zu verstummen angesichts der dramatischen Situation, die Ihr kennt, wäre eine Unterlassungssünde. Wir sind im übrigen dem Heiligen Stuhl, den Bischöfen, den Priestern und allen Freunden des Heiligen Landes sehr dankbar für das, was sie großherzig tun, um uns geistlich und materiell zu unterstützen. Wir danken der Kongregation für die Orientalischen Kirchen und dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. - Die christliche Gemeinschaft des Heiligen Landes (kaum zwei Prozent der Bevölkerung) leidet unter Gewalt und Instabilität. Es ist eine Kirche von Kalvaria. Sie hat die große Verantwortung, die Botschaft des Friedens und der Versöhnung weiterzutragen. Trotz der unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten glauben wir an Gott, den Herrn der Geschichte." Mit diesen Worten also forderte Patriarch Twal eine aktive und tätige Solidarität aller Katholiken mit der Kirche im Heiligen Land, und mit dem Epheserbrief zeigte er schließlich noch auf Christus selbst, den Friedenskönig: "Der Herr ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile und riß durch Sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder ..., um die zwei in Seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden" (Eph 2,14 f.) * Seine Exzellenz Erzbischof Ruggero Franceschini O.F.M. Cap. Erzbischof von Izmir, Apostolischer Administrator des Apostolischen Vikariates von Anatolien und Präsident der Katholischen Bischofskonferenz der Türkei: "Die manchmal ignorierte kleine Kirche der Türkei hat kurzfristig mit der brutalen Ermordung des Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, ihren traurigen Ruhm erlangt. Ich möchte diesen unerfreulichen Exkurs in aller Kürze damit beschließen, unerträgliche Verleumdungen auszumerzen, die von denselben Verantwortlichen des Verbrechens in Umlauf gebracht wurden. Denn es handelt sich nur darum: um einen vorsätzlich begangenen Mord von Seiten derselben dunklen Mächte, die der arme Luigi einige Monate zuvor für die Ermordung des Priesters Don Andrea Santoro, des armenischen Journalisten Dink und der vier evangelischen Christen in Malatya verantwortlich gemacht hatte: das heißt es ging um eine hinterhältige Komplizenschaft von Ultranationalisten und religiösen Fanatikern, also von Experten auf dem Gebiet der Strategie zur Erhöhung von Spannungen. Die pastorale und administrative Situation des Vikariates von Anatolien ist schwierig. Die Gründe sind folgende: 1) die Differenzen innerhalb der christlichen Gemeinschaft, die schon an sich zerbrechlich ist; 2) die Haushaltsführung des ganzen Vikariates; 3) der äußerst schwerwiegende Mangel an missionarischem Personal. Was erbitten wir von der Kirche? Einfach das, was uns jetzt fehlt: einen Hirten, jemanden, der ihm hilft, und die Mittel, um das zu tun, und all das mit einer von der Vernunft getragenen Dringlichkeit. Die Last der außerordentlichen Bewältigung dieser Situation wird bis jetzt ausschließlich vom Erzbistum Smyrna (İzmir) getragen. Wir sind eine uralte Kirche, so arm und gleichzeitig doch reich dank einer Tradition, die nur Jerusalem und Rom aufzeigen können. Wir werden jetzt sicher nicht beginnen, uns zu beklagen oder zu jammern, das ist nicht unsere Gewohnheit, und ferne sei von uns auch nur der Gedanke, wegen der Tötung des Präsidenten unserer Bischofskonferenz eine besondere Aufmerksamkeit zu verlangen; aber eine besondere Beachtung verdienen unsere Leute und wer sein Blut vergossen hat. Entschuldigt die Emotionalität: wir bitten euch, unsere Situation mit uns zu teilen, die wenigstens in zwei Bereichen auf kurzem Wege überwunden werden kann: durch die Ernennung eines neuen Oberhirten und durch eine finanzielle Unterstützung. Die Entsendung missionarischen Personals hängt klarerweise von weiteren Faktoren ab, die längere Zeiträume in Anspruch nehmen können, aber das darf uns nicht glauben machen, daß dieser Bereich nicht so wichtig sei. Für die Kirche in Anatolien geht es ums Überleben, und das ist eine Sachlage, an der ich euch in einer dem Ernst und der Dringlichkeit angemessenen Tonlage teilhaben lasse. Und ich will auf jeden Fall den Nachbarkirchen, besonders jenen, die Verfolgung erleiden und mitanschauen, wie ihre Gläubigen zu Flüchtlingen werden, versichern, daß wir als Türkische Bischofskonferenz (CET = Conférence Episcopale de Turquie / Conferenza Episcopale Turca) weiterhin zur Aufnahme und zur brüderlichen Hilfe bereit sein werden, sogar über unsere Möglichkeiten hinausgehend; genauso wie wir offen sind für jede seelsorgliche Zusammenarbeit mit den Schwesterkirchen und mit den Muslimen für eine positive Laizität, zum Wohle der in der Türkei lebenden Christen und zum Wohle der Armen und der zahlreichen Flüchtlinge in der Türkei. Die Wiege der Kirche des Ursprungs kann das Haus einer vereinten Kirche sein." * Ehrengast Muhammad Al-Sammak, Sunnit, politischer Berater des Großmufti der Republik Libanon: Er habe sich zwei Fragen gestellt, als er die Einladung erhalten habe, bei der Synode sprechen zu sollen, nämlich: warum sei die Synode im besonderen für die Christen im Orient, und was bedeute es, daß ein Muslim zu einer Synode eingeladen sei, und welche Rolle solle er dabei in diesem Moment und für die Zukunft haben? "Ich hoffe, daß die Initiative des saudi-arabischen Königs Abdallah Ben Abdel Aziz für einen interreligiösen und interkulturellen Dialog die arabische und islamische Aufmerksamkeit auf diese Fragestellung lenke, unter Berücksichtigung aller ihrer nationalen, religiösen und menschlichen Dimensionen, sodaß diese zwei Initiativen, die des Heiligen Stuhles [= Bischofssynode] und die Saudi-Arabiens sich gegenseitig ergänzen können in Richtung einer Lösung für die Probleme der Christen im Orient, im Wissen, daß es sich um ein und dieselbe islamisch-christliche Fragestellung handelt." Er glaube nicht, daß er deshalb zur Synode eingeladen worden sei, um über die Schwierigkeiten der Christen in bestimmten orientalischen Ländern zu erfahren, weil das Leiden an den sozialen und politischen Rückständen gemeinsam und geteilt sei, erklärt Al-Sammak. Er sehe eine Problematik beim Ansprechen einer Reziprozität (Gegenseitigkeit): "Erstens den Versuch, etwas von der Struktur unserer nationalen Gesellschaften wegzureißen, sie auseinanderzubrechen und die Bande ihres über die letzten Jahrhunderte aufgebauten und anerkannten komplexen Gewebes abzulösen. Dann den Versuch, den Islam in einem anderen Licht zu zeigen als was er wirklich reflektiert, im Herstellen eines Gegensatzes zu dem, was er bekennt und auf was er grundlegend basiert, auf dem Wissen über die Unterschiede zwischen den Völkern als eines der Zeichen Gottes in der Schöpfung und als den lebendigen Ausdruck des Willens Gottes sowie auf der Akzeptanz der Regel des Pluralismus und des Respekts gegenüber den Unterschieden und für den Glauben in allen göttlichen Botschaften und worin sich Gott offenbarte. Der heilige Koran sagt: '... Unter den Leuten der Schrift gibt es eine aufrechte Gemeinschaft. Sie rezitieren die Verse Gottes zu Nachtzeiten, während sie sich niederwerfen. Sie glauben an Gott und an den Jüngsten Tag. Sie gebieten das Gute und lehnen das Verwerfliche ab und wetteifern miteinander in guten Werken. Sie gehören wahrlich zu den Rechtschaffenen.' (3:113-114). Zwei negative Punkte zeigen das Problem der orientalischen Christen: Der erste Punkt betrifft den Mangel an Respekt für die Rechte einer voll und ganz gleichwertigen Staatsbürgerschaft, wenn man dem Gesetz in bestimmten Ländern begegnet. Der zweite betrifft das Mißverständnis des Geistes der islamischen Lehren, insbesondere was den Teil mit den Christen betrifft, welche der heilige Koran als 'diejenigen, die den Gläubigen in Liebe am nächsten stehen' einordnet, wobei zur Rechtfertigung dieser Liebe gesagt wird: 'Dies deshalb, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie nicht hochmütig sind'." Diese beiden negativen Punkte seien zum Nachteil aller, der Christen und der Muslime. Deshalb sollten Christen und Muslime zusammenarbeiten, um diese beiden negativen Punkt in positive Elemente zu verwandeln. "Die orientalische christliche Präsenz, die mit Muslimen zusammengeht, ist sowohl eine christliche als auch eine islamische Notwendigkeit. Sie ist nicht nur ein Bedürfnis für den Orient, sondern für die ganze Welt. Die Gefahr, die von der Erosion dieser Präsenz auf qualitativen und quantitativen Ebenen ausgeht, repräsentiert sowohl eine christliche als auch eine islamische Sorge, nicht nur für die orientalischen Muslime, sondern für alle Muslime auf der ganzen Welt. Des weiteren kann ich meinen Islam mit allen anderen Muslimen aus allen Staaten und aus allen Völkern leben, aber als ein Araber des Mittleren Ostens kann ich mein Arabischsein nicht ohne den christlichen Araber des Mittleren Ostens leben. Die Emigration von Christen ist eine Verarmung der arabischen Identität, der arabischen Kultur und ihrer Authentizität. Deshalb unterstreiche ich einmal mehr hier, am Sitz des Vatikan, was ich bereits am Sitz des verehrungswürdigen Mekka gesagt habe: ich bin besorgt über die Zukunft der orientalischen Muslimen wegen der Auswanderung orientalischer Christen. Die Präsenz der Christen aufrechtzuerhalten ist eine gemeinsame islamische Verpflichtung genauso wie eine gemeinsame christliche Verpflichtung. Die Christen des Orient sind nicht zufällig eine Minderheit. Sie sind die Ursprünge der Präsenz des Orient noch vor dem Islam. Sie sind ein integraler Teil der kulturellen, literarischen und wissenschaftlichen Formung der islamischen Zivilisation. Sie sind auch Pioniere der modernen arabischen Renaissance und haben deren Sprache bewahrt, die Sprache des heiligen Koran. Sie waren in der Befreiung und in der Wiedergewinnung der Souveränität an der Spitze, und sie stehen auch heute an der Spitze, um Widerstand zu leisten gegen die Okkupation, um nationale Rechte zu verteidigen, besonders in Jerusalem und allgemein im besetzten Palästina. Jeder Versuch, ihre Sache anzugehen ohne Berücksichtigung dieser wahren Fakten, die in unseren nationalen Gesellschaften verwurzelt sind, endet in den falschen Schlüssen, basierend auf der falschen Beurteilung, und führt folglich zu falschen Lösungen. Deshalb ist es sehr wichtig, daß diese Synode mehr sei als der Schrei christlichen Leidens, welcher ein Echo in diesem Tal der Schmerzen davon ist, was unsere Leiden im Orient darstellen. Die Hoffnung liegt in den praktischen und wissenschaftlichen Begründungen, welche die Synode zugunsten einer Initiative gemeinsamer islamisch-christlicher Kooperation geben könnte, die Christen schützen kann und auf die islamisch-christlichen Beziehungen achtgibt, sodaß es der Orient, der Ort göttlicher Offenbarung, weiter wert bleibe, den Banner des Glaubens, der Barmherzigkeit und des Friedens für ihn selbst und für die ganze Welt hochzuhalten." 2. Interview mit Pater David Neuhaus SJ, Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem für die hebräischsprechenden Katholiken, vom heutigen 15. Oktober 2010. Er hatte bereits am 12. Oktober 2010 im Rahmen der dritten Generalversammlung offiziell Stellung bezogen. Der folgende englische Text von heute ist vom hochwürdigsten Herrn Patriarchalvikar selbst zur Veröffentlichung autorisiert worden und läuft unter dem Titel "Die im Vikariat für die hebräischsprechenden Katholiken des Heiligen Landes verrichtete pastorale Arbeit", und die Fragestellung der Korrespondentin lautete: "There are three dimensions of the vicariate to be mentioned. Father David, please could you give an overview about your pastoral work done in the Vicariate of Hebrew speaking Catholics?" ("Es gibt drei Bereiche des Vikariates, die erwähnenswert sind. Hochwürden David, könnten Sie bitte einen Überblick zu Ihrer im Vikariat für die hebräischsprechenden Katholiken geleisteten Arbeit geben?") Die Antwort lautete: "a) The sacramental dimension: 1955 Hebrew communities were founded in main cities of Israel in order to provide for the sacramental needs of Catholics who live imbedded in Israeli, Jewish Hebrew speaking society. Many of these Catholics were members of Jewish families who immigrated to Israel from Western and Eastern Europe. In the 1990s a new wave of Catholics arrived as part of 1 million new immigrants from the ex-Soviet Union and so today in the State of Israel there are 5 Hebrew speaking communities and 2 Russian speaking Communities. (a) Der sakramentale Bereich: 1955 wurden in den großen Städten Israels hebräische Gemeinschaften gegründet, um für die sakramentalen Bedürfnisse der Katholiken zu sorgen, die in einer israelischen, jüdischen hebräischsprechenden Gesellschaft eingebettet leben. Viele dieser Katholiken waren Mitglieder jüdischer Familien, die aus West- und Osteuropa nach Israel einwanderten. In den 90er-Jahren kam eine neue Welle von Katholiken an als Teil von einer Million neuer Einwanderer der Ex-Sowjetunion, und so gibt es heute im Staat Israel fünf hebräischsprechende und zwei russischsprechende Gemeinschaften.) b) The catechetical dimension: In the State of Israel today there are thousands of Catholic children who study in Israeli Jewish Hebrew speaking schools. Who are they? They are the children of migrant workers, of refugees, and of Palestinian Arab families that for economic reasons have moved to Jewish Hebrew speaking towns and cities. These children receive an excellent education in the Israeli school system, but, obviously, they do not receive a Catholic education. Our Vicariate is concerned with this question in trying to ensure that the Catholic faith be presented to these children through the publication of catechetical material and religions instruction classes, all in Hebrew, the day-to-day language used by these children. (b) Der katechetische Bereich: im Staat Israel gibt es heute tausende katholische Kinder, die israelische jüdische hebräischsprechende Schulen besuchen. Wer sind sie? Sie sind Kinder von Gastarbeitern, von Flüchtlingen und von palästinensischen arabischen Familien, die aus ökonomischen Gründen in jüdische hebräischsprechende Städte gezogen sind. Diese Kinder erhalten eine exzellente Ausbildung im israelischen Schulsystem, aber sie erhalten natürlich keine katholische Erziehung. Unser Vikariat ist um diese Fragestellung besorgt, indem es versucht, diesen Kindern den katholischen Glauben mit Hilfe der Publikation katechetischen Materials und mit Hilfe von Religionsunterrichtsklassen vorzustellen, alles in Hebräisch, in der Alltagssprache, welche diese Kinder verwenden.) c) The dialogic dimension: In the State of Israel today there is a unique opportunity for Jewish-Christian dialogue. Israel is the only country where the Jews are the dominant and empowered majority. This means that Jews can be more confident and free of the traumas of the past and thus can seek to engage Christians in a dialogue in order to discover who Jesus is, what the Church is, etc. One of the important dimensions of the Vicariate is to offer to this Jewish public a Hebrew speaking face of the Church to teach about Christianity in Hebrew in the universities and in the Institutes of higher learning and to speak on public platforms when the society seeks to know what the Church teaches on any particular subject. (c) Der Bereich des Dialoges: im Staat Israel gibt es heute eine einzigartige Möglichkeit zum jüdisch-christlichen Dialog. Israel ist das einzige Land, wo die Juden die beherrschende und bevollmächtigte Mehrheit sind. Das bedeutet, daß Juden mehr Vertrauen haben und frei von den Traumata der Vergangenheit sein können, und so können sie danach streben, mit Christen in einen Dialog zu treten, um zu entdecken, wer Jesus sei, was die Kirche sei usw. Eine der wichtigen Dimensionen des Vikariates besteht darin, der jüdischen Öffentlichkeit ein hebräischsprechendes Gesicht der Kirche anzubieten, die in Hebräisch über das Christentum informiert, auf den Universitäten und in den Instituten höherer Studien, und die auf öffentlichen Plattformen spricht, wenn die Gesellschaft wissen möchte, was die Kirche zu jeglichem konkreten Sachbereich lehrt.)" Die weitere Frage der Korrespondentin "What is the challenge of daily life hereto?" ("Was ist dabei die Herausforderung des täglichen Lebens?") beantwortete der Patriarchalvikar so: "The challenge of living our Catholic life in Hebrew language within a Jewish society is also undoubtedly inculturating faith in a language that is the language of our sources, Hebrew, and within a tradition that defined Jesus' own identity, the Jewish tradition." ("Die Herausforderung, unser katholisches Leben in hebräischer Sprache innerhalb einer jüdischen Gesellschaft zu leben, besteht unzweifelhaft darin, den Glauben in eine Sprache zu inkulturieren, die die Sprache unserer Quellen ist, Hebräisch, und innerhalb einer Tradition, die Jesu eigene Identität definierte die jüdische Tradition.") [BEITRAG NR. 5 DER ROMKORRESPONDENTIN MAG. MAG. GABRIELA MARIA MIHLIG IM AUFTRAG DES LATEINISCHEN PATRIARCHEN VON JERUSALEM.] Der katholisch-maronitische Erzbischof von Zypern, Joseph Soueif, in der Pfarrkirche St. Georg zu Kormakitis (Koruçam). Er ist Spezialsekretär der Nahost-Bischofssynode 2010. |
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Gerne übernehme ich ein Exklusiv-Interview als Beitrag Nr. 6 zur Sonderversammlung der Bischofssynode für den Mittleren Osten (10. - 24. Oktober 2010) von Mag. Mag. Gabriela Maria Mihlig, akkreditierte Romkorrespondentin für den Lateinischen Patriarchen,
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