Freitag, 27. Februar 2009
ABSAGE AN JEDE FORM DES ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Katholische Lehre, News Kommentare, Skandal St. Pölten um
14:10
Kommentare (8) Trackbacks (5) ABSAGE AN JEDE FORM DES IDEOLOGISCHEN EXTREMISMUS, REVISIONISMUS UND ANTISEMITISMUS: ZUM FALL WILLIAMSON UND ZU EINEM ANONYMEN PORTAL
In den letzten Wochen wurde oft der Eindruck erweckt, als ob die im kirchenrechtlichen Raum der Katholischen Kirche nicht (mehr oder noch nicht) existente Priesterbruderschaft St. Pius X. nur aus einem einzigen Mitglied bestünde, und es wurde zu wenig bekannt, wie unglücklich der Generalobere derselben Gesellschaft und viele Glieder dieser Bruderschaft mit den Äußerungen des bischöflichen Mitbruders Richard Williamson waren. Die Stimmen jedoch, welche dem Heiligen Stuhl bei dem in vollem Einklang auch mit dem II. Vatikanischen Konzil gewählten Versöhnungsweg gegenüber derselben Piusbruderschaft schwerwiegende Fehler der Einschätzung, der Terminwahl oder auch der Kommunikation vorwarfen, sind sehr leise geworden. Immer klarer wird nämlich, daß eine mögliche Heilung verschiedener Haltungen und Wunden nur durch eine vom Papst selbst angebotene Integration und somit in der Kirche selbst - wiederum primär durch die universale Hirtensorge des Papstes - gelingen kann. Die dabei schon kurzfristig erzielten Erfolge können sich sehen lassen. Ich selbst hatte in der dem Heiligen Vater gewidmeten Festschrift zum ersten Jahrestag seines Besuches in Österreich bereits geschrieben: "Es ist also zu hoffen, daß die Kritikergruppen in bezug auf die neue Karfreitagsformulierung erkennen, wie der Papst damit ein deutliches Zeichen gegen jeglichen politisch instrumentalisierbaren Antijudaismus und gegen eine den verbindlichen Weisungen des II. Vatikanischen Konzils widersprechende Deutung der älteren Form des Römischen Ritus gesetzt und somit die Kritik gegenüber Papst Benedikt XVI. im vollen Sinne des Wortes ungerecht war, weil sie eben den Tatsachen der bisherigen Formulierungsgeschichte nicht ausreichend Rechnung getragen hatte. Entgegen der Auffassung vereinzelter unerleuchteter Gruppen, welche die bereits für den Karfreitag des Jahres 2008 geltende Anordnung des Papstes nicht beachten wollten, ist daher nicht - in völkergefährdender sowie klassischer 'Verschwörungs'-Terminologie formuliert - von einem durch ein 'Weltjudentum' verursachten weiteren Betriebsunfall der Kirche 'nach dem Konzil', sondern von einer konsequenten Fortführung des Versöhnungskurses der Katholischen Kirche auszugehen.
Die Fahrt im Papamobil zum Wiener Judenplatz und die Besichtigung des Holocaust-Denkmals am Eröffnungstag des Papstbesuches in Österreich waren daher nicht nur übliche diplomatische Pflicht-Gesten, sondern absolute Selbstverständlichkeiten aus dem innersten Herzen der Katholischen Kirche gewesen. Im Interview auf dem Flug nach Wien sagte der Heilige Vater am 7. September 2007: 'Es sind in dieser kurzen Zeit keine unmittelbaren Begegnungen mit anderen Konfessionen oder Religionen vorgesehen; nur ein kurzer Halt vor dem Mahnmal für die Schoah, um – sagen wir – unserer Trauer Ausdruck zu verleihen, unserer Reue und auch unserer Freundschaft mit den jüdischen Brüdern, um in dieser großen Einheit voranzugehen, die Gott mit seinem Volk geschaffen hat.' Dies alles wurde auch noch eindrucksvoll bestätigt, als das Päpstliche Staatssekretariat in einem offiziellen Kommuniqué vom 4. April 2008 zu den kritischen Stimmen im Zuge der Neuformulierung der Karfreitagsfürbitte überzeugend Stellung nahm (...) Durch die von Papst Benedikt XVI. vorgenommene verbindliche Rechtserkenntnis vom 7. Juli 2007 ist seit dem 14. September 2007 insofern eine echte Befreiung der älteren lateinischen Form des Römischen Ritus und damit insgesamt des integral in zwei Formen vorliegenden Ritus erfolgt, als die Situation des offiziellen Abdrängens und des konsequenten Nicht-Ernstnehmens aller mit dieser Form verbundenen Gläubigen beendet ist oder noch beendet werden muß, sodaß eine durch Überkonzentration auf eine bestimmte liturgische Form und das damit in (nicht mehr mit dem Heiligen Stuhl in voller Gemeinschaft agierenden) Gruppen propagierte Steckenbleiben in radikal-traditionalistischen Thesen des Ausspielens verschiedener kirchlicher Verkündigungsebenen in ebenso radikaler Simplifizierung 'Trient gegen Vatikanum II' keinen ernsthaften Zulauf mehr haben kann und darf. Es muß auch in Zukunft noch öfters betont werden, daß die außerordentliche Form des Römischen Ritus von keiner Gemeinschaft und von keinem Priester nach Art eines privilegierten Monopols gepachtet werden kann, sondern daß dieser Schatz für alle Gläubigen der lateinischen Rituskirche offen ist. Durch die endgültige Wieder-Einbindung der nie abgeschafften älteren Form in die höchste, nämlich päpstliche Sorge hat der Heilige Vater universal sichergestellt, daß eine unchristliche oder gegen das lebendige Lehramt der Kirche oder auch gegen andere Religionen gerichtete falsche Instrumentalisierung der (älteren) Liturgie eingedämmt werde. Nur so ist es nach dem erkennbaren Willen des sichtbaren Stellvertreters Christi auf Erden möglich, daß beide Formen des Römischen Ritus auch in Hinkunft gültige Ausdrucksformen der lateinischen Kirche und der Verkündigung der gesamten Katholischen Kirche darstellen. Dies ist auch der Grund, warum sich kein Ritus in seinen nicht-wesentlichen Elementen einer vom kirchlichen Lehramt überwachten inspirierten Weiterentwicklung entziehen kann." Und damit wird auch klar, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. noch eine Wegstrecke zurücklegen muß, sowohl in ihrer Gesamtheit als auch von Seiten ihrer einzelnen klerikalen Mitglieder, um die volle rechtliche Integration im Schoß der heiligen katholischen Kirche zu erreichen. Auch wenn nicht alle Medienberichte über die Piusbruderschaft den Tatsachen entsprachen und oft reine Schwarz-Weiß-Wertungen und ein ungerechtes Ausspielen verschiedener Positionen darstellten, so können einige Positionen in der Tat nicht toleriert werden. Wenn der prominente deutsche Pius-Distriktobere Pater Franz Schmidberger im Oktober 2001 gesagt hat, daß die Schändung eines Kreuzes, bei der dem Heiland ein Arm abgerissen würde, objektiv eine schwerere Sünde als der Terroranschlag von New York und Washington wäre, dann ist dies eine völlig sinnlose Aussage und ein intolerabler Vergleich. Anders liegt die Sache bei der Todesstrafe: die Katholische Kirche hat zwar im Zuge der Lehre des Dieners Gottes Johannes Paul II. tatsächlich zu einer sehr strengen Haltung gefunden, welche ihre Anwendung zur totalen Ausnahme macht. Völlig verbieten kann man dem Staat ihre Anwendung im Falle erwiesener Schwerstverbrechen allerdings von der Tradition her nicht. Es gibt daher bis heute keine Art Dogma, welche die legitime gesellschaftspolitische Meinungsfreiheit bei dieser schwierigen Thematik unter Katholiken beendet hätte. Entscheidend wird aber auch die Frage sein, was die Kleriker der Piusbruderschaft unter geistlicher Führung und Leitung verstehen: ist es in vielen Fällen die Abnahme der personalen Entscheidung des Betreuten, oder führt eine ausdrücklich gewünschte geistliche Begleitung auch wirklich zu einem Mehr an reifer Persönlichkeit? Meine Haltung ist bekannt: geistliche Begleitung darf beim einzelnen Christen nicht zur Abnahme der personalen Verantwortung führen. Kehren wir zurück zur Fragestellung "Extremismus und Revisionismus und Antisemitismus", denn auch auf diesem Sektor bedürfen wohl manche Anhänger der Piusbruderschaft einer Heilung und Umkehr. Nur sollte nicht so getan werden, als ob dies die einzigen Probleme der Katholischen Kirche und ihrer Glieder darstellten. Besonders das Gebiet des von der kirchlichen Lehre geforderten radikalen Lebensschutzes ist es, welches von manchen Katholiken und Katholikinnen mit rechts- und linksliberalen Tendenzen all zu gerne verschwiegen und untergraben wird. Wenn der (nicht-katholische) österreichische Bundespräsident in einem aktuellen Interview äußert: "Ich war im Dissens mit der Katholischen Kirche zum Thema Fristenlösung, und ich war betroffen, als der in Aussicht genommene Weihbischof Wagner die Fristenregelung als 'mörderisches Gesetz' bezeichnet hat, nur weil es keine Strafen für den Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten vorsieht", dann müßte von Seiten der katholischen Bischöfe und Katholiken des Landes im Sinne der (bei seinem Österreichbesuch geäußerten) Kritik des Papstes genau an dieser selben naturrechtswidrigen Fristenlösung ein Aufschrei zu hören sein und den Präsidenten öffentlich korrigieren, der somit leider substantiell keine Probleme mit der fortgesetzten täglichen stillen und straffreien Tötung ungeborenen menschlichen Lebens zu haben scheint. Damit soll auch gesagt sein: durch all zu durchschaubares "Hinhauen" auf die Piusbruderschaft, das in Wirklichkeit den Papst und sein Amt meint, können sogenannte "linkskatholische" und in Wirklichkeit oft nicht auf dem Boden der ganzen katholischen Glaubens- und Sittenlehre stehende Grüppchen von ihren Defiziten bei der vollen Verwirklichung der katholischen Glaubens- und Lebenspraxis nicht ablenken. Gehen wir weiter: in der italienischen Tagesausgabe (26. - 27. Februar 2009) des vatikanischen OSSERVATORE ROMANO hatte die römische Geschichtsprofessorin Dr. Anna Foa einen wichtigen Beitrag verfaßt, der übersetzt so betitelt war: "Wenn sich die Lüge mit dem Schleier der Geschichte verhüllt. Der Antisemitismus ist das einzige Motiv der Negationisten". Sie weist als zuständige Fachwissenschaftlerin darauf hin, daß die Leugung der Shoa als derart krasse Lüge angesehen werden müsse, daß nicht einmal mehr die Titulierung als besonders radikaler Geschichtsrevisionismus für eine solche Haltung ausreichend sei: "Der Negationismus (die Ableugnung) der Shoah ist keine historiographische Interpretation, ist keine keine gängige Erklärung der Ausrottung der vom Nationalsozialismus verübten Ausrottung der Juden und ist auch keine radikale Form des Geschichtsrevisionismus, und mit diesem darf der Negationismus nicht verwechselt werden. Der Negationismus ist Lüge, der sich mit dem Schleier der Geschichte verhüllt, der sich einen wissenschaftlichen und objektiven Anschein gibt, um seinen wahren Ursprung zu verschleiern, sein wahres Motiv: den Antisemitismus. Ein Negationist ist auch Antisemit. Und er ist vielleicht der einzige klare und offenkundige Antisemit in einer Welt wie der westlichen, in der es nicht einfach ist, sich als Antisemit zu deklarieren. Der antijüdische Haß steht am Ursprung dieser Ableugnung der Shoa, die mit den ersten Nachkriegsjahren beginnt, indem man gedanklich beim Projekt der Nationalsozialisten selbst anknüpft, als sie die Spuren der Vernichtungslager verwischten, darin die Gaskammern dem Erdboden gleichmachten und die Deportierten verhöhnten, indem sie ihnen sagten, daß auch wenn sie es geschafft hätten zu überleben, ihnen in der Welt niemand geglaubt hätte. Der Negationismus über die politischen Lager hinweg ist nicht nur mit der extremen nationalsozialistischen Rechten verbunden, sondern versammelt verschiedene Tendenzen: den besonders extremen Pazifismus, den Antiamerikanismus, die Feindschaft gegenüber der Moderne. Er entsteht in Frankreich Ende der 40er-Jahre durch das Wirken zweier Persönlichkeiten: Maurice Bardèche und Paul Rassinier, der eine erklärter Faschist, der andere Kommunist. Hernach entwickelt er sich weitflächig, und seine bekanntesten Anhänger sind der Franzose Robert Faurisson und der Engländer David Irving, keiner der beiden Historiker von Beruf. Die Negationisten entwickeln so Vorgehensweisen, die in ihrer Ableugnung der historischen Realität absolut außerhalb des allgemein Anerkannten liegen. Vor allem erachten sie alle jüdischen Quellen jeglicher Herkunft als unglaubwürdig und erlogen. Nachdem sie auf diese Weise einen Großteil der Zeugen weggestrichen haben - sämtliche von den überlebenden Juden ausgedrückten Erinnerungen und die von jüdischen oder angeblich jüdischen Historikern vorgenommene Geschichtsschreibung - machen sich die Negationisten an die Arbeit, um den Rest der Zeugnisse, der Beweise und der Dokumente zu verreißen. Alles, was nach der Niederlage des Nationalsozialismus kommt, ist für sie unzuverlässig, weil es der 'Wahrheit der Sieger' zugehört. Die Geschichte der Shoah haben demnach die Sieger geschrieben, so wiederholen sie es unermüdlich, um so all das in Zweifel zu ziehen, was gerichtlich festgestellt wurde, begonnen beim Prozeß von Nürnberg und hernach: das alles wäre nur Ergebnis von Nötigungen, Folterungen und Gewaltanwendungen. Es verbleibt aber noch ein Teil der Dokumentation zur Widerlegung, jener von Seiten der Nationalsozialisten vor 1945. Hier hätten die Negationisten entdeckt, daß keine schriftliche Erklärung der Nationalsozialisten nach dem Jahr 1943 als wahrhaftig angesehen werden könne, weil die Nationalsozialisten zu jener Zeit den Krieg zu verlieren begannen und nur noch Behauptungen aufstellen hätten können, die auf die Genugtuung der künftigen Sieger ausgerichtet gewesen wären. Und siehe da, das Spiel ist gemacht: die Shoa existiert nicht! Der Negationismus betätigt sich in besonderer Weise, um die Inexistenz der Gaskammern durch komplexe technische Argumentationen zu beweisen: sie hätten nicht funktionieren können, sie hätten ganz hohe Schornsteine gebraucht und so weiter: das ist die These, welche einen Pseudoingenieur, Fred Leuchter, bekannt gemacht hat und die auf den Internetseiten der Negationisten vorherrscht. Heute wird der Negationismus in vielen europäischen Ländern als Straftat angesehen, auch wenn ein Teil der öffentlichen Meinung widerspenstig bleibt - wie jene, die hier schreibt - Lügner in Märtyrer zu verwandeln, indem man sie ins Gefängnis setzt. Auch fehlt es nicht an Anhängern des Negationismus in anti-israelischer Rolle. Es ist aber notwendig zu wiederholen, daß hinter dem Negationismus ein einziges Motiv und eine einzige Intention stehen: der Antisemitismus. Alles andere ist Lüge." Mit diesem Beitrag im OSSERVATORE ROMANO, ja mit der ganzen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erschienenen Ausgabe ist einmal mehr erwiesen, daß sich der Heilige Stuhl gegen jede Form des ideologischen Extremismus, falschen Revisionismus und Antisemitismus ausspricht und schon seit langem ausgesprochen hat. Nach der Rückkehr des nicht mehr exkommunizierten, aber noch suspendierten katholischen Bischofs Richard Williamson in seine irdische Heimat Großbritannien wurde nun gestern und somit mitten in der heiligen Fastenzeit eine Entschuldigung von seiner Seite bekannt. In seiner jüngsten Erklärung heißt es (eigene Übersetzung): "Der Heilige Vater und mein Oberer, Bischof Bernard Fellay, haben ersucht, daß ich meine Bemerkungen, die ich vor vier Monaten gegenüber dem schwedischen Fernsehen gemacht hatte, aufgrund ihrer so schwerwiegenden Konsequenzen wieder überdenke. In Erwägung dieser Konsequenzen kann ich wahrheitsgetreu sagen, daß ich es bedaure, solche Bemerkungen gemacht zu haben, und daß ich sie nicht gemacht hätte, wenn ich von vorneherein um den durch sie ausgelösten ganzen Schaden und Schmerz gewußt hätte, besonders für die Kirche, aber auch für die Überlebenden und Verwandten von Opfern der Ungerechtigkeit im Dritten Reich. Im schwedischen Fernsehen hatte ich nur die Meinung (… 'Ich meine' … 'Ich meine' …) eines Nichthistorikers wiedergegeben, eine Meinung, die sich vor 20 Jahren auf der Grundlage damals verfügbarer Beweise gebildet hatte und seit damals nur selten öffentlich geäußert worden war. Doch die Ereignisse der letzten Wochen und der Rat älterer Mitglieder der Gesellschaft des heiligen Pius X. haben mich von meiner Verantwortung für viele verursachten Bedrängnisse überzeugt. Gegenüber allen Seelen, die an dem, was ich sagte, ernsthaft Ärgernis nahmen, entschuldige ich mich vor Gott. Wie der Heilige Vater gesagt hat, verletze jeder Akt ungerechter Gewalttätigkeit gegen einen einzigen Menschen alle Menschen. + Richard Williamson, London, am 26. Februar 2009." Wie diese Erklärung zu werten ist, kann angesichts dieses Blogeintrages und des oben nachlesbaren logischen Beitrages der Frau Professor Foa leicht ermessen werden. Die Ausrede mit den "20 Jahren" und mit dem "Nichthistoriker" kann nicht wirklich ernstgenommen werden, und so ist von Seiten des Bischofs lediglich ein erster Schritt getan, der jedoch durch den zweiten Schritt einer vollen Absage an jede Form des ideologischen Extremismus, falschen Revisionismus und Antisemitismus und somit eines vollen Widerrufs der bisher von ihm vorgenommenen Holocaustrelativierung ergänzt werden muß, um als echte Umkehr gelten zu können. Angesichts all dessen wollen wir uns abschließend noch der weniger bedeutsamen Frage einer Bewertung eines in den letzten Wochen eben aufgrund des diskutierten Falles Williamson mehrfach in das Blickfeld von Journalisten geratenen anonymen Portals widmen. Warum ein so geführtes Internetportal derart hohes Interesse und offenbar reges Leserklicken für sich verbuchen kann, liegt ganz einfach an der grundsätzlichen Neugier des durchschnittlichen sowie in hohem Maße visuell orientierten Medienkonsumenten, der nicht immer "brav" und "fad" abgespeist werden möchte. Allerdings begehen mehrere Kritiker und auch Journalisten schwere taktische Fehler: 1. erwähnen sie das Portal als quasi-offizielles (offenbar ohne von den Rechtsabteilungen ihrer teils großen Arbeitgeber her sämtliche Rechtsschritte geprüft zu haben) und 2. gestehen sie diesem Portal ungefragt eine Art Monopol als Sammelbecken angeblicher "katholischer Fundamentalisten" zu. Doch katholische Fundamentalisten im Sinne einer solchen Terminologie können nicht einfach als "rechtsextrem" bezeichnet werden, und Rechtsextreme im eigentlichen Sinne können kaum noch als katholisch-praktizierend angesehen werden. Die nötige Differenzierung bei der Kritik ist bisher daher kaum gegeben. Tatsächlich gewährt das Portal eine für Europa und insbesondere für Deutschland und Österreich ungewöhnliche und äußerst weitgespannte Meinungsfreiheit, nimmt jedoch auch viele willkürlich erscheinende Löschungen vor. Soferne nicht Leser selbst massive Beschwerden einreichen, bleiben aber viele der von denselben geposteten Beiträge trotz ihres menschenverachtenden Inhalts einfach stehen. Insofern wird man nicht umhin können, die im OSSERVATORE ROMANO von der römischen Geschichtsprofessorin Dr. Anna Foa herausgearbeitete und absolut angemessene Haltung (vgl. oberhalb meine Übersetzung) analog zur Anwendung zu bringen und "kreuz.net" insgesamt ein vernichtendes Urteil auszustellen, weil 1. unbedarfte suchende Menschen und Christen durch bestimmte Darstellungsweisen und Auseinandersetzungen von einer solchen als "katholisch" verkauften Haltung und dann wohl undifferenziert von der Katholischen Kirche als solcher gerne Abstand nehmen bzw. für dieselben in sich gute Anliegen wie beispielsweise der notwendig radikale Lebensschutz "kaputt diskutiert" erscheinen und weil 2. das Risiko des Irrglaubens aufscheint, als ob es nach den negativen Erfahrungen der Zwischenkriegszeit (1918 - 1939) jemals (noch) eine "erfolgreiche" Koalition zwischen "katholischen Fundamentalisten" und antijudaistischen bzw. antiisraelitischen Rechtsextremisten geben könnte, um z. B. bestimmte gesellschaftliche Anliegen voranzubringen. Hier hätte sich auch ein erfahrener Professor wie der bekannte Priester Prof. Dr. Johannes Messner angewidert abgewendet. Soferne ich selbst überhaupt einmal die Notwendigkeit sähe, dorthin zu verlinken, würde folgende Warnung erfolgen: [Achtung: auf dieser Seite gibt es Linkverbindungen zu einem anonymen Portal, dessen Redaktion nicht bekannt ist. Die Verlinkungen geschehen ausschließlich im Interesse der Selbstverteidigung und Verpflichtung zur Wahrheit nach dem Vorbild des regierenden katholischen Diözesanbischofs von St. Pölten, der eben zu diesem einzigen Zwecke seinen Bischöflichen Sekretär dorthin einen wichtigen Artikel "article.7079.html" einsenden ließ.] Diese einmalige "Not-Verwendung" des anonymen Portals durch den regierenden Diözesanbischof von St. Pölten, Dr. Dr. Klaus Küng, hat im übrigen auch der Pressesprecher der Katholischen Bischofskonferenz Österreichs bei seiner Kritik übersehen bzw. nicht erwähnt. Aufgrund der hohen Leserzahlen - insbesondere in einem bestimmten Segment der von einem ganz-und-gar-nicht-mutig-katholischen "Establishment" offenbar mehr und mehr enttäuschten Katholiken und Katholikinnen - sah auch er es als nötig an, der Instrumentalisierung dieses Portals seitens bestimmter Geschichtsrevisionisten vorzubeugen. Es wird ja einigen noch bekannt sein, wie sehr bestimmte politisch eigentümlich rechts angesiedelte Grüppchen und Einzelpersonen versucht hatten, auch mittels anonymer Einsendungen die vom Päpstlichen Visitator und heutigen Diözesanbischof Klaus Küng einwandfrei untersuchten widersittlichen Zustände rund um das Priesterseminar St. Pölten einfach für nicht existent zu erklären. Als dann eine Frau Dr. Gabriele Waste sogar noch versuchte, eine vom Papst bestätigte Suspension gegenüber den beiden ehemaligen Priesterausbildnern kurz nach Rechtskraft derselben Suspension für ebenso nicht existent zu erklären, sandte der damalige Bischöfliche Sekretär Dr. Bernhard Augustin im Auftrag des Bischofs an den Artikel "article.7079.html" zur Richtigstellung dieses weiteren Teiles des insgesamt längst zusammengebrochenen Lügengebäudes. Und hier muß einfach der Fairneß halber erwähnt werden und erwähnt bleiben, daß die weiterhin anonyme Redaktion bisher solche Richtigstellungen und Verteidigungen gegen Angriffe offenbar zugelassen und umgehend publiziert hat. Vom Standpunkt der Meinungsfreiheit kann daher dem Portal in diesem Zusammenhang kein Vorwurf gemacht werden. So notwendig die Distanzierungen der Pressesprecher der beiden katholischen Bischofskonferenzen in Deutschland und Österreich sowie der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan sind, so fragwürdig erscheinen die auf einmal getätigten Presseaussendungen der (mit der schon erwähnten Dr. Gabriele Waste in intensiver Zusammenarbeit bekannt gewordenen) Felizitas Küble, die sich ganz plötzlich auch von dem anonymen Portal distanzieren möchte, obschon einige ihrer namentlichen Beiträge bis zur Stunde eben dort als Hauptartikeln aufscheinen. Dies kann wohl nur als ihre Reaktion und Enttäuschung darauf gewertet werden, daß sich die dortige Redaktion - soferne es eine gibt - nicht für eine reine Pölten-Lügen-Propaganda à la "Der Wahrheit die Ehre" vereinnahmen ließ und dann auch die oberösterreichische Zeitschrift "Der 13." eben eine solche mißglückte revisionistische Instrumentalisierung desselben Portals sehr bald aufgab. Noch heute können aber auf demselben anonymen Portal die antijüdischen und antijudaistischen Äußerungen bestimmter St.-Pölten-Geschichtsrevisionisten nachgelesen werden (beispielsweise in wirrem Wahn unter "reader.131.html"): "Genauso wenig, wie Kardinal Groër Jugendliche geschändet hat, genauso wenig hat es homosexuelle Machenschaften im St. Pöltner Priesterseminar gegeben. Statt sich bei Juden und den hinter ihnen stehenden Logenbrüdern mit theologisch zweifelhaften Erklärungen in Israel Liebkind machen zu wollen, sollte Kardinal Schönborn dies endlich einmal zugeben. Denn sowohl sein Bischofsstuhl als auch der von Bischof Küng ist auf Intrigen und Machenschaften gegründet"), und es ist erschreckend, wie sehr die von Frau Prof. Foa mit Klarheit aufgezeigte Vorgehensweise beim Wegerklären der Shoa als formaler Maßstab für das Wegerklären jeglicher historisch und sogar gerichtlich erwiesener Fakten diente, nur um einen zeitweilig suspendierten Priesterausbildner wider jede Vernunft im nachhinein reinwaschen zu sollen. Dieses eigentümliche Gemisch an Revisionismus war und ist eines der großen Ärgernisse beim manipulativen Darstellen des Falles St. Pölten, und leider will dem Schriftleiter der Zeitschrift "Theologisches" dieser bedenkliche personelle und gedankliche Komplex bisher offenbar nicht ganz einleuchten. Wenn er sich nun erfreulicherweise von antisemitischen Strömungen im gegenwärtigen Traditionalismus distanziert, so hätte er auch den bereits angesprochenen ehemaligen Priesterausbildner und Autor der von ihm herausgegebenen Zeitschrift besonders in die Pflicht nehmen müssen, sich von seinen revisionistischen Unterstützern ein für alle Mal zu distanzieren. Es ist nämlich untragbar, daß angesichts der in jeder Hinsicht sachlich abgesicherten und gerechten disziplinären Würdigung der beiden ehemaligen St. Pöltner Priesterausbildner ein Unterstützer sogar so weit ging, zu schreiben: "Diese Verfahrensweise erinnert makaber an das 'Ermächtigungsgesetz' Hitlers von 1933." Schon eine solche Verharmlosung der Zeiten Hitlers ist absolut untragbar. Nur wenn Dr. David Berger sich also auch von solchen revisionistischen Mitarbeitern am Versuch einer nachträglich-sinnlosen Vertuschung der St. Pöltner Geschehnisse distanziert, sind auch diese seine aktuellen Zeilen glaubwürdig: "Eine sich selbst als katholisch bezeichnende, aber wohl in perfidester Weise von bewußt gegen die Katholische Kirche agierenden Kreisen betriebene Internetseite [= kreuz.net] schreckte am 12. Januar 2009 tatsächlich nicht davor zurück, eine Rede eben jenes Heinrich Himmler [unter dem Titel "Anständige Kriegsverbrecher. Gestern Juden – heute Araber"] zu publizieren, gegen den solch mutige Katholiken wie Groppe unter Einsatz ihres Lebens gekämpft haben. Daß die Internetseiten von Vereinigungen wie dem 'Netzwerk katholischer Priester', der 'Una Voce' oder 'Sinfonia Sacra' diese Seite verlinken und damit Werbung dafür machen bzw. damit den Anschein erwecken, als würden sie sich indirekt auch zu dem dort verbreiteten faschistoiden, antisemitischen Gedankengut bekennen, ergänzt das Zerrbild, das progressistische Katholiken von den Traditionalisten gemeinhin kultivieren, auf passende Weise. Was würde wohl ein Dietrich von Hildebrand, der nicht nur Mitbegründer der 'Una Voce' war, sondern auch vor den Nationalsozialisten ins Exil fliehen mußte, dazu sagen? (...) Daß die sich gerne als besonders katholisch Gebenden, aber sich in Wirklichkeit in einem pathologisch anmutenden Sektenklima Suhlenden damit das Erbe nicht nur eines Theodor Groppe, sondern auch jenes der Enzyklika 'Mit brennender Sorge', einer heiligen Edith Stein und eines heiligmäßigen Papstes wie Pius XII., den Pinchas Lapide den größten jemals lebenden Wohltäter des jüdischen Volkes nannte, beschmutzen und daran arbeiten, die langjährige und mühsame Versöhnung zwischen Juden und Christen zu beeinträchtigen, scheint ihnen nicht deutlich zu werden." So kann ich dem Journalisten Gustav Seibt seine Meinung (für den Bereich der Rückfragen an revisionistische Verücktheiten) in der SZ vom 2. Februar 2009 nicht verdenken, und dieses Zitat ist meiner Meinung nach der ideale Abschluß meines aktuellen Blogeintrags: "Menschen, die - wie nun auch ein lombardisches Mitglied dieser Gemeinschaft - den Holocaust für historisch inexistent halten, werden auch sonst geneigt sein, alles Mögliche, nur nicht das Vernünftige, für wahr zu halten. Der große katholische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton hat genau diese Drift in den Irrsinn des Allesmöglichen als die größte Gefahr benannt, die vom Unglauben ausgeht. Menschen wie Williamson verhalten sich nicht nur zutiefst verletzend gegenüber den Juden, zumal den überlebenden Opfern; sie zeigen ein gestörtes Verhältnis zu den kommunikativen Grundlagen irdischer, nicht geoffenbarter Wahrheit. Für sie besteht - wie einst für die antifreimaurerischen Gegner der Französischen Revolution - die Weltgeschichte aus lauter Machenschaften hinter den Kulissen. Ihr Geist unterscheidet sich nicht von dem der Reißer eines Dan Brown, nicht einmal vom gnostischen Weltaufriß im 'Harry Potter', den Weihbischof Wagner so verdammt. Angesichts eines so glibbrigen geistigen Abgrunds darf man auch die intellektuellen Sympathisanten der Piusbruderschaft im deutschsprachigen Raum nach ihrem Verhältnis zu dieser Gespensterwelt befragen. Jedenfalls könnte sich die Aufhebung der Exkommunikation der vier Lefebvristen als ein Pyrrhus-Sieg der Traditionalisten erweisen: schmieriger, abstoßender hat man diesen Untergrund, der doch nur Reinheit in der Tradition sucht, nie gesehen. Vielleicht hat Benedikt XVI. für die dauerhafte Einheit seiner Kirche am Ende mehr getan als ihm zunächst bewußt war." Und somit darf ich auch noch an meinen Blogeintrag gegen den Wahn, ständig alles mit Verschwörungstheorien erklären zu wollen, erinnern, denn es geht darum, daß wir als Katholiken unseren Glauben ernstnehmen und somit absolut wirklichkeitsverbunden bleiben und so auf Gott hin leben. Und diese Chance, sich wieder in die volle Realität einzuklinken und die Risiken eines quasi-sektoiden Weges (ohne römische Einbindung) zu vermeiden, hätte nun in der Tat auch die Priesterbruderschaft St. Pius X. - so gilt es, im Gebet das Anliegen der Gesundung und Versöhnung auf dem Boden des lebendigen kirchlichen Lehramtes für viele Gruppen zu erbitten. Eine gute heilige Fastenzeit wünscht Euch daher Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Sonntag, 15. Februar 2009
RADIO-VATIKAN-INTERVIEW MIT PROPST ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, Katholische Lehre, Kirchenrecht, News Kommentare um
17:09
Kommentare (0) Trackbacks (3) RADIO-VATIKAN-INTERVIEW MIT PROPST GERALD GOESCHE: VERSÖHNUNG MIT PIUSBRÜDERN AUF BASIS DES VATIKANUM II MÖGLICH
In den letzten Wochen war ich nicht sehr zufrieden mit der Ausstrahlung des deutschsprachigen Programmes von Radio Vatikan, weil nicht immer jene werbende Loyalität erkennbar war, die beispielsweise beim rechtzeitigen gemeinsamen Dank der katholischen Bischöfe Polens (per 6. Februar 2009) an Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. für seinen Weg der Versöhnung oder beim aktuellen Hirtenwort Seiner Exzellenz Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB (Eichstätt/Bayern) unter den Titelworten Identität und Kontinuität aufscheint. Ebenso erfreulich war aber immerhin ein am selben 6. Februar 2009 ausgestrahltes Radio-Vatikan-Interview mit einem in diesem Blogbuch bereits genannten Priester, H. H. Propst Dr. Gerald Goesche, der sich aus Enttäuschung über die seiner Meinung nach durch den heute emeritierten Diözesanbischof Prof. Dr. Kurt Krenn damals praktisch nicht ganz geglückte Wende im Bistum St. Pölten für einige Jahre der Priesterbruderschaft St. Pius X. angeschlossen hatte und später - wieder in voller Einheit mit dem Heiligen Stuhl und in Konsens mit demselben - das Institut St. Philipp Neri in Berlin gründen durfte:
Radio Vatikan: Herr Propst, wie uneins ist die Piusbruderschaft? Kommt es zu einer Spaltung in zwei Gruppen, eine, die mit Rom sprechen möchte, und eine andere, die Dialog ablehnt? Propst Dr. Gerald Goesche: Das ist ganz schwierig zu beurteilen. Ich habe aber festgestellt, daß die Aufhebung der Exkommunikation insofern gute Früchte hat, als Bischof Fellay sich so klar geäußert hat und so sehr auf Seiten des Heiligen Vaters steht wie bisher noch nicht. Auch Pater Schmidberger hier in Deutschland hat sich ähnlich vernehmen lassen. Sodaß ich mir vorstellen könnte, daß doch ein sehr großer Teil der Piusbruderschaft auf jeden Fall jetzt auch eine vollkommene Aussöhnung mit dem Heiligen Stuhl und eine Regelung der Situation suchen wird. Daß Bischof Fellay da wirklich die Führung übernommen hat, ist ein neues Element, was sehr wichtig ist. Ich denke auch, daß die Mehrzahl der Gläubigen und der Priester, wenn sie in die Richtung geführt werden, eigentlich eine Aussöhnung mit Rom und eine vollkommene Ordnung der Situation wollen. Radio Vatikan: Der Ton der Piusbruderschaft war manchmal außerordentlich harsch, was die Katholische Kirche betrifft – da ist von der "Konzils-Sekte" die Rede, davon, daß die Katholische Kirche sich bekehren und auf die Sicht der Piusbruderschaft einschwenken muß. Es gehörte schon auch Großmut von Seiten des Vatikans dazu, diese Friedensgeste zu setzen, die Exkommunikation aufzuheben. Damit ist für die Piusbruderschaft eine ganz neue, noch nie da gewesene Situation entstanden. Meinen Sie, die Bruderschaft wird ihren Ton jetzt mäßigen? Propst Dr. Gerald Goesche: Also es gibt natürlich auch ein Interview von Bischof Tissier de Mallerais, wo er den alten Ton so ein bißchen beibehält, in dem Sinne, daß vor allem Rom sich bekehren muß. Insofern kann man da nicht ganz sicher sein. Aber man muß zwei Dinge beachten: auf der einen Seite sind auch die Gläubigen, Priester und Bischöfe der Piusbruderschaft Menschen von heute, die oft genauso häßlich ihre Anliegen vorbringen, wie das die Herrschaften aus der linken Ecke auch tun. Das ist ein bißchen spiegelverkehrt. Das andere ist, daß wenn es die Aussicht auf eine kirchliche Regelung gibt, dann oft schon der Ton sich ändert, weil viele dann leichter merken, welche Verantwortung sie haben und daß einfach auch diese Vorstellungen von Erzbischof Lefebvre, das Experiment der Tradition zu wagen, jetzt so nahe ist, daß man das eigentlich nicht ausschlagen kann. Man merkt das an den traditionellen Gruppen, die zu einer Aussöhnung mit Rom gelangt sind, ob in Campos oder bei den schottischen Redemptoristen oder anderswo, daß der Ton dann, fast von heute auf morgen, sich sehr verändert hat und sehr vernünftig geworden ist. Radio Vatikan: Es wird nun also in irgendeiner Form zum Austausch zwischen Piusbruderschaft und Vatikan kommen. Meinungsverschiedenheiten gibt es in einer ganzen Reihe von theologischen Themen, die sich auf Lehren des [XXI. Ökumenischen] Konzils beziehen: Liturgie, Religionsfreiheit, Ökumene, interreligiöser Dialog, auch das Verständnis von Tradition. Gibt es darunter eine besonders harte Nuß? Propst Dr. Gerald Goesche: Ich glaube, der schwierigste Punkt ist tatsächlich das Verständnis der Tradition. Wenn man die Vorstellung hat, es hat irgendwann einmal ein Ewiges Rom gegeben, 1950 oder sonst wann, wo alles in Ordnung war, hat man natürlich so eine verzerrte Vorstellung von der Wirklichkeit, die schwer zu korrigieren ist, weil es fast mehr etwas Emotionales ist und eine Perfektionsvorstellung, die eigentlich auch sehr moderne Züge hat. Bei der Liturgie gibt es, glaube ich, kein großes Problem, weil der alte Ritus, so wie er, zumindest an vielen Stellen in der Piusbruderschaft und anderswo in der Tradition gefeiert wird, sehr viel von Sacrosanctum Concilium aufgenommen hat. Da soll man sich nicht täuschen, auch da gibt es ein Erbe der liturgischen Bewegung, und viele Konzilsväter würden sich in der Liturgie, wie sie oft da gefeiert wird, sehr wohl fühlen und sagen: so ungefähr haben wir uns das vorgestellt. Ein weiteres großes Problem ist, daß Erzbischof Lefebvre Missionar war und ein großer Pragmatiker und immer einen kleinen Verdacht gegenüber allem allzu Intellektuellen hatte. Deswegen ist die Theologie in der Piusbruderschaft doch sehr beschränkt, und man kann mit der normalen akademischen Welt dann oft nicht so mithalten, wie man sich das wünschen würde. Da gibt es natürlich dann auch ein Kommunikationsproblem, wenn ich mit akademisch gebildeten Theologen spreche und im Grunde nur die eigenen Hausanstalten kenne. Radio Vatikan: Viele – hoffentlich alle - Katholiken haben die Einlassungen von Bischof Williamson mit Entsetzen zur Kenntnis genommen. Für viele war es überhaupt das erste Mal, daß sie von der Piusbruderschaft gehört haben. Wie hoch ist der Schaden für die Gemeinschaft? Propst Dr. Gerald Goesche: Da ist eine Eiterbeule oder vielleicht sogar eine Pestbeule geplatzt. Man sieht, daß sofort da, wo der Papst die Arme ausstreckt, erstmal diese ungesunden Keime und dieses Bösartige ans Licht kommen - und das ist ja eigentlich ein großer Erfolg. Wie stark jetzt rechte oder sogar den Holocaust leugnende Tendenzen insgesamt vielleicht in Frankreich oder Amerika sind, das ist für mich schwer abzuschätzen, weil ich doch den deutschen Raum besser kenne. Da, würde ich sagen, ist das im Grunde eine Minderheit. Die meisten sind doch enttäuschte und vielleicht auch frustrierte Katholiken, die sich vergaloppiert haben. Radio Vatikan: Haben Sie zeitliche Vorstellungen davon, wie lange eine völlige Rehabilitierung der Piusbruderschaft dauern könnte? Propst Dr. Gerald Goesche: Das ist natürlich vor allen Dingen nach diesen üblen Vorkommnissen, jetzt mit Williamson, auch wenn sie in gewisser Hinsicht vielleicht eine reinigende Wirkung haben, ganz, ganz schwer abzuschätzen. Vielleicht gibt es Modellversuche in verschiedenen Diözesen, dann wird das Ganze geregelt. Auf der anderen Seite könnte ich mir vorstellen, daß eigentlich Papst Benedikt als jemand, der aus eigenem Erfahren und als Hauptverhandler mit Lefebvre, damals vor den Bischofsweihen, die ganze Geschichte unheimlich detailliert kennt, schon gerne möchte, daß während seines Pontifikats zumindest die entscheidenden Pflöcke eingeschlagen werden. Radio Vatikan: Das würde heißen, es geht eher um Jahre als um Jahrzehnte, nicht? Propst Dr. Gerald Goesche: Eigentlich ja. Denn man muß natürlich auch die Gunst der Stunde nutzen, insofern, als Monsignore Fellay jetzt noch immer Generaloberer der Piusbruderschaft ist. Da hat man doch sicher einen ruhigen und besonnenen Mann als Gegenüber. Es ist nicht umsonst so, daß Kardinal Castrillon Hoyos vor allen Dingen mit Fellay verhandelt hat. Radio Vatikan: War es denn angesichts der Entwicklungen nicht eher ein Fehler, nur mit Fellay zu verhandeln und die anderen drei Bischöfe nicht miteinzubeziehen, obwohl auch im Vatikan zu ahnen oder wissen war, daß es da Schwierigkeiten weltanschaulicher Art gibt? Propst Dr. Gerald Goesche: Tja. Sie müssen natürlich bei solchen Verhandlungen sehen, daß sie ein Gegenüber haben, mit dem sie fertig werden. Sie müssen auch da einen Mann kräftigen und aufbauen, von dem sie hoffen, daß er auf einer vernünftigen Linie steht. Die Piusbruderschaft begreift sich ja als eine sehr monolithische, autoritär geführte Vereinigung, und eigentlich hat Rom, speziell Kardinal Castrillon Hoyos, Bischof Fellay die Chance geboten, tatsächlich durchzugreifen. Und er hat das ja mit seiner Entschuldigung und dann der Zurückweisung jeglichen Antisemitismus und der Holocaust-Leugnung im besonderen in erstaunlich klarer Weise getan. Deswegen denke ich, daß es schon seine Berechtigung hat, ihn besonders in den Fokus zu nehmen und mit ihm zu sprechen, sowohl von der Struktur der Piusbruderschaft her, als auch um zu einer klugen Regelung zu kommen. Radio Vatikan: Es gibt traditionsorientierte Gruppen in und außerhalb der Katholischen Kirche. Ihr Institut St. Philipp Neri in Berlin gehört zu den papsttreuen, aber auch das Institut Christkönig oder die Petrusbruderschaft – andere wie bisher die Piusbruderschaft stehen außerhalb. Wie sind die Kontakte zwischen traditionsorientierten Gruppen? Von außen betrachtet, über verschiedene Internetforen, hat man den Eindruck, auch zwischen den traditionsorientierten Gruppen herrschen große Spannungen. Propst Dr. Gerald Goesche: Ja, ich glaube schon. Wir sind alle Kinder unserer Zeit, sind alle versucht, die eigene, spezielle Berufung und Art und Weise absolut zu setzen. Und das ist nicht unbedingt geeignet für einen sehr förderlichen Dialog. Ich würde doch persönlich sagen, ich habe sowohl zum Institut Christkönig als auch zur Petrusbruderschaft gute, normale Kontakte. Bei der Piusbruderschaft habe ich weiterhin Kontakte zu einzelnen Priestern, zu einzelnen Gläubigen. Aber es gab nie ein großes Interesse von der Leitung her, den Kontakt zu behalten. Was vielleicht zunächst verständlich ist, wenn es auch vielleicht nicht besonders klug und weit blickend ist. Radio Vatikan: Wo sehen Sie persönlich, Herr Propst, die Schwierigkeiten dieser Gemeinschaft? Wo ist der Punkt, an dem Sie sagen, hier hätte ich, obwohl selbst traditionsverbunden, nie wirkliche geistige Wurzeln fassen können? Propst Dr. Gerald Goesche: Ich hatte vor der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe zunehmend den Eindruck, daß viele in der Piusbruderschaft meinen, sie retten die Kirche. Und mein Glaube ist einfach, daß die Kirche UNS rettet. Wenn ich da irgendwie mithelfen kann, bin ich gerne mit von der Partie. Das ist auch meine Verantwortung. Aber dieses Bild, daß es irgendwie jenseits davon vielleicht noch so ein Lehramt des Ewigen Roms gäbe, das erscheint mir doch sehr merkwürdig. Und eine andere Sache: die Piusbruderschaft ist doch so eine Art Regular-Kleriker-Gesellschaft mit dem Geruch des 19. Jahrhunderts. Ich denke, die Tradition lebt, und wir können uns, wenn wir sie weitergeben wollen, nicht auf ein bestimmtes Bild einer bestimmten Zeit davon festlegen. Das führt nicht weiter. Zumindest war das nichts, was ich auf die Dauer hätte tun können. Radio Vatikan: Wo liegt für Sie die Zukunft der Tradition? Propst Dr. Gerald Goesche: Wir haben ja in Berlin vor viereinhalb Jahren mit 20 Gläubigen am Sonntag angefangen und haben jetzt durchschnittlich 100. Mit einem Altersdurchschnitt, der schlicht ideal ist, vom Kind bis zum Greis. Den Schatz der Überlieferung, ob in der Liturgie oder in der Predigt, in dieser Zeit zu sehen und den Kontrast zu sehen, und dann wirklich zu hören: was will der liebe Gott mir sagen? Was ist da unsere Aufgabe? Das hat eine unheimliche Kraft. Leute, die entweder gar nicht mehr zur Kirche gingen oder – wir werden wahrscheinlich um Ostern herum bei uns zwei Erwachsenentaufen haben - Leute, die erst zur Kirche finden, die fühlen sich schon von diesem Kult und auch einer gewissen unklerikalen Klarheit der Sprache sehr angezogen. [ENDE DES RADIO-VATIKAN-INTERVIEWS MIT PROPST GOESCHE.] Das Interview bietet in der Tat eine gute Lageeinschätzung, wobei ich eine Spur optimistischer bin. Ein möglicher Versöhnungsprozeß wird nicht Jahrzehnte dauern. Durch die Aufhebung der Exkommunikationen ist jedenfalls das Schisma im kirchenrechtlichen Deliktsinn - auf die vier Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius X. bezogen - behoben. Ob es zu einer vollen Aufhebung sämtlicher eingetretener Kirchenstrafen für alle gutwilligen Mitglieder und Anhänger der Piusbruderschaft kommen wird, hängt eben vom weiteren Dialog ab, den der Heilige Vater nach den zuverlässigen Aussagen von Seiner Eminenz Darío Kardinal Castrillón Hoyos bis zum vollen Abschluß einer glaubwürdigen Eingliederung führen will und der im Zusammenhang mit allen Versöhnungsbemühungen des Papstes zu würdigen ist, wie der Eichstätter Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke in seinem heutigen Hirtenwort betont. Da angesichts der dabei bisher vom Heiligen Stuhl angeblich gemachten Einschätzungsfehler - ich teile diese Sichtweise nicht - hochplakativ Petitionen und sehr besorgt klingende universitäre Äußerungen für eine uneingeschränkte Anerkennung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils verbreitet werden - oft verbunden mit einer problematischen Art eines Monopolanspruches, alleinige Vertreter für diese viel zu allgemeine Forderung sein zu können - sei nunmehr einem solchen Aufruf aus jedem der Dokumente des letzten XXI. Ökumenischen Konzils (= II. Vatikanischen Konzils) ein kurzes Zitat hinzugefügt, sodaß nicht mehr klar sein wird, welche kirchenrechtlich nicht errichteten Gruppen angeblich (nicht) auf dem Boden des letzten Konzils stünden. Bischof Gregor Maria forderte heute im Hirtenwort auf: "Wir selbst sollten uns wieder verstärkt den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils zuwenden und nicht zulassen, daß über das Konzil nur in Schlagworten gesprochen wird." Hier also der Beispieltext, welcher nicht wenige plakative Einforderer zur Einkehr bewegen kann: Wir fordern die sofortige Anerkennung und Durchsetzung des II. Vatikanischen Konzils nach seinen authentischen Texten und Beschlüssen aller seiner Dokumente (die ganz wenigen Zitate sollen auch zeigen, wie ungenügend bekannt immer noch die Texte des letzten XXI. Ökumenischen Konzils sind): 1. Wir fordern die volle Anerkennung der DOGMATISCHEN KONSTITUTION DEI VERBUM ÜBER DIE GÖTTLICHE OFFENBARUNG. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 9): "Die Heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes, das von Christus dem Herrn und vom Heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde, unversehrt an deren Nachfolger weiter, damit sie es unter der erleuchtenden Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer Verkündigung treu bewahren, erklären und ausbreiten. So ergibt sich, daß die Kirche ihre Gewißheit über alles Geoffenbarte nicht aus der Heiligen Schrift allein schöpft. Daher sollen beide mit gleicher Liebe und Achtung angenommen und verehrt werden. (Vgl. Konzil von Trient, Dekret über die kanonischen Schriften: Denz. 783 [1501].)" 2. Wir fordern die volle Anerkennung der DOGMATISCHEN KONSTITUTION LUMEN GENTIUM ÜBER DIE KIRCHE. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 25): "Die Bischöfe, die in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof lehren, sind von allen als Zeugen der göttlichen und katholischen Wahrheit zu verehren. Die Gläubigen aber müssen mit einem im Namen Christi vorgetragenen Spruch ihres Bischofs in Glaubens- und Sittensachen übereinkommen und ihm mit religiös gegründetem Gehorsam anhangen." 3. Wir fordern die volle Anerkennung der KONSTITUTION ÜBER DIE HEILIGE LITURGIE SACROSANCTUM CONCILIUM. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 7): "Um dieses große [Heils]werk voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht - denn 'derselbe bringt das Opfer jetzt dar durch den Dienst der Priester, der sich einst am Kreuz selbst dargebracht hat' (Konzil von Trient, Sess. XXII., 17. Sept. 1562, Doctr. De ss. Missæ sacrif., c. 2: Concilium Tridentinum. Ed. cit., Bd. VIII. Actorum pars V [Freiburg i. Br. 1919] 960) - wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten." 4. Wir fordern die volle Anerkennung der PASTORALEN KONSTITUTION GAUDIUM ET SPES ÜBER DIE KIRCHE IN DER WELT VON HEUTE. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 51): "Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen. Die geschlechtliche Anlage des Menschen und seine menschliche Zeugungsfähigkeit überragen in wunderbarer Weise all das, was es Entsprechendes auf niedrigeren Stufen des Lebens gibt." 5. Wir fordern die volle Anerkennung der ERKLÄRUNG GRAVISSIMUM EDUCATIONIS ÜBER DIE CHRISTLICHE ERZIEHUNG. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 6): "Die Eltern, die zuerst und unveräußerlich die Pflicht und das Recht haben, ihre Kinder zu erziehen, müssen in der Wahl der Schule wirklich frei sein. Die Staatsgewalt, deren Aufgabe es ist, die bürgerlichen Freiheiten zu schützen und zu verteidigen, muß zur Wahrung der 'austeilenden Gerechtigkeit' darauf sehen, daß die öffentlichen Mittel so ausgegeben werden, daß die Eltern für ihre Kinder die Schulen nach ihrem Gewissen wirklich frei wählen können (Vgl. Provinzialsynode von Cincinnati III [18610: Collectio Lacensis III., 1240, c/d; Pius XI., Enz. Divini Illius Magistri, a. a. O. 60.)" 6. Wir fordern die volle Anerkennung der ERKLÄRUNG NOSTRA AETATE ÜBER DAS VERHÄLTNIS DER KIRCHE ZU DEN NICHTCHRISTLICHEN RELIGIONEN. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 4): "Deshalb kann die Kirche auch nicht vergessen, daß sie durch jenes Volk, mit dem Gott aus unsagbarem Erbarmen den Alten Bund geschlossen hat, die Offenbarung des Alten Testamentes empfing und genährt wird von der Wurzel des guten Ölbaums, in den die Heiden als wilde Schößlinge eingepfropft sind (vgl. Röm 11,17 - 24). Denn die Kirche glaubt, daß Christus, unser Friede, Juden und Heiden durch das Kreuz versöhnt und beide in sich vereinigt hat (vgl. Eph 2,14 - 16)." 7. Wir fordern die volle Anerkennung der ERKLÄRUNG DIGNITATIS HUMANAE ÜBER DIE RELIGIONSFREIHEIT, ÜBER DAS RECHT DER PERSON UND DER GEMEINSCHAFT AUF GESELLSCHAFTLICHE UND BÜRGERLICHE FREIHEIT IN RELIGIÖSEN BELANGEN. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 1): "Da nun die religiöse Freiheit, welche die Menschen zur Erfüllung der pflichtgemäßen Gottesverehrung beanspruchen, sich auf die Freiheit von Zwang in der staatlichen Gesellschaft bezieht, läßt sie die überlieferte katholische Lehre von der moralischen Pflicht der Menschen und der Gesellschaften gegenüber der wahren Religion und der einzigen Kirche Christi unangetastet. Bei der Behandlung dieser Religionsfreiheit beabsichtigt das Heilige Konzil, zugleich die Lehre der neueren Päpste über die unverletzlichen Rechte der menschlichen Person wie auch ihre Lehre von der rechtlichen Ordnung der Gesellschaft weiterzuführen." 8. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES ÜBER DIE MISSIONSTÄTIGKEIT DER KIRCHE AD GENTES. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 7): "So ist es nötig, daß sich alle zu Ihm, der durch die Verkündigung der Kirche erkannt wird, bekehren sowie Ihm und Seinem Leib, der Kirche, durch die Taufe eingegliedert werden. Christus selbst hat nämlich 'mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont (vgl. Mk 16,16; Joh 3,5) und damit zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten, bekräftigt. Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten' (vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst. über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 14: AAS 57 (1965) 18)." 9. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES PRESBYTERORUM ORDINIS ÜBER DIENST UND LEBEN DER PRIESTER. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 2): "Durch den Dienst der Priester vollendet sich das geistige Opfer der Gläubigen in Einheit mit dem Opfer des einzigen Mittlers Christus, das sie mit ihren Händen im Namen der ganzen Kirche bei der Feier der Eucharistie auf unblutige und sakramentale Weise darbringen, bis der Herr selbst kommt (vgl. 1 Kor 11,26). Darauf zielt das Dienstamt der Priester, und darin findet es seine Vollendung. Denn ihr Dienst, der in der Verkündigung des Evangeliums seinen Anfang nimmt, schöpft seine ganze Kraft aus dem Opfer Christi." 10. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES APOSTOLICAM ACTUOSITATEM ÜBER DAS LAIENAPOSTOLAT. Als Beispiels sei dieses Zitat gegeben (Nr. 24): "Hinsichtlich der Werke und Einrichtungen der zeitlichen Ordnung ist es Aufgabe der kirchlichen Hierarchie, die in den zeitlichen Dingen zu befolgenden sittlichen Grundsätze zu lehren und authentisch zu interpretieren. Ihr steht das Recht zu, nach gehöriger Überlegung und unter Beziehung der Hilfe von Sachverständigen über die Übereinstimmung solcher Werke und Einrichtungen mit den sittlichen Grundsätzen zu urteilen und darüber zu bestimmen, was zur Wahrung und Förderung der Güter der übernatürlichen Ordnung erforderlich ist." 11. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES OPTATAM TOTIUS ÜBER DIE AUSBILDUNG DER PRIESTER. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben ( Nr. 8 ): "Die Frömmigkeitsformen, die durch den ehrwürdigen Brauch der Kirche empfohlen sind, sollen eifrig gefördert werden; man muß aber dafür sorgen, daß die geistliche Ausbildung sich nicht in ihnen erschöpfe und nicht einseitig das religiöse Gefühl anspreche. Vielmehr sollen die Alumnen lernen, nach dem Vorbild des Evangeliums zu leben, in Glaube, Hoffnung und Liebe stark zu werden, damit sie in der Übung dieser Tugenden die Gesinnung des Betens erwerben (vgl. Johannes XXIII., Enz. Sacerdotii Nostri Primordia: AAS 51 [1959] 559 f.), Festigkeit und Sicherheit in ihrem Beruf finden, die übrigen Tugenden zur Reife bringen und im Eifer, alle Menschen für Christus zu gewinnen, wachsen." 12. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES PERFECTAE CARITATIS ÜBER DIE ZEITGEMÄSSE ERNEUERUNG DES ORDENSLEBENS. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 5): "Die Mitglieder aller Institute sollen sich bewußt bleiben, daß sie durch ihr Gelöbnis der evangelischen Räte vor allem einem göttlichen Ruf geantwortet haben und dadurch nicht nur der Sünde gestorben sind (vgl. Röm 6,1), sondern auch der Welt entsagt haben, um Gott allein zu leben; denn sie haben ihr ganzes Leben seinem Dienst überantwortet. Das begründet gleichsam eine besondere Weihe, die zutiefst in der Taufweihe wurzelt und diese voller zum Ausdruck bringt." 13. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES CHRISTUS DOMINUS ÜBER DIE HIRTENAUFGABE DER BISCHÖFE. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 15): "Als Führer zur Vollkommenheit seien die Bischöfe darauf bedacht, die Heiligkeit der Kleriker, Ordensleute und Laien nach der Berufung eines jeden zu fördern (vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst. über die Kirche Lumen Gentium, 6. Kap., Nr. 44-45: AAS 57 [1965] 50-52). Dabei seien sie sich freilich bewußt, daß sie gehalten sind, das Beispiel der Heiligkeit in Liebe, Demut und Einfachheit des Lebens zu geben. Die ihnen anvertrauten Kirchen sollen sie so heiligen, daß in ihnen der Sinn für die ganze Kirche Christi voll aufleuchtet. Deswegen sollen sie die Priester- und Ordensberufe soviel wie möglich fördern und dabei den Missionsberufen besondere Sorgfalt widmen." 14. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 15): "Im Orient finden sich auch die Reichtümer jener geistlichen Traditionen, die besonders im Mönchtum ihre Ausprägung gefunden haben. Denn seit den glorreichen Zeiten der heiligen Väter blühte dort jene monastische Spiritualität, die sich von dorther auch in den Gegenden des Abendlandes ausbreitete und aus der das Ordenswesen der Lateiner als aus seiner Quelle seinen Ursprung nahm und immer wieder neue Kraft erhielt. Deshalb wird mit Nachdruck empfohlen, daß die Katholiken sich mehr mit diesen geistlichen Reichtümern der orientalischen Väter vertraut machen, die den Menschen in seiner Ganzheit zur Betrachtung der göttlichen Dinge emporführen." 15. Wir fordern die volle Anerkennung des DEKRETES ORIENTALIUM ECCLESIARUM ÜBER DIE KATHOLISCHEN OSTKIRCHEN. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 6): "Indessen sollen sich alle, die durch ihr Amt oder ihren apostolischen Dienst in engere Berührung mit den Ostkirchen oder ihren Gläubigen kommen, angesichts ihrer verantwortungsschweren Aufgabe in der Kenntnis und Ausübung ostkirchlicher Gebräuche, in ostkirchlicher Ordnung, Lehre, Geschichte und charakterlicher Eigenart gründlich unterrichten lassen (vgl. Benedikt XV., Motupr. Orientis catholici [15. Okt. 1917]; Pius XI., Enz. Rerum orientalium [8. Sept. 1928]; u. a.). Den Orden und Genossenschaften des lateinischen Ritus aber, die in ostkirchlichen Gebieten oder unter ostkirchlichen Gläubigen seelsorglich tätig sind, wird dringend empfohlen, daß sie nach Möglichkeit, um ihr Apostolat wirksamer zu machen, Häuser oder auch Provinzen des östlichen Ritus errichten. (Die Praxis der katholischen Kirche unter Pius XI., Pius XII., Johannes XXIII zeigt reichlich diese Tendenz.)" 16. Wir fordern die volle Anerkennung der DEKRETES INTER MIRIFICA ÜBER DIE SOZIALEN KOMMUNIKATIONSMITTEL. Als Beispiel sei dieses Zitat gegeben (Nr. 3): "Die Kirche hat also ein ursprüngliches Recht darauf, jedes dieser Sozialen Kommunikationsmittel zu benutzen und zu besitzen, soweit es für die christliche Erziehung und ihr Wirken am Heile der Seelen notwendig und nützlich ist. Zum Auftrag der Oberhirten gehört es, die Gläubigen zu lehren und zu leiten, damit sie das Heil und die Vollendung für sich und die ganze Menschheitsfamilie auch mit Hilfe dieser Mittel erstreben." [ENDE EINES EXEMPLARISCHEN AUFRUFS.] Wenn wir ganz ehrlich sind, steht nach der vollständigen Lektüre des II. Vatikanums und angesichts einer nicht wirklich möglichen Einschätzung verschiedener kirchenrechtlich nicht errichteter Gruppen überhaupt nicht fest, wer nun dem Vatikanum II und zusammen mit diesem selben XXI. Ökumenischen Konzil auch allen anderen zwanzig Konzilien der Katholischen Kirche zustimmt oder nicht. Es könnte sogar sein, daß sich sogenannte "Piusbrüder" mehr damit und also mit dem Vatikanum II identifizieren als Ausläufer verschiedener nicht authentisch kirchlicher Volksbegehr-Bewegungen. Vorsicht ist daher immer angebracht, wenn von "ganz rechts" oder von "ganz links" Rufe zum Konzil erschallen. Dem Papst darf es auch darum gehen, ein gewisses Ungleichgewicht der (Un)treue durch kluge Schritte ins Gleichgewicht zu führen. Maßstab für die volle Anerkennung des II. Vatikanischen Konzils als des Einundzwanzigsten Ökumenischen Konzil der ganzen Kirche bleiben im übrigen die unangefochtenen Ausführungen des damaligen Joseph Kardinal Ratzinger und heutigen Papstes vor den chilenischen Bischöfen: "Die Wahrheit ist, daß das Konzil selbst kein Dogma definiert hat und sich bewußt in einem niedrigeren Rang als reines Pastoralkonzil ausdrücken wollte; trotzdem interpretieren es viele, als wäre es fast das Superdogma, das allen anderen die Bedeutung nimmt." Von daher kann auch noch abschließend die oft gestellte Frage in Ansätzen beantwortet werden, was denn nun mit der Anerkennung des letzten Konzils konkret von all jenen Gruppierungen zu fordern wäre, die in Wirklichkeit noch nicht auf seinem Boden stehen: 1. Das II. Vatikanische Konzil war und wird immer sein das authentische XXI. Ökumenische Konzil der Katholischen Weltkirche. 2. Es wurde auf diesem Konzil kein neues Dogma formuliert noch irgendein endgültiger Glaubenssatz oder irgendein definitive Sittenlehre abgeändert oder widerrufen, aber es gab einen dogmatischen Fortschritt: seit dem XXI. Ökumenischen Konzil ist für immer geklärt, daß die Bischofsweihe eindeutig der 3. Grad des Weihesakramentes in seiner Fülle ist. 3. Sämtliche Erklärungen und Texte des Konzils müssen zusammengeschaut und ineinander interpretiert werden, d. h. die dogmatischen Erklärungen müssen mit den nichtdogmatischen Erklärungen im Einklang sein, auch ist bei den nichtdogmatischen Erklärungen der dogmatische Vorspann immer zu beachten, z. B. wenn es darum geht, daß Christus Jesus nur eine Kirche und eine wahre Religion gestiftet hat und daß wir diese sichtbar erkennen in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. Nichtdogmatische Erklärungen können daher keinesfalls eine dogmatische Neuerung im Sinne einer Änderung der Lehre erbracht haben, wie bisher von nicht wenigen Piusleuten ständig und zum eigenen Schaden vorgekäuert wurde. 4. Konzilserklärungen bedeuten für einiger Piusbrüder (und interessanterweise aus ähnlichen Gründen auch für nicht wenige Extremprogressisten) in Wirklichkeit nur solange ein persönliches Problem, als sie eine klare Ebenenverwechslung begehen. Die Piusbruderschaft muß daher anerkennen, daß die nichtdogmatischen Erklärungen (z. B. über die "Religionsfreiheit") nicht auf der Glaubensebene im strengen Sinne angesiedelt wurden, sondern vor allem rechtliche, ja naturrechtliche Grundlagen der katholischen Sitten- und Soziallehre betreffen. Deshalb hat die Kirche im Gegensatz zum "Glauben" der Piusleute und verschiedener Progressisten die traditionelle Lehre nicht geändert: dogmatisch bleibt es beispielsweise immer dabei, daß sich kein Mensch willkürlich eine Religion schaffen oder frei erwählen kann, sondern es wurde auf dem letzten Konzil definitiv klar, daß naturrechtlich kein Mensch - nicht vom Staat und nicht von der Kirche - weder zur Annahme der wahren Religion noch zur Ablegung einer (teil)falschen Religion gezwungen werden darf. In Wirklichkeit waren einige in durchaus legitimer Sorge in den vergangenen Wochen ergangene Erklärungen und Forderungen leider teilweise direkte oder versteckt vorgeschobene Warnungen: "Achtung, nur unsere Interpretation des Vatikanum II gilt, und wir lassen nur das anklingen, was uns gefällt, wir meinen nämlich gar nicht das ganze Konzil, sondern nur Neuerungen, die wir besonders betonen müssen, um jenen von den Texten möglichst losgelösten 'Geist des Konzils' zu erreichen, den unser Papst schon als Kardinal vor 20 Jahren entlarvt hat, der ja auch zu unserem Schmerz vor den chilenischen Bischöfen 1988 erklärte, daß das Vatikanum II kein Superdogma wäre". Die Wahrheit ist also: in Wirklichkeit hätten einige auch sehr gutwillig Aufrufende sich selbst dazu aufrufen müssen, das Konzil anzunehmen. Und in diesem Sinne lade ich ein, die Texte des letzten XXI. Ökumenischen Konzils zu lesen und allen weiterzugeben, verbunden mit dem klaren Hinweis, daß die einzig legitime Interpretation nur vom lebendigen Lehramt der Katholischen Kirche herkommt, welches da ist der regierende Nachfolger des heiligen Petrus mit den ihm voll und ganz verbundenen Bischöfen des Erdkreises. Eine gesegnete Woche für Euch alle, Euer Padre Alex - Vizeoffizial Dr. Alexander Pytlik Mittwoch, 4. Februar 2009
OFFIZIELLE ERKLÄRUNG DES PÄPSTLICHEN ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Katholische Lehre, Kirchenrecht, News Kommentare um
15:50
Kommentare (4) Trackbacks (5) OFFIZIELLE ERKLÄRUNG DES PÄPSTLICHEN STAATSSEKRETARIATES ZUM FALL WILLIAMSON
Von der Seite des Heiligen Stuhles übersetze ich die heute mittag veröffentlichte italienische MItteilung des Päpstlichen Staatssekretariates, welche deutlich aufzeigt, daß die Angriffe gegen Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. jeglicher Grundlage entbehren:
[BEGINN DER MITTEILUNG DES STAATSSEKRETARIATES:] Nach den Reaktionen, die das jüngste Dekret der Kongregation für die Bischöfe hervorgerufen hat, mit dem die Exkommunikation gegenüber den vier Bischöfen der Bruderschaft Sankt Pius X. erlassen wird, und im Hinblick auf die revisionistischen bzw. reduktionistischen Erklärungen zur Shoah von Seiten des Bischofs Williamson, Mitglied der derselben Bruderschaft, ist es sinnvoll, einige Aspekte des Vorgehens zu klären: 1. Nachlaß der Exkommunikation. Wie bereits vorab publiziert, war das Dekret der Kongregation für die Bischöfe, datiert mit 21. Januar 2009, ein Akt, mit dem der Heilige Vater den wiederholten Bitten von Seiten des Generaloberen der Bruderschaft Sankt Pius X. in Milde entgegenkam. Seine Heiligkeit hat ein Hindernis aus dem Weg räumen wollen, welches die Öffnung einer Türe zum Dialog behinderte. Er erwartet sich jetzt, daß von den vier Bischöfen eine gleiche Verfügbarkeit ausgedrückt werde, in voller Übereinstimmung mit der Lehre und mit der Disziplin der Kirche. Die schwerste Strafe der Exkommunikation latae sententiae (Tatstrafe), der die genannten Bischöfe am 30. Juni 1988 verfallen waren und die am 1. Juli desselben Jahres formell erklärt wurde, war eine Konsequenz ihrer illegitimenen Weihe durch Msgr. Marcel Lefebvre. Die Befreiung von der Exkommunikation hat die vier Bischöfe von einer sehr schweren Kirchenstrafe befreit, aber dies hat die juridische Situation der Bruderschaft Sankt Pius X. nicht verändert, die sich derzeit keinerlei kanonischer Anerkennung innerhalb der Katholischen Kirche erfreut. Auch die vier Bischöfe - obwohl von der Exkommunikation befreit - besitzen keine kirchenrechtliche Funktion in der Kirche und üben als solche in ihr erlaubterweise keinerlei Dienst aus. 2. Von der Tradition, von der Glaubenslehre und vom II. Vatikanischen Konzil. Für eine künftige Anerkennung der Bruderschaft Sankt Pius X. ist es eine unerläßliche Bedingung, das II. Vatikanische Konzil und das Lehramt der Päpste Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul I., Johannes Paul II. und desselben Benedikt XVI. vollständig anzuerkennen. Wie bereits im Dekret vom 21. Januar 2009 erklärt wurde, wird der Heilige Stuhl es nicht unterlassen, in den als opportun angesehenen Wegen die noch offenen Fragen mit den Betroffenen zu vertiefen, um so zu einer vollen und zufriedenstellenden Lösung der Probleme zu gelangen, die der Ursprung dieses schmerzhaften Bruches gewesen sind. 3. Erklärungen über die Shoah. Die Positionen des Msgr. Williamson über die Shoa sind absolut inakzeptabel und werden vom Heiligen Vater mit Festigkeit zurückgewiesen, wie es Seine Heiligkeit selbst am vergangenen 28. Januar in Erinnerung gerufen hat. Als er auf jenen abscheulichen Genozid Bezug nahm, hat er seine volle und durch nichts hinterfragbare Solidarität mit unseren Brüdern als den Empfängern des Ersten Bundes neuerlich zum Ausdruck gebracht, und er hat betont, daß das Gedächtnis jenes schrecklichen Genozids "die Menschheit dazu führen muß, über die unvorhersehbare Kraft des Bösen nachzusinnen, wenn es das Herz des Menschen gefangennimmt", und er fügte hinzu, daß die Shoa "für alle eine Mahnung gegen das Vergessen bleibt, gegen die Leugnung und gegen den Reduktionismus, weil die Gewalttätigkeit gegen einen einzigen Menschen eine Gewalttätigkeit gegen alle darstellt". Der Bischof Williamson wird sich in absolut unzweideutiger Weise öffentlich von seinen Positionen betreffend die Shoa distanzieren müssen, um in der Kirche die Zulassung zu bischöflichen Handlungen zu erlangen. Der Heilige Vater kannte zum Zeitpunkt des Nachlasses der Exkommunikation diese Positionen nicht. Der Heilige Vater bittet um die Begleitung im Gebet von Seiten aller Gläubigen, damit der Herr den Weg der Kiche erleuchte. Es möge der Einsatz der Hirten und aller Gläubigen zur Unterstützung der delikaten und schwierigen Mission des Petrusnachfolgers als eines "Wächters der Einheit" in der Kirche wachsen. Aus dem Vatikan, am 4. Februar 2009 [ENDE DER OFFIZIELLEN MITTEILUNG DES PÄPSTLICHEN STAATSSEKRETARIATES.] |
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