Donnerstag, 30. November 2006
PAPST BENEDIKT XVI. ERINNERT BEI ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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23:55
Kommentare (0) Trackbacks (7) PAPST BENEDIKT XVI. ERINNERT BEI SEINER SPANNENDEN TÜRKEI-VISITE AUCH AN DEN SELIGEN JOHANNES XXIII.
Überschattet von den ungewollten Mißverständnissen, welche durch eine wissenschaftliche Ansprache Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. ausgelöst worden waren, hat derselbe Heilige Vater am 28. November 2006 seine Apostolische Reise in die Türkei dennoch erfolgreich beginnen können. Nicht nur der zypriotische Staatspräsident verknüpfte mit diesem Besuch Hoffnungen, sondern auch europafreundliche Politiker der Türkei, die aufgrund der vorläufig weiterhin verweigerten realpolitischen Anerkennung der die Gesamtinsel Zypern repräsentierenden Staatsregierung (und damit der Republik Zypern überhaupt, mit ihrem verbliebenen südlichen Einflußgebiet) mit Behinderungen bei den EU-Beitrittsverhandlungen rechnen muß. In ehrlicher Weise trug sich der Heilige Vater in das Goldene Buch des Staates ein, indem er sich eines Atatürk-Zitates bediente: "Frieden zu Hause, Frieden in der Welt", er schließe sich dankbar den Worten des Gründers der türkischen Republik an, "in einem Land, das Treffpunkt der Religionen und Kulturen, Brücke zwischen Asien und Europa ist".
Mit dieser diplomatischen Höflichkeitsgeste werden allerdings jene Völker, die in der Geschichte unter dem nationalen Zeichen Atatürks wenig zu lachen hatten, nicht ganz einverstanden sein können. Es sei an dieser Stelle stellvertretend nur an die vermißten griechisch-zypriotischen Christen gedacht, die 1974 Opfer der türkischen Okkupation des Nordteils Zyperns geworden sind. Heute befindet sich in jedem Dorf des türkisch kontrollierten Teils eine durchaus dominierende und nicht selten beeindruckende Darstellung Atatürks, dessen Friedensvorstellung jedoch in der Praxis der türkischen Armee noch nicht die Zielvorstellung universaler Friedensstiftung auf Basis des Internationalen Rechtes ausdrücken konnte, wie sie vom Diener Gottes Johannes Paul II. unermüdlich verkündet wurde. Allerdings ist zuzugeben, daß unterdrückte Türkisch-Zyprioten die türkische Armee und das Zeichen Atatürks jedenfalls nicht nur kurzfristig als Befreiung angesehen haben. Der Papst merkte bei seinem Besuch deutlich an, daß es den Christen in der Türkei selbst in Hinkunft gesellschaftspolitisch besser ergehen müßte, auch in Konsequenz einer rechtverstandenen und realpolitisch gewährten Religionsfreiheit. Es wäre diesbezüglich bereits ein echter Fortschritt, würde in der Gesamttürkei jene Praxis erreicht, die im türkisch okkupierten Teil Zyperns aufgrund der starken Präsenz maronitischer und neu angesiedelter Christen aus Großbritannien, Deutschland und der Schweiz geübt wird. Am heutigen Fest des heiligen Apostels Andreas pilgerten wieder viele orthodoxe Christen aus dem Südteil der Insel zu dem ihm geweihten Kloster auf der Halbinsel Karpas. Diese Pilgerfahrt war auch schon lange vor dem EU-Beitritt der Republik Zypern unter strengen Auflagen der Registrierung und mit abgedeckten Bussen unter Begleitung der Vereinten Nationen möglich. Seit der "Grenz"-Öffnung ist diese Pilgerfahrt nunmehr Gott sei Dank zur Normalität geworden, und der kürzlich inthronisierte orthodoxe Erzbischof Chrysostomos hat entschieden, einen eigenen Bischof für die Halbinsel Karpas zu ernennen. Gleichzeitig hat das international anerkannte Zypern (bereits am 14. November 2006) bei den Vereinten Nationen Beschwerde dagegen eingelegt, daß die Gebäude rund um das Kloster St. Andreas von den türkischen Nordbehörden angeblich auf eigene Faust in ein 120-Zimmer-Hotel umgebaut werden sollten, um vom Pilgertourismus zu profitieren. Die Bedeutung der für die Christen bedeutsamen Pilgerstätte des Andreasklosters südlich vom Kap Apostolos Andreas (Zafer Burnu) im türkisch kontrollierten Nordteil der Insel Zypern rührt von einem Wunder, welches Maria Georgiou im Jahre 1895 bei der Auffindung ihres verschwundenen Sohnes half. 17 Jahre nach seinem Verschwinden hatte sie nach vielen Bitten an den heiligen Apostel Andreas einen Traum, demgemäß sie von ihrer Heimat Zilizien (eine Region in der Türkei, die damals noch viele byzantinische Christen beherbergte) zum wenig beachteten Kloster des heiligen Apostels Andreas pilgern sollte. Auf dem Weg nach Zypern erklärte sie ihre Reise den Mitreisenden und erweckte die besondere Aufmerksamkeit eines jungen Mannes, der Maria fragte, wie sie ihren verlorenen Sohn erkennen wollte. So schilderte sie ihm Kennzeichen von Geburt an, und der junge Mann warf seinen Mantel ab, um ihr eben diese Zeichen anzuzeigen, und ging vor seiner Mutter auf die Knie. Innerhalb weniger Monate ergoß sich ein riesiger Pilgerstrom, auch von Seiten religiös eingestellter Türkisch-Zyprioten, zum wundertätigen Kloster Apostolos Andreas. Schon früher galt das im Nordteil gelegene Andreaskloster jedoch als "Lourdes von Zypern", da an der zum Meer hin gerichteten Seite des Klosters eine Quelle als heilig angesehen wird, bei welcher der Apostel Andreas anläßlich seiner letzten Missionsreise auf dem Weg in die palästinensische Heimat kurz in Zypern landete. Seine Tritte ließen diese Quelle hervortreten, deren Wasser den auf einem Auge blinden Kapitän seines Schiffes auf wundersame Weise heilten. Vielleicht wird eines Tages auch diese heilige Pilgerstätte von einem der Petrusnachfolger besucht werden. Der Bruder des heiligen Apostelfürsten Petrus, der heilige Andreas, gilt als der von Jesus Christus Erstberufene (Protoklitos), seine Reliquien in Konstantinopel (seit 357) genießen hohe Verehrung. Eben dort ist heute der Nachfolger des heiligen Petrus, Papst Benedikt XVI., eingetroffen, um unter anderem an der vom griechisch-orthodoxen Ehrenoberhaupt Patriarch Bartholomaios I. zelebrierten Liturgie teilzunehmen und mit diesem eine Gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen, in dem der Heilige Geist angerufen wird, den Tag der vollkommenen Einheit der Christenheit zu bereiten. Bereits gestern hielt der Heilige Vater, welcher bekanntlich als einzige natürliche Person weltweit auch gleichzeitig ein Völkerrechtssubjekt darstellt und dieses vertritt - nämlich den Heiligen Stuhl bzw. den Vatikan (mit seinem dem Heiligen Stuhl [göttlichen Rechtes] untergeordneten Staatsgebilde [vergänglicher Natur]) - im Rahmen eines Eucharistischen Papstamtes im Nationalen Marienheiligtum Meryem Ana Evi ("Haus der Mutter Maria") in Ephesus eine vielbeachtete italienische Predigt, die in allen ihren Teilen jeweils sofort ins Türkische übertragen wurde. Ephesus ist eine Kleinstadt in der heutigen Türkei in der Nähe der türkischen Ägäis und nicht weit entfernt von Patmos. Auf dem Nachtigallenhügel hinter Ephesus soll die allerseligste Jungfrau Maria bis zu ihrem seligen Hinübergang und ihrer vollkommenen Aufnahme in den Himmel gelebt haben. Diesbezüglich wurde Ephesus auch von der seligen Anna Katharina Emmerick erwähnt. Französische Lazaristenpatres haben lange nach ihrem Tod an Ort und Stelle gesucht und 1891 ein Haus und ein Kirchlein ausgegraben, dessen Fundamente auf das erste Jahrhundert nach Christus zurückgehen. Bei der von mir angebotenen deutschen Übersetzung der gestrigen Predigt Seiner Heiligkeit folge ich dem auf der Internetseite des Heiligen Stuhles angebotenen "italienischen Urtext": [PREDIGT SEINER HEILIGKEIT BENEDIKT XVI.:] Liebe Brüder und Schwestern! In dieser Eucharistischen Opferfeier wollen wir den Herrn preisen im Hinblick auf die göttliche Mutterschaft Mariens, ein Geheimnis, das hier in Ephesus beim Ökumenischen Konzil des Jahres 431 feierlich bekannt und verkündet worden ist. Zu diesem Ort - eine der für die Christenheit wertvollsten Stätten - pilgerten meine verehrten Vorgänger, die Diener Gottes Paul VI. und Johannes Paul II., welchletzterer sich knapp ein Jahr nach dem Beginn seines Pontifikats am 30. November 1979 in diesem Heiligtum aufhielt. Und es gibt einen weiteren meiner Vorgänger, der in diesem Land nicht als Papst, sondern vom Januar 1935 bis Dezember 1944 als Botschafter des Heiligen Stuhles verweilte und dessen Andenken noch immer große Verehrung und Sympathie hervorruft: der selige Johannes XXIII., Angelo Roncalli. Er schätzte und bewunderte das türkische Volk sehr. Diesbezüglich ist es mir eine Freude, einen Eintrag zu zitieren, den wir in seinem "Tagebuch der Seele" (Giornale dell'anima) lesen können: "Ich liebe die Türken, ich bewundere die natürlichen Qualitäten dieses Volkes, das auch seinen vorgesehenen Platz im Fortschritt der Zivilisation hat" (Nr. 741: "Io amo i turchi, apprezzo le qualità naturali di questo popolo che ha pure il suo posto preparato nel cammino della civilizzazione"). Zudem hinterließ er als Geschenk für die Kirche und den Erdkreis eine geistliche Haltung des christlichen Optimismus, der sich auf einen tiefen Glauben und einer unablässigen Verbindung mit Gott gründete. Von diesem Geist inspiriert wende auch ich mich an diese Nation und in besonderer Weise an die "kleine Herde" Christi, die in ihr lebt, um sie zu ermutigen und ihr die Fürsorge der ganzen Kirche zu bekunden. Sehr herzlich grüße ich Euch alle, die Ihr hier seid, Gläubige aus Izmir (İzmir), Mersin, Iskenderun (İskenderun) und Antakia (Antakya), und alle, die aus verschiedenen Teilen der Welt gekommen sind, und ebenso jene, die nicht an dieser liturgischen Feier teilnehmen können, aber in geistlicher Weise mit uns verbunden sind. Mein Gruß gilt in besonderer Weise Msgr. Ruggero Franceschini, dem Erzbischof von Izmir, Msgr. Giuseppe Bernadini, dem emeritierten Erzbischof von Izmir, Msgr. Luigi Padovese, den Priestern und den geistlichen Schwestern. Danke für Eure Anwesenheit, für Euer Zeugnis und für Euren Dienst an der Kirche in diesem gesegneten Land, wo die Christenheit in den Ursprüngen große Entwicklungsschritte erlebte, was durch die zahlreichen Pilgerfahrten mit dem Reiseziel Türkei angezeigt wird. MUTTER GOTTTES - MUTTER DER KIRCHE Wir haben die Stelle aus dem Evangelium des heiligen Johannes gehört, der uns dazu einlädt, den Moment der Erlösung zu betrachten, als Maria, verbunden mit ihrem Sohn in der Darbringung Seines Opfers, ihre Mutterschaft auf alle Menschen und besonders auf die Jünger Jesu ausgedehnt hat. Privilegierter Zeuge dieses Geschehens ist derselbe Autor des vierten Evangeliums, Johannes, der einzige der Apostel, der zusammen mit der Mutter Jesu und mit den anderen Frauen auf dem Berg Golgotha blieb. Marias Mutterschaft, die mit dem fiat in Nazareth begann, erfüllt sich unter dem Kreuz. Wenn es zutrifft - wie der heilige Anselm bemerkt - daß "Maria vom Moment ihres fiat weg begann, uns alle in ihrem Mutterschoß zu tragen", begann auch die mütterliche Berufung und Sendung der Jungfrau gegenüber den Christgläubigen effektiv damit, als Jesus ihr sagte: "Frau, siehe, dein Sohn!" (Joh 19,26). Als Er von der Höhe des Kreuzes seine Mutter erblickte und bei ihr den geliebten Jünger, erkannte der sterbende Christus die Erstlingsfrucht der neuen Familie, die zu bilden auf Erden Er gekommen war, den Keim der Kirche und der neuen Menschheit. Deshalb wandte er sich an Maria mit der Anrede "Frau" und nicht mit dem Begriff "Mutter", den er jedoch verwendete, um sie dem Jünger anzuvertrauen: "Siehe, deine Mutter!" (Joh 19,27). Dadurch erfüllte der Sohn Gottes seine Sendung: geboren von der Jungfrau, um in allem unsere Menschensituation zu teilen, ausgenommen die Sünde, hinterließ Er der Welt im Moment Seiner Rückkehr zum Vater das Sakrament der Einheit des Menschengeschlechtes (vgl. die Konstitution des XXI. Ökumenischen Konzils, Lumen gentium, 1): die Familie, "geeint von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her" (St. Cyprian, De Orat. Dom., 23: PL 4, 536), deren vorrangiger Kern eben genau dieses neue Band zwischen der Mutter und dem Jünger ist. Auf diese Weise bleiben die göttliche Mutterschaft (Mutter Gottes) und die kirchliche Mutterschaft (Mutter der Kirche) unauflöslich verbunden. MUTTER GOTTES - MUTTER DER EINHEIT Die erste Lesung hat uns das aufgezeigt, was man als "Evangelium" des Völkerapostels definieren kann: alle, auch die Heiden, sind in Christus berufen, vollständig am Geheimnis der Erlösung teilzuhaben. Insbesondere beinhaltet der Text den Ausdruck, den ich als Motto meiner Apostolischen Reise gewählt habe: "Er, Christus, ist unser Friede." (Eph 2,14). Inspiriert vom Heiligen Geist bekräftigt Paulus nicht nur, daß uns Jesus Christus den Frieden gebracht hat, sondern daß Er unser Friede ist. Und er rechtfertigt diese Überzeugung, indem er sich auf das Geheimnis des Kreuzes bezieht: indem Jesus "Sein Blut" vergoß - so sagt Paulus - und indem Er "Sein Fleisch" zum Opfer gab, hat Jesus die Feindschaft "in Seiner Person" zerstört und "die zwei in Seiner Person zu dem einen neuen Menschen" (Eph 2,14 - 16) geschaffen. Der Apostel erklärt, wie sich auf diese wahrhaft unvorhersehbare Weise der messianische Friede in derselben Person Christi und in seinem Heilsgeheimnis Wirklichkeit geworden ist. Das erklärt er, als er - in Gefangenschaft - an die Christengemeinde schrieb, die hier in Ephesus lebte: "an die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben" (Eph 1,1), wie er zu Beginn des Briefes festhält. Der Apostel wünscht ihnen "Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus" (Eph 1,2). Gnade ist die Kraft, die den Menschen und die Welt verwandelt; Friede ist die reife Frucht dieser Verwandlung. Christus ist die Gnade; Christus ist der Friede. Nun weiß sich Paulus berufen, ein "Mysterium" zu verkünden, d. h. einen göttlichen Plan, der sich erst in der Fülle der Zeiten in Christus realisiert und gezeigt hat: daß nämlich "die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und an derselben Verheißung in Christus Jesus teilhaben durch das Evangelium" (Eph 3,6). Dieses Geheimnis verwirklicht sich auf der Ebene der Heilsgeschichte in der Kirche, in jenem neuen Volk, in dem sich nach dem Abtragen der alten Trennungsmauer Juden und Heiden in Einheit zusammenfinden. Wie Christus ist die Kirche nicht nur Instrument der Einheit, sondern auch deren wirksames Zeichen. Und die Jungfrau Maria, Mutter Christi und der Kirche, ist die Mutter dieses Mysteriums der Einheit, das Christus und die Kirche in der Welt und durch die Geschichte hindurch untrennbar repräsentieren und errichten. ERBITTEN WIR FRIEDEN FÜR JERUSALEM UND DIE GANZE WELT Der Völkerapostel stellt fest, daß Christus "aus den beiden Teilen ein einziges Volk gemacht hat" (Eph 2,14): eine Aussage, die in spezifischer Weise die Beziehung zwischen Juden und Heiden in der Hinordnung auf das Geheimnis des ewigen Heiles angibt, die jedoch im weiteren und analogen Sinne auch die Beziehungen zwischen den gegenwärtigen Völkern und Zivilisationen in der Welt ansprechen kann. Christus "kam und verkündete den Frieden" (Eph 2,17), nicht nur zwischen Juden und Nicht-Juden, sondern vielmehr zwischen allen Nationen, weil alle ihren Ursprung im selben Gott haben, dem einzigen Schöpfer und Herrn des Universums. Bestärkt durch das Wort Gottes, richten wir von hier aus, von Ephesus, von der Stadt, die gesegnet ist durch die Anwesenheit der heiligsten Maria - die wir auch von den Muselmanen geliebt und verehrt wissen - an den Herrn ein besonderes Gebet für den Frieden zwischen den Völkern. Von diesem Abschnitt der anatolischen Halbinsel - natürliche Brücke zwischen Kontinenten - bitten wir um Frieden und Versöhnung für jene, die in dem Land wohnen, das wir "heilig" nennen und das so betrachtet wird: sei es von den Christen, sei es von den Juden und sei es von den Muslimen - es ist das Land Abrahams, Isaaks und Jakobs, dazu bestimmt, ein Volk aufzunehmen, daß Segen für alle Völker werden sollte (vgl. Gen 12,1 - 3). Friede für die gesamte Menschheit! Möge sich Jesajas Prophezeiung bald erfüllen: "Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern / und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, / und übt nicht mehr für den Krieg." (Jes 2,4). Diesen universalen Frieden brauchen wir alle, und die Kirche ist nicht nur gerufen, diesen Frieden prophetisch zu verkünden, sondern noch mehr, dessen "Zeichen und Instrument" zu sein. Eben in dieser Perspektive universaler Friedensstiftung gestaltet sich die Sehnsucht nach voller Gemeinschaft und Übereinstimmung zwischen allen Christen noch tiefgehender und intensiver. Bei der heutigen Liturgie sind katholische Christgläubige verschiedener Riten anwesend, und das ist ein Grund der Freude und des Lobpreises gegenüber Gott. Diese Riten sind nämlich in der Tat Ausdruck jener wunderbaren Vielfalt, mit der die Braut Christi geschmückt ist, wenn sich diese in der Einheit und im gemeinsamen Zeugnis zu treffen wissen. Zu diesem Zweck muß die Einheit unter den Ordinarien der Bischofskonferenz beispielgebend sein, in der Gemeinschaft und im gemeinsamen pastoralen Engagement. MAGNIFICAT Die heutige Liturgie hat uns beim Antwortpsalm das Loblied als wiederkehrenden Vers wiederholen lassen, das die Jungfrau von Nazareth beim Treffen mit ihrer alten Verwandten Elisabeth (vgl. Lk 1,39) anstimmte. Tröstend sind auch die Worte des Psalmisten in unseren Herzen verhallt: "Es begegnen einander Huld und Treue; / Gerechtigkeit und Friede küssen sich." (Ps 85,11). Liebe Brüder und Schwestern, mit diesem Besuch wollte ich nicht nur meine Liebe und geistliche Verbundenheit, sondern auch von Seiten der universalen Kirche gegenüber der christlichen Gemeinde spürbar werden lassen, die hier in der Türkei tatsächlich eine kleine Minderheit ist und täglich nicht wenigen Herausforderungen und Schwierigkeiten begegnet. Mit großem Vertrauen laßt uns gemeinsam mit Maria das Magnifikat des Lobes und Dankes gegenüber Gott singen, der auf die Niedrigkeit seiner Magd schaut (vgl. Lk 1,48). Laßt es uns gemeinsam voller Freude singen, auch wenn wir Schwierigkeiten und Gefahren ausgesetzt sind, wie es das schöne Zeugnis des römischen Priesters Don Andrea Santoro beweist, an den ich auch in dieser unserer Liturgie erinnern möchte. Maria lehrt uns, daß die Quelle unserer Freude und unsere einzige sichere Hilfe Christus ist, und sie wiederholt uns Seine Worte: "fürchtet euch nicht" (Mk 6,50), "Ich bin bei euch" (Mt 28,20). Und Du, Mutter der Kirche, begleite immerdar unseren Weg! Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns! Aziz Meryem Mesih'in Annesi bizim için Dua et. Amen. [ENDE DER PÄPSTLICHEN PREDIGT NACH MEINER ÜBERSETZUNG.] [TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DES HEILIGEN STUHLES: PREDIGT SEINER HEILIGKEIT BENEDIKT XVI.:] Sevgili kardeşlerim ve kızkardeşlerim, Bu efkaristiya ayininde, burada Efes’te, 431 yılındaki Ekümenik Konsil’de, görkemli bir şekilde kabul edilen ve ilan edilen Meryem’in tanrısal anne oluşu için Allah’a şükretmek istiyoruz. Hıristiyanların en çok sevdiği yerlerden biri olan buraya, Tanrı’nın Hizmetkârı mertebesine ulaşan, muhterem seleflerim VI. Pavlus ve II. Jean Paul gelmişlerdi. II. Jean Paul, Papa olduktan kısa bir süre sonra, 30 Kasım 1979 tarihinde bu kutsal mekânı ziyaret etmişti. Bu memlekette başka bir selefim daha, kendisi Papa olarak değil, Ocak 1935 ile Aralık 1944 yılları arası, Papalık Temsilcisi görevinde burada bulundu. Mutlu XXIII. Yuhanna, Angelo Roncalli. Hatırası halen saygı ve sempati uyandırmaya devam ediyor. Kendisi Türk halkına büyük değer veriyor ve hayranlık duyuyordu. Bununla ilgili olarak Ruhumun Günlüğü adlı günlüğünde not ettiği bir cümleyi burada memnuniyetle anımsıyorum: “Ben Türkleri seviyorum, doğal niteliklerini takdir ediyorum. Bu toplum uygarlıkların katettiği yollarda bir yere sahiptir” (n° 741). Ayrıca kendisi, derin bir imana ve sürekli Allah ile birliğe dayanan, ruhsal bir tutum olan hıristiyan iyimserliğini, Kilise’ye ve dünyaya armağan olarak bıraktı. Onun bana verdiği güçle, bu ülkeye hitap ediyorum, özellikle burada yaşayan Mesih’in “küçük sürüsüne” cesaret vermek ve tüm Kilise’nin sevgisini ifade etmek istiyorum. İzmir, Mersin, İskenderun, Antakya ve dünyanın farklı yerlerinden gelen müminleri, aynı zamanda da burada olmayıp ruhsal olarak aramızda bulunanları, büyük bir sevgiyle selamlıyorum. İzmir Arşöveği Monsenyör Ruggero Franceschini’yi, İzmir emekli Arşöveği Monsenyör Giuseppe Bernardini’yi, Monsenyör Luigi Padovese’yi, rahip ve rahibeleri özel bir şekilde selamlıyorum. Türkiye’ye gelen sayısız hacıların kanıtladığı gibi, başlangıçta Hıristiyan cemaatinin büyük gelişmelere tanık olduğu bu kutsal topraklardaki mevcudiyetiniz, tanıklığınız ve Kilise’ye hizmetiniz için sizlere teşekkür ediyorum. Allah’ın Annesi – Kilise’nin Annesi Aziz Yuhanna’nın İncil’indeki Mesih İsa’nın Kurtuluş eserinden sözeden bölümü dinledik. Meryem, Oğlunun kendisini Kurban olarak sunduğu o anda, O’nunla birlik içinde, anneliğini tüm insanlara özellikle de İsa’nın öğrencilerine mümkün kıldı. Bu çok önemli olayın ayrıcalıklı tanığı, Golgota’da İsa’nın Annesi ve diğer kadınlarla birlikte bulunabilen tek Öğrenci, dördüncü İncil’in yazarı Yuhanna’dır. Meryemin anneliği Nasıra’daki evet ile başlar ve Çarmıhın altında tamamlanır. Aziz Anselmus’un gözlemlediği gibi, eğer Meryem “evetiyle bizleri bağrında taşımaya başladıysa”, Bâkire Meryem’in Mesih’e inananlar için annelik çağrısı ve misyonu gerçekten de İsa’nın “Kadın, işte oğlun!” (Yuhanna 19,26) sözleriyle başladı. Ölmek üzere olan Mesih, Çarmıhtan Annesine ve yanında çok sevdiği öğrencisine baktığında, onlarda, bu dünyada kurmaya geldiği yeni Ailenin ilk çekirdeğini, Kilise’nin ve yeni insanlığın tohumunu gördü. Bundan dolayı sözlerini Meryem’e yönelttiğinde, ona “anne” demeyip “kadın” kelimesiyle hitap ediyor. Meryem’i öğrencisine emanet ettiğinde ise, anne kelimesini kullanıyor: “İşte annen” (Yuhanna 19,27). Tanrı’nın Oğlu, misyonunu bu şekilde tamamladı: Günah hariç, insanların tüm durum ve şartlarını paylaşmak üzere, Bâkireden doğdu, Babasına geri dönmek üzere olduğunda da dünyaya, insanlar için birliğin kutsal sırrını bıraktı (Cost. Lumen gentium, 1). Başlangıç çekirdeği Anne ile öğrenci arasındaki bağda hayat bulan Aile “Peder, Oğul ve Kutsal Ruh’un birliğinde bir araya geliyor” (Aziz Siprianus, De Orat. Dom. 23: PL 4, 536), Bu şekilde, Tanrısal annelik ile Kilise’nin anneliği, birbirlerinden çözülmeyecek bir bağla, bağlı kalıyorlar. Allah’ın Annesi – Birliğin Annesi İlk Okuma, tüm ulusların Havarisi olarak bilinen Pavlus’un idi. Evet tüm halklar, putperestler de Mesih’in kurtuluş sırrına tam anlamıyla katılmaya çağrıldılar. Bu metin havarisel seyahatimin parolası olan cümleyi içeriyor: “Mesih, bizim barışımızdır” (Efesliler 2,14). Kutsal Ruh’tan esin alan Pavlus, Mesih’in barışı sağlamakla kalmayıp, kendisinin barış olduğunu beyan ediyor. Bunu da Çarmıhın sırrıyla bağlantılı olarak doğruluyor: “Kanını akıtan” ve “bedenini” kurban olarak sunan İsa, “kendi bedeninde” düşmanlığı yıktı ve “kendinde, bu ikisinden yeni bir insan yarattı” (Efesliler 2,14 - 16). Havari, Mesih’in barışının, Mesih’in kendisinde ve kurtuluş sırrında, hiç beklenmedik bir şekilde nasıl gerçekleştiğini açıklıyor. Hapisteyken, burada, Efes’te yaşayan Hıristiyan cemaatine yolladığı Mektubunda şöyle açıklıyor: “Efes’te bulunan azizlere, Mesih İsa’ya ait olan sadıklar” (Efesliler 1,1). Havari Efeslilere “Babamız Tanrı’dan ve Rab İsa Mesih’ten sizlere lütuf ve esenlik” sözleriyle temennide bulunuyor” (Efesliler 1,2). “Lütuf” insanı yenileyen güçtür; “esenlik” böyle bir yenilenmenin olgun meyvesidir. Mesih lütuftur; Mesih esenliktir. Pavlus, sadece zaman tamamlandığında, Mesih’in kendisinde gerçekleşecek ve ifşa olacak bir “sır”, tanrısal bir plan müjdelemek üzere, gönderildiğini biliyor: “Şöyle ki, öteki uluslar da mirasa ortaktır, aynı bedenin üyeleridir ve Mesih İsa’da İncil aracılığıyla bu vaade ortaktır” (Efesliler 3,6). Bu “sır” tarihsel-kurtuluş planı çerçevesinde, ikiye bölen eski duvarı yıkıp, Kilise’de Yahudi ve putperestler birlik içinde, yeni bir Halka hayat veriyor. Mesih gibi, Kilise sadece birlik aracısı değil, aynı zamanda da etkili bir simgedir. Mesih ile Kilise’nin birbirlerinden hiç ayrılmadan dünyada ve tarih boyunca temsil ettikleri o birlik sırrının Annesi, Bâkire Meryem, Mesih’in ve Kilise’nin Annesidir. Kudüs ve tüm dünya için esenlik dileyelim Ulusların Havarisi Pavlus, Mesih hakkında şöyle yazıyor: “Yahudiler’le ulusları O bir kılmıştır” (Efesliler 2,14). Bu cümle, Yahudiler’le ulusların birbirleriyle olan ilişkisini, ebedî kurtuluş sırrı doğrultusunda açıklıyor. Bu aynı cümle, dünyada varolan toplumlar ve uygarlıklar için de geçerlidir. Mesih sadece Yahudi veya Yahudi olmayanlara değil, tek Yaratıcı ve evrenin Rab’bi aynı Allah’tan hayat bulan herkese “barışı müjdelemeye” (Efesliler 2,17) geldi. Allah’ın Sözüyle teselli bularak, Müslümanların da sevdiği ve yücelttiği Aziz Meryem’in varlığıyla kutsallık kazanan Efes’ten, toplumlar arası barış için Rab’be özel bir dua yükseltelim. Kıtalar arası doğal bir köprü oluşturan Anadolu’nun bu noktasından, Hıristiyanların, Yahudilerin ve Müslümanların “kutsal” saydıkları İbrahim’in, İshak’ın ve Yakub’un Topraklarında esenlik ve barış için birlikte yalvarıyoruz. Kutsal sayılan bu Toprağın kaderi tüm uluslar için hayırlı olacak bir topluma beşik olmaktı (Yaratılış 12,1 - 3). En kısa zamanda Yeşaya’nın kehânetinin gerçekleşmesi dileğiyle: “İnsanlar kılıçlarını çekiçle dövüp saban demiri, mızraklarını bağcı bıçağı yapacaklar. Ulus ulusa kılıç kaldırmayacak, savaş eğitimi yapmayacaklar artık” (Yeşaya 2,4). Böyle evrensel bir barışa hepimizin ihtiyacı var; Kilise bu barış için sadece kâhinsel müjdeleyici olmaya çağrılmıyor, “simge ve araç” olması isteniyor. Evrensel esenlik perspektifi karşısında, tüm Hıristiyanlar arasında birlik ve anlaşma arzusu yoğun bir şekilde hissediliyor. Bununla ilgili, bugünkü ayinde farklı Mezheplerden Katolik müminlerin hazır bulunması Allah’ı mutlu ediyor. Bu mezhepler, Mesih’in Gelin’ini güzelleştiren zengin çeşitliliğin bir ifadesidirler. Onların birlik içinde ve ortak tanıklıkta buluşmaları büyük bir önem taşıyor. Episkopaslar Konferansındaki Ruhanî Reisler, pastoral gayretlerinde gösterecekleri birlik ve paylaşımla, bu amaca örnek teşkil ederler. Yüceltme Mezmurun nakarat cümlesinde, Nasıra’lı Bâkire, yaşlı akrabası Elizabet ile buluştuğunda, kalbinden yükselen yüceltme ezgisini bizler günün litürjisinde tekrarladık (Luka 1,39). Yüreklerimizde yankılanan Mezmur yazarının şu sözleri de çok teselli verici: “Sadakat yerden bitecek, doğruluk gökten bakacak” (Mezmur 85,11). Sevgili kardeşlerim ve kız kardeşlerim, bu ziyaretimle Türkiye’de bulunan, küçük bir azınlık olan ve her gün zorluk ve meydan okumalarla karşı karşıya gelen, Hıristiyan cemaatine, sadece benim değil, evrensel Kilise’nin sevgisini ve ruhsal yakınlığını hissettirmek istiyorum. Kulunun alçakgönüllülüğünü gören Allah’a, bizler de Meryem ile birlikte, sarsılmaz bir güvenle, “yüceltme” ezgimizi ve şükranımızı yükseltelim. Zorluklar ve tehlikeler bizleri sınadığında, sevinçle ezgilerimizi sunalım. Bu ayinde Roma’lı papaz Don Andrea Santoro’yu ve onun güzel tanıklığını anımsamamak mümkün değil. Sevinç kaynağımız Meryem ve tek sağlam dayanağımız Mesih, bizlere şu sözleri tekrarlıyor: “Korkmayın” (Markos 6, 50), “Sizinle birlikteyim” (Matta 28,20). O’nun güçlü bileklerine kendimizi emanet ediyoruz (Luka 1,51). Ve Kilise’nin Annesi Meryem, katetmiş olduğumuz yolda bizlere Sen eşlik et! Aziz Meryem Mesih’in Annesi bizim için Dua et. Amin [ENDE DER PÄPSTLICHEN PREDIGT IN EINER TÜRKISCHEN ÜBERSETZUNG.] Mittwoch, 29. November 2006
ABT DR. GREGOR MARIA HANKE BEI ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, Katholische Lehre, News Kommentare um
22:51
Kommentare (0) Trackbacks (0) ABT DR. GREGOR MARIA HANKE BEI SEINER VEREIDIGUNG: KIRCHE DARF AUF GEGENREDE NICHT VERZICHTEN
Am heutigen Tag wurde der von Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. ernannte Bischof von Eichstätt, Seine Gnaden Abt Dr. Gregor Maria Hanke, durch den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber in der Staatskanzlei vereidigt. Dabei fand Bischof Gregor Maria die folgenden richtungsweisenden Worte:
[BEGINN DER ANSPRACHE:] Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, Eminenz, Herr Landtagspräsident, Herr Staatsminister, Herr Staatssekretär und alle Vertreter aus der Politik, verehrte Mitbrüder und Mitglieder der Delegation aus Eichstätt! Als angehender katholischer Bischof der bayerischen Diözese Eichstätt lege ich gemäß dem Konkordat von 1933 vor dem Ministerpräsidenten mein Treueversprechen gegenüber Deutschland und Bayern ab. Ein solcher Akt ruft mancherorts durchaus Verwunderung hervor. Nicht wenige begegnen einer solchen Verbindung von Staat und Kirche mit einer gewissen Skepsis. Die einen fragen, ob eine Symphonie zwischen Staat und Kirche angesichts einer pluralistisch gewordenen Gesellschaft noch vertretbar ist, ob die Sonderstellung der Kirche und ihre Privilegien nicht anachronistisch sind? Innerkirchlich begegnet man dem Argument, die Kirche könnte bei einer allzu engen Liaison mit dem Staat Gefahr laufen, ihre Identität zu verdunkeln. Weil das Selbstverständnis der Kirche gemäß dem Evangelium auf das Reich Gottes ausgerichtet sei, müsse sich die Kirche eine gewisse Distanz zur Welt bewahren und sich vom Staat abheben. Christlicher Glaube als Weg der Liebe Christi konzentriert sich in der Tat zunächst auf das personale Heil des Einzelnen. Aber die ethische Auswirkung der Liebe im innerkirchlichen Bereich ist immer schon offen für institutionelle Dienste und Funktionen im Raum der Gesellschaft. Christlicher Glaube ist individuell, aber nie privat, so liest man in der Charta eines katholischen Verbandes. Die soziale Dimension des christlichen Glaubens konnte sich allerdings in den Anfängen des Christentums aufgrund der Rahmenbedingungen des römischen Imperiums so nicht manifestieren. Dennoch wird schon vom Beginn der christlichen Mission an deutlich, wie sehr die praktizierte Liebe Christi auf "Selbsttranszendenz" in neue Räume angelegt ist. Bereits die junge Kirche transzendierte sich vom engen jüdisch-palästinischen Raum weit über die Grenzen des geographisch-ethnischen Ursprungs hinaus in die Kirche aus Juden und Griechen, sprich Heiden. Zu nennen ist die Kraft der Selbsttranszendenz, welche die Gesellschaften und politische Systeme mit dem Geist der christlichen Botschaft durchdrang und umformte, angefangen von der christlichen Umgestaltung des römischen Imperiums bis zu den nichtchristlichen, ja atheistischen Systemen der Zeitgeschichte und Gegenwart, denen sich die Kirche gegenübersieht. Die geschichtliche Öffnung des Christentums auf die politische Ökumene hin besagt keineswegs, den Auftrag Jesu verraten zu haben, sondern trägt dem Wesen der Kirche Rechnung: Sauerteig zu sein, nicht nur für den individuellen Weg der Bekehrung und Nachfolge, sondern gerade auch im welthistorischen Sinn. Bewirken doch die individuelle Metanoia vieler Menschen und die von vielen Einzelnen gelebte Nachfolge Jesu die Implantation der christlichen Botschaft in das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben einer Gesellschaft. Im Missionsauftrag des Auferstandenen: Geht zu allen Völkern..., und tauft sie ... (Mt 28, 19) ist die Sendung vorgegeben, Sauerteig zu sein, der im Geiste Jesu verändert und Neues entstehen läßt. Ein Staat, in dem man sich der christlich-abendländischen Wurzeln bewußt ist und gerade diese Werte fördern und schützen will, tut um seiner Zukunft willen gut daran, der Kirche Räume und Freiräume zu gewähren, in denen sie sich als Sauerteig entfalten kann. Dankbar blicken wir als Kirche auf die uns gewährten Räume, deren Aufzählung zu weit führen würde. Als künftiger Bischof von Eichstätt möchte ich jedoch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt nicht unerwähnt lassen. Damit ist der Kirche ein hervorragender Raum anvertraut, in dem der suchende menschliche Geist vom Evangelium durchsäuert werden soll. Andererseits bedeutet es für die Kirche stets einen Grenzgang, sich als Sauerteig in die Gesellschaft einzumengen. Wird der Sauerteig, wenn er in etwas Fremdem aufgeht, sich identisch bleiben? lautet die bange Frage durch die Kirchengeschichte hindurch. Ziehen nicht, wenn Politik, Wirtschaft und Kultur durchsäuert werden, im Gegenzug eine weltliche Denkart, weltliche Methoden des Umgangs mit Macht und Geld in die Kirche ein? Können die vom Staat der Kirche zugeschriebenen Freiräume nicht dazu mißbraucht werden, daß sich Kirche als wohlbestallte Institution privatistisch einrichtet und kirchliche und staatliche Kompetenzen in einem falsch verstandenen Frieden gegeneinander abgegrenzt werden? Die Kirche muß achtsam und verantwortungsvoll mit den ihr vom Staat ermöglichten Räumen umgehen, d. h. sie muß der ihr eingestifteten Bewegung zur Selbsttranszendenz treu bleiben. Ein wichtiges Indiz der Treue hierzu ist gewiß nicht ihre Verwaltungskompetenz, sondern ihr missionarischer Eifer. Es genügt nicht, in der Kirche das Prinzip der Selbsttranszendenz auf den einzelnen Gläubigen zu applizieren, eben als Ansporn zu geistlichem Wachstum auf dem Weg der Nachfolge, als individuelle Berufungsgeschichte. Die Kirche muß sich als verfaßte Gemeinschaft gleichfalls darum mühen. Eine um das evangelische Selbstverständnis sich mühende Kirche wird schließlich das für die Gesellschaft beitragen können, dessen ein Staat bedarf, der sich auf Werte gründet. Die Politik sucht das jeweils Mögliche und Machbare zu verwirklichen und ist daher auf Kompromisse angelegt, und dies erst recht in einer pluralistischen Gesellschaft. Bleibt die Kirche dem Prinzip der Selbsttranszendenz treu, werden politische Kompromisse, die christliche Werte tangieren, immer wieder den Widerspruch, die Gegenrede der Kirche hervorrufen. Die politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen, denen selbst an Werten gelegen ist, sollten diese Gegenrede der Kirche nicht nur als Teil des gesellschaftlich-demokratischen Diskurses betrachten, vielmehr sind solche Reaktionen der Kirche ein Zeugnis ihrer Lebendigkeit und Fähigkeit zur Selbsttranszendenz. Diese und nicht ihre Angepaßtheit generiert die Kraft für die Durchsäuerung der Gesellschaft im Geist des Evangeliums und sorgt so für die Lebendigkeit der christlich-abendländischen Werte. Das Schweigen der Kirche zu politischen Entscheidungen, die den Werten unserer abendländischen Tradition nicht gerecht werden oder den Handlungsspielraum für deren Realisierung mindern, wäre für die Zukunft eines Staatswesens, das sich auf Werte gründet, bedrohlicher als der im Augenblick als unangenehm erfahrene Widerspruch. Abschließend möchte ich meiner Hoffnung auf ein konstruktives Zusammenwirken von Staat und Kirche im Sinne einer kritischen Freundschaft Ausdruck verleihen und meinen Dank anfügen für die der Kirche ermöglichten Räume zur Entfaltung des Geistes des Evangeliums. [ENDE DER ANSPRACHE.] Freuen wir uns über diese klaren Worte des neu ernannten Bischofs von Eichstätt, Dr. Gregor Maria Hanke, der bereits am Herz-Jesu-Freitag, dem 1. Dezember, um 18 Uhr im hohen Dom zu Eichstätt begrüßt und dann eben dort am 2. Dezember im Rahmen der feierlichen Pontifikalliturgie um 09.30 Uhr die heilige Bischofsweihe empfangen wird. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at Mittwoch, 29. November 2006
BISCHOF KÜNG: DIE IN DEN LETZTEN ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, Katholische Lehre, News Kommentare um
21:51
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Angesichts eines soeben bekannt gewordenen Skandals im Zusammenhang mit der Österreichischen Hochschülerschaft, die nämlich eine Abtreibungskampagne mit der absurden Behauptung eines angeblichen Rechts auf Abtreibung(smord) verantwortet (vgl. die wichtige Meldung vom 26. November 2006 bei stjosef.at mit Verlinkungen zu Protestaufrufen), ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß das in unseren Breiten lange übersehene Problem des mangelnden Nachwuchses Gott sei Dank mittlerweile von fast allen politischen Gruppen anerkannt oder thematisiert wird. Ist bereits jede Abtreibung für sich die absolut unnötige Tötung unschuldigsten menschlichen Lebens, so ist eine Propaganda für Abtreibung darüber hinaus von größter Dummheit, wenn die Ursachen für den Bevölkerungsrückgang ehrlich analysiert werden.
In einem viel zu wenig beachteten Referat hat Seine Exzellenz Diözesanbischof Dr. Dr. Klaus Küng hingewiesen, wie sich die Argumentationslage verändert hat. Und zweifellos gehört das Bemühen um mehr Kinder zu einem religionenübergreifenden Handlungsfeld - dies sei gerade im Hinblick auf den derzeit laufenden Besuch Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. in der Türkei betont. Der von kath.net dankenswerterweise angebotene gesamte Vortrag Bischof Küngs als grundlegende Analyse zum Problem des fehlenden Nachwuchses vom 4. November 2006 lautet so: [BEGINN DER AUSFÜHRUNGEN DES BISCHOFS:] Noch vor 15 Jahren mußte man mit Widerspruch rechnen, wenn man es wagte, deutlich für eine größere Kinderzahl pro Familie einzutreten. Bevölkerungsüberschuß und Umweltschutz waren dominierende Themen. Man sagte: "Wenn nicht eingegriffen wird, können sich manche Länder niemals entwickeln." Die damals, Anfang der 90er-Jahre, vor allem von den USA, jetzt großteils von der EU finanzierten Programme der Geburtenkontrolle wurden (und werden) den unterentwickelten Ländern für die Gewährung von internationalen Förderungen und Langzeitkrediten als Vorbedingung auferlegt. Mit vielen Fakten wurde dargelegt, wie unverantwortlich von der jetzigen Generation mit den Energie- und anderen Umweltressourcen umgegangen wird. Die zu wenig differenzierte These lautete: Unkontrolliertes Wachstum bedroht die Zukunft der Menschheit. Schon damals war erkennbar, daß das Problem der Bevölkerungsexplosion nur bestimmte Länder in Afrika und Asien betraf, daß dagegen in den Wohlstandsländern, insbesondere in den USA und den meisten Ländern Europas, sehr bald ein Problem mit der Alterspyramide entstehen würde. Inzwischen hat sich bezüglich Kinderzahl die Atmosphäre gänzlich verändert. Schulen müssen der Reihe nach geschlossen werden, die Finanzierung der Kranken- und Pensionsversicherungen ist ohne Zuwanderung nicht mehr zu bewältigen. Allmählich wird auch bewußt, daß eine Trendwende schwierig und nur langfristig erreichbar ist, weil auch die Zahl derer, die Kinder haben können, kleiner geworden ist. Herwig Birg hat vor kurzem in einem Interview gesagt, die aktuelle Situation in Europa sei schlimmer als nach dem 30jährigen Krieg. Damals sei zwar fast ganz Europa verwüstet und die Bevölkerung durch Krieg und Pest dezimiert worden, aber man habe nach Eintritt des Friedens sofort den Wiederaufbau betreiben können. Dagegen beginnen Maßnahmen zur Verbesserung der demographischen Entwicklung, wenn der Geburtenstand längere Zeit hindurch zu niedrig war, erst zu wirken, wenn wir selbst längst nicht mehr leben. In den letzten Jahren wurden die Probleme der geringen Geburtenzahlen durch entsprechende Einwanderung kaschiert. Inzwischen wissen wir, daß Immigration langfristig ebenfalls gravierende Probleme aufwirft. Spätestens jetzt, nach den schrecklichen Terrorakten in den USA, Madrid und London, werden die Gefahren bewußt, die dadurch entstehen können. Echte, wirksame Maßnahmen der Politik zur Überwindung der demographischen Misere sind bis jetzt nicht erkennbar. Die meisten Überlegungen gehen in Richtung Vereinbarkeit von Familie und Beruf; möglichst flächendeckend werden Kinderkrippen und Ganztagsschulen gefordert. Wie das Beispiel einiger Länder zeigt, kann auf diese Weise eine gewisse Steigerung der Fertilitätsrate erreicht werden. Österreich hat eines der großzügigsten Förderungspakete für die Familie und gelangt bis jetzt auf 1,4 Kinder pro Familie. Andere Länder schaffen etwas mehr. Das Ziel 2,1 Kinder pro Familie wird freilich von keinem Land in Europa verwirklicht. Es ist überhaupt eine Frage, inwieweit mit Geld, mit finanziellen Zuwendungen und anderen materiellen Anreizen eine echte Wende bezüglich Kinderfreundlichkeit erreichbar ist. Es darf nicht übersehen werden, daß die zu geringe Kinderzahl durch in der Gesellschaft weit verbreitete und in den Menschen unserer Zeit tief eingewurzelte Trends bedingt ist. Es scheint mir notwendig, diese Trends - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - kurz aufzulisten. Wir werden dabei erkennen, daß es nicht bloß um die Probleme im Zusammenhang mit der demographischen Frage geht. Es geht um mehr. Es geht um das Wohl der Kinder und um unsere und ihre Zukunft. Es geht darum, ob die Menschen immer mehr in eine Sackgasse, in eine dekadente Entwicklung geraten, die kein Glück bringt, und welches die Schritte sind, um eine bessere Entwicklung zu erreichen. URSACHEN GERINGER KINDERZAHLEN: In unserer modernen Wohlstandsgesellschaft ist der Begriff "Selbstverwirklichung" sehr wichtig. Einen großen Einfluß hat in diesem Zusammenhang der Feminismus ausgeübt. Sich selbst zu verwirklichen ist an sich etwas Positives. Es gehört zur Bestimmung jedes Menschen, das Ziel zu erreichen, das ihm Gott in die Wiege gelegt hat. Die Frage ist, worin diese Selbstverwirklichung besteht und wie sie erreicht wird. Das Verlangen nach Selbstverwirklichung kann egoistische Züge annehmen, auch selbstschädigend werden. Heute wird Selbstverwirklichung oft einseitig im Beruf, in der Karriere gesucht. Es ist ein Verdienst des Feminismus, daß der Frau genauso wie dem Mann alle Möglichkeiten zur Ausbildung, zum Studium eröffnet wurden. Im vergangenen Jahrhundert hat sich in vielen Berufen ein gewaltiger Wandel vollzogen. Viel Gutes wird durch Frauen verwirklicht. Es ist verständlich, daß nach langem Studium das Verlangen nach Berufsausübung, nach beruflicher Erfahrung und Karriere besteht. Kinder werden deshalb häufig aufgeschoben. Schon das ist ein Grund, warum die Geburtenzahl zurückgegangen ist. Verständlich ist auch der Wunsch, möglichst bald in den Beruf zurückzukehren, sobald die Kinder etwas größer sind. Je größer die Zahl der Kinder und je länger die Zeit der Unterbrechung in der Berufsausübung andauert, desto schwieriger wird ein beruflicher Neuanfang. Das ist wohl der häufigste Grund, warum viele Frauen nicht mehr als zwei, maximal drei Kinder haben. Bei Männern und Frauen spielt die Selbstverwirklichung durch Wohlstand eine große Rolle. Man möchte sich etwas leisten, jedenfalls so wie die anderen leben können. Die Ausgaben sind groß, gerade auch dann, wenn mehrere Kinder zur Welt kommen. Ein größerer Wohnungsbedarf führt zu hohen Investitionen, und die Ausbildungen der Kinder kosten viel. Auch daraus ergibt sich oft die Notwendigkeit, daß beide Elternteile berufstätig werden. Familien mit mehreren Kindern sind gegenüber anderen mit wenigen oder keinen Kindern finanziell eindeutig benachteiligt. Ein anderer wichtiger Faktor ist die "Verhütungsmentalität". Die modernen Verhütungsmittel und ihre Ausbreitung haben in einem vorher noch nie da gewesenen Ausmaß "Sex" zum Konsumgut gemacht. Zugleich kam es durch die Kommerzialisierung der Sexualität in praktisch allen Bereichen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens zu einer gewaltigen Steigerung der Erotisierung der Gesellschaft mit einer kontinuierlichen Anhebung der Reizschwellen und vielen negativen Folgeerscheinungen. Man braucht kein scharfer Beobachter zu sein, um die gewaltige Veränderung der letzten Jahrzehnte in den Einstellungen und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Sexualität wahrzunehmen. Nicht nur die meisten Zeitungen, Fernsehsendungen, Internetangebote lassen es erkennen, sogar die in den Schulen verbreiteten offiziellen Aufklärungsbroschüren des Bundesministeriums für Soziales und Gesundheit weisen eine eindrucksvolle Richtung auf: Sex zu haben, unter Umständen schon früh, ist offenbar normal. Erlaubt ist alles, sofern man sich vor AIDS schützt. Vieles wird in Kauf genommen, manches, was zu einem schweren gesundheitlichen Problem werden könnte, wird nicht einmal erwähnt. Wichtig ist nur, daß keine Schwangerschaft eintritt. Ein Kind ist im Kontext der Verhütungsmentalität nichts anders als die Folge eines Fehlers, wobei trotz aller Aufklärung die "Fehler" relativ häufig vorkommen. Die Schwangerschaftsabbrüche sind aber nicht nur bei jungen Mädchen angestiegen, was nicht überrascht, noch häufiger sind sie bei verheirateten Frauen nach dem zweiten Kind. Die in den letzten Jahrzehnten abgetriebenen Kinder fehlen uns. In letzter Zeit setzt allerdings eine neue Entwicklung ein. Die oben zitierte Broschüre des Bundesministeriums empfiehlt dem gängigen Trend folgend die "Pille danach" als "Notfallsverhütung". In Wirklichkeit handelt es sich, wenn tatsächlich eine Befruchtung geschehen ist, um eine Abtreibung im frühesten Stadium, die freilich nicht nachweisbar ist. Es ist wahrscheinlich, daß in nächster Zeit die offiziellen Abtreibungszahlen niedriger werden, was aber nicht bedeutet, daß die Situation bezüglich Abtreibung tatsächlich besser geworden ist. Die allgemein verbreitete Verhütungsmentalität ist einer der wichtigsten Faktoren für das Absinken der Kinderzahl. Die Auswirkungen der Verhütungsmentalität betrifft aber nicht nur die Kinderzahl. Ihre Folgen sind weitreichend. Innerkirchlich hat die einseitige Interpretation einiger Konzilstexte und in der Folge die Ablehnung der Enzyklika "Humanae Vitae" eine wichtige Rolle gespielt. Im Konzil wurde betont, daß jene Akte, durch welche "die Eheleute innigst und lauter eins werden, von sittlicher Würde sind. Sie bringen, wenn sie human vollzogen werden, jenes gegenseitige Übereignetsein zum Ausdruck und vertiefen es, durch das sich die Gatten gegenseitig in Freude und Dankbarkeit reich machen" (GS 49). Das war etwas Neues, daß der Geschlechtsakt, auch ohne den Bezug zur Fortpflanzung zu erwähnen, so positiv beschrieben wurde. Viele meinten, davon ableiten zu können, daß in der Tat jeder Geschlechtsakt wertvoll sei, ohne die Frage des Bezuges zur Fortpflanzung einzubeziehen. Ein zweiter wichtiger Punkt war der im Konzil neu verwendete Begriff "der verantworteten Elternschaft": von vielen Christen wurden diesbezügliche Aussagen des Konzils von jedem Ehepaar in dem Sinn interpretiert, daß die Kinderzahl von jedem Ehepaar selbst zu bestimmen ist, was ja auch wahr ist. Nicht beachtet wurde, daß sie dabei überlegen müssen, was vor Gott richtig ist, was bezüglich Kinderzahl wohl Gott von ihnen erwartet. Nicht beachtet wurde weiters, daß schon das Konzil lehrte: "Wo es sich um den Ausgleich zwischen ehelicher Liebe und verantwortlicher Weitergabe des Lebens handelt, hängt die sittliche Qualität der Handlungsweise nicht allein von der guten Absicht und Bewertung der Motive ab, sondern auch von objektiven Kriterien, die sich aus dem Wesen der menschlichen Person und ihrer Akte ergeben und die sehr wohl den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe wahren" (GS 51). Ein weiterer Faktor der geringen Kinderanzahl heute ist die Unsicherheit, ob eine Ehe zustande kommt und ob sie gelingen, dauerhaft sein wird. In dieser Situation der Unsicherheit fehlt die Voraussetzung für Kinder, die ein sicheres Zuhause brauchen, die Zuwendung von Vater und Mutter. In der derzeit weit verbreiteten Praxis, zusammenzuleben ohne verheiratet zu sein, ist die Anwendung von Verhütung fast selbstverständlich. Schwangerschaften gehen fast immer auf Verhütungsfehler zurück und stellen eine Komplikation dar, die auch heute nicht selten zu einer nicht ganz freiwillig eingegangenen Ehe führt. Es kann nicht verschwiegen werden, daß in all diesen Themen die Verkündigung der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten aus vielfachen Gründen defizitär war. Priester und Bischöfe sind verunsichert; die Thematisierung führt zu Widerspruch und Streit. Sexualität ist für viele Priester zu einem Thema geworden, das sie lieber meiden. Erwähnen möchte ich auch: Umweltschutz hat meines Erachtens weiterhin einen nicht geringen Einfluß: das Argument der negativen Auswirkungen der hoch technisierten, Energie und andere Ressourcen vergeudenden Konsumgesellschaft ist tief in die Herzen der Menschen eingedrungen. Es hat auch seine Wichtigkeit. Die Frage ist, ob wir bei der Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen an den richtigen Punkten ansetzten. Und bezüglich Politiker muß bedacht werden, daß bezüglich Familien- und Kinderfreundlichkeit einschneidende und langfristige Strategien nötig sind, die nur mit viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit möglich werden, was die Mitwirkung vieler voraussetzt. WAS KÖNNEN WIR TUN? Meines Erachtens ist es notwendig, an den Wurzeln anzusetzen. Zunächst eine Beobachtung: wer hat heute mehrere Kinder? Bei uns - ähnliches zeigt sich auch in anderen Wohlstandsländern christlichen Ursprungs - sind es fast nur Familien, die "gläubig" sind, die den Wert des Lebens sehen und die tiefere Bedeutung menschlicher Liebe erfaßt haben. Sie haben selten - wie es früher einmal war - zwölf Kinder, oft aber doch vier bis fünf, manchmal auch mehr. Sie haben den Wert der Hingabe erkannt. Oft widmen sich die Frauen in solchen Familien, auch solche mit hervorragender Ausbildung und hervorragenden Qualifikationen, den Kindern, die in diesen Familien einen zentralen Stellenwert besitzen. Solche Familien werden in der heutigen Gesellschaft zu Unrecht als "traditionell" angesehen, in Wirklichkeit sind sie eher als revolutionär einzustufen, weil sie bewußt gewissen Trends nicht folgen. Von ihnen wird auch die Bedeutung der Mutterschaft und der Vaterschaft erkannt und als etwas Schönes und Bereicherndes erfahren. Nicht wenige dieser jungen Paare sind an der Auseinandersetzung mit den Aussagen der Kirche über Ehe und Familie sehr interessiert und motiviert, bei der Verbreitung dieser Ideale und der damit im Zusammenhang stehenden Hilfen des Glaubens mitzuwirken. WER SOLL HANDELN? Eine wichtige Aufgabe kommt der Kirche zu. Da stellt sich allerdings sofort die Frage, wer ist Kirche? Kirche sind nicht nur der Bischof und die Priester, Kirche sind auch Eheleute, Männer und Frauen, Getaufte und Gefirmte, die auch ihre Aufgabe in Kirche und Gesellschaft haben. Gerade im Zusammenhang mit Ehe und Familie und deren Aufgaben ist zu beachten, daß Eheleute - auch nach der Auffassung des kirchlichen Lehramtes - nicht nur Ziel, Objekt der kirchlichen Verkündigung sind. Sie sind auch wichtige Träger dieser Verkündigung. Seit langem bin ich davon überzeugt, daß die Erneuerung der Ehe- und Familienpastoral im Sinn der Kirche hauptsächlich durch christliche Eheleute, die von ihrem christlichen Leben, von ihren persönlichen Erfahrungen Zeugnis ablegen, geschehen wird. Wir brauchen freilich auch Priester (Bischöfe), die bei dieser Verkündigung mittun. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt nämlich, daß gerade in dieser Mitarbeit das Zusammenwirken von Verheirateten und zölibatär Lebenden eine wertvolle Ergänzung bedeutet. Eheleute brauchen das Zeugnis von Priestern und anderen, die enthaltsam leben und ganz auf Gott hin orientiert sind. Priester brauchen das Zeugnis christlicher Eheleute, die in ihrer Situation konsequent die Nachfolge Christi leben. Wie bereits erwähnt: die Priester (Bischöfe) wurden in den letzten Jahrzehnten durch die innerkirchlichen Diskussionen wegen der Enzyklika "Humanae Vitae" stark verunsichert. Viele haben den Eindruck, die kirchliche Lehre sei nicht lebbar. Sie bedürfen der Bestärkung durch Ehepaare, deren Bekenntnis und Freude überzeugt. WELCHES SIND DIE THEMEN, DIE IN BESONDERER WEISE VERKÜNDET WERDEN MÜSSEN? Die wichtigste Frage scheint mir immer und in jedem Fall die Frage Gottes und des eigenen Lebenssinnes bzw. -zieles. Kardinal König hat es gerne so formuliert: "Woher kommen wir, wohin gehen wir, wofür sind wir da." Das ist gerade beim jetzigen Papst die Grundthematik, die er in vielen Varianten, in Ansprachen, Hirtenworten, Vorträgen zum Anklingen bringt. Der Lebenssinn, die Berufung zum Ewigen Leben mit Gott macht am besten den Wert und die Wünsche jedes einzelnen Menschen bewußt. Mit diesem zentralen Thema ist untrennbar verbunden das Thema Liebe. "Deus caritas est" - Gott ist die Liebe, und wir sind sein Abbild. Aus Liebe sind wir erschaffen und zur Liebe sind wir bestimmt. Um die Liebe kreisen die beiden Hauptgebote. Sie zu erlernen und zu entfalten ist das Wichtigste in unserem Leben, und Jesus Christus ist der Weg dazu. Da unsere Vorfahren und wir selbst gesündigt haben, laufen wir immer Gefahr, in die Sackgasse des Egoismus zu geraten. Es kann auch sein, daß wir wegen erlittener oder selbst verursachter Verletzungen den Weg zu ihr, zur Liebe, auf uns allein gestellt nicht finden. Das Lebensziel - welches ist mein eigentliches Ziel, was will ich vor allem? - ist daher die Grundfrage, die zu stellen ist. Nicht nur Konsum, Fun, Erfolg, Karriere bringen Erfüllung. Und so kommt es, daß sich junge Menschen heute, wenn sie das erfaßt haben, bewußt für die Familie entscheiden, mehrere Kinder wollen, auch wenn das Opfer kostet. Das bedeutet nicht, daß eine berufliche Tätigkeit für die Frau nicht in Frage kommt, aber es bedeutet Prioritäten, eine bestimmte Einstellung, gerade auch den Kindern gegenüber. Die Kirche muß zu Kindern ermutigen. Es ist wahr - das lehrt die Kirche - daß das Ehepaar selbst im Gespräch miteinander und im Gespräch mit Gott letztlich selbst die Zahl der Kinder zu entscheiden hat. Aber Liebe ist großzügig, führt zur Hingabe, auch konkret zum Hinhören auf Gott und aufeinander. Und oft wird die Schlußfolgerung sein: "Sollten wir nicht zu einem weiteren Kind Ja sagen?" Es ist auch notwendig bewußt zu machen, daß die Anwendung von Verhütungsmitteln nicht nur ein Ausklammern der Fortpflanzung bedeutet. Sie unterminieren den Hingabecharakter der geschlechtlichen Vereinigung. Oft mag dies dem Ehepaar gar nicht wirklich bewußt sein. Häufig zeigen sich die Folgen erst später. Auch bei natürlicher Empfängnisregelung ist diese Gefahr, nicht genügend großzügig zu sein, die Hingabe nicht ganz zu leben, nicht ausgeschlossen, wenn die Gründe, den Geschlechtsverkehr nur an unfruchtbaren Tagen zu suchen, nicht wirklich gegeben sind. Immerhin fordert natürliche Empfängnisregelung Rücksicht aufeinander, Selbstbeherrschung und das Mittun beider. Ehepaare, die so leben (mit NER), bezeugen, daß es ihre Beziehung verfeinert hat. Und oft wächst in dieser Lebensweise nach einiger Zeit der Wunsch nach weiteren Kindern, weil es etwas Schönes ist. Die eheliche Hingabe bewirkt auch, daß die Eheleute ihre Kinder nicht nur empfangen und zur Welt bringen, sondern mit ganzen Herzen lieben. Solche Eltern entdecken die Einmaligkeit und Unaustauschbarkeit jedes Einzelnen ihrer Kinder. Sie beginnen die Persönlichkeit jedes Einzelnen wahrzunehmen und zu fördern. Selbst werden sie dadurch bereichert, sie lernen vieles durch die Kinder und verändern sich im Umgang mit ihnen. Oft wird die Liebe zu den Kindern - auch die Liebe zu Gott - bewirken, daß Mütter ihren Beruf längere Zeit oder ganz aufgeben. Nicht immer wird es so sein müssen. Oft wirkt es sich auch auf die Familie positiv und gut aus, wenn eine Frau mit ihrem Beruf im Kontakt bleibt und nach einiger Zeit teilweise oder ganz zu ihm zurückkehrt. Wichtig ist, daß die Kinder nicht zu kurz kommen, im Zweifelsfall Vorrang haben. Freilich, auch Mütter brauchen Erholung, Fortbildung, Freiraum, Möglichkeit zur Entfaltung und Einsatz. Die gleiche Liebe bewirkt, daß sich auch die Väter ihren Kindern widmen. Heute wissen wir es besser denn je, wie wichtig für die gesunde Entwicklung der Kinder die Zuwendung beider Elternteile ist, Mutter und Vater sind nötig. Die Erfahrung - auch der letzten Jahre - zeigt, daß Eltern, die sich so den Kindern zuwenden, glücklich sind und reich, auch wenn sie auf manches verzichten und einfacher leben als es mit wenigen Kindern oder ohne sie möglich wäre. Es wäre wichtig, daß diese Erfahrung junger kinderreicher Familien bekannt gemacht wird, und daß sie selbst es erzählen, wie sie es bewerkstelligen. Das wirkt besser als die beste Predigt. Die Erziehung, das Begleiten der Kinder und Jugendlichen, ist - gerade in der heutigen Zeit - eine große Herausforderung. Es kann etwas sehr Attraktives sein, wenn eine Familie sich mit einer gewissen Kreativität bemüht, ihr Familienleben so zu gestalten, daß alle Beteiligten - Jung und Alt - sich wohl fühlen, wobei dies gegenseitige Rücksicht, Einfühlungsfähigkeit und Liebe voraussetzt. Es ist auffallend, daß Kinder aus solchen Familien gerne nach Hause kommen, selbst ebenfalls den Glauben praktizieren, den sie bei den Eltern erleben, und später, wenn sie selbst eine Familie gründen, genauso viele Kinder wünschen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erkenntnis, daß Ehe und Familie auch heute gelingen können, wenn das Ehesakrament die Grundlage ist und die Herausforderungen des Alltages und der verschiedenen Lebenssituationen aus dem Glauben heraus mit Hilfe des Gebetes, mit regelmäßigem Sakramentenempfang sowie persönlichem und gemeinsamem Bemühen bewältigt werden. Die Kirche muß den jungen Leuten Mut machen, konsequent christlich zu leben, vor der Ehe und in der Ehe. Dann sind die Chancen groß, daß alles gut geht. Die Kirche hat eine sehr wirksame Hilfe anzubieten: Christus, das Evangelium, die Sakramente, geistliche Begleitung. Schließlich ist doch auch zu bedenken, daß die christlichen Familien sich nicht mit den Benachteiligungen abfinden dürfen, die sie heute gegenüber Unverheirateten oder Einkindfamilien in Kauf nehmen müssen. Es ist erforderlich, mit Mut und Entschlossenheit eine Allianz für die Familien zu bilden. Unbedingt muß erreicht werden, daß eine Frau sich in aller Freiheit für die Familie entscheiden kann, ohne daß dies mit großen finanziellen Nachteilen verknüpft ist. Angesichts der geringen Kinderzahl muß der Staat neue Wege zur Förderung der kinderreichen Familien entwickeln. Eine solche wäre zum Beispiel die Einführung eines Erziehungsgeldes ab dem dritten Kind und die Anrechnung der Kinderjahre in der Pension in jedem Fall, auch dann, wenn die Frau vorher keine Berufstätigkeit ausgeübt hat. Kinder sind unsere Zukunft. Für sie einsetzen kann nur, wer sich zugleich für die Familie auf der Grundlage der Ehe einsetzt, wer bewußt macht, daß Kinder sich am besten entfalten, wenn sie die Liebe ihrer Eltern und Geschwister erfahren. Der Kirche kommt dabei eine besondere Aufgabe zu, weil wir alle der Erlösung bedürftig und Egoismus unsere große Gefahr ist, aber mit Christus haben wir allen Grund zur Hoffnung. Sie müssen wir auch anderen vermitteln. [ENDE DES VORTRAGS.] Angesichts dessen sollte sich das Frauenreferat der Österreichischen Hochschülerschaft (präzise: das Referat für feministische Politik mit seiner Mailadresse) besinnen und nicht auf längst verbrauchte Argumente für einen Abtreibungsmord hereinfallen und diese auch noch propagieren (auf einem Propagandaplakat ist z. B. zu lesen: "Eine Studie der WHO hat ergeben: 68000 Frauen jährlich sterben weltweit an Abtreibungen, da diese verboten sind. Mehr als 500000 Frauen jährlich sterben weltweit durch Komplikationen während der Schwangerschaft und/oder Geburt. 80 Millionen Frauen jährlich werden ungewollt schwanger, da sie keinen ausreichenden Zugang zu Verhütungsmitteln haben. 19 Millionen Schwangerschaftsabbrüche jährlich werden unter unsicheren, unhygienischen Bedingungen durchgeführt, wodurch viele Frauen dauerhaft verstümmelt, krank, unfruchtbar werden. Fazit: es braucht mehr Mittel für Sexualaufklärung, Verhütungsmittel und legale leistbare Möglichkeiten für einen Schwangerschaftsabbruch!") Es gibt jedoch in Wirklichkeit niemals eine objektive Rechtfertigung für Abtreibung. Vielmehr ist Inge Baldinger rechtzugeben, wenn sie in ihrem Kommentar vom 18. November 2006 (in den Salzburger Nachrichten) unter dem Titel "Unerwünschtes Leben" schreibt: "In Deutschland hat dieser Woche wieder ein Kind per höchstrichterlichen Entscheid bestätigt bekommen, ein unerwünschtes Leben zu sein. Wenn der heute dreijährige Bub größer und in der Lage sein wird, dieses Urteil in seiner Tragweite zu erfassen, bleibt ihm als womöglich einziger Trost, kein Einzelfall zu sein (...) Abgründe tun sich auf. Und auch, wenn es manche nicht so dramatisch sehen wollen: hier steht das nackte Leben vor Gericht. In seiner Vielfalt und Fehlerhaftigkeit, in seiner Großartigkeit und in seiner Erbärmlichkeit. Hier wägen Eltern, Ärzte, Juristen Fragen ab, die jede Gesellschaft an den Rand des Menschseins bringen muß: die Frage nach unerwünschtem Leben; und die Frage, wer dafür bezahlen muß. Ist es das, was wir wollten? Kann man diese Abwägung dem Geist der Zeit entsprechend wirklich rein sachlich sehen? (...) Daneben gibt es auch eine ganz andere Entwicklung. Der Druck auf werdende Mütter steigt, unbedingt klären zu lassen, ob das in ihnen wachsende Leben nach menschlichem Ermessen auch sicher einwandfrei sein wird. Mütter, die sich diesem Druck nicht beugen, die dem neuen Leben auf alle Fälle eine Chance geben wollen, stoßen zusehends auf Unverständnis. Ist das Kind dann tatsächlich behindert, schwingt im kollektiven Bedauern schnell auch mit, daß sie ja die Wahl gehabt hätten, über Tod oder Leben zu entscheiden. Das ist das Fürchterlichste, was eine Gesellschaft ihren am meisten auf Hilfe angewiesenen Mitmenschen antun kann. Leben ist immer ein Risiko. Es macht, was es will. Dagegen gibt es keine Versicherung. Darüber kann kein Arzt und kein Apotheker informieren. Und auf keinen Fall kann Leben ein Schaden sein. Niemals." Dem schließe ich mich vorbehaltlos an. Von daher ist das in Nicaragua am 26. Oktober 2006 vom Parlament beschlossene völlige Abtreibungsverbot zu begrüßen. Die Studentinnen des Referates für feministische Politik hätten sich daher besser und wenigstens auch mit den Argumenten für ein naturrechtlich in der Tat gefordertes strafrechtliches Abtreibungsverbot befassen sollen, denn menschliches Leben, -sowohl jenes der Mutter als auch jenes des noch ungeborenen Kindes - hat von der Empfängnis an ein Recht auf diesen Schutz. Mit Recht haben die Teilnehmer einer internationalen AIDS-Konferenz in El Salvador im Hinblick auf den 25. November als Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen gefordert, daß der Kampf gegen eine weitere Verbreitung von AIDS mit dem Kampf gegen Gewalt an Frauen Hand in Hand gehen müsse. Denn die in vielen lateinamerikanischen Staaten kaum geahndete sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Frauen sowie die Schutzlosigkeit, die für viele zur Migration gezwungene Frauen in fremder Umgebung entsteht, sind Hauptgründe für die dort gegebene sechs Mal höhere Wahrscheinlichkeit der Frauen, sich mit dem HI-Virus anzustecken. Im Hinblick auf Prognosen, daß AIDS im Jahre 2030 die weltweit häufigste tödliche Infektionskrankheit sein würde, müßten auch radikale Feministinnen bereit sein, sich mit der kirchlichen Sittenlehre zu beschäftigen. Ein größeres Bemühen, sich auch an das sechste Gebot Gottes in der Überlieferung Seiner Kirche zu halten, hätte diesen AIDS-Trend frühzeitig stoppen können. Angesichts der immer wieder aufgewärmten Kondomgerüchte sei neuerlich auf diese Verhütungsaufklärung und auf die Unveränderlichkeit der Prinzipien der katholischen Sittenlehre verwiesen. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at Dienstag, 21. November 2006
BENEDIKT XVI. / ZWEITER TEIL: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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07:26
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In Fortsetzung der ersten Ad-Limina-Ansprache widmete Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. der zweiten Gruppe der katholischen Bischöfe Deutschlands die zweite Ad-Limina-Ansprache mit wichtigen und glaubensmäßig zu beachtenden Hinweisen bei der Planung struktureller Reformen. Hervorhebungen im Fettdruck sind von meiner Seite.
[BEGINN DER PÄPSTLICHEN ANSPRACHE:] Meine Herren Kardinäle! Liebe Brüder im Bischofsamt! Mit besonderer Freude heiße ich Euch, liebe Mitbrüder aus der gemeinsamen deutschen und bayerischen Heimat, hier im Hause des Papstes willkommen. Euer Besuch ad limina Apostolorum führt Euch zu den Gräbern der Apostel, die aber nicht nur von Vergangenheit sprechen, sondern uns vor allem auf den auferstandenen Herrn verweisen, der immer in seiner Kirche gegenwärtig ist, ihr immer "vorangeht" (Mk 16,7). Die Gräber sprechen uns davon, daß die Kirche immer an das Zeugnis des Anfangs gebunden, aber zugleich im Sakrament der Apostelnachfolge immer lebendig bleibt; daß der Herr durch den apostolischen Dienst immer im Präsens zu uns spricht. Damit ist unsere Aufgabe als Nachfolger der Apostel berührt: wir leben in der Bindung an Ihn, der das Alpha und das Omega ist (Offb 1,8; 21,6; 22,13) - an den, der ist, der war und der kommt (Offb 1,4). Wir verkünden den Herrn in der lebendigen Gemeinschaft seines Leibes, die von seinem Geist belebt wird - in der lebendigen Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri und dem Kollegium der Bischöfe. Der Ad-limina-Besuch soll uns in dieser Gemeinschaft stärken; er soll uns dazu helfen, daß wir immer mehr als treue und kluge Verwalter der vom Herrn uns anvertrauten Güter befunden werden können (vgl. Lk 12,42). Damit die Kirche dem Herrn und so sich selber treu bleibt, muß sie immerfort erneuert werden. Aber wie geht das? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst den Willen des Herrn, des Hauptes der Kirche, erfragen und klar erkennen, daß alle kirchliche Reform aus dem ernsten Bemühen um tiefere Erkenntnis der Wahrheiten des katholischen Glaubens und aus dem beharrlichen Streben nach sittlicher Läuterung und Tugend erwächst. Das ist ein Appell, der sich zuallererst an jeden einzelnen und dann an das ganze Volk Gottes richtet. Die Suche nach Reform kann leicht in einen äußerlichen Aktivismus abgleiten, wenn die Handelnden nicht ein echtes geistliches Leben führen und die Beweggründe für ihr Tun nicht beständig im Licht des Glaubens prüfen. Dies gilt für alle Glieder der Kirche: für Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und alle Gläubigen. Der heilige Papst Gregor der Große hält dem Bischof in seiner Regula pastoralis gewissermaßen einen Spiegel vor: "Über der äußeren Beschäftigung vernachlässige der Bischof nicht das innere Leben [...] Oft meint er wegen seiner hohen Stellung, er sei über alle erhaben [...] Von außen widerfährt ihm unangemessenes Lob, in seinem Innern aber geht ihm die Wahrheit verloren" (2,1). Es geht darum - und dies ist sicher auch eine tägliche Aufgabe für jeden Christen - vom eigenen Ich abzusehen und sich selbst dem liebenden und fragenden Blick Jesu auszusetzen. In der Mitte unseres Dienstes steht immer die Begegnung mit dem lebendigen Christus, die unserem Leben die entscheidende Richtung gibt. In Ihm blickt uns die Liebe Gottes an, die sich durch unseren priesterlichen und bischöflichen Dienst dem Menschen in den verschiedensten Situationen mitteilt, dem gesunden wie dem kranken, dem leidenden wie dem schuldig gewordenen Menschen. Gott schenkt uns seine verzeihende, heilende und heiligende Liebe. Immer wieder kommt Er neu auf uns zu "durch Menschen, in denen er durchscheint; durch sein Wort, in den Sakramenten, besonders in der Eucharistie. In der Liturgie der Kirche, in ihrem Beten, in der lebendigen Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir die Liebe Gottes, nehmen wir ihn wahr und lernen so auch, seine Gemeinschaft in unserem Alltag zu erkennen" (Enzyklika Deus caritas est, 17). Natürlich muß in der Kirche auch institutionell und strukturell geplant werden. Kirchliche Institutionen, Pastoralpläne und andere rechtliche Strukturierungen sind bis zu einem gewissen Grad schlichtweg notwendig. Aber gelegentlich werden sie als das Wesentliche ausgegeben und verstellen so den Blick auf das wirklich Wesentliche. Sie werden jedoch nur dann ihrer eigentlichen Bedeutung gerecht, wenn sie am Maßstab der Glaubenswahrheit gemessen und danach ausgerichtet werden. Letztlich muß und wird es der Glaube selbst sein, der in seiner ganzen Größe, Klarheit und Schönheit den Rhythmus der Reform vorgibt, die wesentlich ist und die wir brauchen. Dabei darf freilich niemals vergessen werden, daß es immer Menschen sind, von deren Fähigkeiten und gutem Willen die Verwirklichung von Reformmaßnahmen abhängt. So schwer es auch im Einzelfall sein mag, so müssen in dieser Hinsicht doch immer wieder klare Personalentscheidungen getroffen werden. Liebe Brüder im bischöflichen Amt! Ich weiß, daß viele von Euch die ganz berechtigte Sorge um die situationsgerechte Weiterentwicklung der pastoralen Strukturen beschäftigt. Angesichts der augenblicklich abnehmenden Zahl der Priester wie leider auch der (sonntäglichen) Gottesdienstbesucher kommen in verschiedenen deutschsprachigen Diözesen Modelle der Um- und Neustrukturierung der Seelsorge zur Anwendung, bei denen das Bild des Pfarrers, das heißt des Priesters, der als Mann Gottes und der Kirche eine Pfarrgemeinde leitet, zu verschwimmen droht. Ich bin ganz sicher, daß Ihr, verehrte Mitbrüder, die Erstellung dieser Konzepte nicht kühlen Planern überlaßt, sondern nur solchen Priestern und Mitarbeitern anvertraut, die nicht nur über die notwendige vom Glauben erleuchtete Einsicht und über eine entsprechende theologische, kanonistische, kirchenhistorische und praktische Bildung sowie über pastorale Erfahrung verfügen, sondern denen die Rettung des Menschen wahrhaft am Herzen liegt, die sich also, wie wir früher gesagt hätten, durch "Seeleneifer" auszeichnen und für deren Denken und Handeln das ganzheitliche und damit das ewige Heil des Menschen die suprema lex ist. Vor allem werdet Ihr nur solchen strukturellen Reformen Eure Zustimmung geben, die voll und ganz mit der Lehre der Kirche über das Priestertum und den rechtlichen Normen im Einklang stehen und bei deren Umsetzung die Anziehungskraft des Priesterberufs nicht gemindert wird. Wenn manchmal gesagt wird, die Laien könnten sich in der Kirche nicht genug einbringen, so liegt eine verengende Fixierung auf die Mitarbeit in kirchlichen Leitungsgremien, auf hauptamtliche Stellen in kirchlich finanzierten Strukturen oder auf die Ausübung bestimmter liturgischer Funktionen zugrunde. Auch diese Bereiche haben selbstverständlich ihre Bedeutung. Aber darüber darf man nicht das weite und offene Feld des dringend notwendigen Laienapostolats und seine vielfältigen Aufgaben vergessen: die Verkündigung der Frohbotschaft an Millionen von Mitbürgern, die Christus und seine Kirche noch nicht kennen; die Katechese für Kinder und Erwachsene in unseren Pfarrgemeinden; die karitativen Dienste; die Medienarbeit sowie das gesellschaftliche Engagement für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens, für die soziale Gerechtigkeit und in christlichen Kulturinitiativen. An Aufgaben für engagierte katholische Laien fehlt es fürwahr nicht, aber vielleicht mangelt uns heute manchmal der missionarische Geist, die Kreativität und der Mut, um auch neue Pfade zu beschreiten. In der Ansprache an die erste Gruppe der deutschen Bischöfe habe ich bereits kurz die vielfältigen liturgischen Dienste der Laien angesprochen, die heute in der Kirche möglich sind: die des außerordentlichen Kommunionspenders, zu der die des Lektors kommt wie die des Leiters von Wortgottesdiensten. Dazu möchte ich jetzt nicht noch einmal Stellung nehmen. Wichtig ist, daß diese Aufgaben nicht aus einem Anspruchsdenken, sondern aus dem Geist des Dienens heraus wahrgenommen werden. Der Gottesdienst ruft uns alle in den Dienst vor Gott, für Gott und für die Menschen hinein, in dem wir nicht uns selber darstellen, sondern in Demut vor Gott stehen und uns für sein Licht durchlässig machen wollen. In dieser Ansprache möchte ich noch vier weitere Punkte kurz berühren, die mir am Herzen liegen. Der erste ist die Glaubensverkündigung an die jungen Menschen unserer Zeit. Die Jugend von heute lebt in einer säkularisierten, ganz aufs Materielle ausgerichteten Kultur. Sie erlebt im Alltag - in den Medien, im Beruf, in der Freizeit - meist eine Kultur, in der Gott nicht vorkommt. Und doch wartet sie auf Gott. Die Weltjugendtage zeigen es uns, wie viel wartende Bereitschaft für Gott und für das Evangelium in den jungen Menschen unserer Zeit da ist. Unsere Antwort auf diese Erwartung muß vielschichtig sein. Die Weltjugendtage setzen voraus, daß junge Menschen in ihren Lebensräumen, besonders in der Pfarrei, die Begegnung mit dem Glauben empfangen können. Da ist zum Beispiel der Dienst der Ministranten wichtig, der Kinder und junge Menschen in Berührung mit dem Altar, mit dem Wort Gottes, mit dem Innenleben der Kirche bringt. Es war schön, bei der Ministrantenwallfahrt so viele junge Menschen aus Deutschland freudig im Glauben versammelt zu finden. Setzt dieses Mühen fort und sorgt dafür, daß die Ministranten in der Kirche wirklich Gott, seinem Wort, dem Sakrament seiner Gegenwart begegnen können und lernen, von daher ihr Leben zu gestalten. Ein wichtiger Weg ist auch die Arbeit mit den Chören, in denen junge Menschen Erziehung zum Schönen, Erziehung zur Gemeinsamkeit, Freude am Mitsein im Gottesdienst und so Bildung zum Glauben hin erfahren können. Nach dem Konzil hat uns der Heilige Geist die "Bewegungen" geschenkt. Sie können dem Pfarrer oder dem Bischof manchmal etwas eigenwillig erscheinen, aber sie sind Orte des Glaubens, in denen junge und erwachsene Menschen das Lebensmodell des Glaubens als Chance für heute erfahren. Deshalb bitte ich Euch, mit viel Liebe auf die Bewegungen zuzugehen. Da und dort müssen sie korrigiert, ins Ganze der Pfarrei oder des Bistums eingefügt werden. Aber die je eigene Art ihres Charismas müssen wir achten und froh sein, daß gemeinschaftliche Gestalten des Glaubens entstehen, in denen das Wort Gottes Leben wird. Das zweite Thema, das ich wenigstens kurz ansprechen möchte, sind die kirchlichen Hilfswerke. In meiner Enzyklika Deus caritas est habe ich von dem Dienst der Liebe als wesentlichem und unverzichtbarem Ausdruck des Glaubens in der Kirche geschrieben und dabei auch das innere Prinzip der Hilfswerke berührt. "Die Liebe Christi drängt uns", hat der heilige Paulus gesagt (2 Kor 5,14). Der gleiche "Zwang" der Liebe (1 Kor 9,16), der den heiligen Paulus nötigte, in alle Welt zu gehen, um das Evangelium zu verkünden - dieser gleiche "Zwang" der Liebe Christi hat die deutschen Katholiken veranlaßt, die Hilfswerke zu gründen, um den in Armut lebenden Menschen zu ihrem Recht auf die Güter der Erde zu verhelfen. Nun ist es wichtig, darauf zu achten, daß die Hilfswerke in ihren Programmen und Aktionen wirklich diesem inneren Impuls der vom Glauben gedrängten Liebe entsprechen. Es ist wichtig, darauf zu achten, daß sie nicht in politische Abhängigkeiten kommen, sondern einzig ihrer Aufgabe der Gerechtigkeit und der Liebe dienen. Dazu wiederum ist eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bischöfen und Bischofskonferenzen notwendig, die wirklich die Lage vor Ort kennen und dafür zu sorgen vermögen, daß die Gabe der Gläubigen aus dem Gewirr politischer und anderer Interessen herausgehalten und zum Besten der Menschen verwendet wird. Der Päpstliche Rat Cor Unum verfügt in diesem Sektor über umfassende Erfahrungen und wird auch gern in all diesen Fragen beratend zur Seite stehen. Schließlich liegt mir das Thema Ehe und Familie besonders am Herzen. Die Schöpfungsordnung der Ehe, von der uns die Bibel am Ende des Schöpfungsberichts eindrücklich spricht (Gen 2,24), wird heute immer mehr verwischt. So wie der Mensch sich die Welt im ganzen neu zu montieren versucht und dabei immer spürbarer seine Grundlagen gefährdet, so geht ihm auch der Blick für die Schöpfungsordnung seiner eigenen Existenz zusehends verloren. Er glaubt, sich selber in einer leeren Freiheit beliebig definieren zu können. Die Fundamente, auf denen seine eigene Existenz und die der Gesellschaft stehen, geraten so ins Wanken. Für die jungen Menschen wird es schwer, zu endgültigen Bindungen zu finden. Sie haben Furcht vor der Endgültigkeit, die nicht realisierbar und der Freiheit entgegengesetzt scheint. So wird es auch immer schwerer, Kinder anzunehmen und ihnen jenen dauerhaften Raum des Wachsens und des Reifens zu schenken, der nur die auf der Ehe gründende Familie sein kann. In dieser hier nur ganz kurz angedeuteten Situation ist es sehr wichtig, jungen Menschen zu helfen, das endgültige Ja zueinander zu sagen, das der Freiheit nicht entgegensteht, sondern ihre größte Möglichkeit ist. In der Geduld des lebenslangen Miteinander kommt die Liebe zu ihrer wahren Reife. In diesem Raum lebenslanger Liebe lernen auch die Kinder leben und lieben. So darf ich Euch bitten, alles zu tun, damit Ehe und Familie geformt, gefördert und ermutigt werden. Zuletzt noch ein ganz kurzes Wort zur Ökumene. All die lobenswerten Initiativen auf dem Weg zur vollen Einheit aller Christen finden im gemeinsamen Gebet und in der Betrachtung der Heiligen Schrift den fruchtbaren Grund, auf dem Gemeinschaft wachsen und reifen kann. In Deutschland müssen unsere Bemühungen vor allem den Christen lutherischen und reformierten Bekenntnisses gelten. Zugleich behalten wir dabei die Brüder und Schwestern in den orthodoxen Kirchen im Blick, auch wenn diese vergleichsweise weniger zahlreich sind. Die Welt darf von allen Christen ein geeintes Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Erlöser der Menschheit, erwarten. Ökumenisches Engagement darf sich daher nicht in gemeinsamen Papieren erschöpfen. Es wird sichtbar und wirksam, wo Christen verschiedener Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften inmitten eines zunehmend religiös entfremdeten sozialen Umfeldes sich gemeinsam und überzeugend zu den vom christlichen Glauben vermittelten Werten bekennen und diese im politischen und gesellschaftlichen Handeln kraftvoll zur Geltung bringen. Liebe Brüder im Bischofsamt! Da ich selber aus Eurem mir so lieben Land komme, fühle ich mich von den Leistungen wie auch von den Herausforderungen der Kirche in Deutschland besonders berührt. All das Gute der Kirche in unserer Heimat kenne ich nicht nur aus eigener Anschauung und Erfahrung, sondern auch, weil mir immer wieder Bischöfe, Priester und andere Besucher aus Europa und aus vielen Teilen der Welt vom tätigen Wohl berichten, das ihnen seitens kirchlicher Stellen und Personen zuteil wird. Die Kirche in Deutschland verfügt wirklich über reiche geistliche und geistige Ressourcen. Vor allem auch der oft zu wenig wahrgenommene treue Dienst so vieler Priester, Diakone, Ordensleute und hauptamtlicher kirchlicher Mitarbeiter in nicht immer einfachen pastoralen Verhältnissen verdient Respekt und Anerkennung. Ebenso bin ich aufrichtig dankbar, daß nach wie vor zahlreiche Christen bereit sind, sich in Pfarrgemeinden und Diözesen, Vereinigungen und Bewegungen zu engagieren und als gläubige Katholiken auch in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund teile ich mit Euch die feste Hoffnung, daß die Kirche in Deutschland noch missionarischer wird und Wege findet, um den kommenden Generationen den Glauben zu vermitteln. Ich weiß sehr gut, liebe Brüder im Bischofsamt, um Euer hingebungsvolles Wirken und um das so vieler Priester, Diakone, Ordensleute und Laien in euren Diözesen. So möchte ich Euch heute erneut meine Zuneigung bekunden und Euch ermutigen, geeint und voller Zuversicht Euren Hirtendienst zu leisten. Ich bin sicher, daß der Herr Eure Treue und Euren Eifer mit Seinem Segen begleitet und lohnen wird. Die Allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, die Mutter der Kirche und Hilfe der Christen, kann Euch, dem Klerus und den Gläubigen in unserer Heimat die Kraft, Freude und Ausdauer erwirken, um die notwendige Aufgabe einer echten Erneuerung des Glaubenslebens mutig und im festen Vertrauen auf den Beistand des Heiligen Geistes anzugehen. Auf ihre mütterliche Fürsprache und auf die Fürbitte aller in unserm Lande verehrten heiligen Männer und Frauen erteile ich Euch sowie allen Gläubigen in Deutschland von Herzen den Apostolischen Segen. [ENDE DER PÄPSTLICHEN ANSPRACHE.] Damit hat der Heilige Vater entscheidend angesprochen, daß strukturelle Veränderungen in einer Diözese immer das Seelenheil aller Gläubigen vor Augen haben müssen und somit nur rechtgläubigen Katholiken die Verantwortung dafür übertragen werden darf. Beten wir für alle katholischen Bischöfe des deutschen Sprachraumes, daß ihnen die von Benedikt XVI. hervorgehobenen klaren Personalentscheidungen diesbezüglich immer wieder gelingen mögen. An dieser Stelle sei auch schon auf den Besuch des Papstes in Österreich am 8. September 2007 in Mariazell zum 850jährigen Jubiläum hingewiesen. Euer Padre Alex - Vizeoffizial Mag. Mag. Dr. Alexander Pytlik www.padre.at |
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