Freitag, 4. Oktober 2013
TÜRKEI: KATHEDRALE ST. JOHANNES IN ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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20:23
Kommentare (0) Trackbacks (6) TÜRKEI: KATHEDRALE ST. JOHANNES IN IZMIR WIEDERERÖFFNET
Schon seit langem verfolgte der amtierende Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz, Erzbischof Prof. Dr. Dr. Ruggero Franceschini OFMCap, das Ziel, die Kathedrale des ihm anvertrauten Erzbistums İzmir (Smyrna) für alle Menschen guten Willens sämtlicher Volksgruppen frei und ohne jede militärische Kontrollen der NATO zugänglich zu machen. Man stelle sich vor: der "eigene" Erzbischof mußte zum Betreten der "eigenen" Kathedralkirche St. Johannes am Metropolitansitz im Stadtteil Alsancak jedes Mal seinen Ausweis vorweisen. Erzbischof Franceschini, dem als Kapuziner nach der Ermordung von Bischof Luigi Padovese OFMCap seit 12. Juni 2010 auch wieder das ganze Apostolische Vikariat von Anatolien anvertraut ist und über dessen Situation er bei der römischen Nahost-Bischofssynode am 14. Oktober 2010 berichtete, gelang es mit unzähligen mühevollen Gesprächen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Auch beim Heiligen Stuhl selbst legte er den entsprechenden Dikasterien des Papstes die Gründe dar, warum der soeben beschriebene Zustand an einem historisch derart wichtigen Bischofssitz nicht mehr länger tolerabel wäre. Und so wurde der Mietvertrag nicht mehr erneuert. Wie die von Franz Kardinal König begründete kirchliche Stiftung "Pro Oriente" korrekt berichtet, war das Gotteshaus schon rund 50 Jahre militärisch zweckentfremdet.
Historischer Tag für İzmir (Smyrna): lateinische Kathedrale wiedereröffnet! (Alle Rechte bei marianocrociata.it) Die Restaurierung der Kathedrale wurde fast zur Gänze von derselben Conferenza Episcopale Italiana (CEI) und weiteren italienischen Wohltätern finanziert. Neuer Dompfarrer ist Massimiliano Palinuro, ein "Fidei donum"-Priester aus der italienischen Diözese Ariano Irpino-Lacedonia. Nach dem goldenen Priesterjubiläum am 11. August 2013 hatte der Metropolit Ruggero Franceschini also weitere Gründe zur Freude. Einen Eindruck von der bedeutenden Zeremonie des 29. September 2013 für die Christenheit in der Türkei gewährt dieses (recht wild zusammengeschnittene) Video. In der renovierten Kathedrale kommt der heilige Apostel Johannes auch in Türkisch unübersehbar zu Wort: "BİRBİRİMİZİ SEVELİM CÜNKÜ SEVGi ALLAH'TANDIR" ("WIR WOLLEN EINANDER LIEBEN, DENN DIE LIEBE IST AUS GOTT.") Dies ist dem 1. Johannesbrief entnommen, 1 Joh 4,7 f.: "Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe." Gerne übernehme ich nun die vollständige Predigt von Diözesanbischof em. Mariano Crociata von seiner Internetseite und übersetze sie ins Deutsche: [PREDIGT AUS ANLASS DES PONTIFIKALAMTES ZUR WIEDERERÖFFNUNG DER KATHEDRALE VON SMYRNA / İZMİR AM 29. SEPTEMBER 2013:] Für mich ist es eine Ehre, mich der Feier zur Wiedereröffnung der Kathedrale von Smyrna gemeinsam mit den aus Italien eingetroffenen Mitbrüdern im Bischofsamt anzuschließen, nach einer Zeit der Renovierung. Dies ist ein bedeutender Anlaß für die Ortskirche, aber auch für diese Stadt und ihr Land. Herzlich grüße ich die hier anwesende Gemeinschaft und ebenso die Autoritäten und die nicht-katholischen Bürger, die an diesem festlichen Moment teilhaben wollen. Diese ihre Geste der Anerkennung und Freundschaft schätzen wir sehr. Während wir die innige Beziehung zwischen den (Orts)kirchen Italiens und der Katholischen Kirche, die in Smyrna lebt - und im übrigen allen anderen Kirchen der Türkei -, erneuern, freut es uns, auch das von Wertschätzung und Zusammenarbeit getragene Verhältnis in Erinnerung zu rufen, das zwischen unseren Völkern besteht. Einen besonderen Gruß entbiete ich dem Herrn Erzbischof von Smyrna, Seiner Exzellenz Dr. Dr. Ruggero Franceschini, dem ich für die an mich ergangene herzliche Einladung danke. Die in diesem Jahr begangenen Jubiläumstage seines 50. Jahrestages der Priesterweihe und seines 20. Jahrestages der Bischofsweihe verschaffen uns die Gelegenheit, ihm unsere besten mitbrüderlichen Wünsche zu übermitteln, und verbinden uns direkt mit dem Sinn der heutigen Liturgie. Die Wiedereröffnung der Kathedrale veranlaßt uns nämlich, die Bedeutung dieses Gebäudes für den Glauben der Kirche neu zu entdecken. Nicht ohne Emotion kommt uns die Erinnerung an die Geschichte in den Sinn, welche eine kirchliche Gemeinschaft wie jene von Smyrna durchlebt hat, deren Wurzeln zurückgehen ins Zeitalter der Apostel und der Kirchenväter. Ihr Nachfolger sitzt jetzt eben auf ihrer Kathedra von Lehrern und Hirten, wofür gerade die Kathedralkirche zeichenhaft steht. Hier versammelt sich die christliche Gemeinschaft; hier nährt der Oberhirte die Herde Gottes mit dem Brot des Wortes und der Eucharistie. Im Blick auf diesen Sakralbau erkennen sich die Gläubigen, sie identifizieren sich als solche, und wenn sie sich hier versammeln, erleben sie die Erfahrung der Einheit im selben Glauben und in der brüderlichen Gemeinschaft, um so immer wieder neu in ihr gefestigt zu werden. Die Schriftlesungen laden uns ein, die geistliche Erfahrung, die sich an einem Ort wie diesem auftut, zu vertiefen und sie aufzunehmen. Sie helfen uns in besonderer Weise, den Ursprungsmoment der Kirche zu verstehen, ihr Fundament und ihr Wirken. Das Evangelium [Lk 19,1 - 10 vom Kirchweihfest] drängt uns vor allem, die ursprüngliche Erfahrung unseres Gläubigseins und unserer Gemeinschaft um den Herrn herum zu erkennen. Alles rührt vom Besuch des Herrn her, der gekommen ist, die "verlorenen Schafe" zu suchen, das heißt "nicht die Gerechten, sondern die Sünder". Davon ist Er zutiefst überzeugt und zeigt, wie Er mit dem Geschenk Seiner Freundschaft und Seiner Barmherzigkeit ein besonderes Gespür dafür besitzt, sie quasi aufzuspüren und zu provozieren; und an dieser Stelle ist es leicht, an die Beharrlichkeit zu erinnern, mit der uns Papst Franziskus zu dieser Botschaft des Evangeliums führt. Der Herr besucht uns nicht, weil wir es verdienten, sondern im Gegenteil werden wir nur deshalb würdig, Ihn zu empfangen, weil Er entschieden hat, unser Haus zu besuchen. Natürlich bringt uns Sein Besuch nicht nur durcheinander, sondern verändert uns und bringt eine Frucht der Umkehr hervor, die man an den nachfolgenden Entscheidungen erkennt, die wir treffen: wir stellen die Sachen wieder auf ihren Platz, wir geben das unrechtmäßig Erworbene zurück, wir werden großzügig und beginnen mit einem neuen Stil des Lebens und der Beziehungen. Dieser Eintritt Jesu ins Haus und Leben von Zachäus sagt uns, daß die Kirche entsteht, wenn Jesus entscheidet, in unser Leben und in unsere Häuser einzutreten, indem Er sie umwandelt, sie neu ausrichtet und unser Herz verändert. Die Kirche ist die neue Schöpfung, die Gott erschafft, indem er sich des oftmals Schlechten und Abgenützten aus unserer Geschichte bedient. In diesem Sinn ist das Bild der Kirche aus Stein aussagekräftig: im Kirchenbau kommt das gängige Material zusammen, das wir für alle Bauten benutzen, aber das, was er nun ermöglicht, ist viel mehr als Schutz vor schlechtem Wetter, weil er der gläubigen Gemeinschaft erlaubt, sich zu versammeln, das Wort Gottes zu hören und die Mysterien der Erlösung zu feiern. Der Abschnitt des heiligen Petrus [1 Petr 2,4 - 9 vom Kirchweihfest] läßt uns einen Schritt weitergehen, indem er einen weiteren tiefgründigeren Symbolismus zu dem aus Steinen errichteten Bau aufgreift. Dieser ist in der Tat ein wohlgeordnetes Gebäude, in dem sich nicht eine leblose Wirklichkeit widerspiegelt, sondern ein lebendiger Organismus, nämlich der Leib des Herrn selbst. Er ist das Fundament, der Eckstein, auf dem das ganze Gebäude liegt, weil Er das Haupt ist, das einem jeden das Lebenselixier übermittelt, um uns so zu Gliedern Seines einzigen gottmenschlichen Leibes zu machen. Unseres ist weder ein Verein noch eine Organisation; es ist eine Gemeinschaft von gläubigen Personen, so sehr verbunden, daß sich eine größere Einheit bildet, in der niemand seine eigene Identität verliert, sondern jeder den Reichtum eines Lebens empfängt und weitergibt, welches im ständig neu belebenden Geist des Auferstandenen besteht. Für all das steht zeichenhaft die Kathedrale, weil versammelt um den Nachfolger der Apostel erneuert sich in allen und in jedem das Geschenk der Gnade durch das Wort und die Sakramente. Und dann lädt uns die Seite des Propheten Jesaja abschließend zur bedingungslosen Offenheit gegenüber allen ein. Natürlich können wir nicht für Konfusion sorgen zwischen den gläubigen Gliedern der Gemeinde und den anderen; aber wir dürfen auch nicht Hindernisse errichten, Gegensätze schüren oder Brüche verursachen. Die Einheit in der Gemeinschaft des Glaubens und der brüderlichen Liebe, welche die kirchliche Gemeinschaft kennzeichnet, verleiht ihren Gliedern eine Haltung des Zeugnisses und der Gastfreundschaft. Der Grundzug der Kirche besteht bleibend darin, öffentlich und offen zu sein für alle. Volk zu sein, ist eine grundlegende Dimension der Identität der Kirche; sie hängt weder von Zahlen noch von anderen soziologischen Kriterien ab, sondern von der geistlichen und auf soziale Beziehung hin ausgerichteten Offenheit, die niemanden ausschließt außer jene, die daran nicht teilhaben wollen. Von daher rührt also die Bedeutung von Beziehungen, die geprägt sind von Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Dialog, also abzielend auf konstruktive Beziehungen zum Aufbau einer menschlicheren und brüderlicheren Gesellschaft, in der jeder nach seinem Gewissen den Glauben respektvoll bezeugen kann in größerer Achtung gegenüber dem allgemeinen Bewußtsein und gegenüber den Gesetzen, die das gesellschaftliche Leben regeln. Und so werde die Kathedrale ein Zeichen, das immer mehr von der Gegenwart des Herrn in unserem Leben spricht und von Eurem lebendigen Gemeinschaftsein, gegründet auf den Herrn selbst, um alle die Liebe Gottes spüren zu lassen. Das gelinge durch den Lebensstil einer Kirche, die in Einheit und Geschwisterlichkeit fortschreitet, unter der Anleitung ihres Oberhirten und in der Gemeinschaft der Priester mit ihm. Das ist also die von Vertrauen und Hoffnung getragene Botschaft, die ich Euch bei diesem freudigen Anlaß übermittle; eine Botschaft, die den Bischof beglückwünscht, aber auch Euch alle und jene, die Gelegenheit haben werden, diese Kathedralkirche zu nutzen, zu besuchen oder kennenzulernen. [ENDE DER PREDIGT ZUR WIEDERERÖFFNUNG DER JOHANNESKATHEDRALE AM METROPOLITANSITZ VON İZMİR / SMYRNA IN DER TÜRKEI.] Diese Predigt des Generalsekretärs der Italienischen Bischofskonferenz am 29. September 2013 erinnert uns an die Ansprache des Dieners Gottes Paul VI. in derselben Kathedrale unter dem Patronat des Evangelisten Johannes am 26. Juli 1967. Schon der selige Papst Pius IX. hatte die Kirche zur Päpstlichen Basilika erhoben. Zu erwähnen sind an dieser Stelle aber auch die in derselben Stadt ausgesprochenen Worte von Papst Paul VI. an die politischen Autoritäten und die Bevölkerung (von İzmir) sowie die ebendort gehaltene Ansprache des seligen Papstes Johannes Paul II. am 30. November 1979. Die Teilkirche von İzmir geht auf die früheste Zeit des Christentums zurück. Die Gemeinde von Smyrna wird bekanntlich im letzten Buch der Heiligen Schrift, der Offenbarung des Johannes, erwähnt, und viele denken sofort an den apostolischen Vater und Märtyrerbischof Polykarp. Die Liste der lateinischen Bischöfe im engeren Sinn beginnt dann in der Zeit, als Izmir unter der Kontrolle der genuesischen Familie Zaccaria stand, und zwar mit dem französischen Dominikaner Guillaume Adam, der 1318 ernannt wurde. Die Osmanen konnten dann die bedeutende Hafenstadt Ende des 15. Jahrhunderts endgültig erobern. Die Kirche St. Polykarp wurde damals zur Moschee umgewandelt. Im 19. Jahrhundert nahm Smyrna einen großen Aufschwung und wurde zu einer der bedeutendsten Industrie- und Handelsmetropolen des ganzen Mittelmeerraums. Zusammen mit griechischen und armenischen Christen hatten auch die (zumeist italienischsprachigen) katholischen "Levantiner" großen Anteil an diesem Aufschwung. Das Ende der glanzvollen Metropole kam jedoch mit dem Ersten Weltkrieg. 1919 wurde die damals mehrheitlich griechische Stadt von griechischen Truppen besetzt. Nach deren Niederlage im griechisch-türkischen Krieg (vgl. die Stichworte "Kleinasiatische Katastrophe" und "Türkischer Befreiungskrieg") wurde Smyrna am 9. September 1922 von den Truppen des Mustafa Kemal Atatürk erobert. Am 13. September 1922 brach im Armenierviertel ein Feuer aus, das sich rasch über die Viertel der Griechen und Levantiner ausbreitete und einen großen Teil der Stadt vernichtete. Bei den damit einhergehenden Auseinandersetzungen wurden zehntausende Menschen ermordet (unter ihnen auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Chrysostomos Kalafatis, bereits am genannten 9. September 1922) und hunderttausende Menschen vertrieben. Die vor Smyrna ankernden Kriegsschiffe der Entente-Mächte (Frankreich, Großbritannien, Italien, USA) griffen nicht ein. Mit Ausnahme der katholischen Kirchen des lateinischen Ritus wurden alle christlichen Kirchen der Stadt (insbesondere die orthodoxe Kathedrale) zerstört. Zum Erzbistum von İzmir gehört heute auch die von ihrem Oberhirten errichtete Pfarrei für Antalya. Weitere umfassende historische und aktuelle Informationen zur wichtigsten Kirche der asiatischen Türkei und zu ihrer Wiedereröffnung mit einigen schönen Bildern finden sich in der Septemberausgabe (Nr. 3/2013 = Nr. 71 im Jahr XX) der italienisch-türkischen Zeitschrift "ANATOLIA OGGI. Schegge di vita dell'Archidiocesi di Smirne". Auf den Seiten 4 - 9 ist der einleitende Beitrag von Don Massimiliano Palinuro (mit Verweisen auf Papst Pius VII. und dessen Bulle Apostolatus officium aus dem Jahr 1818 zum Erzbistum von Smyrna und auf die für die neue Kathedrale so wichtige Freundschaft zwischen Erzbischof Antonio Mussabini und Sultan Abdülaziz) zu lesen, auf den Seiten 10 - 14 werden die ausführlichen Dankesworte des Metropolitanerzbischofs Franceschini referiert, auf den Seiten 15 - 20 findet sich die von mir oberhalb übersetzte Predigt von Bischof Crociata, auf den Seiten 21 - 23 ein Rückblick des teilnehmenden Bischofs Pascarella, auf den Seiten 24 - 26 ein lebendiger Bericht von Giuseppina Di Spirito aus dem Bistum Ariano Irpino-Lacedonia, auf den Seiten 27 - 28 rückblickende Zeilen von Erzbischof Visco, auf den Seiten 29 - 30 ein Impuls von Erzbischof Francesco Gioia, auf den Seiten 31 - 33 ein aktueller Bericht über die Flüchtlingssituation in Van (nahe der iranischen Grenze) und auf den Seiten 34 - 35 ein Impuls des regierenden Metropoliten selbst, dass der Einsatz aus dem Jahr des Glaubens kommend weiter Verpflichtung sei. Wer nun gerne demselben Metropoliten Erzbischof Ruggero Franceschini hier in Deutschland und Österreich zum Erfolg der vollen Rückgewinnung der Kathedrale St. Johannes Evangelist, aber auch besonders zu seinem goldenen Priesterjubiläum (vgl. die Sonderausgabe von ANATOLIA OGGI, Nr. 70) und zum 20jährigen Bischofsweihejubiläum persönlich gratulieren möchte, kann dies nun am Weltmissionssonntag, dem 27. Oktober 2013, tun. In Oberbayern, genauer im Eichstätter Ortsteil D-85072 Buchenhüll, findet aus Anlaß des bis zum Christkönigssonntag laufenden Jahres des Glaubens an diesem genannten Sonntag, dem 27. Oktober, um 09.30 Uhr in der uralten Marienwallfahrtskirche ein feierliches Pontifikalamt mit dem Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz statt. Für die Marienwallfahrt Buchenhüll ist der Besuch des Erzbischofs der letzte Höhepunkt in dem von Benedikt XVI. ausgerufenen und von Seiner Heiligkeit Papst Franziskus weitergeführten Glaubensjahr. Alle Interessierten sind unabhängig von Sprache, Herkunft und Religion herzlich zur Mitfeier der Heiligsten Eucharistiefeier eingeladen! Am Fest des heiligen Franziskus verbleibt mit besten Grüßen Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Einladung nach D-85072 Buchenhüll in Eichstätt (Deutschland) zur Mitfeier der Heiligen Sonntagsmesse mit Erzbischof Prof. Dr. Dr. Ruggero Franceschini OFMCap.
Montag, 9. September 2013
SYRIEN: ÖKUMENISCHER AUFRUF VON ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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21:37
Kommentare (0) Trackbacks (2) SYRIEN: ÖKUMENISCHER AUFRUF VON KARDINAL SCHÖNBORN UND SECHS PATRIARCHEN
Heute hat Christoph Kardinal Schönborn, der regierende Erzbischof von Wien, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Pro Oriente mit den orientalischen christlichen Patriarchen Youhanna X. (antiochenisch-orthodox), Ignatius Zakka I. Iwas (syrisch-orthodox), Gregorios III. Laham (melkitisch griechisch-katholisch), Louis Raphael I. Sako (chaldäisch-katholisch), Mar Dinkha IV. (assyrisch) und Nerses Bedros XIX. (armenisch-katholisch) eine sehr wichtige Erklärung zur Situation der Christen im Nahen Osten veröffentlicht. Die Erklärung wird gleichzeitig in acht Sprachen verbreitet (deutsch, türkisch, englisch, französisch, spanisch, russisch, arabisch und aramäisch). Ein zentraler Punkt ist das Verlangen nach Freilassung der beiden am 22. April 2013 von "Unbekannten" entführten Aleppiner Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos (Paul) Yazigi, es geht aber vor allem um die notwendige Logik des Dialoges und um die Zurückweisung jeder völkerrechtlich illegalen militärischen Intervention im Nahen Osten. Die heutige Erklärung wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Wolfgang F. Danspeckgruber, Direktor des "Liechtenstein-Instituts zur Selbstbestimmung" an der Princeton-Universität (LISD), ausgearbeitet, und ich übernehme sie in 1. Deutsch, 2. Türkisch (Türkçe) und 3. Englisch (English) von Pro Oriente bzw. vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und verlinke dann auch noch zu den anderen Sprachen.
[1. ERKLÄRUNG IN DEUTSCHER SPRACHE:] In tiefer Sorge um die Situation der Christen – und aller Menschen – in den Ursprungsländern des Christentums im Nahen Osten wenden wir uns an die Regierungen der Staaten, an die internationalen und regionalen Organisationen, die Weltöffentlichkeit ebenso wie an die Führungspersönlichkeiten der Religionsgemeinschaften und an die Repräsentanten der Zivilgesellschaft, damit sie alles unternehmen, + um die sofortige Freilassung der entführten Aleppiner Metropoliten – und darüber hinaus aller Entführten in Syrien – zu erreichen, + um die Logik der Gewalt zurückzuweisen und die Logik des Dialogs zu übernehmen, + um die Souveränität und Einheit der Staaten zu sichern und jedwede illegale militärische Intervention von außen zurückzuweisen, + um die Möglichkeit der Rückkehr für die aus ihrer Heimat Vertriebenen oder Geflüchteten sicherzustellen, + um durch Verhandlungen unter Einbeziehung aller Konfliktparteien ein rasches Ende des Leidens des Volkes und der blutigen Auseinandersetzungen in Syrien zu bewirken, die auch die Sicherheit und Stabilität der Nachbarländer in große Gefahr bringen, + um eine politische Ordnung im Nahen Osten zu gestalten, welche die volle Respektierung der Menschenrechte garantiert, und damit auch die Religions- und Meinungsfreiheit, aber auch volle Bürgerrechte und Gleichheit für alle Bewohner dieser Länder. Die Christen im Nahen Osten sind ein wesentliches und unverzichtbares Element der Gesellschaft. Wir sind sicher, dass sie auch in Zukunft – in Zusammenarbeit mit den Mitbürgern aller Religionsbekenntnisse und jeglicher politischen Ausrichtung – zum Aufbau einer Gesellschaft beitragen werden, die von Friede, gegenseitigem Respekt und Achtung der Menschenrechte gekennzeichnet ist. In diesem Sinn sind wir mit allen Christen und allen Menschen guten Willens im Gebet und im Einsatz für eine menschenwürdige Zukunft vereint. [ENDE DES DEUTSCHEN TEXTES DER ERKLÄRUNG.] [2. VORWORT UND ERKLÄRUNG IN TÜRKISCHER SPRACHE / TÜRKÇE:] 9 Eylül, 2013 Kardinal Kristof Şönborn [Christoph Schönborn], Pro Oriente Vakfinin Mütvelli Heyeti Başkanı olarak, Patrik Yuhanna X (Antakya-Ortodox), Ignatius Zakka I (Süryani Ortodox), Gregorius III Laham (Melki Rum Katolik), Louis Rafael I Sako (Keldi‐Katolik), Mar Dinkha IV (Asurî-‐Ortodox), Patrik Nerses Bedros XIX (Ermeni-Katolik) ile beraber Orta Doğudaki Hristiyanların durumu üzerine bir deklarasyon beyan etmektedirler. Deklarasyon’un ana noktası 22 Nisan, 2013 "meçhul kisiler" tarafından kaçırılan Halep Metropolitler Mor Gregorios Yohanna İbrahim ve Boulos (Paul) Yazigi serbest bırakılması istirhamdir. Bu deklarasyon Princeton Üniversitesinin Liechtenstein Enstitüsü’nün Müdürü Prof. Dr. Wolfgang F. Danspeckgruber’un işbirliği ile hazırlanmıştir. Deklarasyon’un dakik metni şöyledir: Orta Doğuda Hristyanların ve Hristiyanlık meydana geldiği memlekletlerinin bütün insanların durumundan dolayı derin endişe duyarak, bu memlekleterinin hükümetlerine, dinsel cemaatlerin liderlerine, milletlerarası ve bölgesel teşkilatlarına, ve sivil topluluk temsilcilerine baş vurmaktayiz ki, ellerinde bütün kudretler kullanarak: + Kacirilmiş Halep Başpiskoposlarının hemen serbest bırakılmasını ve bundan ötürü Süriyede kaçırılmış bütün insanların ayni şekilde serbest bırakılmalarını saglamak, + Şiddet mantığının kabülünü inkar etmek ve diyalog mantığını benimsemek, + Devletlerin egemenligine saygı göstermek ve herhangi kanuna aykırı dış müdahaleyi reddetmek, + Evlerinden süründürülmüş yahit kaçmak zorunda kalanların yurt ve evlerine dönmesini olanağı yaratmak, + Süriyedeki ihtilâf ve komşu memleketlerinin güvenlik ve istikrarına tehdit olan çatışma bir an evvel bütün partilerin katılacak müzakerlerle sonuna getirmek, + Orta Doğuda oturan tüm insanları için insan hakları ve dolayısıyla din ve vicdanlık özgürlüğüne tam saygı ve de tam kamu hak eşitliği garanti eden yeni bir siyasi düzen kurmak. . Orta Doğu Hristiyanlar toplumun esas ve vaz geçilmez bir unsurudur. Gelecekte diğer dini cemaatlerine yahut farkı siyasi eğilimlerine sahib hem vatandaşları ile birlikte barış, karşılıklı saygi ve insan haklara saygısıyla tanımlanmış bir toplumun oluşturmasına katkida bulunacaklarına eminiz. Buna dikkate alarak, dua etmekte ve insancil ve şerefli bir gelecek temin etmekte bütün Hristiyan ve iyi niyetli insanlarla birlikteyiz. [ENDE DES TÜRKISCHEN TEXTES DER ERKLÄRUNG.] The Metropolitans of Aleppo in Syria, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim and Boulos (Paul) Yazigi were abducted April 22nd, 2013 by 'unknown persons' and their fate is still in question. This repulsive event is just one of many serious examples of the increasing persecution that Christians are now experiencing in the Middle East. Today Cardinal Christoph Schonborn in his capacity as chairman of the "Pro Oriente" Foundation's board of trustees together with the Patriarchs Youhanna X (Antiochan Orthodox), Ignatius Zakka I Iwas (Syriac Orthodox), Gregorios III Laham (Melkite greek Catholic), Louis Raphael I Sako (Chaldean Catholic), Mar Dinkha IV (Assyrian), Nerses Bedros XIX (Armenian Catholic) published a joint declaration on the situation of Christians in the Middle East. The unprecedented nature of this collective statement of Patriarchs and Cardinal is testimony to the extreme situations in which Christians in the Middle East now find themselves. The precise wording of the declaration is as follows: [3. ERKLÄRUNG IN ENGLISCHER SPRACHE:] In deep concern regarding the situation of the Christians - and of all the people in the Middle Eastern countries where Christianity originated - we turn to the governments of those countries, to the leaders of religious communities, to international and regional organisations, and to representatives of civil society, that they may undertake everything in their power : + to obtain the immediate release of the kidnapped Metropolitans of Aleppo - and beyond this of all those who have been kidnapped in Syria, + to refuse the logic of violence and adopt the logic of dialogue, + to respect the sovereignty and unity of the States and to reject any illegal external military intervention, + to make it possible to return for all those who have been driven out of their homes or have had to flee, + to bring the suffering of the peoples and the conflict in Syria - which is also endangering the security and stability of the neighboring countries - to an end as quickly as possible through negotiations between all those involved, + to establish a political order in the Middle East which guarantees full respect of all human rights and thereby also religious liberty and freedom of conscience, but also full civil rights and equality for all the inhabitants of these countries. The Christians in the Middle East are an essential and indispensable element of society. We are certain that in the future, too, they will contribute to building up a society characterised by peace, mutual respect and respect of human rights together with their fellow citizens who belong to other religious communities or have different political alignments. With this in mind, we are united in prayer and in our efforts for a humane and dignified future with all Christians and people of good will. [ENDE DES ENGLISCHEN TEXTES DER ERKLÄRUNG.] Laßt uns diesen Aufschrei nach dem dramatischen Handeln des Papstes für den Frieden im Nahen Osten weit verbreiten. Die Erklärung ist hier auch noch in 4. Französisch, 5. Spanisch, 6. Russisch, 7. Arabisch und 8. Aramäisch. Dieser Aufruf ist ganz im Geiste des Apostolischen Schreibens Ecclesia in Medio Oriente verfaßt, und so bin ich im Gebet verbunden Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Samstag, 7. September 2013
SYRIEN: ES GIBT AUCH JETZT NOCH ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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08:28
Kommentare (0) Trackback (1) SYRIEN: ES GIBT AUCH JETZT NOCH EINEN DRITTEN WEG OHNE NEUEN KRIEG
Zum heutigen Gebetstag des Papstes für den Frieden in der ganzen Welt und besonders in Syrien greife ich eine Petition auf, die ich für besonders gelungen und wichtig halte. Sie stammt vom 2. September 2013 (aus der Türkei) und liegt mittlerweile auf Türkisch, Englisch, Arabisch und Kurdisch vor. Es werden wohl noch weitere Sprachen hinzukommen, und ich biete dazu eine deutsche Übersetzung und bitte um zahlreiche Eintragungen auf der Ursprungsseite:
[ÜBERSETZUNG DES TEXTES DER PETITION GEGEN EINEN MILITÄRSCHLAG IN SYRIEN:] Ein dritter Weg ist möglich! Nachdem die Einwohner Syriens über Jahrzehnte hinweg unter dem Druck einer Diktatur gelebt hatten, wurde der friedliche Aufstand des Volkes mit seinen Forderungen nach Freiheit und Gerechtigkeit sabotiert, und das Land verwandelte sich in eine Arena von blutiger Rache und Stellvertreterkriegen. Fast 100,000 Menschen sind gestorben, und in den zwei Jahren des Bürgerkriegs wurden Millionen Bürger zu Flüchtlingen. Und jetzt wird uns gesagt, dass der Konflikt mit einer Militärintervention gelöst werden könne. Diese Behauptung kann nicht überzeugen. Eine Intervention wird den Tod unschuldiger Menschen nicht beenden; sie wird im Gegenteil das Chaos nur noch vergrößern. Wie wir im Irak klar gesehen haben, wo fast eine Million Menschen verstarb, ist eine Militärintervention oder ein Truppeneinmarsch keine Lösung. Trotz der enormen Verluste und Zerstörungen ist der Irak einem verlässlichen Frieden sogar immer noch nicht nahe. Heute ist der Irak ein Land, zerteilt entlang konfessioneller und ethnischer Grenzlinien. Seine Infrastruktur ist zerstört, seine Ressourcen wurde geplündert, und am schlimmsten ist, dass jeden Tag Dutzende Menschen bei Bombenanschlägen getötet werden. In Afghanistan und Libyen - zwei weitere Länder, die durch Weltmächte mit einer Intervention konfrontiert wurden - ist die Situation nicht anders. Auch Ägypten, wo kürzlich der gewählte Präsident durch einen Militärputsch entmachtet wurde, ist dabei, in eine unsichere Zukunft gedrängt zu werden. Es ist gewiss, dass eine wegen des Gebrauches chemischer Waffen (der Täter ist noch unbekannt) begründete Militäraktion in Syrien ähnliche Resultate nach sich ziehen wird. Außerdem ist es äußerst wahrscheinlich, daß eine solche Intervention in der gesamten Region den Boden für blutige Racheakte aufgrund ideologischer und konfessioneller Ausrichtungen bereiten wird. Zwei Mal falsch ergibt nicht einmal richtig. Größere Brände werden das Feuer in Syrien nicht löschen. Weder eine begrenzte Intervention, um das Assad-Regime zu schwächen, noch ein Einmarsch, um ihn zu stürzen, ist eine Lösung. Nötig sind ein sofortiger Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Ohne weiter Zeit zu verlieren und noch mehr Blut zu vergießen, sollten alle Parteien einbezogen werden, Vorbereitungen für freie und faire Wahlen zu treffen. Die Länder der Region müssen die Hauptrolle für den Frieden übernehmen. Wir alle sollten das Recht des syrischen Volkes auf Selbstbestimmung respektieren und ihm helfen, es zu sichern, anstatt Konflikte anzuzetteln und ausländische Interventionen herbeizurufen. Beginnend mit der Türkei und mit dem Iran müssen alle Staaten der Region ihre außenpolitischen Orientierungen überdenken. Einen Waffenstillstand herzustellen und Friedensverhandlungen in Syrien zu beginnen wird nur durch die Vermittlung regionaler Mächte möglich sein, aber nicht dadurch, dass sie selbst Konfliktparteien werden. Es sollte nicht vergessen werden, daß niemand sicher ist solange ein Teil dieser Region brennt. Die Türkei und der Iran sollten ihr sinnloses Ringen nach Vorherrschaft und Macht aufgeben. Die Völker dieser Region erwarten von ihnen Beiträge zu einer Lösung, aber nicht, dass sie selbst in den Konflikt einsteigen. Für Friedensverhandlungen sollte sofort ein Tisch aufgestellt werden, und alle müssen an diesem Tisch bleiben, bis eine Lösung erreicht ist. Menschen, die von Kriegen, Konflikten, Massakern und Leiden müde sind, werden bei Lösungen misstrauisch sein, die weitere Tote verursachen. Was wir brauchen, ist Frieden in Syrien und in der ganzen Region. Friede wird möglich sein mit echten Demokratien und Institutionen, welche das Zusammenleben aller Unterschiedlichkeiten, Ideologien und Religionen sicherstellen. Wir sollten uns auf der Basis einer gemeinsamen prinzipiellen Haltung zur Bewältigung der gegenwärtigen Tragödie und des nahenden Krieges treffen. Unglücklicherweise ist die öffentliche Meinung in der Türkei sehr polarisiert. Alles, sogar eine Tragödie wie die geschilderte, wird als Mittel zu dieser Polarisierung eingesetzt. Wie bei jeder anderen Angelegenheit sollen wir gezwungen werden, zwischen zwei exklusiven Optionen zu wählen. Es wird gesagt, dass "wenn Du gegen die Militärintervention ist, dann bist Du auf der Seite des Diktators." Nein! Wir sind gegen den Diktator und gegen die Massaker, die sein Regime begangen hat. In der gleichen Weise lehnen wir eine bewaffnete Intervention oder Besatzung in Syrien ab. Das sind überhaupt keine Lösungen. Ein dritter Weg ist möglich. Es ist ein Weg der Brüderlichkeit, nicht der Feindseligkeit, ein Weg des Friedens, nicht des Krieges, ein Weg der Demokratie, nicht der Diktatur. Lasst uns zusammen einen mächtigen Aufruf starten. Gegen jede Form der Unterdrückung, der Ausbeutung und des Krieges lasst uns rufen: "Es gibt keine Freiheit ohne Frieden, und es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit." Lasst uns zusammenstehen gegen Machteliten, Interessengruppen und Regierungen, die zu Kriegen aufrufen. Lasst uns versuchen, den rechtlichen Rahmen für den Frieden und das Zusammenleben zu etablieren! [ENDE DER ÜBERSETZUNG DER VON MIR UNTERSTÜTZTEN PETITION: BITTE EINTRAGEN!] Die petitionsverantwortlichen Aufrufenden sind: Cihan AKTAŞ, Ümit AKTAŞ, Hayko BAĞDAT, Mehmet BEKAROĞLU, Ayhan BİLGEN, Ali BULAÇ, Aydın ÇUBUKÇU, Mehmet EFE, Ömer Faruk GERGERLİOĞLU, Şebnem Korur FİNCANCI, Gencay GÜRSOY, Cihangir İSLAM, Hüda KAYA, Zeki KILIÇASLAN, Jülide KURAL, Ömer LAÇİNER, Nuray MERT, Sırrı Süreyya ÖNDER, İzzettin ÖNDER, İslam ÖZKAN, Yıldız RAMAZANOĞLU, Nuray SANCAR, İbrahim SEDİYANİ, Sonnur SEZER, Cem SOMEL, Özden Sönmez, Şebnem SÖNMEZ, Nur SÜRER, Altan TAN, Sezgin TANRIKULU, Cem TERZİ, Mehmet TURKAY, Ahmet Faruk ÜNSAL, Beyza ÜSTÜN. Es folgt die Petition jetzt noch in Englisch und Türkisch: [ENGLISCH:] A third way is possible! Having lived under the pressure of dictatorship for decades, the Syrian people’s peaceful uprising demanding freedom and justice has been sabotaged and the country has been turned into an arena of bloody revenge and proxy wars. Nearly 100,000 people have died and millions have been made refugees after two years of civil war in Syria. And now we are told that the conflict can be solved with a military intervention. This claim fails to persuade. An intervention will not end the death of innocents; on the contrary, it will only deepen the chaos. As we have seen clearly in Iraq, where almost 1 million people died, a military intervention or occupation is not a solution. In spite of the tremendous loss and destruction, Iraq is still not even close to a reliable peace. Today, Iraq is a country divided along denominational and ethnic lines. Its infrastructure is destroyed, its resources have been looted and, more importantly, dozens of people are killed in bomb attacks every day. In Afghanistan and Libya, two other countries that faced intervention by global powers, the situation is no different. Egypt, where a military coup recently ousted the elected president, is also being pushed into an uncertain future. It is certain that a military intervention justified by the use of chemical weapons, whose perpetrator is still unknown, will cause similar results in Syria. Also, it is highly likely that such an intervention will set the stage for bloody acts of vengeance along ideological and denominational lines all over the region. Two wrongs do not make a right. Bigger flames will not extinguish the fire in Syria. Neither a limited intervention to break Assad’s back nor an occupation to take him down is a solution. What is needed is an immediate ceasefire and peace talks. Before losing more time and shedding more blood, all parties should focus on setting the stage for free and fair elections. The countries in the region need to take the lead for peace. We should all respect the Syrian people’s right to self-determination and help them to secure it, rather than encouraging conflict and inviting foreign intervention. Starting with Turkey and Iran, all the states in the region must revise their foreign policy orientations. Starting a ceasefire and peace talks in Syria will only be possible with the mediation of regional powers, not by them becoming parties to the conflict. It should not be forgotten that no one is safe while a part of this region is burning. Turkey and Iran should abandon their meaningless struggle for supremacy and power. The peoples of this region expect them to contribute to a solution, not to join the conflict. A table for peace talks should be set up immediately, and all must sit at this table until a solution is produced. People who are tired of wars, conflicts, massacres and pain should be suspicious of initiatives that will bring new deaths. What we need is peace in Syria and the entire region. Peace will be possible with true democracies and institutions that ensure the coexistence of all differences, ideologies and denominations. We need to meet on the basis of a common principle against the current tragedy and oncoming war. Unfortunately, Turkish public opinion is sharply polarized. Everything, even a tragedy like this, is used as a tool in this polarization. As in every matter, we are forced to choose between two exclusive options. It is said that “if you are against the military intervention, then you are with the dictator.” No! We are against the dictator and the massacres his regime has done. In the same way, we also reject an armed intervention or occupation in Syria. These are not solutions at all. A third way is possible. It is a way of brotherhood, not enmity, of peace, not war, of democracy, not dictatorship. Let us make a strong call together. Against all oppression, exploitation and war, let us say, “There is no freedom without peace, and no peace without justice.” Let us stand against power elites, interest groups and governments that call for wars. Let us try to establish the legal framework for peace and coexistence. [ENDE ENGLISCH.] [TÜRKISCH:] Bir üçüncü yol mümkün! 02 Eylül 2013 tarihinde yayınlandı. On yıllardan beri diktatörlüğün baskıları altında yaşayan Suriye halkının, özgürlük ve adalet talebi ile başlattığı barışçıl gösteriler, sabote edilerek, ülke kısa sürede kanlı hesaplaşmalar ve vekâleten savaşların arenası haline getirilmiştir. Suriye’de iki yılı aşkın bir süreden beri devam eden acımasız iç savaş, 100 bin insanın hayatını kaybetmesine, milyonların mülteci durumuna düşmesine neden olmuştur. Şimdi de sorunun dışarıdan yapılacak bir askeri operasyonla çözüleceği iddiası ile karşı karşıyayız. Bu iddia inandırıcılıktan yoksundur; muhtemel bir müdahale masumların ölmesini durdurmayacak, aksine bölgedeki yangını büyütecek, kaosu daha da derinleştirecektir. Silahlı müdahalenin ve işgalin çözüm olmadığını bir milyona yakın insanın öldüğü Irak’ta bütün çıplaklığı ile gördük. Bunca kayıp ve yıkıma rağmen, ülkede kalıcı barış sağlanamamıştır. Bugün Irak, kimlik ve mezhep temelinde bölünmüş, parçalanmış, alt yapısı tahrip edilmiş, kaynakları yağmalanmış, her gün onlarca insanın patlayan bombalarla hayatını kaybettiği bir ülkedir. Yine küresel güçlerin müdahale ettiği Afganistan ve Libya’da durum pek farklı değildir. Askeri darbe ile seçilmiş yönetimin devrildiği Mısır da bir belirsizliğe doğru sürüklenmektedir. Henüz kim tarafından gerçekleştirildiği bile kesin olarak ortaya çıkarılamamış olan kimyasal silah kullanılması gerekçe gösterilerek, dışarıdan yapılacak silahlı bir müdahalenin Suriye’de de benzer sonuçları doğuracağı açıktır. Ayrıca böyle bir müdahalenin, yıllarca sürecek olan kimlik ve mezhep eksenli kanlı hesaplaşmaların tüm bölgeye yayılmasına zemin oluşturacağı uzak bir ihtimal değildir. İki yanlıştan bir doğru çıkmaz; Suriye’deki ateşi daha büyük ateşler söndüremez; Esad rejiminin belini bükecek sınırlı bir müdahale de, Esad’ı devirecek bir işgal de çözüm değildir. İhtiyaç duyulan, derhal ateşkes ve barış görüşmelerinin başlamasıdır. Daha fazla zaman ve kan kaybetmeden, tüm tarafların katılımı ile demokratik bir seçim ortamının hazırlanmasına odaklanılmalıdır. Barışa öncülük etmesi gerekenler bölge ülkeleridir. Çatışmayı desteklemek, dışarıdan yapılacak müdahalelere ortam hazırlayan girişimlere ümit bağlamak yerine, Suriye halkının kendi geleceğine yönelik kararı kendilerinin vermesine saygı duymak ve bunun zeminini oluşturmak için gayret göstermek gerekir. Başta Türkiye ve İran olmak üzere tüm bölge ülkeleri dış politika yönelimlerini gözden geçirmek durumundadır. Suriye’de ateşkes yapılması ve barış görüşmelerinin başlaması, bölge ülkelerinin taraf olmaları ile değil arabuluculuk yapmaları ile mümkündür. Bu coğrafyanın bir parçası yanarken diğer parçalarının emniyette olmasının mümkün olmayacağı unutulmamalıdır. Türkiye ve İran, anlamsız üstünlük ve güç mücadelesini terk etmeli; bölge halkı onlardan çatışmaların tarafı olmalarını değil çözümün aktörleri olmalarını bekliyor. Derhal barış masası kurulmalı ve tüm taraflar, çözüm üretmeden kalkmamacasına bu masaya oturmalıdır. Savaşlardan, iç çatışmalardan, katliamlardan, acılardan yorgun düşen bir coğrafyanın halklarının yeni ölümler getirecek arayışlardan uzak durması gerekir. Suriye’de ve tüm bölgede ihtiyaç duyulan barıştır. Barış, tüm farklılıkların, kimlik ve mezheplerin bir arada yaşamasını garanti edecek gerçek demokrasiler ve ortak kurumlar inşa etmekle mümkün olacaktır. Yaşanan bu insanlık trajedisi ve yaklaşmakta olan daha büyük savaşa karşı ortak ilkesel bir tavır sergilenmek zorundayız. Ne yazık ki Türkiye kamuoyu keskin bir kutuplaşma içindedir. Her şey, böylesine bir insanlık trajedisi bile, bu kutuplaşmanın malzemesi yapılabilmektedir. Her konuda olduğu gibi Suriye’de yaşanan trajedi ile ilgili de iki kanlı yol önümüze konmaktadır. “Askeri müdahaleye karşıysan eli kanlı diktatörden yanasın” deniliyor. Hayır; diktatörlüğü de, diktatörün yaptığı katliamları da reddediyoruz. Aynı şekilde Suriye’nin bombalanmasını, işgal edilmesini de asla kabul etmiyor, çözüm olarak görmüyoruz. Bir üçüncü yol mümkündür. Bu yol, düşmanlık değil kardeşlik, savaş değil barış, diktatörlük değil demokrasi yoludur. Gelin, birlikte güçlü bir çağrıyı yükseltelim; her türlü zulüm, sömürü ve savaşa karşı “barış olmadan özgürlük, adalet olmadan barış olmaz” diyelim. Güç odaklarının, çıkar çevrelerinin, savaşlardan medet uman iktidarların karşısına dikilelim; barışın ve birlikte yaşamanın hukukunu inşa edelim. [ENDE TÜRKISCH.] Bürger und Bürgerinnen in vielen Staaten nützen ihre demokratischen Möglichkeiten und urgieren bei ihren (regionalen) Abgeordneten, gegen jede neue Gewaltlösung im Nahen Osten aufzutreten. Besonders effektiv geht es, wenn sogar Wahlen anstehen. Ich rufe daher alle Wählerinnen und Wähler auf, diesen obigen Aufruf zur friedlichen Lösung des unvorstellbaren Syrienkonfliktes an ihre Vertreter in den Parlamenten weiterzugeben und die Außen- bzw. Sicherheitspolitik ihrer Länder besonders in ihr Wahlverhalten einzubeziehen. Der Freistaat Bayern wählt am 15. September 2013, die Bundesrepublik Deutschland wählt am 22. September 2013, und die Republik Österreich wählt am 29. September 2013. Ich würde keinem Politiker die Stimme schenken, der auch nur indirekt einen neuen Völkerrechtsbruch (durch welche Koalition auch immer) unterstützt. Problematisch ist es, diesen schrecklichen Konflikt auf religiöse Zugehörigkeiten zu reduzieren. Es geht nicht um die Christen, die Sunniten, die Schiiten oder die Alawiten, um jetzt bei der religiösen und kulturellen Vielfalt Syriens ohne weitere Differenzierung nur vier Schlagworte zu benennen. Konfessionell gesprochen sind wesentlich mehr Muslime als Christen umgekommen. Wer trägt jetzt abgesehen von der innenpolitischen Seite dafür die Hauptverantwortung? Welche Supermacht oder regionale Macht hat dabei noch ihre Glaubwürdigkeit bewahrt? Kann es jemals um Zahlenspiele gehen, oder geht es nicht in Wirklichkeit um die absolut unantastbaren Menschenrechte für jeden Menschen, egal welcher religiösen Gruppe oder Minderheit er angehört? Dabei ist es - um nur ein Beispiel zu benennen - absolut unerträglich, daß die Grenze der Türkei zu Syrien in den letzten Monaten offenbar von terroristischen Gruppen genutzt wurde, um einzusickern und sich an den Kämpfen zu beteiligen. Andererseits ist es nachvollziehbar, daß die Türkei bei ihrer überwältigenden Aufnahme von syrischen Flüchtlingen die notwendige Sicherheitskontrolle kaum noch im vollen Umfang gewährleisten konnte. Schwere Fehler sind also auf allen Seiten passiert, und die Leidtragenden aller erkennbaren Stellvertreterkriege in Syrien sind unschuldige Zivilisten sämtlicher religiösen und ideologischen Ausrichtungen. Die größte Heuchelei besteht jedenfalls in der Beförderung von Waffenlieferungen, die äußerlich immer mit der raschen Bekämpfung dieses und jenes untragbaren Zustandes begründet wurden. In Wirklichkeit jedoch haben sie den Konflikt verlängert und werden die kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Territorium von Syrien noch weiter zunehmen lassen. Deshalb sagte der emeritierte Papst Benedikt XVI. auf seinem Flug in den Libanon bereits am 14. September 2012: "Ich würde auch sagen, daß endlich die Einfuhr von Waffen aufhören muß, denn ohne die Einfuhr von Waffen könnte der Krieg nicht weitergehen. Anstatt Waffen einzuführen, was eine schwere Sünde ist, sollten wir Ideen des Friedens, der Kreativität einführen; Lösungen suchen, jeden in seinem Anderssein anzunehmen. Wir müssen also in der Welt die Achtung der Religionen untereinander sichtbar machen, die Achtung des Menschen als Geschöpf Gottes, die Nächstenliebe als grundlegend für alle Religionen. In diesem Sinn also helfen mit allen möglichen Gesten, mit auch materiellen Hilfen, daß der Krieg und die Gewalt aufhören und alle ihr Land wieder aufbauen können." Benedikt XVI. war es auch, der am selben Tag für den entschiedenen geistigen Kampf gegen religiösen Fundamentalismus in allen Religionen unterschrieben und das Apostolische Schreiben über die Kirche im Nahen Osten herausgegeben hat. In diesem Sinne schließe ich mich also dem dramatischen Ruf des Papstes Franziskus gegen Krieg und für Frieden voll und ganz an und verbleibe mit besten Grüßen in diesem marianischen Frauendreißiger Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Donnerstag, 8. August 2013
PAPST FRANZISKUS UNTERZEICHNET ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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13:15
Kommentare (0) Trackbacks (3) PAPST FRANZISKUS UNTERZEICHNET PERSÖNLICH BOTSCHAFT AN ALLE MUSLIME
In konsequenter Fortsetzung des besonders vom seligen Papst Johannes Paul II. verstärkten Weges der Katholischen Kirche auf dem existentiell wichtigen und friedensentscheidenden Gebiet des interreligiösen Dialoges (vgl. aber auch Benedikt XVI. als Assisi-Pilger) setzt der regierende Heilige Vater Franziskus ein klares Zeichen und unterzeichnet die jährliche Botschaft der ganzen Katholischen Kirche zum Ende des Ramadan persönlich, überläßt dies also nicht (nur) dem zuständigen römischen Dikasterium. Ich übernehme die vom Heiligen Stuhl angebotene deutsche Übersetzung vollständig von seiner Internetseite, und im Anschluß folgt eine türkische Übersetzung:
BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS AN DIE MUSLIME IN ALLER WELT ZUM ENDE DES RAMADAN ('ID AL-FITR) An die Muslime in aller Welt Es ist mir eine große Freude, Sie aus Anlass des Festes Id al-Fitr zu grüßen, das den Monat Ramadan beschließt, der vor allem dem Fasten, dem Gebet und dem Almosengeben gewidmet ist. Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, dass der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog Ihnen zu diesem Anlass eine Glückwunschbotschaft zukommen lässt, zusammen mit einem Themenvorschlag für die gemeinsame Reflexion. In diesem Jahr, dem ersten meines Pontifikats, habe ich beschlossen, diese traditionelle Botschaft persönlich zu unterzeichnen und Ihnen, liebe Freunde, zuzusenden, als Ausdruck meiner Wertschätzung und Freundschaft allen Muslimen gegenüber, vor allem den religiösen Führungspersönlichkeiten. Wie Sie wissen, habe ich, als die Kardinäle mich zum Bischof von Rom und universalen Hirten der katholischen Kirche gewählt haben, den Namen »Franziskus« gewählt, den Namen eines hochberühmten Heiligen, der Gott und alle Menschen so sehr liebte, dass er den Beinamen »Bruder aller« erhielt. Er liebte die Bedürftigen, die Kranken und die Armen, er half und diente ihnen; auch die Bewahrung der Schöpfung lag ihm zutiefst am Herzen. Es ist mir bewusst, dass in dieser Zeit bei den Muslimen die familiäre und soziale Dimension von ganz besonderer Bedeutung ist, und es ist bemerkenswert, dass es gewisse Parallelen in jedem dieser Bereiche mit dem christlichen Glauben und der christlichen Glaubenspraxis gibt. In diesem Jahr lautet das Thema, über das ich gerne gemeinsam mit Ihnen und mit allen, die diese Botschaft lesen, nachdenken möchte und das sowohl die Muslime als auch die Christen betrifft: Förderung der gegenseitigen Achtung durch Erziehung. Das Thema dieses Jahres möchte auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung die Bedeutung der Erziehung für das gegenseitige Verständnis unterstreichen. Unter »Achtung« ist eine freundliche Einstellung Menschen gegenüber zu verstehen, die wir respektieren und schätzen. »Gegenseitig« bedeutet, dass dies kein Prozess nur einer Seite ist, sondern etwas, das von beiden Seiten geteilt wird. Was wir bei jedem Menschen respektieren sollen, ist an erster Stelle sein Leben, seine körperliche Unversehrtheit, seine Würde, seine ethnische und kulturelle Identität, seine Vorstellungen und seine politischen Entscheidungen. Wir sollen deshalb respektvoll über den anderen denken, sprechen und schreiben, und zwar nicht nur in seiner Gegenwart, sondern immer und überall, wobei wir unfaire Kritik oder Verleumdungen vermeiden sollten. Familie, Schule, religiöse Unterweisung und alle Medien spielen eine Rolle dabei, dieses Ziel zu erreichen. Wenn wir uns nun der gegenseitigen Achtung bei interreligiösen Beziehungen, vor allem zwischen Christen und Muslimen, zuwenden, so sind wir dazu aufgerufen, die Religion des anderen, deren Lehren, Symbole und Werte zu respektieren. Religiösen Führungspersönlichkeiten und Kultstätten wird besondere Achtung geschuldet. Wie schmerzlich sind doch die Angriffe auf die einen oder anderen! Es versteht sich, dass wir, wenn wir der Religion unserer Nachbarn Achtung erweisen oder ihnen unsere guten Wünsche aus Anlass eines religiösen Festes übermitteln, lediglich beabsichtigen, ihre Freude mit ihnen zu teilen, ohne dabei Anspielungen auf den Gehalt ihrer religiösen Überzeugungen zu machen. Was nun die Erziehung muslimischer und christlicher Jugendlicher anbelangt, so müssen wir unsere Jugend dazu erziehen, respektvoll über die jeweils andere Religion und deren Anhänger zu denken und zu sprechen, und zu vermeiden, deren Überzeugungen und Gebräuche ins Lächerliche zu ziehen oder zu verunglimpfen. Wir alle wissen, dass die gegenseitige Achtung die Grundlage jeder menschlichen Beziehung ist, gerade auch unter Menschen, die einen religiösen Glauben bekennen. Auf diese Weise kann sich eine ehrliche und dauerhafte Freundschaft entwickeln. Als ich am 22. März 2013 das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps empfing, sagte ich: »Man kann keine wahre Verbindung zu Gott haben, wenn man die anderen ignoriert. Darum ist es wichtig, den Dialog zwischen den verschiedenen Religionen zu verstärken – ich denke besonders an den mit dem Islam –, und ich habe die Anwesenheit vieler ziviler und religiöser Autoritäten der islamischen Welt bei der Messe zu meiner Amtseinführung sehr geschätzt.« Durch diese Worte wollte ich erneut die große Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen gläubigen Menschen, vor allem zwischen Christen und Muslimen, betonen sowie die Notwendigkeit ihrer Verstärkung unterstreichen. In diesem Sinne verleihe ich erneut meiner Hoffnung Ausdruck, dass alle Christen und Muslime insbesondere durch die Erziehung zu wahren Förderern der gegenseitigen Achtung und Freundschaft werden mögen. Abschließend übermittle ich Ihnen meine mit dem Gebet verbundenen guten Wünsche, auf dass Ihr Leben den Allmächtigen verherrlichen und ein Anlass zur Freude für die Menschen sein möge, die Sie umgeben. Ihnen allen ein Frohes Fest! Aus dem Vatikan, am 10. Juli 2013 FRANZISKUS [ENDE DER ERSTEN BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS AN ALLE MUSLIME.] Eine türkische Übersetzung des ganzen Textes (tam metin) übernehme ich ohne jede Gewähr von der HRİSTİYAN GAZETE: [TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DER BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS AN DIE MUSLIME IN ALLER WELT ZUM ENDE DES RAMADAN ('ID AL-FITR)] PAPA FRANCİSCUS’TAN MÜSLÜMANLARA RAMAZAN MESAJİ Tüm Dünyadaki Müslüman Dostlarımıza, Sizleri, oruç, dua ve sadakaya adanmış olan Ramazan Ayı’nın sonuda, “Id al –Fıtr”ı kutlarken tebrik etmekten büyük mutluluk duyuyorum. Bu uygulama, artık bir gelenek haline gelmiş olduğundan, bu vesileyle Dinler Arası Diyalog Papalık Konseyi, ortak düşünceler için önerilen tema ile birlikte iyi dileklerinin mesajını sizlere göndermektedir. Dostlarım, Papalığımın bu ilk yılında, tüm Müslümanlara, özellikle de dini önderlere olan saygımın ve dostluğumun ifadesi olarak bu geleneksel mektubu kendim imzalamaya ve göndermeye karar verdim. Hepinizin bildiği gibi, Kardinaller, beni Roma Episkoposu ve Katolik Kilisesi’nin Evrensel Çobanı olarak seçtiklerinde, Tanrı’yı ve tüm insanları en derin şekilde “Evrensel Kardeş” olarak tanınacak kadar çok seven ünlü Aziz’in adı olan “Francesko” adını aldım. O, muhtaçları, hastaları ve yoksulları sevdi, onlara yardım etti ve hizmette bulundu; o tüm yaradılışa da özen gösterdi. Bu dönemin, Müslümanlar için taşıdığı ailevi ve sosyal boyutun, özel öneminin ve keyfinin farkındayım ve Hristiyan inancı ve uygulamaları ile bu konuların her biri arasında açık paralelllikler bulunmasını dikkkate değer buluyorum. Bu sene sizinle ve bu mesajı okuyacak olan herkesle birlikte düşünmek istediğim konu, Müslümanları da Histiyanları da yakından ilgilendiriyor: Eğitim Yoluyla Karşlıklı Saygıyı Teşvik Etmek. Bu senenin konusu, karşılıklı saygı temeli üzerine inşa edilen, birbirimizi anlama yolunda; eğitimin öneminin altını çizmeyi amaçlamaktadır. “Saygı” dikkate aldığımız ve hürmet ettiğimiz insanlara yönelik nezaketli davranıştır. “Karşılıklı” dediğimizde ise, bunun tek yönlü bir olgu değil, her iki tarafın da paylaştığı bir süreç olduğunu anlıyoruz. Her bir insana saygı dediğimizde, öncelikle onun yaşamına,fiziksel bütünlüğüne, haysiyetine ve bu haysiyetten doğan haklarına, şerefine, sahip olduklarına, etnik ve kültürel kimliğine, fikirlerine ve politik seçimlerine saygıyı anlıyoruz. Bu nedenle sadece kişilerin yanındayken değil, onların yokluğunda da, her yerde ve her zaman başkalarına saygı içinde düşünmeye, konuşmaya ve yazmaya; haksız eleştiri ve iftiradan uzak kalmaya çağrılıyoruz. Aileler, okullar ve din öğretileri ve medyanın tüm biçimleri, bu amacı gerçekleştirme görevini yerine getirmelidir. Dinler arası ilişkilerde, özellikle Hristiyanlarla Müslümanlar arasındaki saygıya dönecek olursak, her biri diğerinin dinine, dininin öğretilerine, sembollerine ve değerlerine saygı göstermelidir. Dini önderlerine ve ibadet yerlerine özel saygı göstermek önemlidir. Bunlardan birine ya da diğerine yapılan saldırılar son derece acı vericidir! Komşumuzun dini inancına saygı gösterdiğimizde ya da dini kutlamaları vesilesiyle tebriklerimizi sunduğumzda, açıktır ki, dini inançlarının içeriğine herhangi bir göndermede bulunmadan, sadelikle sevinçlerini paylaşmayı istemiş oluruz. Müslüman ve Hristiyan gençlerin eğitiminde, genç insanları başka dinler ve onların mensupları hakkında saygıyla düşünüp konuşmaya; alaycılıktan ve aşağılamadan uzak kalmaya yöneltmeliyiz. Tüm insan ilişkilerinde, ve özellikle de dini inancını açıklayan insanlar arasında karşılıklı saygı esastır. Bu yolla, saygın ve sürekli dostluklar gelişebilir. 22 Mart 2013’te Vatikan’da akredite olmuş Diplomatları kabul ettiğimde, şunları söylemiştm: “Başka insanları görmezden gelirken, Tanrı ile gerçek bir bağ kurmak imkansızdır. Bu nedenle çeşitli dinler arasında ve benim düşünceme göre özellikle İslam ile samimi ilişkiler geliştirmek önemlidir. Görevimin başladığını gösteren Kutsal Ayin’de İslam dünyasından pek çok sivilin ve dini önderin hazır bulunmasına büyük dikkat gösterdim.” Bu sözlerle inananlar arasında ve özellikle Hristiyanlarla Müslümanlar arasında diyalog ve işbirliğinin büyük önemine ve bunların çoğalması gerektiğine, bir kez daha vurgu yapmak istedim. Bu hassasiyet içinde, bir kez daha Hristiyanlarla Müslümanların, özellikle eğitim yoluyla, karşılıklı saygı ve dostluğun gerçek destekçileri olmaları için, ümidimi belirtmek istiyorum. Son olarak, Her Şeye Kadir Tanrı’nın yaşamlırınızı yüceltmesi ve etrafınızdaki herkese sevinç bağışlaması için, iyi dileklerimi ve dualarımı sunuyorum. Bayramınız kutlu olsun. Vatikan, 10 Temmuz 2013 PAPA FRANCISCUS [ENDE DER TÜRKISCHEN ÜBERSETZUNG DER ERSTEN BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS AN ALLE MUSLIME.] Gerade in der derzeitigen Situation im Nahen Osten, da es leider scheint, daß sektoide Grabenkämpfe in vielen Ländern (vor allem auch des sogenannten "Arabischen Frühlings") einmal mehr im Zunehmen sind, also das fanatische konfessionelle Betonen der eigenen Glaubensrichtung zu Lasten des Gemeinwohls und der Menschenrechte anderer religiöser oder nicht-religiöser Zugehörigkeiten zur fortdauernden lebensbedrohlichen Gefahr eines normalen kulturübergreifenden Zusammenlebens geworden ist, hat die Botschaft des Papstes eine besondere Bedeutung. Sie steht damit auch in einer Linie mit der letzten Auslandsreise des Vorgängers, des emeritierten Papstes Benedikt XVI. in den Libanon, die mit der klaren Ausrichtung gegen Fundamentalismen bei jeder Religion in die Geschichte eingegangen ist. Mit diesem mehr als deutlichen Signal des regierenden Papstes sind wohl - so ist zu hoffen - auch sämtliche Mißverständnisse und Verstimmungen endgültig behoben, die durch ungeschickte Darstellung der je gemeinten Ebenen entstanden waren, ging es nämlich Benedikt XVI. in Wirklichkeit auch und schon im Jahr 2006 um nichts anderes als um eine entschiedene Zurückweisung religiöser Begründung von Gewaltanwendung. Und so verbleibe ich in Freude über die Akzente des Pontifikates von Papst Franziskus im Gebet verbunden als Euer Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik |
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