Sonntag, 12. November 2006
BENEDIKT XVI. AN BISCHÖFE: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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18:20
Kommentare (0) Trackbacks (0) BENEDIKT XVI. AN BISCHÖFE: PROBLEMATIK DER GRUPPENDYNAMIK UND ANDERER PSYCHOLOGISCHER EXPERIMENTE
Nach can. 399 CIC ist jeder Diözesanbischof und ihm Gleichgestellte (vgl. can. 381 § 2 CIC) gehalten, den Heiligen Vater alle fünf Jahre über den Stand der anvertrauten Diözese oder einer der Diözese gleichgestellten Teilkirche (vgl. can. 368 CIC) Bericht zu erstatten. Im Berichtsjahr ist normalerweise ein Rombesuch und die Verehrung der Gräber der heiligen Apostel Petrus und Paulus vorgesehen (vgl. can. 400 CIC). Vergangenen Freitag, am 10. November 2006, hat Seine Heiligkeit Benedikt XVI. die erste Gruppe der katholischen Oberhirten Deutschlands im Rahmen dieses Ad-Limina-Besuchs empfangen. Darunter befanden sich Seine Eminenz Karl Kardinal Lehmann und Seine Eminenz Georg Kardinal Sterzinsky. Die zweite Gruppe mit Seiner Eminenz Joachim Kardinal Meisner und mit Seiner Eminenz Friedrich Kardinal Wetter beginnt morgen den vorgesehenen Ad-Limina-Besuch (darunter auch der hochwürdigste Diözesanadministrator des Bistums Eichstätt, Johann Limbacher, der noch bis zur heiligen Bischofsweihe des neu ernannten Hirten Dr. Gregor Maria Hanke am Samstag, dem 2. Dezember 2006, die erste Leitungsverantwortung trägt).
Sämtliche Hervorhebungen im nachfolgenden Text der von Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. gehaltenen Ansprache stammen von mir. Es ist für den neu ernannten Bischof von Eichstätt sicherlich eine große Freude, bereits vor dem Beginn seiner Regierung die Unterstützung des Heiligen Stuhles für die dort gelegene Katholische Universität des deutschen Sprachraumes in so klarer und die anderen regierenden katholischen Bischöfe Deutschlands einbindender Weise zu erfahren. Ebenso erfreulich ist die klare Stellungnahme des sichtbaren Stellvertreters Jesu Christi auf Erden gegen falsche psychologistische Experimente in der Priesterausbildung, wobei jede am christlichen und naturgemäßen Menschenbild orientierte Ausbildung sich daraufhin überprüfen lassen sollte. Vor mehr als zehn Jahren habe ich öffentlich festgestellt: "Ärgerniserregende Heucheleien sind von den Hirten liebevoll zu korrigieren. Hier hilft keine falsch orientierte und persönlichkeitszerstörende Gruppendynamik und ähnliches." In der Tat maßten sich in nicht wenigen kirchlichen Ausbildungsstätten von der jeweiligen Hausleitung beauftragte Psychologen und Psychologinnen eine Art über-geistliche Führung an. In solchen Fällen ist es notwendig, innerhalb solcher Gruppen klare Opposition zu signalisieren. Widerstand ohne Rücksicht auf existentielle Nachteile im eigenen Bereich ist von den reiferen Priesterseminaristen hier einzufordern. Nicht selten gab es die Absicht, in derartigen menschenrechtswidrig geführten Gruppen wohlmeinende Kandidaten für das Priesteramt von ihren Motivationen, möglichst viele unsterbliche Seelen für das Reich Gottes zu gewinnen und so zu retten, abgebracht werden. Sogar sinnlose Berührungsspiele unter blind verbundenen Teilnehmern wurden von Zeugen vermeldet. Da sich die manipulativ eingesetzte Gruppendynamik wie ein Virus auch innerkirchlich verbreitet hat, liegt nunmehr eine klare Aussage des Papstes vor (vgl. auch die Antwort des Heiligen Stuhles auf eine andere Gefahr in der Priesterausbildung und meinen Kommentar dazu). Papst Benedikt XVI. formulierte: [BEGINN DER PÄPSTLICHEN ANSPRACHE:] Meine Herren Kardinäle! Liebe Brüder im Bischofsamt! Willkommen im Hause des Nachfolgers Petri! In der Freude am Glauben, dessen Verkündigung unser gemeinsamer Hirtendienst ist, begrüße ich Euch zu dieser Begegnung der ersten Gruppe deutscher Bischöfe anläßlich des Ad-Limina-Besuchs. Ich freue mich, mit Euch nach meinen Deutschlandbesuchen zum Weltjugendtag 2005 und kürzlich im September, bei denen ich vielen von Euch wenigstens kurz begegnen konnte, hier zusammenzukommen, um mit Euch einen Blick auf die Lage der Kirche in unserer Heimat zu werfen. Ich brauche es gewiß nicht eigens zu sagen: die Katholiken in den deutschen Diözesen und überhaupt alle Christen in unserem Land liegen mir am Herzen. Täglich bete ich um den Segen Gottes für das deutsche Volk und für alle in unserer Heimat lebenden Menschen. Möge die große Liebe Gottes die Herzen aller berühren und verwandeln! Ich bin dankbar, daß ich in den Einzelgesprächen mit Euch nicht nur unsere persönliche Freundschaft und Verbundenheit vertiefen kann, sondern vieles über die Lage in Euren Bistümern lernen darf. In den beiden Reden, mit denen wir die persönlichen Begegnungen beschließen, möchte ich einige Aspekte des kirchlichen Lebens hervorheben, die mir in dieser unserer geschichtlichen Stunde besonders am Herzen liegen. Die Bundesrepublik Deutschland teilt mit der ganzen westlichen Welt die Situation einer von der Säkularisierung geprägten Kultur, in der Gott immer mehr aus dem öffentlichen Bewußtsein verschwindet, die Einzigkeit der Gestalt Christi verblaßt und die von der kirchlichen Tradition geformten Werte immer mehr an Wirkkraft verlieren. So wird auch für den einzelnen der Glaube schwieriger; die Beliebigkeit an Lebensentwürfen und Lebensgestaltungen nimmt zu. Dieser Situation sehen sich Hirten wie Gläubige der Kirche gegenübergestellt. Nicht wenige hat deshalb Mutlosigkeit und Resignation befallen, Haltungen, die das Zeugnis für das befreiende und rettende Evangelium Christi hindern. Ist das Christentum nicht am Ende doch auch nur eines von vielen anderen Angeboten zur Sinnstiftung? So fragt sich manch einer. Zugleich aber schauen angesichts der Brüchigkeit und Kurzlebigkeit der meisten dieser Angebote viele wieder fragend und hoffend auf die christliche Botschaft und erwarten von uns überzeugende Antworten. Ich denke, die Kirche in Deutschland muß die so angedeutete Situation als providentielle Herausforderung erkennen und sich ihr mutig stellen. Wir Christen brauchen keine Angst vor der geistigen Konfrontation mit einer Gesellschaft zu haben, hinter deren zur Schau gestellter intellektueller Überlegenheit sich doch Ratlosigkeit angesichts der letzten existentiellen Fragen verbirgt. Die Antworten, die die Kirche aus dem Evangelium des menschgewordenen Logos schöpft, haben sich fürwahr in den geistigen Auseinandersetzungen zweier Jahrtausende bewährt; sie sind von bleibender Gültigkeit. Von diesem Bewußtsein bestärkt können wir zuversichtlich all denen Rede und Antwort stehen, die uns nach dem Grund der Hoffnung fragen, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3, 15). Dies gilt auch für unseren Umgang mit den Angehörigen anderer Religionen, vor allem den vielen Muslimen, die in Deutschland leben, und denen wir mit Respekt und Wohlwollen begegnen. Gerade sie, die an ihren religiösen Überzeugungen und Riten meist mit großem Ernst festhalten, haben ein Recht auf unser demütiges und festes Zeugnis für Jesus Christus. Um dieses mit Überzeugungskraft abzulegen, bedarf es freilich ernster Bemühungen. Deshalb sollten an Orten mit zahlreicher muslimischer Bevölkerung katholische Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die die entsprechenden sprachlichen und religionsgeschichtlichen Kenntnisse besitzen, die sie zum Gespräch mit Muslimen befähigen. Ein solches Gespräch setzt freilich zuallererst eine solide Kenntnis des eigenen katholischen Glaubens voraus. Damit ist ein anderes - ganz zentrales - Thema angeschlagen: das des Religionsunterrichts, der katholischen Schulen und der katholischen Erwachsenenbildung. Dieser Bereich erfordert neue und besondere Aufmerksamkeit seitens der Oberhirten. Da geht es zunächst um die Curricula für den Religionsunterricht, die es am Katechismus der Katholischen Kirche auszurichten gilt, damit im Laufe der Schulzeit das Ganze des Glaubens und der Lebensvollzüge der Kirche vermittelt wird. In der Vergangenheit wurde nicht selten der Inhalt der Katechese gegenüber den didaktischen Methoden in den Hintergrund gedrängt. Die ganzheitliche und verständliche Vergegenwärtigung der Glaubensinhalte ist ein entscheidender Gesichtspunkt bei der Genehmigung von Lehrbüchern für den Religionsunterricht. Nicht minder wichtig ist auch die Treue der Lehrenden zum Glauben der Kirche und ihre Teilnahme am liturgischen und pastoralen Leben der Pfarreien oder kirchlichen Gemeinschaften, in deren Gebiet sie ihren Beruf ausüben. In den katholischen Schulen kommt es darüber hinaus darauf an, daß Einführung in katholische Weltsicht und Glaubenspraxis sowie ganzheitliche religiöse Persönlichkeitsbildung nicht nur im Religionsunterricht, sondern im gesamten Schulalltag - nicht zuletzt durch das persönliche Zeugnis der Lehrer - überzeugend vermittelt werden. Eine ähnliche Bedeutung kommt den vielfältigen Institutionen und Aktivitäten auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung zu. Hier sollte besonderes Augenmerk auf die Wahl der Themen und Referenten gerichtet werden, damit die zentralen Inhalte des Glaubens und der christlichen Lebensgestaltung nicht hinter vordergründig aktuellen oder marginalen Fragestellungen zurückbleiben. Die umfassende und getreue Weitergabe des Glaubens in der Schule und in der Erwachsenenbildung hängt ihrerseits maßgeblich von der Ausbildung der Priesteramtskandidaten und Religionslehrer an den Theologischen Fakultäten und Hochschulen ab. Da nun kann nicht genug betont werden, daß die Treue zum Depositum fidei, wie es vom Lehramt der Kirche vorgelegt wird, die Voraussetzung für seriöse theologische Forschung und Lehre schlechthin darstellt. Diese Treue ist auch eine Forderung der intellektuellen Redlichkeit für jeden, der ein akademisches Lehramt im Auftrag der Kirche ausübt. Den Bischöfen obliegt es dabei, das oberhirtliche Nihil obstat nur nach gewissenhafter Prüfung zu erteilen. Nur eine theologische Fakultät, die sich diesem Grundsatz verpflichtet weiß, wird in der Lage sein, einen authentischen Beitrag zum geistigen Austausch innerhalb der Universitäten zu leisten. Laßt mich auch, verehrte Mitbrüder, von der Ausbildung in den Priesterseminarien sprechen. Hierfür hat das Zweite Vatikanische Konzil in seinem Dekret Optatam totius wichtige Normen erlassen, die leider noch nicht voll verwirklicht sind. Dies gilt insbesondere von der Einrichtung des sogenannten Einführungskurses vor Beginn des eigentlichen Studiums. Dieser sollte nicht nur die für das Studium von Philosophie und Theologie mit Nachdruck zu fordernde solide Kenntnis der klassischen Sprachen vermitteln, sondern auch die Vertrautheit mit dem Katechismus, mit der religiösen, liturgischen und sakramentalen Praxis der Kirche. Angesichts der zunehmenden Zahl von Interessenten und Kandidaten, die nicht mehr von einem traditionellen katholischen Hintergrund herkommen, ist ein solches Einführungsjahr dringend notwendig. Darüber hinaus kann der Student in diesem Jahr bereits größere Klarheit über seine Berufung zum Priestertum gewinnen. Andererseits erhalten die für die Priesterausbildung Verantwortlichen die Möglichkeit, sich ein Bild vom Kandidaten, von seiner menschlichen Reife und seinem Glaubensleben, zu machen. Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen. In diesem größeren Zusammenhang möchte ich Euch, liebe Brüder im Bischofsamt, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt besonders ans Herz legen. In ihr besitzt das katholische Deutschland eine hervorragende Stätte, an der eine Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen mit Problemen auf hohem akademischen Niveau und im Lichte des katholischen Glaubens geführt und eine geistige Elite herangebildet werden kann, die den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft im Geist des Evangeliums zu begegnen vermag. Die finanzielle Sicherstellung der einzigen Katholischen Universität Deutschlands sollte als eine Gemeinschaftsaufgabe aller deutschen Diözesen erkannt werden, denn die damit verbundenen Lasten können in Zukunft nicht allein von den Bayerischen Bistümern getragen werden, die gleichwohl eine besondere Verantwortung für diese Universität behalten. Zum Schluß möchte ich noch kurz auf ein ebenso dringendes wie emotional belastetes Problem eingehen: Es ist das Verhältnis von Priestern und Laien bei der Erfüllung der Sendung der Kirche. Wie wichtig die aktive Mitarbeit der Laien für das Leben der Kirche ist, erfahren wir in unserer säkularen Kultur immer mehr. All den Laien, die die Kirche aus der Kraft der Taufe lebendig mittragen, möchte ich von Herzen danken. Gerade weil das aktive Zeugnis der Laien so wichtig ist, ist auch wichtig, daß die spezifischen Sendungsprofile nicht vermischt werden. Die Predigt in der Heiligen Messe ist ein an das Weiheamt gebundener Auftrag; wenn eine ausreichende Zahl von Priestern und Diakonen anwesend ist, steht ihnen die Ausspendung der heiligen Kommunion zu. Auch wird immer wieder der Anspruch auf von Laien auszuübende pastorale Leitungsfunktionen erhoben. Dabei dürfen wir die damit zusammenhängenden Fragen nicht nur im Licht pastoraler Zweckmäßigkeiten erörtern, denn es geht hier um Glaubenswahrheiten, nämlich um die von Jesus Christus gestiftete sakramental-hierarchische Struktur Seiner Kirche. Da diese auf Seinem Willen und die apostolische Vollmacht auf Seiner Sendung beruhen, sind sie dem menschlichen Zugriff entzogen. Nur das Sakrament der Weihe befähigt den Empfänger in persona Christi zu sprechen und zu handeln. Dies, verehrte Mitbrüder, gilt es, mit aller Geduld und Lehrweisheit immer wieder einzuschärfen und daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Liebe Mitbrüder im Bischofsamt! Die Kirche in Deutschland verfügt über tiefe geistliche Wurzeln und über hervorragende Mittel zur Förderung des Glaubens und zur Unterstützung bedürftiger Menschen im In- und Ausland. Die Zahl der engagierten Gläubigen und auch die Qualität ihres Wirkens zum Wohle von Kirche und Gesellschaft sind wahrlich bemerkenswert. Der Verwirklichung der Sendung der Kirche dient auch die weitgehend gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche zum Segen der Menschen in Deutschland. Um der eingangs angesprochenen großen Herausforderung durch den anhaltenden Säkularisierungsprozeß adäquat begegnen zu können, muß die Kirche in Deutschland vor allem die Kraft und Schönheit des katholischen Glaubens neu sichtbar machen: um dies zu können, muß sie in der Gemeinschaft mit Christus wachsen. Die Einheit der Bischöfe, des Klerus und der Laien untereinander und auch mit der Weltkirche, besonders mit dem Nachfolger Petri, ist dabei von fundamentaler Bedeutung. Möge die mächtige Fürsprache der Jungfrau und Gottesmutter Maria, die in unserer deutschen Heimat so viele wunderbare Heiligtümer besitzt, die Fürbitte des heiligen Bonifatius und aller Heiligen unseres Landes Euch und den Gläubigen die Kraft und Ausdauer erwirken, um das große Werk einer authentischen Erneuerung des Glaubenslebens in der Heimat in Treue zu den universalkirchlichen Vorgaben mutig und vertrauensvoll fortzusetzen. Dazu erteile ich Euch allen für die Aufgaben Eures Hirtendienstes sowie auch allen Gläubigen in Deutschland von Herzen den Apostolischen Segen. [ENDE DER PÄPSTLICHEN ANSPRACHE.] Beten wir in diesem Sinne für nachhaltige Reformen zum Abbau glaubenswidriger Mißverständnisse, unterstützen wir den jeweiligen katholischen Diözesanbischof bei seinen Bemühungen, den vernünftig dargelegten Willen des Nachfolgers Petri umzusetzen. Freuen wir uns schon heute auf die heilige Bischofsweihe und Amtseinführung des von Papst Benedikt XVI. erwählten hochwürdigsten Abtes Dr. Gregor Maria Hanke im Eichstätter Dom! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Donnerstag, 2. November 2006
ALLERHEILIGEN / ALLERSEELEN: FÜR DIE ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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00:21
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Liebe Andächtige in Christus, unserem Herrn!
Ein Aushilfspriester hatte es vor kurzem schwer, in unseren Marienwallfahrtsort Buchenhüll (Ortsteil von D-85072 Eichstätt) zu finden. Eine über viele Wochen vorliegende Straßensperre war in dem von ihm extra besorgten Navigationssystem nicht einprogrammiert. Der Einsatz elektronischer Navigationssysteme begann bekanntlich im Bereich des Flugverkehrs und weitete sich dann auf die Schiffahrt aus. Seit den 90er Jahren finden die Systeme auch in anderen Bereichen wie im Straßenverkehr Anwendung. Navigation selbst ist ja die Steuermannskunst zu Meer, zu Land und in der Luft. Allgemeiner bezeichnet sie das Sich-Zurechtfinden in einem geographischen Raum, um einen gewünschten Ort zu erreichen. Die Tätigkeit des Navigierens besteht also aus drei Teilbereichen: 1. Bestimmen der Position durch Ortsbestimmung, 2. Berechnen des optimalen Weges zum Ziel und 3. Führen zu diesem Ziel, also vor allem das Halten des optimalen Kurses. In der Tat ist auch der katholische Glaube ein großes Navigationssystem für den Menschen. Durch die Glaubensverkündigung und die unveränderlichen Gebote Gottes erfahren wir immer mehr, wo wir aktuell als Sünder stehen, durch den katholischen Glauben können wir jederzeit den besten Weg zum ewigen Heil herausfinden und auch fallweise Experten zu Rate ziehen, mehr noch helfen uns beim Halten des optimalen Kurses der Nachfolge Christi nicht nur die Gebote Gottes, welche in unsere Herzen eingeschrieben sind, sondern auch das eigene Gewissen, das hoffentlich an den zehn Geboten Gottes in der inspirierten Auslegung der Kirche ausgerichtet ist und welches jede Situation rasch und doch genau analysieren kann, sodaß dann die jeweils angemessene, ja mehr noch, die klare Wahl des Guten geschehen kann. Vor allem aber sind es die Heilige Sonntagsmesse und alle sieben Sakramente, aber auch alle Segenshandlungen der Kirche Gottes, die uns auch in den schwierigsten Situationen helfen, den Kurs Richtung endgültiger Rettung der eigenen unsterblichen Seele zu halten. Und doch gibt es in diesem wunderbaren Navigationssystem des wahren katholischen Glaubens neben der Heiligen Schrift, den Worten und Taten Jesu, neben der Kurzfassung der Heiligen Schrift im Betrachtungsgebet des Rosenkranzes, ja neben dem so wichtigen Katechismus zur systematischen Vergewisserung der Glaubensinhalte immer wieder ganz aktuelle Personen, ja Persönlichkeiten, die wir kraft unfehlbarer Feststellung des Papstes als Heilige anrufen und verehren dürfen. Diese Originale der Nachfolge Christi - jeder einzelne Heilige, jede einzelne Heilige - geben uns mit ihrem konkreten Leben ein beeindruckendes Beispiel, daß die Heiligkeit nahezu in allen Berufs- und Lebensständen möglich ist, daß es nie zu spät ist, wirklich umzukehren und sein Leben zu ändern, um den Kurs in Richtung ewiges Heil zu halten. Denn unser einziges Ziel als katholische Christen muß es sein, selbst mit möglichst vielen Mitchristen genau dorthin zu gelangen, wo die Heiligen in der glückseligen Gemeinschaft mit Jesus Christus, dem auferstandenen Sohn Gottes, und mit Maria wohnen. Auch wenn wir den Himmel und somit diese triumphierende Kirche Gottes nicht direkt als geographisches Ziel definieren können, so ist uns das Erreichen dieses unbeschreiblichen Glückszustandes, der nie mehr aufhört, nur möglich kraft des von der Katholischen Kirche unfehlbar übermittelten Navigationssystems. Der Vorfall vom letzten Mittwoch sollte uns folgendes sagen: auch wenn jeder und jede von uns hoffentlich seinen bzw. ihren Lieblingsheiligen hat und diesen auch besser kennt, auch wenn wir viele Heilige in ihren Lebensgeschichten kennen, der Versuch, einen Heiligen bis ins Detail zu kopieren, kann scheitern. Denn die Zeit ist oft eine andere, die Situation ist eine andere, und zudem hat jeder Mensch etwas andere Talente, Fähigkeiten und Berufungen, aber auch unterschiedliche Schwächen. Wir sollten uns also vom eigenen Namenspatron, von Lieblingsheiligen wirklich anfeuern und anstecken lassen in der Freude am Glauben und im Durchhaltevermögen in den größten Schwierigkeiten, aber wir müssen auch selbst das Hirn einschalten, um zu erkennen, was der ganz konkrete und gar nicht realitätsfremde Ruf zur Heiligkeit in dieser Stunde von mir selbst verlangt. Das Navigationssystem des Glaubens ist daher rechtverstanden flexibler als ein stures elektronisches System, bei dem womöglich der Fall X nie bedacht wurde. Als Menschen, noch mehr als Getaufte und Gefirmte sind wir jedoch gerufen, auch für den noch nie gesehenen Fall X eine Lösung zu finden. Es kann auch auf unserem Pilgerweg so etwas wie sinnlos erscheinende Straßensperren, Nebel, Eisgefahr oder Gewitter geben, und auch für uns gilt es, jede Möglichkeit einer womöglich lieblosen Kollision mit anderen Fahrzeugen, also mit anderen Pilgern auszuschließen. Daher beinhaltet Navigation auch die Technik und Wissenschaft, die Route unterwegs neuerlich zu optimieren und den Kurs, die Geschwindigkeit oder Flughöhe darauf abzustimmen. Das Sakrament der Routenoptimierung heißt regelmäßige persönliche Beichte, die jeder ganz alleine abzulegen hat. Davon geben uns unzählige Heilige ein so beeindruckendes Zeugnis. Lesen wir also wieder mehr die Lebensgeschichten beeindruckender Heiliger, schenken wir zu Weihnachten wieder vermehrt aktuelle Bücher über heilige Persönlichkeiten, die mit beiden Beinen auf dieser Erde gelebt haben. Liebe Andächtige! Das Sterben und das gleichzeitig barmherzige und gerechte Gericht unseres dreifaltigen Gottes hängen nicht davon ab, wie wir uns das vorstellen, sondern vor allem davon, ob wir geliebt haben, ob wir an den Gott der Liebe geglaubt haben, den Jesus uns unfehlbar verkündet hat, ob wir von Ihm alles erhofft haben, ob wir als Christen wirklich gelebt haben, sodaß die ganz entscheidende Frage kommen wird: hast Du den geringsten Deiner Brüder in diesem Leben erkannt? Und hast Du ihm wenigstens das gegeben, was ihm zustand? "Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan." (Mt 25,40) Es gibt nicht nur die Gerechtigkeit, daß jeder sterben muß, es gab, gibt und wird in Ewigkeit geben jene endgültige Gerechtigkeit, die alles so ordnen wird, daß es im Herzen KEINES MENSCHEN mehr irgendein Gefühl der Ungerechtigkeit geben wird. Selbst jene, die für immer verdammt wären, wüßten genau: ich habe es selbst ausgesucht, weil ich das Gute unterlassen und das Böse erwählt hatte. Ich habe nur mich selbst gesucht und in keinerlei Weise dem wirklich Notleidenden geholfen, habe die dauernde Wirklichkeit Gottes ausgeschlossen, ich habe Gott ignoriert. Wer Gott gesucht hat, wer das Gute erwählen wollte, wer sich für den engen Weg entschieden hat, den oft wenige gehen, wird die Überfülle des Glücks in der Gemeinschaft mit Gott und allen Heiligen kennenlernen und auf ewig immer intensiver erfahren; wer aber alles verdrängt hat, wer Gott und Seinen Ruf im Gewissen über Bord geworfen hat, wird in einem einzigen Moment des Urteilsspruches aus seiner Ignoranz entrissen und sehen, welches Ewiges Ziel zu erreichen war und welches Ewige Glück nun für immer verschlossen bleibt. Das Ewige Glück hängt ganz von der sittlichen Frage ab, hängt daher vor allem davon ab, ob wir geliebt haben in einem übernatürlichen Sinne und ob uns diese wahre Liebe zu jedem Opfer bereit machte, das Gott uns nicht sandte oder aufgab, weil er uns nicht mag, sondern weil dieser gütige Vatergott einen jeden, eine jede von uns besser kennt als diese sich selbst und daher weiß, welche Medizin in unserem wirklichen Leben uns einen Schritt weiterführen kann auf dem Weg ins Ewige Glück. Deshalb widmete der regierende Heilige Vater Benedikt XVI. der Liebe seine bisher einzige Enzyklika, sein erstes Rundschreiben genau dem: Gott ist die Liebe, Gott ist nicht nur Liebe, nicht nur irgendeine Liebe, sondern Gott ist die Liebe. Und der Papst ist sicherlich genauso bestürzt über die letzten Nachrichten aus unserem Nachbarland, aus den Niederlanden, wie wir in Kürze es wohl auch sein werden. Ich stelle diese Begebenheiten heute ganz bewußt ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit, weil sich jeder und jede von uns die ganz tiefgehende Frage gefallen lassen muß: wie stehe ich ganz persönlich zum Sterben, wie stehe ich zum Leiden anderer, wie sehr nehme ich meine persönliche und auch politische Verantwortung wahr, daß statt einer Kultur des Todes die Kultur des Lebens und der Liebe im vollen Sinne Überhand gewinnen kann. Unser Nachbarland Holland hat am 10. April 2001 als weltweit erstes Land die sogenannte Tötung auf freiwilliges Verlangen, also eine Form der sogenannten aktiven Sterbehilfe sowie den sogenannten ärztlich unterstützten Suizid "legalisiert". Ich setze legalisiert unter Anführungszeichen, weil kein Recht jemals solche menschenunwürdigen Dinge wirklich legalisieren könnte. Nun aber ist es Zeit, auf fünf Jahre fatale "Legalisierung" der aktiven Euthanasie zu blicken. Eine aktuelle Studie (vgl. für alles: Fuat S. Oduncu, Freiheit zum Tod oder Unfreiheit zum Leben? Stimmen der Zeit, 9/2006, S. 597 - 610) zeigt uns, wie hoch sogar die Zahl der Tötungen ohne explizites Verlangen der Patienten ist, noch abgesehen von der starken Zunahme sämtlicher Euthanasiefälle. Die all zu optimistisch formulierten pseudogesetzlichen Regelungen über Sorgfaltskriterien eines sogenannten freiwilligen Verlangens wurden demnach von holländischen Ärzten in jährlich 1000 Fällen rigoros übergangen. Jedes Kind lernt aber bereits, daß ein Arzt, eine Ärztin nur einem dient, dem Leben; und als Menschen - noch mehr als Christen - wissen viele Ärzte, und wissen wir selbst, daß sie niemals auch nur indirekt mithelfen dürften bei Abtreibungsmord unschuldigsten menschlichen Lebens und beim Abkürzen der Lebenszeit, ausgenommen es handelt sich um eine nur zum Zweck der Schmerzlinderung eingesetzte Medikation. In diesen jährlichen 1000 Fällen der Tötung ohne Verlangen begründeten die verantwortlichen Ärzte in Holland ihr Vorgehen mit der fehlenden Aussicht auf Besserung und mit dem Umstand, daß die Angehörigen das Leid des Patienten nicht mehr mitansehen hätten können. Bei einem geringeren Teil der Patienten war die Behandlung eingestellt worden, aber der Patient verstarb nicht. Doch es kommt noch schlimmer: in etwa 20 Prozent der von Ärzten zu verantwortenden direkten Morde (ob mit oder ohne Verlangen) in holländischen Krankenhäusern erfolgten nach Verabreichung der todbringenden Medikamente quälende Nebenwirkungen, vor allem in Form von zerebralen Krampfanfällen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot. Bei einigen Patienten trat der Tod nur sehr verzögert ein, und andere wachten aus ihrem Todeskoma wieder auf. In 18 Prozent der Fälle mißlang der medizinisch assistierte Suizid; diese Patienten wurden dann mittels Injektion nachträglich getötet, und ich betone: das sind keine Mehrfachmörder, die in einem US-Bundesstaat eine gerichtlich verordnete Injektion erhalten - und selbst hier gibt es gute Gründe für Christen, die sogenannte Todesstrafe generell abzulehnen - sondern das sind Menschen wie Du und ich. Belgien folgte Holland im Jahr 2002, und dort werden proportional noch mehr Patienten ohne ihr ausdrückliches Verlangen getötet. Ich betone jedoch: auch der Wunsch nach Tötung per Patientenverfügung berechtigt keinen einzigen Arzt zur Durchführung einer direkten Tötung. Niemand besitzt dazu ein Recht - als Christen wissen wir, daß es nicht einmal der Mensch in bezug auf sein eigenes Leben besitzt. Und wir haben bereits jetzt ansatzweise erkannt: wenn wir auch nur teilweise einer Sterbehilfegesetzgebung zustimmen, wird es kein Vertrauen mehr in Krankenhäuser, Heime und Ärzte geben. Nicht zufällig flüchten holländische Greise vermehrt in ausländische Heime. Wir sollten daher vorsichtiger werden, wenn wir mitdiskutieren - wie schnell erfolgt die angeblich so menschliche Stellungnahme: "Dort liegt eine, und dort liegt jemand, es ist doch sinnloses Leid. Was bringt es denn noch, das Leiden?" Abgesehen davon, daß diese Frage niemand von uns beantworten muß, ist eines sicher: wer mit einer solchen Argumentation auch nur in einem einzigen Fall deutschlandweit die Tötung auf Verlangen als gerechtfertigt ansieht, löst mit anderen zusammen möglicherweise einen ganzen Dammbruch aus, angesichts dessen sich ein aussichtslos kranker Mensch kaum noch gegen die sogenannte Erwartung seiner Umwelt zu verteidigen weiß, von seinem angeblich gegebenen Recht auf Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid Gebrauch zu machen. Lassen wir uns daher noch von ganz konkreten Beispielen aus Holland heilsam schocken: Da ist ein Fall dokumentiert von einer Frau, die nicht mehr länger für ihren Ehemann sorgen wollte. Sie stellte ihn vor die Wahl zwischen Euthanasie oder Pflegeheim. Der Mann wählte den Tod. Obwohl der Arzt die Situation bestens kannte, hinderte ihn nichts daran, das Leben des Ehemannes zu beenden. Ohne Umkehr und Beichte fahren beide, die Frau und der Arzt, auf direktem Weg in die Hölle. Ein weiterer holländischer Arzt berichtet von einem anderen Fall, bei dem der Tod eines alten Mannes jeden Tag erwartet wurde. Der Sohn des Patienten teilte dem behandelnden Arzt mit, daß er seinen Urlaub geplant hätte und nicht mehr absagen könnte. Er wünschte sich die Beerdigung noch vor dem Urlaub ... Daraufhin verabreichte der Arzt dem alten Mann eine sehr hohe Dosis an Morphin mit der klaren Absicht, ihn zu töten. Als der Arzt aber nach einer Weile zurückkam, um den Tod festzustellen, sah er den alten Mann fröhlich an der Bettkante sitzen. Der Patient hatte offensichtlich endlich eine ausreichende Morphindosis bekommen, die seine quälenden und unerträglichen Schmerzen linderte. Ohne Umkehr und Beichte fahren beide, der Sohn und der Arzt, auf direktem Weg in die Hölle. Und der Fall zeigt noch etwas: Holland ist offenbar ähnlich wie leider Deutschland Entwicklungsland bei der völlig legitimen Medizin zur Schmerzlinderung (vgl. die Meldung im Deutschen Ärzteblatt vom 13. Oktober 2006: "Hospiz-Stiftung: Palliativversorgung wie im Entwicklungsland" - mit jährlich nur 2,3 Prozent aller rund 818000 Sterbenden, die professionell palliativmedizinisch und -pflegerisch betreut werden, sei Deutschland ein Entwicklungsland, kritisierte der Stiftungsvorstand. Die Situation schwerstkranker Menschen habe sich in den letzten 20 Jahren nur unwesentlich verbessert.) Und abschließend noch ein drittes ebenso abscheuliches Beispiel: ein Internist, der eine Frau mit Lungenkrebs wegen Sauerstoffmangels in die Klinik aufnehmen wollte, mußte ihr versichern, daß er sie nicht euthanasieren würde, was sie befürchtete. Bitte versetzen wir uns einmal in die Lage dieses Nachbarlandes Holland: ich muß vor meiner Aufnahme ins Krankenhaus Ärzte und Ärztinnen fallweise beknien, daß sie mich nicht vorzeitig "heimdrehen". Das ist Wahnsinn. Nun also wies der Internist, dem die Frau das Versprechen abnahm, diese selbst ein, und nach 36 Stunden war ihre Atmung normal und ihr Gesamtzustand besser. Als der Arzt nach Hause ging, euthanasierte sie jedoch sein Kollege. Seine Rechtfertigung: "Wir brauchen das Bett für einen anderen Fall; für die Frau ist es egal, ob sie jetzt stirbt oder in 14 Tagen." Das ist Wahnsinn. Da wünscht sogar noch ein schwer kranker Mensch, die ihm zustehende Zeit auch auszuleben, möglicherweise sollen auch noch die letzten Dinge geregelt und die heiligen Sakramente bewußt empfangen werden, und das "Schwein" von zweitem Arzt ermordet die Frau aus rein finanziellen Gründen, und das Ganze wird noch nett umschrieben mit: die Frau wurde "euthanasiert", im dritten Jahrtausend – Adolf Hitler läßt grüßen … damit ist es aber erwiesen: in Holland, Belgien und anderen Regionen ist die propagierte Freiheit zum Tod in Wirklichkeit längst zu einer umfassenden Bedrohung des Lebens geworden, ganz zu schweigen vom Identitätsverlust des wahren Arztberufes. Meine Lieben! Wir sind es den Seelen unserer Verstorbenen, wir sind es den Generationen vor uns schuldig, daß wir nicht nur deren Werte schützen, sondern daß wir das menschliche Leben auch weiterhin von der Zeugung bis zum natürlichen Aushauchen schützen. Wer will solche Zustände des totalen Mißtrauens wie in den Niederlanden und in Belgien? Wer will diese Kultur des Todes anstreben? Dann aber müssen wir konsequent werden: das Gerede vom sinnlosen Leid muß zu Ende gehen. Leichtfertige Diskussionen, die den Anschein erwecken, als ob hier linksliberale Atheisten diskutierten, aber keine Christen, die vom Kreuz Christi ihre Orientierung erhalten, müssen ein Ende haben. Wir müssen wachsam sein: die Euthanasielobby versucht geschickt, auch in Deutschland holländische Gesetzesmuster mit Scheinargumenten schmackhaft zu machen. Doch die Konsequenzen werden verschwiegen. Es genügt nicht, daß wir heute intensiv an unsere Lieben im Jenseits denken und für sie beten, wir müssen auch hier auftreten für das Leben, wir müssen jetzt eintreten für die Würde jedes Menschen, auch wenn schwerste Krankheiten kommen, wir müssen jetzt für schwerkranke Menschen den vollen Einsatz der modernsten Schmerzmittel verlangen, aber wir müssen jeglichen Versuch der Euthanasie in unserem Raum abwehren, wir müssen schon beim geringsten Verdacht Anzeige erstatten und dürfen keinen Mörder laufen lassen. Es ist unsere Kontrollverantwortung, in unserem Bereich und im politischen Bereich. Es gibt keine Ausreden, für niemanden. Und wenn es auch der größte Liebesdienst gegenüber unseren Lieben ist, möglichst viele Heilige Messen persönlich andächtig mitzufeiern und möglichst viele Heilige Messen auch für die Seelen unserer Vorfahren zu bestellen, so vergessen wir mit dem heutigen Tag auch nicht, wie wichtig der regelmäßige Empfang des Sakramentes der Buße, der persönlichen Beichte ist – wir hatten sie zuvor als Sakrament der Routenoptimierung definiert – um für die Armen Seelen von heute an bis 8. November inklusive täglich einen vollkommenen Ablaß, vollkommenen Nachlaß der verbliebenen zeitlichen Sündenstrafen gewinnen zu können, sodaß sich die Läuterungszeit im Fegefeuer – wir hoffen ja immer, daß unsere Lieben wenigstens dort als Gerettete gelandet sind – daß sich diese Leidenszeit verkürzt und sie früher in das volle Glück mit Maria, allen Heiligen und Engeln eintreten dürfen. Einen vollkommenen Ablaß können für die Armen Seelen daher jene Katholiken gewinnen, welche 1. gebeichtet haben (dabei genügt eine Beichte zur Gewinnung mehrerer Ablässe, etwa spätestens 20 Tage vorher oder auch nachher, wenn es sich nur um läßliche Sünden handelte), welche 2. auch in den kleinen Dingen die entschlossene Abkehr von jeder Sünde leben wollen, welche 3. pro vollkommenen Ablaß die Heilige Kommunion würdig empfangen, welche 4. pro vollkommenen Ablaß ein frei wählbares Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters verrichten und welche 5. eben das mit dem Ablaß belohnte Werk verrichten, nämlich ganz einfach im Zeitraum vom heutigen Tag, dem 1. November, bis 8. November inklusive täglich einen Friedhof besuchen und dort ein kurzes Gebetsgedenken für die Armen Seelen verrichten, was wir nach dem Rosenkranz gemeinsam feierlich tun werden, und wie immer werde ich jedes Grab einzeln im doppelten Durchgang segnen, zuerst mit Weihwasser und hernach mit Weihrauch. Und so liegt abschließend nichts näher, als uns einige Worte Erzbischof Brauns vom letzten Frauendreißigerschluß zu Herzen zu nehmen, er berief sich dabei auf Papst Clemens I.: "Gehet zu den Heiligen, denn die, die zu ihnen gehen, werden geheiligt. Wir gehen in dieser Stunde bzw. wir sind in dieser Stunde zur Königin aller Heiligen, zur Gottesmutter, zu unserer Lieben Frau von Buchenhüll … gegangen. Und wir kommen zu ihr mit allem, was unser Herz bewegt, mit all unserer Armseligkeit, aber auch in der Freude über unsere himmlische Mutter und mit einem ganz ganz tiefen Vertrauen auf ihre Fürbitte … Gehet zu den Heiligen, denn die, die zu ihnen gehen, werden auch geheiligt. Ja, Du unsere liebe Mutter, Maria, wir sind jetzt zu Dir gekommen und wollen auch weiterhin mit Dir gehen, damit unser Lebensweg einmal in Gott sein glückliches Ende findet, wo Dein Lebensweg endete, nämlich bei dem dreieinigen Gott, dem wir durch Dich und mit Dir jetzt auch unser Lob und unseren Dank singen." AMEN. |
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