Dienstag, 12. August 2014
PAPST FRANZISKUS AN DEN ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Fürbitten, Katholische Lehre, News Kommentare um
15:00
Kommentare (0) Trackbacks (7) PAPST FRANZISKUS AN DEN UN-GENERALSEKRETÄR UND DETAILLIERTE VERURTEILUNG DES IS-TERRORS IM IRAK DURCH DEN VATIKAN
Die beiden äußerst bedeutsamen neuen Dokumente des Heiligen Stuhles (= des Vatikan = des Papstes) zum salafistisch-islamistischen Terrorregime im Irak und in Syrien übernehme ich heute von den Internetseiten desselben Heiligen Stuhles einerseits in der angebotenen deutschen Übersetzung und andererseits als französischen Ausgangstext für meine selbst hergestellte deutsche Übersetzung. Leider gibt es die beiden Dokumente nicht in türkischer Sprache auf den Vatikanseiten, was sehr wichtig wäre. Als Völkerrechtssubjekt hat der Papst nicht nur eine Verantwortung für alle Christen auf dem ganzen Erdkreis, sondern für alle Menschen und den immer wieder neu zu erkämpfenden gerechten Frieden auf derselben Erde. Ein selbsternannter IS der durch zahllose Faktoren und Schuldige entstandenen Terrorgruppe QSIS oder ISIS oder ISIL kann niemals völkerrechtliche oder faktische Anerkennung finden. Schon am 18. Juni 2014, also vor knapp zwei Monaten, hatte das türkische Religionsamt schriftlich und in acht Sprachen per Video veröffentlichen lassen: "Ein Gebilde, das auf den bei Interessensgefechten zum Opfer gefallenen unschuldigen Menschen, Kindern, Frauen und vertriebenen Menschen errichtet wurde, kann nicht mit dem Islam vereint werden. So etwas ist inakzeptabel." Lesen wir heute den Brief des Heiligen Vaters Papst Franziskus und die Erklärung des ihn repräsentierenden und hier zuständigen Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog:
1. SCHREIBEN DES HEILIGEN VATERS PAPST FRANZISKUS AN DEN UN-GENERALSEKRETÄR ZUR LAGE IM NORDIRAK An Seine Exzellenz Herrn Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen Traurigen Herzens und voller Sorge habe ich die dramatischen Ereignisse der letzten Tage im Nordirak verfolgt, wo Christen und andere religiöse Minderheiten zur Flucht aus ihren Häuser gezwungen wurden und die Zerstörung ihrer Gotteshäuser und des religiösen Erbes mitansehen mussten. Tiefbewegt von ihrem Leid habe ich den Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Seine Eminenz Fernando Kardinal Filoni, der päpstlicher Vertreter meiner Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. beim irakischen Volk war, gebeten, meine geistige Nähe und meine Sorge sowie die der ganzen katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen in Bezug auf das unerträgliche Leid derer, die lediglich in Frieden, Harmonie und Freiheit im Land ihrer Vorfahren leben möchten. In demselben Geist schreibe ich Ihnen, Herr Generalsekretär, und stelle Ihnen die Tränen, das Leiden und die Schreie der Verzweiflung der Christen und der anderen religiösen Minderheiten des geliebten Landes Irak vor Augen. Während ich meinen dringenden Appell an die Internationale Gemeinschaft erneuere, aktiv zu werden, um die jetzige humanitäre Tragödie zu beenden, ermutige ich alle zuständigen Einrichtungen der Vereinten Nationen, insbesondere die für Sicherheit, Frieden, humanitäres Völkerrecht und Flüchtlingshilfe verantwortlichen, ihre Anstrengungen in Übereinstimmung mit der Präambel und den betreffenden Artikeln der Charta der Vereinten Nationen fortzusetzen. Die gewaltsamen Angriffe, die über den Nordirak hinweggehen, müssen die Gewissen aller Männer und Frauen guten Willens aufrütteln und sie zu konkreten Taten der Solidarität veranlassen, indem sie die von Gewalt betroffenen oder bedrohten Menschen schützen und die notwendige und dringende Hilfe für die vielen Vertriebenen gewährleisten sowie deren sichere Rückkehr in ihre Städte und ihr Zuhause. Die tragischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts und das Grundverständnis der Menschenwürde verpflichten die Internationale Gemeinschaft, insbesondere mit Hilfe der Normen und Instrumente des Völkerrechts alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die systematischen Gewaltakte gegen ethnische und religiöse Minderheiten zu stoppen und weiterer Gewalt vorzubeugen. Im Vertrauen darauf, dass mein Appell, den ich mit dem der orientalischen Patriarchen und der anderen religiösen Führungspersönlichkeiten vereine, eine positive Antwort finden wird, nehme ich die Gelegenheit wahr, Sie, Exzellenz, erneut meiner vorzüglichen Hochachtung zu versichern. Aus dem Vatikan, 9. August 2014 FRANZISKUS [ENDE DES IRAK-BRIEFES SEINER HEILIGKEIT PAPST FRANZISKUS AN SEINE EXZELLENZ BAN KI-MOON] 2. ERKLÄRUNG DES PÄPSTLICHEN RATES FÜR DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG [vom heutigen Tage, 12. August 2014, gegen den IS-Terror] Die ganze Welt ist mit ungläubigem Staunen Zeuge dessen geworden, was mittlerweile als "die Wiederherstellung des Kalifats" bezeichnet wird, das am 29. Oktober 1923 durch Kemal Atatürk, den Gründer der modernen Türkei, abgeschafft worden war. Die Ablehnung dieser "Wiederherstellung" durch die Mehrheit der islamischen Institutionen religiöser und politischer Art hat die Dschihadisten des "Islamischen Staates" nicht daran gehindert, unbeschreibliche Verbrechen zu begehen und dies auch weiterhin zu tun. Dieser Päpstliche Rat, weiters alle, die im Interreligiösen Dialog engagiert sind, die Anhänger aller Religionen sowie die Männer und Frauen guten Willens können gar nicht anders diese menschenunwürdigen Praktiken unzweideutig anzuprangern und zu verurteilen, nämlich: - die Abschlachtung von Menschen aus dem einzigen Motiv ihrer Religionszugehörigkeit heraus; - die grauenhafte Praxis der Enthauptung, der Kreuzigung und des Aufhängens von Leichen auf den öffentlichen Plätzen; - die den Christen und Jesiden aufgezwungene Wahl zwischen der Konversion zum Islam, der Zahlung eines Tributs (jizya) oder der Auswanderung; - die Zwangsvertreibung zehntausender Menschen, unter denen sich Kinder, Alte, schwangere Frauen und Kranke befinden; - die Entführung junger Mädchen und von Frauen, die der jesidischen und christlichen Gemeinschaft angehören, als Kriegsbeute (sabaya); - die Auferlegung der barbarischen Praxis der Infibulation (Genitalverstümmelung); - die Zerstörung der christlichen und muslimischen Kultstätten und Mausoleen; - die erzwungene Besetzung oder Entweihung von Kirchen und Klöstern; - die Abnahme von Kreuzen und von anderen religiösen Symbolen des Christentums sowie von Symbolen anderer Religionsgemeinschaften; - die Zerstörung des christlichen religiös-kulturellen Erbgutes unschätzbaren Werte; - die niederträchtige Gewaltausübung mit dem Ziel, die Menschen zu terrorisieren, um sie zur Aufgabe oder Flucht zu zwingen. Kein Grund wird jemals eine solche Barbarei rechtfertigen können und mit Sicherheit auch keine Religion. Es handelt sich um eine extrem schwerwiegende Beleidigung gegenüber der Menschheit und gegenüber Gott, der ihr Schöpfer ist, wie Papst Franziskus es oft in Erinnerung gerufen hat. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Christen und Muslime zusammenleben konnten - es ist wahr, mit Höhen und Tiefen - und im Laufe dieser Jahrhunderte eine Kultur des Zusammenlebens und eine Zivilisation schufen, auf die sie stolz sind. Dies ist im übrigen die Basis, auf der in den vergangenen Jahren der Dialog zwischen Christen und Muslimen fortgeführt wurde und sich vertiefte. Die dramatische Lage der Christen, der Jesiden und der anderen religiösen und ethnischen Minderheiten der Zahl nach im Irak erfordert eine klare und mutige Stellungnahme von Seiten der Religionsverantwortlichen, vor allem der muslimischen, von Seiten der im interreligiösen Dialog engagierten Menschen und von Seiten aller Personen guten Willens. Alle müssen übereinstimmen in der ohne jede Zweideutigkeit vorzunehmenden Verurteilung dieser Verbrechen und beim Anprangern der Anrufung der Religion zur Verbrechensrechtfertigung. Welche Glaubwürdigkeit werden die Religionen, ihre Anhänger und ihre leitenden Verantwortlichen ansonsten haben? Welche Glaubwürdigkeit wird dann noch der interreligiöse Dialog haben können, der in diesen letzten Jahren geduldig weitergepflegt wurde? Die Religionsverantwortlichen sind auch aufgerufen, ihren Einfluss bei den Regierenden geltend zu machen zur Beendigung dieser Verbrechen, zur Bestrafung jener, die sie begehen, und zur Wiederherstellung eines Rechtsstaates auf dem gesamten Gebiet: alles, um die Heimkehr der Vertriebenen sicherzustellen. Indem die Notwendigkeit einer Ethik zur Verwaltung menschlicher Gesellschaften in Erinnerung gerufen wird, werden dieselben Religionsverantwortlichen nicht zu unterstreichen versäumen, dass die Unterstützung, die Finanzierung und die Bewaffnung des Terrorismus moralisch verwerflich ist. Nachdem dies gesagt ist, dankt der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog all jenen Männern und Frauen, die bereits zuvor ihre Stimmen erhoben haben, um den Terrorismus anzuprangern, vor allem jenen Terrorismus, der die Religion missbraucht, um sich zu rechtfertigen. Vereinen wir also unsere Stimmen mit jener von Papst Franziskus: «Der Gott des Friedens erwecke in allen ein echtes Verlangen nach Dialog und Versöhnung. Gewalt besiegt man nie mit Gewalt. Gewalt besiegt man mit dem Frieden!». [ENDE MEINER DEUTSCHEN ÜBERSETZUNG DER VATIKAN-ERKLÄRUNG GEGEN DEN IS-TERROR AUS DEM FRANZÖSISCHEN ORIGINALTEXT.] Dazu kommt mir nur noch eines in den Sinn: vor knapp zwei Jahren besuchte Benedikt XVI. den Libanon. Hätten seit damals alle Nationen, Politiker und Religionsverantwortlichen auf ihn gehört, dann gäbe es diese oben benannten unbeschreiblichen Leiden im Nahen Osten nicht. Am 14. September 2012 unterschrieb der Papst damals mit dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Medio Oriente eine Passage, die seither mein Motto gegen jeden religiösen Fundamentalismus darstellt: "30. Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, die Begabung einiger zur Manipulation und ein mangelhaftes Verständnis der Religion bilden unter anderem die Basis für den religiösen Fundamentalismus. Dieser sucht alle religiösen Gemeinschaften heim und lehnt das jahrhundertealte Zusammenleben ab. Aus politischen Gründen sucht er – manchmal mit Gewalt – die Macht über das Gewissen der einzelnen und über die Religion zu gewinnen. Ich appelliere an alle jüdischen, christlichen und muslimischen Religionsführer der Region, danach zu streben, durch ihr Beispiel und ihre Lehre alles zu tun, um diese Bedrohung auszumerzen, die unterschiedslos und tödlich die Gläubigen aller Religionen ergreift. 'Geoffenbarte Worte, heilige Schriften oder den Namen Gottes zu gebrauchen, um unsere Interessen, unsere – so leicht willfährige – Politik oder unsere Gewalttätigkeit zu rechtfertigen, ist ein sehr schwerer Fehler.'(Anmerkung 23: BENEDIKT XVI., Ansprache anlässlich der Begegnung mit den Mitgliedern der Regierung, Vertretern der staatlichen Institutionen, mit dem Diplomatischen Korps und mit Vertretern der wichtigsten Religionen, Cotonou [19. November 2011]: AAS 103 [2011], S. 820.)" Und so hoffe ich sehr, dass die römische Nahost-Bischofssynode des Jahres 2010 in irgendeiner Weise eine sinnvolle Fortsetzung finden kann und dass wir in der Zeit des mit dem 15. August wieder beginnenden Frauendreißigers besonders für die verfolgten religiösen Minderheiten beten und spenden! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Mittwoch, 18. Juni 2014
TÜRKISCHES RELIGIONSAMT VERURTEILT ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in News Kommentare, Türkei und Zypern um
22:30
Kommentare (0) Trackbacks (6) TÜRKISCHES RELIGIONSAMT VERURTEILT TÖTUNG UND VERTREIBUNG IM NAMEN DES ISLAM
Ohne weiterführenden Kommentar veröffentliche ich sehr gerne den aus aktuellem Anlass notwendig gewordenen und heute in acht Sprachen hergestellten Aufruf des türkischen Amtes für religiöse Angelegenheiten, wobei dieselbe Erklärung auch als arabische Videobotschaft des Präsidenten des Religionsamtes, Prof. Mehmet Görmez, mit entsprechdenen Untertiteln der anderen Sprachen zur Verfügung steht. Das brutale Vorgehen der QSIS-Terroristen (ISIS ist ja eine Abspaltung von al-Qaida) läuft schon viel länger, aber das ganze Ausmaß der unvorstellbaren Brutalität wurde seit der Einnahme der irakischen Stadt Mossul der Weltöffentlichkeit ebenso brutal ins Bewusstsein gebracht. Der sogenannte "IS" ist weder völkerrechtlich ein Staat noch kann er sich auf den Islam berufen: der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat mehrmals an das islamische Tötungsverbot erinnert und darauf verwiesen, wie sehr das gegenseitige Töten in der muslimischen Welt das Bild des Islam belaste und neben der Offensive Israels gegen den Gazastreifen im Fastenmonat Ramadan Ärgernis errege. Hier also eine deutsche und eine offizielle türkische Fassung des vorbildhaften Aufrufes von Prof. Görmez:
[1. ADAPTIERTE DEUTSCHE ÜBERSETZUNG, AUSGEHEND VON DER ANGEBOTENEN ÜBERSETZUNG DES TÜRKISCHEN RELIGIONSAMTES:] AUFRUF ZUM FRIEDEN UND ZUR BRÜDERLICHKEIT SOWIE ZUR BESONNENHEIT AN DIE ISLAMISCHE WELT (IN ACHT SPRACHEN) Die seit langer Zeit anhaltenden gesellschaftlichen Krisen in der islamischen Welt, die politischen und militärischen Spannungen und die offensichtlichen Konflikte konfessionellen Ursprungs haben ein solches Ausmaß angenommen, dass sie nicht nur die Sicherheit der Region, sondern auch der islamischen Welt bedrohen. Das Chaos auf der Irak-Syrien-Achse, vor allem aber in Mosul, hat zu zusätzlichen Spannungen geführt. (Die Weltöffentlichkeit verfolgt die Entwicklungen mit großer Besorgnis.) Gewalt beinhaltende Äußerungen, Dschihad-Erklärungen, Drohungen zur Zerstörung heiliger Stätten, Entführung von Personen und das Töten von Menschen sind die Vorboten bevorstehender Katastrophen. Sollten die Entwicklungen nicht verhindert werden und ein noch größeres Ausmaß annehmen, dann ist in der islamischen Welt eine menschliche, gesellschaftliche, religiöse und konfessionelle Spaltung unvermeidbar. Aus diesem Grund rufen wir auf zur Überwindung des Problems und zum gemeinsamen Handeln gemäß den unten aufgeführten Punkten: 1. Die muslimische Identität steht stets über der Zugehörigkeit zu jeder Konfession, Lebensweise und politischen Auffassung. Keine religiöse Struktur darf politische Ambitionen dulden, die sich gegen die islamische Brüderlichkeit und Einheit richten. Der Koran und die Sunna erklären das Leben, Blut, Eigentum und die Ehre eines jeden Menschen als unantastbar. Außerdem wird das unrechtmäßige Blutvergießen eines Menschen aus religiöser Hinsicht als das größte Delikt überhaupt betrachtet. 2. Eine Gesellschaft, die mit ihrer ganzen religiösen Vielfalt über 1400 Jahre bis in die heutigen Tage gelangt ist, kann nicht mit einer auf konfessionellen und ethnischen Grundlagen ausgerichteten Struktur verwaltet werden. Niemand bzw. keine Gruppe kann der Religion, den Werten und der Denkweise eines anderen den Krieg erklären. Alle besitzen das Recht, den historischen Errungenschaften entsprechend in ihren Ländern frei zu leben. Jede Haltung und Handlung, die sich dagegen richtet, muss in diesen Ländern, die eine vertraute und sichere Heimat bieten, als Verhetzung gegen den Frieden angesehen werden. 3. Der im Lauf der Zeit zum Vorschein getretene Unterschied zwischen der ahl al-bait und der ahlu sunnah wurde als etwas Gegensätzliches betrachtet und auf dieser Grundlage eine politische Kampfstrategie für jeden Tag entwickelt. Das muss als eine große Machenschaft betrachtet werden. Die ahl al-bait und ahlu sunnah gehören zum Heiligen Propheten. Die Überzeugung und die Idee, wonach diese beiden im Gegensatz zueinanderstehen, sind nicht hinnehmbar. 4. Dass eine muslimische Gruppe, Partei oder Gemeinschaft ihre religiöse Auffassung als die absolute Wahrheit betrachtet und andere Auffassungen entfremdet, andere als Ungläubige betrachtet und ihre Anhänger zum Tode verurteilt, ist inakzeptabel. Ein solches Verständnis kann in keiner Form gerechtfertigt werden und im Islam Anerkennung finden. 5. Jeder der sich Moslem nennt, befindet sich im islamischen Kreis. Keiner hat die Autorität, jemand anderen aus dem Islam auszuweisen. So wie ungläubige Strukturen in der Geschichte durch die muslimischen Gewissen bestraft wurden, so werden heute diese neuen Erscheinungen beim gesellschaftlichen Gewissen keine Anerkennung finden. Muslime mit gesundem Menschenverstand und Gewissen werden es nicht zulassen, dass diese Strukturen festen Boden fassen können. 6. Ein Gebilde, das auf den bei Interessensgefechten zum Opfer gefallenen unschuldigen Menschen, Kindern, Frauen und vertriebenen Menschen errichtet wurde, kann nicht mit dem Islam vereint werden. So etwas ist inakzeptabel. 7. Die Erklärungen von einer der Seiten über die Gräber in Nadschaf und Kerbela der ahl al-bait wie des heiligen Ali, des heiligen Hussain und von Abu’l Fadl Abbas können nicht geduldet werden. So beinhalten außergewöhnliche Orte wie Nadschaf und Kerbela, die Größen wie der heilige Ali, der heilige Hussain und Abu’l Fadl Abbas nicht nur Werte der Schiiten und Sunniten, sondern Werte der ganzen islamischen Gemeinde. 8. Dass eine Partei der anderen den Dschihad erklärt, kann nicht akzeptiert werden. So haben der Koran und Sunna niemals einen Dschihad unter Moslems angeordnet. Der größte Dschihad, den Muslime in der Gegenwart führen können, ist der Kampf gegen Unwissen, Fanatismus, Zwietracht und Spaltung. Niemand kann das Begehen von Gräueltaten unter dem Deckmantel eines Dschihads gegen Unterdrückung rechtfertigen. 9. Die in solchen Zeiten von einzelnen Gelehrten und religiösen Anstalten veröffentlichen Fatwas liefern Grund zur Sorge. Die größte Aufgabe der Gelehrten ist gegenwärtig, beim Wiederaufbau der Moral zu helfen und die Regeln des friedlichen Zusammenlebens im Hinblick auf die religiösen, konfessionellen und ideologischen Unterschiede in der islamischen Welt neu zu verkünden, aber nicht Fatwas, die eine Spaltung begünstigen. So wie heute Worte, die das Feuer der Zwietracht nicht löschen können, keinen Wert haben, so haben Fatwas, die zum Blutvergießen führen, ebenfalls keinen Wert. Andernfalls verwandelt sich die gesamte islamische Welt in eine Atmosphäre des Verbrechens, und alle islamischen Gelehrten würden zu Mittätern. Das Feuer der Zwietracht muss gelöscht werden, bevor es sich auf dem ganzen Erdkreis verbreitet. 10. Mit einem Treffen von Vertretern religiöser Einrichtungen und Anstalten aus Krisengebieten, vor allem aus dem Irak und aus Syrien, müssen religiöse und moralische Lösungsvorschläge für die Konfliktgebiete in Angriff genommen werden. Eine Delegation aus Meinungsführern der islamischen Welt muss eine Initiative erarbeiten, um die konfessionell bedingten Spaltungen zu überwinden. In dieser Hinsicht kommt den muslimischen Einrichtungen und Anstalten mit internationalem Charakter eine Verantwortung zu. Das Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet) würde es begrüßen, bei einer Initiative eine Vorreiterrolle übernehmen zu dürfen, um schiitische und sunnitische Gelehrte aus aller Welt zusammenzubringen. PRÄSIDIUM FÜR RELIGIONSANGELEGENHEITEN [ENDE DER ADAPTIERTEN DEUTSCHEN ÜBERSETZUNG DER ERLÄRUNG DES TÜRKISCHEN RELIGIONSAMTES.] [2. TÜRKISCHE ORIGINALFASSUNG VOM PRESSEAMT DES RELIGIONSAMTES:] İSLAM DÜĞNYASINA 8 DİLDE "BARIŞ VE KARDEŞLIK" ÇAĞRISI … (Basın Açıklaması) İslam dünyasında yaşanan krizler, siyasi ve askeri gerilimler, mezhep ve meşrebe dayandırılmak istenen çatışmalar, İslâm dünyasının güvenliğini tehdit edecek boyutlara ulaşmıştır. Son olarak Musul başta olmak üzere Irak ve Suriye ekseninde yaşanan kaos ortamı, gerilimi daha da tırmandırmıştır. Bu süreçte üretilen karşılıklı şiddet içerikli beyanlar, cihad ilanları, mukaddes mekânların tahribine dönük tehditler, insan kaçırma ve öldürmeler, yaklaşmakta olan kitlesel faciaların ön sarsıntıları mesabesindedir. Bu olayların büyüyerek geri dönülemez bir noktaya gelmesi durumunda, İslam dünyasında insani, toplumsal, dini ve mezhebi açılardan kalıcı parçalanmalar yaşanması kaçınılmaz olacaktır. Bu bağlamda herkesi sorunun çözümü için ortak hareket etmeye ve aşağıdaki hususlar çerçevesinde davranmaya davet ediyoruz. 1. Müslüman kimliği, her türlü mezhebi, meşrebi, coğrafi, etnik, siyasi ve politik aidiyetin üstündedir. Hiçbir yapı, İslam kardeşliğini ve vahdetini bozmaya yönelik çalışmalara izin vermemelidir. Kur’an ve Sünnet, insanların birbirine canını, kanını, malını ve ırzını dokunulmaz kılmıştır. Haksız yere bir insanın kanını dökmek, dini bakımından en büyük cürüm olarak kabul edilmiştir. 2. 1400 yıldır bütün farklılıklarıyla bugünlere gelen bir toplumu dini, mezhebi ve etnik temellere dayalı bir yapı ile yönetme imkânı yoktur. Hiç kimse ya da hiçbir grup, bir başkasının inancına, değerine ve düşüncesine savaş açamaz. Herkes yaşadığı topraklarda tarihsel birikimine uygun olarak özgürce yaşama hakkına sahip olmalıdır. Bunun aksine olan her tutum ve davranış, selam ve eman yurdu olan bu topraklarda fitne çıkarmak isteyen unsurlar olarak görülmelidir. 3. Tarihsel süreç içerisinde ortaya çıkan Ehl-i Beyt ve Ehl-i Sünnet geleneklerini birbirine karşıt olarak görüp bunun üzerinden güç mücadelesine girmek büyük bir fitne olarak görülmelidir. Ehl-i Beyt de Ehl-i Sünnet de Hz. Peygamber Efendimizdendir. Bu unsurların birbirleriyle çatışma halinde olduğunu savunmak, asla kabul edilemez. 4. Herhangi bir Müslüman grup, fırka veya cemaatin, kendi dini anlayışını mutlak hakikat kabul ederek diğer anlayışları ötekileştirmesi, tekfir etmesi, tekfir ettiklerini de ölüme mahkûm etmesi asla kabul edilemez. Bu tür anlayışları meşrulaştıracak hiçbir yaklaşım, anlayış ve görüşün, İslâm’dan destek bulması mümkün değildir. 5. Müslümanım diyen herkes İslam dairesindedir. Hiç kimsenin bir başkasını İslâm’dan çıkartma salahiyeti yoktur. Tekfiri esas alan yapılar, nasıl ki tarihte Müslüman vicdanlar tarafından mahkûm edilmişse bugün de nevzuhur bu düşüncelerin maşeri vicdan tarafından kabul görmeyeceği açıktır. Sağduyu ve vicdan sahibi her Müslüman, basiret ve ferasetiyle, bu tür yapıların kökleşmesine hiçbir zaman fırsat vermeyecektir. 6. Çıkar çatışmalarının kurbanı olan savunmasız insanların, çocukların, kadınların ve yaşlıların yok edilmesi ve insanların yerlerinden yurtlarından sürülmesi üzerine inşa edilecek bir yapının, kendisini İslâm’la bağdaştırması mümkün değildir. 7. Bazı çevrelerin, Necef ve Kerbela’da bulunan Ehl-i Beytin büyükleri Hz. Ali, Hz. Hüseyin ve Ebu’l Fadl Abbas gibi manevi şahsiyetlerin mezarlarının tahrip edilmesine yönelik tehdit içeren açıklamaları asla kabul edilemez. Zira Necef ve Kerbela gibi müstesna mekânlar, Hz. Ali, Hz. Hüseyin ve Ebü’l Fadl Abbas gibi Ehl-i Beyt büyükleri, Şiilerin veya Sünnilerin değil, bütün İslam ümmetinin ortak, büyük değerleridir. 8. Aynı şekilde bazı çevrelerin diğerlerine karşı cihat ilan etmesi de kabul edilemez. Zira Kur’an ve Sünnet, Müslümanın Müslümana canını ve kanını helal gören bir cihadı asla emretmemiştir. Bugün Müslümanların topyekûn başvuracağı en büyük cihad, taassuba, fakirliğe, cehalete, fitneye ve tefrikaya karşı yapacakları cihattır. Hiç kimse, zulme karşı cihad iddiasıyla başkaca mazlûmiyetlerin yaşanmasını meşru gösteremez. 9. Bu süreçte bireysel olarak âlimlerden ve dini kurumlardan ilan edilen fetvalar, son derece kaygı vericidir. Bugün, âlimlere düşen en büyük görev, Müslüman toplumları ayrıştırmaya yönelik fetvalar vermek yerine; İslam dünyasındaki farklılıkları bir rahmet ve zenginlik olarak görüp barış içinde birlikte yaşamanın ahlakını ve hukukunu yeniden inşa etmek olmalıdır. Bugün, mezhep çatışmasını ve akan kanı durdurmayan bir sözün hiçbir kıymeti olmadığı gibi, akacak kana sebep olacak fetvaların da hiçbir değeri yoktur. Aksi takdirde bütün İslam âlemi suç ortamına, bütün İslam âlimleri de suç ortağına dönüşür. Bütün bu olup bitenleri sadece kaygıyla izlemek yetmez. Elim sonuçlar doğuracak bir çatışmayı engellemek için bütün dini liderler ve âlimler kararlılıkla birlik ve beraberlik içinde hareket etmelidir. Bu hepimizin dini, ahlaki ve vicdani görevidir. 10. Sıcak çatışma bölgelerindeki dini kurum ve kuruluşların temsilcileri bir araya gelerek başta Irak ve Suriye olmak üzere çatışma alanlarıyla ilgili dini ve ahlaki temelli çözüm girişimlerini başlatmalıdır. İslâm dünyasındaki dini-manevi sahadaki kanaat önderlerinden oluşan bir heyet, mezhep odaklı kamplaşmaların ortadan kaldırılması için inisiyatif almalıdır. Bu yönde uluslararası niteliği haiz Müslüman kurum ve kuruluşlar, sorumluluk üstlenmelidir. Diyanet İşleri Başkanlığımız, bu konuda görev üstlenmekten bahtiyarlık duyacaktır. Kamuoyuna saygı ile duyurulur. DİYANET İŞLERİ BAŞKANLIĞI [ENDE DES AUFRUFES DES TÜRKISCHEN PRÄSIDIUMS FÜR RELIGIONSANGELGENHEITEN.] Alle weiteren Sprachen finden sich ganz unten auf dieser Seite, und das arabische Video mit deutschen Untertiteln beispielsweise hier. Mögen viele islamische Institutionen folgen und bei der Prävention von den Wurzeln her entsprechende Initiativen fortsetzen und neu starten! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Mittwoch, 23. April 2014
OFFIZIELLES BEILEID DER TÜRKEI FÜR ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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19:33
Kommentare (0) Trackbacks (5) OFFIZIELLES BEILEID DER TÜRKEI FÜR DIE ENKEL DER ARMENIER DES JAHRES 1915
Ohne eine Bewertung historischer oder moralischer Art vorzunehmen, übernehme ich die heute veröffentlichte bemerkenswerte Botschaft der türkischen Regierung zum bevorstehenden armenischen Gedenkjahr 2015 von den Seiten der Pressestelle des Ministerpräsidenten der Türkei in deutscher und türkischer Sprache:
[1. ADAPTIERTE DEUTSCHE ÜBERSETZUNG, AUSGEHEND VON DER INOFFIZIELLEN ÜBERSETZUNG DES TÜRKISCHEN AMTES BEIM MINISTERPRÄSIDENTEN:] BOTSCHAFT DES MİNİSTERPRÄSİDENTEN DER REPUBLİK TÜRKEİ, S. E. HERRN RECEP TAYYİP ERDOĞAN, ZU DEN EREİGNİSSEN VON 1915 Der 24. April, der für unsere armenischen Bürger und die Armenier weltweit eine besondere Bedeutung hat, stellt im Hinblick auf die freie Äußerung von Gedanken zu diesem geschichtlichen Thema eine wertvolle Gelegenheit dar. Es lässt sich nicht abstreiten, dass die letzten Jahre des Osmanischen Reiches, gleich welcher Religion oder ethnischer Herkunft sie angehörten, für Türken, Kurden, Araber, Armenier und Millionen weiterer osmanischer Bürger eine schwierige Zeit voller Schmerz waren. Eine faire humanistische und aufrichtige Haltung gebietet es, ohne Unterscheidung von Religion und ethnischer Herkunft jeglichen in dieser Zeit erlittenen Schmerz nachzuempfinden. Selbstverständlich sind weder die Schaffung einer "Hierarchie" des Leids noch ein Vergleich bzw. eine Gegenüberstellung des Schmerzes für diejenigen von Bedeutung, die diesen Schmerz erlitten haben,. Wie unsere Vorfahren schon sagten: "Feuer verbrennt den Ort, auf den es fällt". Wie bei allen Bürgern des Osmanischen Reiches ist es eine menschliche Pflicht, auch das Gedenken der Armenier an die Erinnerung an das Leid, das die Armenier zu jener Zeit durchlebt haben, zu verstehen und es mit ihnen zu teilen. Die pluralistische Sichtweise, die demokratische Kultur und die Moderne erfordern, dass in der Türkei unterschiedliche Meinungen und Gedanken zu den Ereignissen von 1915 frei geäußert werden. Es kann auch Stimmen geben, die diese freie Atmosphäre in der Türkei als eine Gelegenheit betrachten, beschuldigende, verletzende oder bisweilen gar hetzerische Aussagen und Behauptungen kundzutun. Dennoch ist es natürlich, dass, wenn wir dadurch geschichtliche Themen mit ihrer juristischen Dimension besser verstehen und Kränkung wieder in Freundschaft verwandeln könnten, wir anderen Aussagen mit Empathie und Toleranz begegnen und von allen Seiten ein ähnliches Verständnis erwarten. Die Republik Türkei wird jedweden Ideen, die im Einklang mit den universellen Rechtsnormen stehen, weiterhin mit reifer Besonnenheit begegnen. Jedoch ist es inakzeptabel, dass die Ereignisse von 1915 als ein Vorwand für eine Anfeindung gegenüber der Türkei benutzt und zu einem politischen Streitthema hochstilisiert werden. Die Vorfälle, die sich während des Ersten Weltkriegs ereigneten, sind unser gemeinsames Leid. Es ist eine menschliche und wissenschaftliche Pflicht, dieses schmerzvolle Kapitel der Geschichte aus einer fairen Perspektive des Gedenkens zu betrachten. Ereignisse mit unmenschlichen Folgen, wie Umsiedlungen, bei denen während des Ersten Weltkriegs Millionen von Menschen aller Religionen und Volksgruppen ihr Leben ließen, sollten kein Hindernis dafür darstellen, dass zwischen Türken und Armeniern Empathie aufgebaut wird und sie sich gegenseitig menschlich verhalten und begegnen. Aus der Geschichte Feindseligkeiten herzuleiten und neue Streitigkeiten zu verursachen, ist in der heutigen Welt weder akzeptabel noch im Hinblick auf den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft hilfreich. Der Zeitgeist erfordert, dass man trotz Meinungsunterschieden den anderen durch Zuhören zu verstehen versucht, Kompromisswege auslotet, Hass missbilligt und zu Respekt und Toleranz mahnt. Mit diesem Verständnis haben wir als Republik Türkei für die wissenschaftliche Untersuchung der Ereignisse von 1915 zur Einrichtung einer gemeinsamen Geschichtskommission aufgerufen. Dieser Aufruf gilt nach wie vor. Die Arbeit der türkischen, armenischen und internationalen Historiker wird bei der Aufklärung der Ereignisse von 1915 und bei dem richtigen Verständnis der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. In diesem Rahmen haben wir unsere Archive für die Nutzung aller Forscher geöffnet. Hunderttausende von Dokumenten, die sich heute in unseren Archiven befinden, stehen allen Historikern zur Verfügung. Als ein Land, das vertrauensvoll in die Zukunft blickt, hat die Türkei wissenschaftliche und umfangreiche Arbeiten zum richtigen Verständnis der Geschichte stets unterstützt. Die Menschen Anatoliens, die jahrhundertelang ohne Unterscheidung der ethnischen und religiösen Zugehörigkeit miteinander gelebt haben, und von der Kunst bis zur Diplomatie, von der staatlichen Verwaltung bis zum Handel in allen Bereichen gemeinsame Werte etabliert haben, verfügen auch heute noch über die Möglichkeiten und Fähigkeiten, eine neue Zukunft aufbauen zu können. In der Hoffnung und Überzeugung, dass die Völker, die in einer uralten und einzigartigen Region ähnliche Traditionen und Bräuche haben, mit Reife über ihre Vergangenheit sprechen können und ihrer Toten in würdiger Art und Weise gemeinsam gedenken werden, wünschen wir, dass die Armenier, die unter den Bedingungen zu Anfang des 20. Jahrhunderts umkamen, in Frieden ruhen, und sprechen ihren Enkeln unser Beileid aus. Auch gedenken wir aller osmanischen Bürger, gleich welcher ethnischen und religiösen Herkunft, die damals unter ähnlichen Bedingungen ihr Leben ließen, mit Respekt. Mögen sie alle in Frieden ruhen. [ENDE DER ADAPTIERTEN DEUTSCHEN ÜBERSETZUNG DER BEILEIDSERKLÄRUNG DES TÜRKISCHEN MINISTERPRÄSIDENTEN.] [2. TÜRKISCHE ORIGINALFASSUNG VOM PRESSEAMT DES MINISTERPRÄSIDENTEN:] TÜRKİYE CUMHURİYETİ BAŞBAKANI SAYIN RECEP TAYYİP ERDOĞAN’IN 1915 OLAYLARINA İLİŞKİN MESAJI Ermeni vatandaşlarımız ve dünyadaki tüm Ermeniler için özel bir anlam taşıyan 24 Nisan, tarihi bir meseleye ilişkin düşüncelerin özgürce paylaşılması için değerli bir fırsat sunmaktadır. Osmanlı İmparatorluğu’nun son yıllarının hangi din ve etnik kökenden olursa olsun, Türk, Kürt, Arap, Ermeni ve diğer milyonlarca Osmanlı vatandaşı için acılarla dolu zor bir dönem olduğu yadsınamaz. Adil bir insani ve vicdani duruş, din ve etnik köken gözetmeden bu dönemde yaşanmış tüm acıları anlamayı gerekli kılar. Tabiatıyla ne bir acılar hiyerarşisi kurulması ne de acıların birbiriyle mukayese edilmesi ve yarıştırılması acının öznesi için bir anlam ifade eder. Atalarımızın dediği gibi "ateş düştüğü yeri yakar". Osmanlı İmparatorluğu vatandaşı herkes gibi Ermenilerin de o dönemde yaşadıkları acıların hatıralarını anmalarını anlamak ve paylaşmak bir insanlık vazifesidir. Türkiye'de 1915 olaylarına ilişkin farklı görüş ve düşüncelerin serbestçe ifade edilmesi; çoğulcu bir bakış açısının, demokrasi kültürünün ve çağdaşlığın gereğidir. Türkiye’deki bu özgür ortamı, suçlayıcı, incitici, hatta bazen kışkırtıcı söylem ve iddiaları seslendirmek için vesile olarak görenler de bulunabilir. Ne var ki, tarihi meseleleri hukuki boyutlarıyla birlikte daha iyi anlamamız, kırgınlıkları yeniden dostluklara dönüştürmemiz mümkün olacaksa, farklı söylemlerin empati ve hoşgörüyle karşılanması ve bütün taraflardan benzer bir anlayışın beklenmesi tabiidir. Türkiye Cumhuriyeti hukukun evrensel değerleriyle uyumlu her düşünceye olgunlukla yaklaşmaya devam edecektir. Fakat 1915 olaylarının Türkiye karşıtlığı için bir bahane olarak kullanılması ve siyasi çatışma konusu haline getirilmesi de kabul edilemez. Birinci Dünya Savaşı esnasında yaşanan hadiseler, hepimizin ortak acısıdır. Bu acılı tarihe adil hafıza perspektifinden bakılması, insani ve ilmi bir sorumluluktur. Her din ve milletten milyonlarca insanın hayatını kaybettiği I. Dünya Savaşı esnasında, tehcir gibi gayr-ı insani sonuçlar doğuran hadiselerin yaşanmış olması, Türkler ile Ermeniler arasında duygudaşlık kurulmasına ve karşılıklı insani tutum ve davranışlar sergilenmesine engel olmamalıdır. Bugünün dünyasında tarihten husumet çıkarmak ve yeni kavgalar üretmek kabul edilebilir olmadığı gibi ortak geleceğimizin inşası bakımından hiçbir şekilde yararlı da değildir. Zamanın ruhu, anlaşmazlıklara rağmen konuşabilmeyi; karşıdakini dinleyerek anlamaya çalışmayı; uzlaşı yolları arayışlarını değerlendirmeyi; nefreti ayıplayıp saygı ve hoşgörüyü yüceltmeyi gerektirmektedir. Bu anlayışla biz Türkiye Cumhuriyeti olarak 1915 olaylarının bilimsel bir şekilde incelenmesi için ortak tarih komisyonu kurulması çağrısında bulunduk. Bu çağrı geçerliliğini korumaktadır. Türk, Ermeni ve uluslararası tarihçilerin yapacağı çalışma, 1915 olaylarının aydınlatılmasında ve tarihin doğru anlaşılmasında önemli bir rol oynayacaktır. Bu çerçevede arşivlerimizi bütün araştırmacıların kullanımına açtık. Bugün arşivlerimizde bulunan yüzbinlerce belge, bütün tarihçilerin hizmetine sunulmaktadır. Türkiye, geleceğe güvenle bakan bir ülke olarak tarihin de doğru anlaşılması için ilmi ve kapsamlı çalışmaları her zaman desteklemiştir. Etnik ve dini kökeni ne olursa olsun yüzlerce yıl bir arada yaşamış, sanattan diplomasiye, devlet idaresinden ticarete kadar her alanda ortak değerler üretmiş Anadolu insanları, yeni bir gelecek inşa edebilecek imkân ve kabiliyetlere bugün de sahiptir. Kadim ve eşsiz bir coğrafyanın benzer gelenek ve göreneklere sahip halklarının, geçmişlerini olgunlukla konuşabileceklerine, kayıplarını kendilerine yakışır yöntemlerle ve birlikte anacaklarına dair umut ve inançla, 20. yüzyılın başındaki koşullarda hayatlarını kaybeden Ermenilerin huzur içinde yatmalarını diliyor, torunlarına taziyelerimizi iletiyoruz. Aynı dönemde benzer koşullarda yaşamını yitiren, etnik ve dini kökeni ne olursa olsun tüm Osmanlı vatandaşlarını da rahmetle ve saygıyla anıyoruz. [ENDE DER BEILEIDSERKLÄRUNG DES TÜRKISCHEN MINISTERPRÄSIDENTEN GEGENÜBER DEN ENKELN DER 1915 GETÖTETEN ARMENIER.] Weitere Sprachen, vor allem auch die armenischen Sprachen, finden sich derzeit hier: http://www.bbm.gov.tr/Forms/pgNewsDetail.aspx?Type=1&Id=12457 Mittwoch, 16. Oktober 2013
XAVER GLASSNER AUS BUCHENHÜLL: ... Geschrieben von Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
in Aktuelle Predigt, News Kommentare um
15:30
Kommentare (0) Trackbacks (0) XAVER GLASSNER AUS BUCHENHÜLL: NACHRUF UND PREDIGTDer Buchenhüller Ortssprecher Xaver Glaßner (dritter von links) begrüßt den Eichstätter Diözesanbischof Gregor Maria Hanke zum Frauendreißigerschluß 2007 (Photographie von Marco Schneider). Am heutigen 16. Oktober 2013, dem Gedenktag der Heiligen Margareta Maria Alacoque, Hedwig und Gallus wurde der frühere Ortssprecher und amtierende Mesner Xaver Glaßner auf dem kirchlich verwalteten Friedhof in St. Marien Buchenhüll beerdigt und in der Buchenhüller Marienwallfahrtskirche das Heilige Requiem für seine unsterbliche Seele gehalten. Es hatte mich persönlich berührt, mit welcher Entschiedenheit, Gelassenheit und mit welchem Bewußtsein er zu Beginn seines letzten Weges die heiligen Sakramente und den Sterbeablaß empfangen hat. Aus diesem Anlaß und aufgrund seiner Persönlichkeit übernehme ich die beiden von mir verfaßten Texte in diesen Blogeintrag: 1. Nachruf (erstmals abgedruckt im Eichstätter Kurier vom 15. Oktober 2013): Großer menschlicher Verlust für Buchenhüll: glaubwürdige Persönlichkeit. Mit dem am 25. Juli 1952 geborenen Xaver Glaßner verliert der Eichstätter Ortsteil Buchenhüll all zu früh eine bedeutende, prägende und glaubwürdige Persönlichkeit der jüngeren Geschichte. Wer „Xare“ persönlich kennenlernte, sei es schon in der Bundeswehrzeit oder später als Filialleiter der Sparkasse im Einzugsbereich von Titting, sei es als Ausbilder und leitenden Kameraden der Feuerwehr, des Kriegervereines, des DJK-Sportverbandes und anderer Gemeinschaften, sei es als Buchenhüller Ortssprecher (2002 - 2008) mit bestem Draht zum Oberbürgermeister oder zuletzt als Mesner der Wallfahrtskirche, konnte sich auf sein Wort, sein volles Engagement und seine gewinnende Kameradschaft absolut verlassen. Wenn jetzt die Buchenhüller Ministrantenschar ihrem sorgenden Mesner nachweint, so verweist dies auf seine lebenslang erprobte authentische Menschlichkeit, die aus Glaßners Blickwinkel jedem seine persönliche Chance gab. Xaver Glaßner hat es geschafft, seiner Familie, der Nachbarschaft und unzähligen Menschen im ganzen Landkreis Hoffnung und tragfähige Lösungen für ihr Leben zu vermitteln. Dabei war für ihn die Verbindung zum allmächtigen Gott keine bloße Redensart, und sein christliches Vertrauen in die Vorsehung Gottes zeigte sich besonders in der für ihn selbstverständlichen Mitfeier der Heiligen Sonntagsmesse. Auch seine letzten, von der Krankheit geprägten Lebenswochen nahm er bewußt als Christ und somit in großer Geduld an. Noch 2007 konnte er mit seiner Angelika zur Freude seiner beiden Söhne die Silberhochzeit begehen. Für ihn mußte der öffentlich bekannte christliche Glaube dann auch in politisches Engagement einmünden. Auf sympathische Weise und in kritischer Loyalität hat er die Belange seiner Gesinnungsgemeinschaft, der Christlich-Sozialen Union, immer und überall vertreten. Unvergeßlich bleibt sein exemplarischer Einsatz bei der Wahl zum Oberbürgermeister im Jahr 2006, als er im Ortsteil Buchenhüll mit dem damaligen CSU-Kandidaten Dr. Achim Janssen von Haus zu Haus marschierte und dem Wahlkampf im Ortsteil eine ganz persönliche Note gab. Ein besonderer Verdienst kommt ihm noch dadurch zu, daß er mit seiner Autorität bei zwei Diözesanbischöfen mehrfach und erfolgreich für die weitere seelsorgliche Betreuung der Marienwallfahrt Buchenhüll durch einen eigenen Seelsorger intervenierte. Nicht zuletzt der im Jahr 2004 aus Anlaß des 100jährigen Errichtungsjubiläums der Buchenhüller Lourdesgrotte sanierte und eingeweihte Dorfplatz - um nur eines der von Glaßner vorangetriebenen Projekte zu benennen - wird die Bewohner des Eichstätter Ortsteils noch lange in großer Dankbarkeit an ihren zum Erntedankfest am 6. Oktober 2013 verstorbenen Xare aus dem Buck erinnern. 2. Predigt in der Heiligen Seelenmesse: Liebe Angelika, lieber Alexander, lieber Manfred, sehr geschätzte Verwandte, Nachbarn, Freunde, Kameraden, Mitarbeiter und Kunden unseres verstorbenen Mesners dieser Marienwallfahrt Buchenhüll, sehr geehrte Herren Bürgermeister Dr. Josef Schmidramsl (Eichstätt) und Martin Heiß (Titting) mit den geschätzten Eichstätter Stadträten, verehrter Herr Direktor Emmeran Hollweck, werte Abordnungen der Krieger- und Soldatenkameradschaft Preith-Buchenhüll und der Feuerschützengesellschaft Anlauterthal Titting, wobei ich den Mesnerverband der Diözese Eichstätt ausdrücklich entschuldigen soll, deren Leitung sich auf einer Fortbildung befindet - liebe Andächtige in Christus, dem Herrn! „Gott kann sich selbst nicht verleugnen“, so sagt es der heilige Paulus dem Timotheus in der Lesung vom vergangenen Sonntag, dem vom Papst zelebrierten großen Marientag in diesem Jahr des Glaubens, deren Worte wir soeben auch vernommen haben, und das heißt: Gott ist nicht nur die absolute Wahrheit; Gott ist von Seinem unvorstellbaren Wesen her absolut wahrhaftig. Und das ist eine der großen Aufgaben für jeden Menschen, sich dieser Wahrhaftigkeit Gottes immer mehr anzunähern. Und je mehr ein Mensch diese Berufung zur Wahrheit annimmt, desto glaubwürdiger wird er. Was würde unser früherer Ortssprecher Xaver Glaßner in dieser Stunde zu uns sagen? Er sagt: „Jeder hat mich gekannt.“ Und ich denke, bei aller unterschiedlichen Erkenntnis gibt es Grundlinien im erfüllten Leben von Xare, die tatsächlich jeder erkennen konnte. Alle Lebensbereiche hat er nämlich durchflutet mit seiner radikalen Ehrlichkeit: Xaver Glaßner war zu jeder Stunde ein grundehrlicher Mensch, und manche werden sagen, daß er der ehrlichste Mensch war, dem sie je begegnet seien. Kein Wunder dann für uns als realitätsverbundene Christen, die wir aus dem Evangelium Jesu Christi wissen, welcher Widerstand auch seinen Jüngern entgegengebracht werde - kein Wunder, daß Xare mit dieser seiner Ehrlichkeit auch angeeckt ist. Aber das macht Persönlichkeit aus, das macht charaktervolle starke Persönlichkeit aus, die uns an zwei zu allen Zeiten gesuchte Kennzeichen erinnert: Glaubwürdigkeit und Unbestechlichkeit. Denn wenn wir überhaupt anderen Menschen - egal in welcher Position - auch nur ansatzweise vertrauen, dann können wir es - abgesehen vom klassischen Vertrauensvorschuß - eigentlich nur tun, wenn uns eine unbestechliche Glaubwürdigkeit aufleuchtet. Das ist es, was wir uns von Bischöfen und Priestern, von Politikern und Bankleuten, von Vorgesetzten und Mitarbeitern gleichermaßen wünschen. Und daran erkennen wir, daß echtes zwischenmenschliches Vertrauen mit dem religiösen Glauben verwandt ist. Deshalb hat das alles bei Xaver Glaßner so überzeugend zusammengepaßt: der Kirchgang am Sonntag und das Leben im Alltag nach den Prinzipien unseres katholischen Glaubens. Wahrhaftigkeit führt nämlich direkt zur Glaubwürdigkeit, und nur weil Gott sich in der Geschichte Israels als der absolut Wahrhaftige erwiesen hat, nur weil Gott sich in der endgültigen Heilsgeschichte mit Seinem ewigen Sohn bei Kreuz und Auferstehung als der endgültig Wahrhaftige erwiesen hat für alle Menschen, deshalb können wir überhaupt als Christen glauben. Darum sagt uns der heilige Paulus heute so deutlich: „Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit Ihm leben; wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit Ihm herrschen. Denk daran, daß Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium, für das ich zu leiden habe.“ Zitat Ende. Und wenn wir durch das Evangelium soeben mit Maria und dem heiligen Evangelisten Johannes unter das Kreuz Jesu Christi gestellt wurden und uns jetzt anschicken werden, die unblutige Erneuerung desselben Kreuzesopfers Christi im heiligen Requiem für die Seele von Xaver gemeinsam zu begehen, darf nicht unerwähnt bleiben jegliche christliche Begleitung beim Sterben. Xaver hat sich in dieser seiner letzten Lebenswoche durch die 24stündige Anwesenheit seiner geliebten Gattin Angelika enorm gestärkt gefühlt, er hat dies wahnsinnig geschätzt, denn das ist wahre Freundschaft, das ist wahre Liebe, das ist der tiefste Sinn jeglicher Ehegemeinschaft. Eine uralte Weisheit ist und bleibt, daß sich erst in verdammten Krisenzeiten zeigt, wer wirklich Freund ist. Papst Franziskus hat es am vergangenen großen Marientag - eine Woche nach dem Versterben Xavers zum Erntedankfest - so gesagt: der Weg der Liebe und des Glaubens geht über das Kreuz. Maria hat dies von Anfang an verstanden, als Herodes den eben erst geborenen Jesus umbringen wollte. Dann aber wurde dieses Kreuz schwerer, als Jesus abgelehnt wurde: Maria hörte das Geschwätz, den Haß jener, die den Herrn nicht liebten. Und dieses Kreuz hat sie getragen. Als die „Stunde“ Jesu kam, da war der Glaube Marias die Flamme in dunkelster Nacht. In der Nacht des Karsamstags hat Maria gewacht. Ihre Flamme, klein und doch hell, brannte bis zum Morgen der Auferstehung, und als die Nachricht zu ihr drang, daß das Grab leer sei, breitete sich in ihrem Herzen die Freude des Glaubens aus, der christliche Glaube an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Und genau in diesem unerschütterlichen Glauben hat Xaver Glaßner sein Mesneramt in herausragender Weise ausgeübt, und so bleibt mir an dieser Stelle nur noch, auch im eigenen Namen Dir, lieber Xare, ein ewiges Vergelt's Gott zu sagen für Deine Beratung, Unterstützung und Freundschaft über mehr als zehn Jahre! Dr. Alexander Pytlik, Seelsorger von Buchenhüll Angelika und Xaver Glaßner an ihrem Silberhochzeitstag. |
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